DE2334400A1

DE2334400A1 - Gesundheitsstuhl

Info

Publication number: DE2334400A1
Application number: DE19732334400
Authority: DE
Inventors: Julius Dr Med Neugebauer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1973-07-06
Filing date: 1973-07-06
Publication date: 1975-01-23

Description

Dr.med.Julius Neugebauer
7800 Freiburg/Brsg.
Wolflinstr. l8

Gesundheit sstuhl

Die Erfindung betrifft einen bandscheibengerechten Gesundhaisstuhl mit von hinten nach-vorne schräg von oben nach unten verlaufender Sitzfläche.

Derartige Stühle, die mit ihrer schräg von oben nach unten verlaufenden Sitzfläche eine Verkrümmung der Wirbelsäule durch eine entsprechend vergrößerte Winkelstellung von Oberschenkel . und Wirbelsäule des darauf Sitzenden vermeiden sollen, sind bereits bekannt. Diese haben jedoch den Nachteil, daß sie dem darauf Sitzenden nur ungenügend Halt geben und ein muskelanspannendes Stützen der Beine auf dem Fußboden erzwingen, was insbesondere nach längerer Zeit zu Verkrampfungen führen kann und somit eine entspannte Haltung nicht zuläßt.

Bekanntermaßen ist nämlich die Wirbelsäule aus einzelnen Wirbeln und dazwischenliegenden Bandscheiben aufgebaut. Die Bandscheiben bestehen aus einem inneren, gallertartigen Kern, dem Nukleus und einem diesen umgebenden Ring, dem Faserring. Wird die Wirbelsäule gebogen, wird der Nukleus automatisch an die Außenseite dieser Biegung hin gedrückt. Handelt es sich bei

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dieser Biegung nun um ein Vorbeugen, wird also der Nukleus an die Rückseite der Wirbelsäule gedrückt, wo er wegen der dort verlaufenden Nervenwurzeln auf diese einen Reiz ausüben kann, was sich als Schmerzen auswirkt.

Es wäre deshalb wünschenswert, wenn man insbesondere beim Sitzen dazu angehalten wäre, die Wirbelsäule nach hinten zu strecken, so daß der Nukleus jeweils zur Vorderseite der Wirbelsäule hintendiert. Dies wird jedoch bei den bekannten Stühlen nicht oder nicht ausreichend erreicht.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen bandscheibengerechten Gesundheitsstuhl herzustellen, welcher einem auch längere Zeit darauf Sitzenden eine bequeme, abrutschsichere und damit entspannende Haltung ermöglicht, wobei die Wirbelsäule des Sitzenden gewissermaßen "von selbst" eine einen Bandscheibenvorfall vermeidende Krümmung erhalten soll.

Zur Lösung schlägt die Erfindung insbesondere vor, daß der Gesundheit sstuhl ein ein Abrutschen von der schrägen Sitzfläche verhinderndes, das Gewicht eines darauf Sitzenden teilweise aufnehmendes Widerlager aufweist. Dabei kann als Widerlager eine etwa in der Fortsetzung der Sitzflächenneigung angeordnete Knie- und/oder Fußstütze vorgesehen sein/ die insbesondere in ihrer Höhe und/oder Entfernung von der Sitzfläche verstellbar sein

kann. Mit einem derartigen Gesundheitsstuhl ist der darauf Sitzende gezwungen, die Wirbelsäule bandscheibengerecht nach hinten zu strecken. Dabei erlaubt die Knie- bzw. die Fußstütze eine Schrä-

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ge der Sitzfläche zur Vertikalen von mindestens 155 , wobei sich eine bandscheibenschonende gestreckte Wirbelsäule bildet und dennoch eine entspannte Stellung der Beine bei genügender Bewegungsfreiheit möglich ist. Zum Abstützen kann in vorteilhafter Weise eine mit dem Stuhl verbundene, vorzugsweise gepolsterte Kniestütze vorgesehen sein.

Zweckmäßigerweise kann der Stuhl eine um eine horizontale Achse schwenkbare sowie federnde Rückenlehne aufweisen. Sowohl diese Rückenlehne als auch Teile der Sitzfläche und der Knie- und/oder Fußstütze können zumindest teilweise gepolstert und vorzugsweise mit abrutschsicheren Oberflächen versehen sein. Auch kann die Sitzfläche federnd gelagert und ihre Neigung und vorzugsweise ihre Höhe relativ zu der Kniestütze verstellbar sein.

Gegebenenfalls kann die Fuß- und/oder Kniestütze mit einer verstellbaren, vorzugsweise schrägen Arbeitsfläche verbunden sein. Beim Verstellen der Stütze kann dann ebenfalls die Arbeitsfläche gleichzeitig eine neue auf den Sitzenden abgestimmte Schräglage erhalten.

Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als erfindungswesentlich zugehörenden Einzelheiten an Hand der Zeichnung noch näher erläutert. Die einzige Figur zeigt in etwas sohematischer Darstellung einen bandscheibengerechten Gesundheitsstuhl mit einem darauf Sitzenden in Seitenansicht»

Die Figur zeigt einen im ganzen mit 1 bezeichneten Gesundheitsstuhl mit einer darauf sitzenden Person 2.

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Um ein Abrutschen der Person 2 von der schrägen Sitzfläche 3 des Stuhles 1 zu verhindern, ist in Kniehöhe eine Stütze 4 angeordnet. Diese ist im Ausführungsbeispiel mit einem als Gewindehülse 5 ausgebildeten Stellmechanismus durch dessen Verdrehen in Pfeilrichtung Pf 1 in ihrer Höhe gemäß des Doppelpfeiles Pf 2 individuell einstellbar: Auch ist der Abstand mit Hilfe eines weiteren hier ebenfalls durch Gewindehülse gebildeten Verstellmechanismus 6 veränderbar (vgl.Doppelpfeil PfIl). Für diese Verstellbewegungen können jedoch auch andere bekannte Mechanismen, z.B. Schiebeführungen mit Klemmschrauben od.dgl. vorgesehen sein.

Im Ausführungsbeispiel ist die Stütze 4 mechanisch mit einem Arbeitstisch 7 verbunden. Dieser kann in seiner Lage entsprechend den Doppelpfeilen Pf 3 ebenfalls mit wenigen Handgriffen, beispielsweise durch Betätigen der Verstellhülsen 8 gemäß den Pfeilen Pf 4 ebenfalls leicht von der davor sitzenden Person auf diese angepaßt werden. Durch Verschieben der Arbeitsfläche des Arbeitstisches 7 gemäß der Pfe.ilrichtung Pf 5 kann dabei die mit dem Arbeitstisch 7 verbundene Stütze 4, auch Kniestütze genannt, selbsttätig gemäß der Richtung des Doppelpfeiles Pf β mit verstellt werden. Eine derartige Verstellung wird z.B. durch vergleichsweise schwergängige und zusätzlich festlegbare Gelenke Io möglich.

Der Stuhl 1 kann in seiner Höhe gemäß dem Doppelpfeil Pf 7 verstellt werden. Ebenfalls die Schräge der Sitzfläche 3> im Ausführungsbeispiel beträgt diese zur Vertikalen 135°, ist durch

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Verstellen einer Abstützung 11 in Richtung des Doppelpfeiles Pf 8 veränderbar und mittels eines Handknopfes 15 einer Klemmschraube od.dgl. festlegbar.

Wie die Abstützung 11 für die Sitzfläche 3> so ist auch eine Rückenlehne 12 am Stuhlgestell Ij5 höhenverstellbar gemäß dem Doppelpfeil Pf 9 verschiebbar und mittels eines weiteren Handknopfes l4 arretierbar. Die Rückenlehne 12 kann federnd in Richtung des Doppelpfeiles Pf 12 bei einer Sitzhaltungsänderung gemäß Pf Io der Person 2 federnd nachgeben.

Im Ausführungsbeispiel sind sowohl die Kniestütze 4 als auch die Rückenlehne 12 gepolstert. Auch die Sitzfläche 3 kann aus einer gepolsterten Ausführung bestehen. Die Polsteroberfläche kann rutschfest sowie atmungsaktiv ausgebildet sein.

Der Gesundheitsstuhl gemäß der Erfindung gestattet somit in der gewählten Sitzhaltung eine schräge, möglichst eine einer Vertir· kalen angenäherte Position der Beine. Somit wird der Oberkörper durch den entsprechenden Balanceausgleich gezwungen, sich aufrecht bzw. in gestreckter Form zu halten. Auf diese Weise werden Bandscheibenschmerzen oder Schäden weitgehend vermieden. Gleichzeitig begünstigen die vielen Einstellmöglichkeiten, welche leicht und schnell von der auf dem Stuhl sitzenden Person 2 individuell durchgeführt werden, die Wahl einer bequemen Sitzhaltung.

Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung aufgeführten Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln ale auch in. beliebiger Kombination miteinander

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Ansprüche

Claims

Dr.med.Julius Neugebauer Mr-Me^pa ^

Frelburg/Brsg. M 73 255

Wölflinstr. 18 J

Ansprüche

\\J Bandscheibengerechter Gesundheitsstuhl mit von hinten nach vorne schräg von oben nach unten verlaufender Sitzfläche, dadurch gekennzeichnet, daß er (l) ein ein Abrutschen von der schrägen Sitzfläche (3) verhinderndes, das Gewicht eines darauf Sitzenden (2) teilweise aufnehmendes Widerlager (4) aufweist.
2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Widerlager eine etwa in der Fortsetzung der Sitzflächenneigung angeordnete insbesondere in ihrer Höhe und/

oder Entfernung von der Sitzfläche verstellbare Knie und/oder Fußstütze (4) vorgesehen ist.
3. Stuhl nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit dem Stuhl (l) verbundene, vorzugsweise gepolsterte Kniestütze (4) vorgesehen ist.
4. Stuhl nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3/ dadurch gekennzeichnet, daß er (l) eine um eine horizontale Achse schwenkbare sowie federnde Rückenlehne (12) aufweist.

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OR'G/WA INSPECTED
5. Stuhl nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sitzfläche (2) federnd gelagert ist und ihre Neigung und vorzugsweise ihre Höhe relativ zu der Kniestütze (4) verstellbar sind.
6. Stuhl nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5* dadurch gekennzeichnet, daß die Schräge (<$>) seiner Sitzfläche (3) zur Vertikalen mindestens 135° beträgt.
7. Stuhl nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest Teile der Sitzfläche (3), der Stütze (4) und der Rückenlehne (12)

vorzugsweise mit abrutschsicheren Oberflächen versehen und gepolstert sind.
8. Stuhl nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis J_f dadurch gekennzeichnet, daß die Fuß- und/oder Kniestütze (4) mit einer verstellbaren, vorzugsweise schrägen Arbeitsfläche (9) verbunden ist.

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