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Verfahren zum kontinuierlichen Strangpressformen wärmehärtender Harze
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Strangpressformen von
wärmehärtenden Harzen zur Herstellung von Erzeugnissen verschiedener Querschnittsanordnung.
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Das Strangpressen von thermoplastischen Harzen, wie z.B. Polystyrol-,
Polyäthylen- und Vinylchloridharzen, ist bislang Tfeitverbreitet auf verschiedenen
Gebieten durchgeführt worden. Jedoch ist die Verwendung von Formgegenständen aus
thermoplastischen Harzen stark beschränkt, weil sie in der ärmebestndikeit und mechanische
Festigkeit unter'.egen sind.
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\järmehärtende Harze sind bislang für ein Verformungsverfahren zur
Herstellung von Formgegenständen verhältnismässig geringer Abmessung verwendet worden,
z.B. beim Formpressen und Spritzgiessen oder bei einem Verformungsverfahren mit
sehr geringer
Herstellungsleistung, wie z.B. bei einem manuellen
Verformungsverfahren.
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Ein Verfahren zum Strangpressverformen wärmehärtender Harze nach dem
Stempelpressenverfahren ist bekannt (US-PS 3 461 49.0). Bei diesem bekannten Verfahren
ist es j jedoch unmöglich, wärmehartende Harze durch kontinuierliches Extrudieren
zu verformen, weil der Vorgang des Verformens intermittierend durchgeführt werden
muss. Insbesondere hört der Strangpressve ang auf, wenn der letzte Schub des Preßstempels
abeschlossen ist, und nachdem dec Preßstempel zur ausgangsposition zurückgekehrt
ist, wird Mate rial zugeführt, und der Verformungsvorgang beginnt erneut. b folglich
der Verformungsvorgang aufhört, wenn der Preßstempel in die Ausgangsposition zurückgeführt
wird, ist es unmöglich, den Verformungsvorgang kontinuierlich durchzuführen, und
da der beim Vorrücken des Preßstempels erzielte Verformunrgsdruck stark von dem
Druck abweicht, der ausgeübt wird, wenn der Preßstempel sich zurückzieht, sind sowohl
die Art des erhältlichen Forire genstands als auch die wärmehärtenden Ausgangsharze
stark beschränkt.
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Weiterhin gibt es ein Verfahren, bei welchem ein @ rmebärtba es Harz
unter Verwendung eines Extruders des Schraubentyps erweicht, das erweichte Material
einem Förderbehälter zugeführt und von diesem mittels einer Druck- oder Spritzgussapparatur,
die von dem zum Weichmachen verwendeten Extruder abweicht, in eine Form gegossen
wird, um so die Druck- oder Spritzgussverformung ZU bewerkstelligen (vgl. US-PS's
3 233 288, 3 278 992 und 2 746 C?).
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Bei einem solchen üblichen Verfahren jedoch wird der Extruder nur
zum Erweichen eines wärmehdrtbaren Harzes und zur Erzielung sicherer Zuführung des
Harzmaterials verwendet, und dem Verformungs- oder Pressdruck erfolgt durch ein
anderes Gerät. Mit anderen Worten isi; bei solchen Verfahren, obgleich der Extruder
zum Zuführen des Harzmaterials verwendet wird, der Formvorgang
im
wesentlichen der gleiche wie beim herkömmlichen Druck- oder Spritzgussverformen.
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Bei j jedem dieser üblichen Verfahren erfolgt der Verformungsvorgang
intermittierend, und folglich ist es unmöglich, die Strangpressverformung kontinuierlich
öurchzufüfiren.
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Um solche bei herkömmlichen Verfahren auftretenden Nachteile zu überwinden,
wurde ein Verfahren zum Ziehverformen von wärmehärtbaren Harzen vorgeschlagen. Bei
diesem Verfahren ist, da das Harzmatei.ia'. den Zugkräften widerstehen muss, die
Verwendung eines Verstärkers, wie z.B. eines Glasfaserrovings, unerlässlich, und
es ergeben sich Beschränkungen in der Art des Harzmaterials, der Menge des Füllstoffs
oder anderer Zusätze und dergl., mit dem Ergebnis, dass der Anwendungsbereich der
endgültigen Formerzeugnisse natürlich begrenzt ist.
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Weiterhin wurden wärmehärtbare Harzmassen, wie sie z.B. in der US-PS
3 562 201 offenbart sind, für das herkömmliche Preßspritzverfahren (transfer molding
method) oder das Extrusionsformverfahren zur Herstellung von Foringegenständen geringer
Abmessung verwendet, es ist aber unmöglich, die Extrusionsverformung kontinuierlich
unter Verwendung solcher wärmehärtbarer Harzmassen durchzuführen.
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Wie sich vorstehend zeigt, gibt es auf diesem Gebiet kein Verfahren,
das gewöhnliche wärmehärtbare Netze strangpressverformen kann.
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Die Erfindung ist daher auf ein Verfahren zum kontinuierlichen Strangpressverfqrmen
von wärmehärtbaren Harzmassen gerichtet, das die vorgenannten, herkömmlichen Techniken
eigenen Nachteile und Mängel überwindet. Die Erfindung soll also ein Verfahren schaffen,
bei welchem eine wärmehärtbare Harzmasse kontinuierlich strangpressverformt werden
kann und folglich die Formgegenstände
mit einer sehr hohen Herstellungsleistung
erhalten werden können; bei welchem warmehärtbare Harzmassen eines breiten Bereichs,
wie sie bislang in gewöhnlichen Druc'verformungs- und Spritzgussverformungsverfahren
verwendet wurden, direkt angewandt werden können und bei welchem der Verformungsvorgang
sehr leicht gesteuert und aufrechterhalten werden kann.
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Die Erfindung betrifft ein Verformungsverfahren, wonach wärmehärtbare
Harze eines breiten Bereichs, eI :chliesslich solcher, die bislang für die Druck-
und Spritzgussverformung verwendet wurden, kontinuierlich strangpressverformt werden
können. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum kontnuierlichen Strangpressverformen
von wärmehärtbaren Harzen, welches sich dadurch auszeichnet, dass ein wärmehärtbares
Harz mit einer Fliessfähigkeit entsprechend einer Nadeleindringzahl (needle penetration
degree) von wenigstens 20 am Sustrittsende eines Extruders extrudiert und dann das
extrudierte Harz in eine Form bei einer Temperatur von 80bis 2500G unter einem Druck
nicht über 200 kg/cm2 für eine Verweilzeit von 1 Sekunde bis 5 Minuten gepresst
wird.
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Zur besseren Veranschaulichung der Erfindung seien nachfolgend die
Fig. beschrieben, aus denen sich weitere irkmale, einzeln heiten und Vorteile der
Erfindung ergeben. Diese zeigen in Fig. 1 ein Fließschema, das das erfindungagemässe
kontinuIerliche Strangpressverfahren veranschaulicht; Fig. 2 eine Schnittansicht
eines Beispiels der zur praktischen Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens
zu verwendenden Strangpressverformungsmaschine; Fig. 3, 4 und 5 Schnitte von Abwandlungen
der Maschine der Fig.
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bei denen das äusserste Ende variiert ist; Fig. 6 eine Kurve, die
die Fliesseigenschaften eines würmchärtbaren Phenolharzes veranschailicht, nämlich
die Beziehurfw
zwischen dem Nadeleindringwert und der Temperatur;
und Fig. 7 eine Kurve, die die Fliesseigenschaften einer wärmehärtbaren ungesättigten
Polyesterharzverbindung veranschaulicht, nämlich die Beziehung zwischen dem Nadeleindrirgwert
und der Temperatur.
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Die Stufen des erfindungsgemässen Verfahrens sind im Fliessschema
der Fig. 1 dargestellt. Das erfindungsgemässe Verfahren wird nachfolgend unter Bezugnahme
auf Fig. 1 veranschaulicht.
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In der Knetstufe wird ein Äusgangsmaterlal, das ein wärmehärtbares
Harz, ein Härtungsmittel, einen Füllstoff und weitere Zusätze umfasst, gemischt
oder schmelzgenetet, um eine homogene Masse zu bilden. Um die Fliesseigenschaften
des Harzes beim Strangpressen und die Qualität des sich ergebenden Formgegenstands
zu verbessern, ist es erwünscht, diese Knetstufe ausreichend durchzuführen.
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Bei einigen wärmehärtbaren Harzen lässt man die Härtungsreaktion sogar
bei Raumtemperatur ablaufen, und die meisten wärmehärtbaren Harze sind nur mässig
in ihrer Wärmebeständigkeit, und der Bereich der Verarbeitungstemperaturen ist äusserst
begrenzt.
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Folglich ist die Topfzeit der Harzmasse oder die Temperatureinstellung
in der Knetstufe sehr wichtig.
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Das Mischen der Komponenten der Ausgangsharzmasse kann nach zahlreichen
Methoden durchgeführt werden, und eine geeignete Methode wird in Abhängigkeit von
der Art der Harzmasse ausgewählt.
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Zum Beispiel können alle Komponenten gleichzeitig gemischt oder nacheinander
zugesetzt werden. Es ist auch möglich, die Komponenten des Ausgangsmaterials im
voraus zu einigen Gemischen vorzumischen und sie schliesslich zu einem Gemisch zusammenzumischen.
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Das obige Kneten kann mittels eines Hochgeschwindigkeitsdispergators,
einer Knetwalze, einer Heisswalze, eines Kneters, eines Kompressionskneters, eines
Bunburymischers, eines Henschelmischers, eines Extruders vom Schraubentyp oder dergl.
erfolgen. Bevorzugt wird eine geeignete Kneteinrichtung hiervon in Abhängigkeit
von den Eigenschaften eines zu verwendenden wärmehärtbaren Harzes gewählt.
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Für den Fall, dass ein schraübenartiger Extruder in der Knetstufe
des erfindungsgemässen Verfahrens verwendet wird, wird es ermöglicht, die Knet-
und Strangpress-Stufe nacheinander in rontinuierlicher Weise durchzuführen. Zudem
ist die Verwendung eines schraubenartigen Extruders zum Kneten insofern von Vor-teil
als, da die Ausgangskomponenten in einer geschlossenen Kammer geknetet werden, ein
Verspritzen oder Entweichen von Rohmaterial wirksam verhindert werden kann. Natürlich
ist es möglich, die Knet- und Strangpress-Stufe getrennt durchzuführen, aber wenn
das Rohmaterial eine kurze Topfzeit hat, ist es vorzuziehen, das Kneten und Extrudieren
in kontinuierlicher Weise durchzuführen.
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Werden die Knet- und Extrudierstufe getrennt durchgeführt, wird das
geknetete Rohmaterial in flüssigem, festem, kornförmigem oder pulverförmigem Zustand
oder in Form eines Bandes (z.B. wit einer Stärke von 2 bis 3 mm) oder eines Strangs
abgezogen und dann der nächsten Strangpreßstufe zugeführt.
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In der Extrusionsstufe wird das von der Yfnenstufe unter atmospnsrischem
oder erhöhtem Druck kommende Rohmaterial durch eine Umdrehung einer Schraube zum
äussersten Ende transportiert. ie in dieser Str angtreß stufe anzuwendende Dreh,geschwindigkeit
ier Schraube kann frei variiert werden, und die Schraube wird rilt einer geeigneten
Umdrehungsgeschwindigkeit betrieben. .izd -.
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Extrusionsstufe unter Verwendung einer Apparatur, in der das zu verformende
Material entlang einer in einem. Zylinder angeordneten
Schraube
transportiert wird, durchgeführt, wird das Harz durch die erwärmende Wirkung des
Zylinders und der Reibungawärme des Harzmaterials selbst erweicht und zum äussersten
Endteil des Extruders gefördert.
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Dann wird das Harzmaterial in eine vorläufige Pressform und eine Härtungsform
extrudiert, wo die Verformung abgeschlossen wird.
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Um das der Verformungsstufe zuzuführende Harzmaterial im ungehärteten
oder vorgehärteten (noch nicht vollständig gehDrteten) Zustand zu halten, ist es
wuns&nenswert, eine Heiz- oder Kühlzone im Extruder zur Steuerung des Umfangs
des Kühlens oder Heizens und zum Erweichen mit hoher Leistung vorzusehen.
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Das geförderte und durch Umdrehung der Schraube komprimierte Naterial
wird vorgeformt und direkt in eine Aushärtform durch den durch Umdrehung der Schraube
des Extruders gegebenen Förderdruck extrudiert. Das in die Aushärtform extrudierte
Material wird während des Transports in der Aushärtlorm gehärtet.
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Bei der Durchführung der Härtungsstufe wird, je nach Bedarf, eine
Heiz- oder Kühlzone in der Aushärtform vorgesehen, um die Verformung unter Einstellen
der Temperatur durchzuführen. Zum Beispiel wird die Eintrittstemperatur der Aushärtform.auf
geringer Höhe gehalten, während die Austrittstemperatur hoch gehalten wird. Es ist
möglich, die ganze Aushärtform auf konstanter Höhe zu halten, oder den Eingang der
Form zu kühlen. Erfindungsgemäss erfolgt die Verformung bei einer Temperatur im
Bereich von 80bis 25000, aber dies ist der Bereich der Durchschnittstemperatur in
der Form, und ein Kühlen eines Teils der Form fällt in den Rahmen der Erfindung.
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Der gehärtete Formgegenstand wird erhitzt (nachgehärtet) oder gekühlt,
wenn gewünscht, um ein Verziehen zu korrigieren, und zu den gewünschten Abmessungen
geschnitten, um ein endgültiges Erzeugnis zu erhalten.
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Es ist technisch nicht sehr schwer, die obigen Stufen getrennt durchzuführen,
aber nach herkömmlichen Techniken ist esinmöglich, diese Stufen kontinuierlich in
Kombination unter stabilen Dedingungen durchzuführen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform der in Fig. 2 dargestellten,
kontirn:crlich arbeitenden Extrusionsverformungsmaschine.
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Ein wärmehärtbares Harz, Füllstoff, Härtungsmittel und weitere Zusätze
enthaltendes Rohmaterial 20 wird einem Trichter 2 einer Strangpressverformungsmaschine
zugeführt. Das Robmateri.l wird nach und nach und kontinuierlich durch Rotation
einer Extrusionsschraube 3, die in einem Zylinder 1 angebracht ist, unter Kneten
zum äussersten Endteil (in Fig. 2 nach rechts hin) eftrudiert. An dieser Stelle
ist das Rohmaterial durch Reibung der Harzmolekeln oder durch Reibung der Harzkomponente
mit der Schraube erhitzt. Daher wird hier ein Kühlmittel durch Kühlmittelleitungen
4, 5, 6 und 7 geführt, um die beschleunigte Erhöhung der Temperatur und das Fortschreiten
der Wartungareaktion zu steuern. Im Falle einiger Rohmaterialien können diese Leitungen
durch Durchleiten eines Heizmediums erhitzt werden.
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Das stranggepresste Material wird dann in eine Vorform 41 gefördert,
die am äussersten Endteil des Extruders mittels eines Befestigungsbozens 13 angebracht
ist, wo dem extrudierten Rar material die gewünschte Querschnittsanordnung erteilt
wird. IAier ist die Härtun,sreaktion noch nicht ausgelöst. An dieser Vell wird die
Temperatur des Harzmaterials durch Durchleiten eises Heizmediums durch eine Heizleitung
12 gesteuert, so dass das Harz eine Viskosität entsprechend einer Radeleindringzahl
(ncecl2 penetration degree) von wenigstens 2G, bevorzugt wenigstene 200 besitzt
(dieser Wert wird bestimmt unter einer Last o 100 g
für eine Belastungszeit
von 5 Sekunden entsprechend dem in ASTM D5 spezifizierten Test für das Eindringen
bituminöser Stoffe bestimmt). Ist der Nadeleimdringwert kleiner als 20, ist der
Fliesswiderstand extrem hoch in der Vorform, und folglich fliesst das zu verformende
Material zurück und die Menge des zugeführten Rohmaterials steht nicht im Einklang
mit der extrudierten Menge, mit dem Ergebnis, dass das Harzmaterial verweilt und
durch Reibungswärme gehärtet wird. Dies ist der Grund für die Begrenzung der Nadeleindringzahl
auf wenigstens 20 im Rahmen der Erfindung.
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Das aus der Düse 11 (vorläufige Form) extrudierte erweichte Naterial
wird sofort durch ein Paar von Formen 14 und 15 mit Heizleitungen 18 und 19 erhitzt
und zugleich durch Zylinder 15 und 17 komprimiert, wodurch das Harz vollst.ndig
gehärtet und ein Produkt 21 erhalten wird. Werden Zylinder 22 und 23, wie in Fig.
2 gezeigt, vorgesehen, kann eine Reihe von Vorgängen in dieser Stufe mit der kontinuierlichen
Bewegung des Extruders synchronisiert werden. Im allgemeinen erfolgt der Extrusionsvorgang
mit fixierten Formen 14 und 15, aber unter bestimmten Bedingungen ist es erwünscht,
dass die Formen mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Extrusionsgeschwindigkeit
bewegt werden. Um dieses Merkmal zu erreichen, werden Öldruckzylinder 16, 17 und
22, 23 vorgesehen. In einem solchen Fall werden Zylinder 22 und 23 zum Bewegen der
Gleitformen 14 und 15 in Extrusionsrichtung hin und zurück und Zylinder 16 und 17
zum Bewegen der Formen umgekehrt, in Kompressionsrichtung, verwendet. Dia Zylinder
16, 17 und 22, 23 sind so angeordnet, dass sie mittels einer geeigneten Steuereinrichtung
wiederholt in Betrieb gesetzt werden können.
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Bei der Härtungsstufe ist es zur Glättung der Oberfläche des Formgegenstands
notwendig, die Oberfläche des Harzmaterials mit der Form in engen Kontakt zu bringen
oder das Harzmaterial in die Form zu pressen, bis das Harz ausreichend gehärtet
ist. Insbesondere
ist es notwendig, dass die Härtungsstufe bei
einer Temperatur von 80 bis 250°C unter einem Druck nicht über 200 kg/cm2 für eine
Verweilzeit des Harzes in der Form zwischen 1 Sekunde und 5 Minuten durchgeführt
wird.
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Zusätzlich zur Formapparatur der Fig. 2 und um kontinuierlich Druck
und Wärme zu erzielen, kann eine Apparatur, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist, eingesetzt
werden. In der in Fig. 3 dar gestellten Apparatur werden die gekneteten wärmehärtbaroP
Massen zwischen einem Paar erhitzter Förderbdnder 31 und 32 ezt.rudiert, die vom
äussersten Ende eines Zylinders 30 ab umlaufen.
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Wird diese Vorrichtung verwendet, kann ein plattenartiger Gegenstand
33 kontinuierlich hergestellt werden.
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Es kann auch eine Vorrichtung, wie sie in Fig. 4 dargestellt ist,
zur praktischen Durchführung des erfindungsgemässen Verfahren verwendet werden,
und in diesem Falle kann ein gepresster Hohlkörper kontinuierlich hergestellt werden.
Ein nöhrenähnliches erweichtes Material, das an einer Öffnung 42 eines Extruders
41 vorläufig geformt wurde, wird von einer erhitzten Härteforr 43 gefasst. Dann
wird ein Stopfen 46 an Endteil des Formgegenstanc½s 44 fixiert und Druckluft 45
in den Rohteil des röhrenartigen k-aterials eingeblasen, um es so aufzublasen, dass
es mit der Ober fläche der Form in enge Berührung kommt, wodurch ein gehärtetes
Erzeugnis 4-4 mit einer gewünschten Gestalt erhalten werden kann.
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Weiterhin kann eine Apparatur, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist,
verwendet werden, Wird diese apparatur eingesetzt, wird ein. an einer öffnung 52
eines Extruders die 51 vorgeformtes Rohmaterial durch eine Form 53 geführt,/mit
einer drucksenkenden Kammer 5ti und einem luftdurchlassenden Loch 56 versehen ist,
und das Material wird extrudiert, während es durch Drucksenkung de Form.
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in engen Kontakt gebracht wird, wodurch ein Formgegenstand mit der
gewünschten Gestaltung erhalten werden kann.
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Ausserdem ist es noch möglich, einen Formgegenstand durch Extrudieren
des Harzmaterials in eine erwärmte Legierung mit niedrigem Schmelzpunkt zu erhalten.
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Bei jeder der vorstehenden Ausführungsformen kann das Erhitzen durch
Heissluft, ferne IR-Strahlen, Induktionsheizung oder dergl. bewirkt werden.
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Wenn nötig, wird die Nachhärtungestufe zur Beseitigung restlicher
Verdrehung aus dem Formkörper oder zur Erzielung vollst^.ndiger Härtung im verformten
Harz durchgeführt.
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Es ist wichtig, dass der Formgegenstand so abgezogen wird, dass kein
Ungleichgewicht zwischen der Abziehgeschwindigkeit und der Extrusionsgeschwindigkeit
auftritt. Tritt ein siches Ungleichgewicht auf, wird die Restverformung in dem Erzeugnis
gross.
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Im Hinblick auf die vorstehenden Ausführungen ist es vorzuziehen,dass
die Äbziehspannung nicht grösser als 5 kg/cm2 der Schnittfläche des Formkörpers
ist.
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Bei dem erfindungsgemässen kontinuierlichen Strangpressverfahren sind
sowohl die Fliesseigenschaften als auch die Härtungseigenschaften des Formmaterials
sehr wichtige Faktoren. Daher werden nachfolgend die physikalischen und chemischen
Eigenschaften wärmehärtbarer Harze, wie sie erfindungsgemäss zu verwenden sind,
beschrieben.
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Im allgemeinen haben wärmehärtbare Harze Fliesseigenschaften, wie
sie In den Fig. 6 und 7 dargestellt sind. Insbesondere wird ein wärmehärtbares Harz,
wenn es erwärmt wird, etwa vom Punkt a ab erweicht, und seine Nadeleindringzahl
steigt abrupt an. Wird jedoch die Temperatur weiter erhöht und erreicht die Nähe
des Punktes b, sinkt die Nadeleindringzahl aufgrund der Härtungsreaktion, und die
Endstufe des Harzes ist vollständig ausgehär-
Jet und es entwickelt
keine Fliessfähigkeit, selbst unter Anwendung eines Druckes (Punkt C).
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Erfindungagemäss wird das Rohmaterial mit einer Nadeleindringzahl
von wenigstens 20 (innerhalb eines Bereichs von Punkt A bis zum Punkt B in der Fig.)
aus einer Extruderöffnung stranggepresst und einer Härteform zugeführt.
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Daher ist es im Rahmen der Erfindung notwendig, dem Harzmaterlal optimale
Fliessigenschaften zu verleihen, indem die Aufheiztemperaturen des Extruders und
der Öffnung innerhalb eines solchen Bereichs eingestellt werden, in dem eine Härtungareaktion
nicht ausgelöst wird. Weiter können die Fliesseigenschaften des Harzmaterials, d.h.
das Ausmass der Nadeleindringung, in geeigneter Weise durch Einstellen des Mischungsverhältnisses
der Komponenten des Formmaterials, z.B. eines Mischungsverhält--nisses zwischen
dem wärmehrtbaren Harz und dem Füllstoff, gesteuert werden.
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Die Härtungseigenschaften eines wärmehärtbaren Harzes variieren in
Abhängigkeit von der Art des Katalysators, des Härtungsmittels und Härtungspromotors,
den Mischungsverhältnissen dieser Mittel, der Temperatur der Form oder dergl., der
Verweilzeit und anderen Faktoren.
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Fliesseigenschaften eines gewöhnlichen fhenolharzes sind in Fig Q
dargestellt, und Fig. 7 ist ein Diagramm, das die Fliesseigenschaften einer ungesättigten
Polyesterverbindung, arie sie im folgenden Beispiel 3 veranschaulicht ist, zeigt.
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Das obige erfintingsgemässe Verfahren hat die folgenden kennzeichnenden
Merkmale: 1. Obgleich beim herkömmlichen ansatzweisen Verfahren das Formgebungsverfahren
intermittierend erfolgt, kann beim arfindui-gsgemässen
Verfahren
eine Reihe von Schritten, beginnend mit der Beschickung eines Rohmaterials und endend
mit dem Abziehen eines Formerzeugnisses kontinuierlich durchgeführt werden, und
folglich ist eine hohe Fabrikationsleistung zu erzielen.
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2. Da das Material in einer geschlossenen Kammer behandelt wird, kann
die Steuerung und Aufrechterhaltung des Betriebs sehr leicht erzielt werden.
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3. Eine Vielzahl von Formerzeugnissen mit unterschiedlichen Querschnitten
kann gegebenenfalls lediglich durch Andern der Aushärtungsform hergestellt werden.
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4. Da das Strangpressen nach dem Schraubenverfahren kontinuierlich
durchgeführt wird, sind die Unterschiede im Pressdruck sehr gering, und daher ist
es möglich, gleichförmige Erzeugnisse zu erzielen.
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Folgende Erzeugnisse können durch Strangpressverformung eines wärmehärtbaren
Harzes erfindungsgemäss in kontinuierlicher eise erhalten werden: 1. Erzeugnisse
mit einer gekrümmten Oberfläche 2. Rohrleitungen und Röhren 3. Strangpressbeschichtete
Formerzeugnisse 4. Formkörper mit komplizierten Querschnitten 5. Hohle Formkörper.
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Unter dem Ausdruck wärmehärtbares Harz", wie er hier verwendet wird,
werden Harze verstanden, die entweder bei Raumtemperatur oder unter Erwärmen gehärtet
werden können, um quervernetzte Erzeugnisse mit einer dreidimensionalen Struktur
zu ergeben. Zum Beispiel können ungesättigte Polyesterharze, Phenolharze, Epoxiharze,
Urethanharze, Melaminharze, Harnstoffharze, Xylolharze, Anilinharze, Allylharze,
Siliconharze und dergl.
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erwähnt werden. Sie können flüssig , fest, pulverförmig oder körnig
sein oder sie können eine gelartige oder Faser-Form aufweisen. Diese Harze können
einzeln oder im Gemisch von zwei
oder mehreren verwendet werden.
Für den Fall, dass zwei oder ehrere wärmehätbare Harze in Kombination verwendet
werden, darf nicht eine solche Kombination von Harzen gewahlt werden, die nicht
miteinander kompatibel sind oder bei denen die Härtungsreaktion durch das Mischen
ausserordentlich beschleunigt oder verzögert wird. Im Hinblick auf die Kompatibilität
mit einem Füllstoff und die Hitzebeständigkeit ist die Verwendung eines ungesättigten
Polyesterharzes besonders bevorzugt.
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Unter dem Ausdruck "ungesättigttigtes Polyesterharz", wie er hier
verwendet wird, werden Kondensationsprodukte einer ungesattigten polybasischen Säure
oder ihres Gemischs mit einer gesättigten polybasischen Säure und eines mehrwertigen
alkohols verstanden. Mit einer Spory- oder Aminoverbindung modifizierte Kondensationsprodukte
werden ebenfalls von dem ungesättigten Polyosterharz umfasst. Im allgemeinen erden
sie in Form eines Gemischs mit einem eopolymerisierbaren ungesättigten Monomeren
verwendet.
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Als ungesättigte polybasische Säure kann z.B. genannt werden: Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, Citraconsäure, Itaconsäure, und dergl. Als gesättigte
polybasische Säure kan@ beispielsweise genannt werden: Phthalsäure, Phthalsäureanhydrid,
Isophthalsäure, Terephthalsäure, Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Hexachlorendomethylentetrayhydrophthalsäure,
Tetrabromphthalsäureanhydrid, Endomethylen-tetrahydrophthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Haxah6yrophthalsäureanhydrid, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure,
ein Anthracen-Maleinsäureanhydrid-Addukt, ein Rosin-Maleinsäureanhydrid-Addukt,
Trimellitsäureanhydrid, Fyromellitsäureanhydrid, Methyl-endo-cis-Bicyclo-/2.2.1/-hept-5-en-2,
3-dicarbonsäure Als mehrwertiger, mit der obigen ungesättigten polybasischen äomponente
umzusetzender Alkohol kann beispielsweise genanpt zerden : Äthylenglykol, Diäthylenglykol,
Triäthylenglykol, foly-@thylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol, Polypropylen-@lykol,
1,4-Butardiol, 1,3-Rutandiol, 2,3-Butandiol, 1,5-fentandiol,
1,6-Hexandiol,
Meopentylglykol, 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol, hydriertes Ris-phenol A, 2,2'-bis(4-Hydroxyphenylen)
propan, ein Addukt oder Reaktionsp,rodukt zwischen einem Alkylenoxid und 2,2'-bis(4-Hydroxyphenylen)propan,
Pentan, Pentaerythrit, Glyerin, Trimethylenglykol, 2-Äthyl-1,3-hexandiol, Phenylglycidyl-ither,
Allylglycidyläther, Hexantriol, Sorbit und der gleichen.
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Das in Kombination mit dem obigen ungesättigten Polyesterharz zu verwendende
copolymerisierbare ungesättigte Monomere wird ausgewählt unter Vinyl-, Vinyliden-,
Allyl- und anderen VerbiTldungen mit wenigstens einer ,ß-äthyl enischen Doppelbindung
im Molekül. Beispiele für solche ungesättigten Monomeren umfassen Styrol, Vinyltoluol,
Chlorstyrol, ½tethylstyrol, tert.-Butylstyrol, Divinylbenzol, Alkylester von Methacrylsäure,
wie z.B. Methylmethacrylat, Alkylester von Acrylsäure, wie z.B.
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Äthylacrylat, Vinylacetat, Acrylamid, Methacrylamid, Maleinimid, Diallylphthalat,
Diallylisophthalat, Allylacrylat, Allylmethacrylat, Diallylmaleat, Diallylitaconat,
Diallylsebacat, Diallyladipat, Diallylglykolat und Triallylphosphat.
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Verbindungen der folgenden allgemeinen Formel können auch als copolymerisierbares
ungesättigtes Monomer verwendet werden:
worin A ein Rest einer Verbindung mit wenigstens 2 Hydroxylgruppen an den HoleiMlenden
oder einer Verbindung mit wenigstens einer Ester- oder Ätherbindung im Molekül und
wenigstens zwei endständigen Hydroxylgruppen ist; X für Wasserstoff, Halogen oder
eine Alkylgruppe, wie z.B. Methyl und Äthyl, steht, und n und m ganze Zahlen von
1 bis 3 sind.
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Beispiele sind Äthylenglykol-, Propylenglykol-, 1,3-Butandioldimethacrylat,
1,4-Butandiol-methacrylat, 2,3-Butandiol-, 2-Äthyl-1,3-hexandiol-dimethacrylat,
1,5-Pentandiol, 1,6-Hexandiol-, Neopentylglykol-dimethacrylat, Glycerin-trimethacrylat,
Dimethacryl(bis-diäthylenglykol)-phthalat, Dimethacryl-(bis-diäthylenglykol)maleat,
Tetramethacryl(bis-diäthylenglykol)-phthalat, Triäthylenglykol-, Tetramethylenglykol-,
Polyäthylenglykol-dimethacrylat und Trimethylolpropan-trimethacrylat.
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Diese Verbindungen haben Siedepunkte über dem des Styrol und können
leicht gehandhabt werden. Weiterhin kann, selbst wenn sie in sehr kleinen engen
zugesetzt werden, die Vernetzungsdichte gesteigert und die Wärmeverformurgstemperatur
in dem sich ergebenden gehärteten Formgegenstand erhöht werden.
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Als copolymerisierbares ungesättigtes Monomer können auch Dialkylester
von Maleinsäure, Fumarsäure und Itaconsäure, wie z.B.
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Dimethylmaleat, Diäthylmaleat, Dibutymaleat, Dioctylmaleat, Diäthylfumarat,
Diäthylitaconat und dergl., verwendet werden.
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Diese copolymerisierbaren ungesättigten Monomeren können einzeln oder
in Form von Gemischen von zwei oder mehreren verwendet werden.
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Im Hinblick auf die {asserbeständigkeit und die mechanischen Eigenschaften
des entstehenden Formgegenstands werden die erfindungsgemäss zu verwendenden, obengenannten
ungesättigten Polyesterharze vorzugsweise mit einer Säurezahl nicht über eC, insbesondere
nicht über 30, und einem Zahlendurchschnittsmelekulargewicht von wenigstens 200,
insbesondere wenigstens 1000, einmesetzt. Auch wird ein Mischgewichtsverhältnis
von ungesättigten Polyesterharz/copolymerisierbarem ungesättigtem Monomer im Bereich
von 80/20 bis 30/70, insbesondere von 70/30 bis 40/60 bevorzugt.
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Um das Schrumpfen des ungesöttigton Polyesterharzes in der Hartungastufe
zu verringern und die Strangpressverformbarkeit des Harzes und die Oberfl-chenglZtte
und das Aussehen des sich ergebenden Formkörpers zu verbessern, wird bevorzugt ein
thermoplastisches Harz mit hohem Molekulargewicht in im obengenannten copolymerisierbarenungesättigten
Monomeren gelöstem Zustand zugesetzt. Als ein solches thermoplastisches Harz können
z.B.
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genannt werden: Copolymerisate von Niederalkylestern der Acrlsäure
oder Methacrylsure, Copolymerisate von Methylmethacrylat mit z.B. Acrylamid, Methacrylamid,
acryl: ril, Styrol oder dergl., Styrol-Acrylnitril-Gopolymerisate, Vinylchlorid-Vinylacetat-Oopolymerisate,
gesättigte Polyesterharze, Polyvinylacetatharze, Polyamidharze, öelluloseacetatbutyratharze
und dergl.
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Erwünscht ist, dass diese thermoplastischen Harze ein DurchS schnittsmolekulargewicht
von wenigstens 10.000, insbesondere 25 000 bis 500 000, haben Das thermoplastische
Harz wird in einer Menge von 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-%, bezogen
auf die Summe von ungesättigtem Polyesterharz und copolymerisierbarem ungesättigtem
Monomerem, zugesetzt. Um die geringe Schrumpfung und die hohe Wärmebeständigkeit
bei Verwendung eines solchen thermoplastischen Harzes zu erreichen, ist es wünschenswert,
dass das zu verwendende ungesättigte Polyesterharz die ungesättigte polybasische
Säurekomponente in einer Menge von wenigstens 50 Mol-°/Ó, insbesondere von wenigstens
75 Mol-%, bezogen auf die gesamten Säurekomponenten, enthält.
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Als Härter wird ein Polymerisationsinitiator in einer Menge von 0,2
bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch des obigen ungesättigten Polyesterharses und
des copolymerisierbaren ungesättigten Monomeren, eingebracht.
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Organische Peroxide des Typs, der sich bei hoher Temperatur zersetzt,
wobei die zur Erzielung einer Halbwertzeit von 1 Minute erforderliche Zersetzungstemperatur
über 15000 liegt, werden im
Rahmen der Erfindung bevorzugt als
Polymerisationsiflitiaor verwendet. Als ein solcher Initiator kann z.B. genannt
werden (in Klammern sind die Zersetzungspunkte angegeben): Methyläthylketon (171°C),
Cyelohexanonperoxid (174°C), tert. -Butylhydroperoxid (17900), p-(oder m-)Methan-hydroperoxid
(21600), Cumolhydroperoxid (255°C), 2,5-Dimethylhexan-2,5-dihydroperoxid (257°C),
tert. -Butylperbenzoat (170°C), tert. -Butylpesacetat (160°C), Di-tert. -butyperoxid
(186°C), Dicumylperoxid (171°C), 2,5-dime6thyl-2,5-di(tert. -butyl@@oxy)hexan (179°C)
2,5-Dimethylhexan-2,5-di-(hydroperoxid) (@57°C), Diisopropylbenzolhydroperoxid (205°C),
Di-tert-butylperphthalat (155°C), usw. Diese Polymerisationsinitiatoren können einzeln
oder in Form von Gemischen von zwei oder mehreren verwendet werden Es ist möglich,
eine Kombination eines organischen Peroxids mit hoher Zersetzungstemperatur, wie
sie oben genannt sind, und eines Polymerisationsinitiators mit niedriger Zersetzungstemperatur,
bei dem die Zersetzungstemperatur nicht höher als 150°C ist, zu verwenden. Als ein
solcher Initiator mit niederer Zersetzungstemperatur kann beispielsweise genannt
werden: Eenzoylperoxid (130°C), p-Chlorbenzoylperoxid (137°C), 2,4-Dichlorbenzoylperoxid
(12100), Propionylperoxid (11800), Lauroylperoxi (11400), Acetylperoxid (12300),
tert. -Butylperoxyisobutyrat (133°C), Bernsteinsäureperoxid (131°C), De-isopropylperoxy-dicarbonat
(88°C), @C, °C'-Azobisisobutyrohnitril (105°C), usw. Bevorzugt wird ein solcher
Polynerisationsinitiator mit niqsror Zersetzungstemperatur in einer Menge von bis
zu 20 Gew. -% bezogen auf das Gesamtgewicht des verwendeten Polymerisatiensinitiators,
eingesetzt. Es ist auch möglich, einen @@rtungspromotor bzw. -beschleuniger, wie
z.B. Co-, Mn- und Fe-Saize organischer Säuren, Dimethylanilin, iäthylanilin und
dergl., zuzusetzen.
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Insbesondere bevorzugt ist, dass das erfindungsgemäss zu ver@@@-dende
ungesättigte Polyesterharz eine hohe wärmefestigkei@
(hot strength)
besitzt oder der Formkörper eine Rockwell-Härte von wenigstens 100 (R-Skala) bei
Raumtemperatur hat.
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Als erfindungsgemäss zu verwendende wärmehärtbare Phenolharze können
genannt werden die Harze vom sogenannten Resoltyp, die durch Umsetzung von Phenol,
Cresol, Xylenol oder dergl. mit einem Überschuss an Formaldehyd, Paraformaldehyd,
Acetaldehyd oder dergl. erhalten werden, und Harze des Novolaktyps, erhalten durch
Umsetzung beispielsweise eines der vorerwähnten Aldehyde mit einem Überschuss eines
Phenols, wie sie vorstehend erwähnt zcrden. Die ersteren Harze werden durch Erhitzen
oder durch Zusatz einer Säure bei Raumtemperatur gehärtet, die letzteren Harze durch
Zusatz von Paraformaldehyd, Hexamethylentetramin oder dergl. und eines zweiwertigen
Metalloxids als Beschleuniger sowie durch Erhitzen des Gemischs.
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Als Modifizierungsmittel für das vorgenannte phenolharz ist die Verwendung
eines Butadien-Styrol-öopolymerisats, eines Butadien-Acrylnitril-Gopolymerisats
oder eines ähnlichen Kunstkautschuks möglich.
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Das erfindungsgemäss zu verwendende wärmehärtbare Epoxyharz ist eine
makromolekulare Verbindung, die schliesslich eine dreidimensionale Struktur als
Ergebnis der Umsetzung zwischen einer organischen Verbindung mit wenigstens zwei
Epoxidgruppen im Molekül und einem Härtungsmittel besitzt. Als ein solches wbmehärtbares
t)oxyharz kann z.B. genannt werden: glycidyl&.?therartige Epoxyharze, wie z.B.
Bisphenol-A-artige Epoxyharze, Epoxyharze des Resorcintyps, des Bisphenol-F-Tvvps,
des Tftrahydroxyphenyläthal-Typs, des ISovolak-TUs und Polyglykol-Typs ; des Glyeidylestertyps;
methylsubstituierte Epoxyharze; alicyclische Epoxyharze; Epoxyharze des Polyoiefin-%yps;
Epoxyharze des Glycidylamin-Typs; halogenierte Epoxyharze und epoxidiertes Sojabohnenöl
und dergl. Diese Epoxyharze können einzeln oder in Form von Gemischen von zwei oder
mehreren verwendet werden.
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Als Härter für solche Epoxyharze können z.B. genannt werden: Polyamine
wie z.B. aliphatische, aromatische und alicyclische Amine; tertiäre Amine; BF3-Komplexverbindungen;
Imidazole, Imidazoline; organische Säureanhydride, wie z.B. Phthalsäureanhydrid,
Maleinsäureanhydrid und Trimellitsäureanhydrid; und andere Härter, wie z.B. Dicyandiamid,
Disäurehydrazid, Aminaddukte von Epoxyharzen, von Äthylenoxid oder Propylenoxid
und Morpholin. Noch zusätzlich können Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Formaldehyd-Harze,
Phenol-F-rmaldehyd-Harze, Anis lin-Formaldehyd-Harze, mehrwertige Phenole und mehrwertige
Isocyanate in geeigneter Weise als Härtungsmittel für das Epoxyharz verwendet werden.
Es ist auch möglich, das Epoxyharz im Gemisch mit einem reaktiven Verdünnungsmittel,
wie z.B. Octylenoxid, Styroloxid, Butyl-glycidyl-äther, Gyc lohexen-vinylmonoxid,
Acryl-glycidyl-äther und dergl. zu verwenden.
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Das erfindungsgemäss zu verwendende Polyurethanharz ist eine makromolekulare
Verbindung, die durch Umsetzen einer Polyisocyanatverbindung mit wenigstens 2 Isocyanatgruppen
im Molekül und einer Verbindung mit wenigstens 2 aktiven Wasserstoffatomen im Molekül
erhalten werden kann.
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Als Polyisocyanatverbindung kann z.B. genannt werden: Äthylendiisocyanat,
Hexamethylen-diisocyanat, Decamethylen-diisocyamat, Phenylen-diisocyanat, Tolylen-diisocyanat,
Naphthylen-diisocyanat, 4, 4 Methylen-bis(phenylisocyanat), 4,4' -Äthylen-bis(phenyliso
cyanat), 3,3'-Diisocyanat-1,4-dimethylbenzol, l-Methyl-2,4-di isocyanat-cyclohexanon,
3,3'-Diisocyanat-diäthylbenzol, 3,3'-Diisocyanat-dimethyltoluol, 3,3' -Diisocyanat-dimethylxylol,
3,3' -Diisocyanat-diäthylxylol, 4,4' -Methylen-bis(cyclohexylisocyanat), 4,4"-Äthylen-bis(cylohexyl-isocyanat),
Isophorondiamin-diisocyanat, Lysin-isocyanat{ind Triphenylmethan-isocyanat. Es ist
möglich, ein Gemisch eines ßberschusses an einem solchen Polyisocyanat und eines
niedermolekularen olyo; als Komponente, die eine Additionsreaktion und Kettenverlngcrung
verursacht,
wie z.B. Äthylenglykol, Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol, Neopentylglykol, 2,2,4-Trimethy1-1,3-pentandiol,
Hexamethylenglykol, Cyclohexandimethanol, Trimethylolpropan, Hexantriol, Glycerin,
Sorbit, Saccharose and Pentaerythrit, zu verwenden. Es ist auch möglich, diese Polyisocyanatverbindungen
In einer solchen Form zu verwenden, dass ihre Isocyanatgruppen zeitweise mit einem
blockierenden Mittel des Phenol-, Lactam-, Aktiz-Methylen-, Alkohol-, Mercaptan-,
Säureamid-, Imid-, Amin-, Imidazol-, Harnstoff-, Carbamat-, Imin-, Oxin- oder Sulfit-Typs
maskiert sind.
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Als aktiven Wasserstoff enthaltende Verbindung werden Polyhydroxyverbindungen,
Polycarbonsäureverbindungen und Polyhydroxyearbonsaureverbindungen eingesetzt. Typische
Beispiele für die aktiven Wasserstoff enthaltende Verbindung umfassen Polyesterpolyole
mit einem Molekulargewicht von 200 bis 5000, Polyätherpolyole mit einem Molekulargewicht
von 2000 bis 6000, Castoröl-Derivate, Tallöl-Derivate und Polybutadiene mit HydroXylgruppen
an beii den Molekülenden.
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Im Fall von Polyurethanharz kann ein gesehäumtes Erzeugnis leicht
durch Umsetzung des obengenannten Polyols und Polyisocyanats -mit Wasser oder einem
Blähmittel erhalten werden. Das erfindungsgemäss zu verwendende Melaminharz ist
ein synthetisches Harz, hauptsächlich aus einer harzartigen Substanz zusammengesetzt,
die durch Additionskondensationsreaktion zwischen Melamin und einem Aldehyd, wie
z.B. Formaldehyd, gebildet wurde.
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Das erfindungsgemäss zu verwendende Harnstoffharz ist ein durch Kondensationsreaktion
zwischen Harnstoff und Formaldehyd erhaltenes Polymerisat.
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Das erfindungsgemäss zu verwendende Aniinharz ist ein durch Reaktion
zwischen Anilin und einem Aldehyd, wie z. B. Formaldehyd oder Furfural, erhaltenwes
Polymerisat.
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Das erfindungsgemäss zu verwendende Xylolharz ist ein durch Erwärmen
von m-Xylol und Formaldehyd in Gegenwart einer starken Säure als Katalysator erhaltenes
Xylol-Formaldehyd-Harz.
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Es ist auch möglich, eine harzartige Substanz zu verwenden, die durch
Zusatz eines solchen Xylolharzes zu Novolak oder Phenolharz erhalten wurde, unter
Einbringen einer kleinen Menge einer Säure in das Gemisch, Erwärmen des erhaltenen
Gemischs,um ein Harz mit einem Erweichungspunkt von etwa 1150C zu erzielen, und
dann dem so gebildeten Harz Hexanethylentetramin zuzusetzen.
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Das erfindungsgemäss zu verwendendeSiliconharz ist ein Organopolysiloxan
mit einem Skelett aus Silicium-Sauerstoff-Bindungen, das eine dreidimensionale Struktur
haben oder'teilweise quervernetzt sein kann. Ausserdem können durch Copolymerisieren
eines Vorkondensats eines solchen Siliconharzes mit einem Hydroxylgruppen enthaltenden
Alkyd-, Epoxy-, Polyester- oder Acrylsäureharz erhaltene Harze verwendet werden.
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Das erfindungsgemäss zu verwendende Allylharz ist ein durch Kondensationsreaktion
zwischen einer polybasischen Säure und Allylalkohol entstandener Allylester oder
ein Vorpolymerisat hiervon.
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In ein solches Allylharz wird zur Auslösung der Härtungsreaktion ein
organisches Peroxid eingebracht.
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Je nach Bedarf kann in ein wärmehärtbares Harz, wie vorstehend erwähnt,
ein Füllstoff, wie z.B. Magnesiumcarbonat, Siliciumdioxid, Ton, Talk und Asbest,
ein Gleitmittel, wie z.B. Stearinsäure und Aluminiumstearat, ein Dickungsmittel,
wie z.B. feinzerteiltes Siliciumdioxid und Bentonit, ein Dispersionsmittel, wie
z.B. ein anionisches, kationisches oder nichtionisches Oberflächenaktives Mittel,
ein Schmiermittel, wie z.B. Paraffinwachs, chloriertes Paraffin und Fluorkohlenstoff,
ein Blahmittei des Nitroso-, Sulfohydrazid->Az oTyps oder ein anorganisches Mittel,
ein Blähhilfsmittel des Harnstoff-, organischen Säure-oder
Metallsalztyps,
ein feuerhemmendes Mittel, wie z.B. Tricresylphosphat, Triphenylphosphat und Antimonoxid,
Fasern, wie z.B. Glasfasern, Stahlfäden, organische Fasern und Kohlenstofffasern,
ein Färbemittel, wie z.B. ein Farbstoff und ein Pigment, ein Härtungsbeschleuniger,
ein Polymerisationsinhibitor, ein Çntioxidans, ein antistatisches Mittel, ein Stabilisator
und dergl. eingebracht werden.
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Wird dem wärmehärtbaren, erfindungsgemäss zu verwendenden Harz ein
thermoplastisches Harzpulver zugesetzt, werden die Fliesseigenschaften und die Verformbarkeit
des Harzes verbessert, mit dem Ergebnis, dass das Aussehen, die Zähigkeit, die Schlagfestigkeit
und andere Eigenschaften im erhaltenen Formerzeugnis verbessert werden. Pulver mit
einer Teilchengrösse nicht über 'iOO/u, vorzugsweise nicht über 20/u, die aus solchen
thermoplastischen Harzen, wie z.B. Polyäthylen, Polypropylen, Polybuten, Polyvinylchlorid,
Polyvinylformal, Polyvinylbutyral, Polyvinylidenchlorid, Polymethacrylat, Polyamid,
Polycarbonat, Polyvinylfluorid, Polyvinylidenfluorid, Acetylcellulose und dergl.
zusammengesetzt sind, können als pulvriges thermoplastisches Harz verwendet werden.
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Bevorzugt wird ein solches pulvriges thermoplastisches Harz in einer
Menge von 1 bis 50 Gew. -%, bezogen auf die gesamten Harzkomponenten, eingebracht.
Im Falle von Polyvinylchlorid ist, wenn die Menge des Pulvers ansteigt, die Verminderung
der mechanischen Festigkeit sehr gering, und deshalb ist es möglich, das Pulver
in einer Menge von bis zu 70 Gew.-%, bezogen auf die gesamen Harzkomponent en, einzubringen.
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Insbesondere wenn Pulver von Polyäthylen oder Polyvinylchlorid in
ein ungesättigtes Polyesterharz eingebracht wird, wird in der Härtungsstz e das
Schrumpfen extrem stark reduziert, und das endgültige Aussehen des Formerzeugnisses
kann sehr stark verbessert werden.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus einigen beispielhaften Ausführungsbeispielen der Erfindung, in denen "Teile"
und "Prozent" auf das Gewicht bezogen sind, sofern nicht anders angegeben.
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Beispiel 1 Eine Lösung A eines ungesättigten Polyesterharzes (Phthalsäureanhydrid/Maleinsäureanhydrid/Prepyl
englykel-Molverhältnis 1/1/2,2; Säurezahl 21, Zahlendurchschnittsmolekulargewicht
1950; Styrolgehalt 40 %) wurde mit 2 % einer Benzoylperoxidpaste (Benzoylperoxid/Dioctylphthalat-Mischverhältnis
1/1) versetzt, und die Paste werde in der Polyesterharzlösung aufgelöst. (Benzoylperoxid
wird nachstehend als BPO und Dfctylphthalat als DOP bezeichnet).
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64 Teile Calciumcarbonatpulver wurden separat mit 1 Teil Zinkstearat
gemischt, und beides ausreichend mit einem Bandnischer zur Erzielung einer homogenen
Dispersion gemischt.
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Die ungesättigte Polyesterharzlösumg wurde kontinuierlich und gleichförmig
einem Extruder mit einer Geschwindigkeit von 24 kg/h über eine Dosierpumpe zugeführt,
und das Calciumcarbonatpulver wurde kontinuierlich und gleichförmig dem Extruder
mit einer Geschwindigkeit von 78 kg/h über eine Dosiervorrichtung zugeführt. Zugleich
wurde ein Glasfaserroving, durch einen Rovingschneider in eine Länge von 6 mm geschnitten,
kontinuierlich und gleichförmig dem Extruder mit einer Rate von 24 kg/h zugeführt.
In dem Extruder wurde die ungesättigte Polyesterharzlösung, Galciumcarbomatpulver
und Glasfaserroving geknetet. Das Strangpressen wurde unter Befestigen einer solchen
Vorform am Ausgang des Extruders, dass ein Hohlzylinder mit einem Aussendurchmesser
von 60 mm und einer Stärke von 3 mm entsteht, durchgeführt. Da die Temperatur des
Innenteils eines Extruderzylinders durch die Reibungswärne anstieg, wurde mit Wasser
gekühlt, so dass die Zylindertemperatur bei nicht mehr als 40°C gehalten wurde.
War dle Temperatur des durch die Form gehenden Harzes 400C, war die Menge des extrudicrten
iSat;erials 60 kg pro Stunde,
und das Strangpressen war schwierig.
Deshalb wurde die Form beheizt, und wenn die Harztemperatur 5000 betrug, stieg die
Menge des extrudierten Materials auf 102 kg pro Stunde. Wurde die Spritzgussform
weiter auf 100°C erhizt, war die Harztemperatur 56°C und die Menge des extrudierten
Materials war etwa 120 kg pro Stunde So war die Menge des extrudierten Materials
im Einklang mit der Menge des Rohmaterials, und das Strangpressen konnte leicht
kontinuierlich und sehr stabil durchgeführt werden. Hierbei war die Nadeleindringzahl
des extrudiert ten Harzes 250.
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Die Vorform wurde so beheizt, dass die Temperatur des durch die Form
tretenden Harzes auf 60+ 1 0G gesteuert wurde, und eine Aushärtform mit einer Länge
von Im wurde am äussersten Endteil der Vorform angebracht. So wurde die Härtungsverformung
durchgeführt, um ein rohrähnliches, gehärtetes Erzeugnis mit einer glatten Oberfläche
zu erhalten. Die Temperatur der Härtungsforn wurde bei 14000 gehalten, und der Formdruck
betrug etwa 10 kg, cm Physikalische Eigenschaften des so erhaltenen Formerzeugnisses
sind in Tabelle 1 zusammengestellt: Tabelle 1 Spezifisches Gewicht 1,95 Barcol-Härte
60 Schlagfestigkeit (Fallkugel- bestand den Test test unter Verwendung eines bei
50 cm Fall-Aufprallgewichts von 500 g) höhe Wärmeverformungstemperatur über 20000
Beispiel 2 Eine Lösung B eines ungesättigten Polyesterharzes (Isophthalsäure/Maleinsäureanhydrid/Propylenglykol/Neopeftylglykol:
Molverhältnis 1/1/1,1/1,1; Säurezahl 18, Zahlendurchschnittsmolekulargewicht 2200;
Styrolgehalt 30 O/o) wurde mit 2 % einer Benzoylperoxidpaste
(BPO/DOP
1/1) versetzt, und die Paste wurde in dem ungesättigten Polyesterharz aufgelöst.
Diese ungesättigte Polyesterharzlösung wurde zusammen mit Ton, Asbestpulver, Glasfaserroving
von 6 mm Schnitt und Stearinsäure extrudiert, indem alles kontinuierlich dem gleichen
Extruder, wie er in Beispiel 1 verwendet wurde, zugeführt wurde, so dass das extrudierte
Material eine Zusammensetzung von 30 Teilen der ungesättigten Polyesterharzlösung,
50 TeileTn, 5 Teilen Asbestpulver, 15 Teilen Glasfaserroving und 1/S4:e;arinsäure
besass.
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Hier wurde die Temperatur des Innenteils aes Extruderzylinders auf
einer Höhe nicht über 5000 gehalten, und die Temperatur der durch eine am Extruder
befestigte Extrusionsdüse tretenden Harzmasse wurde durch Beheizen der Extrusionsdüse
auf 70+ 10 eingestellt. Der Nadeleindringwert des extrudierten Materials war 320.
Die verwendete Extrusionsöffnung besass einen Innendurchmesser von 300 mm und eine
Höhe von 4 mm. Die im erweichten Zustand aus der Öffnung extrudierte Harzmasse wurde
sofort durch einen bei 15000 gehaltenen, einen Abstand von 3 mm zwischen dem oberen
und unteren Teil aufweisenden Stahlförderer mit einer Verweilzeit von 2 Minuten
geführt, um eine Platte von 3 mm Stärke zu erhalten, deren physikalische Eigenschaften
die folgende Tabelle 2 zeigt: Tabelle 2 Spezifisches Gewicht 1,8 Barcol-Härte 57
Zugfestigkeit 4,0 kg/mm2 Biegefestigkeit 9,1 kg/mm2 Biegeelastizität 1080 kg/mm2
Schlagfestigkeit (Fallkugeltest un- bestand den Gest ter Verwendung einer Aufprallmasse
aus 50 cm Fallvon 500 g) höhe Wärmeverformungstemperatur über 2000 Q Wasseraufnahme
0,2 %
Beispiel 3 25 Teile der ungesättigten Polyesterharzlösung
B, in welcher zuvor 2 % einer Lauroylperoxidpaste (LPO/DOP 1/1) gelöst worden waren,
14 Teile eines pulvrigen Polyvinylchloridharzes, 55 Teile Bariumsulfat, 1 Teil einer
flüssigen Stabilisatorzusammensetzung (Zn-Od-Ba-Organokonplex-Flüssigkeit), 5 Teile
Asbestpulver und 1 Teil Stearinsäure wurden in' einem Knetmischer roh geknetet und
einem Extruder zum eingehenden Kneten zugeführt. Die Strangpressverformung erfolgte
unter Verwendung der gleichen Vor- und Härteform, wie sie in Beispiel 1 verwendet
wurden. Es wurde so gekühlt, dass das Innere des Zylinders unter 5000 gehalten wurde
und die Harztemperatur am Ausgang der Vorform durch deren Beheizen auf 60+ 10C eingestellt
-wurde. Kontinuierliches und gleichförmiges Strangpressen erwies sich als möglich.
Hier war die Viskosität des Harzes entsprechend einer Nadeleindringzahlpvon 280.
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Die Temperatur der Härteform wurde bei 15000 gehalten, und der Pressdruck
betrug etwa 15 kg/cm2. Die Formgebunqkurde abgeschlossen bei einer Verweilzeit von
1 Minute, und ein kontinuierlich geformter, rohrähnlicher Gegenstand wurde erhalten.
Wurde auf 100°C erhitztes Wasser durch das so erhaltene Rohr geführt, wurden Mängel
wie Verformung oder Undichtigkeiten nicht beobachtet.
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Beispiel 4 Strangpressen wurde unter Verwendung des gleichen Extruders,
Vorform und Härteform, wie in Beispiel 1 verwendet, durchgeführt.
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Die ungesättigte Polyesterharzlösung B, in der 2 % einer Lauroylperoxidpaste
(LPO/DOP 1/1) gleichmässig aufgelöst worden war, ein pulvriges Polyvinylchloridharz,
Calciumcarbonat, Stearinsäure und organische Kunstfasern (einer Länge von 10 mm)
wurden dem Extruder kontinuierlich so zugeführt, dass die Harzmasse eine Zusammensetzung
von 25 Teilen der ungesättigten Polyesterharzlösung,
5 Teilen des
pulvrigen Polyvinylchloridharzes, 65 Teilen Calciumcarbonat, 1 Teil Stearinsäure
und 5 Teilen' der organischen Kunstfasern hatte. Die für den kontinuierlichen Betrieb
der Extrudiermaschine gewählten Verformungsbedingungen zeigt Tabelle 3.
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Tabelle 3 Eingangstemperatur des Bxtruderzylin- 4000 ders Ausgangstemperatur
des Extruderzylin- 6000 ders Ausgangstemperatur der Vorform 6800 Temperatur der
Härtungsform 13000 Preßdruck in der Härtungsform 15 kg/cm2 Verweilzeit in der Härtungsform
1 Minute Das erhaltene rohrähnliche Formerzeugnis war von ausgezeichneter Oberflächenbeschaffenheit
und besass hervorragende physikalische Eigenschaften ähnlich denen des in Beispiel
1 erhaltenen Produkts.
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Beispiel 5 Rohmaterialkomponenten wurden kontinuierlich abgemessen
und einem Extruder so zugeführt, dass eine Harzmasse mit einer Zusammensetzung von
50 Teilen einer ungesättigten Polyesterharzlösung C (Maleinsäureanhydrid/Propylenglykol
Molverhältnis 1/1 ,2; Säurezahl 25; Zahlendurchschnittsmolekulargewicht 1700; Styrolgehalt
35 %) in welcher 2 % einer Benzoylperoxidpaste (BPO/DOP-Mischverhältnis.1/1) gleichmässig
aufgelöst worden war, 40 Teilen feiner Glashohlperlen (Glasmikrobällchen, wie sie
im Handel erhältlich sind), 10 Teilen geschnittener Glasseidenfäden (im Handel zu
12 mm geschnitten erhältlich) und einem Teil Zinkstearat erhalten wurde. Unter Verwendung
der gleichen Vor- und Härteform, wie sie in Beispiel 2 verwendet wurden, wurde die
Harzmasse
kontinuierlich zu einer durchgehenden Platte einer Stärke von 3 mm mit glatter Oberfläche
verformt. Die erhaltene Platte war leicht (spezifisches Gewicht 0,4), besass ausgezeichnete
mechanische Eigenschaften, Wärmebeständigkeit, wärmeisolierende Eigenschaften und
mechanische Bearbeitbarkeit.
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Die gewählten Verformungsbedingungen sind in Tabelle 4 zusammengestellt:
Tabelle 4 Eingangstemperatur des Extruderzylinders Ausgangstemperatur des Extruder
zylinders 6200 Ausgangstemperatur der Vorform 8000 Temperatur des Aushärtförderers
15000 Pressformdruck im Aushärtförderer d 5 kg/cm2 Verweilzeit im Aushärtförderer
1 Minute und 30 Sekunden Beispiel 6 Eine Masse mit 100 Teilen eines Novolak-Typ-Phenolharzes,
107 Teilen Holzpulver, 12 Teilen Ton, 15 3 Teilen Hexamethylentetramin, 2,3 Teilen
Magnesiumoxid, 2,3 Teilen Zinkstearat und 4,6 Teilen Anilinschwarz wurde einem Extruder
zugeführt und durch Hindurchleiten durch eine Form mit einem Innendurchmesser von
10 mm gehärtet, um einen Stab von einem Durchmesser von etwa 10 mm zu ergeben. Der
erhaltene Formgegenstand war frei von Verwerfungen oder Verdrillungen und besass
ausgezeichnete mechanische Festigkeit. Die gewählten Verformungsbedingungen sind
in Tabelle 5 wiedergegeben.
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Tabelle 5 Eingangstemperatur des Extruder 4000 zylinders Ausgangstemperatur
des Extruder 9200 zylinders
Temperatur der Vorform 12000 Nadeleindringzahl
des extrudierten Materials 370 Temperatur der Aushärtform 17000 Pressdruck in der
Aushärtform etwa 50 kg/cm2 Verweilzeit in der Aushärtform 2 Minuten Beispiel 7 Eine
Masse mit 100 Teilen eines im Handel erhältlichen Epoxyharzes (Epicote Nr. 1004
der Shell Chemical So, mit einem Molekulargewicht von etwa 1400), 4 Teilen 2-Methylimidazol,
0,5 Teilen eines Mittels des Acrylestertyps zum Steuern des Fliessens, 30 Teilen
Siliciumdioxid und 5 Teilen Titanoxid wurde in der Wärme bei 9000 geschmolzen und
geknetet, und die Extrusionsverformung wurde unter Verwendung einer am Ausgang eines
Extruders angebrachten Düsenform so durchgeführt, dass ein rohrähnlicher Formkörper
mit einem Aussendurchmesser von 60 mm und einer Stärke von 3 mm erhalten wurde.
Der erhaltene rohrähnliche Formkörper war von ausgezeichneter chemischer Beständigkeit.
Die gewählten Verformungsbedingungen zeigt die Tabelle 6.
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Tabelle 6 Harztemperatur am Ausgang des Extruders 10500 Nadeleindringwert
des Harzes am Ausgang des Extruders 285 Temperatur der Aushärtform 25000 Formpressdruck
in der Aushärtform etwa 10 kg/cm2 Verweilzeit in der Aushärtform 25 Sekunden Beispiel
8 Eine Masse mit 110 Teilen Polyäthylen-Polyphenyl-Isocyanat (mit einer Viskosität
von 350 cps bei 250C, einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 380 und einem
Isocyanatgehalt von 29 °,) 82 Teilen Polyätherpolyol des Propylenoxid-Methylglykol-Typs
(mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 3000 und einer Hydroxylzahl von
440), 1 Teil eines oberflächenaktiven Mittels
des Silicontyps,
38 Teilen Trichlormonofluormethan (Blähmittel), 40 Teilen Glasfasern (geschnittene
Glasseidenfäden einer Länge von 6 mm) und 2 Teilen Triäthanolamin wurde in einem
Extruder unter Kühlen der Masse auf 1500 gemischt, und die Strangpressverformung
wurde unter Verwendung einer am Ausgang des Extruders angebrachten Aushärtform so
durchgeführt, dass ein rohrähnliches Fornerzeugnis mit einem Aussendurchmesser von
60 mm und einer Stärke von 3 mm erhalten wurde. Als Ergebnis wurde ein aus einem
starren Schaum bestehender Formkörper erhalten. Die gewählten Verformungsbedingungen
sind in tabelle 7 zusammengestellt: Tabelle 7 Harztemperatur am Ausgang des Extruders
1800 Nadeleindringwert des Harzes am Ausgang des Extruders über 450 Eingangstemperatur
der Aushärtform 2000 Ausgangstemperatur der Aushärtform 12000 Pressformdruck in
der Aushärtform etwa 5 kg/cm2 Verweilzeit in der Aushärtform 2 Minuten