DE2445873A1 - Erdoelspalter - Google Patents
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Description
Gegenstand der Erfindung sind Produkte, -dadurch erhalten, daß
man zunächst
a) ein Anlagerungsprodukt von aliphatischen Aldehyden an Phenol im molaren Verhältnis von 1 : 1 bis 3 ί 1>
vorzugsweise 1,8 :,1 Mb 2,2 :,1., bei Temperaturen von
50 bis 80 sators
C in Gegenwart eines alkalischen Kataly-
und getrennt davon
b) ein Blockpolymerisat, erhalten aus Polypropylenglyko^en
mit Molgewichten von 1500 bis 2500, vorzugsweise 1700 bis 2200, durch Addition von 30 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise
35 bis 40 Gew.-%, Äthylenoxid in Gegenwart alkalischer Katalysatoren herstellt
und anschließend
c) 0,5 bis 4 Mol von a) mit 1 Mol b) nach vorheriger Neutralisation,
gegebenenfalls in Gegenwart indifferenter Lösemittel bei 80 bis 150 0C, vorzugsweise 100
bis 1300C, kondensiert und das sich bildende Reaktionswasser entfernt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der vorbeschriebenen Produkte zum Spalten von Rohölemulsionen.
Rohölemulsionen sind innige Gemische von miteinander nicht mischbaren Flüssigkeiten - Erdöl und Wasser. Das Wasser ist in
feinsten Tröpfchen im Rohöl verteilt und die Emulsion durch die ebenfalls darin enthaltenen "natürlichen" Emulgatoren, die
sich in der Grenzfläche anreichern, so stabilisiert, daß die
-2-
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beiden Phasen durch einen einfachen Absetzprozess nicht in wirtschaftlich vertretbarer Weise getrennt werden können.
Zum Scheiden solcher Emulsionen bedient man sich in der Technik neben einfachem Erwärmen auf ca. 80 0C und Schleudern oder
Anlegen von elektrischen Spannungsfeldern in neuerer Zeit oberflächenaktiver Verbindungen, sogenannter Spalter, die man
der stationären oder fließenden Emulsion in geringen Mengen zusetzt.
Aus der Vielzahl der für diesen Zweck bereits vorgeschlagenen Substanzen haben u.a. folgende Verbindungstypen in die Praxis
Eingang gefunden:
1) Blockpolymerisate aus Propylenoxid und Äthylenoxid, wie sie durch Anlagerung von Äthylenoxid an Polypropylenglykole
erhalten werden (US-PS 2 674 619 und DT-AS 1 018 179),
2) Alkylphenolharze, die in organischen Lösemitteln löslich sind und deren freie Hydroxygruppen nachträglich mit
Äthylenoxid und/oder Propylenoxid umgesetzt werden (US-PSS 2 499 368, 2 499 370, 2 524 889, 2 560 333 und
2 574 543),
3) Umsetzungsprodukte der Blockpolymerisate unter 1 oder Gemische wasserlöslicher und wasserunlöslicher PoIyalkylenglykole
mit aliphatischen oder aromatischen Diisocyanaten (DT-PS 1 127 082 und DAS 1 495 827),
4) Produkte, die durch gemeinsame Umsetzung der unter 1 und 2 aufgeführten Stoffe mit Dicarbonsäuren bzw. deren
Anhydriden, wie Diglykolsäure und Maleinsäureanhydrid, entstehen (US-PS 3 202 614 und 3 202 615),
5) Umsetzungsprodukte aus Diisocyanaten mit Addukten aus Gemischen von Polyäthylenglykolen und hydrophoben PoIyalkylenglykolen
mit Diisocyanaten oder Additionsprodukte von Äthylenoxid an wasserunlösliche Polyalkylenglykole
und Ktfndensationsprodukten bifunktioneller Monoalkylphenole,
die o- und p-ständige, gerade oder verzweigte Alkylgruppen besitzen,mit Aldehyden, deren freie Hydroxy-
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gruppen mit Epoxiden weiter umgesetzt wurden (DT-PS 1 642 825).
Die vorgenannten Spalter weisen mehr oder weniger starke Mangel
auf und erfüllen die gewünschten Forderungen jeweils nur zum Teil. Entweder ist bei spontaner Anfangsspaltung die Gesamtabscheidung
schlecht und der Salzaustrag mäßig, oder der Spaltvorgang verläuft bei zwar guter Salz- und Wasserabscheidung
zu langsam. Mitunter ist auch ihre Verwendung spezifisch an wenige Olsorten gebunden.
Es wurde nun gefunden, daß die eingangs erwähnten Produkte gegenüber
den bisher verwendeten Spaltern erhebliche Vorteile aufweisen, nämlich daß sie bei schneller Anfangsspaltung hohe Absehe
idungsquoten bei sehr gutem Salzaustrag zeigen, ohne daß
zusätzliche Wärmezufuhr erforderlich wäre.
Die Vorprodukte unter a) werden in an sich bekannter Weise durch Addition von aliphatischen Aldehyden, wie beispielsweise Formaldehyd,
Paraformaldehyd, Acetaldehyd, an Phenol in Gegenwart alkalischer Katalysatoren bei Temperaturen von 50 bis 80 C hergestellt.
Wichtig dabei ist nur, daß diese Temperaturen nicht merklich überschritten werden, da sonst weiterführende Kondensationen
zu resol- oder novolackartigen Produkten unter Verlust von Hydroxygruppen stattfinden können. Das molare Verhältnis
zwischen Phenol und Aldehyd soll 1:1 bis 1 : 3, vorzugsweise 1 : 1,8 bis 1 : 2,2, betragen (Angew. Chemie £0, 390-398,
(1958)). Als alkalische Katalysatoren können Natronlauge, Kalilauge, Calciumhydroxid und tertiäre Amine, wie beispielsweise
Triäthylamin, verwendet werden. . ■
Die Herstellung der Vorprodukte unter b) erfolgt bekanntermaßen durch Addition von Äthylenoxid an Polypropylenglykole in Gegenwart
alkalischer Katalysatoren, wie beispielsweise Kaliumhydroxid oder Natriumhydroxid. Man geht dabei von Polypropylenglykolen
mit Molgewichten von 1500 bis 2500, vorzugsweise 1700
bis 2200 aus und setzt diese mit 30 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise
35 bis 40 Gew.-% Äthylenoxid, bezogen auf Polypropylenglykol,
um (US-PS 2 674 619 und DT-AS 1 018 179).
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Die anschließende Verätherung der alkalischen Reaktionsprodukte unter a) und b) wird nach vorangegangener Neutralisation
mit geeigneten Säuren, gegebenenfalls in Gegenwart indifferenter Lösemittel, bei Reaktionstemperaturen von 80
bis 150 0C, vorzugsweise 100 bis 1300C, bei gleichzeitiger
Abführung des gebildeten Reaktionswassers, z.B. durch Anlegen von Vakuum oder durch azeotrope Destillation, durchgeführt.
Im allgemeinen gelangen 0,5 bis 4 Mol von a) mit 1 Mol von b) zur Reaktion. Für die Neutralisation können
Mineralsäuren, beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure und Phosphorsäure, dDenso wie organische Säuren, wie beispielsweise
Essigsäure, Verwendung finden.
Die Konfektionierung der erfindungsgemäßen Spalter erfolgt je
nach Gegebenheit mit Lösemitteln, wie z.B. Wasser, Alkoholen wie Methanol, Isopropanol oder Isobutanol, ferner aromatischen
Kohlenwasserstoffen, wie Benzol, Toluol oder Xylol, oder mit handelsüblichen Lösemitteln, wie "Solvent-Naphtha" (Mischung
aus höheren Aromaten).
Die Einsatzmengen der erfindungsgemäßen Spalter liegen je nach Einsatzzweck zwischen 2 und 100 ppm, vorzugsweise
zwischen 5 und 50 ppm.
Charakterisiert werden die Ausgangs- und Endprodukte durch Kennzahlen, wie z.B. Alkalizahl, Hydroxylzahl, Trübungspunktbestimmung
und Viskositätsmessung.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Spalter ist aus den nachfolgenden
Beispielen zu ersehen.
1 Mol Phenol wird in Gegenwart von 0,15 Mol Natronlauge mit
2 Mol Formaldehyd (in Gestalt einer 35-prozentigen wäßrigen Lösung) bei 50 bis 80 C so lange gerührt, bis kein freier
Formaldehyd mehr nachweisbar ist. Man erhält ein rotbraunes Produkt, das in Wasser gut löslich ist (Produkt al). Analoge
Ergebnisse werden mit der entsprechenden Menge Kalilauge erzielt.
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Unabhängig davon wird Polypropylenglykol mit einem mittleren Molgewicht von 2000 bis 2200 in bekannter Weise mit 38 Gew.-%
' Äthylenoxid in Gegenwart von Kaliumhydroxid umgesetzt, wobei ein viskoses, helles Endprodukt erhalten wird (Produkt b1).
5000 Gewichtsteile des Produktes b1) werden mit 980 gewichtsteilen
des Produktes al) gemischt und mit Phosphorsäure neutralisiert. Bis zu einer Temperatur von.80 bis 85 0C wird das
Wasser aus der Formaldehydlösung im Vakuum abdestilliert und anschließend durch Erhöhung der Reaktionstemperatur auf 100
bis 140 0C dieVerätherung eingeleitet, wobei das sich bildende
Wasser im Vakuum abgezogen wird. Man erhält ein rotbraunes, viskoses Produkt, das in Lösemitteln, wie Alkoholen oder Kohlenwasserstoffen,
löslich ist. Analoge Ergebnisse erhält man, wenn das Wasser nach Zusatz eines indifferenten Lösemittels durch
Azeotrope Destillation ausgetragen wird.
Das Spaltvermögen dieses Produktes bei Zugabe von 20 bzw. 5 ppm
einmal zu einem Rohöl aus dem Alpenvorland, das andere Mal zu einem Rohöl aus dem Fördergebit zwischen Weser und Ems im Vergleich
zu einem vernetzten Harz-Spalter nach DT-PS 1 642 825 zeigen die Spaltdiagramme A und B.
Auch gegenüber ausländischen Erdölemulsionen, wie z.B. einem Rohöl aus dem Iran mit 28 % Wassergehalt, zeigen die erfindungsgemäßen
Demulgatoren eine wesentlich bessere Wirksamkeit als Spalter bereits bekannter Konstitution, wie aus der folgenden
Gegenüberstellung hervorgeht.
-6-
609815/1078
-6- | 54 0C | 27 | 18 | Wasser separation in % 3 h 12 h |
20 | Rest emulsion °/o |
2445873 | |
Spalttempera tür | Einsatz menge ppm |
27 | 18 | 4 | 26 | . 54 | ||
Spaltertyp | Blockpolymerisat nach US-PS 2 674 619 27 |
0 | - | 8 | 94 | 45 | Restsalz gehalt in PTB +) |
|
Harzspalter ner- netzt nach DT-PS 1 642 825 |
36 | 8 | 12 | 1 | 12 300 | |||
Spalter nach Beispiel 1 vor liegender Anmeldg. |
36 | 5 | 7 | 45 | 19 200 | |||
Blindwert | - | - | 85 | Trenn schicht nicht scharf |
60 | |||
Butylphenolharz- oxa^kylat + 2 Mol AeO gemäß Anmeldg. Seite 2, Nr. 2 |
- | 7 | scharf | 24 000 | ||||
Spalter nach Beispiel 1 vor liegender Anmeldg. |
- | 14 | nicht scharf |
24 000 | ||||
Blindwert | - | 98 | nicht scharf |
200 | ||||
Butylphenolharz- oxa^kylat + 2 Mol AeO gemäß Anmeldg. Seite 2, Nr. 2 |
- | 7 | scharf | 24 000 | ||||
Spalter nach Beispiel 1 der vorliegenden An meldung |
- | nicht scharf |
21 800 | |||||
Blindwert | 70 | |||||||
24 000 |
; PTB = "pounds per. 1000 barrels"
* AeO = Äthylenoxid
-7-
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Beispiel 2
5000 Gewichtsteile des Produktes b1) aus Beispiel 1 werden mit
370 Gewichtsteilen des Produktes al) aus Beispiel 1 gemischt und wie im Beispiel 1 neutralisiert. Vorhandenes Wasser wird "bei 80
bis 85 0C im Vakuum entfernt. Die anschließende Verätherung erfolgt
bei 130 bis 150 0C, wobei man das Wasser im Vakuum austrägt.
Man kann es auch unter Zuhilfenahm.e eines inerten Lösemittels durch azeotrope Destillation entfernen. Erhalten wird
ein rotbraunes, viskoses Produkt.
Seine gute Wirksamkeit bei Einsatz von 20 ppm an einem schwer spaltbaren Rohöl aus dem Fördergebiet nördlich der Elbe 1st
aus dem Spaltdiagramm C zu ersehen.
Polyprolyenglykol mit einem mittleren Molgewicht von 1700 bis 1800 wird in bekannter Weise mit 30 Gew.-% Äthylenoxid umgesetzt.
Dabei wird ein hellgelbes Produkt erhalten (b2).
3000Gewichtsteile des Produktes b2) werden mit 812 Gewichtsteilen
des Produktes al) aus Beispiel 1 gemischt und mit Salzsäure neutralisiert.
Vorhandenes Wasser wird bei 80 bis 85 0C im Vakuum
entfernt. Bei Temperaturen von 120 bis 130 0C wird anschließend
die Verätherung im Vakuum durchgeführt, wobei ein rotbraunes
Produkti- das eine Viskosität von 900 bis 1000 cP bei 50 0C aufweist,
erhalten wird. Es ist in den gebräuchlichen Lösemitteln gut löslich.
In der nun folgenden Gegenüberstellung ist die Wirksamkeit dieses Spalters im Vergleich zu einem vernetzten Harzspalter an einem
Rohöl aus dem Fördergebiet nahe der Emsmündung beim Einsatz .von 30 bzw. 20 ppm zu ersehen.
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Spalttemperatur 30 0C Einsatzmenge 30 ppm
Spaltertyp Zeit
10' 30' 60· 90« 120· 180! 240' 360·
10' 30' 60· 90« 120· 180! 240' 360·
Spalter nach DT-PS 1 642
Spalter nach Beispiel 3 der vorliegenden Anmeldung 1 2 13 27 38 50
2 3 7 33 83 88 95
Spalter nach DT-PS 1 642
Spalter nach Beispiel 3 der vorliegenden Anmeldung Einsatzmenge 20 ppm
0,5 1 6,5 7,5
2 17 75
92 95 97
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Claims (1)
- Patentasprüche ί 24458/3- ίΐ.) Produkte, erhalten dadurch, daß man zunächsta) ein Anlagerungsprodukt von aliphatischen Aldehyden an Phenol im molaren Verhältnis von 1 : 1 bis -3:1·, vorzugsweise 1,8 : 1 bis 2,2 :,1, bei Temperaturen von 50 bis 80 °C in Gegenwart eines alkalischen Katalysatorsund getrennt davonb) ein Blockpolymerisat aus Polypropylenglykolen mit Molgewichten von 1500 bis 2500, vorzugsweise 1700 bis 2200,durch Addition von 30 bis 50 Gew.-#, vorzugsweise 35 bis 40 Gew.-%, Äthylenoxid in Gegenwart alkalischer Katalysatoren herstelltund anschließendc) 0,5 bis 4 Mol von a) mit 1 Mol b) nach vorheriger Neutralisation, gegebenenfalls in Gegenwart indifferenter Lösemittel, bei 80 bis 150 0C, vorzugsweise 100 bis 130 0C, kondensiert und das sich bildende Reaktionswasser entfernt.2,) Verwendung der Produkte nach Anspruch 1 zum Spalten von Rohöleniulsionen, dadurch gekennzeichnet, daß man der stationären oder fließenden Emulsion 2 bis 100 ppm, vorzugsweise 5 bis 50 ppm derselben, gelöst in Wasser bzw. organischen Lösemitteln, zusetzt.80981 5/107 8
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