DE2435266A1 - Gefuellte thermoplastische polyamidformmassen mit verbesserter zaehigkeit - Google Patents
Gefuellte thermoplastische polyamidformmassen mit verbesserter zaehigkeitInfo
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Description
Unser Zeichen; O. Z. 30 674 Ka/Wn
67OO Ludwigshafen,2 2. 7. 1974
Gefüllte thermoplastische Polyamidformmassen mit verbesserter Zähigkeit
Die Erfindung betrifft gefüllte thermoplastische Polyamidformmassen
mit erhöhter Trocken- und KaiteSchlagzähigkeit und verbesserter
Bruchzähigkeit bei multiaxialer Beanspruchung. Im Gegensatz zu unverstärkten Polyamidformmassen weisen gefüllte
bzw, faserverstärkte Polyamide wesentlich höhere Zug- und Biefestigkeiten bei 3- bis 4-mal höherem Ε-Modul auf, während
die Zähigkeitseigenschaften im Vergleich zu ungefüllten Polyamiden ungünstiger sind» Es sind daher verstärkte Polyamidformmassen
mit erhöhter Zähigkeit erwünscht, ohne daß Festigkeit und Steifigkeit wesentlich beeinträchtigt werden.
Bei ungefüllten Polyamidformmassen sind bereits einige Verfahren zur Erhöhung der Zähigkeit bekannte So kann man hierzu
beispielsweise niedermolekulare Weichmacher in das Polyamid einarbeiten. Dieses Verfahren ist jedoch wegen der Gefahr der
Blasenbildung im Formkörper nicht zufriedenstellend. Außerdem sind die meisten der für Kunststoffe geeigneten Weichmacher
mit Polyamiden nicht ausreichend verträglich und entmischen sich daher beim Verarbeiten bzw. neigen zum Ausschwitzen. Verträgliche
Weichmacher dagegen, die mit Polyamiden echte Lösungen bilden, setzen meist das hohe mechanische Niveau dieser
Kunststoffe herab.
Rüstet man solcherart weichgemachte Polyamide mit Füllstoffen oder Glasfasern aus, so wird in der Regel die gewünschte
Steifigkeit nicht oder nur mit sehr großen Mengen an verstärkenden Füllstoffen erreicht. In den meisten Fällen wird zudem
durch weichmachende Zusätze die Haftung zwischen EüMstoffoberfläche
und Kunststoffmatrix so verschlechtert, daß die an
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Prüfkörpern gemessenenZug- und Biegefestigkeiten zu gering
werden.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, gefüllte oder verstärkte Formmassen auf Basis von Polyamiden zu entwickeln,
die eine hohe Schlag- bzw. Bruchzähigkeit aufweisen, gleichzeitig noch hohe Zugfestigkeit und Steifigkeit besitzen
und bei thermischer Stabilität, guter Alterungsbeständigkeit und Farbkonstanz beim-Verarbeiten zudem noch gute Haftung zu
Verstärkungs- bzw. Füllstoffen zeigen. Es hat sich gezeigt, daß diese Aufgabe durch die Formmassen gemäß der vorliegenden
Erfindung gelöst werden kann. Die erfindungsgemäßen gefüllten thermoplastischen Formmassen hoher Zähigkeit sind dadurch gekennzeichnet,
daß sie
A) ein Polyamid mit einer relativen Viskosität von 2,30 bis 3,60, gemessen 1 $ig in konzentrierter Schwefelsäure,und
B) ein kautschukelastisches Pfropfcopolymeres (ausgenommen aus
Monomeren mit konjugierten Doppelbindungen), das eine Glasübergangstemperatur unterhalb von -200C aufweist, wobei die
Komponenten A und B im Gewichtsverhältnis von 99*5 ϊ 0,5
bis 80 : 20 stehen, sowie
C) gegebenenfalls 0,01 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf
Polyamid, Vernetzer und
D) gegebenenfalls verstärkend wirkende Füllstoffe in Mengen von 5 bis 100 Gewichtsprozent, bezogen auf die Polymermatrix,
enthalten.
Die Tatsache, daß spezielle Pfropfeopolymere, gegebenenfalls
in Kombination mit den auf die mechanischen Eigenschaften synergistisch wirkenden Vernetzern, gegenüber den bisher vorgeschlagenen
Produkten den gefüllten Polyamidformmassen überragende vorteilhafte Eigenschaften verleihen, war für den
Fachmann überraschend und in keiner Weise vorhersehbar. Hat es doch bisher nicht an Bestrebungen gefehlt, beispielsweise
schlagzäh modifiziertes Polystyrol oder schlagzäh modifiziertes
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SAN (ABS) so mit faserförmigen Füllstoffen auszurüsten, daß
bei Beibehaltung der hohen Zähigkeit auch hohe Steifigkeit der Formmassen erhalten wird. Wie die Erfahrung lehrt, kann man
zwar auf diese Weise relativ gute Steifigkeiten erzielen, gute Schlagzähigkeit und günstiges Bruchverhalten gehen jedoch fast s
vollständig verloren.
Polyamide, die für die Zwecke der Erfindung als Komponente A verwendet werden können, sind z.B. lineare Polykondensate von
Lactamen mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen bzw. übliche Polykondensate aus Diaminen und Dicarbonsäuren, wie 6,6-, 6,8-, 6,9-.»
6,10-, 6,12-, 8,8-, 12,12-Polyamid. Weiter kommen Polykondensate
aus aromatischen Dicarbonsäuren, wie Isophthalsäure, Terephthalsäure mit Diaminen, wie Hexamethylendiamin oder
Octamethylendiamin, Polykondensate aus araliphatischen Ausgangsstoffen, wie m- und p-XyIylendiamine und Adipinsäure,
Korksäure und Sebacinsäure, sowie Polykondensate auf Basis von alicyclischen Ausgangsstoffen, wie Cyelohexandicarbonsäure,
Cyclohexandiessigsäure, 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan
und 4,4f-Diaminodicyclohexylpropan, in Betracht.
Wesentliches Merkmal der neuen Formmassen ist ihr Gehalt an Komponente B, d.h. an kautschukelastischen Pfropfcopolymeren,
die eine Glasübergangstemperatur unterhalb von -200C aufweisen.
Unter Pfropfcopolymeren sollen Produkte verstanden werden, die durch Polymerisation von Monomeren in Gegenwart von Präpolymeren
erhältlich sind, wobei ein wesentlicher Teil des Monomeren auf Präpolymerenmoleküle aufgepfropft ist. DA*e Herssibe.Llin g
derartiger Pfropfcopolymere ist im Prinzip bekannt, vergleiche hierzu insbesondere R.J. Ceresa, Block and graft Copolymeres
(Butterworth, London, 1962).
Für das vorliegende Verfahren prinzipiell geeignet sind alle üblichen Pfropfcopolymeren mit kautschukelastischen Eigenschaften,
sofern sie nicht aus Dienen mit konjugierten Doppelbindungen hergestellt sind und sofern ihre Glasübergangstemperatur
unterhalb von -200C, insbesondere zwischen -I50 und
-2O0C, vorzugsweise zwischen -80 und -300C liegt. Die Er-'
mittlung der Glasübergangstemperatur kann z.B. nach den bei
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B. Vollmer, Grundriß der Makromolekularen Chemie, Seiten 4θβ
bis 410, Springer Verlag, Heidelberg, 1962, angegebenen Methoden erfolgen. Pfropfcopolymere, hergestellt aus Monomeren,
welche konjugierte Doppelbindungen enthalten, sind deshalb ungeeignet, da hierbei Polyamidformmassen mit ungenügender Stabilität
gegen die Einwirkung von Licht, Wärme und Sauerstoff erhalten werden.
Für die Herstellung von kautschukelastischen Pfropfcopolymeren geht man beispielsweise von einem Präpolymeren 1 aus, das aus
a) 10 bis 99 Gewichtsprozent eines Acrylesters eines C-- bis
Clt--Alkohols,
b) 1 bis 90 Gewichtsprozent eines zwei olefinische Doppelbindungen,
welche nicht konjugiert sind, tragenden Monomeren und
c) gegebenenfalls bis zu 25 Gewichtsprozent weiterer Monomerer hergestellt ist.
Dieses Präpolymere 1 wird dann mit den nachfolgend beschriebenen Komponenten 2, 3 und 4 gepfropft, d.h. man polymerisiert
2, 3 und 4 in Gegenwart eines Präpolymeren 1. Vorteilhafte Pfropfcopolymere werden beispielsweise erhalten unter Verwendung
von Präpolymeren 1 aus
a) 10 bis 99 Gewichtsprozent, vorzugsweise 30 bis 98 Gewichtsprozent,
insbesondere 50 bis 99 Gewichtsprozent eines Acrylesters
eines Alkohols mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie Acrylsäure-nbutylester,
-octylester oder -äthylhexylester,
b) 1 bis 90 Gewichtsprozent, vorzugsweise 2 bis 70 Gewichtsprozent,
insbesondere 2 bis 50 Gewichtsprozent eines zwei olefinische Doppelbindungen, die nicht konjugiert sein
sollen, tragenden Monomeren, wie Vinylcyclohexan, Cyclooctadien-1,5
und/oder Estern, die sich von ungesättigten Alkoholen ableiten, wie Vinylacrylat, Alkylacrylat, Tricyclodocenylacrylat
und/oder Diallylphthalat und/oder
c) gegebenenfalls bis zu 25 Gewichtsprozent anderer Üblicher
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Monomerer, wie Vinyläther, Vinylester, Vinylhalogenide,
vinylsubstituierte heterocyclische Verbindungen, wie Vinylpyrrolidon
(wobei sich die unter a bis c genannten Prozentzahlen zu 100 ergänzen).
Die Komponente b ist wesentlich für die nachfolgende Pfropfung« Die durch b in das Präpolymere eingebauten Doppelbindungen
dienen - je nach der Reaktivität in unterschiedlichem Maß als Pfropfungsstellen, an denen nachfolgend das Polymerenmolekül
weiterwächst.
Auf derartige Präpolymere 1 pfropft man nun (pro 100 Teile Präpolymeres)
2) 10 bis 85 Gewichtsteile, insbesondere 20 bis 70 Gewichtsteile Styrol und/oder Methacrylsäureester und/oder (Meth-)-Acrylsäure
sowie
3) gegebenenfalls bis zu 35 Gewichtsteile, zweckmäßig 10 bis 50 % des Styrols, an Acrylnitril oder Methacrylnitril sowie
4) gegebenenfalls bis zu 20 Gewichtsteile weiterer Monomerer, wie Acrylester, Vinylester, Vinyläther oder Vinylhalogeninide,
vinylsubstituierte heterocyclische Verbindungen, wie Vinylpyrrolidon.
Es ist vorteilhaft, wenn die Pfropfcopolymeren einen beträchtlichen
Gehalt an polaren Gruppen aufweisen. Zweckmäßig wählt man daher Produkte aus, die zu mehr als 10 Gewichtsprozent aus
(Meth-)Acrylsäureestern und (Meth-)Acrylnitril aufgebaut sind.
Sofern der Gehalt an (Meth-)Acrylestern mehr als 70 Gewichtsprozent beträgt, verzichtet man zweckmäßig auf (Meth-)Acrylnitril
als Baustein.
Die Herstellung der Präpolymeren und die der Pfropfcopolymeren erfolgt in üblicher Weise, vorzugsweise durch Emulsionspolymerisation
mit üblichen radikalischen Initiatoren, Emulgatoren und Reglern in wäßriger Emulsion bzw. Dispersion. Die Herstellung
geeigneter Pfropfcopolymerer ist beispielsweise in den deutschen Patentschriften 1 2βθ 135 und 1 238 207 beschrieben.
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Die neuen Formmassen enthalten die Komponenten A und B im Gewichtsverhältnis
99,5 : 0,5 bis 80 : 20, vorteilhaft zwischen 94 : 6 und 85 : 15, insbesondere zwischen 90 : 10.
Vernetzer im Sinn der Erfindung als Komponente C sind Monoisocyanate,
Monoisothiocyanate, Diisocyanate, Diisothiocyanate, Polyisocyanate, Polyisothiocyanate und/oder Carbodiimide und/
oder Methylenbiscaprolactam und/oder Trimesinsäure/Hexamethylendiaminsalz,
Benzol-l,2,4-tricarbonsäure/Hexamethyldiarainsalz,
Cyanursäure/Hexamethyldiaminsalz und/oder Styrol/ Maleinsäureanhydridcopolymerisate bzw. oc-Methylstyrol/Maleinsäureanhydridcopolymerisate.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen schlagzähen gefüllten Polyamidformmassen sind im Prinzip alle bekannten Isocyanate
(im oben erläuterten Sinn) geeignet. Besonders verwendet man Isocyanate bzw. Isothiocyanate mit mindestens
2 NCO- bzw. 2 NCS-Gruppen im Molekül der allgemeinen Formel
(SCN) OCN - R - NCO (NCS)
in welcher R ein aliphatischen alieyeIischer und/oder aromatischer
Rest oder ein substituiertes Derivat davon ist, mit der Maßgabe, daß der Substituent nicht mit einer Isocyanatgruppe
bzw. Isothiocyanatgruppe reagiert. Geeignete Substituenten sind Gruppen, wie die SuIfoxy-, Sulfonyl-, Alkoxy-, Aryloxy-,
Oxo- und Estergruppe. Jedes Diisocyanat ist durch einen spezifischen Kohlenwasserstoffrest gekennzeichnet.
Als Beispiele für Diisocyanate mit aliphatischen Kohlenwasserstoffresten
seien Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat,
Dodecamethylendiisocyanat und 2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat
genannt. Beispiele für Diisocyanate mit alicyclischem Kohlenwasserstoffrest sind Cyclohexandiisocyanat-(l,3)
bzw. -(1,4), Isophorondiisocyanat, Bis-(3-methyl-4-isocy.anatocyclohexyl)-methan,
Bis- (4-isocyanatocyclohexyl)-methan und 2,2-Bis-(4-isocyanatocyclchexyl)-propan. Beispiele
für Diisocyanate mit aromatischem Kohlenwasserstoffrest sind m- und p-Phenylendiisocyanate, Bipheny!diisocyanate und
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Naphthylendiisocyanate. Als Beispiele für Diisocyanate mit Kohlenwasserstoffresten mehr als einen Typs seien Toluylen-2,4
und -2,6-diisocyanat, Duroldiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat,
3,3'-Dimethy 1-4,4'-biphenylendiisocyanat, 4,4'-Diphenylisopropylidendiisocyanat,
p-Xylylendiisocyanat, m-Xylylendiisocyanat, 4-(4-Isocyanatocyelohexyl)-phenylisocyanat
und 4-Isocyanatobenzylisocyanat und dergleichen genannt. In
den obigen Beispielen sind die Isocyanatgruppen teils an gleichen, teils an verschiedenen organischen Resten gebunden.
Ferner können Diisocyanate mit funktionell substituierten organischen Resten verwendet werden, beispielsweise 4,4'-Diphenylsulfondiisocyanat,
4,4'-Diphenylätherdiisocyanat, 3,3'-Dimethoxy-4,4'-biphenylendiisocyanat, Di-(j5-isocyanatopropyl)-äther
sowie Esterisocyanate, wie Lysinesterdiisocyanate, Triisocyanatoarylphosphor-(thio)ester oder Glykoldi-p-isocyanatophenylester.
Weitere spezielle Diisocyanate, die zur Durchführung der Erfindung brauchbar sind, sind aus der Literatur
bekannt, siehe z.B. "Mono- und Polyisocyanate", W. Siefken, Annalen der Chemie, 562, 6-136 (1949). Ferner
kommen auch partiell polymerisierte Isocyanate mit Isocyanuratringen und freien NCO-Gruppen, ferner urethan-, allophanat-,
amid- und harnstoffgruppenhaltige Polyisocyanate bzw. fsocyanatabspaltende
Verbindungen in Frage. Anstelle der aufgeführten Isocyanate können analog die entsprechenden Isothiocyanate
eingesetzt werden.
Für die Herstellung der erfindungsgemäßen schlagzähen Polyamidformmassen
eignen sich insbesondere verkappte Isocyanate bzw. isocyanatabspaltende Verbindungen.
Verkappte Isocyanate sind beispielsweise dimere Isocyanate,
isocyanatabspaltende Verbindungen sind z.B. Addukte von Isocyanaten mit OH-, NH-, C-H-, SH-aciden Verbindungen, wie beispielsweise
Addukte von Toluylen-(2,4)-diisocyanat mit Phenol oder o-Chlorphenol, mit cyclischen Lactamen, wie Pyrrolidon,
Caprolactam, Capryllactam oder Laurinlactam sowie mit Malonsäurediäthylester.
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Als verstärkend wirkende Füllstoffe D kommen solche in Frage, durch die die Steifigkeit der Polyamide erhöht wird. Bevorzugt
sind dabei faserförmige Stoffe, insbesondere Glasfasern aus alkaliarmem Ε-Glas mit einem Faserdurchmesser zwischen 0 8 bis
]A/u und einer Glasfaserlänge im Spritzgußfertigteil zwischen
0,01 und 0,5 mm. Die Glasfasern können als Endlosfaser oder
als geschnittene oder gemahlene Glasfasern eingesetzt werden, wobei die Fasern mit einem geeigneten Schlichtesystem und einem
Haftvermittler bzw. Haftvermittlersystem auf Silanbasis ausgerüstet
sein können.
Es können aber auch andere faserförmige Verstärkungsmaterialien, wie Kohlenstoffasern, K-TJttanat Einkristallfasern, Gipsfaser,
Aluminiumoxidfasern oder Asbest eingearbeitet werden. NiMchtfasrige
Füllstoffe, wie z.B. Glaskugeln, Hohlglaskugeln oder Kreide, Quarze, natürliche oder calcinierte Kaoline, sind
ebenso bevorzugt wie Kombinationen dieser Materialien mit Glasfasern. Diese Füllstoffe können wie die Glasfasern ebenfalls
mit einer Schlichte und/oder einem Haftvermittler oder Haftvermittlersystem versehen sein.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen gefüllten thermoplastischen Polyamidformmassen kann nach den für die Schmelzverarbeitung
üblichen Verfahren, wie sie beispielsweise im Kunststoffhandbuch, Band VI, Polyamide, München 1966, und in der
amerikanischen Patentschrift 3 J>OK 282 beschrieben sind, erfolgen.
Die erfindungsgemäßen gefüllten Polyamidformmassen können weiterhin noch flammhemmende Additive auf Basis von elementarem
rotem Phosphor, Phosphorverbindungen, Halogen- und Stickstoffverbindungen, Antimonoxide, Eisenoxide, Zinkoxid, weiterhin
noch Farbstoffe und Farbpigmente, Stabilisatoren gegen thermische, thermooxidative und UV-Schädigung, Wachse, Gleit- und
Verarbeitungshilfsmittel, die ein störungsfreies Extrudieren und Spritzgießen gewährleisten, sowie Antistatika enthalten.
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98 Gew.% Acrylsäure-n-butylester 75 Gew.% Styrol
2 Gew.% Tricyclodecenylacrylat 25 Gew.% Acrylnitril
60 : 40 Teile
98 Gew.$ Acrylsäure-n-butylester 75 Gew.% Styrol
2 Gew.% Diallylphthalat 25 Gew.% Acrylnitril
60 : 40 Teile
92OO g eines Polyamid 6 vom K-Wert 72 (gemessen nach der Methode
von H. Fikentscher, Cellulosechemie I3 (I932), Seite 58, in
1 $iger Lösung in konzentrierter Schwefelsäure) und 8OO g
eines Pfropfkautschuks I wurden in einem Fluidmischer bei Raumtemperatur innig gemischt. Anschließend wurde die Mischung
auf einem auf 280°C aufgeheizten Zweiwellenextruder aufgeschmolzen und 5^84 g Ε-Glasfasern, die mit einer Schlichte und
einem Aminoxilan ausgerüstet waren., in die Schmelze zugegeben. Die extrudierte Mischung wurde granuliert, getrocknet und auf
einer Spritzgußmaschine bei Spritztemperaturen von 290,
und 310°C zu Prüfkörpern verarbeitet. Die Spritzlinge wurden
trocken im spritzfrisehen Zustand geprüft. Die Schlagzähigkeit
in [cmkp/cm 3 wurde nach DIN 53 453, die Zugfestigkeit in
[kpcm"2^ nach DIN 53 455, der Ε-Modul in [kpcnf2] nach DIN
53 457 und die Bruchenergie in [cmkpj an 2 χ 60 mm Rundscheiben
nach DIN-Entwurf 53 443 geprüft.
Es wurde wie unter Beispiel 1 verfahren, jedoch Pfropfkautschuk
II verwendet.
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9200 g eines Polyamid β (vom K-Wert 72), 8θΟ g eines Pfropfkautschuks
I und 45 g 4,4'-Diphenylrnethandiisocyanat wurden in
einem Fluidmischer bei Raumtemperatur innig vermischt. Die Einarbeitung von 5384 g Glasfasern und die Prüfung der mechanischen
Eigenschaften erfolgten wie in Beispiel 1 ausgeführt.
9200 g eines Polyamid β (vom K-Wert 72), 800 g eines Pfropfkautschuks
I und 200 g eines statischen Copolymeren aus 70 Gewichtsteilen Styrol und 30 Gewichtsteilen Maleinsäureanhydrid
wurden in einem Fluidmischer bei Raumtemperatur innig vermischt. Die Einarbeitung von 5492 g Glasfasern und die
Prüfung der mechanischen Eigenschaften erfolgten wie in Beispiel 1 ausgeführt.
Beispiel 5 (Vergleichsbeispiel)
9200 g eines Polyamids vom K-Wert 72 wurden bei 280°C auf einem Zweiwellenextruder aufgeschmolzen und 4954 g Glasfasern,
die mit einer Schlichte und einem Aminosilan ausgerüstet waren, in die Schmelze gegeben. Des weiteren wurde wie in Beispiel 1
erläutert verfahren.
Die an den Spritzlingen gemäß den Beispielen und dem Vergleichsbeispiel
erhaltenen Meßwerte sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt.
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O.Z.
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Art der Prüfung Spritztemperatur |
Schlagzähigkeit 280°C 3000C |
55,3 | Lcmkp/cra J 3100C |
Bruchenergie 28O0C 3000C |
60,3 | Lcmkp] 3100C |
Zugfestigkeit [,kpcm'^J |
E-Modul QcpcrrT2] |
Beispiel 1 | 53,7 | 56,4 | 55,7 | 44,1 | 63,6 | 67,2 | 1773 | 111000 |
Beispiel 2 | 53,9 | 56,8 61,2 |
56,8 | 50,6 | 66,3 62,6 |
67,4 | 1708 | 112000 |
cn oBeispiel 3 CD ^Beispiel 4 öö |
54,3 57,4 |
52,4 | 60,2 61,4 |
50,6 45,8 |
24,2 | 69,0 70,9 |
I813 I69O |
IO9OOO IO5OOO |
^Beispiel 5 ö(Vergleich) ω K) |
51,4 | 50,2 | 32,2 | 17,6 | I863 | 112000 |
Claims (12)
1. Gefüllte, thermoplastische Polyamidformmassen mit hoher
Zähigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß sie enthalten
A) ein Polyamid mit einer relativen Viskosität von 2,30 bis
3,60, gemessen 1 %±g in konzentrierter Schwefelsäure, und
B) ein kautschukelastisches Pfropfcopolymeres (ausgenommen solche aus Monomeren mit konjugierten Doppelbindungen),
das eine Glasübergangstemperatur unterhalb von -200C aufweist,
wobei das Gewichtsverhältnis der Komponente A zu Komponente B 99,5 : 0,5 bis 80 ι 20 beträgt, sowie zusätzlich
D) gegebenenfalls 0,01 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf
Polyamid, Vernetzer und
C) 5 bis 100 Gewichtsprozent, bezogen auf die Pol'ymermatrix,
verstärkend wirkende Füllstoffe.
2. Gefüllte, thermoplastische Polyamidformmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Komponente B
ein Pfropfcopolymeres enthalten, das dadurch erhalten wird, daß man in Gegenwart von
1) 100 Gewichtsteilen eines Präpolymeren aus
a) 10 bis 99 Gewichtsprozent eines Acrylesters eines C1- bis C15-AIkOhOIs,
b) 1 bis 90 Gewichtsprozent eines zwei olefinische Doppelbindungen, die nicht konjugiert sein sollen,
tragenden Monomeren und/oder Aor§ri3ä^fe%ern, die sich
von ungesättigten Alkoholen ableiten, und/oder
c) gegebenenfalls bis zu 25 Gewichtsprozent anderer
üblicher Monomerer,
2) 10 bis 85 Gewichtsteilen Methacrylsäureester und/oder
(Meth~)Acrylsäure und/oder Styrol,
3) gegebenenfalls bis zu 35 Gewichtsteilen Acrylnitril
und/oder Methacrylnitril und
4) gegebenenfalls bis zu 20 Gewichtsteilen weiterer Monomerer
polymerisiert,
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3. Gefüllte, thermoplastische Polyamidformmassen gemäß Anspruch
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Acrylester 1 a Acrylsäure-n-butylester und/oder Acrylsäureoctylester
und/oder Acrylsäureäthylhexylester ist.
4. Gefüllte, thermoplastische Polyamidformmassen gemäß Anspruch
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Olefin 1 b Vinylcyclohexan und/oder Cyclooctadien-1,5 ist,
5. Gefüllte, thermoplastische Polyamidformmassen mit hoher
Zähigkeit gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ester 1 b Vinylacrylat und/oder Alkylacrylat und/
oder Tricyclodecenylacrylat und/oder Diallylphthalat ist.
6. Gefüllte, thermoplastische Polyamidformmassen mit hoher
Zähigkeit gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente C 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat und/
oder das Dimere aus Toluylen-2,4-diisocyanat und/oder das Addukt des Hexamethylendiisocyanats mit t-Caprolactam und/
oder Polycarbodiimid mit einem Molekulargewicht über 500 und einem Gehalt von mehr als drei Carbodiimiden ist.
7. Gefüllte, thermoplastische Polyamidformmassen mit hoher Zähigkeit gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente C Methylenbiscaprolactam und/oder Benzol
tricarbonsäure-(1,3,5)-Hexamethylendiaminsalz und/oder
Benzoltricarbonsäure-(1,2,4)-Hexamethylendiaminsalz und/
oder Cyanursäure/Hexamethylendiaminsalz und/oder ein Carbonsäure anhydr id und/oder ein Styrol/Maleinsäureanhydridcopolymerisat
ist.
8. Gefüllte, thermoplastische Polyamidformmassen mit hoher Zähigkeit gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente D aus Glasfasern mit einem mittleren Durchmesser von 8 bis l4/um und einer Länge zwischen 0,01
und 0,5 mm besteht.
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9. Gefüllte, thermoplastische Polyamidformmassen mit hoher Zähigkeit gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente D aus Glaskugeln mit einem Durchmesser von 10 bis 500/U besteht.
10. Gefüllte, thermoplastische Polyamidformmassen mit hoher Zähigkeit gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente D aus einem faserförmigen Füllstoff
auf Basis Kohlenstoff, Kaliumtitanat, Gips, Aluminiumoxid oder Asbest besteht.
11. Gefüllte, thermoplastische Polyamidformmassen mit hoher Zähigkeit gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente D aus mineralischen Füllstoffen, wie
z.B. Kreide, Quarzmehl und Kaolin, besteht.
12. Gefüllte, thermoplastische Polyamidformmassen mit hoher Zähigkeit gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 3 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge an Polyamid, einer unter den Bedingungen der Schmelzverarbeitung
stabilen organischen Halogen-, Phosphor- oder Stickstoffverbindung allein oder in Kombination mit 2 bis
10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge an Polyamid, einer synergistisch wirksamen Metallverbindung, vorzugsweise
Antimontrioxid, und/oder 2 bis 12 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge an Polyamid, elementaren roten
Phosphor enthalten.
BASF Aktiengesellschaft
I 509887/0862
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