DE2457322A1

DE2457322A1 - Verfahren zum ueberziehen von kunststoffkoerpern mit einer lederartigen kunststoffschicht

Info

Publication number: DE2457322A1
Application number: DE19742457322
Authority: DE
Inventors: Guenther Kruepper
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1974-12-04
Filing date: 1974-12-04
Publication date: 1976-06-10

Description

Verfahren zum Überziehen von Kunststoffkörpern mit einer lederartigen Kunststoffschicht Zusatz zu Patent . ... .O. (Patentanmeldung P 24 51 644.7) Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Überziehen von insbesondere oberflächenglatten Körpern aus einem ausgehärteten Kunststoffmaterial mit einer dünnen Kunststoffschicht von lederartigem Aussehen, insbesondere nach Patent . .0 ooo (Patentanmeldung P 24 51 64407).
Es sind aus dem DBGM 7 400 465 bereits Spielzeugkörper bekannt 9 die aus einem Kern aus vorzugsweise offenporigem, geschäumtem elastischem Werkstoff bestehen, der an seinen Aussenflächen mit einer die an den Oberflächen befindlichen Poren abdeckenden elastischen, flexiblen9 dünnwandigen, mit der Kernoberfläche fest verbundenen Schicht überzogen ist. Diese Schicht zeichnet sich durch eine gute Haftung auf dem Schaumstoffkörper aus0 Als flüssige Mischung zum Überziehen von derartigen Körpern haben sich Zusammensetzungen als brauchbar erwiesen, die aus 5 bis 12 Gew,-O/o weitgehend linearem Polyurethan, 40 bis 50 Gew.-% niedrigsiedendem Ester, 8 bis 12 Gew.-°% Keton, ca. 30 Gew.-% Chlorkohlenwasserstoff und gegebenenfalls 6 bis 8 Gew.-% Farbpigmenten bestehen. Untersuchungen, die in der Hauptanmeldung ihren Niederschlag gefunden haben, ergaben, dass ein Zusatz von 10 bis 15 Gewichtsteilen einer bei Flammtemperaturen Ammoniak abspaltenden Verbindung, wie z.Bç einem Polyammonphosphat, vorzugsweise Diammonphosphat, zu 100 Gewichtsteilen der genannten Mischung den Überzug nicht brennbar macht.
Es wurde jedoch gefunden, dass ein derartiger Überzug, sei es mit oder ohne Flammschutz, auf harten, insbesondere oberflächenglatten KunstStoffkörpern nicht so fest haftet, wie es eigentlich wünschenswert wäreO Es stellte sich insbesondere heraus, dass der Kunststoffüberzug nicht genügend abriebfest ist und insbesondere auch abgeschält werden kann, Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, das einen hoch abriebfesten und untrennbar mit der Unterlage verbundenen Überzug schafft.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Oberfläche des Körpers klebrig gemacht und darauf eine Schicht aus einer Mischung aus 5 bis 12 Gew*-oh weitgehend linearem Polyurethan, 40 bis 50 Gew.- niedrigsieendem Ester, 8 bis 12 Gew*-% Keton, ca. 30 Gew-°% Chlorkohlenwasserstoff und gegebenenfalls 6 bis 8 Gew,- Farbpigmenten aufgebracht und der Körper dann getrocknet wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich nicht nur zur Überziehung von harten und oberflächenglatten Kunststoffkörpern, sondern auch von Hartschaumkörpern. Es ist auch zur Verwendung bei weichen, nachgiebigen Körpern geeignet, die aus Kunst- oder Naturfasern oder insbesondere aus Weichschäumen bestehen, wo die an sich von Haus aus durch die Oberflächenvertiefungen vorhandene Haftfestigkeit der Deckschicht durch das erfindungsgemässe Verfahren noch weiter verbessert wird. Ausserdem ist das erfindungsgemässe Verfahren nicht nur bei Verwendung der in der Hauptanmeldung beschriebenen, einen nicht brennbaren Überzug hervorrufenden Mischung geeignet sondern auch zur Verarbeitung solcher Mischungen, die brennbar sind.
An die Verwendung der Erfindung ist besonders bei der Herstellung von Schnallen, Knöpfen, Spangen und anderen Kunststoffkleingegenständen gedacht, da der aus modischen Gründen bei derartigen Gegenständen häufig erwünschte Lederüberzug bei der herkömmlichen Technik nur in sehr teuren Verarbeitungsverfahren aufgebracht werden konnte. Die Erfindung bringt hier eine wesentliche Herabsetzung der Herstellungskosten, ohne dass dadurch der äussere Eindruck des fertigen Gegenstandes in irgendeiner Weise beeinträchtigt würde0 Da der Kunststoffüberzug, der in der erfindungsgemässen Weise aufgebracht wirdt sehr dünn ist, kann er in Unebenheiten der Oberfläche, die z.B. als beabsichtigte Strukturen an dem Gegenstand ausgebildet sind, leicht eindringen, ohne diese Unebenheiten zu beseitigen, so dass das gewünschte Erscheinungsbild des fertigen Gegenstandes schon bei der Herstellung des Rohlings gestaltet werden kann. Darüber hinaus ist es durch noch zu erläuternde Komponenten des erfindungsgemässen Verfahrens möglich, spezielle Strukturen auf der Oberfläche des zu behandelnden Gegenstandes zu erzeugen Durch das Klebrigmachen der Oberfläche des mit der Kunststoffschicht zu überziehenden Körpers wird eine innige Verbindung zwischen dem Körpermaterial und dem aufgebrachten Schicht material erzeugt. Es findet eine Vernetzung oder Diffusion im molekularen Aufbau der einander berührenden Schichten statt. Dieses Klebrigmachen der Körperoberfläche kann auf verschiedene Weise erfolgen. So kann man z.B. den Körper in ein Lösungsmittel tauchen, das seine Oberfläche anlöst und dann darauf die Schicht aufbringen. Es ist auch möglich, den Körper vor oder nach dem Aufbringen der Schicht auf eine Temperatur zu bringen, bei der das Körpermaterial in den klebrigen Zustand übergeht. Diese Temperatur liegt bei den infrage kommenden Körpermaterialien weit unterhalb derjenigen Temperatur, die für die Schicht eine Gefahr darstellen wUrde.
Auch für das Aufbringen der Kunststoffschicht bieten sich verschiedene Möglichkeiten an. So kann die Schicht beispielsweise im Tauchverfahren aufgebracht werden, was sich besonders für kleine Gegenstände, wie beispielsweise Knöpfe oder Schnallen, anbietet, Bei grösseren Gegenständen, vorzugsweise solchen, die aus offenporigem Schaum bestehen, ist das Sprühverfahren aus Rentabilitätsgsünden angebrachterO Beim Sprühen lässt sich die Schichtdicke, die auf dem Körper zurückbleibt, genauer einhalten, Beim Überziehen von Schaumstoffkörpern ist vorteilhaft, dass die Mischung die offenen Poren des Körpers mit einem netzartigen Überzug abschllesst, ohne selbst die Poren vollständig mit Beschichtungsmaterial zu füllen Dies bringt eine erhebliche Ersparnis an Beschichtungsmaterial, erhält ausserdem aber auch die Weichheitseigenschaften des zu überziehenden Körpers0 Gesprüht wird in einem üblichen Pressluftsprühverfahren, wobei ein Druck von etwa 8 bis 11 at, eine Düsenöffnung von 1,5 mm und ein Sprühabstand zwischen 35 und 40 cm verwendet werden.
Als Kernmaterialien für den zu überziehenden Gegenstand kommen z.B. Polystyrol, Polyamid, Plexiglas, Polypropylen in massivem oder schaumförmigem Zustand infrage, sowohl als Hartschaum oder auch als Weichschaum. Auch Hartgewebe und Tntegralschäume können in der erfindungsgemässen Weise mit einem Überzug versehen werden.
Als Lösungsmittel für das Klebrigmachen der Kernoberfläche kommen jeweils die für die Grundmaterialien üblichen Lösungsmittel infrage, insbesondere Methylenchlorid oder Trichloräthylen. Die Kunststoffschicht muss aufgebracht werden, solange die Oberfläche noch angelöst ist. Nur dann findet die innige Verbindung der sich berührenden Materialien als Diffusionsvorgang statt.
Verschiedene Effekte können auf den Oberflächen der zu beschicht enden Körper beim Aufbringen nach dem Sprühverfahren erzeugt werden, insbesondere durch Hinzugabe von Luft durch die Wahl des Sprühabstandes oder durch intermittierendes Sprühen. Es lassen sich auf diese Weise Narben, Hammerschlageffekte oder ähnliches erzeugen.
Die Trocknung des Kunststoffüberzugs hängt von der Topfzeit des Materials ab. Sie kann beeinflusst werden durch einen Zusatz von Härtern, der bei der Beschichtung von Weichschäumen jedoch 3 bis 4 Gew.- nicht überschreiten sollte wenn nicht die Weichheitseigenschaften des zu überziehenden Kerns beeinträchtigt werden sollen. Bei harten Gegenständen kann Härter in bis zu 20 Gew,-O/o zugesetzt werden0 Die besprühten Gegenstände können bei Raumtemperatur getrocknet werden, die Anwendung von Ofenwärme beschleunigt jedoch in üblicher Weise den Trocknungsvorgang.

Claims

Ansprüche

1. Verfahren zum Überziehen von insbesondere oberflächenglatten Körpern aus einem ausgehärteten Kunststoffmaterial mit einer dünnen Kunststoffschicht von lederartigem Aussehen, insbesondere nach Patent . ... ... (Patentanmeldung P 24 51 644.7), dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Körpers klebrig gemacht und darauf eine Schicht aus einer Mischung aus 5 bis 12 Gew.-O/D weitgehend linearem Polyurethan, 40 bis 50 Gew,-° niedrigsiedendem Ester, 8 bis 12 Gew.-% Keton, ca, 30 Gew.-% Chlorkohlenwasserstoff und gegebenenfalls 6 bis 8 Gew,- Farbpigmenten aufgebracht und der Körper dann getrocknet wird.

2, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass 100 Gewichtsteilen der Mischung ca. 10 bis 15 Gewichtsteile einer bei Flammtemperaturen Ammoniak abspaltenden Verbindung, vorzugsweise Polyammonphosphat, insbesondere Diammonphosphat, beigemengt sind.

3, Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 zum Überziehen von Hartkörpern, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischung bis zu 20 Gew.-°b Härter beigemengt sind, 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 zum Überziehen von Weichkörpern, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischung bis zu

4 Gew.-% Härter zugesetzt sind.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Körperoberfläche vor Aufbringen der Schicht mit einem Lösungsmittel angelöst wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet dass die Körperoberfläche vor oder nach dem Aufbringen der Schicht auf eine Temperatur auf gewärmt wird, bei der das Körpermaterial in den klebrigen Zustand übergeht.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht im Tauchverfahren aufgebracht wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht im Pressluftsprühverfahren aufgebracht wird,