DE2455036B2 - Verfahren zur Herstellung von pulverförmiger wasserlöslichen, linearen Polymerisaten oder Mischpolymerisaten mit sehr hohem Molekulargewicht - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von pulverförmiger wasserlöslichen, linearen Polymerisaten oder Mischpolymerisaten mit sehr hohem MolekulargewichtInfo
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Description
Es ist bekannt, wasserlösliche Polymerisate und Mischpolymerisate dadurch herzustellen, daß man
eine Emulsionspolymerisation in Gegenwart eines in Wasser unlöslichen oder wenig löslichen organischen
Lösungsmittels durchführt. Die Emulsion kann entweder eine Öl-in-Wasser-Emulsion, das heißt eine
Emulsion des Lösungsmittels in der wäßrigen Lösung der Monomeren sein, wie es aus der FR-PS 1306161
bekannt ist, oder kann eine inverse Emulsion, das heißt eine Emulsion einer wäßrigen Lösung der Monomeren
in dem Lösungsmittel sein, wie es in der FR-PS 1202929 beschrieben ist.
Obwohl diese Emulsionspolymerisationsverfahren eine bessere Kontrollierbarkeit der exothermen Polymerisationsreaktion
erlauben und die Bildung von Imid-Gruppen bei der Polymerisation von Acrylamid
auf Kosten der Amid-Gruppen vermeiden, ermöglichen sie dennoch nicht die Herstellung von insbesondere
als Ausflockungsmittel geeigneten PoIyacrylamiden, was entweder eine Folge des unzureichenden
Molekulargewichts oder der nicht-linearen Struktur der Polymerisate ist.
In jüngerer Zeit ist in der FR-PS 2 140116 vorgeschlagen
worden, die Emulsionspoylmerisation unter Phaseninversion im Verlaufe der Polymerisation
durchzuführen und als Lösungsmittel ein Perchloräthylen einzusetzen, um in dieser Weise den exothermen
Charakter der Polymerisation besser kontrollieren zu können. Man erhält in dieser Weise
Polymerisate oder Mischpolymerisate mit relativ hohem Molekulargewicht, wobei die Verwendung des
Perchloräthylcns wegen seiner Radikalübertragungsaktivität nicht ohne Nachteil ist, so daß es nicht möglich
ist, Polymerisate mit sehr hohem Polymerisationsgrad zu erhalten.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es in überraschender Weise möglich ist, pulverförmige,
lineare Polymerisate oder Mischpolymerisate mit sehr hohem Molekulargewicht, die in Wasser leicht löslich
sind, insbesondere Polyacrylamide, herzustellen, welche ausgezeichnete Ausflockungseigenschaften besitzen.
Dies ist erfindungsgemäß bei einem Verfahren zur Herstellung von pulverförmigen, wasserlöslichen linearen
Polymerisaten oder Mischpolymerisaten mit sehr hohem Molekulargewicht durch Polymerisation
von wasserlöslichen Monomeren in inerter Atmosphäre und in Gegenwart eines unlöslichen oder wenig
löslichen organischen Lösungsmittels, das mit Wasser ein unterhalb 100° C siedendes azeotropes Gemisch
ergibt, und eines Emulgiermittels unter Phasenumkehr im Verlaufe der Polymerisation dadurch möglich,
daß man als wasserlösliche Monomere Acrylamid, Methacrylamid, Acrylsäure, Methacrylsäure, die wasserlöslichen
Salze dieser Verbindungen, die von diesen Produkten abgeleiteten quaternären Ammoniumsalze
oder eine Mischung dieser Verbindungen und als Ausgangsemulsion eine Öl-in-Wasser-Emulsion
einsetzt, und die Konzentration der verwendeten Monomeren in der wäßrigen Phase zwischen 40% und
dem Sättigungspunkt gehalten wird, daß man als organisches
Lösungsmittel einen gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoff, einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoff
oder einen aromatischen Kohlenwasserstoff in einem Verhältnis von Lösungsmittel zu wäßriger
Phase zwischen 2 und 5 verwendet, daß man als Emulgiermittel ein nichtionisches Emulgiermittel mit
einem HLB-Wert zwischen S und 13 in einer Menge von 1,5% bis 5% des Gesamtgewichts der Monomeren
und der Lösungsmittel anwendet, daß man die Polymerisation bei einer Temperatur unterhalb 35" C
durch Zugabe einer minimalen Menge eines Initiators vom Redoxtyp in Gang setzt und sie anschließend in
einem geschlossenen liehälter, ohne zu kühlen, bis
zum Erreichen der Maximaltemperatur durchführt, und gegebenenfalls das gebildete Polymerisat vor der
Abtrennung des Reaktionsmediums durch azeotrope Destillation entwässert.
Vorzugsweise entwässert man das gebildete Polymerisat oder Mischpolymerisat durch azeotrope Destillation
vor der Auftrennung des Reaktionsmediums.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform verwendet man als Redoxsystem 0,1 bis 1 Gewichts-%o
eines Oxydationsmittels und 0,05 bis 0,5 Gewichts-%» eines Reduktionsmittels, bezogen auf das
Monomere.
Die erfindungsgemäße Polymerisation kann auf ein einziges Monomeres oder eine Mischung von unterschiedlichen
Monomeren angewandt werden.
Wie bereits erwähnt wurde, wählt man das Envilgiermittel
derart aus, daß sich im Verlaufe der Polymerisation eine deutliche Phasenumkehr ergibt. Dies
ist der Grund dafür, daß man ein Emulgiermittel verwendet, dessen HLB-Wert zwischen 88 und 13
schwankt. Ist nämlich der HLB-Wert zu niedrig, so erhält man eine zu instabile Öl-in-Wasser-Emulsion,
was dem angestrebten Zweck nicht dienlich ist, während bei einem zu hohen HLB-Wert eine stabile Ölin-Wasser-Emulsion
gebildet wird, die im Verlaufe der Polymerisation keine deutliche Phasenumkehr erleidet,
was zur Folge hat, daß das erhaltene Polymerisat keine besonders gute Qualität besitzt. Ferner kann
eine Zusammenballung des Polymerisats auf Grund derTatsache erfolgen, daß die Gesamtmenge der Monomeren
in einem Schub zugegeben wird. Bei Einhaltung eines HLB-Wertes von 8 bis 13 erhält man zu
Beginn eine ausreichend stabile Öl-in-Wasser-Emulsion, die im Verlaufe der Polymerisation sich deutlich
zu einer Wasser-in-öl-Emulsion umkehrt. Besonders geeignete nichtionische Emulgiermittel sind oxyäthylierte
Alkylphenole und Fettalkohole mit HLB-Werten zwischen 8 und 13. Erfindungsgemäß muß das
Emulgiermittel in relativ großer Menge verwendet werden, um eine deutliche Phasenumkehr zu erhalten.
Diese Menge schwankt zwischen 1,5 und 5% des Gewichts der gesamten Mischung aus den Monomeren
und den Lösungsmitteln.
Die erfindungsgemäß geeigneten, in Wasser unlöslichen oder wenig löslichen organischen Lösungsmittel
dürfen weder das zu polymerisierende Monomere noch das erhaltene Polymerisat lösen. Sie müssen weiterhin
mit Wasser ein azeotropes Gemisch ergeben, das vorzugsweise unterhalb 100° C siedet. Zu diesem
Zweck verwendet man beispielsweise gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe, cycloaliphatische
Kohlenwasserstoffe oder aromatische Kohlenwasserstoffe. Bevorzugte Lösungsmittel dieser Art sind Benzinfraktionen
mit einem Siedepunkt unterhalb 100° C, Heptan, Octan, Benzol und Cyclohexan.
Die Temperatur der Initiierung der Polymerisation soll ebenfalls unter Berücksichtigung der Art des Initiators,
der relativen Mengenverhältnisse des Lösungsmittels und des Wassers und der Verfestigungstemperatur der verschiedenen Bestandteile möglichst
niedrig liegen. Sie soll 35" C nicht übersteigen.
Bei den erfindungsgemäß geeigneten Polymerisationsinitiatoren handelt es sich um Redox-Systeme,
beispielsweise um Persulfat/Metabisulfit- oder /Bisulfit-, Permanganat/Oxulsä'ure-, Wasserstoffperoxid/
Ascorbinsäure-, Persulf at/Ascorbinsäure-,
Chlorat/Sulfit- oder Bromat/Sulfit-Systeme.
Die Polymerisation wird nach der Entfernung des Sauerstoffs aus den Reaktionsteilnehmern, was entweder
durch Entgasen im Vakuum oder durch Einleiten von Stickstoff erreicht wird, durch Zuführung des
Redox-Systems unter Stickstoff in Gang gebracht. Die Einführung des Initiators erfolgt in die zuvor hergestellte
Öl-in-Wasser-Emulsion.
Erfindungsgemäß läßt man, nachdem man die Polymerisation initiiert hat, sie in geschlossenem Behälter,
ohne zu kühlen, ablaufen. Man erreicht in dieser Weise maximale Temperaturen, mit denen man, wenn
man sie am Rückfluß anwenden würde, Produkte schlechterer Qualität erhalten würde, insbesondere
mit Acrylamid, das bei diesen Bedingungen dazu neigt Imid-Gruppen zu bilden, die eine Vernetzung des Polymerisats
verursachen. Es kann eine Temperatur von 90° C und ein Druck von 2 bar erreicht werden. Im
Verlaufe des Temperaturanstiegs beobachtet man eine schlagartige Verflüssigung des Reaktionsmediums,
die der Phasenumkehr entspricht. Diese Inversion erfolgt, nachdem der Umwandlungsgrad des Monomeren
in das Polymerisat 40% bis 60% und die Temperatur 40° C bis 50° C erreicht haben. Nachdem
die maximale Temperatur erreicht ist, beläßt man das Reaktionsmedium noch etwa 1 Stunde unter Rühren
in geeigneter Weise bei einer Temperatur zwischen 70° C und 80° C.
Die azeotrope Entwässerung des gebildeten PoIymerisats
oder Mischpolymerisats erlaubt es in bequemer Weise, das Reaktionsmedium durch Abfiltrieren
oder Absaugen abzutrennen, während die direkte Trennung ohne vorherige Entwässerung äußerst
schwierig ist. Diese Entwässerung wird in neutralem oder schwach alkalischem Medium durchgeführt.
Es ist festgestellt worden, daß man bei der Durchführung der Polymerisation nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren in überraschender Weise und insbesondere im Fall von Acrylamid, trotz der relativ hohen
Temperaturen, die im Verlaufe der Polymerisation erreicht werden, lineare Produkte, die vollständig in
Wasser löslich sind und ein sehr hohes Molekulargewicht besitzen, erhält.
Die körnige, poröse Form, in der man das Polymerisat nach der azeotropen Entwässerung erhält, ermöglicht
eine schnelle Wiederauflösung des Materials in Wasser.
Erfindungsgemäß lassen sich unter anderem die folgenden Vorteile erreichen:
Eine Vereinfachung der für die Polymerisation notwendigen Vorrichtungen, da es nicht notwendig ist,
die Temperatur im Verlaufe der Polymerisation durch Kühlen zu steuern;
die Tatsache, daß sich keine Einschränkung hinsichtlich des Reaktorvolumens auf Grund von Kiihlschwierigkeiten
ergibt, wenn das Verhältnis von Wandungsoberflächen zu Volumen abnimmt;
das Risiko des Durchgehens der Reaktion kann vermieden werden;
wegen der Zuführung der Gesamtheit der Reaktioiisteilnehmer
zu Beginn des Betriebs ergibt sich eine Betriebsvereinfachung;
schließlich läßt sich das pulvcrförinige Polymerisat
leicht abtrennen.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ei halte
ne η Polymerisate und Mischpolymerisate können für sämtliche Anwendungszwecke eingesetzt werden.
die für Produkte dieser Art üblich sind, oiler bei denen
ein Produkt mit sehr hohem Molekulargewicht erforderlich ist, das in Wasser leicht löslich ist. So kann
man diese Produkte beispielsweise als Ausflockungsmittel, als Verdickungsmittel, als Klebstoffe oder als
Bindemittel verwenden. Die Polyacrylamide besitzen auf Grund ihrer linearen Struktur bemerkenswerte
Eigenschaften, die sie als Ausflockungsmittel geeignet machen.
Man beschickt ein Reaktionsgefäß aus rostfreiem Stahl mit einem Fassungsvermögen von 250 1 mit
142 kg Cyclohexan, 5,4 kg polyoxyäthyliertem Nonylphenol mit einem HLB-Wert von 10,9, 22,5 kg
Acrylamid, 22,5 kg Wasser und 85 ml 4 n-Schwefelsäure. Durch Rühren erhält man eine transparente
Emulsion mit einer Viskosität von 45 P.
Nach dem Vertreiben des Sauerstoffs durch Einleiten von Stickstoff erhitzt man die Mischung auf 30° C
und gibt 5 g Natriumchlorat und 2,5 g Natriumsulfit zu.
Es erfolgt ein Verdicken des Reaktionsmediums, was den Beginn der Polymerisation anzeigt. Dann unterbricht
man das Einleiten des Stickstoffs und verschließt die Vorrichtung hermetisch. Man läßt die Reaktion
ablaufen, ohne zu kühlen. Die Temperatur des Reaktionsmediums steigt dabei von 30° C auf 78° C
und es wird ein Druck von 1 bar erreicht.
Im Verlaufe dieser Entwicklung erfolgt eine deutliche Phasenumkehr. Man beläßt noch eine weitere
Stunde unter Rühren bei 75 ° C, wozu man ei forderlichenfalls gelegentlich erhitzt.
Nach der Zugabe von 400 ml 2 n-Natriumbicarbonat-Lösung entfernt man das Wasser durch azeotropes
Abdestillieren. Das Polymerisat trennt sich in Form eines Pulvers ab, das man abfiltriert und in einem pulsierenden
Luftstrom trocknet.
Das erhaltene Produkt ist in Wasser leicht löslich. Eine 1 %ige Lösung dieses Materials besitzt eine Viskosität
von 700 cP und ist stark fadenziehend.
Man beschickt einen Reaktor aus rostfreiem Stahl mit einem Fassungsvermögen von 300 1 mit 155 kg
Cyclohexan, 7 kg oxyäthyliertem Nonylphenol mit einem HLB-Wert von 12,3, 44 kg Wasser, 40 kg
Acrylamid und 120 ml 4 n-Schwefelsäure.
Die gebildete Emulsion besitzt eine Viskosität von 12 P.
Man vertreibt den Sauerstoff durch Entgasen im Vakuum, leitet dann einen Stickstoff strom ein und
gibt bei 20 ° C 6 g Natriumchlorat und 3 g Natriumsulfit zu. Es erfolgt eine Verdickung, wonach man die
Stickstoffzufuhr unterbricht, das Reaktionsgefäß verschließt und die Reaktion ablaufen läßt. Hierbei steigen
die Temperatur auf 86° C und der Druck auf 1,8 bar an. Im Verlaufe dieser Reaktion erfolgt eine Verflüssigung
der Masse, was einer Emulsionsumkehr entspricht. Man beläßt während einer Stunde bei
70° C unter Rühren, wozu man erforderlichenfalls erhitzt. Die Polymerisatsuspension wird dann nach der
Neutralisation durch azeotropes Abdestillieren entwässert. Man destilliert 41 kg Wasser ab. Das Polymerisat
trennt sich in Form eines Pulvers ab, das abfil- ;riert und getrocknet wird. In dieser Weise erhält man
ein in Wasser sehr leicht lösliches Produkt, dessen 1 %ige Lösung eine Viskosität von 550 cP besitzt und
sehr stark fadenziehend ist.
Man beschickt einen Reaktor aus rostfreiem Stahl
mit einem Fassungsvermögen von 300 1 mit 140 kg Heptan A, 6,4 kg polyoxyäthyliertem Octylphenol mit
einem HLB-Wert von 10, 40 kg Acrylamid, 44 kg Wasser und 80 ml 25%iger Schwefelsäure.
Zum Vertreiben des Sauerstoffs leitet man einen Stickstoffstrom ein, wonach man, bei 20° C, 8 g Natriumchlorat
und 4 g Natriumsulfit zusetzt.
Die Polymerisation wird durch eine Verdickung angezeigt. Man unterbricht die Stickstoffzuführung
und verschließt den Reaktor. Im Verlaufe des Temperaturanstiegs erfolgt eine Verflüssigung. Die Temperatur
erreicht nach 50 Minuten 84° C, worauf man während einer weiteren Stunde unter Rühren bei
80° C weiterreagieren läßt, wozu man erforderlichenfalls erhitzt. Dann gibt man 150 ml einer 2 n-Natriumbicarbonatlösung
zu und destilliert das Reaktionsgemisch azeotrop ab, bis das Wasser vollständig entfernt
ist. Das nach dem Trocknen anfallende pulverförmige Produkt löst sich sehr leicht in Wasser. Eine 1 %ige
Lösung dieses Materials besitzt eine Viskosität von 600 cP und ist stark fadenziehend.
2) Das Ausflockungsvermögen des erhaltenen Polymerisats
wird mit Hilfe eines Sedimentationstests bestimmt, bei dem man Kaolin in einer Konzentration
von 25 g/l in Wasser verwendet, in dem 3 ppm des Polymerisats enthalten sind. Es ergibt sich eine Sedi-
i(i mentationshalbwertszeit von 30 Sekunden, während
die Sedimentationshalbwertszeit ohne das Polymerisat 50 Minuten beträgt.
Man beschickt ein Reaktionsgefäß aus rostfreiem Stahl mit einem Fassungsvermögen von 300 I mit 145
kg Heptan A, 6,5 kg polyoxyäthyliertem Octylphenol mit einem HLB-Wert von 10, 36 kg destillierter
Acrylsäure und 36 kg Wasser. Man neutralisiert die gebildete Emulsion mit gasförmigem Ammoniak bis
zu einem pH-Wert von 8 und gibt dann nach dem Einleiten von Stickstoff zur Entfernung des Sauerstoffs
bei 20° C 10,8 kg Ammoniumpersulfat und 5,4 g Natriummetabisulfit zu.
Es ist eine Verdickung des Reaktionsmediums festzustellen, wonach man das Einleiten des Stickstoffs
unterbricht und das Reaktionsgefäß verschließt. Man läßt die Polymerisation ablaufen. Nach der Inversion
der Emulsion erreicht die Temperatur im Verlaufe von 40 Minuten 75° C. Man beläßt die Mischung unter
Rühren während einer weiteren Stunde bei dieser Temperatur, wobei man gegebenenfalls erwärmt.
Dann entfernt man das Wasser durch azeotrope Destillation, filtriert und trocknet das erhaltene Pulver.
Dieses Pulver löst sich sehr schnell in Wasser. Eine 1 %ige Lösung dieses Materials in einer 10 g Natriumhydroxid
pro Liter enthaltenden Lösung beträgt 4800 cP.
Man arbeitet unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 4 beschrieben, wobei man jedoch die
Acrylsäure durch 25 kg Acrylamid und 11 kg Acrylsäure ersetzt.
Man erhält ein wasserlösliches Polymerisat, dessen 1 %ige Lösung in einer 10 g Natriumhydroxid pro Liter
enthaltenden Lösung eine Viskosität von 5500 cP besitzt.
Man führt eine dem Beispiel 2 identische Untersuchung durch, wobei man das polyoxyäthylierte Nonylphenol
durch einen polyoxyäthylierten Kokosfettalkohol mit einem HLB-Wert von 10,4 ersetzt.
Man erhält ein in Wasser sehr gut lösliches Polymerisat, dessen 1 %ige Lösungeine Viskosität von 750 cP
besitzt.
In einen Behälter werden 1140 g Cyclohexan, 36 g
eines mit 8 Molekülen Äthylenoxyd oxyäthylierten Nonylphenois, 208 g Wasser, 165,3 g Acrylamid und
36,9 g des quaternären Ammoniumsalzes gegeben, das durch Quaternisierung von Dimethylaminoäthylmethacrylat
mit Dimethylsulfat erhalten wird.
Die gebildete Emulsion besitzt einen pH-Wert von 3. Nach einer Entfernung des Sauerstoffs durch Entgasen
unter Vakuum werden bei 30° C unter einem Stickstoffstrom 0,02 g Natriumchlorat und 0,01 g Natriumsulfit
eingeführt. Es erfolgt ein Verdicken des Reaktionsmediums. Dann wird das Einleiten des
Stickstoffs unterbrochen, worauf hermetisch der Behälter verschlossen wird. Man läßt die Reaktion ohne
Kühlen ablaufen. Im Verlaufe dieser Entwicklung erfolgt eine deutliche Phasenumkehr. Nachdem die
Temperatur ihr Maximum erreicht hat, wird sie während einer Zeitspanne von 1 Stunde auf 62 bis 68° C
unter Erhitzen gehalten.
r> Nach einer Zugabe von 10 ml eines 5%igen Natriumbicarbonats
und 100 ml Cyclohexan wird eine azeotrope Entfernung des Wassers durchgeführt. Das
Polymerisat trennt sich in Form eines Pulvers ab, das man abfiltriert und in einem pulsierenden Luftstrom
in trocknet.
Eine 1 %ige Lösung des erhaltenen Produkts in Wasser besitzt eine Viskosität von 970 Centipoise.
i) Man führt unter Bedingungen, die denjenigen des
Beispiels 7 ähnlich sind, eine Copolymerisation mit 1120 g Cyclohexan, 36 g eines mit 8 Molekülen Äthylenoxyd
oxyäthylierten Nonylphenois, 179 g Wasser, 132 g Acrylamid und 68 g von mit Methylchlorid quaternisiertem
Dimethylaminoäthylmethacrylat durch, wobei die Polymerisation bei 30° C mit 0,04 g Natriumchlorat
und 0,02 g Natriumsulfit initiiert wird.
Man erhält ein Copolymerisat, dessen l%ige Lösung in Wasser eine Viskosität von 870 Centipoise
besitzt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von pulverförmigen, wasserlöslichen, linearen Polymerisaten oder
Mischpolymerisaten mit sehr hohem Molekulargewicht durch Polymerisation von wasserlöslichen
Monomeren in inerter Atmosphäre und in Gegenwart eines unlöslichen oder wenig löslichen organischen
Lösungsmittels, das mit Wasser ein unterhalb 100° Csiedendes azeotropes Gemisch ergibt,
und eines Emulgiermittels unter Phasenumkehr im Verlaufe der Polymerisation, dadurch gekennzeichnet,
daß man als wasserlösliche Monomere Acrylamid, Methacrylamid, Acrylsäure, Methacrylsäure, die wasserlöslichen Salze dieser
Verbindungen, die von diesen Produkten abgeleiteten quaternären Ammoniumsalze oder eine Mischung
dieser Verbindungen und als Ausgangsemulsion eine Öl-in-Wasser-Emulsion einsetzt,
und die Konzentration der verwendeten Monomeren in der wäßrigen Phase zwischen 40% und
dem Sättigungspunkt gehalten wird, daß man als organisches Lösungsmittel einen gesättigten aliphatischen
Kohlenwasserstoff, einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoff oder einen aromatischen
Kohlenwasserstoff in einem Verhältnis von Lösungsmittel zu wäßriger Phase zwischen 2 und
5 verwendet, daß man als Emulgiermittel ein nichtionisches Emulgiermittel mit einem HLB-Wert
zwischen 8 und 13 in einer Menge von 1,5% bis 5% des Gesamtgewichts der Monomeren und
der Lösungsmittel anwendet, daß man die Polymerisation bei einer Temperatur unterhalb 35 ° C
durch Zugabe einer minimalen Menge eines Initiators vom Redoxtyp in Gang setzt und sie anschließend
in einem geschlossenen Behälter, ohne zu kühlen, bis zum Erreichen der Maximaltemperatur
durchführt, und gegebenenfalls das gebildete Polymerisat vor der Abtrennung des Resktionsmediums
durch azeotrope Destillation entwässert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Reduktionssystem
aus 0,1 bis 1,0 Gewichts-Promille eines Oxydationsmittelsund 0,05 bis 0,5 Gewichts-Promille
eines Reduktionsmittels, bezogen auf das Monomere, besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Emulgiermittel ein polyoxyäthyliertes
Alkylphenol oder einen polyoxyäthylierten Fettalkohol verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als organisches Lösungsmittel
Heptan, Octan, Benzinfraktionen mit einem Siedepunkt unterhalb 100° C, Benzol und/oder
Cyclohexan verwendet.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |