DE2458012C3 - Von oben mehrfach wirkende Presse, insbesondere Böden-Kümpel-Presse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine von oben mehrfach wirkende Presse, insbesondere Böden-Kümpel-Presse.

Beim Auspressen von verhältnismäßig tiefen Werkstücken aus Blechtafeln oder -ronden, bei denen die Blechdicke im Verhältnis zum Rondendurchmesser gering ist, wie z. B. bei Behälterboden, muß mit einem Blechhalter gearbeitet werden. Dieser Blechhalter setzt sich auf den äußeren Bereich der Ronde und verhindert eine Faltenbildung.

Hierfür sind bekannte Pressen mit einem inneren Zieh- oder Preßwerkzeug und einem äußeren Blechhalterwerkzeug versehen, die beide an unterschiedlichen Stößeln befestigt sind und von diesen auf das Werkstück zu bewegt werden. Der Stößel für das Blechhalterwerkzeug weist eine öffnung auf, in die das Zieh- oder Preßwerkzeug eintaucht, bzw. durch die das Zieh- oder Preßwerkzeug hindurchfahren kann. Die Abmessungen dieser öffnung müssen geringfügig größer sein als die Abmessungen des größten Preßwerkzeuges.

Bei der Herstellung von Werkstücken kleinerer Abmessung ist auch das Blechhalterwerkzeug kleiner. Der freie Raum zwischen dem kleineren Blechhalterwerkzeug und der großen öffnung in dem Zieh- oder Preßwerkzeug muß dann ausgefüllt werden, damit eine sichere Befestigung der Werkzeugstützen und daran der Werkzeuge selbst gegeben ist und somit eine sichere Kraftüberleitung vom Blechhalterstößel auf das Blechhalterwerkzeug ermöglicht wird.

Bekannt sind Pressen, deren Blechhalter in seinem inneren Bereich, einer kreisförmigen öffnung, mehrere konzentrisch dazu angeordnete Füllringe aufnimmi. Mit Hilfe der Füllringe kann die öffnungsweite im Blechhalterstößel verändert werden. Die Füllringe dieser bekannten BleehhalUT weisen unten in der Innenwand Rücksprünge und auf der Außenwand Vorsprünge auf, die in die Riicksprünge ihrer bcnach- (,5 barten größeren Ringe eingreifen. Auf den Füllringen werden Halteringe lösbar befestigt, um das Herausfallen mich unten /11 vermeiden. Beim Hinschieben eines Füllringes in den benachbarten größeren Füllring von unten verhindert der Vorsprung des im Durchmesser kleineren und der Rücksprung des im Durchmesser größeren Ringes durch gegenseitige Anlage ihrer horizontalen Ringflächen ein Durchschieben nach oben. Die oberen und unteren Stirnflächen aller Füllringe bilden dann eine ebene Fläche. Die Anlagefläche zwischen der horizontalen Ringfläche des Vorsprunges eines und der horizontalen Ringfläche des Rücksprunges eines benachbarten Ringes übertragen die in das Blechhalterwerkzeug eingeleiteten Kräfte.

Bei diesem Blechhalter ist nachteilig, daß zum Umrüsten auf die Fertigung eines größeren Werkstükkes die Halteringe gelöst und Füll- und Halteringe in aufwendiger Weise mit speziellen Vorrichtungen aus der Presse herausgenommen und außerhalb derselben abgelegt werden müssen. Das ist sehr zeitraubend und erfordert viel Platz für die Lagerung der Ringe. Der Mehraufwand an Rüstzeit wirkt sich dann besonders nachteilig aus, wenn die Losgröße der zu pressenden, gleichen Teile gering ist. Das ist fast immer dann der Fall, wenn es sich z. B. um die Fertigung von Böden großen Durchmessers handelt. Und gerade dann ist auch der Platzbedarf zum Ablegen der Ringe besonders groß.

Aus der DT-OS 23 03 210 ist ein Niederhalter für Pressen bekannt, der das Herausnehmen und Ablegen der Füllringe dadurch vermeidet, daß die Füllringe wahlweise an dem Niederhalterring oder an dem inneren Aufnahmering befestigt werden können. Die Verbindung der Füllringe untereinander, mit dem Niederhalterring und dem Aufnahmering erfolgt nach Art eines Bajonettverschlusses. Hierfür ist in nachteiliger Weise eine spezielle Vorrichtung erforderlich, mit der die Füllringe zunächst geschwenkt und dann vertikal bewegt werden müssen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Presse der eingangs genannten Gattung so zu gestalten, daß der Werkzeugwechsel ohne Zuhilfenahme von separater. Transport- und Hebegeräten, ohne Inanspruchnahme von Lagerplätzen für die Füllringe und ohne zusätzliche Vorrichtungen innerhalb der Maschine in kürzester Zeit durchzuführen ist.

Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Presse einen inneren Stößel mit Vorsprüngen an seiner Außenseite und einen äußeren Stößel mit Einschnitten auf seiner Innenseite aufweist und daß die Vorsprünge des inneren Stößels in die Einschnitte des äußeren Stößels einfahrbar sind.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Seitenflächen der Vorsprünge des inneren Stößels parallel und haben gegenüber den ebenfalls parallelen Seitenflächen der Einschnitte in dem äußeren Stößel einen gegenseitigen, gleichmäßig geringen Abstand.

Um das Blechhalter-Werkzeug einerseits und das Preßwerkzeug andererseits mit dem äußeren bzw. inneren Stößel zu verbinden, sind erfindungsgemäß auf der Unterseite der Preßstößel Nuten angeordnet, die von der Stößelmitte nach außen auf der Mitte der Vorsprünge des inneren Stößels bzw. auf der Winkelhalbierenden jedes von zwei Einschnitten gebildeten Winkels verlaufen, in denen zugehörige Werkzeugträger /11 verschieben und mit dem jeweiligen Stößel zu befesiigen sind.

Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Einbau von Werkzeugen unterschiedlicher Abmessungen ohne Füllringe durchgeführt werden

kann. Das wird dadurch erzielt, daß in den Teilen des äußeren Stößels, die zwischen den Einschnitten hervorragen an ihrem zur Stößelmitte gerichteten Ende das Blechhalterwerkzeug mit den kleinste,; Abmessungen und an den Enden der Vorsprünge des inneren Stempels, die der Stößelmitte abgekehrt sind, das Ziehwerkzeug für das Werkstück mit den größten Abmessungen jeweils über Werkzeugstützen in einfacher Weise und ohne nachteilige Kraftflußumlenkungen befestigt werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Böden-Kümpel-Presse gemäß der Linie 1-1 in F i g. 2,

F i g. 2 einen Horizontalschnitt durch die Presse gemäß der Linie II-1I in F i g. 1.

Die Presse besteht aus einem Gestellrahmen 1, einem inneren Stößel 2 mit Werkzeugstützen 3 für die Befestigung des Oberteiles 4 des Ziehwerkzeuges, einem äußeren Stößel 5 mit Werkzeugstützen 6 zur Befestigung des Blechhalter-Werkzeuges 7 und einem Unterteil 8 des Ziehwerkzeuges, das über Werkzeugstützen 9 mit dem Gestellrahmen 1 verbunden ist. Der innere Stößel 2 weist Vorsprünge IO auf, auf deren Unterseite von ihrem äußeren Ende zur Stößelmitte Nuten 11 angeordnet sind zur Befestigung der Werkzeugstützen 3 in jedem beliebigen Abstand vor. der Stößelmitte bis zum Ende des jeweiligen Vorsprunges 10. Die Abmessungen der Vorsprünge 10 sind so gewählt, daß die Werkzeugstützen 3 in ihrer äußersten Stellung das größte Ziehwerkzeug aufnehmen können. Der äußere Stößel 5 hat nach außen gerichtete Einschnitte 12, die die Vorsprünge 10 des inneren Stößels umgreifen können, die Anzahl der Vorsprünge 10 und der Einschnitte 12 ist gleich. Auf der Halbierenden jedes von zwei Einschnitten gebildeten Winkels sind weitere Nuten 13 zur Befestigung der Werkzeugstützen 6 für das Blechhalter-Werkzeug 7 angeordnet. Der Abstand zwischen Stößelmitte und dem dieser zugewandten Ende des Teiles zwischen zwei Einschnitten 12 ist so gewählt, daß die Werkzeugstützen 6 in ihrer innersten Stellung das Blechhalterwerkzeug 7 für das kleinste Werkstück aufnehmen können.

Die Seitenflächen der Vorsprünge 10 und der Einschnitte 12 haben parallele Seitenflächen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Von oben mehrfach wirkende Presse, insbesondere Böden-Kümpel-Presse, dadurch gekennzeichnet, daß die Presse einen inneren Stößel (2) mit Vorsprüngen (10) an seiner Außenseite und einen anderen Stößel (5) mit Einschnitten (12) auf seiner Innenseite aufweist und daß die Vorsprünge (10) des inneren Stößels (2) in die Einschnitte (12) des äußeren Stößels (5) einfahrbar sind.

2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen der Vorsprünge (10) des inneren Stößels (2) und die Seitenflächen der Einschnitte (12) des äußeren Stößels (5) parallel sind und daß die Vorsprünge (10) gegenüber den Einschnitten (12) einen gleichmäßig geringen Abstand aufweisen.

3. Pi esse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Unterseite der Stößel (2, 5) Nuten (11, 13) angeordnet sind, die von der Stößelmitte nach außen auf der Mitte der Vorsprünge (10) des inneren Stößels (2) bzw. auf der Winkelhalbierenden jedes von zwei Einschnitten (12) gebildeten Winkels verlaufen.