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Bicyclische Ketone und Verfahren zu deren-Herstellung Die Erfindung
betrifft bicyclische Ketone der allgemeinen Formel I
in der R1 für Wasserstoff oder einen gesättigten oder olefinisch ungesättigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mitl bis 6 C-Atomen steht, der Sauerstoff in Form von Hydroxylgruppen
oder leicht abspaltbaren Äthergruppen, wie der Tetrahydropyran-2-yl-gruppe enthalten
kann, R2 für Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise
Wasserstoff oder eine Methylgruppe steht und jeweils eine der punktiert gezeichneten
Linen eine weitere Bindung zwischen den entsprechenden C-Atomen bedeutet, sowle
ein Verfahren zu deren Herstellung.
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Die neuen bicyclischen Ketone der Formel I können als wertvolle Zwischenprodukte
für Vitamin-D-Synthesen verwendet werden. Beispielsweise wurde die Verbindung der
Formel
also eine hydrogenisierte Verbindung der Formel I.bei der ersten
Totalsynthese
des Vitamin D3 eingesetzt (H.H. Inhoffen, Angew.
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Chem. 72 (25)> 875 (1960)). Weiterhin wurde die in a-Stellung zur
Oxogruppe chlorierte Verbindung der Formel II von B. Lythgoe (J,Chem.Soc. C (18)
2955 (1971)) für eine weitere Totalsynthese von Vitamin D5 benutzt.
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Die Verbindungen der Formeln Ia und Ib
haben Bedeutung als wertvolle Zwischenprodukte für eine Steroidsynthese. Die Doppelbindung
der beiden möglichen Isomeren dienen dabei als Schutzgruppe für potentielle 17-
oder 20-Ketone.
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Die Verbindung Ib ermöglicht außerdem überraschender Weise den Zugang
zu einem neuen tricyclischen Alkohol der Formel V
der einen sehr angenehmen Durst mit menthol- bis campferartiger Note besitzt und
daher als Riechstoff verwendet werden kann. Die Umsetzung von Ib zu dem neuen Alkohol
V wird in Beispiel 8 beschrieben.
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Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
der neuen bicyclischen Ketone der Formel I, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man ein Keton der allgemeinen Formel II
in der-R1 und H2 die oben angegebene Bedeutung haben, durch Einwirken
einer starken Protonensäure oder einer Mischung aus einer Lewissäure und einer Carbonsäure
in Gegenwart von Acetanhydrid, Diacetyl- oder Dibenzoylweinsäureanhydrid und gegebenenfalls
in Gegenwart von einem unter den Reaktionsbedingungen inerten organischen Lösungsmittel
in einen Enolester der Formel III
in der R und R2 und die punktierten Linien die oben angegebenen Bedeutung haben
und R3 Methyl, -CH(OCOCH3) CH(OCOCH3)COOH oder -CH(OCOC6H5)-CH(OCOC6H5)-COOH steht,
überführt und dieses in an sich bekannter Weise in Gegenwart von wässrigen starken
Basen oder von wässrigen Mineralsäuren hydrolytisch spaltet.
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Die als Ausgangsstoffe verwendeten Cyclohexenone der allgemeinen Formel
II erhält man auf einfache Weise durch Alkylieren eines 3-Alkyl-4-carboalkoxy-cyclohex-2-en-1-ons
(Hagemannesterderivat) mit einem Halogenkohlenwasserstoff als Alkylierungsmittel
und einer starken Base wie NaH, NaO-Alkyl, KOt-Butyl oder NaNH in 2 einem inerten
organischen wasserfreien Lösungsmittel wie Ather, THF, Benzol oder Toluol und anschließende.alkalische
Verseifung und Decarboxylierung Eventuell in 4-Stellung alkylierte Substitutionsprodukte
können durch Destillation abgetrennt werden Als mögliche Ausgangsverbindungen seien
beispielsweise genannt: 3 Methyl-2-(4'-methyl-pent 3'-en-l'<yl)-cyclohex-2=en-1-on;
3-Methyl-2-(4t,8'^dimethyl nona-3'-en-1'-yl)-cyclohex-2-en-1-on;
3-Methyl-2-(pent-3t-en-1'-yl)-cyclohex-2-en-1-on;
3-Methyl-2-(4,8'-dimethyl-penta-3',7'-dien-1'-yl)-cyclohex-2-en-1-on; 3-Methyl-2-(4',8'-dimethyl-8'-hydroxy-pent-3'-en-1'-yl)-cyclohex-2-en-1-on
und 3-Methyl-2- [4',8 -dimethyl-8 (tetrahydropyran-2"yloxy)pent-3' -en-1'-yl]-cyclohex-2-en-1-on
Als starke Protonensäuren bezeichnen wir erfindungsgemäß solche Säuren, die einen
pK5-Wert zwischen etwa -9 und +4, vorzugsweise einen pK5-Wert kleiner als 0 haben
Genannt seien beispielsweise HC1, HBr, HJ, HC104, H2S04, H3P04, HCOOH, Methansulfonsäure
und CF3COOH. Als Mischung einer Lewissäure und einer Carbonsaure verstehen wir erfindungsgemäß
eine Mischung aus einer Carbonsäure mit 1 bis Lt C-Atomen und einer Lewissäure,
wie BF3, AlC13, FeC13, SnC14 und ZnCl2. Als Anhydride einer Carbonsäure seien insbesondere
Acetanhydrid, Diacetylweinsäureanhydrid und Dibenzoylweinsäureanhydrid genannt.
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Als unter den Reaktionsbedingungen inerte organische Lösungsmittel
seien beispielsweise genannt: Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Hexan, Cyclohexan
und Nitromethan, Ester wie Essigsäureäthylester und- Essigsäurebutylester sowie
äther, wie Diäthyläther, Tetrahydrofuran und Dioxan.
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Zur Überführung eines Ketons der Formel II in ein Enolacetat der Formel
III geht man im allgemeinen so vor, daß man das Keton, vorzugsweise eine Lösung
des Ketons in einem unter den Reaktionsbedingungen inerten organischen Lösungsmittel,
langsam bei der Reaktionstemperatur zu einer Mischung aus einemsCarbonsäureanhydrid
und einer starken Protonensäure oder einer Mischung aus einem Carbonsäureanhydrid,
einer Lewissäure und einer Carbonsäure zufügt und das Reaktionsgemisch für die Dauer
der.Reaktionszeit auf der Reaktionstemperatur beläßt. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches
erfolgt auf übliche Weise durch Zugeben des Gemisches zu einer Mischung aus einem
Alkalihydroxid und Eis bzw. Eiswasser, Extraktion mit einem der üblichen mit Wasser
nicht oder nur schlecht
mischbaren unpolaren Lösungsmittel, wie
Äther, Benzol, Essigsureätherester oder CH2Cl2, anschließende Trocknung, Einengen
unter vermindertem Druck und Destillation.
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Die Reaktionstemperatur kann in weiten Bereichen schwanken. Sie kann
zwischen -780C und +100 0C, insbesondere zwischen -300C und +80°C liegen. Die Reaktionstemperatur
beeinflußt stark die Reaktionsgeschwindigkeit und damit die zur Cyclisierung notwendige
Reaktionszeit.
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Die Reaktionszeit kann 0,5 Minuten bis 24 Stunden, insbesondere 2
Minuten bis 2 Stunden betragen.
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Das Reaktionsgemisch liegt je nach Ausgangsverbindung und Lösungsmittel
in homogener oder heterogener Form vor.
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Das Carbonsäureanhydrid verwendet man im allgemeinen-im Überschuß,
d.h. in Mengen von etwa 1 bis 20 Mol, vorzugsweise von 5 bis 15 Mol pro Mol Keton
der Formel II.
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Die starken Protonensäuren verwendet man im allgemeinen in katalytischen
Mengen, d.h. in Mengen von 0,01 bis 0,3 Mol vorzugsweise von 0,1 bis 0,2 Mol pro
Mol ketons Wird ein inertes organisches Lösungsmittel mitverwendet, so verwendet
man es im allgemeinen in Mengen von 1 bis 30 Mol, vorzugsweise von 10 bis 20 Mol
pro Mol Keton II.
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Die bevorzugte Lage der in der Formel III punktiert-gezeichneten zweiten
Bindung ist von den Reaktionsbedingungen abhängig, Wenn R1 = Methyl ist, bildet
sich vermutlich primEr der Enolester der Formel IIIa.
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Bei längerer Reaktionszeit steigt der Anteil an dem Enolester der
Formel IIIb an.
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Bei längerer Reaktionszeit tritt außerdem als Nebenprodukt das gesättigte
Keton der Formel
auf. - Bei Verwendung stärkerer Säuren, wie HC10 , bildet sich bevorzugt der Enolester
der Formel IIIb, bei Verwendung schwächerer Säuren, wie H+P04) dagegen bevorzugt
der Enol
der Formel lila Für die HerstEllung von Enolestern der Formel IIIb bzw. dem entsprechenden
bicyclischen Keton als Hauptprodukt haben sich beispielsweise folgende Reaktionsbedingungen
als vorteilhaft erwiesen: HC104, Essigsäureäthylester; -10 bis +10°C und eine Reaktionszeit
von 1 bis 30 Minuten.
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Für die Herstellung von Enolestern der Formel IIIa bzw. den entsprechenden
bicyclischen Ketonen haben sich dagegen folgende Reaktionsbedingungen als vorteilhaft
erwiesen: H3P04; Essigsäureäthylester; +200C bis +800C und eine Reaktionszeit von
1 Stunde bis 8 Stunden.
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Bei Umsetzung des Ketons der Formel II in einem System aus BF 1 Essigsäure/Essigsäureanhydrid
und Essigsäureäthylester bei 0°C bis 500C und einer Reaktionszeit von 2 Stunden
bis 24 Stunden bil det sich als Hauptprodukt das Enolacetat der Formel IIIa neben
geringen Mengen des IIIb-Isomeren, jedoch 20 bis 25 % des gesättigten Ketons. Diese
Verfahrensvariante ist jedoch-vielfach trotzdem von Interesse, da die Abtrennung
des gesättigten Ketons wesentlich einfacher ist als die Abtrennung der Ilib-Isomeren.
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Die hydrolytische Spaltung der Enolester der Formel III erfolgt in
an sich bekannter Weise durch saure oder schneller und glatter durch alkalische
Hydrolyse bei erhöhter Temperatur. Die alkalische Hydrolyse verlangt mindestens
eine molare Menge an starker Base, da die katalytisch wirksame Base durch die entstehende
Carbonsäure neutralisiert wird. Durch diese Neutralisation der Carbonsäure wird
diese aus dem Gleichgewicht herausgeleitet und dadurch die Hydrolysegeschwindigkeit
erhöht. Als wässrige starke Basen kommen die wässrigen Lösungen von NaOH, KQH oder
Ca(OH)2 zur Anwendung.
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Die Geschwindigkeit der säurekatalysierten Hydrolyse ist der Wasserstoffionenkonzentration
direkt proportional. Als Katalysatoren geeignet sind daher insbesondere wässrige
Mineralsäuren, wie H2S04, HC1, HBr, H3P04 und Perchlorsäure.
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Nähere Angaben über die saure und alkalische Hydrolyse der Enolester
der Formel III, die im wesentlichen wie die Hydrolyse von Carbonsäureestern verläuft,
finden sich beispielsweise in Houben-Weyl, Bd. 8 (1952) S, 418-23 Die neuen Verbindungen
der Formel I sind teilweise wertvolle Zwischenprodukte für die Herstellung von Vitamin-D3,
teilweise wertvolle Zwischenprodukte für. Steroidsynthesen. 2-Oxo-6-methyl-7-isopropylen-bicyclo
E4.3.OJ nonan ist unmittelbares Vorprodukt für einen neuen bicyclischen Alkohol
mit wertvollen Riechstoffeigenschaften. Das erfindungsgemäße Verfahren eröffnet
einen neuen Weg zu neuen interessanten bicyclischen Ketonen.
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Beispiel 1 Herstellung der neuen Ausgangsverbindungen
a und b) Zu der Suspension von 100 g 80%igem NaH (3,3 Mol) in Weißöl
und 1,5 Litern trockenem Tetrahydrofuran (THF) werden bei Temperaturen unterhalb
30°C 587 g (3,5 Mol) an 4-Carboäthoxy-3-methylcyclohex-2-en-1-on getropft und das
Reaktionsgemisch bis zur Beendung der H2-Entwicklung (etwa 1 Stunde) bei Raumtemperatur
gerührt. Anschließend wird das Reaktionsgemisch unter Rückfluß zum Sieden erhitzt,
570 g 1-Brom-4-methyl-3-penten zugefügt und 10 Stunden unter Rückfluß und Rühren
zum Sieden erhitzt.
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Nach dem Abkühlen des Reaktionsansatzes werden 650 ml einer 5%igen
wäßrigen Salzsäure zugegeben, die organische Phase abgetrennt, die wäßrige Phase
3 x mit je 250 ml Äther extrahiert. Die organische Phase und die Ätherextrakte werden
2 x mit je 50 ml gesättigter NaH0O3-Lösung neutral gewaschen, mit 100 g Na2S04 getrocknet
und unter vermindertem Druck eingeengt. Der Rückstand wird über eine 10 cm-Raschig-Ring-Kolonne
destilliert.
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Man erhält 435 g 4-Carboäthoxy-3-methyl-2-(4'-methyl-pent-3'-en-1t-yl)-cyclohex-2
en-1-on neben 116 g unumgesetztem 1-Brom-4-methyl-3-penten und 185 g unumgesetztem
4-Oarboäthoxy-2-methylcyclohex-2-en-1-on. Das entspricht einer Ausbeute von 75 %,
bezogen auf umgesetztes Keton.
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Kpg t; 144°C; nD20 = 1,4930 c) Eine Lösung von 190 g an 88%igem KOH-Pulver
(n/3Mol) in 1 Liter Äthanol und 394 g (1,5 Mbl) des erhaltenen 4-Oarboäthoxy-3-methyl-2-(4'-methyl-pent-3'-en-1'-yl)-cyclohex-2-en-1-on
wird 10 Stunden lang unter Rückfluß zum Sieden erhitzt.
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Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch mit.einer Mischung aus
300 g konz. HOl und 1,9 Litern Eiswasser vorsichtig (starke C02-Entwicklungl) angesäuert,
die- organische- Phase abgetrennt und die Wasserphase 1 mal mit 250 ml und 3 mal-mit
je 100 ml Äther extrahiert.
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Die Atherextrakte und die organische Phase werden 2 mal mit je 50
ml gesättigter NaHO03-Lösung neutral gewaschen, mit Na2SO4
getrocknet,
eingeengt und über eine Brücke destilliert. Dabei erhält man 265 g eines zu 88 %
reinen 3-Methyl-2-(4'-methyl-pent-3'-en-1'-yl)-cyclohex-2-en-1-on' s, aus dem durch
fraktionierte Destillation über eine 50 cm Raschig-Ring-Kolonne das reine Produkt
erhalten läßt. Die Ausbeute an reinem Keton beträgt 78 % der Theorie.
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Kp0,22 = 820C; Kp0,5 = 91-92°C; nD20 = 1,5001 Beispiel 2
a) Eine Mischung aus 1 Liter Acetanhydrid und 10 g 70-%-iger wässriger HC104 wird
15 Minuten bei Raumtemperatur gerührt, anschließend auf OOC abgekühlt und mit einer
vorgekühlten Lösung von 100 g 3-Methyl-2-(4'-methyl-pent-3'-en-1'-yl)-cyclohex-2-en-1-on
in 750 ml Essigsäureäthylester versetzt.
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Nach einer Reaktionszeit von 5 Minuten bei OOC bis 50C wird ein Gemisch
von 50 g NaOH und 200 g Eis zugegeben, das Reaktionsgemisch 5 Minuten gerührt, die
organische Phase abgetrennt und am Rotationsverdampfer eingeeingt, Der Rückstand
-wird. in 500 ml Äther aufgenommen und nacheinander mit 100 ml .20-%-iger K2C03-Lösung
und 100 ml H20 gewaschen, mit Na2S04 getrocknet und-unter vermindertem Druck eingeengt.
Man erhält 130 g des Isomerengemisches aus IIIa und IIIb, welches sich als solches
destillieren läßt, einen Siedepunkt Kp 0,15-0,2 2 91-95°C besitzt und eine Zusammensetzung
von 54 % an IIIa und 35 % an IIIb aufweist. Wegen
der thermischen
Empfindlichkeit dieser Verbindungen wird die destillative Reinigung nach der nächsten
Stufe vorgenommen.
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b) 130 g Rohprodukt des Isomerengemischs bestehend aus IIIa und IIIb
werden zusammen mit einer Lösung von 60 g KOH-Pulver (88-%-ig) in 100 ml H20 und
120 ml Äthanol 1 Stunde lang unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Nach dem Abkühlen
wird die Reaktionslösung in eine Mischung aus 100 g konz HC1 und 150 g Eis gegeben,
die organische Phase abgetrennt, die Wasserphase 3 mal mit je 100 ml Äther extrahiert.
Die Extrakte und die organische Phase 2 mal mit je 50 ml Wasser, 1 mal mit 50 ml
einer 2-%-igen NaOAc-Lösung und 1 mal mit 50 ml Wasser neutral gewaschen, anschließend
mit Na2SO4 getrocknet, eingeengt und über eine Brücke destilliert Man erhält 90
g des Isomerengemisches bestehend aus Ia und Ib mit einem Siedebereich Kp0,20,3
= 87-141°C und 10 g Rückstand. Die Isomerenverteilung ist ähnlich wie bei den Enolacetaten:
53 % Ia und 27 % Ib Durch langsame fraktionierte Destillation über eine 1 m Raschig-Ring-Kolonne
konnte das Isomer Ia auf 80-85 %, das Isomer Ib auf 60-65 % angereichert werden
Kp0,25 = 82-86°C (Ib) 11D20 = 1,5050 Ko 25 = 84-86°C (Ib) 1120 = 1,5042 D Beispiel
3
35 g des Isomerengemisches IIIa + b werden in 500 mol Methanol gelöst, die Lösung
langsam mit 10 ml einer 70-%-igen wäßrigen HC104 versetzt und das Reaktionsgemisch
7 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Zur Isolierung des Isomerengemisches'Ia +
b wurde die Reaktionslösung bei Raumtemperatur unter vermindertem Druck auf 100
ml eingeengt, in eine gesättigte Lösung von 250 ml NaHOO3
gegeben,
2 mal mit 250 ml CH2Cl2 extrahiert, die organische Phase mit 250 ml H20 gewaschen,
mit Na2SO4 getrocknet, unter vermindertem Druck eingeengt und anschließend destilliert.
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Man erhält 26 g eines Rohproduktes Ia + b mit einer Reinheit von 74
% und einem Siedepunkt Kp0,30,03 = 85-93°C Beispiele 4 bis 6
4) Eine Mischung aus 10 g 3-Methyl-2-(4'-methyl-pent-3'-en-1'-yl)-cyclpjex-2-en1-on
(II), 100 ml Acetanhydrid, tOO.ml Essigsäureäthylester und 1 ml ortho-Phosphorsäurevwird
4 Stunden bei 50 0C gerührt.
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Anschließend wird das Reaktionsgemisch in eine Mischung aus 10 g NaOH
und 1 Liter Eiswasser-Eis gegeben, und anschließend mit Essigsäureäthylester extrahiert.
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Die organische Phase wird mit NaH0O3-Lösung und Wasser neutralgewaschen,
mit Na2S04 getrocknet und unter vermindertem Druck eingeengt.
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Die anschließende Destillation ergibt 9.g eines"Enolestergemisches,
das nach Gaschromatographie und NMR-Spektroskopie zu 14 %: aus IIIa und zu 67 %
aus IIIb sowie 15 % unumgesetztem Ausgangsmaterial II besteht.
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Die Verseifung des erhaltenen Gemisches IIIa + b analog Beispiel 2
ergibt ein Gemisch, das zu 13 % aus dem Keton Ia und zu 65 % aus Ib neben unverändertem
Ausgangsmaterial II besteht. n25 des Keton-D gemisches = 1,5070.
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5) Eine Mischung aus 10 g 3-Methyl-2-(4'-methyl-pent 3'-en-1'-yl)-cyclohex-2-en-1-on,
100 ml Acetanhydrid, 100 ml Essigsäureäthylester und 1 ml konz. H2S04 werden 4 Stunden
unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Durch Aufarbeitung des Reaktionsgemisches analog
Beispiel 4 erhält man 9 g eines Gemisches, das nach Gaschromatographie und NMR-Spektroskopie
38 % IIIa, 34 % IIIb, 3 % unumgesetztes Ausgangsmaterial II und 13 % des gesättigten
Ketons IV enthält.
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Die Verseifung des erhaltenen Gemisches analog Beispiel 2 ergibt ein
Gemisch, das 38 % Ia, 34 % Ib und 13 % des gesättigten Ketons IV enthält. n25 des
Ketongemisches = 1,5162g D 6) Eine Mischung aus 10 g'3-Methyl-2-(4'-methyl'-pent-3'-en-1'-yl)-cyclohex-2-en-1-on,
100 ml Acetanhydrid, 100 ml Essigsäureäthylester und 1 ml eines BF3/Essigsäuregemisches
wird 15 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Durch Aufarbeitung des Reaktionsgemisches
analog Beispiel 4 erhält man 8,5 g eines Gemisches, das 5 % IIIa, 65 % IIIb, 6 %
unumgesetztes Keton II und 23 % des gesättigten Ketons IV enthält.
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Die Verseifung des erhaltenen Gemisches analog Beispiel 2 ergibt ein
Gemisch vom Siedebereich Apo 005 : 65-90°C, nD25 = 1,5119, das 5 % Ia, 65 % Ib,
6 % unumgesetztes Keton II und 23 % des gesättigten Ketons IV enthält.
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Beispiel 7 Herstellung der neuen- Ausgangsverbindung:
a + b) Zu einer Suspension von 1,25 g (0,042 Mol) NaH (80-%-ig
in Weißöl) und 29 ml trockenem Tetrahydrofuran (THF) wird bei 400C die Lösung von
6,9 g (0,041 Mol) 4-Carboäthoxy-5-methyl-cyclohex-2-en-1-on in 10 ml trockenem THF
zugetropft und das Reaktionsgemisch noch 1 Stunde (bis zur Beendigung der H2-Entwicklung)
gerührt. Anschließend wird unter Rückfluß zum Sieden Erhitzt, 11 g (0,042 Mol) 1-Brom-4,8-dirnethyl-nona-3-en
zutropfen lassen und weitere 20 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt.
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Nach dem Abkühlen gießt man die Reaktionslösung in 500 ml Eiswasser
und neutralisiert mit verd. 1101 Die organische Phase wird abgetrennt und 5 mal
mit 200 ml Äther extrahiert, mit gesättigter NaHC03-Lösung neutral gewaschen, mit
Na2S04 getrocknet und unter vermindertem Druck eingeengt.
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Der Rückstand wird unter N2 mit 60 ml einer 8-%-igen alkoholischen
KOH-Lösung versetzt und 20 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
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Nach dem Abziehen der Hauptmenge des Alkohols wird mit 500 ml Wasser
verdünnt, mit verd. 1101 neutralisiert und 5 mal mit 200 ml Äther extrahiert. Nach
dem Waschen mit gesättigter NaH0O3-Lösung, Trocknen über Na2S04 und Einengen unter
vermindertem Druck erhält man 9 g eines dunkelbraunen Rohproduktes, von dem 6 g
auf 5 SiO2-Platten (Beschichtung: 100 x 20 x 0,1 cm) mit Cycohexan/Essigester =
5/1 als Laufmittel chromatographiert werden.
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Neben drei anderen Produkten werden 0,6 g des ungesättigten Ketons
IIc isoliert. IR- und NMR-Spektren charakterisieren die Substanz eindeutig ppm):
0,86 (6 H,D); 1,54 (3 H,S); 1,90 (3-H,5); 2,11 (6 H,Q); 5,12 (1 H,T).
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Beispiel 8 Verwendung von Verbindung Ib zur Herstellung des neuen
tricyclischen Alkohols der Formel V 15 g einer Mischung aus 2-Oxo-6-methyl-7-isopropenyl
bicycloE,3.+
nonan (Ib; 40 %) und 2-Oxo-6-methyl-7-isopropyliden-bicyclo[4.3.0
-nonan (Ia; 60 %) werden in 30 ml CH2Cl2 gelöst und die Lösung zu 250 g Al203 W
200 (Fa. Woelm) gegeben. Die Suspension wird solange kräftig geschüttelt bis ein
pulvriges homogenes Reaktionsgemisch hergestellt ist. Dieses Gemisch wird 10 Tage
lang bei Raumtemperatur in einem geschlossenen Gefäß stehen gelassen.
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Anschließend extrahiert man mit 2 Litern CH2Cl2 und dampft das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck ein.
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Man erhält 14,5 g eines Rohproduktes, das über 500 g Al203 mit CH2Cl2
als Laufmittel chromatographiert wird.
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In der 1. Fraktion (250 ml CH2Cl2) befinden sich 5,8 g der unumgesetzten
Verbindung Ia, in den Fraktionen 2-5 (1 Liter CH2Cl2) befinden sich 8 g des neuen
tricyclischen Alkohols der Formel V (1-Hydroxy-5-methyl-11-methyliden-tricyclo [4.3.2.05,9]undecan).
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Das entspricht einer Ausbeute von 89 % der Theorie, bezogen auf eingesetzte
Verbindung Ib.
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Nach Umkristallisieren aus n-Hexan liegt der Schmelzpunkt bei 121-122°C.
Duftnote: angenehm menthol- bis campferartig. IR-; H-NMR-; C13-NMR- und massenspektroskopische
Untersuchungen charakterisieren den Alkohol V eindeutig.
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C13 NMR: C11 = 152 ppm (q) C10 = 41 ppm (t) C13 = 104 ppm (t) C8 =
40 ppm (t) Cl = 73 ppm (s) C7 = 33 ppm (t) " = 55 ppm (d) C4 = 30 ppm (t) 04 = -C6
= 56 ppm (d) C3 = 22 ppm (t) C5 = 45 ppm (s) C2 = 21 ppm Ct) C12 = 27 ppm (q) s
= Singulett d = Dubett t = Triplett q = Quadruplett