DE2542281C2 - Feinteilige expandierbare Styrolpolymerisate zur Herstellung von Schaumstoffkörpern - Google Patents
Feinteilige expandierbare Styrolpolymerisate zur Herstellung von SchaumstoffkörpernInfo
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Description
Tetrabromdibenzalaceton,fl-Chlor-2,2,2-tribrom]äthyl-acrylat, Bis-[l-Chlor-2,2,2-tribrom]äthyl-fumarat, f.i
[1 -Chlor-2,2,2-tribrom]äthyl-2,3-dibrom-propionat, 1,2-Dibrom-2-methylbutan-4-acrylat, ":
[1-Chlor-2,2,2-tribrom]äthyl-2-chlor-propionat,[l-Brom-2^-tribrom]äthyl-2-brom-propionat, 1,3-und i-j
1,4-Bis[1,2-dibromisopropyl]benzol usw. i·}
Als erfindungsgemäß anzuwendende Bromverbindungen werden vorzugsweise solche herangezogen, die in
organischen Lösungsmitteln löslich sind. y
Styrolpolymerisate im Sinne der Erfindung sind Polystyrol und Mischpolymerisate des Styrols, die mindestens ;v-
50 Gewichtsprozent Styrol einpolymerisiert enthalten. Als Mischpolymerisationskomponenten kommen z. B. in
Frage Ä-Methylstyrol, kernhalogenierte Styrole, kernalkylierte Styrole, Acrylnitril, Methacrylnitril, Ester der
Acryl- und Methacrylsäure mit Alkoholen mit 1 bis 8 C-Atomen, N-Vinylcarbazol, Maleinsäureanhydrid oder
auch geringe Mengen an Verbindungen, die zwei polymerisierbare Doppelbindungen enthalten, wie Butadien, ;.
Divinylbenzol, Butandioldiacrylat usw. Die Styrolpolymerisate enthalten in homogener Verteilung ein oder
mehrere Treibmittel. Als Treibmittel eignen sich z. B. unter Normalbedingungen gasförmige oder flüssige
Kohlenwasserstoffe oder Halogenkohlenwasserstoffe, die das Styrolpolymerisat nicht lösen und deren Siede- i
punkte unter dem Erweichungspunkt des Polymerisates liegen. Geeignete Treibmittel sind z. B. Propan, Butan,
Pentan, Cyclopentan, Hexan, Cyclohexan, Dichlordifluormethan und Trifluorchlormethan. Die Treibmittel sind
in den Styrolpolymerisaten im allgemeinen in Mengen zwischen 3 und 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Polymerisat, vorhanden.
Das Polymerisat kann außerdem Zusatzstoffe wie Weichmacher, Stabilisatoren, Farbstoffe, Füllstoffe oder
Flammschutzmittel enthalten. Weiter können die erfindungsgemäßen expandierbaren Polystyrole in bekannter
Weise an der Oberfläche beschichtet sein mit Substanzen zur Erreichung von Schwereniflammbarkeit, gegen
Verklumpung beim Vorschäumen, gegen statische Aufladung, zur weiteren Verkürzung der Mindestformverweilzeit usw.
Die expandierbaren Polystyrole werden nach den in der Technik üblichen Verfahren hergestellt. Sie können in
Perlform oder in beliebiger anderer Form vorliegen, wobei die Teilchen vorteilhaft Durchmesser von 0,1 bis 6,
insbesondere von 03 bis 3 mm aufweisen.
In den feinteiligen expandierbaren Styrolpolymerisaten sollen die Bromverbindungen in möglichst homogener Verteilung vorliegen bzw. zumindest anfänglich vorgelegen haben. Dies erreicht man beispielsweise dadurch, daß man monomeres Styrol, gegebenenfalls zusammen mit anderen Monomeren in Gegenwart der
organischen Bromverbindung und von Treibmittel in wäßriger Suspension polymerisiert. Es ist jedoch auch
möglich, Styrolpolymerisate in wäßriger Suspension bei erhöhter Temperatur mit den organischen Bromverbindungen, gegebenenfalls auch gleichzeitig mit Treibmittel zu imprägnieren.
In einem druckfesten Rührkessel aus korrosionsfreiem Stahl wurde jeweils eine Mischung aus 150 Teilen
Trinkwasser, 0,1 Teilen Na-Pyrophosphat, 100 Teilen Styrol, 0,45 Teilen Benzoylperoxid, 0,15 Teilen lert-Butylperbenzoat, 7 Teile Pentan und den in Tabelle 1 genannten Zusätzen in den dort angegebenen Mengen unter
Rühren auf 900C erhitzt. Nach 2 Stunden bei 90°C wurden 4 Teile einer zehnprozentigen wäßrigen Lösung von
Polyvinylpyrrolidon zugegeben. Nach 6 Stunden bei 900C wurde 2 Stunden auf 1000C und 2 Stunden auf 120°C
erhitzt
Nach Beendigung des Polymerisationszyklus wurde abgekühlt Das entstandene Perlpolymerisat wurde von
der wäßrigen Phase abgetrennt, getrocknet und gesiebt.
Die Perlfraktion zwischen 1,0 und 23 mm Durchmesser wurde ir einem kontinuierlichen Rührvorverschäumer Typ Rauscher mit strömendem Wasserdampf auf ein Schüttgewicht von 15 g/l vorgeschäumt, 24 Stunden
zwischengelagert und anschließend in einer 5001 Blockform Typ Rauscher durch Bedampfung mit einem Druck
von 13 bar während 20 Sekunden zu einem Block verschweißt. Die gemessenen Mindestformverweilzeken sind
in Tabelle 1 zusammengestellt
Die Mindestformverweilzeiten werden nach folgender Methode bestimmt: Die vorgeschäumten Styrolpolymerisatpartikel werden durch Bedampfen mit Wasserdampf in einer Form zu einem Formkörper verschweißt, in
deren Mittelpunkt eine Drucksonde angeordnet ist. Es wird die Zeit vom Beginn des Kühlens bis zu dem
Zeitpunkt ermittelt an dem der Druck im Innern des Formkörpers auf 1,05 bar abgesunken ist Erfahrungsgemäß hat sich gezeigt, daß bei diesem Druck die Formkörper gefahrlos entformt werden können.
Zusatz | Zusatz | Verseifungs- | Mindestform- |
menge | geschwindigkcit | verweilzeit | |
(%) | des Zusatzes | (min) | |
(Mol-%) |
Ohne
[1 -ChIor-2Z2-tribrom]äthyl-acrylat
Tabelle 1 zeigt deutlich, daß die erfindungsgemäßen organischen Bromverbindungen überaus wirksam sind,
so daß man mit Zusatzmengen auskommt, die über eine Größenordnung tiefer liegen als bei den bislang
benutzten Keimbildnern.
— | — | 103 |
0,0015 | 0,95 | 101 |
0,017 | 0,95 | 13 |
0,0015 | 1,0 | 102 |
0,017 | 1,0 | 9 |
0,0015 | 2,2 | 30 |
0,003 | 2,2 | 11 |
0,0015 | 6,6 | 13 |
0,0008 | 10,2 | 12 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Feinteilige expandierbare Styrolpolymerisate, dadurch gekennzeichnet, daß diese 0,0001 bis 0,01 bezogen auf das Styrolpolymerisat, einer organischen Bromverbindung enthalten, die bei 1000C innerhalb von 3 Stunder in bidestilliertem Wasser pro Äquivalent im Molekül enthaltenem Brom 2.2 bis 30 Molprozent Bromwasserstoff anspaltet.Die Erfindung bezieht sich auf expandierbare Styrolpolymerisate, die sich durch eine Kombination günstiger Eigenschaften auszeichnen.Die Arbeitsweisen zur Verarbeitung von expandierbaren Styrolpolymerisaten sind bekannt und beispielsweise in dem Buch von H. L v. Cube und K. E. Pohl, »Die Technologie des schäumbaren Polystyrols«, Dr. A. Hüthig Verlag GmbH, Heidelberg 1965, beschrieben. Es soll hier nur der Begriff »Mindestformverweilzeit« nochmals erläutert werden. Man versteht darunter die Zeit, die ein Formkörper nach der Bedampfung bzw. Erwärmung zwecks Abkühlung noch in der druckfesten Form verbleiben muß, ehe er gefahrlos entformt werden kann. Es versteht sich von selbst, daß die Verarbeiter von expandierbarem Polystyrol aus wirtschaftlichen Gründen an kurzen Mindestformverweilzeiten interessiert sind.Es ist bereits bekannt, daß feinzellige Polystyrolschäume mit Zellenzahlen von 10 bis 25 Zellen/mm kurze Mindesformverweilzeiten aufweisen. Auch ist bekannt, daß derartige feinzelligen Polystyrolschäume durch Zusatz bestimmter Bromverbindungen erhalten werden können. So wird z.B. in DE-B-12 56 888 und AT-A-2 79 183 empfohlen, organische Verbindungen mit aliphatisch oder cycloaliphatisch gebundenen Bromatomen, wie Tetrabromäthan und Hexabromcyclododecan in Mengen von 0,005 bis 0,1 Gew.-% zuzusetzen.Nachteilig bei den bisher zur Herstellung feinzelliger Schaumstoffe empfohlenen Bromverbindungen ist jedoch, daß relativ hohe Konzentrationen an bromhaltigen Verbindungen benötigt werden, um zu ausreichend kurzen Küiilzeiten zu gelangen. Solche Zusätze führen aber bereits zu einer ungünstigen Beeinflussung der mechanischen Eigenschaften des Schaumstoffes und insbesondere auch der Wärmeformbeständigkeit- Bromhaltige Verbindungen sind weiter sehr oft gesundheitsschädigend.Aufgabe der Erfindung war es, die geschilderten Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden.Gegenstand der Erfindung sind feinteilige expandierbare Styrolpolymerisate, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie 0,0001 bis 0,01 und vorzugsweise 0,0005 bis 0,005 Gewichtsprozent, bezogen auf das Styrolpolymerisat, einer organischen Bromverbindung enthalten, die bei 100°C innerhalb von 3 Stunden in bidestilliertem Wasser pro Äquivalent im Molekül enthaltenem Brom 2,2 bis 30 Molprozent Bromwasserstoff abspaltet.Es hat sich überraschend gezeigt, daß sich aus solchen feinteiligen Styrolpolymerisaten trotz der angewende- *■/ten niedrigen Konzentrationen an Bromverbindungen vorteilhaft feinzdlige Schaumstoffe herstellen lassen. Da tisich die Bromverbindungen während des Herstellungsvorganges weitgehend zersetzen, sind sie im fertigen ^Schaumstoff praktisch nicht mehr vorhanden und können diesen daher nicht nachteilig beeinflussen. Ei-.Die hydrolytische Verseifungsgeschwindigkeit der organischen Bromverbindungen wird wie folgt bestimmt. f.1 g der betreffenden Substanz wird zusammen mit 100 g bidestilliertem Wasser in einem druckfesten Gefäß aus ;'ΐrostfreiem Stahl 3 Stunden unter Rühren auf 100°C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird die f.}entstandene HBr-Menge durch potentiometrische Titration bestimmt. Erfindungsgemäß geeignete Bromverbin- indungen entwickeln bei dieser Prüfung 2,2 bis 30 Molprozent HBr pro Äquivalent Brom im Keimbildnermolekül. ί: ;Erfindungsgemäß geeignete Bromverbindungen, die unter den obengenannten Prüfbedingungen 2,2 bis 30 f?Molprozent HBr pro Äquivalent Brom im Molekül abspalten, sind beispielsweise i|
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