DE2418592A1 - Verfahren zur herstellung von thiocarbaminsaeureestern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von thiocarbaminsaeureesternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Thiocarbaminsäureestern.
DieJEster der Thiocarbaminsäuren lassen sich für vielerlei Zwecke
verwenden, u.a. auch als Herbicide. Einige hemmen das Wachstum von Mikroorganismen, wie z.B. das der Bakterien. Andere wiederum
sind wertvolle Insektizide. Deshalb ist die Herstellung dieser Verbindungen von besonderer Bedeutung. Bis Jetzt bereitete die
Herstellung der Thiocarbaminsäureestern einige Schwierigkeiten, da bei der Herstellung Verbindungen erforderlich waren, wie beispielsweise
Phosgen, welches sehr schwierig zu handhaben ist, öder Substanzen, welche Rückstände und Verunreinigungen verursachen.
Für Thiocarbamate gibt es bereits eine ganze Reihe von Herstellung?
verfahren. So wird beispielsweise in der US-PS 2 983 7^7 Zinkchlorid
als Katalysator für die direkte Umsetzung von Carbamylchlorid mit Mercaptan verwendet, wobei verschiedene Thiocarbaminsäureester
hergestellt werden können. Die Umsetzung kann ohne"
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Lösungsmittel erfolgen. Ist jedoch ein Lösungsmittel erforderlich,
so muss es ein dem Katalysator gegenüber inertes Lösungsmittel, wie beispielsweise ein organisches Lösungsmittel, sein.
In der USA-Patentschrift Nr. 2 913 327 ist die Herstellung des Natriumsalzes eines Mercaptans beschrieben, gefolgt von der Umsetzung
mit einem Carbamylchlorid in Gegenwart eines Lösungsmittels. Die Verwendung des Natriumsalzes des Mercaptans verursacht
Probleme beim Filtrieren und beim Umgang mit den Peststoffen. Die Verwendung eines Lösungsmittels schliesst die Reduktion des Reaktor-Durchsatzes
ein, ebenso kann die Rückgewinnung des Lösungsmittels zum Problem werden. Auch entwickelt sich bei der Herstellung
des Natriumsalzes des Mercaptans Wasserstoff, was zu weiteren Schwierigkeiten führen kann.
Ein anderes Herstellungsverfahren ist die Umsetzung des Mercaptans
mit dem Carbamylchlorid in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, wie beispielsweise Pyridin. Diese Mittel sind toxisch,
teuer und ergeben ebenfalls Schwierigkeiten bei der Rückgewinnung. Auch geht Chlorwasserstoff verloren.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung von Thiocarmanxnsäureestern ist die Umsetzung eines entsprechenden Chlorthioforma\iifcs und eines
sekundären oder primären Amins in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, wie beispielsweise Diäthyläther oder n-Pentan in Gegenwart
eines geeigneten Chlorwasserstoff-Akzeptors, einschliesslich
des tertiären Amins, wie beispielsweise Triäthylamin und Pyridin.
In der USA-Patentschrift Nr. 3 133 9^7 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Thiocarminsäureestern beschrieben, bei dem ein sekundäres oder primäres Amin mit Carbonylsulfid in Gegenwart einer Base,
welche jedes Amin einschliesslich der tertiären Amine sein kann, umgesetzt wird und danach das Zwischenprodukt mit einem organischen
Sulfat, wie beispielsweise Dialkylsulfat oder Diallylsulfat
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umgesetzt wird. Diesec Verfahren ist ungünstig, da es eine spezielle
Vorrichtung für die Zugabe des Carbonylsulfids als Gas erfordert. Darüberhinaus geht Alkylsulfat verloren, was wiederum zur
Verteuerung des gesamten Verfahrens führt.
Zweck der Erfindung ist es nun, die oben genannten Nachteils zu beseitigenewnd
ein Herstellungsverfahren anzugeben, bei dem unerwünschte Gase, wie beispielsweise Carbonylsulfid, nicht erforderlich
sind, ebenso wenig wie tertiäre organische Amine als Säureakzeptoren oder Katalysatoren.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von Thiocarbaminsäureestern
ist demnach dadurch gekennzeichnet, dass man
a) ein Carbamylchlorid mit einem Mercaptan in Gegenwart einer wässrigen Lösung einer Base umsetzt;
b) die organische und die wässrige Phase voneinander trennt; und
c) den Thiocarbaminsäureester aus der organischen Phase isoliert.
Mittels des vorliegenden Verfahrens besteht nun die Möglichkeit, dass man die Thiocarbaminsäureester in hoher Ausbeute aus den
herkömmlichen Ausgangsstoffen, die einfach zu handhaben sind, mittels eines neuen, bisher unbekannten Reaktionssystems herstellen
kann.
Ausführungs.formen - &&3 erfindungsgemässen Verfahrens sind nachfolgend
und anhand der Beispiele näher beschrieben.
Die Umsetzung im vorliegenden Herstellungsverfahren verläuft nach
folgendem Reaktionsschema:
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ο „ο
NC-Cl + RSH -^1 } J^KC-SR + P. +Cl
wobei die Substituenten. R, R.und R-, die weiter unten genannte Bedeutung
besitzen. α *-
Gleichseitig mit der oben genannten Umsetzung können auch einige
Nebenreaktionen stattfinden. Diese Mebenreaktionen können eine
beträchtliche Menge Ausgangsmaterial verbrauchen, was eine Verminderung der Ausbeute des gewünschten Thiocarbaminsäureester»
zur Folge hat. Deshalb ist die Ueberwachung und Einstellung der gewünschten Umsetzung sehr wichtig, so dass die Menge der unerwünschten
Nebenprodukte auf ein Minimum herabgesetzt werden kann.
Bei dem vorliegenden Herstellungsverfahren wird eine entsprechende
Menge Carbamylchlorid mit einem ausgewählten Mercaptan in Gegenwart einer wässrigen Lösung einer Base, vorzugsweise einer sehr starken Base,
umgesetzt. Im allgemeinen wird dabei so vorgegangen, dass man die erforder-3.iche
Menge Mercaptan zu einer wässrigen Lösung der Base gibt, um das entsprechende
Salz in situ zu bilden. Danach wird die entsprechende Menge Carbamylchlorid mit der das Salz enthaltenden Lösung vermischt. Das
Reaktionsgefäss. wird während der notwendigen Zeit bei der gewünschten
Temperatur gehalten, um eine wirksame und wirtschaftliche Ausbeute des entsprechenden Esters der Thiocarbaminsäure
au erhalten. Auch ist bei dem vorliegenden Verfahren die Zugabe
einer Mischung des'Mercaptans und des Carbainylchlorids zu der
wässrigen Basenlösung vorgesehen. Diese letztere Zugabe erfolgt vorzugsweise dann, wenn das Mercaptan in der wässrigen Basenlösung
einen Feststoff bildet, beispielsweise im Falle von Benzylmercaptan. Die Bildung des Feststoffes stört beim Rühren -; una
die rasche Umsetzung des Mercaptansalzes, welches sich in der wässrigen Basenlösung gebildet hat, mit dem Carbamylchlorid.
Im allgemeinen hat sich herausgestellt, dass jedes Mercaptan und jedes Carbamylchlorid für das vorliegende Verfahren verwendet
werden kann. Dadurch können u.a. Ester von Thiocarbamaten, bei-
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spielsweise der Formel ■ . -
hergestellt werden, worin R und Rp unabhängig voneinander die
nachfolgenden Gruppen bedeuten können:
Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
Alkenylgruppen mit mindestens einer Doppelbindung und 2 bis 8 Kohlenstoffatomen,
Halogehalkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, worin das Halogen Chlor, Fluor oder Brom bedeutet, ferner
cyanosubstituierte Alkylgruppen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomens
Alkjnylgruppen mit mindestens einer Dreifachbindung und 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Propargyl- oder Isobutinylgruppen,
ferner die
Cyclohexenylgruppe,
Cyclohexenylgruppe,
eine Halogenalkenylgruppe mit-2 bis 8 Kohlenstoffatomen, worin
das Halogen Chlor, Fluor oder Brom bedeutet, die Benzylgruppe,
eine substituierte Benzylgruppe, worin "die Substituenten beispielsweise
Chlor, eine Alkoxygruppe mit 1 bis h Kohlenstoffatomen, eine Cyanogruppe, Nitrogruppe und die Trifluormethylgruppe
sein können, ferner
eine Halogenalkoxygruppe mit' 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, worin das
Habgen Chlor, Fluor oder Brom bedeutet, eine Alkoxygruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
eine Alkenoxygruppe mit mindestens einer Doppelbindung und 2 bis 8 Kohlenstoffatomen,
eine Nitroalkoxygruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, die Phenylgruppe,
eine substituierte Phenylgruppe, x^orin die Substituenten beispielsweise
Chlor, Brom, die Nitrogruppe, die Cyanogruppe, eine Alkoxy-
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gruppe rait 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, die Phenylgruppe und andere
Gruppen sein können, ferner
eine Phenoxy-substituierte Alkylgruppe, mit 1 bis H Kohlenstoffatomen,
die Naphthylgruppe,
die Furfurylgruppe, die Tetra-hydrofurfurylgruppe,
eine Cycloalkylgruppe mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen, ferner heterocyclische Sauerstoff , Stickstoff oder Schwefel enthaltende
Ringgruppen, wie beispielsweise Pyridyl-:, Thienyl-, Furyl-,
Pyranyl-, Pyrimidinyl-, Indolyl-, Chinolyl-, Isothiazolyl-, Piperidyl-,
Piperazinyl-, Morpholinylgruppen und ähnliche, sowie alkyl-substituierte Pyridylgruppen, worin das Alkyl 1 bis Kohlenstoffatome
aufweist.
Ferner können auch Thiocarbamate der oben aufgeführten Formel tiefgestellt
werden, worin R, und R„ zusammen mit dem Stickstoff folgende
heterocyclische Gruppen bedeuten:können:
die Pyrryl-, Pyrrolidyl-, Pyrazolyl-, Pyrazolinyl-, Piperidinyl-, Imidozolyl-, Indolyl-, ß-Methylindolyl-, Aziridinyl-, Carbazolyl-,
Morpholinyl-, 3-Azabicyclo- [3,2,2]nonanyl-3-Gruppe, eine Polyalkyleniminogruppe
mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, ferner eine älkylsubstituierte Piperidinogruppe, beispielsweise die 5-Aethyl-2-methylpiperidinogruppe.
In der oben genannten Formel kann R folgende Gruppen bedeuten:
eine Alkylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, eine Halogenalkylgruppe,
worin das Halogen vorzugsweise Chlor oder Brom bedeutet, und die Alkylgruppe 1 bis 12 Kohlenstoffatome aufweist,
ferner eine Alkylthioalkylengruppe mit insgesamt 2 bis 10 Kohlenstoffatomen,
eine Alkoxyalkylengruppe mit insgesamt 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen,
eine Alkenylgruppe mit mindestens einer Doppelbindung und 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine AlkLnylgruppe mit mindestens einer
Dreifachbindung und 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, beispielsweise
die Isobutinyl- oder die 2-Methyl-butin-(l)yl(3)-Gruppe, ferner
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die Phenylgruppe, die Naphthylgruppe, die Benzylgruppe, die
a-Alkylbenzylgruppe, worin der Alkylrest 1 bis H Kohlenstoffatome
aufweist, ferner cine substituierte Phenylgruppe, worin die Substituenten eine Alkoxygruppe mit 1 bis 1J Kohlenstoffatomen,
ferner die Nitrogruppe, Chlor, eine Trifluormethylgruppe, eine Methylgruppe, o-Methoxygruppe, m-Butoxygruppe, p-Nitrogruppe
sein können, ferner 3,^-Dinitro- und 2,iJ-Dinitrogruppen
sein können; ferner eine substituierte Naphthylgruppe, worin als Substituenten eine Alkoxygruppe, die Nitrogruppe, Chlor,
Brom oder eine Trifluormethylgruppe figurieren können, ferner eine Halogenalkenylgruppe,'worin der Alkenylrest 2 bis 6 Kohlenstoffatome
aufweisen kann und das Halogen Chlor, Brom, Jod oder Fluor bedeutet, beispielsweise die 2,3-Dichlorallylgruppe, die 3,1J
,Jl~Trifluor-3~butenylgruppe oder die 2-Bromallylgruppe, ferner
die Cyclohexenylgruppe, eine substituierte Benzylgruppe, worin :· . ·.
die Substituenten beispielsweise Halogen wie Chlor, Brom, Fluor, die Methylgruppe, p-Methylgruppe, o-Methylgruppe, ferner eine
2,i4-Dimethylsubstitution, eine 2,6-Dimethyl sub ε ti tut ion, eine
2,1I-BiChIOrSUbStItUtIOn, eine 3,^"DiChIOrSUbStItUtIOn, eine
ar,ar,ar-Trichlorsubstitution, eine 5~Chlor-2-methoxysubstitution
oder eine Nitrogruppe als Substituent vorliegen können, ferner kann R eine Carboalkoxyalkylgruppe mit 2 bis 8'Kohlenstoffatomen
oder eine Phenyl-thioäthyl-, Phenyl-oxyäthyl-, Pyrimidyl-, Pyridyl-, Indazolyl-, Chinolyl-, Iscchinolyl-, Furyl-
oder Diebenzcfurylgruppe bedeuten.
Das vorliegende Verfahren kann entweder als kontinuierliches oder als diskontinuierliches Verfahren durchgeführt werden. Bei diskontinuierlicher
bzw. chargenweiser Arbeitsweise werden alle Reaktionsteilnehmer zusammengebracht und die verschiedenen
Reaktionsstufen, welche durch die entsprechende Zeitfolge bestimmt sind, in einer einzigen Flüssigkeit durchgeführt. Das Verfahren
kann derart abgeändert werden, dass man geeignete Reaktionsteilnehmer verwendet, so dass ein kontinuier-
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1iches Herstellungsverfahren errf-i.cht wird. Wir5 dar; vorliegende
He rnl ellungKvr-rf ahren auf eine kontinuierliche Weise durchgeführt,
so wird das Bewegen der P^iVJ inrinphafieri fortlaufend bei
einer entsprechenden Gesohw 5 n-1 if;k>'iL durchgeführt, so dass die
Tröpfchen der zwei Phasen fortlaufend sich derart vermischen, dass
eine kontinuierlich zugefügte Menge des Carbamylchlorids in ein
Reaktionsgefäss gelangt, in dem die Konzentration der wässrigen
Basenlösung eingestellt und die entsprechende Hitze aufrechterhalten
werden kann, so dass immer die gewünschte Reaktion stattfindet.
Bei der kontinuierlichen Form des vorliegenden Verfahrene wird die entsprechende Umsetzungsgeschwindigkeit durch Auswählen
der jeweils entsprechenden Bedingungen festgelegt. Sowohl die
chargenweise als auch die kontinuierliche- Form der Durchführung
des vorliegenden Verfahrens sind äusserst vorteilhaft, und die Wahl zwischen beiden Formen hängt nur von den gewünschten Her- ■: s.
Stellungsbedingungen ab.
Das Reaktionsgefäss besteht vorzugsweise vollständig aus korrosionsfreiem
Material, wie beispielsweise Fluss-Stahl, das bei der Hauptreaktion nicht stören kann.
Die Reaktionsbedingungen können sehr weit variieren, ohne jedoch eine wesentliche Wirkung auf die Ausbeute oder die Quali-"
tat des Endproduktes auszuüben. Die Reaktionstemperatur kann von ungefähr 10 bis 100°C variieren und liegt vorzugsweise zwischen
20 und 80 C. Noch mehr bevorzugt sind Reaktionstemperaturen von ungefähr *J0 bis 60°C. Es hat sich herausgestellt, dass innerhalb
dieser genannten Temperaturen die Thiocarbaminsäureester leicht hergestellt werden und dass die Bildung des unerwünschten Nebenproduktes,
nämlich des entsprechenden Harnstoffs, auf ein Mini- ' "
mum herabgesetzt wird. Die jeweils gewählte Temperatur bestimmt auch die Reaktionsgeschwindigkeit, d.h. die erforderliche Zeit,
in der man wirtschaftlich und auf angemessene Weise zu dem Reaktionsprodukt
gelangt und nur noch eine vernachlässigbar Menge
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Carbanyl chlor id übrig bleibt. Di e Reaktionszeit Kingt deshalb
von mehreren Zwischenfaktoren ab, wie beispielsweise von der Temperatur und dem Grad den Bewebens. ,. Dies wird nachfolgend
noch genauer erläutert.
Das Verhältnis der Reaktionsteilnehmer für das vorliegende Verfahren
kann ebenfalls sehr variieren. Jedoch muss das Verhältnis des Mercaptans (RSH) zum Carbamylchlorid (R.RpNCOCl) mindestens
ungefähr 1,1 sein, wenn man die wirtschaftlichere Durchführbarkeit des Verfahrens als Mass nimmt. Das bevorzugte Verhältnis
des Mercaptans zum Carbamylchlorid ist mindestens 1,2.
Dies bedeutet, dass das Mercaptan im Ueberschuss verwendet wird. Dies ist deshalb vorteilhaft, da- das Carbamylchlorid teuer ist.
Das Verhältnis des basischen Mittels zum Mercaptan beträgt mindestens 0,5, vorzugsweise jedoch mindestens 1,0. Das am meisten
bevorzugte Verhältnis des basischen Mittels zum Mercaptan ist mindestens 1,5. ϊη diesem letzteren Fall bedeutet es, dass
das Verfahren mit einem Ueberschuss an Base durchgeführt wird. Unter der Bezeichnung Base ist jede anorganische Verbindung gemeint,
welche in genügendem Mass Hydroxylionen. in einer wässrigen Lösung bildet, um in dem vorliegenden Verfahren eingreifen zu
können. Das basische Mittel muss in wässriger Lösung so viel Basizität produzieren, um die Hydrolyse des RS -Ions des Mercaptids
in das Mercaptan zu verhindern oder"" zu unterdrücken, entsprechend
der Gleichung: RS~ + H^O —* RSH + 0H~.
Die für das vorliegende Verfahren vorgeschlagenen basischen Verbindungen
sind unter anderem Natriumhydroxyd, Caliumhydroxyd,
Bariumhydroxyd, Lithiumhydroxyd, Strontiumhydroxyd, Calciumhydroxyd
und ähnliche Verbindungen sowie deren Mischungen. Das basische Mittel wird dem Reaktionsgemisch als wässrige Lösung zugesetzt, welche 10 bis 50jS-ig und von noch höherer Konzentration
sein kann, so dass die Lösung flüssig ist. So ist vorzugsweise-
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dio KOiUU1IiU rat ion cav basischen I;3 iung bei uer Verwendung von z.B.
Katriumhydroxyd 2>Ί ois 5Oi-Ig.
Eine »αϊ-se nt Ii ehe R^l le beim vorl legenden Verfahren spielt die
angemessene Fr.-wegimg des Reakt ionsgoTi Laches . So verläuft die Umsetzung
langsam, verm wenig oder nicht bewegt " · wird. Dab-ei
entstehen auch verschiedene Nebenreaktionen, welche zu unerwünschten Nebenprodukten führen können,cxier es findet überhaupt keine
Umsetzung statt und es resultiert nicht umgesetztes Ausgangsmaterial.
Deshalb ist ein besonders wichtiger Schritt bei dem vorliegenden Verfahren, dass ε-ine entsprechende BewegungsvorHtehtung
vorliegt, um eine höhere Oberfläche der beiden flüssigen Phasen im Reaktionäre fass hervorzurufen. Angemessenes Bewegen-.:
ist wichtig, um eine rasche Unisetzung zu erzielen und dadurch su einer wirtschaftlichen Ausbeute zu gelangen. In dem Reaktionsgefäss
liegen zwei Phasen vor, eine organische Phase oder Carbamylchloridphase
und eine wässrige Phase, welche das Mercaptan und das basische Mittel enthält. Angemessene Bewegurigsvorrichtungen.
können beispielsweise folgende Vorrichtungen sein: Schnellrührei", Prallbleche im Pieaktionsgefäss zusammen mit einem
Schnellrührer, rasches Zirkulieren durch Vermischen oder Wirbelsäulen und anderes mehr.
Nach Beendigung der Umsetsung liegt der während der Umsetzung
hergestellte Thiocarbamatester in der organischen Phase vor. Es können sich auch*einige feste Salze gebildet haben, welche jedoch
leicht durch Zugabe von Wasser entfernt werden können, wobei das Wasser die Salze löst. Diese Salze können sich während der
Umsetzung gebildet haben. Die zwei in dem Reaktionsgefäss vorliegenden
Phasen können leicht voneinander getrennt werden. Die ~ organische Phase wird auf herkömmliche Weise getrocknet und
man erhält daraus die reinen Thiocarbamatester. Ein noch grösserer Reinheitsgrad kann mittels Destillation erreicht werden.
Auch lässt sich das Reaktionsprodukt von Restwasser und flüchti-
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gen IJnstandteJ 3 on derart \'.ji'\'i^'\r\i, -i.ur." rvu; da..-. ;vnkt ionr produkt
mit Argen oder Stick nt. ο ff u-.-t'-r Erhit'.'on durchnläct.
Es folgen nun zur genaueren Erkl'lrun·" und κυπ bonrc-ren Verständnis
no cn e i η i ge Bo i s ρ i e Ί ο ,
Allgemeines Herzte]lungsverfahren
Bei den nachfolgenden Versuchen v/urde w J e folgt vorgegangen:
Eine wässrige Lösung von Natriumhydroxyd wurde in einen Rühr-■o"
* eingebracht, der mit eine.n Rührer vergehen war. Sodann
Viurde r.u der wässrigen Lösung dir? entsprechende Menge Mercaptan
hinzugefügt. Dieser Mischung wurde sodarn die erforderliche Menge
Carbanylchlorid iiugei'ulirt, v/o bei eier Kolben und seir/Inhalt
auf der jev/eils angegebenen Temperatur gehalten wurde. Am Ende
des Versuches wurde Wasser zugesetzt, um jeglir.be ausgefällten
Salze zu lösen, und danach wurde die organische Schicht, welche den Thiocarbaminsäureester enthielt, abgetrennt. Die organische
Schicht wurde sodann entweder unter Vakuum erhitzt oder mit Stickstoff unter Erhitzen durchgespült, um restliches Wasser und
Mercaptan zu entfernen. Die jeweiligen Bedingungen, Reaktionsteilnehmer und Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst
und wiedergegeben. Die Ergebnisse sind als Prozente- de]
bei der gaschromatographischen Analyse des Materials erhaltenen—;!
Flächen wiedergegeben.. In einigen—Fällen wurde auch die Reinheit
in Gew.-2 bestimmt und festgestellt, daß diese Werte innerhalb—·■■
der Fehlergrenze~deF~'gaschromatographisehen Analyse liegen.
0 S 8 A 6 / 1 0 8 ?
0C Verhältnis
Verhältnis NaOH/RSH ·
Xonz,. NaOH Reakt ions-% zeit
Analyse
Carbamyl-
chlorid
(R1R2NCOCl)
Ester-Produkt
Nebenprodukt
1 | 28 | - 35 | |
2 | 28 | - 35 | |
3 | ■45 | ||
Ij | 45 | - 47 | |
O | |||
co | 5 | 44 | - 50 |
00 | |||
JP* | 6 | 50 | |
Z. | 7 | 60 | |
-Λ | 60 | ||
O | |||
00 | 8 | 55 | |
ro | 55 |
1,2 1,2 1.2 1,2 1,2 1,2
1,2
1,2
1,2 1,2
1,6
1,6
1,6
1,6 1,6.
1,6 1,6
20 | 30 | Min. |
20 | . 90 | Min. |
33 | 20 | Min. |
50 | 75 | Min. |
50 | 115 | Min. |
50 | 60 | Min. |
σ ο.
in in |
20 45 |
Min. Min. |
Ul UI
ο ο |
65
80 |
Min.
Min. |
28,7
2,3
21,0
0,6
0,3
6,14
0,3
0,42
65
78
98,8
99,1
99,5
93,4 97>8
99,0
99,5
chlorid
9 | 50 | - 60 | 1,2 | 1,6 | 50 | 80 Min. | ,' 0 | 99,0 | 0 | OO |
9a | 50 | - 60 | 1,2 | 1,6 ■ | 50 | 60 Min. | 0 | 98,8 | cn | |
Reaktionsbedingungen wie bei Versuch 9, ausser dass eine Mischung aus dem Mercaptan und dem Carbamylchl<£y
rid zu einer 50 2-igen NaOH-Löaung hinzugefügt .wurde. . ' isj
Versuch
Nr.
Temp
Verhältnis
Verhältnis NaOH/RSH
Konz. NaOH %
Reaktions-
zeit
Analyse
Carbamyl-
chlorid
(R1R2NCOCl)
Ester-Produkt
produkt
C. Herstellung von S-Propyl-butyläthylthiocarbamat; RSH = n-Propylmercaptan,
R R2MCOCl = Butyläthylcarbamylchlorid.
10
55
1,2
1,6
50
Min.
98,
.!^Herstellung von S-Aethyl-diprcpyl.thiccarbamat; RSH = Aethylmercaptan,
= Dipropylcarbarcylchlorid.
1,2 1,2 1,2
1,2
1,2 1,2 1,2
SRi | R2NCOCl |
' VJl VJl VJl
O O O |
)ipro |
1846/1 | 11 | 50 | - 55 - 55 - 55 |
O | 12* | 48 | |
OO is) |
13** | - 52 | |
1,6 | 50 | 90 | Min. | 14,6 | 33, | 2 |
1,6 | 50 | 150 | Min. ' | 90, | /- *■> |
|
1,6 | 50 | 210 | Min. | 2,0 | -* 'J .1 | 2 |
1,6 | 50 | 90 | Min. | 2,5 | J 3 3 | |
1,6' | 50 | 30 | Min. | 22,0 | 77 | 5 |
1,6 | 50 | 60 | Min. | 6,0 | 93, | Q |
1,6 | 50 | 120 | Min. | 0,3 | 98, | 0 |
* Bedingungen im wesentlichen wie in Versuch 11, ausser dass stärker bewegt wurde
** Bedingungen im wesentlichen-wie in Versuch 12, ausser dass ein'gebördelter Kolben
(creased flask) verwendet und stärker bewegt wurde.
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, insbesondere aus den Versuchen
1 und 2, die unter den gleichen Bedingungen, jedoch mit* unterschiedlicher Reaktionszeit, durchgeführt wurden, konnten beträchtliche
Mengen Thiocarbaminsäureester hergestellt werden, jedoch ergaben längere Reaktionszeiten unerwünschte Nebenprodukte.
Jedoch lässt sich die Bildung von Nebenprodukten beträchtlich reduzieren und die Temperatur steigen, wenn nan das Verhältnis der
erhöht
Base zum Mercaptan / , wie aus den Versuchen 2 und 8 aus der
Base zum Mercaptan / , wie aus den Versuchen 2 und 8 aus der
Tabelle ersichtlich wird.
A09846/1082
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung von Thiocarbaminsäurestern, dadurch
gekennzeichnet, daß man
a) ein Carbamylchlorid mit einem Mercaptan in Gegenwart einer wässrigen Lösungjeiner Base umsetzt;
b) die organische und die wässrige Phase voneinander trennt;
und
c) den Thiocarbaminsäureester aus der organischen Phase isoliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Umsetzui durchführt.
die Umsetzung bei einer Temperatur von etwa 10 bis etwa 100 C
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Mercaptan zu Carbamylchlorid mindestens
1.1 : 1 und das Verhältnis von Mercaptan zur Base mindestens
1 : 0,5 beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Verhältnis von Mercaptan zu Carbamylchlorid auf mindestens
1.2 : 1 und das Verhältnis Mercaptan zur Base auf mindestens
1:1 einstellt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder-2, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Umsetzung unter Bewegung des Reaktionsgemische3 in Gegenwart einer wässrigen Lösung von überschüssiger Base durchführt
.
6. Verfahren nach Anspruch 5f dadurch gekennzeichnet, daß
man als Base Natriumhydroxyd verwendet.
7· Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
man da3 Verhältnis Mercaptan zu Carbamylchlorid auf mindestens
1,2 : 1 und das Verhältnis Mercaptan zu Base auf mindestens 1 : 1,1 einstellt.
409846/1082
- 36 -
S. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Carbamylchlorid der allgemeinen Formel 1
R1^ O
R2
R2
worin R^und R zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie
gebunden sind, eine Polyalkyleniminogruppe rait 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeuten, mit einem Mercaptan der allgemeinen Formel
RSH,
worin R eine Alkylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet,
in einer wässrigen Lösung überschüssiger Base, besagen au-f das Mercaptan, unter Bewegung umgesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Carbamylchlorid der allgemeinen Formel 2
R
Rl
Rl
NCCl (2),
worin R^und R? unabhängig voneinander eine Alkylgruppe mit
1 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeuten, mit einem Mercaptan der
allgemeinen Formel
RSH,
worin R eine Alkylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet,
in einer wässrigen lösung überschüssiger Base, bezogen
auf das Mercaptan, unter I3e-..:egung ungesetzt wird.
A098A6/1082
10. Verfahren nach Anspruch ?, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Carbaraylchlcu'id der allgemeinen Formel 5
.worin R1 und FL· unabhängig voneinander eine Alkylgruppe mit
1 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeuten, mit einem Mercaptan der
allgemeinen Formel
RGH,
worin R eine Benzylgruppe bedeutet, in einer wässrigen Lösung
überschüssiger Base, bezogen auf das Mercaptan, unter Bewegung
umgesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Carbainylchlorid der allgemeinen Formel 4
worin R^und R2 unabhängig voneinander eine Alkylgruppe mit
1 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeuten, mit einem Mercaptan der allgemeinen Formel
RSH,
worin R-eine Hilogena.lkenyl gruppe i'.it mindestens einer Doppelbindung
und 2 bis G Kohlenstoffatomen bedeutet,und worin das
Halogen Chlor, Brom, Jod oder wluor bedeutet, in einer wässrigen
Lösung einer über■■-. ·>
5^sifen Base, he^nr^n auf dtir. f«r "int ->:.,
Λ ..j ιΊ ii U t: ι ; π « ">
BAD ORIGINAL
- 13 -
unter Bewegung urajr<?5etst wird.
12. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Carbamylchlorid der allgemeinen Formel 5
WCCl (5),
worin R1 und R0 unabhängig voneinander eine Alkylgruppe mit
1 bis 12 Kohlenstoffatomen«bedeuten, mit einem Keccaptan
der allgemeinen Formel
der allgemeinen Formel
RSH,
worin R eine substituierte Benzylgruppe bedeutet, deren
Substituenten Chlor, niedere Alkoxy- mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Nitro- oder Tr if luorrnethy !gruppen sein können, in
einer wässrigen Lösung überschüssiger Base, bezogen auf das Mercaptan, unter Bewegung umgesetzt wird.
Substituenten Chlor, niedere Alkoxy- mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Nitro- oder Tr if luorrnethy !gruppen sein können, in
einer wässrigen Lösung überschüssiger Base, bezogen auf das Mercaptan, unter Bewegung umgesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Carbamylchlorid Hexahydro-lH-azepin-l-carbamylchlorid und
als Mercaptan Aethylmercaptan verwendet.
13. Vei*fahren nach Anspruch 9* dadurch gekennzeichnet, daß
man als Carbamylchlorid Bufeyläthyl-carbamylchlorid und
als Mercaptan n-Propylmercaptan verwendet.
als Mercaptan n-Propylmercaptan verwendet.
15· Verfahren räch Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Carbamylchlorid Dipropyl-carbamylchlorid und als
Mercaptan Aethylmercaptan verwendet.
Mercaptan Aethylmercaptan verwendet.
409846/1082
16. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch Rekennzeichnet,
daß man als Carbamylchlorid Di-n-propyl-carbamylchlarid
verwendet.
Für: Stauffer Chemical Company Westport, Co^n., V.St.A.
Rechtsanwalt
409846/1082
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