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DE2550818A1 - Verfahren und vorrichtung zur biologischen abwasserreinigung nach dem schlammbelebungsverfahren - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur biologischen abwasserreinigung nach dem schlammbelebungsverfahren

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Publication number
DE2550818A1
DE2550818A1 DE19752550818 DE2550818A DE2550818A1 DE 2550818 A1 DE2550818 A1 DE 2550818A1 DE 19752550818 DE19752550818 DE 19752550818 DE 2550818 A DE2550818 A DE 2550818A DE 2550818 A1 DE2550818 A1 DE 2550818A1
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DE
Germany
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stage
wastewater
oxygen
sludge
foam body
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19752550818
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English (en)
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DE2550818B2 (de
DE2550818C3 (de
Inventor
Leo Funk
Michael Funk
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
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Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE2550818A priority Critical patent/DE2550818C3/de
Publication of DE2550818A1 publication Critical patent/DE2550818A1/de
Publication of DE2550818B2 publication Critical patent/DE2550818B2/de
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Publication of DE2550818C3 publication Critical patent/DE2550818C3/de
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    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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    • C02F3/06Aerobic processes using submerged filters
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    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/02Aerobic processes
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C02F3/28Anaerobic digestion processes
    • C02F3/2806Anaerobic processes using solid supports for microorganisms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/30Aerobic and anaerobic processes
    • C02F3/302Nitrification and denitrification treatment
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
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  • Biological Treatment Of Waste Water (AREA)

Description

  • Beschreibung
  • Verfahren und Vorrichtung zur biologischen Abwasserreinigung nach dem Schlammbelebungsverfahren.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur biologischen Vollreinigung nach dem Schlammbelebungsverfahren, bei dem das vorgeklärte Abwasser mit Belebtschlammflocken und biologischem Rasen (Biomasse) in einer ersten Stufe, der Oxidationsstufe, und dann in einer zweiten Stufe, der Nitrifikationsstufe, innig mit unter Druck eingetragenem Luftsauerstoff unter Überdruck vermischt und aerob gereinigt sowie anschließend in einer dritten Stufe, der Denitrifikationsstufe, anaerob gereinigt wird und der gegebenenfalls entstehende Überschußschlamm in einer Flotationsnachklärstufe unter Druckentlastung abgeschieden wird.
  • Es ist ein generelles Ziel bei allen vollbiologischen Abwasserreinigungen, daß der Flora und Fauna (Biomasse) des Abwassers der lebensnotwendige und zum aeroben Abbau der organischen Inhaltsstoffe erforderliche Luftsauerstoff zur vollen Ausnutzung in ausreichendem Maße schnell und wirksam mit relativ geringem Energieaufwand angeboten wird. Bei den konventionellen Belebtschlammanlagen wird der Luftsauerstoff durch Einblasen von Luft mittels Gebläse über der Beckensole oder mit horizontal bzw. vertikal rotierenden Oberflächenlüftern zugeführt, sofern man das vorgereinigte Abwasser nicht über Tropfkörper abtropfen läßt.
  • Schließlich ist es bekannt (DT-OS 1 584 927), die Belüftung des Gemischs des Abwasser mit. dem Klärschlamm bzw. der Biomasse bei einem Druck durchzuführen, der in einzelnen oder allen Stufen über dem Atmosphärendruck, vorzugsweise im Bereich von 2 bis 5 kg/cm2, liegt. Die Klärschlammabtrennung bewirkt man dann durch Druckentlastung. Der Abbau der Inhaltsstoffe läßt sich so beschleunigen.
  • Sind sehr große Luftsäuerstoffmengen in das Klärshlamm-Wassergemisch einzubringen, steigt der Energieaufwand sowohl bei der Oberflächenbelüftung als auch bei der Druckbelüftung auf der Behältersole stark an und erreicht eine natürliche Grenze, die dort liegt, wo es durch die mit dem Sauerstoffeinbringen einhergehende erhöhte Turbulenz zur Zerschlagung der Schlammflocken oder zum Aufschäumen kommt. Daher kann es bei konventionellen, hochbelasteten Belebtschlammanlagen mit ausreichender Populationsdichte beim biologischen Abbau dejorganischen Schmutzstoffe dazu kommen, daß die Sauerstoffzehrung (der Sauerstoffverbrauch) im Belüftungsbehälter schneller verläuft als die Sauerstoffzufuhr erfolgt. Z.B. führt eine sehr hohe Konzentration an organischen Inhaltsstoffen im.
  • Abwasser oft dazu, daß die Schmutzstoffe in dicker Schicht an die Mikroorganismen adsorbiert werden, wodurch der giBste Sauerstoff nur noch langsam in das Zellinnere diffundieren kann, ein Effekt, der durch die Druckerhöhung nur teilweise ausgeglichen wird. Die Diffusionsgeschwindigkeit kann so gering werden, daß die Zellen absterben. Nur genügend hohe energieverzehrende Turbulenz, die einen großen Luftüberschuß erfordert, kann bei konventionellen Verfahren diesen Effekt bis zum Erreichen der erwähnten kritischen Turbulenz vorbeugen. Die aeroben Kleinlebewesen (Bakterien und Protozoen) im Belebungsbehälter sind aber nur lebensfähig in der Lage, den gewünschten Abbau der Schmutzstoffe durchzuführen, wenn in ihrer Umgebung genügend Sauerstoff für sie bereitsteht, d.h., nach derzeitigen Erfahrungen mit einem Mindestgehalt von 1 bis 2 mg/l im Wasser gelöst direkt zur Verfügung steht. Maßgebend für einen schnellen und durchgreifenden biologischen Reinigungsprozeß ist daher die Geschwindigkeit der Sauerstoffübertragung aus der Luft über das Wasser zu den aktiven lebenden Zellen des Belebtschlamms bzw. biologischen Rasens. Auch bei dem zur Durchführung dieses Verfahrens verwendeten Belüftungsbehälter hat ein intensiver Lufteintrag dort seine Grenzen, wo die durch eine Luftverteileinrichtung eingetragene Luft so intensiv eingetragen wird, daß es zu Verwirbelungen und zu einem Zerschlagen der Schlammflocken kommt.
  • Um einen hohen Sauerstoffeintrag mit vergleichsweise niedrigem Energieaufwand zu erreichen, ohne daß die Anlagekosten steigen und die Gefahr großer Turbulenzen und damit des Zerschlagens des Belebtschlamms auftreten kann, sieht ein älterer Vorschlag (DT-AS 24 20 977) bei einer Vorrichtung zur biologischen Abwasserreinigung nach dem Schlammbelebungsverfahren, bei dem das vorgeklärte Abwasser in einem die Biomasse enthaltenden Belüftungsbehälter bei über der Wasseroberfläche stehender Druckluft von wenigstens etwa 2 atü innig mit eingetragenem Luftsauerstoff zur Oxidation vermischt und gereinigt, der Schlamm vom gereinigten Wasser getrennt und in den Druckbelüftungsbehälter zurückgeführt und der Schlammzuwachs als Überschußschlamm beseitigt wird, vor, daß im Belüftungsbehälter Haftkörper für die Biomasse und Kolloidoffenporigen fänger in Form von/Schãumstoffkörpern und eine Zusammendrückvorrichtung vorgesehen sind, mit der die Schaumstoffkörper durch wechselweise Volumenvergrößerung und Volumenverkleinerung mit oberhalb der Wasseninrfläche eingeleiteter Luft gefüllt undunterdieser befreibar sind. Durch die Schaumstoffkörper wird der Sauerstoff eintrag intermittierend unterstützt, doch ist die auf diese Weise erzielbare Raumausbeute begrenzt.
  • Es ist nicht auszuschließen, daß die eingetragene Luft schneller als nötig für einen ausreichenden Übergang des Sauerstoffs zum frei schwebenden Belebtschlamm hochperlt. Der Sauerstoffübergang für Biomasse ist nur innerhalb der Schaumstoffkörper gut, sofern diese in nicht zu rascher Folge komprimiert und entspannt werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur biologischen Vollreinigung von Abwasser nach dem Schlammbelebungsverfahren anzugeben, bei welcher mit hoher Raumausbeute ein hoher Sauerstoffeintrag mit vergleichsweise niedrigem Energieaufwand erfolgt, ohne daß die Anlagekosten sehr steigen, und bei welcher die Vollreinigung in vergleichsweise kurzer Verweilzeit abgeschlossen ist.
  • Diese Autabe ist für das eingangs genannte Verfahren durch die kennzeichnenden Merkmale des Verfahrenshauptanspruchs gelöst, Ausgestaltungen dieses Verfahrens ergeben sich aus den Verfahrensunteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung. Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung ist im Vorrichtungshauptanspruch gekennzeichnet, während vorteilhafte Ausgestaltungen sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung ergeben.
  • Durch die Schaumstoffkörper wird der Sauerstoffeintrag stark unterstützt. Sie wirken als Haftkörper für die Biomasse und als Kolloidfänger. In den Poren der Schaumstoffe siedeln sich die Mikroben so zahlreich an, daß nach kurzer Einarbeitungszeit ein hochaktiver "biologischer Rasen" und "biologischer Schlamm" gebildet ist. Durch die Haftung der Biomasse ist ein sehr intensiver Lufteintrag möglich, ohne daß Turbulenzen zu befürchten sind, da in den Poren der Schaumstoffkörper turbulente Kapillarströmungen kaum auftreten. In den Poren der Schaumstoffkörper steht eine sehr große Oberfläche als Haftoberfläche für die Biomasse zur Verfpng, an der diese daher auch bei intensiver Luftdurchströmung der Poren, die stetig oder insbesondere intermittierend erfolgt, haften bleibt. Bei intermittierender Drucklufteinleitung wird besonders vorteilhaft erreicht, daß in den Ruhepausen der eingeleitete Luftsauerstoff auch aufgenommen wird. Es hat sich überraschend gezeigt, daß die biologische Reinigung mit besonders großer Intensität wegen der erhöhten und beschleunigten Sauerstoffzehrung erfolgt, wobei nur ein Druckbelüftungsbehälter oder eine Reihe vonDruckbelüftungsbehältern mit vergleichsweise geringem Rauminhalt erforderlich ist, weil durch die stetige oder pulsierende Durchströmung der Schaumstoffkörper sichergestellt ist, daß praktisch alle Teilbereiche des Abwassers gleichen Reinigungsbedingungen bei jeweils ausreichendem Sauerstoffangebot in der ersten und zweiten Stufe unterworfen werden. Durch die Erfindung wird eine gleichmäßige äußerst feine Gleichverteilung der Biomasse über praktisch das gesamte zu durchströmende Arbeitsvolumen der Stufen oder Behälter erzielt, was bisher wegen der befürchteten Verstopfung der engen Strömungskanäle nicht für möglich gehalten wurde. Man hat sich daher nur um eine Feinverteilung der Luft im Schlamm-Wasser-Gemisch bemüht, aber nicht feinverteilt die Biomasse an einen Haftkörper gebunden, durch den das Abwasser-Luft-Gemisch in Form einer Kapillarströmung hindurchgeleitet wird. Bei spezifisch hoher Abwasser-Raumbelastung, d,h. geringen Aufenthaltszeiten von weniger als 30 bis 60 Minuten können neben gleichzeitiger Nitrifikation bei hoher BSB-Raumbelastung ( 2 kg BSB/m3 und Tag) und hoher Schlammbelastung (1 kg BSB/kg Trockensubstanz und Tag) bis zu 95 % der organischen Verunreinigungen aus dem Abwasser beseitigt werden. Der Energiebedarf liegt in diesem Fall unter 0,8 bis 0,9 kWh/kg BSB (biochemischer Sauerstoffbedarf). Der Sauerstoff wird dem Abwasser nicht wie bei konventionellen Belebtschlammanlagen nur durch Einblasen von Luft zugeführt sondern der Eintrag erfolgt in der Weise, daß auch bei geringem Energiebedarf sichergestellt ist, daß eine hohe und wirksame Sauerstoffdiffusion zwischen Luft und Abwasser erreicht wird. Hierdurch ergibt sich eine Steigerung des zeitlichen Sauerstoffeintrags gegenüber den bekannten drucklosen Verfahren sowie dem bekannten Druckverfahren. Außerdem ist es jederzeit möglich, das Sauerstoffangebot im Wasser ohne weiteres über 2 mg/l zu halten. Jeder Druckbelüftungsbehälter kann vergleichsweise kleiner als bei dem bekannten Verfahren für eine bestimmte Durchsatzleistung gehalten werden. Die Voraussetzungen für eine günstige Nachreinigung durch Flotation werden beim Druckverfahren wegen der Möglichkeit, die Druckentlastung auszunützen, besonders günstig aber auch bei den drucklosen Verfahren verbessert.
  • Zweckmäßigerweise wird die Reinigung in den einzelnen Stufen jeweils in getrennten Druckbelüftungsbehältern mit eigenen diese ausfüllenden Haftkörpern in Form von flexiblen Schwamm- oder Schaumstoffkörpern durchgeführt, da durch die Unterteilung die Gefahr eines Verstopfens/verringert ist und die einzelnen Stufen besser auf optimale Bedingungen geregelt werden können.
  • Die Gefahr des Verstopfens der insgesamt durchströmten Schaumstoffkörper ist überraschend gering und bei der Ausgestaltung, bei der die Schaumstoffkörper intermittierend zusammengepreßt und entlastet werden, vernachlässigbar klein. Trotz dieses Zusammendrückens, das jedoch nicht bis zum vollständigen Aufheben der Porenstruktur erfolgen soll, damit der Belebtschlamm nicht gelöst wird, wird die Durchströmung nicht unterbunden. Dem dem Abwasserzulauf benachbarten Schaumkörper wird die Druckluft während seines Entspannens zugeführt, da dieser dann gleichmäßig Abwasser und Luftsauerstoff aufnimmt. Um eine vollständige Sauerstoffzehrung in der dritten Stufe sicherzustellen, ist die dortige Einleitung von nur vorgereinigtem Abwasser zweckmäßig, da dieses einen besonders hohen Sauerstoffbedarf hat. Bei intermittierend zusammengedrückten Schaumstoffkörpern unterliegt das Luft-Abwasser-Belebtschlammgemisch einer wechselweisen Kompression und Expansion.
  • Bei der erfindungsgemäßen biologischen Vollreinigung organisch verunreinigter Abwässer wirken die Schaumstoffkörper als Sauerstoff-Lösungsbeschleuniger, da sie in Verbindung mit der Biomasse durch die Kompression mit dem Luft-Abwasser-Gemisch eine durchgreifende Sauerstoff-Übertragung in kürzester Zeit gewährleisten, Alle Maßnahmen zielen darauf ab, daß der Flora und Fauna (Biomasse) des Abwassers der lebensnotwendige und zum Abbau der organischen Inhaltsstoffe erforderliche Luftsauerstoff zur vollen Ausnützung in ausreichendem Maße schnell und wirksam mit relativ geringem Energieaufwand angeboten wird, um eine beschleunigte Diffusion zu gewährleisten. In den Reinigungsbehältern wird Preßluft gemeinsam mit mechanisch vorgeklärtem Abwasser in Abhängigkeit vom Abwasserzulauf bzw. der BSB-Belastung mittels Kompressor stoßweise in solcher Menge zudosiert, wie zur Aufrechterhaltung eines Mindestsauerstoffgehaltes im Wasser von 2mg/l benötigt wird. Das Abwasser kann von einem Rückhaltebecken aus über einen Pumpensumpf mittels Abwasserdruckpumpen der ersten Stufe, der Oxidationsstufe, intermitterend zugeführt und gleichzeitig mit Druckluft vermengt werden. Diese und das Abwasser werden unter einer Siebplatte im unteren Teil des ersten als Druckzylinder ausgebildeten Druckbelüftungsbehälters über entsprechend dimensionierte Rohre in unmittelbarer Nachbarschaft eingespeist. Es bedarf keiner fein- oder mittelblasigen Belüftungseinrichtung. Das bedeutet Energieersparnis und weniger Betriebsstörungen an den Belüftungsaggregaten, da fein-oder mittelblasige Belüftungsdüsen der Luft einen zu hohen Widerstand entgegensetzen und sich allzuleicht mit Schlamm zusetzen.
  • Bei /einer weiteren AusgestaltungderErfindung, bei der die Schaumstoffkörper intermittierend zusammengedrückt und wieder entspannt werden, wird die eingespeiste Druckluft durch den komprimierten Schaumstoffkörper an ihrem freien Aufstieg durch das Wasser-Schlamm-Gemisch so stark behindert, daß sie schon im unteren Abschnitt gleich nach ihrem gemeinsamen Eintritt mit dem Abwasser komprimiert wird. Hierbei kann sich die schon vorkomprimierte Luft nicht nach Eintritt in den Druckbelüftungsbehälter gleich wieder entspannen, wie das bei konventionellen Verfahren der Fall ist. Sie wird darüberhinaus durch den absteigenden Schaumstoffkörper, der sich wie ein Kolben im Druckzylinder im Mittel auf- und abwärtsbewegt, weiter unter erhöhten Druck gesetzt, wobei die Sauerstoff-Lösungsgeschwindigkeit um ein erhebliches Maß gesteigert wird. Erst nachdem der Schaumstoffkörper zwischen der z.B. Siebkolbenplatte und der unteren Siebplatte, auf der er sich abstützt, über dem Behälterboden bis zum Anschlag komprimiert ist, die Siebkolbenplatte den Schaumstoffkörper zur Entspannung freigibt und dieser sich wieder ausdeh~nen kann, werden die durch die Poren des Schaumstoffs gepreßten Luftblasen teilweise entspannt und feinverteilt durch etwasWasser-Schlamm-Gemisch nach oben steigen. Hierbei wird der in den Schaumstoffkörpern angesiedelte biologische Rasen durchgreifend belüftet. Der Sauerstoff im Abwasser-Schlamm-Gemisch erreicht dadurch wesentlich höhere Konzentrationen, als bei den bisherigen Lufteintragungsmethoden möglich ist.
  • Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die beigefügte schematische Skizze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit 1 2,3 drei zylindrischen Druckbelüftungsbehäein7Bezug genommen, in denen jeweils mittig eine Siebkolbenplatte 6 und nahe den Stirnseiten jeweils eine Siebplatte 7, 8 als Abstützung für zwischen der Siebkolbenplatte 6 und diesen angeordneten Schaumsto@körper 4,5 angebracht ist. Eine Kolbenstange mit pr ischar. aber hydraulischem Arbeitszylinder zur durch eine Steuereinheit gesteuerten Auf- und Abwärtsbewegung der Siebkolbenplatte 6 ist nicht dargestellt. Derartige Kolbenantriebe sind bekannt. Das vorgeklärte Abwasser wird dem ersten Druckbelüftungsbehälter 1 (Reaktor I) von unten her über einen Einlaß 15 zugeführt und gelangt dann vom Kopf des Behälters aus dem Auslaß 17 über eine Rohrleitung 10 von unten durch einen Einlaß 18 in den zweiten Druckbelüftungsbehälter 2 (Reaktor II) und schließlich vom Kopf durch einen Auslaß 19 und eine Leitung 11 durch enden Einlaß 20 in einen dritten Druckbelüftungsbehälter 3 (Reaktor III), dem am Kopf durch einen Auslaß 21 das vollgereinigte Wasser entnahmen wird. Überschußschlamm kann aus dem zweiten Behälter 2 über einen Auslaß 22 abgezogen werden.
  • Dem Behälter 3 kann unter Umgehung des Reaktors I (Oxidationsstufe) und des Reaktors II (Nitrifikationsstufe) Abwasser unmittelbar über eine in die Leitung 11 mündende Leitung 23, die mit einer Zweigleitung 24 auch in die Leitung 10 mürdet, zugeführt werden, damit die im Reaktor III erfolgende Denitrifikation zur vollständigen Sauerstoffzehrung führt. Die Druckluft wird einlaßseitig dem Reaktors I in ausreichendem Maße über einen Einlaß 16 zugeleitet und kann über eine Zweigleitung 25 auch noch dem Reaktor II zugeführt werden.
  • Beim Hochsteigen der Siebkolbenplatte 6 der ersten Stufe sammelt sich die ausperlende Luft im oberen Abschnitt des Behälters 1 und wird gemeinsam mit Wasser und Belebtschlamm über die Leitung 10 in den zweiten Behälter 2 eingedrückt. Der untere Schaumstoffkörper 5 im Reaktor II wird im allgemeinen zur gleichen Zeit zusammengepreßt, in der die Kompression des oberen Schaumstoffkörpers 4 im Reaktor @ erfolgt, so daß die aufsteigende Luft der ersten Stufe nicht gänzlich von Druckzwang befreit werden kann.
  • Das Abwasser-Schlamm-Gemisch wird dann der dritten Stufe, der Reduktionsstufe oder Denitrifikationsstufe, zugeführt, in der ebenfalls die Schaumstoffkörper 4, 5 abwechselnd komprimiert und entspannt werden. Von der Denitrifikationsstufe kann das Wasser mit nunmehr vermindertem Schlammgehalt in eine Flotationsstufe eingeleitet werden, sofern dessen Abscheidung lohnt.
  • Der während des kontinuierlichen Betriebs sich aufbauende Überdruck verteilt isch auf alle drei Stufen und wird erst vollständig in der Flotations-Nachklärstufe abgebaut. Hierbei kann die unter Druck gelöste, überschüssige verbrauchte Luft (sauerstofffrei) aus dem Wasser ausperlen und den Überschußschlamm an der Wasseroberfläche abscheiden.
  • Die Druckerhöhung im ganzen System der biologischen Stufen ist abhängig von der Hubgeschwindigkeit, mit der die Schaumstoffkörper 4, 5 zusammengedrückt und entlastet werden und dem Druck der eingespeisten vorkomprimierten Luft. Da die gemeinsame Zufuhr von Abwasser und Druckluft intermittierend nur dann erfolgen kann, wenn sich der Schaumstoffkörper inder ersten Stufe aufwärtsbewegt, wird die Durchflußmenge für Luft und Abwasser und somit die Aufenthaltszeit ebenfalls über die Schaumstoffkörper 4, 5 geregelt.
  • Die einzelnen Reinigungsstufen 1,2 und 3 sollten nach einer bestimmten Behandlungsdauer der Abwässer wechselweise für die Durchflußrichtung betrieben werden, und zwar so, daß für eine gewisse Zeit das mechanisch vorgeklärte Abwasser gemeinsam mit der eingepreßten Luft in der Reihenfolge die erste Kammer, zweite und dritte Kammer durchströmt, wonach eine Richtungsänderung von der dritten über die zweite zur ersten Stufe automatisch erfolgen kann. Dies deshalb, da der Sauerstoff der Luft auf dem Wege zur Denitrifikationsstufe in den Oxidationsstufen 1 und 2 aufgezehrt wird und da der durch den Schaumstoffkörper 4 5 der dritten Stufe zurückgehaltene biologische Schlamm nichN##llzulange in einem sauerstofffreien (anaeroben) Zustand verharren soll, da dieser sonst in seiner Zusammensetzung nachteilig verändert werden könnte (AktivitätsVerluste).
  • Die in den einzelnen Stufen angereicherten Belebtschlämme werden durch die wiederholte Richtungsänderung des eingespeisten Luft-Abwasser-Gemisches immer wieder neu mit Frischluft, d.h. mit Luftsauerstoff, versorgt, und somit bei hoher Aktivität gehalten.
  • Die Schaumstoffkörper 4, 5 bestehen vorzugsweise aus hochporösem, flexiblen Polyester- bzw. Polyurethan-Schaumstoffen,' die einerseits als Haftkörper für die Biomasse und andererseits zur Transmission der Luft (Sauerstoffüberträger) dienen.
  • Die Breitenerstreckung, i.a. der Durchmesser, der Schaumstoffkörper 4,5 ist etwas geringer als die des Behälters, da sich der Schaumstoffkörper beim Zusammendrücken quer bzw. radial ausdehnt.
  • Erst nahe der Endstellung der Zusammendrückvorrichtung soll er sich an die Innenwand des Behälters anlegen. Dadurch sind Verschleiß und Wandreibung reduziert.
  • Beim Auspressen der Schaumstoffkörper 4, 5 durch eine Siebkolbenplatte 6 oder ähnliche Zusammendrückvorrichtung wird stets für den Ausgleich der Sauerstoffkonzentration der oberen und unteren Schichten in den Druckbelüftungsbehältern 1, 2 und 3 gesorgt und das in den Poren angesiedelte biologische Material transpirierfähig gelassen.
  • Durch die gesteigerte Aktivität der Biomasse unter erhöhtem Druck mit Hilfe der Schaumstoffkörper verläuft gleichzeitig der biochemische Abbau der organischen Inhaltsstoffe mit größerer Geschwindigkeit als bei allen bekannten Anlagen.
  • Der mit großer Zuwachsrate sich bildende biologische Schlamm braucht nicht ständig in die Oxidationsstufen zurückgeführt zu werden, sondern kann aus der Flotationsnachklärung direkt der Schlammaufbereitungsanlage zugeführt werden. Ein Rückpumpen der flotierten Belebtschlämme entfällt somit in den meisten Fällen, was eine Energieersparnis bedeutet.
  • Nur hochkonzentrierte, mit komplizierter organischer Konsistenz behaftete Abwässer, wie z.B. Molkereiabwässer, Abwässer der chemischen Industrie, der Zucker-, Stärke-, Papier- und Holzfaserindustrie, die bei konventionellen Verfahren auf ein vielfaches verdünnt werden müssen, bevor sie einer biologischen Aufbereitung unterworfen werden können, müssen bei außeegewöhnlich hohen Belebtschlamm-Konzentrationen behandelt werden, was auch eine zeitweise Rückführung der flotierten Überschußschläimne erforderlich machen kann.
  • Eine Abwasserverdünnung wird bei der erfindungsgemäßen Vollreinigung nur in sehr seltenen Fällen nötig erscheinen, da eine zwangsläufige Druckerhöhung im kontinuierlich durchflossenen System erreicht und eine außergewöhnlich hohe Schlammanreicherung erzielt werden kann, so daß bei hoher Schlammaktivität unter voller Sauerstoffausnutzung bei relativ kurzer Behandlungsdauer (30 bis 50 Minuten) eine zumindest befriedigende biologische Vollreinigung durchgeführt werden kann. Das bedeutet eine Bau- und Betriebskostenersparnis gegenüber allen bekannten Verfahren.
  • Für die Geschwindigkeit der Sauerstoffübertragung in das Abwasser-Belebtschlamm-Gemisch ist die Grenzflächenerneuerung maßgebend. Sie ist beim erfindungsgemäßen Verfahren günstiger als bei allen bekannten Verfahren. Normalerweise ist die Lösungsgeschwindigkeit des Luftsauerstoffes in der Grenzschicht Luft-Wasser relativ groß, auch wenn die Diffusionsgeschwindigkeit des Sauerstoffes im Wasser-Schlamm-Gemisch sehr klein sein kann. Die mit Sauerstoff gesättigte Grenzschicht muß daher bei normalen Druckverhältnissen sobald wie möglich erneuert werden, wofür bei herkömmlichen Verfahren (Gebläse-Belüftung, Oberflächen-Belüftung) eine große Turbulenz im Belüftungsbecken erforderlich ist, was einem hohen Energiebedarf gleichkommt.
  • Über die Höhe des Mindestsauerstoffgehaltes im belebten Schlamm gehen in der Fachwelt die Meinungen auseinander, jedoch nach Ansichten vieler Experten sollen Sauerstoffkonzentrationen über 2 bis 3 mg/l auf den biologischen Reinigungsvorgang ohne Einfluß sein.
  • Das dürfte bei der derzeitigen Verfahrenstechnik für das Belebungsverfahren zutreffen. Es würden somit alle Bemühungen, den Sauerstoffgehalt im Abwasser-Belebtschlamm-Gemisch konventionell auf höhere Konzentration als 2 mg/l anzuheben, einerEnergievergeudung gleichkommen. Beim Druckverfahren werden aufgrund der gesteigerten Aktivität der Biomasse andere Maßstäbe gesetzt.
  • Mit der Druckerhöhung steigt der Sauerstoffsättigungswert für das Wasser. Durch die gesteigerte Lösungstension verteilt sich der Luftsauerstoff sehr rasch im Abwasser und diffundiert zur Einstellung des Konzentrationsausgleiches gleichmäßiger und schneller als bisher durch die auf den Zellwänden des Schaumstoffkörpers 4, 5 ausgebreiteten Schlammflocken in die aktiven Zellen.
  • Der für eine optimale Abbauleistung erforderliche Sauerstoff-Übertragungsfaktor erreicht beim Druckverfahren durch optimale Einstellung der Schaumstoffkörper-Kompressions- und Expansions-Geschwindigkeit auch unter ungünstigen Bedingungen, selbst bei einer Totalaufbereitung, d.h. ohne mechanische Vorklärung, von Abwässern mit hohenz Feststoffgehalt die denkbar günstigsten Werte. Durch die erzielbare hohe Sauerstoffeintragssteigerung wird die für eine biologische Vollreinigung erforderliche Mindestsauerstoffkonzentration von 2 mg/l praktisch bei jeder Belastung unabhängig von der Konsistenz des Abwassers und seiner Konzentration an Schmutzstoffen oder des Schlammgehaltes und der Wassertemperatur erreicht.
  • Die aus der Druckerhöhung resultierende Steigerung der Sauerstoffdifllisionsgeschwindigkeit hat eine Intensivierung des Austausches von Sauerstoff gegen Kohlendioxid oder assimilierbaren Schmutz stoffen gegen Stoffwechselprodukte zwischen dem Abwasser und den lebenden Zellen zur Folge. Dies begünstigt die Produktion spezifischer Abbaufermente seitens der Bakterienzellen.
  • Die Druckreinigung erfolgt vorzugsweise bei ca. 0,5 bis ca. 2 atü.
  • Bei hohen Stromungsgeschwindigkeiten kann der Einlaßdruck auch höher sein.
  • Daß die aktiven Bakterienzellen eines Belebtschlammes durch Druckerhöhung in einem abgeschlossenen erfindungsgemäßen System zu einer gesteigerten Fermentsyithese angeregt werden (erhöhte Fermentaktivität) läßt sich durch quantitative Bestimmung von Formazan nachweisen, das bei der Einwirkung einer Probe frischen Belebtschlammes aus der erfindungsgemäßen Vollreinigungsvorrichtung auf Triphenyltetrazolium-Chlorid bei gesteigertem Druck unter Abschluß äquivalent lebender Zellen und abhängig vom Ausmaß der Druckerhöhung vermehrt gebildet wird.
  • Es kommt auch zu einer verbesserten Anpassungsfähigkeit der Belebtschlämme für Veränderungen in der Konsistenz der Abwässer.
  • Das zeigt sich darin, daß stärkere Schwankungen in Konzentration und Art der Schmutzstoffe bzw. pH-Wert-Änderungen des Abwassers oder sogar die Anwesenheit von Giftstoffen, wie z.B, Zyanide, Schwefelwasserstoff, Phenole, Detergentien und mineralische Öle, ohne besonderen Einfluß auf die Abbauleistung der Schlämme in der erfindungsgemäßen Vorrichtung bleiben.
  • Es wurde festgestellt, daß sich die Mikroben der Biomasse unter den gegebenen Verhältnissen stündlicher pH-Wert-Änderungen von pH 7,5 auf pH 4,0 bzw. pH 12 sehr rasch den Gegebenheiten anpassen können, ohne daß ihre biologische Aktivität, selbst bei Überdosen0###enannter Gifte (Dosierungen über die normalzulässigen Grenzkonzentrationen hinaus) eine merkliche Schwächung erfährt (gemessen an der zeitlichen Abbaurate).
  • Entsprechende toxikologische Versuche zeigten, daß ein biologischer Abwasser-Aufbereitungsprozeß gemäß der Erfindung nicht so sehr den Störungen durch Giftstöße unterworfen ist, wie dies bei konventionellen Klärverfahren der Fall sein kann.
  • Da bei allen fermentativen bio chemischen Reaktionen die Temperatur eine wesentliche Rolle spielt, gewinnt diese gerade beim erfindungsgemäßen Verfahren besondere Bedeutung. Eine Temperaturerhöhung ist wegen der Verwendung komprimierter Luft und von Kompressionen innerhalb des zu reinigenden Wassers ohne weiteres möglich, wobei eine Temperaturerhöhung um 100 C die Reaktionen um fast das siebenfache beschleunigen kann.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren liegen die Betriebstemperaturen erheblich höher als bei üblichen Abwasser-Klärprozessen.
  • Bei der Drucklufterzeugung im Kompressor wird ein Teil der aufgebrachten Energie in Wärme umgewandelt und dadurch die Druckluftgemperiert. In den Druckbelüftungsbehältern bewirkt diese Verlustwärme eine Temperaturerhöhung, die im Sommer Betriebstemperaturen bis zum 300C erreichen läßt und selbsttiin den Wintermonaten bei niedrigen Wasser- und Außentemperaturen die Reaktionsräume auf mindestens 180 C zu halten vermag. Dieser Tatbestand ist besonders wichtig für die Betriebssicherheit und die Reinigungsleistung im Winter.
  • Als weiterer maßgebender Faktor spielt die Temperatur neben der Schlammbelastung eine besonders große Rolle bei der Beseitigung der im Abwasser enthaltenen Stickstoffverbindungen (Ammoniak, Ammoniumverbindungen, Nitrit und Nitrat), was den ersten und zweiten Abschnitt der dritten Reinigungsstufe betrifft.
  • Im ersten Abschnitt erfolgt die Nitrifikation im ersten und zweiten Druckbelüftungsbehälter durch autotrophe Bakterien, Nitrosomonasstämme und Nitrobakterstämme (Nitrat-Bakterien), die hierauf das Nitrit mit Hilfe von Sauerstoff in Nitrat über führen.
  • Um neue Zellensubstanz aufzubauen, benötigen die Nitrit-Bakterien als Nährstoffe Ammoniak und im Wasser gelöstes Kohlendioxid, das beim aeroben Abbau der organischen Schmutzstoffe in den beiden ersten Stufen (Substrat-Atmung und endogene Atmung) ausreichend gebildet wird, Beginn und Grad der Nitrifikation sind abhängig von der Schmutzstoffkonzentration, der Sauerstoffzufuhr und somit von der Belüftungszeit bzw. von der Abbauleistung, dem Schlammgehalt und der Temperatur. Je größer die Schlammbelastung ist, desto höher muß die Temperatur des Schlammwasser-Gemisches sein, um bei ausreichendem Sauerstoffangebot kurzfristig eine volle Nitrifikation zu erzielen. Über den Einfluß des Sauerstoffgehaltes auf die Nitrifikation werden wiederum geteilte Meinungen vertreten.
  • Entgegen der Ansicht, daß Sauerstoffkonzentration über 1 mg/l den Verlauf der Nitrifikation unbeeinflußt lassen, zeigte sich beim erfindungsgemäßen Verfahren bei unterschiedlichen Kompressions - und Entspannungsgeschwindigkeiten der Schaumstoffkörper und somit bei verschiedenen Sauerstoffkonzentrationen, daß bei höherem Sauerstoffgehalt des Belebtschlammes der Nitrifikationsprozeß beschleunigt wird. Voraussetzung hierzu sind jedenfalls ausreichende Mengen an biologischem Schlamm hoher Aktivität und Temperaturen von mindestens 180 C. Diese Bedingungen lassen sich ohne weiteres einhalten. Beim erfindungsgemäßen Verfahren läuft die Nitrifikation während der Wachstumsphase neben dem Abbau der im Wasser enthaltenen Kohlenstoffverbindungen in den beiden ersten Stufen gleichzeitig ab.
  • Selbst bei Schlammbelastungen über 1 kg BSB/kg Trockensubstanz und Tag kann bei erhöhtem Druck von einer Temperatur von 250 C während 1 bis 2 Stunden neben einem BSB-Abbau bis zu 95 % eine volle Nitrifikation erreicht werden.
  • Die eigentliche Beseitigung der Stickstoffverbindungen aus dem Abwasser kann #erst im Anschluß an eine erfolgreiche Nitrifikation in der dritten Stufe, d.h., in der Denitrifikationsstufe, im dritten Druckbelüftungsbehälter erfolgen.
  • Der belebte Schlamm enthält eine große Zahl von fakultativ aeroben Bakterien. Viele diese Arten erhalten bei Abwesenheit von freiem, gelöstem Sauerstoff ihren Energiestoffwechsel dadurch aufrecht, daß sie den Nitrat- und Nitrit-Molekülen den Sauerstoff entziehen. Die Reaktion der beiden Stickstoffoxide erfolgt dabei bis zum gasförmigen Stickstoff, Unter geeigneten Bedin#ngen vollzieht sich diese Reaktion ziemlich schnell. Beim erfindungsgemäßen Verfahren sind hierfür höchstens eine halbe Stunde Aufenthalt erforderich. Zur Ableitung von bei der Reinigung gebildeten Gasen sind entsprechende Gasablaßleitungen auslaßseitig der Behälter vorgesehen.
  • Führt man den biologischen Abbauprozeß mit größeren Belebtschlammengen bei Temperaturen über 180C bis zur vollständigen Oxidation aller Stickstoffverbindungen zu Nitrat durch und unterwirft anschließend das Abwasser-Schlamm-Gemisch streng anaeroben Verhältnissen (unter Sauerstoffabschluß), so kann praktisch aller Stickstoff aus dem Abwasser in Gasform entweichen und die hauptsächlichsten Bedingungen für eine dritte Stufe der Abwaserreinigung, nämlich die Stickstoffelimination, sind hierbei erfüllt.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren können ohne betriebliche Schwierigkeit und ohne höheren Kostenaufwand die beiden Prozesse der Oxidation und der Denitrifikation unmittelbarhintereinander ablaufen.
  • Der wichtigste Vorteil des erfindungsgemäßen Druckreinigungsverfahrens gegenüber konventionellen Verfahren und dem aus der DT-OS 15 84 927 bekannten Verfahren wird darin gesehen, daß der Sauerstoff der aufgewendeten Luft zur vollständigen Ausnutzung gelangen kann, wogegen bei allen anderen Belebtschlammverfahren der größte Teil des Sauerstoffes der eingetragenen Luft ungenutzt verloren geht (bis zu 90 %).
  • Da /unmittelbar im Anschluß an die aerobe Behandlung der Abwässer Oxidation, Nitrifikation) ein sauerstofffreier (anaerober) biologischer Reinigungsprozeß (Denitrifikation) erfolgen kann, somit eine biologische V o 1 1 - Reinigung erzielt wird, nicht müssen hierfür zusätzliche bauliche Maßnahmen ergriffen werden müssen.
  • Entspannungsgeschwindigkeit der Schaumstoffkörper und Strömungswiderstand der Siebkolben- oder Lochkolbenplatte sowie der Siebplatte sind derart aufeinander abgestimmt, daß durch die Kolbenbewegung auch eine Verdrängungsförderung erfolgt und der Eigenströmungswiderstand der Schaumstoffkörper überwunden wird. Leerseite

Claims (12)

  1. A tT 5 P R Ü c H E Verfahren zur biologischen Vollreinigung nach dem Schlammbelebungsverfahren, bei dem das vorgeklärte Abwasser mit Belebtschlammflocken und biologischem Rasen (Biomasse) in einer ersten Stufe, der Oxidationsstufe, und dann in einer zweiten Stufe, der Nitrifikationsstufe, innig mit unter Druck eingetragenem Luftsauerstoff unter Überdruck vermischt und aerob gereinigt sowie anschließend in einer dritten Stufe, der Denitrifikationsstufe, anaerob gereinigt wird und der gegebenenfalls entstehende Oberschuß-Schlamm in einer Flotationsnachklärstufe unter Druckentlastung abgeschieden wird, dadurch g e k e n n z e i c h n e t daß das vorgeklärte Abwasser zusammen mit der eingetragenen Druckluft in jeder Stufe jeweils durch Haftkörper für die Biomasse und Kolloidfänger in Form von flexiblen Schwamm- oder Schaumstoffkörpern hindurchgeleitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß in den einzelnen Stufen die flexiblen Schaumstoffkörper intermittierend zusammengedrückt und wieder entspannt werden und die Druckluft intermittierend in der ersten und gegebenenfalls zweiten Stufe dem den SchaumstoffkorDern zustr~nenden Abwasser zugegeben wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t , daß Druckluft und Abwasserzufuhr in der ersten Stufe während des Entspannens des Schaumstoffkörpers erfolgt.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß in der dritten Stufe zeitweise aerob dadurch gereinigt wird, daß der zweiten Stufe ein Teil des Belebtschlamms entnommen wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß der dritten Stufe ein Teil nur vorgeklärtes Abwasser zur Erzielung einer vollständigen Sauerstoffzehrung zugeführt wird.
  6. 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit wenigstens einem Haftkörper für die Biomasse und Kolloidoffenporigen fänger in Form von/Schaumstoffkörpern enthaltenden Druckbelüftungsbehälter mit einem Einlaß für vorgereinigtes Abwasser und einem Einlaß für Druckluft am Einlaßende und einem Auslaß für belüftetes Abwasser am Auslaßende, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Schaumstoffkörper (4, 5) den Innenraum des Druckbelüftungsbehälters (1, 2, 3) im wesentlichen vollständig ausfüllen und Abwasserein- und auslaß an gegenüberliegenden Seiten der zu durchströmenden Schaumstoffkörper vorgesehen sind.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß für jede Reinigungsstufe ein mit Schaumstoffkörpern (4, 5) ausgefüllter Druckbelüftungsbehäl (1,2/3) gesehen ist und die Druckbelüftungsbehälter über Rohrleitungen (10, 11) miteinander verbunden sind.
  8. 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß in jedem Druckbelüftungsbehälter (1, 2,3) eine Zusammendrückvorrichtung für die Schaumstoffkörper (4, 5) vorgesehen ist.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Zusammendrückvorrichtung wenigstens eine zwischen zwei Endstellungen hin- und herbewegbare Siebkolbenplatte (6) aufweist, zu deren beiden Seiten jeweils Schaumstoffkörper (4, 5) angeordnet sind, die bei einer Mittelstellung der Siebkolbenplatte etwa entspannt sind.
  10. 10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der oder jeder Schaumstoffkörper (4, 5) einlaß- und auslaßseitig durch eine Siebplatte (7, 8) mit Abstand von der Behälterstirnwand gehalten ist, in die die Leitungsanschlüsse führen.
  11. 11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der Druckbelüftungsbehälter (3) für die dritte Stufe einen Einlaß (21) für nur vorge.-klärtes Wasser hat.
  12. 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß an den Ein- und Auslässen (15 bis 21) fernsteuerbare Ein- und Auslaßventile vorgesehen sind, die zusammen mit der Zusammendrückvorrichtung von einer Steuereinheit intermittierend betätigbar sind.
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