DE2428578B2 - Verfahren zum tiefziehen einer thermoplastischen kunststoff-folie, z.b. zum auskleiden poroeser behaelter, mittels eines vorziehstempels und eines danach wirksam werdenden differenzdrucks - Google Patents
Verfahren zum tiefziehen einer thermoplastischen kunststoff-folie, z.b. zum auskleiden poroeser behaelter, mittels eines vorziehstempels und eines danach wirksam werdenden differenzdrucksInfo
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- B29C51/00—Shaping by thermoforming, i.e. shaping sheets or sheet like preforms after heating, e.g. shaping sheets in matched moulds or by deep-drawing; Apparatus therefor
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Tiefziehen einer thermoplastischen Kunststoff-Folie, z. B. zum
Auskleiden poröser Behälter, bei dem die erweichte, am Rand einer Hohlform eingespannte Folie mittels eines
Vorziehstempels in die Hohlform eingezogen und anschließend mittels Differenzdrucks gegen die Innenfläche
der Hohlform gedrückt und erstarren gelassen wird ■·.■■■ ..■·.·..
Zum Auskleiden poröser Behälter, beispielsweise von Papierbechern, verwendet man aus Gründen der
Materialersparnis möglichst dünne,Folien. Bei bekannten
Verfahren zum Auskleiden poröser Behälter mit thermoplastischer Folie im Tiefziehverfahren (US-PS
27 36 065, US-PS 33 83 026) sind der Dicke nach unten hin jedoch Grenzen gesetzt, weil selbst geringfügige
Ungleichmäßigkeiten in den Materialeigenschaften und der Temperatur der Folie eine ungleichmäßige Dehnung
derselben im Tiefziehverfahren bewirken können. Die Dicke der Folie muß daher so groß gewählt werden,
daß auch in dem Bereich stärkster Dehnung der Folie eine ausreichend dichte Auskleidung erzielt wird.
Insbesondere sind es Temperaturunterschiede, die zu Wandstärkenungleichmäßigkeiten führen können, da
sich die Folie in wärmeren Bereichen stärker reckt als in kälteren. Solche Temperaturunterschiede können beispielsweise
schon durch ungleichmäßiges Auftreffen der Verformungspreßluft hervorgerufen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, die solche
Ungleichmäßigkeiten in der Foliendehnung ausschließen oder wenigstens vermindern können, so daß
insbesondere beim Auskleiden poröser Behälter dünneres Folienmaterial verwendet werden kann.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Folie mit ihrem Mittelteil durch Ansaugen oder
Andrücken während ihres gesamten Einziehens in die Hohlform bzw. bis über das Einsetzen des Differenzdruckes
hinaus an der Stirnseite des Vorziehstempels festgehalten wird.
Auf diese Weise wird außer der Einspannung der Folie am Rand der Form bzw. des auszukleidenden
Behälters ein weiterer, zentral gelegener Fixpunkt geschaffen. Die Möglichkeiten zu einem unerwünschten
Verzug der Folie werden dadurch erheblich eingeschränkt, weil die zum Verzug zur Verfügung stehenden
Strecken von einer Durchmesserliinge auf weniger als die Hälfte reduziert sind.
Damit eine ungewünschte Beeinflussung oder Beschädigung der Folie an der Stelle vermieden wird, an
s der sie am Vorziehstempel festgehalten wird, kann die Folie an der Stelle ihres Festhaltens am Vorziehstempel
auf eine geringere Temperatur als in ihrem übrigen Tiefziehbereich erwärmt werden.
Die Erfindung wird im folgenden näher unter
ίο Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Darin zeigt
Fig. 1 einen schematischen Axialschnitt durch eine Vorrichtung mit einem Vorziehstempel, der mit
Saugvorrichtung versehen ist, und
Fig.2 eine Vorrichtung, bei der mit dem Vorzieh-
• 5 stempel ein Gegenhalter zusammenwirkt,
Gemäß F i g. 1 ist die Form 1 in bekannter Weise mit ihren Räumen 2 an eine Unterdruckquelle zum Zwecke
des Tiefziehens anschließbar, sie enthält einen auszukleidenden Papierbecher 3. Der Rand der tiefzuziehenden
Auskleidungsfolte 4 ist zwischen dem oberen Rand 5 der Form 1 und dem Spannrahmen 6 eingeklemmt.
Oberhalb der Form befindet sich koaxial damit der Vorziehstempel 7, der während des Vorziehens in der
strichpunktiert angedeuteten Weise in die Form eindringt, bevor der die Tiefziehoperation vollendende
Differenzdruck im Raum 2 wirksam wird. Der Vorziehstempel 7 erreicht den Boden 3 des auszukleidenden
Papierbechers 3 an einer Stelle, an der dieser von unten von einem Vorsprung 9 der Form abgestützt
ist. Der Vorziehstempel enthält eine Bohrung 10, die in einer Ausnehmung 11 an seiner Spitze endet, die mit
einem porösen oder vielfach durchbohrten Teil 12 abgeschlossen ist.
Die tiefzuziehende Folie 4 wird im erhitzten Zustand in die Form eingesetzt und zwischen Formrand 5 und
Spannrahmen 6 am Rand eingeklemmt. Danach wird der Vorziehstempel 7 herabgeführt, dessen Bohrungen
10, 11, mit Unterdruck beaufschlagt sind, so daß der Mittelteil der Folie 4 in dem Augenblick, in dem der
Stempel sie berührt, daran angesaugt und festgehalten wird. Bei der anschließenden Bewegung des Vorziehstempels
wird die Folie in der strichpunktierten Weise mitgenommer·, wobei,ihr,.eine seitliche Relativbewegung
gegenüber der Spitze des Vorziehstempels infolge ihrer Haftung verwehrt ist. Etwaiger Verzug kann daher
nur zwischen dem'Zentrum der Folie und dem Rand auftreten, nicht aber von der einen zur anderen
Durchmesserseite. Da die meisten zu Verzug Anlaß gebenden Temperaturunterschiede in der Folie sich auf
beträchtliche, einseitig gelegene Flächenbereiche erstrecken,
wird dadurch' nicht nur die Größe des in Kauf zu nehmenden1 Verzugs herabgesetzt, sondern auch in
einer Vielzahlvort Fällen jeglicher Verzug vermieden.
Wenn der Vorziehstempel die unterste Stelle erreicht hat, wird der die Tiefziehformung vollendende Differenzdruck,
beispielsweise im Raum 2, eingeschaltet. Während dieser zweiten Phase der Tiefziehformung
bleibt der Saugdruck an der Spitze des Vorziehstempels zweckmäßigerweise erhalten. Statt dessen kann auch
vorgesehen sein, daß die Folie zwischen der Stempelspitze und dem Boden 8 des auszukleidenden Behälters
bzw. dessen Abstützung 9 eingeklemmt wird.
Selbstverständlich muß verhindert werden, daß die sich im plastischen Zustand befindende Folie in die
öffnungen des Saugeinsatzes 12 des Vorziehstempels eingesaugt oder von ihnen nachteilig verformt wird. Zu
diesem Zweck genügt es, die öffnungen ausreichend klein auszuführen.
Ein weiteres Mittel zur Vermeidung unerwünschter Beeinflussung der Folie durch die Saugeinrichtung
besteht darin, daß die Folie in demjenigen Bereich, in dem sie von den Saugeinrichtungen erfaßt wird, auf
einer niedrigen Temperatur als im übrigen Tiefziehbereich gehalten wird, nämlich möglichst unterhalb der
Verformungstemperatur. Die Haftwirkung kann dadurch auch intensiviert werden. Die örtlich unterschiedliche
Erwärmung kann beispielsweise mit Hilfe von Kontakterwärmung erreicht werden, indem die ErwärmungskontaktflHche
in der Mitte eine Auslassung erhält, so daß ein unmittelbarer Wärmeübergang auf die Folie
in diesem Bereich nicht stattfindet.
Die Anheftung der Folie an den Vorziehstempel durch Ansaugung empfiehlt sich insbesondere in
denjenigen Fällen, in denen nicht von der Unterseite der Folie her ein zweites Klemmorgan wirken kann, also
insbesondere bei der Auskleidung poröser Behälter. Wenn jedoch der Forminnenraum von unten her
zugängig ist, kann auch eine Klemmung nach F i g. 2 gewählt werden.
Im Ausführungsbeispiel der F i g. 2 enthält die Form 1 unterhalb der mittels des Spannrahmens 6 auf die Form
aufgespannten, tiefzuziehenden Folie 4 keinen auszukleidenden Behälter. Durch die Unterseite der Form
kann daher ein Gegenhalter 13 eingeführt werden, der koaxial zu dem mit ihm zusammenwirkenden Vorziehstempel
7 verschiebbar ist und durch eine Feder 14 nach oben gedrängt ist. In diesem Beispiel ist angedeutet, daß
zu dem unteren Formteil 1 ein oberer Formteil !5 hinzutreten kann, der dicht gegenüber dem Spannrahmen
und dem Hals des Vorziehstempels abgeschlossen ist und zur Zuführung von Druckluft von der Oberseite
der Folie 4 her zur Erzeugung des Differenzdrucks mit oder ohne zusätzlichen Unterdruck unterhalb der Folie
4. Eine iche Anordnung ist selbstverständlich auch im Beispiel der F i g. 1 verwendbar.
Im Betrieb der Ausführung gemäß Fig, 2 wird der
zentrale Teil der Folie 4 beim Niedergang des Vorziehstempels 7 zwischen diesem und dem federbelasteten
Gegenhalter 13 eingeklemmt, und zwar mit der durch die Feder 14 erzeugten Kraft, die je nach
Anwtndungsfall in gewünschter Höhe einstellbar ist. Die weitere Abwärtsbewegung des Vorziehstempels 7
in die strichpunktierte Stellung führt den Gegenhalter 13 gegen die Federkraft mit, so daß die Klemmung
ίο ständig aufrechterhalten bleibt, bis der Vorziehstempel
den Formboden erreicht hat und die Oberfläche des Kopfs 16 des Gegenhalters mit dem Formboden
fluchtet. Danach setzt, wie üblich, der Differenzdruck zur Vollendung der Formgebung ein. Wird unterhalb
der Folie 4 Unterdruck angewendet, so muß der Kopf 16 des Gegenhalters den Formboden ausreichend dicht
abschließen. Wenn oberhalb der Folie Überdruck angewendet wird, kann dieser Überdruck so geführt
sein, daß er nach vollständiger Ausbildung des tiefzuziehenden Gefäßes in eine Luftströmung übergeht,
die die Folie abkühlt und dadurch die Rückstellung verhindert.
Während anschließend der Gegenhalter 13 in der unteren Lage festgehalten wird, wird die Form geöffnet
und der Vorziehstempel 7 aus der Form herausbewegt, wobei der Gegenhalter 13 anschließend dem fertigen
Behälter aus der Form ausstößt.
Die Erfindung ist nicht auf die Anwendung bei Drehkörpern beschränkt, sondern kann auch durch
unregelmäßige Querschnitte, insbesondere für eckige Querschnitte und unsymmetrische Körper verwendet
werden. Es kommt lediglich darauf an, daß die Folie an einer geeigneten Stelle an dem Vorziehstempel
angeheftet wird, wobei diese Stelle zweckmäßigerweise im oder nahe dem Schwerpunkt der dem Tiefziehprozeß
zu unterwerfenden ebenen Fläche gewählt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Tiefziehen einer thermoplastischen Kunststoff-Folie, z. B. zum Auskleiden poröser
Behälter, bei dem die erweichte, am Rand einer Hohlform eingespannte Folie mittels eines Vorziehstempels
in die Hohlform eingezogen und anschließend mittels Differenzdrucks gegen die Innenfläche
der Hohlform gedrückt und erstarren gelassen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie mit
ihrem Mittelteil durch Ansaugen oder Andrücken während ihres gesamten Einziehens in die Hohiform
bzw. bis über das Einsetzen des Differenzdruckes hinaus an der Stirnseite des Vorziehstempels
festgehalten wird. .
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie an der Stelle ihres Festhaltens
am Vorziehstempel auf eine geringere Temperatur als in ihrem übrigen Tiefziehbereich erwärmt wird. .
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742428578 DE2428578B2 (de) | 1974-06-14 | 1974-06-14 | Verfahren zum tiefziehen einer thermoplastischen kunststoff-folie, z.b. zum auskleiden poroeser behaelter, mittels eines vorziehstempels und eines danach wirksam werdenden differenzdrucks |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19742428578 DE2428578B2 (de) | 1974-06-14 | 1974-06-14 | Verfahren zum tiefziehen einer thermoplastischen kunststoff-folie, z.b. zum auskleiden poroeser behaelter, mittels eines vorziehstempels und eines danach wirksam werdenden differenzdrucks |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2428578A1 DE2428578A1 (de) | 1976-01-02 |
DE2428578B2 true DE2428578B2 (de) | 1977-08-25 |
Family
ID=5918039
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19742428578 Withdrawn DE2428578B2 (de) | 1974-06-14 | 1974-06-14 | Verfahren zum tiefziehen einer thermoplastischen kunststoff-folie, z.b. zum auskleiden poroeser behaelter, mittels eines vorziehstempels und eines danach wirksam werdenden differenzdrucks |
Country Status (1)
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DE (1) | DE2428578B2 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1974
- 1974-06-14 DE DE19742428578 patent/DE2428578B2/de not_active Withdrawn
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DE2428578A1 (de) | 1976-01-02 |
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