DE2325760A1 - Methode zum trennen von metallen durch fluessig-fluessig-extraktion - Google Patents
Methode zum trennen von metallen durch fluessig-fluessig-extraktionInfo
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Description
0 3-6
Outokumpu Cy, P-G Is j run
Dipl.-lng. Hans W. Groening 2325760
Dipl.-Chem. Dr. Alfred Schön
Patentanwälte
8000 München 86
Postfach 860 720, SiebartstraBe 4
Telefon 471079/70
Methode zum Trennen von Metallen durch Flüssig-Flüssig-Extraktion
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Methode zum Trennen von Metallen durch Flüssig-flüssig-Extraktion , wozu eine die Metalle
enthaltende wässrige Lösung mit einer organischen Lösung vermischt wird, welche mindestens ein Wasserstoffionen abgebendes Extraktionsmittel enthält, wobei der pH-Wert der Wasserphase durch Zugabe eines
neutralisierend wirkenden Stoffes reguliert wird, nach Erreichen des Extraktionsgleichgewichtes die Phasen voneinander getrennt werdenyund
aus der so gewonnenetiorganischen Phase bedarfsfalls mitextrahierte
Metalle durch Waschen entfernt werden sowie das Extraktionsmittel wieder in seine ursprüngliche „Wasserstofform" überführt
wird.
Ein grosser Teil der heute für Flüssig-Flüssig-Extraktion verwendeten
Extraktionsmittel hat sauren Charakter, d.h. diese Stoffe vermögen
Wasserstoffionen abzugeben, welche gemäss folgender Formel ersetzt werden können. In der Formel steht HA für ein beliebiges,
zur vorgenannten Gruppe gehörendes Extraktionsmittel:
Bindet das Extraktionsmittel auf diese :Weise Metalle, die dabei aus
der Wasserphase in die extraktionsmittelhaltige organische Phase übergehen, so gelangt gleichzeitig eine äquivalente Menge Wasserstoff
ionen in die Wasserphase, wodurch es zu einem Absinken des pH-Wertes der Wasserphase kommt. Es ist allgemein bekannt, dass bein
Arbeiten mit sauren Extraktionsmitteln der vorgenannten Art der Übergang des Metalls gemäss der obigen Formel von der Wasserphase
in die organische Phase insofern stark vom pH-Wert der wässrigen Lösung abhängt, als jedes Metall nur einen sehr engen pH-Bereich
309851/0800
hat, in dein ei^e effektive Extraktion möglich ist. Da, wie oben ausgeführt
wurde, der pH-Wert während des Extrahierens sinkt und der pH-Wert der Ausgangslösung wegen des Ausfällens von Metallhydroxider
nicht erhöht werden kann, nimmt die Effektivität der Extraktion mit wachsender Azidität ab, wobei schliesslich ein Gleichgewichtssustand
erreicht wird; dabei können je nach Metallkonzentration der Ausgangslösung in der Wasserphase u.U. noch beträchtliche Mengen
eines abzuscheidenden Metalls enthalten sein.
Es ist somit einleuchtend, dass die Kapazität der Extraktionslösung nicht voll genutzt wird. Dieser Mangel wurde bisher auf folgende
Weisen auszuschalten versucht:
Erstens: Durch Verarbeiten ausschliesslich schwach konzentrierte!
lietallsälzlösungen mit einem Metallgehalt von maximal 1-2 g/l, wöbe j
dann in der Wasserphase nur geringe pH-Wert-Änderungen auftreten.
Zweitens: Durch in einer separaten Behändlungsstufe erfolgende
Überführung des sauren Extraktionsmittels in Salzform mit Hilfe
einer Lauge, wobei anstelle der Wasserstoffionen andere Ionen, wie
z.B. Natrium-, Ammonium-, Kalzium-, Magnesium- u.dgl. Ionen freigesetzt werden. Das Überführen des Extraktionsmittels in Salzform verursacht
jedoch eine überzählige Behandlungsstufe und führt oft
auch zur Bildung einer dritten Phase, zu deren Verhinderung wiederui
zusätzliche Stoffe, wie-z.B. Alkohol, erforderlich sind. Weiter
wird beim Arbeiten mit der Salzform des. Extraktionsmittels oft auch die Selektivität beeinträchtigt.
Drittens: Durch Abscheiden eines Teils der extrahierten Wasserphase,
Vermischen desselben mit einem Neutralisationsmittel und
Rückführen dieses neutralisierten Teils der Wasserphase nach dem Absetzen in den Mischbehälter (US-Patent.Ir. 3 479 378) oder durch
Zugabe eines Neutralisationsmittels zum Wasserphasenteil zwischen
den Extraktionsstufen. Bei diesen Verfahren erfolgt die Dosierung des Keutralisationsmittels nicht anhand der im Mischbehälter ablaufenden
Reaktionen, sondern z.B. anhand von pH-Messungen in der Wasserphase,
die sich von der Dispersion abgeschieden hat„ Da die beim
Extrahieren entstehenden Wasserstoffionen mengenmässig von der in die organische Phase übergehenden Metallmenge abhängig sind, liefern
diese indirekten Methoden keine befriedigenden Ergebnisse - insbesondere dann, wenn die Metallkonzentrationen der in die Extraktionsstufe
eingespeisten Lösung variieren.
3098517 0800
Viertens: Durch Herstellung; neuer Extraktionsmittel, die bei
niedrigeren pH-Werten aktionsfähig sind (vgl. General Hills, Ine
Reihe LIX 63, LIX 64, LIX 70), wobei jedoch auch die Rückextraktion
der Metalle aus der organischen Phase erschwert wird.
Überraschend wurde nun die Feststellung gemacht, dass die Uängel
der vorangehend, umrissenen Verfahren durcii Arbeiten nach der erfindungsgemässen
Methode, deren Hauptmerkmale aus Patentanspruch 1 hervorgehen, eliminiert werden können. Die pH-Regulierung, um die es
dabei geht, gründet sich auf die Beobachtung, dass die pH-Y/erte der
fxri gemlschem Zustand befindlichen Dispersion gemessen werden können,·
diese pH-Werte wiederholen sich in.der gleicnen Dispersions-Azidität
und sind untereinander vergleichbar und unterscheiden sich nicht wesentlich von der Azidität der Wasserphase. Anhand der so
erhaltenen kontinuierlichen Messdaten kann die Dosierung des leutralisationsmittels
so geregelt werden, dass der jeweils gewünschte pH-Wert erreicht wird. Die pH-Wert-Messung lässt sich unabhängig
davon durchführen, ob die Wasserphase in der Extraktions stufe in dispergierter oder nicht dispergierter IOrm vorliegt. Die Zugabe
(Dosierung) des Neutralisationsmittels kann nach allgemein bekann- ♦
ten Verfahren , bei denen die Regelung anhand gewonnener Messungsergebnisse
geschieht, erfolgen.
Die erfindungsgemässe Verfahrensweise bietet den Vorteil, dass
auch beim Arbeiten mit hochkonzentrierten Metallsalzlösungen die gesamte Kapazität des Extraktionsmittels voll genutzt wird. Über-.
zählige Behandlungsstufen erübrigen sich, und zwischen Reaktion und
Regelung besteht keine Zeitdifferenz (Verzögerung). Sowohl die Wasserphase als auch die organische Phase können in den Mischbehälter
zurückgeleitet werden, wobei jedoch bezüglich.keiner dieser beiden
Phasen eine zwingende Notwendigkeit der Rückführung besteht. DeD
gewünschte pH-Wert ist leicht zu erreichen und lässt sich trotz im Prozessablauf eventuell auftretender Änderungen präzise und zuverlässig
konstant halten, da sich die Regelung leicht automatisieren lässt. Die pH-Regelung ist unabhängig von den übrigen Prozessveränderlichen,
so dass diese variiert v/erden können ohne dass deswegen eine Änderung der pH-Werte eintritt. Ein weiterer grosser Vorteil
besteht darin, dass bei einem mehrstufigen Extraktionssystem der pH-Regelwert jeder einzelnen Stufe unabhängig von den übrigen
Stufen gewählt werden kann, so dass auch schwierigste Trennungen durch Wahl des jeweilig günstigsten pH-Gradienten zwischen den einzelnen·
Stufen zu einer verhältnismässig einfachen Angelegenheit werden.
3Ω98ΚΊ/ηαηη
Im allgemeinen ist es angebracht, den Mischbehälter jeder Stufe
mit einer eigenen pH-Wert-Regeleinheit auszustatten, so dass die vorgenannte Unabhängigkeit der pH-Regulierungen voneinander gewährleistet
ist. Vielfach ist es jedoch so, dass nicht in allen Stufen eine pH-Regelung erforderlich ist, sondern dass in manchen Extraktionsstufen
der pH-Wert durch die Regelung in den Nachbars tuf en mit genügend hoher Genauigkeit im gewünschten Bereich gehalten werden
kann.
In den meisten Fällen können die pH-Werte bei der Extraktion so
gewählt werden, dass sich eine besondere Waschstufe (scrubbing) für die organische Phase erübrigtj in bestimmten Fällen ist aber die
Einbeziehung einer solchen Stufe durchaus gerechtfertigt.
Die Regenerierung des Extraktionsmittels, d.h. die Rückextraktioi
der Metalle in eine Wasserphase, kann nach bekannten Verfahren erfolgen. In Frage kommen hierfür u.a. Behandlung mit Mineralsäurelösung
/ ■ üeinere-), wobei man das Metall als
wässrige Lösung erhält, sowie unmittelbare Reduktion aus der organischen
Phase mit Hilfe von gasförmigem Wasserstoff, wobei dann das Metall in Pulverform anfällt.
Wie dem sachverständigen leser leicht einleuchten wird, können auch die Wasdh- und .Rückextraktionsstufen mit der erfindungsgemässei
pH-Wert-Regelung ausgestattet werden, falls in diesen Stufen eine
besonders selektive Trennung von Metallen erfolgen soll. Meist erfolgt jedoch die Behandlungin diesen Stufen in einer Weise, die
eine pH-Wert-Regelung nicht erforderlich macht.
Die erfindungsgemässe Methode kann im Zusammenhang mit jedem beliebigen,
sauren Charakter aufweisenden Extraktionsmittel angewandt werden. Solche Mittel sind z.B. die organischen Phosphorsäuren der
allgemeinen Formel
Rl
0
I
I
R2 - 0 - P = 0
I
I
OH
wobei R-, ein Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylradikal oder Wasserstoff und R2 ein Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylradikal verkörpern, sowie di< entsprechenden Thioverbindungen. Weiter gehören zu diesen sauren Extraktionsmitteln die Karbonsäuren, wie z.B. die Naphthensäuren und die Versatic-Säuren; die substituierten Karbonsäuren, wie z.B.
wobei R-, ein Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylradikal oder Wasserstoff und R2 ein Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylradikal verkörpern, sowie di< entsprechenden Thioverbindungen. Weiter gehören zu diesen sauren Extraktionsmitteln die Karbonsäuren, wie z.B. die Naphthensäuren und die Versatic-Säuren; die substituierten Karbonsäuren, wie z.B.
onnor« , n ft λ η OftOiNAL INSPECTED
die oC-Brcaolauryleaure; die Sulfonsäuren sowie Hydroxioximit ,
wie die unter den Handelsbezeichnungen HX 63, LIX 64, LIX 64 IT und LIX 70.laufenden,Produkte. Weiter können beim Arbeiten nach dieser
Methode Extraktionslösungen verwendet werden, die neben dem einen·
sauren Extraktionsmittel noch ein zweites oder mehrere andere saure Extraktionsmittel enthalten. Auch kann die Extraktionslösung neutrale
Extraktionsmittel und sonstige Zusätze, z.B. Alkohol, enthalten.
Um günstigere physikalische Eigenschaften zu erzielen werden die Extraktionsmittel gewöhnlich in Form von Lösungen verwendet, wobei
als Verdünnungsmittel Kohlenwasserstoffe oder Kohlenwasserstoffgemische,
insbesondere Kerosin, dienen; es können jedoch auch andere
Lösungsmittel (Verdünnungsmittel) in Präge kommen. In gewissen Fällen
können auch unverdünnte Extraktionsmittel verwendet werden.
Bedingt durch seine Art ist das erfindungsgemässe Verfahren nichi
an bestimmte Metalle gebunden, sondern auf die nach dem Flüssig-Flüssig-Extraktionsprinzip
arbeitenden Trennungs- und Gewinnungsprozesse aller Metalle anwendbar.
Das zuzusetzende Neutralisationsmittel ist im allgemeinen eine Lauge, jedoch können hierzu, wenn besondere Gründe es erfordern,
auch Säuren verwendet werden. Das Neutralisationsmittel befindet sich im allgemeinen in einer leicht dosierbaren Form, in flüssigem
oder gasförmigem Zustand, z.B. Ammoniak, Natrium- oder Kaliumhydroxid, Natriumkarbonat o.dgl. in wässriger Lösung oder Ammoniak in
Gasform oder vermischt mit anderen Gasen wie Luft, Stickstoff usw. Falls es die an die pH-Regelung zu stellenden Genauigkeitsforderungen
erlauben, können jedoch auch feste Neutralisationsmittel verwendet werden, z.B. Kalk, Magnesiumoxid u.dgl. Ein eventueller Säurezusatz
erfolgt stets in Form von Lösung (Verdünnung).
Im Laboratorium wurden Chargenversuche zur Trennung der Metalle Zink und Kadmium von den Metallen Kobalt und Nickel durchgeführt.
Die Sulfate der vorgenannten Metalle enthaltende wässrige Lösung und Di-(2-äthylhexyl)-Phosphorsäurelösung (HDEHP.) wurden in einem Glasgefäss
im Volumenverhältnis 1:1 miteinander vermischt. In die Dispersion wurden pH-El.ektroden getaucht; danach wurde 6prozentiges
Ammoniakwasser zugesetzt bis der gewünschte pH-Wert erreicht war. Nach weiterem lOminütigem Mischen wurden die Phasen voneinander getrennt
und analysiert; der pH-Wert der erhaltenen Wasserphase wurde . 30985 1/0800
für~den Versuch Nr. 1; 2325760
gemessen. Die Aasgangnlösung,enthielt 14 g Zn/l, 5 g Cd/l, und
5 g M/l· Der Versuch Nr. 2 wurde nach der gleichen Verfahrensweise
mit einer Lösung durchgeführt, welche 5 g Cd/l, 5 g Co/l und 5 g Ni/1 enthielt.
Dispersion Wasserphase E7 En, Ep EM·
ζ,η υα to imi
Versuch 2,45 2,5 95,6 6,0 1,7 0,7 (V75V 3>° 3>° ">5 20>2 3'5 lj0
HDEHP 3,5 3,5 99,9 46,0 8,3 1,5
4,0 4,0 99,97 78,0 35,2 2,1
π ν, 2,4 2,4 - 49,0 2,3 1,1
Versuch ^7 ^1 _ ^\l 3,6 1,4
°'|p M .. 3,6 3,6 - 94,2 30,9 8,4
tiDhnt 4,0 4,05 - 96,4 50,9 21,6
E = Extraktionsprozent
Das Ergebnis zeigt, dass sich das Zink schon in einer einzigen Stufe zu einem sehr grossen Teil von den übrigen Metallen trennen
lässt; werden in dieser Hinsicht noch höhere Ansprüche gestellt, so
kann natürlich mit mehreren Stufen gearbeitet werden. Auch die Trennung des Kadmiums vom Kobalt und Nickel lässt sich beim Arbeiten
mit einigen Stufen mühelos bewerkstelligen.
In einer kontinuierlich arbeitenden Sechs-Stufen-Extraktionsanlage
wurde Zink von einer Kobalt-Mckel-Lösung getrennt. Die Ausgangslösung
enthielt neben den vorgenannten Metallen noch Magnesium-_ und Ammoniumsulfate; ihr pH-Wert betrug, bedingt durch die vorangehenden
Behandlungs stufen, ca. 5. Die Extraktion des Zinks erfolgte
in vier Stufen, die aiisnahmslos mit eigener pH-Regelung ausgestattet
waren. Wegen des hohen pH-Wertes der Ausgangslösung wurde
^° der pH-Wert in der ersten Stufe mit Hilfe von Schwefelsäure auf 1,5
oo gebracht. In den folgenden Extraktionsstufen geschah die pH-Regelung
^ mit Hilfe von 25prozentigem- Ammoniakwasser. JDi e Rückextraktion des
J^ Zinks aus der organischen Phase erfolgte in zwei Stufen mit Hilfe
von Schwefelsäurelösung (verdünnter Schwefelsäure), die 150 g
ο H2SO./ 1 enthielt.
Die ·Ausgangslösung wurde mit einer Geschwindigkeit von 75 l/h in
die Anlage .eingespeist; das Phasenverhältnis beim Extrahieren betrug
O/A = 1. Bei der Rückextraktion betrug das Phasenverhäl^^is
θ/Α = 3,6 "^i e Temperatur bei der Extraktion betrug 60 C.
Mit diesem Verfahren wurden in den einzelnen Stufen die in Tabelle
2 zusammengestellten Tagesmittelwerte erzielt.
Wasserphase organische Phase
pH Co Ni Zn Co Zn
g/l g/l g/l g/l g/l
Extraktion ■ -
4c | Stufe | Stufe | 4,4 | 11,7 | 6, | O | 0,0004 | Rückextraktion | O, | 013 | 0,82 |
3. | Stufe | Stufe | 3,9 | 19,9 | 0,0015 | P, 82 | |||||
2. | Stufe | 2,8 | 19,0 | 0,12 | |||||||
1. | Stufe | 1,5 | 13,9 | 5,4 | 0,046 | ||||||
eingespei | 0,003 | ||||||||||
stes Gut | 4,9. | 12,3 | 6, | 3 | 7,5 | ||||||
2. | |||||||||||
1. | |||||||||||
8,0 | 0 | ,025 |
7,0 | 0 | ,13 |
1,8 | 5 | ,4 |
0,012 | 7 | ,5 |
-0,009 1,9 0,005 0,015
Mit vier Extraktionsstufen konnte also der Zinkgehalt der Kobalt;
lösung von 7,5 g/l auf 0,4 mg/l gesenkt v/erden; dabei gingen nur
0,1 % des enthaltenen Kobalts zusammen mit der Zinklösung ab.
Im folgenden wird' eine Methode zum Trennen der Metalle Zink und
Kupfer von den Metallen Kobalt und Nickel beschrieben. Die Trennung gestaltet sich dank pH-gere"gelter Extraktion wesentlich einfacher
als früher. Speziell für diesen Extraktionsversuch wurde eine· Sulfatlösung
mit folgendem Metallgehalt hergestellt: Co 25 g/l, Ii 10 g/l, Zn 10 g/l und Cu 10 g/l. Als geeignete Extraktionslösur^
erwies sich aufgrund vor angehe rider Vorversuche eine 0,75 M-HDEHP-Lampenöllösung,
die ausserdem 20 Volumenprozent LIX 64 TT enthielt.
Zu Vergleichszwecken wurde ausserdem ein Parallelversuch mit blossen
0,75 M KDEHP-Lösung durchgeführt.
Die Versuche wurden mit einem Volumenverhältnis von O/A = 1,2
unter Regelung des gewünschten pH-Wertes in jedem einzelnen Chargenversuch
durchgeführt,· die pH-Regelung basierte auf kontinuierlicher pH-Messung in der Dispersion.· Als Itfeutralisationsmittel diente
ein Gemisch aus Ammoniak und Luft. Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
30985 1/0800
PH EZn ECu ECo ENi
Of
üf
Of
tf
/ο /ο Jo fo
Versuch Nr. 1 3,0-4 99,3 44,8 , 4,0 2,0
0,75 MHDEHP 3,50 99,9 71,7 7,5 4,0
4,09 99,9 85,8 16,0 3,0
Versuch Ir. 2 1,27 37,4 33,0 0,3 2,0
0,75 M HDEHP 2,08 89,6" 68,.2 1,0 2,0
+ 20 Vol.?5
LIX 64 Έ . 2,86 99,2 9'3,3 4,1 3,0·
3,71 99,9 98,8 17,1 3,0
Die erhaltenen Resultate zeigen, dass beim Arbeiten mit HDEHP-Lösung
der pH-Bereich, der sich zum Trennen des Kupfers von Nickel und von Kobalt eignet, ziemlich schmal ist, sich aber durch Zugabe
von LIX 64 N in die Lösung erweitern lässt. Allerdings sind auch in diesem Falle zum Trennen der vorgenannten Metalle drei bis vier
Stufen erforderlich.
Geht es darum, die Metalle Zink und Kupfer voneinander zu trennen,
so ist blosse HDBHP-Lösung wirksamer als das vorgenannte-Gemisch.
.
Es wurden vergleichende Extraktionsversuche mit zwei verschiedenen
Extraktionslösungen durchgeführt: 0,9 M Haphthensäure 230 SP in
Lampenöl und 0,9 M Mckelnaphthenat in Lampenöl. Die letztgenannte Lösung hatte eine solche Zusammensetzung, dass sie sich mit einer
wässrigen Lösung im Gleichgewichtszustand befand, die 0,5 M ilickel
enthielt und pH-Wert 7 hatte.
Als Ausgangslösung für diese Extraktionsversuche diente Sulfatlösung,
welche 25 g Ni/l, 10 g Cu/l und 10 g Zn/l enthielt und
deren pH-Y/ert 1 betrug.
Beim Extrahieren mit Mckelnaphthenat konnte der pH-Wert durch Variieren des Phasenvolumenverhältnisses V p/V beeinflusst werden.
Das Abhängigkeitsverhältnis zv/ischen dem pH-Wert und dem verwendeten Phasenverhältnis geht aus Tabelle 4 hervor, in der auch
das erzielte Extraktionsergebnis verzeichnet ist. Zu Vergleichszwecken wurden mit Naphthensäüe Parallelversuche unter Verwendung
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des gleichen Phasenverhäl.tnieses wie beim Arbeiten mit Naphthenat
durchgeführt und der pH-Wert durch direkte Regelung auf den gleichen Wert angehoben.
VQ pH Hickelnaphthenat· Naphthensäure
^■1 * ^Cu o/Zn Cu Zn
0,53 3,6 23,0 0,9 27,0 2,2
ι 0,83 4,6 97,7 653 96,9 9,0 . .
1,0 . 5,2 99,68 21,6 99,6.7 19,5
2,8 5,8, 99,93 92,2 9.9,95 93,5
Wie aus der Tabelle hei-vorgeht, bestehen zwischen den erzielten
Extraktionsergebnissen keine nennenswerten Differenzen.
Das Arbeiten mit der Salzform bietet jedoch mehrere Schwierigkeiten:
Das Überführen der Säure in Salzform führt oft zur Bildung einer dritten Phase j das Verhältnis zwischen Salz- und Säureteil
des Sxtraktionsmittels kann sich usUe leicht verschieben mit der
jTolge, dass auch der pH-Wert während des Extraktionsprozesses variiert,
obwohl das Verhältnis der Phasenströme unter Kontrolle gehal ten werden kannj das Extraktionsergebnis ist, ändert sich das Verhältnis
der Phasenströme 5 im allgemeinen sehr starken Änderungen unterworfen, da sich hierbei neben dem pH-Wert, auch das Verhältnis
zwischen dem Extraktionsmittel und den zu extrahierenden Metallen ändert und diese letztgenannte Änderung in gleicher Richtung wie
die pH-Änderung wirkt.
Durch Arbeiten mit unmittelbarer pH-Regelung lassen sich alle diese Mängel vermeiden, und die Regelwerte können jeweils den augenblicklichen
Verhältnissen entsprechend gewählt werden. Auch das Phasenverhältnis kann geändert werden ohne dass dadurch die pH-Werte
bei der Extraktion beeinflusst werden.
309851/0800
Claims (3)
1. Methode zum Trennen von Metallen durch Flüssig-Flüssig-Extraktion
, wozu eine die Metalle enthaltende wässrige lösung mit einer
organischen Lösung vermischt wird, welche mindestens ein Wasserstoff
ionen abgebendes Extraktionsmittel enthält, wobei der pH-Wert der Wässerphase durch Zugabe eines Feutralisationsmittels geregelt wird,
nach Erreichen des Extraktionsgleichgewichtes die Phasen voneinander getrennt werden, und aus der erhaltenen organischen Phase mitextrahierte
.Metalle bedarfsfalls durch Waschen entfernt werden sowie
das Extraktionsmittel wieder in seine ursprüngliche „Wasserstofform"
überführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der
pH-Wert unmittelbar in der Dispersion gemessen wird und auf Grund dieses Messergebnisses in die Dispersion so viel Heutralisationsmittel gegeben wird, dass die Wasserphase den gewünschten pH-Wert
erhält.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die pH-Messung in der Dispersion mit Hilfe herkömmlicher
pH-Elektroden erfolgt, und dass anhand der so erhaltenen Messergebnisse das Neutralisationsmittel nach bekannten Verfahren automatisch
dosiert (zugesetzt) wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, · d a d.ur c h gekennzeichnet,
dass die Extraktion in einer mehrstufigen Anlage nach dem
Gegenstromprinzip unter Verwendung von pH-Regelung in einer oder
mehreren Stufen vorteilhafterweise in der Form geschieht, dass mit Hilfe voneinander unabhängiger pH-Regelungen zwischen1 den einzelnen
Extraktionsstufen der optimale pH-Gradient erzeugt wird»
309851 /0800
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