DE2325566B2 - Magnetisch/mechanisch arbeitender Schließzylinder - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen magnetisch/mechanisch arbeitenden, mittels Flachschlüssel betätigbaren Schließzylinder gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein derartiger Schließzylinder ist aus der US-PS 21 21 301 bekannt, bei der ein mechanisch einzuordnende Stiftzuhaltungen sowie magnetisch einzuordnende magnetische Zuhaltungen aufweisender Schließ/yljnder offenbart ist, der mittels Flachschlüssels betätigbar ist. Dieser Flachschlüssel trägt an seiner einen Schmalseite übliche Einordnungseinschnitte für die Stiftzuhaltungen und an der gegenüberliegenden Schmalseite eingebettete Permanentmagnete, mittels deren die magnetischen Zuhaltungen aus ihrer Sperrlage in ihre Freigabelage gesteuert werden. In ihrer Sperrlage befinden sich die magnetischen Zuhaltungen in zueinander fluchtenden Ausnehmungen von Zylinderkern und Schloßgehäuse in solchen Positionen, daß sie Zylinderkern und Gehäuse übergreifen und damit eine Blockierung des Zylinderkerns bewirken. Nach Einführung eines passenden Schlüssels erfahren die magnetischen Zuhaltungen aufgrund eines abstoßenden oder anziehenden Effekts der Schlüsselmagnete eiine solche Lageänderung, daß durch ihr völliges Hineinwandern in die Gehäuse- bzw. Zylinderkernausnehmungen die Trennlinie zwischen Zylinderkern und Gehäuse freigegeben ist und der Zylinderkern gedreht werden kann. Voraussetzung hierfür ist selbstredend, daß durch die Einordnungseinschnitte am Flachschlüssel die mechanischen Zuhaltungen ebenfalls zum Abgleich mit der Trennlinie zwischen Zylinderkern und Gehäuse gebracht worden sind.

Der Einführung des aus der US-PS 2121301 bekannten Schließzylinders in die Praxis steht der Mangel an Betriebssicherheit entgegen. Wie vorstehend dargelegt, beruht die Sperr- und Freigabewirkung der magnetischen Zuhaltungen auf einer Lageveränderung, die einmal durch die Schlüsselmagnete und, bei deren Abwesenheit, durch die Schwerkraft bedingt ist Dies bedeutet, daß beim bekannten Schließzylinder mit einem beweglichen magnetischen Lesegerät gearbeitet

ι ο wird, das der Zuverlässigkeit durchaus entbehrt Bedingt ist dies durch zu geringe magnetische Kräfte sowie durch die Möglichkeiten des Verklemmens sowie des Aneckens, wozu noch Erschwernisse aufgrund von Verschmutzungen und Witterungseinflüssen hinzukom men.

Auch ist aus der US-PS 36 39 906 ein Schließzylinder bekannt, der bewegliche, durch Magnetkraft gesteuerte Zuhaltungen aufweist denen ein elektrisch arbeitendes Speicher- sowie ein Steuergerät nachgeschaltet sind.

Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen magnetisch/mechanisch arbeitenden, mittels Flachschlüssel betätigbaren Schließzyünder der vorausgesetzten Gattung zu schaffen, welcher keine durch Magnetkraft bewegten Teile für das Ablesen des Schlüsselgeheimnisses aufweist, um mechanisch bedingte Betriebsstörungen zu vermeiden.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Was nun die mit der Erfindung erzielten Vorteile anbelangt, so ist zunächst einmal, was die baulichen Gegebenheiten anbelangt, festzustellen, daß der aufgrund des Erfindungsgedankens durch ein erhöhtes Sicherheitsniveau bereicherte Schließzylinder in seinen Abmessungen die Größe herkömmlicher, rein mecha nisch arbeitender Schließzylinder nicht übersteigt, was die Möglichkeit eröffnet, schnell und einfach mechanisch arbeitende Schließzylinder gegen erfindungsgemäße auszutauschen. Die Beibehaltung der Größenabmessungen gilt auch für den Flachschlüssel, der seiner neuen Bestimmung allein dadurch gegenügt, daß er an bzw. in seinem Schlüsselrücken das magnetische Schlüsselgeheimnis trägt.

Des weiteren ist an funktionellen Vorteilen hervorzuheben, daß der erfindungsgemäße Schließzylinder einen störungsfreien und zuverlässigen Betrieb gewährleistet, da Schwierigkeiten, wie sie das bewegliche Lesegerät aufzuweisen hatte, durch das keiner Bewegungsnotwendigkeit unterworfene feste Lesegerät ausgeschaltet sind. Zu den durch die Erfindung überwundenen Mängeln gehören auch die für Bev/egungen von Magnetzuhaltungen insbesondere in kritischen Situationen zu schwachen magnetischen Felder, die sich beim erfindungsgemäßen Schließzylinder als völlig ausreichend erweisen, weil Ortsveränderungen magnetischer Zuhaltungen nicht mehr erforderlich sind, und nunmehr die Möglichkeit dargeboten ist, die vom festen Lesegerät aufgenommenen und in elektrische Werte umgewandelten magnetischen Schlüsselfelder zu verstärken und wirkungsvoll an die Auswerteinrichtung weiterzuleiten.

Schließlich ist als Vorteil anzusehen, daß, unter bewußter Aufteilung der Funktionseigenschaften und der damit ermöglichten optimalen Ausgestaltung der einzelnen Bauelemente, die vorprogrammierte Vergleichseinrichtung, der Diskriminator sowie das von letzterem auf »Ja« oder »Nein« geschaltete Steuergerät für den Sperriegel sich, vom Schließzylinder losgelöst, in dessen Nähe oder anderswo befinden können. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbil-

düngen des Gegenstands des Anspruchs 1.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Schließzylinders und eine Schließanlagen-Anordnung dargestellt Es zeigen die Fig. 1 und 2 Draufsichten, Seitenansichten und eine Längsschnitiansicht des erfindungsgemäßen Schließzylinders nebst Schlüssel für eine Betätigung mittels magnetischen Schlüsselgeheimnisses, wobei sowohl Schließzylinder als auch Schlüssel außerdem mit üblicher mechanischer Ausstattung (Zuhaltungen imd Mittel zu deren Einordnung) versehen sind, und es zeigt die Fig.3 das Schema einer Schließanlagen-Anordnung, die die durch die Erfindung ermöglichten Vervollkommnungen aufzuweisen hat.

In den F i g. 1 und 2 ist ein eine magnetische Codierung 19 tragender Flachschlüssel 20 und ein Schließzylinder 12 gezeigt, der mit mechanischen Zuhaltungen, also Gehäusestiften 22 und Kernstiften 23 ausgestattet ist und somit selbst Sperr- und Entsperrwirkungen auszuüben vermag. Das bedeutet alsu, daß der nicht dargestellte Türriegel nur dann freigegeben werden kann, wenn zuvor der Schließzylinder 12 mit einem Schlüssel betätigt werden kann, der die richtige magnetische Information mitbringt und darüber hinaus in der Lage ist, den Schließzylinder mechanisch zu entsperren. Mit 24 ist eine Radialnut im Schließzylinder- 2°> gehäuse bezeichnet, deren seitliche Erstreckungen durch den Laufbereich des Zylinderkerns gegeben sind, und in die das Lesegerät 21 zwecks Nachbarschaft zur magnetischen Codierung des Flachschlüssels 20 mit seinem Lesekopf eingesetzt ist. Die Leitungen 15 verbinden das Lesegerät 21 mit dem nicht dargestellten elektronischen Steuergerät Vom Steuergerät kommen die Leitungen 25, die über die vom Schloß betätigte Kontaktvorrichtung 26 und die Leitungen 27 Strom vom Steuergerät bzw. Relais zum Hubmagneten leiten.

Nach Herausziehen des Schlüsseis aus dem Schlüsselkanal des Schließzylinders fällt das Steuergerät in «einen Anfangszustand zurück. Man kann es auch als ständig an die Stromquelle angeschlossenen bistabilen Multivibrator ausbilden, der im Ruhestand den einen ihm möglichen Zustand einnimmt in der seine Endstufe nicht stroradurchlässig ist Bei Einführung bzw. Betätigung des passenden Schlüssels in den Schließzylinder erhält der Multivibrator eine gegen vorher entgegengesetzte Spannung auf den Eingangstransistor, was bewirkt, daß der Multivibrator in seine zweite stabile Lage umkippt in der seine Endstufe stromleitend wird. Nach Entfernen des Schlüssels kippt der Multivibrator in seine erste stabile Lage zurück.
Die erfindungsgemäße Anlage gibt die Möglichkeit,

1. Türen mit Einzelschlüssel, Gruppenschlüssel und Generalschlüssel zu schließen und zu öffnen,

2. eine Gruppe von Türen von einer Zentrale aus zu sperren,

3. eine Gruppe von Türen von der Zentrale aus zu öffnen und

4. die gesamte Anlage von der Zentrale aus zu sperren.

Daß damit auch eine Überwachung von Einzeltüren und Türgruppen gegeben ist, bedarf keines weiteren Hinweises. Der Aufbau einer entsprechenden Anlage ist in F i g. 3 chematisch dargestellt.

Mit GI, GlI und GIlI sind Gruppen von Türen Tl, Tl und 73 bezeichnet, wobei jeder Türgruppe eine Schaltplatte im elektronischen Steuergerät, das in einer Zentralstelle Zsteht, zugeordnet ist.

Auf der Platte befindet sich für jede Tür ein Funktions- bzw. Schaltkreis für die Verarbeitung der von den Schlüsseln kommenden Schlüsselgeheimnisse und zur Betätigung der Steuerrelais. Sämtliche Schaltkreise der Platte sind mit dem Gruppenschalter und darüber hinaus mit dem Zentralschalter verbunden.

Außer einer Signalanlage kann auch eine Alarmanlage vorgesehen sein, die im Signalstromkreis liegen kann.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Magnetisch/mechanisch arbeitender, mittels Flachschlüssel betätigbarer Schließzylinder, wobei auf der einen Schlüsselschmalseite die Kerben (mechanisches Schlüsselgeheimnis) zur Betätigung der (mechanischen) Zuhaltungen und auf der gegenüberliegenden Schlüsselschmalseite das magnetische Schlüsselgeheimnis in Form von Permanentmagneten angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß sich, dem Rücken des in Schloßnullstellung eingeführten Flachschlüssels (20) benachbart, im Schloß eine Abfrageeinrichtung in Gestalt eines unbeweglichen Lesegeräts (21) befindet, und daß im oder am Schloß ein vorprogrammiertes Speicher- sowie ein Steuergerät (eine Auswerteinrichtung) vorgesehen sind, wobei letzteres bei Übereinstimmen von Schlüsselgeheimnis und Vorprogrammierung ein Freigabesignal zum Lösen einer Sperre abgibt

2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zylindergehäuse eine durch den Zylinderkern begrenzte Radialnut (24) aufweist, in die das unbewegliche Lesegerät (21) zwecks seiner zum eingeführten Schlüsselrücken benachbarten Anbringung eingreift.

3. Mit Schließzylinder der Ansprüche 1 oder 2 ausgestattete Schließanlage, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein Teil der zur Schließanlage gehörenden Schließzylinder (12) mit dem unbeweglichen Lesegerät (21) versehen sind, daß aber alle Schließzylinder mit dem gleichen Haupt- oder Generalschlüssel betätigbar sind.