DE2503047A1 - Verfahren zum entfernen von schwefelverbindungen aus einem stroemenden gasgemisch - Google Patents
Verfahren zum entfernen von schwefelverbindungen aus einem stroemenden gasgemischInfo
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Description
Sct^iecfcani, „ί,-ν r>
'ί.ϊ. ίί 7fi rc Gzy/Os.
Union Carbide Corporation, New York, N.Y. (USA)
Verfahren zum Entfernen von Schv/efelverbindung-en aus
einem strömenden Gasgemisch
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von
Schwefelsäure-Nebel aus einem strömenden Gasgemisch, insbesondere
ein Verfahren zum Entfernen von S.chwefelsäure-Nebel,
Schwefelsäure-Dampf, monomerem und polymeres Sclrwefeltrioxyd und von Stickstoffoxyden aus einem aus dem Absorber
einer Kontakt-Schwefelsäure-Anlage austretenden Gasgemisch.
Bei dem Kontaktverfahren zur Herstellung von Schwefelsäure
wird ein strömendes Gasgemisch, das Schwefeldioxyd und freien Sauerstoff enthält, über einen Katalysator geleitet, wobei
die stark exotherme Umsetzung
2 SO2 + O2 ^2 SO3
stattfindet. Im allgemeinen werden Anlagen zur Herstellung von Schwefelsäure nach dem Kontaktverfahren durch.Umsetzung
von Schwefeldioxyd und Sauerstoff zu Schwefeltrdoxyd in Berührung
mit einem festen Katalysier als Kontaktanlagen bezeichnet,
unabhängig davon, ob die Gewinnung von Schwefeldioxyd einen Teil dieser Anlage bildet. Als Katalysator bei
diesem Verfahren wurden immer Platin oder Vanadium enthaltende Katalysatoren verwendet, da nur mit diesen. Stoffen eine
wirtschaftlich günstige Umsetzung stattfindet. Die heutzutage
in der Regel verwendeten Katalysatoren sind Vanadium enthaltende Gemische, welche ein Oxyd des 5-wertigen Vanadiums enthalten. In Abhängigkeit von dem verwendeten Katalysator
und dem Gehalt des zugeführten Gases an Schwefeldi-
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oxyd kann die Anlage in einer oder mehreren Stufen bei verschiedenen
Temperaturen betrieben v/erden, um eine optimale Gewinnung an Schwefeltrioxyd zu erzielen. Die Umsetzung
2 SO2 + O2 ν SO
findet bei Temperaturen unter 37o° C so statt, dass fase
ausschliesslich Schwefeltricxyd sehr langsam gebildet wird. Bei höheren Temperaturen steigt die Urasetzungögeschwindigkeit,
das Umsetzungsgleichgewicht wird aber nach links zu höheren Konzentrationen von.Schwefeldioxyd verschoben. Das
"wirtschaftlich tragbare Gleichgewicht zwischen der Erhöhung der Umsetzungsgeschwindigkeit und der Abnahme des Gehaltes
an gewonnenem Schwefeltrioxyd ist hierbei der regelnde Umstand. Daher enthält das Abgas von der Umsetzung eine erhebliche
Menge an Schwefeldioxyd. In Abhängigkeit von der Temperatur, mit welcher der Schwefel verbrannt wird, können
Stickstoffoxyde zusätzlich zum Schwefeltrioxyd entstehen, wenn als Quelle für den freien Sauerstoff zur Bildung des
Schwefeldioxydes Luft verwendet wird.
Aus dem Konverter wird das Gasgemisch in einen Adsorber oder Scrubber eingeführt und dort in innige Berührung mit konzentrierter
Schwefelsäure von üblicherweise etwa 98 Gewichtsprozent H2SO^, Rest Wasser, gebracht. Der grösste Teil des
Schwefeitrioxyds in dem Gasgemisch wird in Schwefelsäure übergeführt. Ein kleiner Teil des Schwefeitrioxyds tritt aus
dem Absorber in einer hydratisieren Form, anders als H2SO^,
aus. Praktisch die gesamte Menge des Schwefeldioxyds» der Stickstof foxyde, des Sauerstoffs und des Stickstoffs, die in
den Absorber eintreten, passieren diesen und sind in dem Abgas enthalten, welches noch Schwefelsäure und Wasser in der
Dampfphase enthält. Die Zusammensetzung des Abgases und die Tatsache, dass es eine Temperatur von 5o bis 95° C, üblicher-
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weise von etwa 65 Ms 75° C, hat, begünstigen die Bildung
von Schwefelsäure-Nebel, die Schwierigkeiten mit sich bringt. Die Nebeltröpfchen von flüssiger Schwefelsäure haben Durchmesser
von weniger als 1o Micron und lassen sich daher unterscheiden
von versprühten Tröpfchen mit Durchmessern von.. 1o Micron oder mehr bis herauf bis etwa I0.000 Micron. Während
versprühte Tröpfchen'sich aus ihrer Suspension in Gasströmen verhältnismässig leicht entfernen lassen, ist die
Entfernung von eigentlichen Nebeln sehr schwierig. Nobel lassen sich schwierig oder gar nicht mechanisch herstellen,
sie entstehen aber leicht durch Umsetzung von dampfförmigen Bestandteilen, wie Schwefeltrioxyd und Wasser, die konden- '
sierendo Schwefelsäure bilden« Auch in Gegenwart von geeigneten kornbildenden Teilchen kann durch physikalische Kondensation
von dampfförmigen Stoffen, wie Schwefeisäures ein
Nebel entstehen. Aus diesen Gründen können die Zusammensetzung und die hohen Temperaturen des Abgases aus einem Absorber
die Bildung von Nebel fördern.
Da die Vorschriften für den Gehalt an Schwefeldioxyd in Gasen, die in die Atmosphäre abgelassen werden, sehr streng
sind, müssen wirksame Massnahmen zur Entfernung des Schwefeldioxyds durch selektive Adsorption oder chemische Adsorption
angewendet werden. Nach einem dieser Verfahren werden zur Adsorption ein oder mehrere feste Betten verwendet,
die zeolithische Molekularsiebe enthalten. Nach anderen Verfahren werden Ionen austauschende Harze verwendet, d.h. Polymere
mit basischen Resten an der Polymerkette, die reversi-'
bei mit Schwefeldioxyd reagieren und aus welchen bei Temperaturen von etwa 1o5° C das Schwefeldioxyd desorbiert werden
kann. Wirbelbetten aus Aktivkohle als Adsorptionsmittel sind ebenfalls zum Entfernen des Schwefeldioxyds aus den Abgasen
vorgeschlagen worden.
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Keines dieser Adsorbentien wird geschädigt durch Berührung
mit Schwefeldioxyd. Bei Berührung mit Schwefeltrioxyd, Stickstoffdioxyd und dampfförmiger Schwefelsäure in Gegenwart von
Wasserdampf kann aber ein starker Abbau der Struktur und/oder der Adsorptionsfähigkeit stattfinden. In der Praxis wird eine
gewisse Zerstörung des Adsorptionsmittels vorausgesetzt und geduldet, und ein Teil des Bettes des Adsorptionsmittels wird
hierfür geopfert. Da aber während der Adsorption und der Desorption
auch der inaktivierte Teil des Bettes ebenso erhitzt und abgekühlt werden muss wie der aktive Teil, ist es wirtschaftlich
vorteilhaft, einen möglichst grossen Teil des Bettes adsorptionsfähig zu erhalten.
Die allgemeine Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zum Entfernen von Schwefelsäure-Dampf und Schwefelsäure-Nebel aus
dem Abgas aus dem Absorber von Kontakt-Schwefelsäure-Anlagen. Weitere Aufgaben gehen aus der folgenden Beschreibung und den
Ansprüchen hervor.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln des Schwefeldioxyd,
freien Sauerstoff, Schwefeltrioxyd, Schwefelsäure in Dampfform und Schwefelsäure in Nebelform enthaltenden,
aus dem Absorber einer Kontakt-Schwefelsäure-Anlage austretenden Gasgemisches. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass man das mit einer Temperatur von 5o bis 95° C aus dem
Absorber austretende Gasgemisch auf 1o bis 4o° C abkühlt und
in innige Berührung mit einer 93- bis 99-prozentigen wässrigen Schwefelsäure bringt, dass man anschliessend das Gasgemisch
unter Aufrechterhaltung der Sättigung an Schwefelsäuredampf durch eine Vorrichtung zum Entfernen des Schwefelsäure-Nebels
führt und dann aus dem Gasgemisch das Schwefeldioxyd entfernt.
Zum Entfernen des Schwefelsäure-Nebels verwendet man vorzugsweise ein poröses faseriges Element. Vorzugsweise wird das
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Sehwefeldioxyd aus dem Gasgemisch durch selektive Adsorption
an einem kristallinen, zeolithischen Molekularsieb entfernt.
Die erfindungsgemäss zu behandelnden Gasgemische, die Schwefelsäure-Nebel
enthalten und aus dem Adsorptionsturm von Kontakt-Schwefelsäure-Anlagen austreten, haben keine feststehende
Zusammensetzung. Alle enthalten aber-Schwefelsäure-Nebel,
Schwefelsäure-Dampf, Schwefeltrioxid, Schwefeldioxyd
und Sauerstoff. Ein solches Gasgemisch kann beispielsweise die nachstehende Zusammensetzung haben:
Schwefeldioxyd Säurenebel Schwefeltrioxyd Sauerstoff Yfasser
Inerte Gase (N2, A, CO2)
Temperatur
1,5oo bis 4,ooo ppm o,o7 bis o,7 mg/l
o,3 bis 1,3 ppm 9 bis 11 Vol.-Prozent Spuren
Reste
65 - bis 85° C.
Für das ©rfindungsgemässe Verfahren ist es nicht kritisch,
wie der Gasstrom von Temperaturen über 5o° C auf Temperaturen von 1o bis 4o° C gekühlt wird. Ein üblicher Wärmeaustauscher
mit senkrecht angeordneten Elementen, in welchem die Oberflächen der Rohre mit 93- bis. 99-$>iger Schwefelsäure
besprüht werden, ist ein billiges und sehr wirksames Mittel zum Abkühlen des Gasstromes. Hierbei werden nur verhältnismässig
geringe Mengen von umlaufender Schwefelsäure benötigt, so dass das Aufrechterhalten geeigneter Temperaturen "
und Säurekonzentratxonen leicht erreicht werden kann. Fachleute wissen, dass auch andere Massnahmen hierzu geeignet
sind, wie z.B. das Einsprühen des Gasstromes in. die kühlende Schwefelsäure. Die Entstehung von Flüssigkeitströpfchen
bei diesem Verfahren, die von dem Gasstrom' mitgeführt werden, ist hierbei kein Nachteil. Da es praktisch unmöglich ist, in
diesem System durch mechanische Mittel einen echten Nebel zu
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erzeugen, so werden die durch den Nebel verursachten Schwierigkeiten
nicht vergrössert.
Es scheint, unter Verzicht auf eine theoretische Erklärung, dass das Abkühlen des Gasstromes und sein In-Berührungbringen
mit flüssiger, konzentrierter Schwefelsäure verschiedene bedeutende Kennzeichen des Verfahrens mit sich bringt.
Ein erheblicher Anteil des Schwefelsäure-Dampfes wird zu einer Flüssigkeit kondensiert und bleibt daher in dem System
zurück, ohne in die verwendete Vorrichtung zur Wiedergewinnung des Schwefeldioxyds zu gelangen. Das ist besonders danr·
günstig, wenn adsorbierende Betten, insbesondere adsorbierende Molekularsiebe, verwendet werden, um das Schwefeldioxid
zur Wiedereinführung in das Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure zu gewinnen. Ferner wird der Gehalt an Wasserdampf
in dem Gasstrom von einem sehr niedrigen Partial-
oel Berührung mit einem gekühlten Gasstrom „
druck/erhöht, so dass die Umsetzung von freiem Schwefelörioxyd
und Stickstoffverbindungen zur Bildung von Schwefelsäure und Salpetersäure erleichtert wird. Außerdem erleichtert die
Gegenwart von Schwe fei säure mit 93 bis 99 Gewichtsprozent das
Lösen von Schwefeltrioxyd und Stickstof fox3>-den in Dampf form,
aus welchen Schwefeisäure und Salpetersäure entstehen kann.
Die Art der Vorrichtung zum Entfernen der Nebelteilchen ist nicht kritisch, weil die erfindungsgemässe Vorbehandlung des
strömenden Gases eine wirksame Entfernung ermöglicht. Verschiedene Vorrichtungen zum Entfernen von Nebeln sind im
Handel erhältlich. Sie werden im allgemeinen unterteilt nach der Art ihrer Ausführung. Elektrostatische Ausfällvorrieh-·
tungen sind wirksam zum Entfernen von echten Nebeln, sind aber in der korrosiven Umgebung von Schwefelsäureanlagen
teuer zu erhalten. Faserförmige oder siebförmige Vorrichtungen
zum Entfernen des Nebels werden in der Regel verwendet. In ihnen findet ein Auffschlagen der einzelnen Teilchen und/
oder eine Unterbrechung der Brown1 sehen Bewegung statt. Wenn
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eine sehr hohe Wirksamkeit nicht erforderlich ist, kann eine faserförmige Vorrichtung verwendet werden, in v/elcher
die Nebelteilchen im wesentlichen "beim Auffschlagen zurückgehalten
werden, wenn das Gas Nebelteilchen von mehr als 3 Micron Durchmesser enthält. Beim Vorbeiführen des Gasstromes
in nächster Nachbarschaft zu einer Faser werden die Teilchen durch. Aufschlag festgehalten, wenn der Durchmepser
der Nebelteilchen grosser als der Abstand der Gasströmung von der Faser. Beim Unterbrechen der Brown'sehen Bewe-.
gung wird die höchste Wirksamkeit erzielt. Hierbei werden verhältnisrnässig geringe Strömungsgeschwindigkeiten des Gases
verwendet, damit auch die kleineren Nebelteilchen die Möglichkeit haben, eine Faser zu treffen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens
braucht nur die Gasphase mit dem in ihr enthaltenen Nebel
in die Vorrichtung zur Entfernung des Nebels geführt zu werden, wenn das Gas mit dampfförmiger Schwefelsäure gesättigt
ist und eine Temperatur von 1o bis 4o° C hat. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform des Verfahrens wird aber ein Teil der flüssigen Phase, die keinen Nebel gebildet hat, zusammen mit dem Gasstrom in die Vorrichtung zur Entfernung des
Nebels geführt. Da hierbei in&er Vorrichtung zur Entfernung
des Nebels eine flüssige Phase vorhanden ist, deren Zusammensetzung etwa der Gleichgewichtszusammensetzung mit
der Gasphase entspricht, wird hierbei das Gas mit dem Dampf von Schwefelsäure gesättigt, und beim Umlauf der flüssigen
Phase zwischen der Kühlvorrichtung und der Vorrichtung zum Entfernen des Nebels können vorteilhaft die Temperatur und
die Konzentration der flüssigen Phase an Schwefelsäure geregelt v/erden. Ebenso kann die Konzentration an Salpetersäure
herabgesetzt werden, die zunimmt, wenn in dem aus dem Absorber austretenden Gasstrom Stickstoffoxyde enthalten sind.
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Ein periodisches oder kontinuierliches Abziehen eines Teiles der umlaufenden flässigen Phase unter Zugabe von Schwefelsäure
geeigneter Konzentration und/oder von Wasser ist ein einfaches Verfahren für eine solche Regelung.
Das aus der Vorrichtung zum Entfernen des Nebels austretende
Gas wird dann in beliebiger Weise behandelt, um ein Entweichen unzulässiger Mengen von Schwefeldioxyd in die Atmosphäre
zu verhindern. Vorzugsweise verwendet man hierzu ein feststehendes Bett eines als Adsorptionsmittel dienenden kristallinen
zeolithischen Molekularsiebes mit Porendurchis.essern
von wenigstens 4 Angström. Dieses Molekularsieb adsorbiert wirksam Wasser und Schwefeldioxyd und verringert die Konzentration
des Abgases an Schwefeldioxyd auf etwa 5o ppm oder darunter. Das adsorbierende Bett wird periodisch von Schwefeldioxyd
und Wasser desorbiert unter Verwendung eines irok™ kenen, heissen, vorzugsweise Sauerstoff enthaltenden, nicht
adsorbierbaren Spülgases. Dieses vorzugsweise entwässerte Spülgas wird, in einen Konverter zurückgeführt, um aus ihm
Schwefeltrioxyd und anschliessend Schwefelsäure zu gewinnen.
Das erwähnte Spülgas kann Sauerstoff, Stickstoff und inerte Gase, wie Helium, Nfeon, Argon und dergl. und Kohlendioxyd
enthalten. Wasser als Verunreinigung soll i.n ihm in einer Menge von nicht mehr als 1oo ppm enthalten sein. Andere Verunreinigungen,
wie Kohlenmonoxyd, Wasserstoff und Kohlenwasserstoffe, sollten so niedrig wie möglich gehalten werden, da
sie Sauerstoff in dem Konverter verbrauchen und die Umsetzung von Schwefeldioxyd zu Schwefeltrioxyd in ihm hindern. Der
Gehalt des bevorzugten Spülgases an Sauerstoff kann innerhalb eines weiten Bereiches liegen, von einer unteren Grenze entsprechend
dem Gehalt des aus dem Molekularsieb austretenden Gases bis zu reinem Sauerstoff. Vorteilhafterweise enthält das
Spülgas solche Mengen an Sauerstoff, dass das Schwefeldioxyd
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enthaltende Abgas aus dem Adsorptionsbett während der Desorption
des Schwefeldioxyds die richtigen Mengen an Sauerstoff und Schwefeldioxyd enthält, um das Schv/efeldioxyd in
dem katalytischen Konverter in Schwefeltrioxyd optimal überzuführen.
Das nachstehende Beispiel und die Zeichnung erläutern eine
Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens.
Durch die Leitung 1o wird ein Luftstrom in den Trockner 12
geführt, der als Trockenmittel konzentrierte Schwefelsäure enthält. Ein Teil der getrockneten Luft aus dem Trockner 12
wird durch das Ventil 14 in den Ofen 16 eingeführt. Der Rest der getrockneten Luft gelangt in die Leitung 18. Gleichzeitig wird Schwefel durch die Leitung 2o in den Ofen 16 eingeführt,
wo er mit dem Sauerstoff der Luft unter Bildung von Oxyden des Schwefels, vorzugsweise Schwefeldioxyd, verbrennt.
Die Verbrennungsprodukte, die auch geringe Mengen von .Stickstoffoxyden
und Kohlendioxyd enthalten, und der restliehe Stickstoff und Sauerstoff v5Sssen den Ofen 16 durch die Leitung
22 und werden vereinigt mit zusätzlicher trockener Luft aus der Leitung 18 durch das Ventil 24. Das Gemisch gelangt
in den katalytischen Konverter 26, der bei erhöhter Temperatur einen Vanadium enthaltenden Katalysator enthält. In
den Konverter 26 tritt durch die Leitung 28, die Ventile 3o und 24 und die Leitung 22 ein Gasstrom ein, der Sauerstoff,
Scbwefeldioxyd und Stickstoff enthält und dessen Ursprung weiter unten erläutert wird. Das Abgas aus dem Konverter 16
besteht im wesentlichen aus Schwefeltrioxyd, Sauerstoff, Stickstoff, geringen Mengen von nicht umgesetztem Schwefeldioxyd und Stickstoffoxyden. Dieses Abgas wird durch die
Leitung 32 zum Absorber 34 für die Säure geführt, wo das
Schwefeltrioxyd in Berührung gebracht wird mit wässriger Schwefelsäure und durch Umsetzung mit Wasser in Schwefelsäure
übergeführt wird. Die als Endprodukt anfallende Schwefelsäure
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wird aus dem Absorber durch die Leitung 36 abgezogen. Das
Abgas' aus dem Absorber 34 besteht aus Sauerstoff, Stickstoff, Stickstoffoxyden, Schwefeldioxyd, Schwefeltrioxyd,
Kohlendioxyd, Wasserdampf und dampfförmiger Schwefelsäure und enthält mitgerissene Nebelteilchen von Schwefelsäure,
Dieses Abgas aus dem Absorber 34 wird durch die Leitung 38 bei einer Temperatur von 77° C in einen Wärmeaustauscher 4o
eingeführt. Dieser enthält einen Abschnitt, der mit 97 /oiger
wässriger Schwefelsäure mit einer Temperatur von 16 C besprüht wird, wobei die Tröpfchen in den Gasstrom gelangen
und 3-Uf die inneren Oberflächen des Wärmeaustauschers aufprallen.
Dadurch wird eine innige Berührung des Gasstromes während des Durchgangs durch den Wärmeaustauscher ermöglicht.
Das Kühlwasser des Wärmeaustauschers wird so eingestellt, dass aus ihm eine flüssige Phase und eine Gasphase mit einer Temperatur
von 16° C austreten.· Die Gasphase wird ',während .ihres
Durchganges durch den Wärmeaustauscher 4o mit Schwefelsäure bei 16 C gesättigt und gibt kondensierte Sctwefeisäure und
Teile ihres Gehaltes an Schwefeltrioxyd, Stickstoffoxyd und
Wasser an die flüssige Phase ab. Das Abgas aus dem Wärmeaus7
tauscher 4o gelangt durch die Leitung 42 in die Vorrichtung 44 zum Entfernen des Nebels. Mitgerissen von diesem Gasstrom
sind Nebelteilchen von Schwefelsäure. Ein Teil der flüssigen Phase aus dem Wärmeaustauscher 4o wird ebenfalls durch die
Leitung 42 in die Vorrichtung 44 zur Entfernung des Nebels geführt und verbleibt praktisch im Gleichgewicht mit der Gasphase,
die durch die selbe Leitung strömt. Die Temperatur in der Vorrichtung zur Entfernung des Nebels wird "bed 16° C
gehalten. Das Gas durchströmt die faserigen Elemente der Vorrichtung zur Entfernung des Nebels und tritt durch die Leitung
46 aus. Die Nebelteilchen werden von den faserigen Elementen aufgenommen und gelangen durch Schwerkraft in die
flüssige Phase am Boden der Vorrichtung. Die flüssige Schwe-
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feisäure aus der Vorrichtung zur Entfernung des Nebels wird durch die Leitung 48, die Pumpe 5o und die Leitung 52 in den
Wärmeaustauscher 4o zurückgeführt. Da Schwefeltrioxyd in der flüssigen Schwefelsäure zwischen dem Wärmeaustauscher und der
Vorrichtung zur Entfernung des Nebels gelöst wird, nimmt seine Konzentration im Verhältnis zur Schwefelsäure zu und kann
optimale Werte übersteigen. Auch der Dampfdruck der Stickstoffoxyde in der Gasphase xvird nicht durch Lösen in der flüssigen
Schwefelsäure so weit wie möglich verringert, wenn nicht der Gehalt an gelösten Stickstoffoxyden bei einem Minimum
gehalten wird. Dementsprechend wird ein Teil der umlaufenden Schwefeisäure aus der Leitung 48 kontinuierlich oder periodisch
durch die Leitung 54 und das Ventil 56 abgezogen, und
Wasser wird durch die Leitung 58 und das Ventil 6o zugeführt.
Das Abgas aus der Vorrichtung 44 zum Entfernen des Nebels wird durch die Leitung 46 und das Ventil 54 in das Adsorptionsbett 56 geführt, das als Adsorptionsmittel aktivierte kristalline
zeolithische Molekularsiebe enthält. Praktisch das gesamte Wasser und Schwefeltrioxyd und das Schwefeldioxyd werden
in dem Bett 56 adsorbiert. Die nicht adsorbierten Bestandteile,_
hauptsächlich.Sauerstoff, Stickstoff und Spuren von Schwefeldioxyd,
werden aus dem Bett 56 durch die Leitung 58 und das Ventil 6o in die Atmosphäre abgelassen. Während das eine Bett
56 Schwefeldioxyd adsorbiert, wird in dem anderen Bett 62 desorbiert von Wasser und Schwefeldioxyd, die vorher in gleicher
Weise wie im Bett 56 adsorbiert waren. Beim Desorbieren des Bettes 62 wird trockene, erhitzte Luft als Spülgas durch das
Ventil 64 und die Leitung 66 im Gegenstrom durch das Bett 62 geführt. Das Spülgas tritt durch das Ventil 68 aus und fördert
das desorbierte Wasser und Schwefeldioxyd durch die Leitung 7o in die Leit\mg 28. Wenn zu einem Zeitpunkt die Konzentration an Wasser des Abgases aus dem Bett 62 in der Leitung
28 zu hoch ist, um in den Konverter 26 eingeführt zu werden, so kann das Gas durch das Ventil 3o in die Leitung 1o
geführt werden.
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Dort wird es in dem Trockner 12 entwässert, bevor es in den
Ofen 16 und/oder in den Konverter 26 so eintritt, wie die
Frischluft durch die Leitung 1o. Bei geringer Konzentration des Abgases an Wasser kann es durch die Leitung 18 direkt
in den Konverter 26 geführt werden.
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Claims (5)
- PatentansprücheVerfahren zum Behandeln des Schwefeldioxyd, freien Sauerstoff, Schwefeltrioxyd, Schwefelsäure in Dampfform und Schwefelsäure in Nebelform enthaltenden, aus dem Absorber einer Kontakt-Schwefelsäure-Anlage austretenden Gasgemisches, dadurch gekennzeichnet, dass man das mit einer Temperatur von 5o bis 95° C aus dem Absorber austretende* Gasgemisch auf 1o bis 4o° C abkühlt und in innige Berührung mit einer 93- bis 99-prozentigen wässrigen Schwefelsäure bringt, dass man anschliessend das Gasgemisch unter Aufrechterhaltung derSättigung an Schwefelsäure-Dampf durch eine Vorrichtung zum Entfernen des Schwefelsäure-Nebels führt und dann aus dem Gasgemisch das Schwe'.'eldioxyd entfernt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Gasgemisch gleichzeitig mit dem In-Berührungbringen mit der wässrigen Schwefelsäure abkühlt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man zum Entfernen des Schwefelsäure-Nebels ein poröses faseriges Element verwendet.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 fcis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Teil der in Berührung mit dem Gasgemisch stehenden, auf 1o bis 4o° C gekühlten wässrigen Schwefelsäure zusammen mit dem Gasgemisch in die Vorrichtung zum Entfernen des Schwefelsäure-Nebels einführt.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man das Schwefeldioxyd aus dem Gasgemisch durch selektive Adsorption in einem kristallinen zeolithischen Molekularsieb entfernt.509881/0938Leerseite
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