DE2543424A1 - Verfahren zum bemustern von flaechigen gebilden aus papier - Google Patents
Verfahren zum bemustern von flaechigen gebilden aus papierInfo
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Description
PIPLrING. C. STOEPEL · DIPL.-ING. W. GOLiWIlZER · !»ÜPL.-ING. F. W. ]£ÖLL
674 IiANDAtr/PPALZ · AM SOHÜTZENHOI1
TEI.. 06841/3000,6085 · TE1EX 458838
• BE 16 977
Fritz Buser AG Maschinenfabrik, ' Wiler b/Utzenstorf
Verfahren zum Bemustern von flächigen Gebilden aus Papier
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bemustern von flächigei
Gebilden aus Papier durch Sieb-, insbesondere Rotationssiebdruckverfahren. . ,?
Dieses Verfahren wird beispielsweise beim Trocken-Transferdruck
verwendet und stellt hierzu den ersten Verfahrensschritt dar. Beim Trocken-Transferdruck wird eine Reihe von bekannten Farbstoffen,
darunter die Gruppe der sogenannten Dispersions-Farbstoffe, verwendet, welche zum Färben und Drucken von Geweben
oder Gewirken aus Azetat-, Polyester-, Polyamid-, Polyacryl-, 'PVC- und Polyurethan-Fasern eingesetzt*werden. Einzelne Farbstoffe
dieser Farbstoffgruppe haben die Eigenschaft, bei einer
Temperatur von ca. 150 C an und höher zu sublimieren, d.h. aus dem festen in-den gasförmigen Aggregatzustand überzugehen,
ohne dabei eine Flüssig-Phase zu durchlaufen. Diese Farbstoffchaiakteristik
macht man "sich beim Trocken-Transferdruck-Ver-
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fahren zunutze. Hierbei druckt man dasjenige textile Muster, das man normalerweise nach dem konventionellen Textildruckverfahren,
beispielsweise Rouleaux-Druck, Flach- oder Rotationssiebdruck, direkt dem textlien Substrat applizieren
würde, zunächst auf Papier, dieses wird anschliessend kontinuierlich,. z.B. in einem geeigneten Kalander oder diskontinuierlich
in einer Presse mit dem zu bemusternden Textil-Substrat
unter Hitze und geeignetem Druck zusammengeführt, wobei der auf dem Papier befindliche Farbstoff in die Gasphase übergeht,
an der textlien Faser kondensiert und hierbei in diese hineindiffundiert. Dieser Uebertragungsprozess, als Transferierung
oder Transfer bezeichnet, stellt einen Teil des Gesamtprozesses dar, d.h. Papierdruck und Transfer, der als das bereits
erwähnte Trocken-Transferdruck-Verfahren bekannt ist. Daneben ist auch ein Nass-Transferdruck-Verfahren bekannt, bei
dem ebenfalls auf Papier gedruckte, andere Farbstoffe durch heissen Wasserdampf auf das textile Substrat übertragen
werden, jedoch im Zusammenhang mit der Erfindung nicht verwendet wird.
Der Vorteil des Trocken-Transferdruck-Verfahrens gegenüber
den konventionellen textlien Direktdruck-Verfahren kann darin erblickt werden, dass der Direktdruck zu seiner Farbstoffixierung
gedampft und zurErhaltung des Griffs sowie zur Entfaltung der Gebrauchsechtheiten gewaschen werden muss. Beim Trocken-Transferdruck-Verfahren
entfallen diese beiden Arbeitsgänge, weshalb es weniger Aufwendig ist.
Beim Trocken-Transferdruck-Verfahren wird das Papier mittels
verschiedener Verfahren bedruckt, beispielsweise mittels Rouleauxdruck; Flexodruck, Offsetdruck, Flachfilmdruck und
Rotationsfilmdruck. Hierbei hat sich herausgestellt, dass die
qualitativ besten Ergebnisse im Rouleaux- und Flexodruck erzielt werden. Der Marktanteil der mittels Offsetdruck sowie
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mit Flachfilmdruck bedruckten Papiere ist dagegen gering, während
mit dem Rotationssiebdruck-Verfahren aus Gründen eines
geringeren Preises des fertig bemusterten textlien Substrates ein steigender Papieranteil gedruckt wird, der jedoch qualitativ
in keiner Weise mit dem Rouleauxdruck verglichen ■werden kann; während im Rouleauxdruck in jeder Beziehung einwandfreie
Drucke produzierbar sind/ sind im Rotationssiebdruck Kompromisse aus Preis und Qualität bis heute nicht zu umgehen.
Die Erfindung bezieht sich ausschliesslich auf den ersten Schritt des Trocken-Transferdnicks, d.h. den Papierdruck,,
sowie auf den Papjerdruck im. allgemeinsten Sinne und es ist deren Aufgabe, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art
so zu gestalten, dass preisgünstige und qualitativ hochwertige Produkte erzeugt werden können. Gemäss der Erfindung
wird dies dadurch erreicht, dass die mustergemässen Farbflächen als unterbrochene Farbfilme-entsprechend der Sieb- bzw. Rasberformation
der verwendeten Siebdruckform punkt- oder rasterförmig
auf das Papier gedruckt werden.
Die erwähnten Qualitätseinbussen des Rotationssiebdrucks gegenüber
dem Rouleauxdruck äussern sich darin/ dass im Ronaleauxdruck
grosse einheitliche Farbflächen völlig gleichmässig in der Farbtiefe ausfallen und bei angrenzenden Farbflächen
unterschiedliche Farbe und Farbtiefe, die aus gravuirtechnischen
Gründen normalerweise immer ein wenig übereinanderfallen müssen, es also nicht zum Schmieren der einen in die andere
Farbe kommt. Zudem ist beim Rouleauxdruck der sogenannte Stand der Farbe ausgezeichnet/ d.h. eine Neigung zum Ausfliessen in
eine benachbarte andere Farbe ist gering, und weiter ist die Uebertragung der Farbe vom noch farbnassen Papier in die Farbe
der folgenden Druckform praktisch ausgeschlossen.
Die vorstehend erwähnten Qualitätsvorteile des Rouleauxdruckes
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beruhen darauf, dass in erster Linie stets auf ein trockenes Papier gedruckt wird. Jeder Druck wird zunächst in einer
zur entsprechenden Druckform gehörenden Trockenkammer getrocknet, bevor er von einer zweiten Siebdruckform angrenzend
oder überfallend bedruckt wird.
Während es sich also beim Rouleauxdruck um einen "nass-introcken-Druck"
handelt, liegt beim Rotationssiebdruck ein "nass-in-nass-Druck" vor. Der Grund hierfür ist darin zu
sehen, dass der Siebdruck und damit auch der Rotationssiebdruck zunächst für den Direktdruck von Textilien entwickelt
wurde, welche sich von ihrem Farbabsorptionsvermögen her ausgezeichnet für den "nass-in-nass-Druck" eignen. Deshalb bestand
keine Notwendigkeit, Rotationssiebdruckmaschinen mit Zwischentrocknern auszurüsten. Will man nunmehr auf einer
Rotationssiebdruckmaschine Papier, z.B. für das Trocken--Transferdruck-Verfahren,
drucken, so will man aus Kostengründen auf einen nachträglichen Einbau von Zwischentrocknern verzichten,
obwohl'dies generell möglich wäre.
Somit bestehen beim Papierdruck mit Rotationssiebdruckmaschinen einige Schwierigkeiten: Wird eine bestimmte Menge
Farbpaste mustergemäss auf das Papier aufgetragen, muss die aufgetragene Pastenmenge in genauer Beziehung zur Absorptionsfähigkeit
des Papiers stehen. Es besteht somit ein quantitatives Absorptionsproblem darin, dass immer soviel
Farbpaste in Form eines deckenden, geschlossenen Farbfilms aufgebracht wird, wodurch die Absorptionsfähigkeit des Papiers
gegenüber dieser eher zu grossen Pastenmenge überfordert wird, d.h. die applizierte Pastenmenge nur zum Teil in das Papier
einsinkt, während der Rest auf dem Papier liegen bleibt. So kommt es zum Schmieren der ersten Farbe in die folgende, da
von der ersten Farbe ein auf der Papieroberfläche ungebundener Pastenfilm "schwimmt", der sich sogleich auf dem Papier mit dem
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angrenzenden oder überfallenden Teil der Folgefarbe vermischt, welcher Vorgang durch die mechanische Beanspruchung, d.h.
Quetschen des Vordrucks durch die nächste überrollende Siebdruckform unterstützt wird.
Weiter tritt eine Uebertragung der Farbe des Vordrucks in
die nächste Siebdruckform auf, da ein Teil des ungebundenen Farbfilms des Vordruckes auf die Oberfläche der folgenden
Siebdruckform übertragen wird. Geschieht dies in einem der druckenden, also siebförmig offenen Teile der Siebdruckform,
so wandert diese Pastenmenge ins Innere der Siebdruckform, und vermischt sich dort mit" der Farbpaste, was auf die Reinheit
dieser Druckfarbe höchst ungünstige Folgen hat.
Im Zusammenhang mit dem Schmieren tritt auch die Erscheinung auf, dass eine Farbfläche, die auf Papier gedruckt werden soll,
das bereits einen ungebundenen Farbfilm trägt, nicht mehr genau in ihrer auf der Siebdruckform angelegten figürlichen
Form druckt. Es kommt zum Ausfliessen der Folgefarbe in die vorgedruckte Farbe, was man als mangelnden Stand der Farbe
bezeichnet.
Ein weiteres quantitatives Absorptionsproblem besteht darin, dass der aufgetragene Farbfilm nach dem Drucken getrockent
werden muss, um das Papier schmierfrei aufwickeln zu können. Weist nun ein Muster unbedruckte, d.h. weisse Papierflächen
auf, die beim Trocknen," da zum Austreiben flüssiger Anteile der Farbpaste eine grosse Trockenleistung erforderlich ist,
übertrocknet werden, während die bedruckten Stellen gerade ihre aufgedruckte Feuchtigkeit abgegeben haben. Diese Feuchtigkeitsdifferenz
zwischen den bedruckten und unbedruckten Papierpartien führt zu Spannungen im Papier, so dass es "tellert",
d.h. es wirft Beulen, die, z.B. bei einem nachfolgenden Transfer, erhebliche Probleme bereiten.
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Neben den erwähnten quantitativen Absorptionsproblemen bestehen
auch solche, qualitativer, d.h. es werden an die Egalität der gedruckten Farbfläche, d.h. an die gleichmässige
Farbtiefe einer Farbe in jedem Punkt ihrer figürlichen Ausdehnung,
erhebliche Anforderungen gestellt; diese muss möglichst "absolut" sein, d,h, mit dem blossen Auge dürfen keine
Differenzen in der Farbtiefe erkennbar sein.
Aus den vorstehenden Ausführungen, wird die Bedeutung der Art
und Weise der Farbpastenabsorption durch das Papier deutlich:
Der aufgedruckte Farbfilm muss in höchstem Masse gleichmässig in die Papieroberfläche einsinken. Die Gleichmässigkeit der
Absorption wird vom Papier selbst bestimmt; denn je gleichmassiger
seine Saugfähigkeit ist, desto gleichmässiger wird - bezogen auf die Tiefe des Einsinkens - die Farbpaste
aufgenommen. Allerdings wird die gleichmässige Absorption auch von der aufgetragenen Pastenmenge beeinflusst; denn ein
Pastenquantum, welches das Papier beispielsweise-bis zu seiner
Rückseite hin zu durchtränken vermag, wird den Papierquerschnitt weniger gleichmässig durchdringen, da sich die Absorptionsunterschiede
des gesamten Papierquerschnitts hierbei auswirken.
Die Erfindung geht von der Ueberlegung aus, dass die Probleme der quantitativen und der qualitativen Absorption letztlich
dadurch entstehen, dass stets zu viel Farbpaste in Form eines geschlossenen Farbfilms gedruckt wird. Nach dieser Erkenntnis
liegt es nahe, die aufgetragene Pastenmenge drastisch zu reduzieren.
Hierbei hat sich aber herausgestellt, dass eine als geschlossener Farbfilm auf dem Papier applizierte Farbpastenmenge
nicht durch drucktechnische Manipulation, z.B. durch Siebdruckform, Rakelart, Rakelwinkel o.dgl. auf das notwendige
Minimum heruntergedrückt werden kann, da dann Deckungsprobleme auftreten. Es zeigt sich, dass der Farbfilm an einigen Partien
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geschlossen vorliegt, an anderen Partien dagegen in viel geringerem
Masse deckt ja streckenweise überhaupt nicht druckt. Die Drucke werden somit schon auf dem Papier unegal.
Erst wenn man vom Druck eines geschlossenen Farbfilms völlig abgeht und durch entsprechende Wahl der Druckparameter, beispielsweise
rheologische Eigenschaften der Farbpaste, Rakeltyp, Rakelwinkel o.dgl. die Siebformation der Siebdruckform
entsprechend ihrer mustergemässen Anordnung druckt, ist die notwendige Minimalisierung der Pastenmenge gegeben.
Die Abkehr von der stets im Siebdruck praktizierten Technik, nämlich geschlossene Farbfilme zu drucken - in der Serigraphie
z.B. ist das Rasterdrucken zwar bekannt, doch wird auch hier ein geschlossener Farbfilm gedruckt, jedoch nur in einer
mustergemässen Anordnung -, bringt für den Papierdruck auf Rotationssiebdruckmaschinen erhebliche Vorteile.
Da die zu druckende, mustergemässe Figur in einzelnen Farbpunkten vorliegt, die unbedruckte Farbfläche somit eine Absorptionsreserve
darstellt, bestehen die quantitativen Absorptionsprobleme nicht mehr. Ein Schmieren der ersten Farbe
in die Folgefarbe kann wegen der Aufteilung der Farbfläche in einzelne Färb- oder Rasterpunkte nur im Flächenbereich
eines Rasterpunktes auftreten. Dieses Restschmieren kann aber aufgrund seines derartigen geringen Flächenanteils
vernachlässigt werden. Dadurch erreicht man, dass die Absorptionsfähigkeit des jeweiligen Papiers erst mit dem Aufdruck
der dritten und vierten Folgefarbe ausgeschöpft ist, was beim konventionellen Druck eines geschlossenen Farbfilms bereits
nach dem ersten Druck erreicht wurde.
Eine üebertragung der Farbe findet nicht mehr statt, da die
Farbqualität, die als einzelner Rasterpunkt druckt, so gering ist, dass kein ungebundener Farbanteil mehr auf der Papier-
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Oberfläche zurückbleibt. Entsprechendes gilt auch für den Farbstand.
Ein Tellern des Papiers tritt einerseits wegen der reduzierten Gesamtmenge der aufgedruckten Paste sowie andererseits dadurch,
dass die einzelnen Farbpunkte praktisch immer von unbedrucktem Papier umgeben sind, nicht auf.
Auch die qualitative Absorption ist bei dem erfindungsgemässen,
zweckmässig als Rasterdruck zu bezeichnenden Verfahren weit besser realisierbar, als beim Druck geschlossener Farbfilme,
da die als Farbpunkt vorliegende Farbpaste infolge ihrer geringen
Menge an der aussersten Partie des Papierquerschnitts liegt, so dass Strukturunterschiede im Innern des Papierquerschnitts
keinen Einfluss auf die Farbabsorption haben. Zudem begünstigt der auf der aussersten Partie des Papierquerschnitts
liegende Farbstoff den Transfer, da der Farbstoff nicht aus der Tiefe des Papierquerschnitts her heraussublimieren muss.
Weiter können durch das beschriebene Verfahren die Anforderungen an die Papierqualität verringert werden, woraus gegebenenfalls
die Verwendung einer preisgünstigeren Papierqualität resultiert.
Das beschriebene Verfahren kann genau gleich angewendet werden/ wenn anstelle von Papier Kunststoff oder Kunststoffbeschichtetes
Papier bemustert werden soll.
Die Anwendung des Verfahrens beschränkt sich nicht auf den
Trocken-Transferdruck, sondern kann ganz allgemein für den
Papierdruck, z.B. für den Druck von Tapeten, verwendet werden.
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Claims (1)
- PatentanspruchVerfahren zum Bemustern von flächigen Gebilden aus Papierdurch Sieb-, insbesondere Rotationssiebdruck-Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dass die mustergemassen Farbflächen entsprechend der Sieb- bzw. Rasterformen der verwendeten Siebdruckform punkt- oder rasterförmig auf das Papier gedruckt werden.10.6.1975
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