DE2450057B1 - Verfahren zur erhoehung der transport- und lagerfaehigkeit von schlamm - Google Patents
Verfahren zur erhoehung der transport- und lagerfaehigkeit von schlammInfo
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Description
- Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Mischung von Schlamm und Staub wird nicht nur die Transport-und Lagerfähigkeit des Schlammes sichergestellt, sondern zugleich auch der die entsprechenden Industriezweige drückende Überschuß von nicht verwertbarem Staub untergebracht. Das Ergebnis der Mischung ist ein verhältnismäßig trockener, stichfester Schlamm, der ohne weiteres und ohne besondere Maßnahmen transportfähig ist und vor allem billig gelagert werden kann. Das im Schlamm noch enthaltene Wasser ist durch die feinen Feststoffanteile vollständig gebunden. Es erfolgt keine nachträgliche Abgabe an die Umgebung.
- In diesem Zusammenhang bestanden z.B. immer weitgehende Bedenken bei der Lagerung sehr wasserhaltigen Schlammes, weil hier die Gefahr bestand, daß der vom Schlamm nachträglich abgegebene Wasseranteil das Grundwasser der Umgebung beeinträchtigte.
- Die problemlose Lagerfähigkeit des erfindungsgemäß behandelten Schlammes ergibt eine weitere weittragende Möglichkeit, nämlich die Verwendung zur Rekultivierung. Es ist zu erwarten, daß mit dem anfallenden Schlamm durch landwirtschaftliche Nutzung ausgelaugte Böden weitgehend verbessert werden können. In jedem Falle ist der bearbeitete Schlamm geeignet, durch Industrietätigkeit abgetragenen Mutter- boden wieder zu ergänzen.
- Bei der bisher geübten Entwässerung des aus Wasserläufen ausgebaggerten Schlammes bestand, neben dem erheblichen maschinellen Aufwand, die Notwendigkeit, das ausgeschiedene Wasser vor seiner Rückführung in den Wasserlauf entsprechend nachzubehandeln, was die bisherigen Verfahren zusätzlich verteuerte. Nach dem neuen Verfahren findet keine Entwässerung statt, das Wasser wird vielmehr vollständig gebunden. Der maschinelle Aufwand für den Mischvorgang ist um vieles geringer als für die ansonsten notwendige Entwässerung.
Claims (5)
- Patentansprüche: 1. Verfahren zur Erhöhung der Transport- und Lagerfähigkeit von schwer entwässerbarem, insbesondere bei der Schiffbarhaltung von Wasserläufen anfallenden Schlamm, d a d u r c h g e k e n nzeichnet, daß der Schlamm mit Staub vermischt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grobanteil des Schlammes vor der Staubzumischung abgetrennt wird.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlamm feinstkörniger, in Schotterwerken oder dergleichen anfallender Staub zugesetzt wird.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlamm Staub so lange zugemischt wird, bis der Feststoffanteil des Schlammes wenigstens 50% beträgt.
- 5. Verwendung des gemäß dem Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4 behandelten Schlamms zur Rekultivierung von Böden.Der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Transport- und Lagerfähigkeit von Schlamm, insbesondere von schwer entwässerbarem Schlamm, wie er in außerordentlichen großen Mengen bei der Erhaltung der Schiffbarkeit von Kanälen und Flüssen anfällt.Um Wasserläufe schiffbar halten zu können, müssen sie entweder in Intervallen oder auch kontinuierlich mit entsprechenden Baggern von dem sich im Wasserlauf ablagernden Schlamm befreit werden. Dieser Schlamm ist sehr wasserreich, d. h. er hat in aller Regel einen Wassergehalt von etwa 50 bis 70%. Transport und Lagerung dieses Schlammes sind demgemäß mit erheblichen Schwierigkeiten verknüpft. Bisher wurde so verfahren, daß mit entsprechend hohem maschinellen Aufwand versucht wurde, den Schlamm so weitgehend zu entwässern, daß er transportiert werden konnte und vor allem am Lagerungsort, z. B. in aufgelassenen Steinbrüchen, lagerfähig war, d. h. seine Fließfähigkeit verloren hatte und Halden bilden konnte.Ein weiteres Problem bildet der zwar meistens verhältnismäßig geringe, aber doch nicht immer vernachlässigbare Gehalt an organischen Substanzen, der bisher eben doch vernachlässigt wurde, weil eine theoretisch notwendige Aufbereitung in der Praxis schon wegen der Kosten nicht zu verwirklichen war.Schließlich ist zu berücksichtigen, daß aufgelassene Steinbrüche oder vergleichbare Objekte nur in beschränktem Umfange zur Verfügung stehen, so daß der vorstehend beschriebenen Ablagerung des Schlammes Grenzen gesetzt sind.Aus der DT-PS 9 33 262 ist ein Verfahren zum Aufbessern von feinstkörnigen Schlämmen, insbesondere Flotationsabgängen aus der Kohlen- und Erzaufbereitung bekannt. Dort wird aber vorgeschlagen, daß diese Flotationsabgänge zunächst mit körnigen Stoffen vermischt werden, die nicht zu kolloidaler Bindung mit dem Wasser neigen z.B. Koks, Grieß oder Asche.Danach wird dieses Gemisch durch Filtrieren oder Pressen entwässert. Gerade dieses aufwendige zusätzliche Filtrieren oder Pressen bedeutet aber einen möglichst zu vermeidenden hohen maschinellen Aufwand. Die hier zugesetzten Stoffe dienen also lediglich als Filterhilfsmittel.In einem Aufsatz in der Zeitschrift »Glückauf«, Ausgabe vom 6. 5. 64, S. 567, wurde des weiteren vorgeschlagen, Bergeschlamm aus der Steinkohlenaufbereitung mit Flugasche zu vermischen: Hier entsteht aber grundsätzlich noch kein transport- oder lagerfähiger Schlamm, vielmehr bleibt der Schlamm dünnflüssig und muß in Gruben möglichst mit Boden und Wänden aus Sand oder Kies gepumpt werden, wo der Schlamm im Laufe der Zeit entwässern kann.Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, Mittel und Wege zu finden, die es erlauben, den sehr wasserreichen Schlamm, der beim Ausbaggern von der Schiffahrt dienenden Kanälen und Flüssen in außerordentlich großen Mengen anfällt, ohne die bisher notwendigen Entwässerungsmaßnahmen transportfähig zu machen und die des weiteren seine beliebige Lagerung, insbesondere auf Halde, erlauben.Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch ein Verfahren zur Erhöhung der Transport- und Lagerfähigkeit von schwer entwässerbarem, insbesondere bei der Schiffbarhaltung von Wasserläufen anfallenden Schlamm dergestalt, daß der Schlamm mit Staub vermischt wird. Diese Zumischung von Staub geschieht so lange, bis eine transport- und lagerfähige Konsistenz der Mischung erreicht ist. Ein Mengenproblem bezüglich des Staubes besteht hier nicht.Derartiger Staub steht auch bei Berücksichtigung von sehr großen zu behandelnden Schlammengen in ausreichendem Maße zur Verfügung. Neben einer Vielzahl von Staubarten, die in den verschiedensten Industriezweigen anfallen, steht vor allem in großer Menge Staub aus steinverarbeitenden Betrieben wie Schotterwerken oder dergleichen zur Verfügung. Es kommt hinzu, daß auch dieser Staub an sich schlecht transport- und lagerfähig ist und zu diesem Zweck angefeuchtet werden müßte. Selbst wenn man unterstellt, daß Schlamm einerseits und Staub andererseits bis zur gegenseitigen Vermischung antransportiert werden müssen, ergeben sich gegenüber den bisherigen Transport- und Lagerungsproblemen weitgehende Vereinfachungen und damit Verbilligungen.Gegebenenfalls werden die Grobanteile des Schlammes bei der Staubzumischung abgetrennt, insbesondere dann, wenn die gebildete Mischung irgendwelchen weiteren Verwendungen zugeführt wird. Als besonders vorteilhaft und brauchbar hat sich die Beimischung von feinstkörnigem in Schotterwerken od. dgl. anfallenden Staub zum Schlamm erwiesen.Vorzugsweise wird dem Schlamm Staub so lange zugemischt, bis der Feststoffanteil des Schlammes wenigstens 50% beträgt.Die Vermischung kann in üblichen Mischvorrichtungen erfolgen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742450057 DE2450057C2 (de) | 1974-10-22 | 1974-10-22 | Verfahren zur erhoehung der transport- und lagerfaehigkeit von schlamm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742450057 DE2450057C2 (de) | 1974-10-22 | 1974-10-22 | Verfahren zur erhoehung der transport- und lagerfaehigkeit von schlamm |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2450057B1 true DE2450057B1 (de) | 1976-02-26 |
DE2450057C2 DE2450057C2 (de) | 1976-09-30 |
Family
ID=5928810
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742450057 Expired DE2450057C2 (de) | 1974-10-22 | 1974-10-22 | Verfahren zur erhoehung der transport- und lagerfaehigkeit von schlamm |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2450057C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0102243A2 (de) * | 1982-08-30 | 1984-03-07 | Chemfix Technologies, Inc. | Verfahren zum Schwerermachen oder Düngen des Bodens mit einem von organischen Abfallstoffen abgeleiteten Granulat |
EP0490859A1 (de) * | 1990-12-05 | 1992-06-17 | Treatment Techniques For Sludges N.V. | Verfahren zur Verarbeitung von Gülle zu einem festen Produkt |
-
1974
- 1974-10-22 DE DE19742450057 patent/DE2450057C2/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0102243A2 (de) * | 1982-08-30 | 1984-03-07 | Chemfix Technologies, Inc. | Verfahren zum Schwerermachen oder Düngen des Bodens mit einem von organischen Abfallstoffen abgeleiteten Granulat |
EP0102243A3 (en) * | 1982-08-30 | 1984-04-04 | National Environmental Controls Inc. | Process for enhancing or fertilizing the soil using organic waste derived granulate |
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BE1004101A3 (nl) * | 1990-12-05 | 1992-09-22 | Treat Tech For Sludges N V Afg | Werkwijze voor het verwerken van drijfmest tot een vast produkt. |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2450057C2 (de) | 1976-09-30 |
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