DE2426769C3 - Verfahren zur Übertragung digitaler Signale mit Fehlersicherung - Google Patents
Verfahren zur Übertragung digitaler Signale mit FehlersicherungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung digitaler Signale, insbesondere Differenzsignale, mit
gewichteter Fehlersicherung der Codeelemente in den verschiedenen Bitebenen durch Zufügung künstlicher
Redundanz, in Nachrichtensystemen.
Bekannt sind Verfahren, bei denen alle Bitebenen (Positionen der Codeelemente innerhalb des Codewortes)
gesichert werden. Wegen des unterschiedlichen Einflusses der Verfälschungen in den verschiedenen
Bitebenen auf den relevanten Restfehler wird bei bekannten Verfahren den verschiedenen Bitebenen ein
unterschiedlicher Anteil an künstlicher Redundanz hinzugefügt, und zwar in der Art, daß einer Bitebene der
größere Anteil hinzugefügt wird und dieser Anteil von Bitebene zu Bitebene verringert wird, wobei der Anteil
künstlicher Redundanz für einzelne Bitebenen auch Null sein kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Möglichkeit zu schaffen, mit einer geringeren künstlichen Redundanz
bzw. geringerem Realisierungsaufwand eine gleichwertige oder sogar höherwertige Sicherung der Codewörter
zu erreichen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß den Signalwerten Codewörter in der Weise
zugeordnet werden, daß signifikante, störungsbedingte Änderungen von Signalwerten durch Verfälschungen
von Codeelementen in ausgewählten Bitebenen erzeugt werden.
Dabei sollen vorzugsweise nur die Codeelemente der ausgewählten Bitebenen gesichert übertragen werden.
Die Zuordnung der Codewörter kann dabei so vorgenommen werden, daß die signifikanten Änderungen
von Signalwerten durch Verfälschungen von s Codeelementen in einer einzigen Bitebene erzeugt
werden und daß lediglich diese Bitebene gesichert übertragen wird.
Zweckmäßig sollte die Codierung so durchgeführt werden, daß beim Auftreten eines Fehlers in der
ίο gesicherten Bitebene Verfälschungen der Signalwerte um wenigstens zwei Stufen erfolgen.
Bei einer besonders zweckmäßigen Codierung sind
die Codeelemente in der gesicherten Bitebene in Bereichen kleinerer Signalwerte einerseits und in
Bereichen großer Signalwerte andererseit jeweils gleich.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist gegenüber bekannten Nachrichtensystemen eine apparative
Vereinfachung und erleichterte Fehlererkennung und/oder Fehlerkorrektur erreichbar. Darüber hinaus
ist eine Entlastung des Übertragungskanais von künstlicher Redundanz möglich, die zur Sicherung der
Codeelemente übertragen werden muß.
Ein Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Verfahrens sind bekannte Nachrichtenübertragungssysteme
mit Differenzpulscodemodulation (DPCM). Das Verfahren ist im nachstehenden im einzelnen anhand
eines solchen DPCM-Systems beschrieben, das in der Zeichnung als Blockschaltbild dargestellt ist.
Das zu übertragende Signal, z. B. ein Bildsignal, gelangt vom Eingang 1 des Nachrichtenübertragungssystems nach der Figur an die Codierschaltung 2, die aus dem Eingangssignal das differenzpulscodemodulierte Signal (Differenzsignal) erzeugt.
Das zu übertragende Signal, z. B. ein Bildsignal, gelangt vom Eingang 1 des Nachrichtenübertragungssystems nach der Figur an die Codierschaltung 2, die aus dem Eingangssignal das differenzpulscodemodulierte Signal (Differenzsignal) erzeugt.
Die Werte des Differenzsignals werden z. B. in Form von Codewörtern in Paralleldarstellung abgegeben. Im
Beispiel nach der Figur sind Codewörter angenommen, die aus je drei Codeelementen — im allgemeinen Bits —
bestehen. Die Position je eines der drei Codeelemente innerhalb eines Codewortes ist mit a, b bzw. c
bezeichnet und entspricht je einem der drei Ausgänge der Schaltung 2. Dabei können in herkömmlicher Weise
das Codeeleinent in der Position a das Vorzeichen und die Codeelemente in den Positionen £>und eden Betrag
der Differenzsignalwerte repräsentieren.
Die am Ausgang der Schaltung 2 erscheinenden Codewörter werden jeweils vom Codewandler 3
aufgenommen. Dieser ordnet den Codekombinationen mit den Codeelementen in den Positionen a, b, c die
so erfindungügemäßen Codekombinationen zu. Die Positionen der vom Codewandler 3 abgegebenen Codeelemente
innerhalb eines Codewortes sind mit d, e, f bezeichnet. Jeder Position entspricht eine Bitebene.
Codewandler, auch Zuordner genannt, sind in der Technik bekannt.
Die Codeelemente d, e, /der nach der Codeumsetzung im Codewandler 3 in Parallelform entstandenen
Codewörter werden dem Parallel-Serien-Wandler 5 zugeführt. Die ungesichert zu übertragenden Codeele-6d
mente d, e erreichen den Parallel-Serien-Wandler 5 direkt, während die gesichert zu übertragenden
Codeelemente f über die Kanalcodierschaltung 4 geleitet werden.
Durch die Kanalcodierschaltung 4 werden Prüfzei-'•s
chen erzeugt, die als zusätzliche Zeichen in die Codewortfolge eingefügt werden und eine künstliche
Redundanz darstellen. Bei Bildsignalen können beispielsweise die Codewörter oder Codeelemente einer
Zeile oder eines Teiles einer Zeile Blöcke bilden.
Zur Kanalcodierung können unter anderem übliche Verfahren der Fehlererkennung und/oder -korrektur
dienen. Dies können z. B. Verfahren mit Blockcodes sein, wie Codierungen nach Böse — Chat.dhuri— s
Hocquenghem, oder Verfahren mit kontinuierlichen Codes, wie convolutionelle Oibr rekurrente
Codierungen, auch in Verbindung mit bekannter Codespreizung.
Der Parallel-Serien-Wandler 5 gibt die ihm in d.r ι ο
Parallelform zugeführten Codeelemente in serieller Form an den Übertragungskanal 6 ab, in dem im
allgemeinen Störungen auftreten. Am Ausgang des Übertragungskanals, d. h. auf der Empfangsseite des
Nachrichtenübertragungssystems nach Fig. 1, befindet sich ein Serien-Parallel-Wandler 7, der aus den seriell
eintreffenden Codeelementen Codewörter in Parallelform erzeugt. Zwischen den Einrichtungen 5 und 7
können Modulations- bzw. Demodulationsschaltungen und dergleichen liegen.
Die gesichert übertragenen Codeelemente der vom Serien-Parallel-Wandler 7 abgegebenen Codewörter
und die Prüfzeichen durchlaufen die Kanaldecodierschaltung 8. Diese Schaltung prüft, ob Codeelemente
verfälscht empfangen wurden, und veranlaßt gegebenenfalls eine Fehlerkorrektur. Hierzu kann ein dem
Verfahren der Kanak codierung angepaßtes, übliches Decodierverfahren dienen.
Die ungesichert übertragenen Codeelemente erreichen im Anschluß an den Parallel-Serien-Wandler 7 das
Verzögerungsglied 9. Dessen Verzögerungszeit ist so gewählt, daß jeweils das gesichert übertragene Codeelement
/"jedes Codewortes gleichzeitig mit den ungesichert übertragenen Codeelementen d, e desselben
Codewortes am Eingang des Codewandlers 10 eintrifft. Der Codewandler 10 ordnet in Umkehrung der
Funktion des Codewandlers 3 den in Form der erfindungsgemäßen Codekombinationen mit den Codeelementen
der Positionen d, e, f dargestellten Codewörtern Codekombinationen in der von der
Codierschaltung 3 abgegebenen Form zu. Die zugehörigen, aus den Codeelementen der Positionen a, b, c
bestehenden Codewörter werden der Decodierschaltung 11 zugeführt. Die Decodierschaltung 11 erzeugt
aus dem durch die Codewörter repräsentierten Differenzsignal das ursprüngliche, zu übertragende Signal
und gibt dieses am Ausgang 12 des Nachrichtenübertragungssystems ab.
Bezüglich weiterer Einzelheiten des Aufbaus und der Arbeitsweise eines DPCM-Systems wird auf die DT-OS
20 41 077 verwiesen.
Die Codekombinationen eines Codes, der vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Anwendung
finden kann, sind in der nachstehenden Tabelle 1 angegeben.
In der Tabelle sind in der ersten Spalte Indexzahlen X
angegeben, denen in der zweiten Spalte Repräsentationswerte Deines DPCM-Systems zugeordnet sind. In
der dritten Spalte sind die den Indexzahlen zugeordneten Codewörter angegeben, und zwar als Drei-Bit-Codewörter
mit den Bitebenen V,, Vj und V3.
Bei DPCM-Systemen kann davon ausgegangen werden, daß die Codewörter der mittleren Indizes, in
Tabelle 1 z. B. der Indizes 3—6, überwiegend und die Codewörter der äußeren Indizes, in Tabelle 1 z. B. der
Indizes 1 und 2 sowie 7 und 8, relativ selten übertragen werden. Hiervon ausgehend, sind der ersten Bitebene
für die Gruppe der mittleren Indizes 3 bis 6 bzw. die Gruppe der äußeren Indizes 1 und 2 sowie 7 und 8,
jeweils gleiche Bits (binäre Nullen bzw. binäre Einsen) zugeordnet. Wird die erste Bitebene V, gesichert
übertragen, so werden Verfälschungen von äußeren Indizes in mittlere Indizes und umgekehrt weitgehend
verhindert.
Die Bits in den Bitebenen V2 und V3 können dann so
zugeordnet werden, daß bei den mittleren Indizes Verfälschungen von Codeelementen zu nur geringen
Repräsentationswertänderungen führen. Nach Tabelle 1 führen beispielsweise Verfälschungen von Codeelementen
der Bitebene Vi im mittleren Bereich jeweils nur zu dem unmittelbar benachbarten Repräsentationswert.
Damit wird der Anteil signifikanter, störungsbedingter Repräsentationswertänderungen auch bei ungesicherter
Übertragung der Bitebenen V2 und Vj klein gehalten.
Signifikante Änderungen der Repräsentationswerte X werden damit bei dem Code nach Tabelle 1 ausschließlich
durch Sicherung der Bitebene Vi weitgehend verhindert. Die Auswirkung des Codes nach Tabelle 1
und die Sicherung nur einer ausgewählten Bitebene soll anhand der folgenden Tabelle 2 noch einmal verdeutlicht
werden.
V?, Vj
Tabelle 1 | D | Vi | V2 | Yi |
X | + 22 | 1 | 0 | 0 |
1 | + 14 | 1 | 0 | 1 |
2 | + 8 | 0 | 1 | 1 |
3 | + 2 | 0 | 0 | I |
4 | - 2 | 0 | 0 | 0 |
5 | - 8 | 0 | 1 | 0 |
6 | -14 | 1 | 1 | 1 |
7 | -22 | 1 | 1 | 0 |
8 |
Die Tabelle 2 zeigt das Karnaugh-Diagramm für den Code nach Tabelle 1. In dem Diagramm sind senkrecht
die Codeelemente der Bitebene V, aufgetragen, während
waagerecht die Kombinationen der Codcelemente der Bitebenen Y2 und V3 aufgetragen sind. Durch die
Sicherung der Codeelemente der Bitebene V, ist der Übergang der Indexzahlen in senkrechter Richtung, also
über die doppelte, waagerechte Linie hinweg, und damit der Übergang zwischen Indexzahlen, die zu großen
Differenzwerten zwischen den ineinander verfälschten Repräsentationswerten führen, mit großer Wahrscheinlichkeit
verhindert.
Die Codeelemente in der Bitebene Vi werden so zugeordnet, daß bei der erwähnten Häufigkeitsverteilung
der Anteil signifikanter, störungsbedingter Repräsentationswertänderungen wiederum gering bleibt.
Der Code nach Tabelle 1 läßt sich selbstverständlich in üblicher Weise abwandeln. So können die einzelnen
Bitebenen gegeneinander vertauscht werden und beispielsweise die ausgewählte Bitebene in die Ebene V2
oder Vj gelegt werden. Darüber hinaus können in
bekannter Weise die Codeelemente durch die Komplementärwerte ersetzt werden. Statt binärer Codeelemente
sind auch solche mit mehr als zwei unterscheidbaren Zuständen möglich.
Es wurde festgestellt, daß bei Codekombinationen mit Zwei-Bit-Codewörtern mit einer Sicherung nur der
zweiten Bitebene bei Bildübertragungen bereits der überwiegende Teil signifikanter Repräsentationswertänderungen
eliminierbar ist.
Bei längeren Codewörtern, also bei Vier- und Fünf-Bit-Codewörtern oder noch längeren Codewörtern
kann es erforderlich sein, zusätzliche Bitebenen zu sichern. In jedem Fall werden auch hier nur ausgewählt!
Bitebenen gesichert, und zwar Bitebenen, in denei Verfälschungen zu signifikanten Änderungen führen.
Statt, wie bei dem beschriebenen Ausführungsbei spiel, eine Umcodierung in den erfindungsgemäßer
Code durchzuführen, kann selbstverständlich unmittel bar eine Codierung der Signale mit dem erfindungsge
mäßen Code durchgeführt werden.
Das Verfahren kann auch mit anderen Verfahren de ίο Fehlererkennung und/oder -korrektur kombiniert wer
den, z. B. auch solchen, die natürliche Redundanz de Signals ausnutzen.
Hicr/u 1 Blatt Zcichnuncen
Claims (5)
1. Verfahren zur Übertragung digitaler Signale, insbesondere Differenzsignale mit gewichteter Fehlersicherung
der Codeelemente in den verschiedenen Bitebenen durch Zufügung künstlicher Redundanz,
in Nachrichtensystemen, dadurch gekennzeichnet, daß den Signalwerten Codewörter in der Weise zugeordnet werden, daß
signifikante, störungsbedingte Änderungen von Signalwerten durch Verfälschungen von Codeelementen
in ausgewählten Bitebenen erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur die Codeelemente der ausgewählten
Bitebene gesichert übertragen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die signifikanten Änderungen von
Signalwerten durch Verfälschungen von Codeelementen in einer Bitebene erzeugt werden, und daß
nur die Codeelemente dieser Bitebene gesichert übertragen werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Codierung
so durchgeführt wird, daß beim Auftreten eines Fehlers in der gesicherten Bitebene Verfälschungen
der Signalwerte um wenigstens zwei Stufen erfolgen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Codierung
so durchgeführt wird, daß die Codeelemente in der gesicherten Bitebene in Bereichen kleiner
Signalwerte einerseits und in Bereichen großer Signalwerte andererseits jeweils gleich sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742426769 DE2426769C3 (de) | 1974-05-31 | 1974-05-31 | Verfahren zur Übertragung digitaler Signale mit Fehlersicherung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742426769 DE2426769C3 (de) | 1974-05-31 | 1974-05-31 | Verfahren zur Übertragung digitaler Signale mit Fehlersicherung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2426769A1 DE2426769A1 (de) | 1975-12-11 |
DE2426769B2 DE2426769B2 (de) | 1977-10-20 |
DE2426769C3 true DE2426769C3 (de) | 1978-06-08 |
Family
ID=5917187
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742426769 Expired DE2426769C3 (de) | 1974-05-31 | 1974-05-31 | Verfahren zur Übertragung digitaler Signale mit Fehlersicherung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2426769C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3233956A1 (de) * | 1982-09-14 | 1984-03-15 | Robert Bosch Gmbh, 7000 Stuttgart | Pulscodemodulationssystem |
-
1974
- 1974-05-31 DE DE19742426769 patent/DE2426769C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2426769A1 (de) | 1975-12-11 |
DE2426769B2 (de) | 1977-10-20 |
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