DE2320501C3 - Vorrichtung zur Verminderung des Schlafatemgeräusches - Google Patents
Vorrichtung zur Verminderung des SchlafatemgeräuschesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Verminderung des Schlafatemgeräusches, die den
M Unterkiefer in einer gegenüber der normalen Schlafotellung vorgeschobenen Lage hält, und die als in den
Mundraum einführbarer, eine vertikale Bißsperre aufweisender Einsatz ausgebildet ist, welcher an den
Innen- und Außenflächen der Zähne des Oberkiefers
anliegende Flächen aufweist
Bei einer durch das DE-Gbm 16 98 628 bekannten Vorrichtung soll das Schnarchen dadurch verhindert
werden, daß diese beim Schlafen den Mund verschließt und dadurch die Mundatmung verhindert. Hierzu weist
diese Vorrichtung eine einen Lippenschild bildende gewölbte Platte auf, die Wulste zur besseren Abdichtung gegenüber den Lippen besitzt
Dieses Gerät vermag in der Praxis jedoch das Schnarchen nicht zu verhindern. Einmal entsteht das
Schnarchen nicht nur bei Mundatmung, sondern auch bei Nasenatmung. Zum andern weist diese Vorrichtung
zwar an den zwei Stellen beidseits ihrer lotrechten Mittelebene, an denen eine am Gaumendach anliegende
Gaumenplatte mittels durch die Zahnreihe hindurchfüh
rende Stege am Lippenschild befestigt ist kleine nach
unten ragende Wülste auf, die bei geschlossenem Mund
hinter die untere Zahnreine greifen und beim Zubeißen je nach der Stellung der Zähne den Unterkiefer etwas
nach vorne schieben. Diese seitwärts angeordneten
Wülste sind jedoch so klein, daß schon bei leichtem
öffnen des Mundes im Schlaf die unteren Zähne außer Eingriff mit den Wülsten kommen und der Unterkiefer
zurückfällt in die normale Schlaflage, in der der Abstand zwischen Gaumensegel und Zungenrücken so klein ist,
so daß der Patient schnarcht.
Dabei ist zu berücksichtigen, daß bei dieser bekannten Vorrichtung die Gaumenplatte die Zunge
etwas nach hinten drückt und daher dem Reflex entgegenwirkt, der bei in den Mundraum eingeführten,
und auf den Unterkiefer drückenden Fremdkörper die Kaumuskulatur zum Zubeißen anregt
Dieser Reflex ist bei dieser bekannten Vorrichtung nur schwach vorhanden, weil nur der untere Rand des
Lippenschildes und dazuhin außerhalb des Zungenrau
mes auf den Unterkiefer einwirkt.
Schließlich ist bei dieser bekannten Vorrichtung nicht gewährleistet, daß, wenn überhaupt bei gegebener
Zahnstellung möglich, der Unterkiefer beim Zubeißen so weit vorgeschoben wird, daß das Gaumensegel vom
Zungenrücken einen so großen Abstand erhält, daß auch das bei der Nasenatmung noch mögliche
Schnarchen unterbleibt
Schnarchen mit größerer Sicherheit verhindernde Vorrichtung zu entwickeln.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß einmal dadurch
gelöst, daß der Einsatz der Vorrichtung eine entsprechend dem Zahnbogenverlauf U-förmig ausgebildete
Platte aufweist, an deren Ober- und Unterfläche die Kauflächen der Zähne des Ober- und Unterkiefers in
Schlafstellung anliegen und die an ihrem Rand nach unten und oben abstehende Leisten aufweist, die bei
eingesetztem Einsatz zumindest an den Innenflächen der Zähne des Unterkiefers anliegen, wobei der
Unterkiefer eine so weit vorgeschobene Lage einnimmt, daß ein das Schlafatemgeräusch verhindernder oder
vermindernder Abstand zwischen Gaumensegel und Zungenrücken gewährleistet ist ι s
Diese Erfindungsaufgabe kann außerdem dadurch gelöst werden, daß der Einsatz der Vorrichtung aus zwei
im wesentlichen starr miteinander verbundenen Drahtbügeln besteht, die in geneigt gegeneinander verlaufenden
Ebenen angeordnet sind, und Befestigungselemente zur Befestigung an den Zähnen beider Kiefer aufweisen,
wobei der Unterkiefer eine so weit vorgeschobene Lage
einnimmt, daß ein das Schlafatemgeräusch verhindernder
oder vermindernder Abstand zwischen 'Gaumensegel und Zungenrücken gewährleistet ist
Das Einhalten eines derartigen Abstandes ist zwar aus der US-PS 31 32 647 an sich bekannt Bei dieser
Anordnung wird durch eine Platte oder durch ein Rohrstück auf die Zungenwurzel ein Druck ausgeübt so
daß die Zunge in diesem Bereich im Abstand von dem Gaumensegel gehalten ist Eine ähnliche Anordnung
zeigt die DE-PS 4 07 949; bei dieser Anordnung wird die Zunge durch einen Bügel, der auf der Zungenwurzel
aufliegt am Zurückfallen gehindert Beide bekannte Anordnungen weisen den Nachteil auf, daß durch den
Druck auf den hinteren Teil der Zunge bei dem Benutzer der Vorrichtung ein heftiger Brechreiz
erzeugt wird.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Zunge infolge der vorgeschobenen Lage des Unterkiefers
auf Grund der auch im Schlaf nicht völlig aufgehobenen Spannung der Zungenmuskulatur, insbesondere
des sogenannten musculus genioglossus, der von der Innenseite des vorderen Unterkieferbogens aus
fächerförmig in die Zunge hineinstrahlt, aktiv-funktionell nach vorne verschoben und dadurch der Abstand
ihres Zungenrückens von dem Gaumensegel vergrößert Gleichzeitig wird der sogenannte musculus
styloglossus, der an den Schläfenbeinen ansetzt und in
Zusammenarbeit mit dem an dem oberhalb des so Kehlkopfes angeordneten Zungenbein eingreifenden
musculus hyoglossus die Zunge hängemattenartig unterstützt, reflektorisch gespannt und dadurch eine
Vorwärtsbewegung der Zunge unterstützt.
Durch die vorgeschobene Position des Unterkiefers wird eine Verspannung der gesamten Zungenmuskulatur
induziert die die Zunge in der besonders vorteilhaften, die Mund- und Nasenatmung begünstigenden
Stellung hält Außerdem wird durch diese Muskelspannung eine Formveränderung der Zunge
erzielt, die einer Bewegung der Zunge entspricht, wie sie im Extremfall zum Herausstrecken der Zunge führt, und
die erforderliche Abstandsvergrößerung des Zungenrückens vom Gaumensegel unterstützt.
Die Erfindung hat dadurch, daß der Zungenrücken in erforderlichem Abstand vom Gaumensegel gehalten ist,
den Vorteil, daß einerseits zwischen der Zunge und dem Gaumensegel genügend Raum vorhanden ist, so daß
auch bei Mundatmung die Luft in die unteren Atemwege gelangen kann, ohne daß sie durch einen engen Spalt
zwischen dem Zungenrücken und dem Gaumensegel hindurchgepreßt werden muß, was zu den bekannten
Pfeif- und Rasselgeräuschen führen kann, und daß andererseits das Gaumensegel in den Mundraum
ungestört ausweichen kann, so daß auch bei Nasenatmung die Luft ungehindert durch den Rachen in die
unteren Atemwege strömen kann, ohne daß die durch ein erzwungenes Flattern des Gaumensegels bedingten
rasselnden Schnarchgeräusche entstehen müssen. Weiterhin ist von Vorteil, daß eine direkte mechanische
Beeinflussung der Zunge, die zu Schädigungen der Zunge oder zu einem Brechreiz führen kann, vermieden
ist
Mit der U-Form der Abstandsplatte wird eine große Abstützfläche und gleichmäßige Verteilung der durch
die Spannung der Kaumuskulatur ausgeübten Kraft auf die Zähne erreicht Dabei kann die Form der Ober- und
Unterseite der Abstandsplatte an dia Form der «.auflachen der Zähne angepaßt sein, so daß diese
flächenhaft und nicht punktförmig an dem Einsatz anliegen, was im Laufe der Zeit zu !«Schädigungen der
Zähne und/oder zu Einkerbungen in den Anlageflächen der Abstandsplatte führen würde und eine Veränderung
der erwünschten Kieferstellung zur Folge haben könnte.
Die Leisten, die sich über die gesamte Höhe der Zähne erstrecken können, brauchen nicht an das Profil
der Außen- und Innenflächen der Zähne angepaßt zu sein und können in einer für die Herstellung des
erfindungsgemäßen Einsatzes vorteilhaften Weise plattenförmig ausgebildet sein. Dabei können sich die
Leisten bukkal und lingual längs des gesamten inneren und äußeren Umfangs der U-förmigen Abstandsplatte
erstrecken, so daß der Einsatz im Querschnitt ein Η-Profil aufweist.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Bißsperre so ausgebildet daß sie den Kiefer in einer
geöffneten Stellung hält
Diese Kieferstellung führt zu einer Vergrößerung des Abstandes der Zungenoberfläche von dem Gaumen und
damit auch zu einer weiteren Vergrößerung des AStandes des Zungenrückens von dem den harten und
weichen Gaumen in Richtung auf den Rachen zu fortsetzenden Gaumensegel, so daß au?h bei alten
Menschen oder besonders tief schlafenden Menschen, bei denen die Muskelspannung im Schlafzustand
besonders stark vermindert ist, ein hinreichend großer Abstand des Zungenrückens von dem Gaumensegel
gewährleistet ist. Außerdem läßt sich bei leicht geöffnetem Kiefer die vorgeschobene Stellung des
Kiefers besonders leicht und beschwerdefrei erreichen.
Der Einsatz kann durch an den Innen- und Außenflächen der Zähne des Unterkiefers angreifende
Stützflächen gehalten werden. Diese Stützflächen können in einem solchen Abstand voneinander angeordnet
sein, dad sie, zumindest an einigen Stellen,
unmittelbar an den Innenflächen (lingual) und den Außenflächen (bukkal) der Zähne des Unterkiefers
anliegen, so daß der Einsatz in der Ebene des Unterkiefers ni.ht verschoben werden kann. Die
Stützflächen können aber auch in einem geringfügig größeren Abstand voneinander angeordnet sein, so daß
bei eingesetztem Einsatz, wenn also der Unterkiefer in seiner vorgeschobenen Lage gehalten ist, nur die
lingualen Stützflächen des Einsatzes an den Innenflächen der Zähne de.s Unterkiefers anliegen.
In beiden Fällen kann die vorgeschobene Stellung des
Unterkiefers in einfacher Weise dadurch erreich! sein,
daß der Einsatz zumindest eine an der Außenfläche von Zähnen des Oberkiefers angreifende, gegen die an dem
Unterkiefer angreifenden Stützflächen geeignet versetzte Stützfläche aufweist, die im Zusammenarbeit mit
den bukkalen und lingualen Stützflächen für den Unterkiefer einen Anschlag bildet, durch den eine
Rückwärtsverschiebung des Unterkiefers verhindert ist.
Wenn neben den bukkalen und lingualen Stützflächen für den Unterkiefer bukkal und lingual angeordnete
Stützflächen für die Zähne des Oberkiefers vorgesehen sind, so bilden diese einen Anschlag für die Vorwärtsi.ind
Rückwärtsbewegung des Unterkiefers. Diese können wiederum so angeordnet sein, daß ein gewisses
Spiel verbleibt, oder aber nur eine einzige wohldefinierte
Kiefcrstcllung möglich ist.
Die an den Zähnen anliegenden Flächen haben den Vorteil, daß die im wesentlichen in der Ebene der Kiefer
.ingreifenden Kräfte, die zu einer Rückstellung des Unterkiefers in seine normale Ruhelage führen würden.
gleichmäßig auf alle Zähne verteilt werden, an denen die Flächen anliegen, und nicht, wie bei der Benutzung von
Drahtschlaufen od. dgl., nur auf wenige Zähne übertragen werden, die unter dem andauernden Einfluß solcher
Belastungen ihre Stellung verändern oder beschädigt werden können.
Es versteht sich, daß der Einsatz durch zusätzliche
federnde oder schlaufenartig ausgebildete Befestigungselemente an einer oder an beiden Zahnreihen befestigt
sein kann, um ein Herausfallen des Einsatzes beim Öffnen des Mundes zu verhindern oder die Gefahr, daß
der Einsatz in den Rachenraum gelangen kann, auszuschließen.
Solche B< fesngungsmittel sind jedoch, wie aus der
Kieferorthopädie bekannt ist. selbst bei locker im Munde sitzenden dreidimensionalen Vorrichtungen, wie
sie auch der erfindungsgemäße Einsatz darstellt, in den
Fällen nicht notwendig, in denen solche Einsätze eine Muskelspannung verursachen, die reflektorisch einen
Reiz auf die Kaumuskulatur ausübt, der dazu führt, daß
die Kiefer gegeneinander gezogen werden, wobei sich Jie Kauflächen auf der vorgesehenen Bißsperre
abstützen können, so daß der Einsatz auch ohne zusätzliche Befestigungsmittel sicher im Munde festgehalten
wird. Der erfindungsgemäße Einsatz kann daher besonders einfach aufgebaut sein.
Zur Erleichterung der Benutzung des Einsatzes kann es zweckmäßig sein, daß gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung der Einsatz an dem Unterkiefer fixiert gehalten ist. so daß er beim Sprechen nicht aus dem
Munde genommen zu werden braucht.
In vielen Fällen kann es ausreichend sein, wenn der
F.msatz nur in t-inem Teilbereich des Kiefers, etwa im
Bereich der Seitenzähne vorgesehen ist, um die Größe und den Materialaufwand für den Einsatz möglichst
klein zu halten.
Bei hinreichend ausgeprägter Profilierung der Abstandsplatte,
die auch als Aufbißplatte oder -schiene bezeichnet werden kann, kann das dem Kauflächenprofil
der Zähne entsprechende Kauflächenrelief der m>
Abst3ndsplatte zur Abstützung des Einsatzes völlig ausreichend sein.
Zur sicheren Halterung des Einsatzes genügt es jedoch, wenn gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung die von den Rändern der Abstandsplatte ·-"· abstehenden Leisten nur abschnittsweise vorhanden
sind, wobei gemäß einer Ausführungsform der Erfindung der Einsatz so ausgebildet sein kann, daß
zumindest die nach oben abstehenden Leisten nur im Bereich der Backen- und Eckzähne angeordnet sind, so
daß im Bereich der Schneidezähne des Oberkiefers keine Stege vorhanden sind. Dies hat einerseits den
Vorteil, daß bei gewohnheitsmäßiger Mundatmung die Atemluft ungehindert in den Mundraum eintreten kann
und andererseits den, daß die Zunge bis zur Anlage der Zungenspitze an den Innenflächen der oberen Schneidezähne
vorgeschoben werden kann, und damit auch der Zungenrücken einen möglichst großen Abstand vom
Gaumensegel einnehmen kann. Dabei kann die reflektorisch unter erhöhter Muskelspannung (Muskeltonus)
stehende Zunge mit ihrer Zungenspitze zusätzlich gegen die an den Zähnen des Unterkiefers anliegende
linguale Leiste des Einsatzes abgestützt sein und unter einem gewissen Druck auf der Abstandsplatte aufliegen
und dadurch zur sicheren Fixierung des Einsatzes in der Mundhöhle ebenfalls beitragen. Dabei ist es nicht
erforderlich, daß die die Bißsperre bildende Abstandsplatte sich bis in den Bereich der letzten Mahlzähne
erstreckt.
Schnarchen tritt aber auch auf. wenn eine Person von der Nasenatmung zur Mundatmung übergeht und in
einer bestimmten Schlafstellung oder -phase der Muskeltonus der Lippenmuskulatur nicht mehr ausreicht,
um die Lippen geschlossen zu halten, und dadurch der Schlafende zumindest teilweise durch den
Mund zu atmen beginnt.
Zur Vermeidung des Schnarchens kann es daher zweckmäßig sein, daß gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung der Einsatz ein Lippenschild aufweist, durch das die Spannung der Lippenmuskulatur vergrößert
ist.
Im einfachsten Fall kann das Lippenschild durch im Bereich der Schneidezähne angeordnete Abschnitte der
bukkalen Leisten gebildet sein, die an den Außenflächen beider Kiefer anliegen und den Abstand der Lippen von
den Außenflächen der Zähne vergrößern und dadurch die Lippenmuskulatur in einem gespannten Zustand
halten und einen reflektorischen Lippenschluß herbeiführen.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist das Lippenschild als im Abstand von den Schneidezähnen
des Oberkiefers bukkal angeordnete Platte ausgebildet, die in keiner Stellung des Einsatzes an den Schneidezähnen
des Oberkiefers zur Anlage kommen kann, so daß diese nicht belastet werden.
Auch kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung das Lippenschild an dem Einsatz verschiebbar
gehalten sein, beispielsweise dadurch, daß die das Lippenschild bildende Platte Endabschnitte aufweist, die
in an den Leisten des Einsatzes angeordneten Laschen verschiebbar gehalten sind, so daß bei einer Verschiebung
der Kiefer gegeneinander oder bei einem sagittalen Vor- oder Zurückstehen der Schneidezähne,
wobei die Schneidezähne des Oberkiefers an dem Lippenschild zur Anlage kommen könnten, dieses
sagittal verschoben werden kann, so daß kein Druck aul
die Schneidezähne ausgeübt wird. Die verschiebbare Halterung des Lippenschildes hat den Vorteil, daß dei
erfindungsgemäße Einsatz an die verschiedenster
Zahnstellungen in einfachster Weise durch Verschieber des Lippenschildes angepaßt werden kann.
Zweckmäßig ist es, wenn das Lippenschild mil Aussparungen versehen ist, durch die bei gewohnheitsmäßigen Mundatmern die Atemluft in den Mundraurr
eintreten kann, so daß der Einsatz mit Lippenschild auch
für diese als Trainingsgerät für die Lippenmuskulatui
23 20 5Oi
verwendbar ist.
Rei einer Ausführungsform der Erfindung besteht der
Einsät/ aus einem flexiblen Material. Dies hai den
Vorteil, daß die Leisten entsprechend der Formelasti/ität
des Materials unter einer gewissen Spannung, die ■>
durch das muskuläre Anlegen der Zunge und Wange entsteht, an den Außen- und Innenflächen der Zähne
anliegen, was zu einer sicheren Lage des Einsatzes beilegt. Die Anwendung flexibler Materialien ist auch
für dir rationelle und billige Fertigung der Einsätze, die in
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als einstückige Kunststoffteile ausgebildet sein können, von großem
Vorteil, da diese dann in verhältnismäßig wenigen verschiedenen Größen hergestellt werden können und
nicht an jedes Gebiß besonders angepaßt werden is müssen.
Die Erfindung wird an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform näher erläutert. Es zeigt
F i g. I einen Einsatz mit im Bereich der Backenzähne angeordneten Leisten,
F i g. 2 einen Einsatz mit Lippenschild und
F i g. 3 eine schematische Darstellung der Mund- und
Rachenhöhle bei eingesetztem Einsatz.
Der in Fig. 1 dargestellte Einsatz 1 ist als einstückiges
Kunststoffteil ausgeführt und besteht aus einem flexiblen Kunststoff, wie Polyäthylen oder einem
anderen verträglichen Plastikmaterial. Der Einsatz 1 weist eine entsprechend dem Zahnbogenverlauf U-förmig
ausgebildete Platte 2 auf, an deren Ober- und Unterfläche in Schlafstellung die Kauflächen der Zähne
des Ober- und Unterkiefers anliegen und in einem der Dirke der Platte entsprechenden Abstand gehalten sind.
Längs des äußeren Randes der Abstandsplatte 2 verläuft eine nach unten abstehende Leiste 3, die bei
eingesetztem Einsatz an den Außenflächen der Zähne J5 des Unterkiefers anliegt. Längs des inneren Randes der
Abstandsplatte 2 verläuft eine nach unten ragende Leiste 4, die in Arbeitsstellung an den Innenflächen der
Zähne des Unterkiefers anliegt. Der Einsatz 1 erstreckt sich nur über den von den Backenzähnen, den
Eckzähnen und den Schneidezähnen eingenommenen Bereich des Unterkiefers. Der Einsatz 1 umfaßt also die
Zähne des Unterkiefers lingual, okklusal, bukkal und labial. Die okklusale (kauflächenwärts) Partie im
Bereich der Backenzähne ist einige Millimeter dünn. ohne Kauflächenrelief, elastisch und anschmiegsam, die
nach unten ragenden Leisten haben einen Abstand von etwa 2 mm von den Zahnflächen und überdecken die
Zahnkronen nur etwa zwei Drittel, ohne den Zahnfleischrand zu berühren. Diese Fortsätze sind sehr dünn
und anschmiegsam.
Der Einsatz 1 weist im Bereich der Backenzähne längs des äußeren und inneren Randes der Abstandsplatte
zwei nach oben ragende bukkale und palatinale Leisten 5, 6, 7, 8 auf, die aus dünnem, sich an die ss
1. Molaren und Praemolaren anschmiegendem und dort abstützendem Plastikwerkstoff bestehen. Palatinalwärts
(gaumenwärts) sim1 die Leisten derart beschaffen, daß
sich die Zunge dap egenlegt, wobei die Zunge reflektorisch
nach vorne beeinflußt wird.
Im Bereich der Schneidezähne des Oberkiefers weist der Einsatz 1 palatinal und labial keine Leisten auf, so
daß bei Mundatmung in diesem Bereich die Atemluft ungehindert in die Mundhöhle eintreten kann. Die
Zunge findet also im vorderen Teil im Bereich der Schneidezähne eine Auflage mit entsprechender Aussparung.
Der Einsatz 1 sperrt den Biß in vertikaler Richtung um mehrere Millimeter infolge des die Sperre
verursachenden Plastikmalcrials auf den Kauflächcr Die nach unten ragenden Leisten 3 und 4 und die nacl
oben ragenden Leisten 5 bis 8 des Einsatzes sind si angeordnet, daß der Unterkiefer außerdem in eine
gegenüber seiner normalen Schiefstellung vorgeschobc
neu Lage gehalten ist. wobei der Einsät/. 1 dei
beweglichen Unterkiefer von selbst nach vorne führt und sich der Einsat/, an den oberen Zähnen (und de
Zunge) abstüt/t.
Der Einsatz I kann auch, wenn erforderlich, voi einem Zahnarzt mit dentalen Kunststoffen in besonder
gelagerten Fällen individuell angepaßt werden.
Der in F i g. 2 dargestellte Einsatz weist ein al schmale U-förmig gebogene Platte ausgebildete
Lippenschild 9 (»Lippenpclottc«) auf, dessen Endab schnitte in Laschen 10 verschiebbar gehalten sind, die al
den Außenseiten der bukkalcn I eisten 3, 5 und ( angeordnet sind. Das Lippenschild !>. das den von dei
bukkalcn Leisten 5 und 6 freigelassenen Raum in EJereich der Schneidezähne des Oberkiefers umgreift
weist öffnungen 11 auf, durch die bei Mundatmerri
deren Nasenatmung behindert ist. die Atemluft eintre ten kann.
Das Lippenschild 9 ist so ausgebildet, daß es auch it
seiner vollständig zurückgeschobenen Stellung einer Abstand von den Außenflächen der Schneidezähne de;
Oberkiefers 12 aufweist und die Oberlippe in einen Abstand von den Außenflächen der Schneidezähne unt
dadurch in einem gespannten Zustand hält, durch der reflektorisch ein Reiz auf die Lippenmuskulatui
ausgeübt wird, der den Muskeltonus vergrößert. Der mi einem Lippenschild versehene Einsatz eignet sich dami
auch zum Training der Lippenmuskulator, beispielswei se bei Menschen mit zu kurzer Oberlippe, bei denen dei
Lippenschluß oft durch Stärkung der Lippenmuskulatui erreicht werden kann.
In der F i g. 3 ist die mit Hilfe des Einsatzes 1 erzeugt«
Schlafstellung der Kiefer dargestellt, in der dei Unterkiefer 12 in einer im Vergleich zu seiner normaler
Stellung bezüglich des Oberkiefers 13 vorgeschobener Lage gehalten und der Zungenrücken 14 in einerr
Abstand von dem den Gaumen in den Rachenraur. hinein fortsetzenden Gaumensegel 15 gehalten ist Di«
normale Schlafstellung des Unterkiefers 12, des Zungenrückens 14 und des Gaumensegels 15 sind durch
die gestrichelte Linie 22 und die strichpunktierter Linien 24 und 25 dargestellt. In dieser Stellung ist dei
Abstand des Zungenrückens 24 von dem Gaumensegel 15 äußerst gering, so daß die Luft bei Mundatmern mil
verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit durch den engen Zwischenraum gepreßt wird. Dies kann zur
Bildung von Luftwirbeln und zu einem erzwungener flattern des Gaumensegels 15 führen, das die störender
Schnarchgeräusche bedingt. Ebenso ist bei Nasenatniern die laminare Luftströmung dadurch behindert, daC
das Gaumensegel 15 nur so weit in den Mundraum ausweichen kann, bis es an dem zurückhängender
Zungenrücken 24 zur Anlage kommt und dahei ebenfalls zu erzwungenen Schwingungen angeregi
werden kann. Wegen des mit Hilfe des Einsatzes 1 erreichten Abstands des Zungenrückens von der dei
Mundhöhle zugewandten Innenfläche 17 des Gaumensegels kann dagegen bei überwiegender Mundatmung
die Luft ungehindert durch den Raum zwischen cus
Gaumensegel 15 und dem Zungenrücken in die unteren Atemwege 18 gelangen und es kann, wenn die Atmung
überwiegend durch die Nase erfolgt, das Gaumensegel 15 unter dem Einfluß der von der Nase her in die
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unteren Atemwege 18 strömenden Atemluft ungehindert
in den zwischen dem Zungenriicken 14 und der Innenfläche des Gaumensegels 15 vorhandenen Raum
ausweichen, so daß in beiden Fällen ein erzwungenes Flattern des Gaumensegels verhindert werden kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Verminderung des Schlafatemgeräusches, die den Unterkiefer in einer gegenüber
der normalen Schlafstellung vorgeschobenen Lage hält, und die als in den Mundraum einführbarer, eine
vertikale Bißsperre aufweisender Einsatz ausgebildet ist, welcher an den Innen- und Außenflächen der
Zähne des Oberkiefers anliegende Flächen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz
eine entsprechend dem Zahnbogenverlauf U-förmig ausgebildete Platte aufweist, an deren Ober-
und Unterfläche die Käuflichen der Zähne des Ober- und Unterkiefers in Schlafstellung anliegen
und die an ihrem Rand nach unten und oben abstehende Leisten aufweist, die bei eingesetztem
Einsatz zumindest-an den Innenflächen der Zähne des Unterkiefers anliegen, wobei der Unterkiefer
eine so weit vorgeschobene Lage einnimmt, daß ein das Schlafateimgeräusch verhindernder oder vermindernder Abstand zwischen Gaumensegel und
Zungenrücken gewährleistet ist.
2. Vorrichtung zur Verminderung des Schlafatemgeräusches,' die den Unterkiefer in einer gegenüber
der normalen Schlafstellung vorgeschobenen Lage hält, und die als in den Mundraum einführbarer, eine
vertikale Bißsperre aufweisender Einsatz ausgebildet ist, welcher an den Innen- und Außenflächen der
Zähne des Oberkiefers anliegende Rächen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz aus zwei
im wesentlichen starr miteinander verbundenen Drahtbügeln besteht, die in geneigt gegeneinander
verlaufenden Ebenen angeordnet sind, und Befestigungselemente zur Befestigung an den Zähnen
beider Kiefer aufweisen, wobei der Unterkiefer eine so weit vorgeschobene Lage einnimmt, daß ein das
Schlafatemgeräusch verhindernder oder vermindernder Abstand zwischen Gaumensegel und
Zungenrücken gewährleistet ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikale Bißsperre (2) den Kiefer
(12,13) in einer Offenstellung hält
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Rändern der Abstandsplatte abstehenden Leisten (3 bis 8) nur abschnittsweise
vorhanden sind und daß zumindest die nach oben abstehenden Leisten (5, 6, 7, 8) im Bereich der
Backen- und Eckzähne angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (1) ein
Lippenschild (9) aufweist, durch das die Spannung der Lippenmuskulatur vergrößert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Lippenschild (9) als im Abstand
von den Schneidezähnen des Oberkiefers bukkal angeordnete Platte ausgebildet ist
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (9) verschiebbar an dem
Einsatz (1) gehalten ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Endabschnitte der Platte (9) in im
Bereich der Backenzähne angeordnete Laschen (10) des plattenförmigen Einsatzes (1) eingesteckt sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Lippenschild (9)
die Mundatmiing erlaubende Durchbrechungen (II)
aufweist.
10, Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 3
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der plattenförmige Einsatz (1) aus einem flexiblen Material besteht,
11, Vorrichtung nach einem der Anspruches
und 6 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der plattenförmige Einsatz (1) als einstückiges Kunststoffteil ausgebildet ist
12, Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Kauflächen der Zähne
anliegende Abstandsplatte (2) an die Form der Kauflächen der Zähne angepaßt ist
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---|---|---|---|
DE19732320501 DE2320501C3 (de) | 1973-04-21 | 1973-04-21 | Vorrichtung zur Verminderung des Schlafatemgeräusches |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732320501 DE2320501C3 (de) | 1973-04-21 | 1973-04-21 | Vorrichtung zur Verminderung des Schlafatemgeräusches |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2320501A1 DE2320501A1 (de) | 1974-11-28 |
DE2320501B2 DE2320501B2 (de) | 1977-11-17 |
DE2320501C3 true DE2320501C3 (de) | 1978-08-24 |
Family
ID=5878955
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732320501 Expired DE2320501C3 (de) | 1973-04-21 | 1973-04-21 | Vorrichtung zur Verminderung des Schlafatemgeräusches |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2320501C3 (de) |
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