DE2553971A1 - Substanz mit einer antiviralen aktivitaet, verfahren zu ihrer herstellung und ihre therapeutische verwendung - Google Patents
Substanz mit einer antiviralen aktivitaet, verfahren zu ihrer herstellung und ihre therapeutische verwendungInfo
- Publication number
- DE2553971A1 DE2553971A1 DE19752553971 DE2553971A DE2553971A1 DE 2553971 A1 DE2553971 A1 DE 2553971A1 DE 19752553971 DE19752553971 DE 19752553971 DE 2553971 A DE2553971 A DE 2553971A DE 2553971 A1 DE2553971 A1 DE 2553971A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- substance
- xanthoderma
- psalliota
- antiviral activity
- lyophilization
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12P—FERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
- C12P21/00—Preparation of peptides or proteins
- C12P21/005—Glycopeptides, glycoproteins
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K36/00—Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
- A61K36/06—Fungi, e.g. yeasts
- A61K36/07—Basidiomycota, e.g. Cryptococcus
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07K—PEPTIDES
- C07K14/00—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- C07K14/37—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from fungi
- C07K14/375—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from fungi from Basidiomycetes
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K38/00—Medicinal preparations containing peptides
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Natural Medicines & Medicinal Plants (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mycology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Medical Informatics (AREA)
- Gastroenterology & Hepatology (AREA)
- Biophysics (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Alternative & Traditional Medicine (AREA)
- Botany (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
- Medicines Containing Plant Substances (AREA)
- Peptides Or Proteins (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
Description
Anmelder: CENTRE EUROP^-IIT DE RECHERO1:"^ MAUVIiRNAY "G.E.R.M."
Route de Marsat, RIOM/Frankreich
Substanz mit einer antiviralen Aktivität, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre therapeutische Verwendung
Die Erfindung betrifft ein neues Glycoprotein, extrahiert aus
dem Karpophor (Fruchtträger) eines Pilzes aus der Ordnung der
Basidiomyceten, von Psalliota xanthoderma, und dessen Verwendung für die Behandlung von Viruserkrankungen; die Erfindung
betrifft ferner ein Verfahren, mit dessen Hilfe es möglich ist, dieses Glycoprotein aus dem frischen Pilz in
einem hochreinen Zustand und in einer beträchtlichen Ausbeute zu gewinnen.
Nach der Entdeckung des-Penicillins aus einem Pilz, der zur
Ordnung der Ascomyceten gehört, hat eine lebhafte Forschung innerhalb der Ordnung der Actinomyceten und insbesondere
innerhalb des Genus Streptomyces dazu geführt, daß die größten Antibiotika entdeckt wurden (Streptomycin, Chloromycetin,
Aureomycin, Terramycin und dgl.)·
609823/ 1023
Diese systematische Untersuchung der Antibiotika hat auch dazu geführt, daß mit wäßrigen Extrakten von Pilzen, die
zur Ordnung der Basidiomyceten gehören, große Reihenuntersuchungen
durchgeführt wurden, bei denen der kleinste Index der bakteriostatischen Aktivität festgehalten wurde, ohne
daß die derzeit verfügbaren Normen es erlaubten, das "Vorhandensein einer solchen Aktivität festzustelleno Dies zeigt
beispielsweise die in Großbritannien durchgeführte Arbeit von W.H. Wilkins, "Ann. App. Biol.", 51, 188 (194-6), die
sich über 1000 Arten erstreckte, oder die Arbeit von N. Atkinson, "Austral. J. exp. Biol.", 24, Seite 169
(19^6)t die sich über 200 Arten erstreckte, darunter auch
Psalliota xanthodermao
Bei einer sehr geringen Anzahl von Fallen ist es bei den
Untersuchungen gelungen, einen Wirkstoff zu isolieren, der eine heute gerade noch anerkannte (feststellbare) bakteriostatische
Aktivität aufweist« Dazu gehören zoB. die Arbeiten
von M. Willstaedt und B. Zetterberg, "Svensk. Kemisk. Tid.",
1966, _^8, 306, über Lactarius deliciosus, wobei es gelungen
ist, das Lactarioviolin zu isolieren, sowie die Arbeiten von IT. Lofgren et al, "Svensk. Farm. Tidsk.", 194-9, S, 521,
über Clitocybe nebularis, woraus das Nebularin isoliert wurde,
Diese beiden Verbindungen sind aktiv gegenüber den Tuberkel*-
bazillen.
Dagegen wurden antivirale Eigenschaften nur bei drei Arten von Basidiomyceten und bei einem Ascomyceten, der zu den
Makromyceten gehört, festgestellt: bei den Basidiomyceten
Galvatia gigantea, dessen wäßriger Extrakt gegenüber verschiedenen Echo-Viren aktiv ist, Cortinellus shiitake, dessen
wäßrige und phenolische Extrakte gegenüber einem Influenzavirus vom Typ A aktiv sind, und Amanita phalloides, dessen
Wirkstoff, das a-Amanitin, gegenüber verschiedenen ARN-Viren
aktiv ist, jedoch auf die Wirtszelle eine starke Toxizität ausübt; bei den Ascomyceten das Oordiceps militaris,
609823/1023
dessen Wirkstoff, das Cordycepin, gegenüber dem Leucovirus aktiv ist ο Bis auf den heutigen Tag ist es nicht gelungen,
"bei einer Ton Psalliota xanthoderma extrahierten Verbindung
eine antivirale Aktivität nachzuweisen«, Die einzigen Arbeiten,
die über diesen Pilz bekannt sind, sind australische Arbeiten über die Toxizität im Vergleich zwischen einem wäßrigen
Extrakt dieses Pilzes und Kaliumchlorid (E.G. Pope, "Australian, J. Exptl. Biol. Med. Sei.", 1950, 28, 361-366).
Die vorliegende Erfindung basiert nun darauf, daß das Vorhandensein
bestimmter antiviraler Eigenschaften bei einer Substanz gefunden wurde, die nach einem speziellen Extraktionsverfahren
aus Psalliota xanthoderma erhalten wurde«
Die Erfindung betrifft in erster Linie ein Verfahren, mit dessen Hilfe es möglich ist, aus den Earpophoren (lyuchtträgern)
dieses Pilzes eine Substanz zu extrahieren, die als ein Glyeoprotein identifiziert wurde, die insofern bemerkenswert
ist, als sie eine sehr geringe Toxizität und eine hohe antivirale Aktivität insbesondere gegenüber dem Virus Sindbis,
dem Virus Herpes und dem Kuhpocken (Vaccine)-Virus aufweist bei gleichzeitig fehlender bakteriostatischer Aktivität,,
Die Erfindung bezieht sich ferner auf die bei diesem Verfahren erhaltene Substanz, die insbesondere durch dieses Verfahren
definiert werden kanne
Die Erfindung "bezieht sich schließlich auf die Verwendung
dieser Substanz in der Humantherapie, insbesondere für die Behandlung der verschiedenen Herpeserkrankungen.
Das Verfahren der Erfindung besteht im Prinzip aus drei aufeinanderfolgenden
Stufen: einer wäßrigen Extraktion, einer Dialyse und einer Lyophilisierung, die unter spezifischen
Bedingungen durchgeführt werdene
609823/1023
In der Extraktionsstufe beginnt man zunächst mit einer
Lyophilisierung von frischen Pilzkarpophoren (Pilzfruchtträgern), danach wird zerkleinert (gemahlen) und gesiebt
unter Bildung eines halbfeinen Pulverso Dieses Pulver wird
in einen Extraktor eingeführt, der 10 bis 4-0 Teile Wasser enthält, bei einer Temperatur von 35 "bis 400C gehalten und
gerührt ο Die Extraktion erfolgt dann etwa eine halbe Stunde
lang, dann werden die pflanzlichen Reste (Bruchstücke) durch Zentrifugieren entfernte Die überstehende Flüssigkeit wird
zuerst einer ersten Filtrierung und dann einer zweiten FiI-trierung
auf einem stärker zusammengepreßten Träger in Gegenwart eines Filtrierhilfsmittels, beispielsweise eines Diatomeenpulvers,
unterworfene Am Ende dieser ersten Stufe erhält
man ein klares Filtrat, das insbesondere die erfindungsgemäße
Substanz enthalte
In der folgenden Stufe unterwirft man das Filtrat, dessen pH-Wert vorher auf 6,5 his 7 eingestellt worden ist, bei einer
Temperatur zwischen 10 und 15°C einer Dialyseo
In einer letzten Stufe wird die in der Stufe 2 erhaltene Lösung sofort bei -60 0 eingefroren, dann 60 bis 72 Stunden
lang lyophilisiert; das dabei erhaltene trockene Produkt,
das noch 4- Gew.-% des in der ersten Stufe verwendeten Pulvers
darstellt, wird in einer solchen Menge entionisiertem Wasser, die dem 50-fachen seines Gewichtes entspricht, aufgenommen
und nach dem Filtrieren durch ein Filterpapier oder eine Asbestoder öellulosescheibe wird die Lösung unter den gleichen
Bedingungen wie oben einer zweiten Lyophilisierung unterworfene Das dabei erhaltene Produkt stellt noch 2 Gew.-% des in der
ersten Stufe verwendeten Pulvers dar; es hat das Aussehen eines bräunlichen Pulvers und ergibt in Wasser eine extrem
feinteilige Pseudo-Lösung, die nicht ausflockt.
In dem nachfolgenden Beispiel v/ird eine Ausführungsform der
Erfindung näher beschrieben, es sei jedoch darauf hingewiesen,
6 0 9 8 2 3/ *4&3
daß die Erfindung keineswegs auf die darin "beschriebenen
einzelnen Arbeitsgänge und Arbeitsmittel beschränkt ist.
250 g halbfeines Pulver (Sieb 24-/28) der lyophilisierten
Karpophoren von Psalliota xanthoderma, die etwa 15 Gew.-%
der frischen Karpophoren darstellten, wurden bei einer Temperatur von 37 bis 38°C mit 5 1 Wasser extrahiert. Die Extraktion
wurde etwa 1/2 Stunde lang unter Rühren mit I50 UpM fortgesetzt. Die Pflanzengewebe wurden durch Zentrifugieren
und anschließendes Filtrieren entfernt.
Durch 10-minütiges Zentrifugieren mit 2000 UpM wurden die dichteren !Teile entfernt. Die überstehende Lösung enthielt
suspendierte Teilchen einer geringen Dichte, die durch Filtrieren durch eine Glasfritte Nr0 0 entfernt wurden. Die dabei erhaltene
Lösung wurde mit 50 g Diatomeenpulver versetzte
Es wurde erneut unter den gleichen Bedingungen wie oben filtriert,
diesmal jedoch unter Verwendung von engeren (dichter
gepackten) Membranen, wie zoB. einer Glasfritte Nr. 1. Der
durch das Piltrierhilfsmittel und die Verunreinigungen gebildete
Kuchen wurde in etwa dem gleichen Volumen Wasser wieder suspendiert, dann erneut durch eine Glasfritte Nr. 1 filtriert.
Das letzte Filtrat wurde mit dem vorhergehenden Piltrat vereinigt.
Der pH-Wert der dabei erhaltenen klaren Lösung wurde auf 7 eingestellt, dann wurde sie in Dialyseschläuche (-därme)
eingeführte Es wurde ein konstanter Wasserzulauf in dem Dialysegefäß aufrechterhalten und man ließ den Vorgang 65
Stunden lang bei einer Temperatur in der Größenordnung von 100C ablaufeno Der Kaliumchloridgehalt, der vor der Dialyse
65»5 mg/g betrug, wurde auf 2 mg/g gebracht; der zuletzt
genannte Wert erlaubte es, davon auszugehen, daß die Dialyse
609823/ 1 023
eine quantitative Entfernung des Kaliumchlorids ermöglicht hatteο
Die dialysierte Lösung wurde anschließend schnell bei etwa -600C eingefroren, dann wurde sie ziemlich langsam in der
Weise lyophilisiert, daß der Vorgang innerhalb von etwa 65 Stunden beendet waro Es wurden 10,2 g lyophilisiertes Pulver
gewonnen, die etwa 4 % des ursprünglich eingesetzten Pulvers darstellten,,
Dieses Lyophilisat wurde in einer solchen Menge entionisiertem Wasser aufgenommen, die dem 50-fachen seines Gewichtes entsprach·
Ein Teil blieb in dem Wasser unlöslich und dieser wurde durch Filtrieren durch ein Blatt Filterpapier leicht
entfernt. Die filtrierte Lösung, die danach einen pH-Wert in der Größenordnung von 8,4 hatte, wurde durch Zugabe einer
Mineralsäure auf pH 6,5 eingestellte Diese Lösung wurde eingefroren
und dann lyophilisiert, wobei diese beiden Arbeitsgänge nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren durchgeführt
wurdee Dabei erhielt man 5 S eines bräunlichen Pulvers,
dessen physikalisch-chemische Eigenschaften nachfolgend angegeben sind:
die Spektralanalyse dieses Pulvers, nachfolgend mit PX bezeichnet,
in ultraviolettem und infrarotem Licht ergab die charakteristischen Protein-Banden:
UV: Absorptionsmaximum bei 277-278 mn, IR: Spitzenwerte bei 3300, 2950, 1645, 1540, 1450 und 1410 cm"1,
UV: Absorptionsmaximum bei 277-278 mn, IR: Spitzenwerte bei 3300, 2950, 1645, 1540, 1450 und 1410 cm"1,
Dabei handelte es sich im einzelnen um ein Glycoprotein, das
zu etwa 40 % aus Proteinen und zu 10 bis 20 % aus Zuckern
bestand, der Rest bestand aus adsorbierten Harzen. Die Bestimmung des Zuckergehaltes wurde nach demAnthronschwefelsäureverfahren
durchgeführt, wobei die Glucose als Bezugssubstanz verwendet wurde«
Die Proteinmenge wurde nach dem Verfahren von Folin ermittelt
609823/1023
— "7 —
und ausgedrückt, wobei Serumalbumin als Yergleichssubstanz
verwendet wurdeo
Bei den in diesem Glycoprotein enthaltenen Zuckern handelte es sich tun. miteinander verbundene Zucker oder Polysaccharide;
sie bestanden hauptsächlich aus Galactoseo Ebenfalls identifiziert
wurden Mannose, etwas Glucose sowie Spuren Rhamnose.
Die Bestimmung der in der Proteinfraktion dieses Glycoproteins enthaltenen Aminosäuren wurde unter Verwendung eines Technicon-Autoanalysators
durchgeführte Die dabei erhaltenen Ergebnisse
sind nachfolgend als "Aminosäurereste auf 1000 Reste" ausgedrückt: ASP 155,28 - THR 64,41 - SER 80,75 - GLU 118,54 PRO
46,57 - GlY 114,62 - ALA 80,69 - GYS/2 16,95 - VAL 60,96 MET
15,51 - ILEU 42,82 - LEU 62,05 - TYR 29,57 - PHE 55,07 LYS 44,75 - HIS 17,74 - ARG 56,55o
Die oben angegebenen Eigenschaften wurden unter Berücksichtigung der experimentellen Fehler bei verschiedenen Fraktionen (Mengen)
sowohl was die Sammeldauer von Psalliota xanthoderma
anlangt als auch was die Orte anlangt, an denen sie gewonnen (gesammelt) wurden.
Die Verbindung PX wurde gegenüber verschiedenen Viren untersucht und nachfolgend sind die interessantesten Ergebnisse,
die gegenüber dem Virus Sindbis sowie gegenüber anderen ADN- oder ARN-Viren, wie z.B„ gegenüber dem Herpes-Virus und gegenüber
dem Kuhpoeken (Vaccine)-Virus, erhalt en wurden, angegeben.
Die Untersuchung gegenüber dem Virus Sindbis wurde, nach dem
Konzentrationsgradientenverfahren durchgeführte Dieses Verfahren
besteht darin, daß man in einer Petri-Schale auf eine monozelluläre Fibroplastenschicht eines Hühnerembryos eine
Suspension des Virus Sindbis aufbringt unter Bildung von etwa 100 Flecken (plages) pro Schale, daß man nach 1-stündiger
Absorption eine erste Schicht Agarmedium (milieu gelose)
609823/ 1023
aufbringt, wobei die Schale entsprechend einem bevorzugten Durchmesser so geneigt ist, daß eine Dicke erhalten wird,
die zwischen 0 und 5 m& "variiert, und daß man schließlich
nach dem Erstarren der ersten Schicht eine mit der ersten Schicht identische zweite Schicht aufbringt, die jedoch
die zu untersuchende Verbindung PX enthalte
Im Verlaufe der Inkubation,die man 48 Stunden lang bei 37°G
und im Gleichgewicht ablaufen ließ, konnte festgestellt werden, daß die Konzentration in der ursprünglichen ETeigungs achse
von 0 bis zu der gefundenen maximalen Konzentration regelmäßig zunahmo Am Ende des Experiments wurde zuerst die Toxizität
des Produkts gegenüber den Zellen ermittelt. Diese äußerte sich darin, daß das Milieu alkalisch wurdeo Es handelte sich
dabei um eine grobe makroskopische Abschätzung der Toxizität, die sich in dem Absterben der Zellen äußerte,, Das völlige
Fehlen eines Flecks (Hofes) ohne Zellzerstörung zeigte die
Aktivitätszone an. Eine Verminderung der Schärfe der Flecken
(Höfe) zeigte eine schlechte Diffusion des Virus und damit einen bestimmten Inhibierungseffekto
Die nachfolgend angegebenen Schemata stellen die für drei
verschiedene Dosen einerseits mit Amantadinhydrochlorid und andererseits mit der Verbindung PX erhaltenen Ergebnisse dar,
500 ^ /:
ml
Φ /% f\ f\ f\ f\ Q V.
MO V- /ml
1 mg/ml
Amantadin
Amantadin
ΛΛΛΛΛΛ- :
oOoOo '
100y/ml 100 7·/ml
Verbindung PX
Zelltoxizität
normale Höfe (plages)
kleine und große
kleine und große
antivirale Aktivität
Fehlen von Höfen (plages) 609823/ S4^l%
Fehlen von Höfen (plages) 609823/ S4^l%
γ /ml
Es wurde festgestellt, daß die Aktivität der Verbindung PX bis zu 5 y-/ml ausgeprägt war, ohne daß sich bei Konzentrationen
unterhalb 10Oy-/ml eine Toxizität zeigte0 Bei Amantadin,
einem üblicherweise als Vergleichssubstanz verwendeten klassischen antiviralen Mittel^zeigte sich eine Zellentoxizität
bei 500|*/elL» dies entspricht der doppelten antiviralen
Schwellenaktivität, die bei 250Y"/ml liegt,,
Die Aktivität der Verbindung PX gegenüber Herpes-Virus und gegenüber dem Kuhpocken (Vaccine)-Virus wurde in vitro untersucht
durch Nachweis einer Abnahme des cytopathogenen Effektes, der durch diesen Virus auf die Zellen KB hervorgerufen wurde:
dabei wurde festgestellt, daß die Verbindung PX bei einer Konzentration von 100/ug/ml den durch den Herpesvirus oder
den Kuhpocken (Vaccine)-Virus hervorgerufenen cytopathogenen
Effekt um 50 % verminderteo Die Wirkung der Verbindung PX
auf den Herpes-Virus wurde "in ovo" bestätigt:
In die Chario-Allantoidin-Membran von 11 Tage lang inkubierten Embryoeiern wurde die Verbindung PX inokuliert, dann
wurde 24 Stunden später der Herpesvirus inokuliert und dann wurden nach 72-stündiger Inkubation bei 37 0 die Ghario-Allantoidin-Membranen
entfernt und es vmrde die Anzahl der gebildeten Pusteln unter Bezugnahme auf Vergleichseier, die nicht
mit der Verbindung PX versetzt worden waren und im Durchschnitt etwa 50 Pusteln aufwiesen, gezählt.
Mit 50/Ug der Verbindung PX pro Ei wurde die Anzahl der Pusteln
auf 3 vermindert, mit 25/Ug wurde die Anzahl auf 6 verminderte
Diese antivirale Aktivität war insofern bemerkenswert, als es sich dabei um eine echte antivirale Aktivität handelte. Ergänzende
Versuche haben nämlich gezeigt, daß die Verbindung PX keinlnterferon-Induktor war.
Eventuelle bakteriostatische Eigenschaften wurden gegenüber drei Mikroorganismenstammen untersucht: Staphylococcus
609823/1023
- ίο -
aureus Oxford, Escherichia coli IP 54-8 und Candida albicans
I.P. Die Untersuchung wurde nach der Verdünnungsmethode in einem flüssigen Milieu durchgeführt (Trypticase-Sojabouillon
für die Staphylokokken und Golibakterien und flüssiges Sabouraud-Milieu für Gandida) o Das Inokulum wurde aus einer
Stunden alten Kultur gewonnen, wobei die Endverdünnungen
10 J für Staphylococcus, 5·10 für Escherichia coli und
10 für Gandida albicans betrugen. Die minimalen Hemmkonzentrationen.
(Inhibierungskonzenttationen) der Verbindung PX nach 24-stündigem Aufenthalt in einem Trockenschrank von
37°O (Staphylococcus und Escherichia coli) oder von 30 G
(Gandida albicans) lagen oberhalb 5000/ug/ml. Ein solches
Ergebnis erlaubt die Schlußfolgerung, daß die Verbindung PX bakteriostatisch inaktiv isto
Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß die bemerkenswerte
Uicht-Toxizität der Verbindung PX, die sich in dem Konzentrationsgradientenverfahren gezeigt hat, durch die
akute Toxizität bestätigt wurde, die bei der Maus bei intravenöser
Verabreichung bestimmt wurde:
Dieses Experiment wurde mit Gruppen von 18 Tieren durchgeführt und die DL^n wurde nach der Methode errechnet, welche die
beste linearisierung der Ergebnisse ergabo Der für die DL1-Q
erhaltene Wert betrug 318 mg/kg, wobei das 5 %-Toleranzintervall
268 bis 369 mg/kg betrug.
Die vorstehend angegebenen Ergebnisse erlauben die Verwendung der Verbindung PX in der Humantherapie, insbesondere für die
Behandlung des Herpes oder jeder anderen Erkrankung mit Herpesmanifestation.
Die Verbindung1 PX kann auf oralem oder generellem Wege in
Verbindung mit üblichen pharmazeutischen Träger- oder Hilfsstoffen
in einer Form verabreicht werden, die für die zu behandelnde Erkrankung geeignet ist: man kann sie beispiels-
60982 3/1023
weise in Form eines in situ hergestellten Augenmittels (collyre) mit 10/ug/ml oder in einer injizierbaren oder
oral -Verabreicfrbaren Form in täglichen Dosen zwischen 10
und 300 mg verwenden«,
Patentansprüche:
609823/1023
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer Substanz mit antiviralen
Eigenschaften für die Behandlung von Herpes-Viruserkrankungen, dadurch gekennzeichnet, daß man Karpophoren
des Pilzes Psalliota xanthoderma zuerst einer wäßrigen Extraktion, dann einer Dialyse und schließlich einer Lyophilisierung
unterwirfto
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrige Extraktion in der Weise durchführt, daß man
den frischen, vorher lyophilisierten, zerkleinerten (gemahlenen)
und gesiebten Pilz-Karpophoren 10 bis 40 Teile Wasser
zugibt, dann die Suspension etwa 30 Minuten lang bei 35 bis 400G rührt und die Extraktionsflüssigkeit durch Filtrieren
abtrennt,
3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dialyse mit dem aus der wäßrigen Extraktionsstufe
stammenden Filtrat, das vorher auf einen pH-Wert von 6,5 bis
7 eingestellt worden ist, etwa 60 bis etwa 70 Stunden lang bei einer (Temperatur von etwa 10 bis etwa 15°0 durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lyophilisierung in der Weise durchführt, daß man die
dialysierte Lösung bei -600O einfriert und sie dann langsam
60 bis 70 Stunden lang lyophilisierto
5# Verfahren nach Anspruch 4,dadurch gekennzeichnet, daß
man das dabei erhaltene lyophilisat in entionisiertem Wasser aufnimmt und nach dem Filtrieren und Ansäuern auf pH 6,5
einer zweiten Lyophilisierung unt erwirft0
6ο Substanz mit einer antiviralen Aktivität, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus den Karpophoren von Psalliota
609 82 3/
xanthoderma nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche
1 "bis 5 gewonnen worden ist*
Substanz mit einer antiviral en Aktivität, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus den Karpophoreri von Psalliota
xanthoderma extrahiert worden ist und aus einem Glycoprotein
bestehtj welches das folgende Aminogramnij ausgedruckt durch
die Aminosäurereste auf 1000 Reste, aufweist: ASP 135*28 - THR 64,4-1 - SER 80,75 - GLU 118,34- - PRO 46,37 GLX
114,62 - ALA 80,69 - CTS/2 16,95 - VAL. 60,96 - MET 13,31
ILEU 42f82 - LEU 62,05 - TYR 29,37 - PHE 35,07 - LYS 44,73 HIS
17,74 - ARG 36,55.
609823/1023
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7439329A FR2293214A1 (fr) | 1974-12-02 | 1974-12-02 | Nouvelle glycoproteine extraite du champignon psalliota xanthoderma et son application en therapeutique antivirale |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2553971A1 true DE2553971A1 (de) | 1976-08-12 |
Family
ID=9145438
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752553971 Withdrawn DE2553971A1 (de) | 1974-12-02 | 1975-12-01 | Substanz mit einer antiviralen aktivitaet, verfahren zu ihrer herstellung und ihre therapeutische verwendung |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4086216A (de) |
JP (1) | JPS5191312A (de) |
DE (1) | DE2553971A1 (de) |
FR (1) | FR2293214A1 (de) |
GB (1) | GB1508890A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0022426A2 (de) * | 1979-07-04 | 1981-01-14 | Kureha Chemical Industry Co., Ltd. | Nasalpräparate und Verfahren zu deren Herstellung |
US4512972A (en) * | 1980-06-30 | 1985-04-23 | Kureha Chemical Industry Co., Ltd. | Nasal preparation and processes for their production |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4190628A (en) * | 1977-11-21 | 1980-02-26 | Trustees Of Boston University | Kit for determining the level of LDL cholesterol in body fluids |
FR2512675B1 (fr) * | 1981-09-17 | 1987-07-17 | Viaud Henri | Hydrolat d'agaricus biosporus et campester |
JPH0825897B2 (ja) * | 1987-06-18 | 1996-03-13 | 呉羽化学工業株式会社 | 抗ウイルス剤 |
CA1339308C (en) * | 1987-06-18 | 1997-08-19 | Koichi Niimura | Polysaccharides and antiviral drug containing polysaccharides as active ingredient |
-
1974
- 1974-12-02 FR FR7439329A patent/FR2293214A1/fr active Granted
-
1975
- 1975-11-28 JP JP50142817A patent/JPS5191312A/ja active Pending
- 1975-12-01 DE DE19752553971 patent/DE2553971A1/de not_active Withdrawn
- 1975-12-02 GB GB49483/73A patent/GB1508890A/en not_active Expired
- 1975-12-02 US US05/636,941 patent/US4086216A/en not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0022426A2 (de) * | 1979-07-04 | 1981-01-14 | Kureha Chemical Industry Co., Ltd. | Nasalpräparate und Verfahren zu deren Herstellung |
EP0022426A3 (en) * | 1979-07-04 | 1981-11-11 | Ciba-Geigy Ag | Nasal preparations, process for making same and their use |
US4512972A (en) * | 1980-06-30 | 1985-04-23 | Kureha Chemical Industry Co., Ltd. | Nasal preparation and processes for their production |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2293214A1 (fr) | 1976-07-02 |
FR2293214B1 (de) | 1978-07-21 |
US4086216A (en) | 1978-04-25 |
GB1508890A (en) | 1978-04-26 |
JPS5191312A (de) | 1976-08-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3855525T2 (de) | Verwendung eines Protein gebundenen Polysaccharid Zur Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung von AIDS. | |
DE69122805T2 (de) | Antivirusmittel | |
EP0225496B1 (de) | Immunstimulierend wirkende Polysaccharide aus Zellkulturen von Echinacea purpurea (Linné) Moench und Echinacea angustifolia (De Vandolle), Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende pharmazeutische Zubereitungen | |
CH640140A5 (de) | Verfahren zur herstellung von intravenoes injizierbarem gamma-globulin. | |
DE3306297A1 (de) | Neue glykoproteine, verfahren zu deren herstellung und therapeutische mittel, die solche glykoproteine enthalten, gegen tumore | |
DE69531782T2 (de) | Heisswasser-Extrakt von Cordyceps sinensis | |
DE3448155C2 (de) | ||
DD156813A5 (de) | Verfahren zur herstellung von estern von 9-hydroxyalkylpurinen | |
DE3019847C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Humaninterferon | |
DE3109335C2 (de) | Ebelacton A und B, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Mittel | |
DE2731570B2 (de) | Verfahren zur Gewinnung eines Polysaccharide mit therapeutischer Wirkung | |
DE69733492T2 (de) | Verfahren und zusammensetzung zur behandlung von mykosen in tieren | |
DE2441454C3 (de) | Antileukämische proteinhaltige Fraktion und ihre Herstellung | |
DE2947646C2 (de) | Substanz mit Interferon induzierender Aktivität, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
EP0220453B1 (de) | Verwendung von Pflanzenpollenextrakten zur Herstellung von das Wachstum von Tumorzellen hemmenden pharmazeutischen Präparaten und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2553971A1 (de) | Substanz mit einer antiviralen aktivitaet, verfahren zu ihrer herstellung und ihre therapeutische verwendung | |
DE3850262T2 (de) | Verfahren zur herstellung einer physiologisch aktiven substanz aus samenschalen von föhren und ein gegen infektionen aktives mittel, hauptsächlich auf der basis von diesem extrakt. | |
DE69004451T2 (de) | Prophylaxe und Behandlung von Herpesvirus-Infektionen. | |
DE2723451C2 (de) | ||
DE2048848A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Korn plexes aus RNS und Polysacchand, Verfahren zur Gewinnung der Polysacchand Komponente und ihre Verwendung zur Herstellung von Arzneimitteln | |
DE2823750A1 (de) | Verfahren zur trennung von lipoiden der endotoxine von bakterien, insbesondere von bordetella pertussis | |
EP0595297B1 (de) | Ligninpolymerzusammensetzung zur Behandlung von Hautproblemen | |
WO2003028746A1 (de) | Verfahren zur herstellung von extrakten aus pelargonium sidoides und/oder pelargonium reniforme und deren verwendung | |
DE69118926T2 (de) | Antivirale Fraktion von einem wässerigen Extrakt von Lentinus edodes | |
DE1076888B (de) | Verfahren zur Gewinnung atmungsfoerdernder Wirkstoffe fuer therapeutische Zwecke |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |