DE2319809A1

DE2319809A1 - Verfahren zur herstellung einer auf der faser entwickelten reaktionsfaehigen und eine schichtstruktur und/oder quervernetzte struktur aufweisenden appretur auf textilprodukten

Info

Publication number: DE2319809A1
Application number: DE19732319809
Authority: DE
Inventors: Lazlo Nogradi; Istvan Prof Dr Rusznak; Geb Tabak Sara Sarmany; Jozsef Sarmany
Original assignee: Intercooperation Kereskedelemfejlesztesi Rt
Current assignee: Intercooperation Kereskedelemfejlesztesi Rt
Priority date: 1972-04-20
Filing date: 1973-04-18
Publication date: 1973-11-08
Also published as: HU166031B; CH574527B5; FR2181047B1; JPS4947698A; GB1424698A; CH518373A4; IT984064B; IN138965B; FR2181047A1

Description

produkten

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer auf der Faser entwickelten Appretur mit Schichtstruktur und heterogener Verteilung auf Textilprodukten, insbesondere Faserstoffen, Garnen, Geweben beziehungsweise Gewirken,' einschließlich mit synthetischen Fasern gemischter Textilprodukte, durch welches das Naß- und Trockenknitterauflösungsvermögen beziehungsweise -knittererholungsvermogen und das Formhaltevermögen der genannten Produkte bedeutend gesteigert und zugleich die Verschleiß- beziehungsweise Zerreißfestigkeit im Vergleich zu zu ähnlichen Zwecken dienenden Appreturen bedeutend verbessert werden.

309845/1081

Bekanntlich ist das Trocken- und ITaßknitterauflösungsvermögen der aus Einkomponentenfaserstoffen auf Cellulosebasis bestehenden oder mit synthetischen Faserstoffen gemischten Textilprodukte "begrenzt. Zur Verbesserung des Knitterauflösungsvermögens wird in der Weise verfahren, daß die Cellulose selbst quervernetzt oder ein vernetzbares Material auf die Cellulose aufgebracht wird. Für eine solche Ausrüstung (Appretur) ist es charakteristisch, daß die elastische Erholungsneigung verbessert wird, die Zerreiß- und Verschleißfestigkeit dagegen bedeutend zurückgehen.

Das erwünschte technische Ziel, nämlich die Verbesserung des Knittsrauflösungsvermögens und des Formhaltevermögens ohne bemerkenswerte Verschlechterung der Zerreiß- und Ver-schleißfestigkeit wäre im Prinzip durch die Herstellung einer solchen Appretur mit heterogener Struktur, welche den sich einander zum Teil widersprechenden Anforderungen gleichermaßen gerecht wird, zu erreichen. In letzter Zeit sind, wie aus dem Fachschrifttum hervorgeht, zahlreiche Vorschläge ausgearbeitet worden, mit denen das erwünschte technische Ziel zum Teil, aber nicht im erforderlichen Maße beziehungsweise nur mit einen sehr hohen Aufwand erfordernden Mitteln zu erreichen ist; das heißt, daß die zur Ausbildung von Schichten mit heterogenem Aufbau durchgeführten Versuche bisher nicht zum erforderlichen Ergebnis geführt haben.

Die Verminderung der Verschleißfestigkeit ist eigentlich auf die auf die äußere Oberfläche der Faser aufgebrachte kondensierte oder quervernetzte Kunstharzschicht, deren Ausbildung in den zu behandelnden Textilien vom Standpunkt des Formhaltevermögens und des Knitterauflösungsvermögens aus eine Notwendigkeit ist, zurückzuführen. Es ist nicht gelungen, gleichzeitig die damit einherg^aende Verschlechterung der Verschleißfestigkeit und Zerreißfestigkeit auszuschalten, und deswegen konnten die Anforderungen an das Knitterauf-

309845/1081

lösungsvermögen, den "Stretch-Charakter" und das Formhaltevermögen nur auf Kosten der Verschleiß- und Zerreißfestigkeit erfüllt werden.

Die Abwandlung der Oberflächenschicht der zu behandelnden Textilien wurde von mehreren Verfassern erörtert. A. W. Reeves (Amer. Dyestuff Rep. ££, 37 bis 41 [i968J) möchte die Umwandlung der Oberflächenschicht durch auf die Oberfläche des Gewebes aufgebrachte Polymere lösen.

Von Gogek und Valko (!Textilveredlung 2, 423 bis £19673) wurden zahlreiche Versuche zur Entwicklung eines in den Textilprodukten auszubildenden Vernetzungsmittels mit heterogener Verteilung unternommen und dabei wurde eindeutig festgestellt, daß dies in wäßrigem Medium nicht zu verwirklichen ist. Zur Entfernung des auf die Oberfläche der Faser aufgebrachten, vernetzbaren Monomers wurden Wasser/lthylalkohol- beziehungsweise Wasser/Aceton-Gemische verwendet. Ein anderes bekanntes Verfahren beruht darauf, daß durch in die Easer langsam hineindiffundierendes Katalysatorgift die Quervernetzung verhindert wird beziehungsweise die sauren Katalysatoren mit alkoholischen Laugenlösungen inaktiviert werden.

Von A. E. Lauchenauer und Mitarbeitern (Text. Res. J. J59, 585 bis 603 [19693) wurde der auf der Faseroberflache befindliche Katalysator mit Ammoniak inaktiviert. Nach den Versuchen von Meier und Zollinger (Textilveredlung ^j, 709 bis 720 [1970]) ist der Katalysator in der äußeren Schicht der Faser durch in Lösungsmitteln gelöstes Triäthylentetramin unwirksam zu machen. Von J. Willard und Mitarbeitern (Text. Res. J. 52, 413 bis 421 [1969]) wurde ein Verfahren zu einer im Querschnitt einer Baumwollfaser durchführbaren orientierten Vernetzung, wobei das quervernetzende Monomer vor der Kondensation von der äußeren Schicht der Faser durch Ablösen

309845/1081

mit organischen Lösungsmitteln entfernt wird, beschrieben.

In der Technik beziehungsweise Industrie hat sich keines der genannten Verfahren in bedeutendem Maße durchgesetzt.

Aufgabe der Erfindung ist die Herstellung einer eine heterogene Verteilung aufweisenden und auf der Faser ausgebildeten Kunstharzappretur aus 2 oder 3 Schichten in Textilprodukten unter Verwendung verhältnismäßig einfacher verfahrenstechnischer Mittel und Anwendung eines solchen Verfahrens, das einerseits ein optimales Naß- und Trockenknitterauflösungsvermögen und ein optimales Formhaltevermögen gewährleistet und andererseits die mit der Herstellung der Appretur einhergehende und -unvermeidliche Verminderung der Zerreiß- und Verschleißfestigkeit im Vergleich zum Ausgangsmaterial auf ein Mindestmaß herabsetzt.

Gegenstand der Erfindung·ist daher ein Verfahren zur Herstellung einer auf der Faser entwickelten reaktionsfähigen und eine Schichtstruktur und/oder quervernetzte Struktur aufweisenden Appretur auf Textilprodukten, insbesondere Faserstoffen, Garnen· oder gewebten beziehungsweise gewirkten Textil produkt enj durch Sättigen der aus einem Einkomponentenfaserstoff bestehenden oder mit synthetischen Faserstoffen gemischten Textilprodukte oder Fasern mit einem vernetzbaren Monomer und/oder Oligomer von Kunstharzen und mit einem Katalysator, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die vernetzbare Komponente und der Katalysator von der Oberfläche des behandelten Materiales durch Behandeln mit einem in kolloidaler Verteilung vorliegenden grenzflächenaktiven, elastischen und filmbildenden Material verdrängt wird und gegebenenfalls die oberste Schicht des auf die Oberfläche aufgebrachten kolloidalen Materiales mit einer wäßrigen Lösung einer zur Ausbildung von kovalenten Bindungen an den Faserstoff fähigen Verbindung der allgemeinen Formeln

309845/1081

R-S-G-C-O- SO^H
Op Hp Hp

HOH

I !I I

R - N - C - C = CH.

II

—ι +

N'

R-O-CH.

Cl"

III ,

■IT'

R-C-N-CH.

O R'

Cl"

309845/1081

^H ° GH₂

- N-C-N

Y CH₂

beziehungsweise

R-N=C=O VI ,

worin R für eine Gruppe der Formel H_xC—— C steht und

³ l

R' eine Gruppe der Formel H₂-C—-C—— bedeutet, wobei η

eine ganze Zahl von 10 bis 17, vorzugsweise 10 bis 16, ist und m eine ganze Zahl von O bis 17, vorzugsweise 10 bis 16, darstellt, behandelt wird, worauf die 2 oder 3 aufgebrachten Schichten während der nach den in wäßrigem Medium durchgeführten Arbeitsgängen folgenden Trocknung und Kondensation an das behandelte Material fixiert werden. Das in kolloidaler Verteilung vorliegende grenzflächenaktive, elastische und filmbildende Material ist also ein solches, welches in das behandelte Material nicht oder nur in begrenztem' Maße hineindiffundiert.

Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß mit dem obigen Verfahren 2 oder J gesonderte Schichten mit heterogener Verteilung auf die zu behandelnde Faser aufzubringen sind. Die einfachste Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, schiene das orientierte Quervernetzen durch Spülen mit einer solchen wäßrigen Lösung, (auf Grund des osmotischen Druckes), deren Waschwirkung sich ausschließlich auf die Oberfläche der Faser beschränkt, zu sein. Da die Diffusion des vernetzbaren Monomers beim Eindringen und beim Trocknen gerade eine dem Spülen entgegengesetzte Wirkung ist, führten

■ ' - 7 309845/1081

die mit Wasser vorgenommenen \7asch- beziehungsweise Spülversuche zu keinem Ergebnis. Wie oben dargelegt wurde, wurde es nach dem Stand der Technik versucht, die sich durch das außerordentlich schnelle Hinein- und Rückdiffundieren des Monomers ergebenden Schwierigkeiten durch Vermindern der Quellung der Faser, durch Waschen mit organischen Lösungsmitteln beziehungsweise durch Verwendung von Xatalysatorgiften zu umgehen, die jedoch nicht befriedigten.

Ein sehr wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Entfernung des vernetzbaren Materiales aus der Oberflächenschicht der Textilprodukte mit einer wäßrigen Lösung unter Anwendung von in der Textilindustrie im allgemeinen nicht zum Waschen verwendeten Einrichtungen mit geringer ',Vaschwirkung vorgenommen werden kann. Zu einem solchen Zweck sind der Foulard beziehungsweise Einrichtungen mit ähnlicher Waschwirkung geeignet.· Durch 1- oder 2-malige Entfernung des vernetzenden Stoffes können solche Faserstrukturen mit heterogener Verteilung ausgebildet werden, welche auch bei der auf die Arbeitsgänge folgenden Trocknung und Kondensation erhalten bleiben.

Als Monomer und/oder Oligomer werden vorzugsweise Dimethyloläthylenhcirnstoff, Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff, Trimethylolmelamin, Hydroxyäthyltriason, Hexamethyloln.elamin beziehungsweise Dirnethylolhamstoff verwendet. Als Vernetzungskatalysator werden vorteilhafterweise MgGl₂ , ZnCl₂ , (NH₄)^SO₄ , Al₂(SO₄)^ , Zn(NOj)₂ beziehungsweise Ammoniumtartrat verwendet.

Als in kolloidaler Verteilung vorliegende grenzflächenaktive und filmbildende Materialien werden vorzugsweise mit Aldehyden bis zur kolloidalen Größenordnung vernetzte Eiweißderivate, Carboxymethylcellulose, Celluloseether oder Stärkeäther, teilweise acetalisierte Polyvinylalkohole,

309845/1081

Säurekolloide auf Methylolmelaminbasis beziehungsweise wäßrige Polyurethandispersionen verwendet. Als zur Ausbildung von kovalenten Bindungen an den Faserstoff fähige Verbindungen werden vorteilhafterweise N-Stearylacrylamid, T(Stearyl)- -(methylenpyridinium)-äther]}-salze, insbesondere [(Stearyl)- -(methylenpyridinium)-äther]-chlorid, N-Stearyl-N'-äthylenharnstoff, Stearylisocyanat beziehungsweise (fstearyl- -(methyl)-amido]-fmethylenpyridiniumj ! -salze, insbesondere J[Stearyl-(methyl)-amido] -^methylenpyridiniumj j-Chlorid, verwendet.

Nach einer Ausführungsform der Erfindung kommen die in kolloidaler Verteilung beziehungsweise in Form einer wäßrigen kolloidalen Lösung vorliegenden grenzflächenaktiven und filmbildenden Materialien in solchen wäßrigen Lösungen zur Anwendung, die außer dem vernetzbaren Monomer und/oder Oligomer auch, einen Katalysator, vorzugsweise in einer solchen Konzentration ,die mindestens 50% und höchstens 200% der in der ersten Sättigungslösung verwendeten Konzentration beträgt, enthalten, zur Anwendung.

Es wurde festgestellt, daß die Sättigung mit dem vernetzbaren Monomer und/oder Oligomer von Kunstharzen sowie mit dem Katalysator vorteilhafterweise mit einem Foulard oder durch eine maschinelle Behandlung mit damit gleichwertiger Wirkung durchzuführen ist. Vorzugspreise wird in ähnlicher V/eise bei der Behandlung mit dem grenzflächenaktiven Material und auch bei der Erzeugung der auf das Textilprodukt gegebenenfalls aufzubringenden dritten Schicht verfahren.

Ein charakteristisches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß auch dann, wenn zwischen den mit den einzelnen verschiedenen Materialien durchgeführten Arbeitsgängen keine Trocknung beziehungsweise Kondensation vorgenommen wird, wie es nach einer zweckmäßigen Ausführungsform

■— 9 309845/1081

der Erfindung vorgesehen ist, das erwünschte technische Ziel in einem im Vergleich zu den bekannten Verfahren mehr befriedigenden Maße erreicht werden kann.

Als zu behandelndes Material kommen beispielsweise Baumwoll- oder Bastfasergewebe, Hanf, Bamie oder Gemische dieser Materialien mit regenerierter Cellulose, mit Polyester gemischtes Baumwollgewebe, Gewebe aus regenerierter Cellulose oder Leinengewebe in Betracht.

ErfindungsgemäB wird zweckmäßigerweise wie folgt vorgegangen. Es wird zuerst das vernetzbare wasserlösliche Monomer von Kunstharzen und/oder das daraus gebildete Oligomer und der Katalysator durch Sättigung, das heißt Imprägnierung auf die zu behandelnde Faser oder den zu behandelnden Stoff aufgebracht. Danach werden die vernetzbare wasserlösliche Komponente und der Katalysator ohne Zwischentrocknung durch das in kolloidaler Verteilung vorlxegende grenzflächenaktive, in Wasser lösliche oder dispergierbare, in das zu behandelnde Material nicht oder nur in begrenztem Maße hineindiffundierende, elastische und filmbildende Material von der Oberfläche der behandelten Textilprodukte verdrängt. Das kolloidal vorlxegende Material nimmt den Platz der von der Oberfläche entfernten Komponente ein und nach der auf diesen Arbeitsgang folgenden Trocknung und Kondensation bilden die 2 Komponenten ein heterogenes makromolekulares System mit 'sandwichartigem Aufbau.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Verschleißfestigkeit der Oberflächenschicht durch das Aufbringen weiterer die Elastizität und Plastizität erhöhenden Substanzen verbessert werden. Bei der Ausbildung von drei Schichten wird zv/eckmäßigerweise so verfahren, daß nach dem Aufbringen der zweiten Schicht auf das zu behandelnde Textilprodukt ohne Zwischentrockming die oberste Schicht des auf die Ober-

- 10 309845/1081

fläche aufgebrachten kolloidal verteilten Materiales mit der Lösung eines zur Ausbildung kovalenter Bindungen an de"n Faserstoff, wie Cellulose, fähigen und eine weichmaehende Wirkung aufweisenden Tensides unter Verwendung eines Foulards oder Anwendung einer anderen maschinellen Behandlung mit ähnlicher Waschwirkung abgewaschen und das sich auf der Oberfläche befindliche kolloidale Material davon verdrängt wird. Zum Aufbringen der dritten Schicht werden vorzugsweise die weiter oben angegebenen Verbindungen verwendet.

Zweckmäßigerweise wird nach dem Aufbringen der zweiten beziehungsweise dritten Schicht, also der letzten Schicht das behandelte Produkt bei Temperaturen von 70 bis 100°C bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 15% getrocknet und daraufhin bei Temperaturen von 130 bis 160°C während 2 bis 6 Minuten die Kondensation ablaufen gelassen. Ein darauffolgendes Spülen und Trocknen der behandelten Textilien ist zu empfehlen, dies kann aber auch bis zur.ersten wäßrigen Behandlung (Waschen) aufgeschoben werden·

Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden allgemein das Knitterauflösungsvermögen und das Formhaltevermögen von Fasern beziehungsweise Textilien, insbesondere solchen auf Cellulosebasis, beträchtlich erhöht, während ihre Verschleißfestigkeit im wesentlichen unbeeinflußt bleibt.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der" folgenden nicht als Beschränkung aufzufassenden Beispiele näher erläutert.

- 11 -

30 9845/1081

Beispiel 1

Es wurde ein Baumwollgewebe auf einem Foulard bei Temperaturen von 20 bis 50⁰G und unter Anwendung eines Druckwirkungsgrades von 85% und einer Geschwindigkeit von 50 m/Minute mit einer je Liter 100 bis 150 g 50%-igen Dimethyloläthylenharnstoff und 10 bis 15 g MgCIp enthaltenden Lösung gesättigt. Danach wurde das behandelte Baumwollgewebe ohne Zwischentrocknung auf dem Foulard bei gleicher Geschwindigkeit und 40°C mit einer
delten Gelatinelösung behandelt.

schwindigkeit und 40°C mit einer mit Formaldehyd vorbehan-

Nach der Foulardbehandlung wurde das Baumwollgewebe auf einem Spannrahmen bei 100⁰C getrocknet und 5 Minuten lang bei 140⁰C kondensiert.

■ Beispiel 2

Es wurde Baumwollgewebe auf einem Foulard bei Temperaturen von 20 bis 50°C und unter Anwendung eines Druckwirkungsgrades von 85% und einer Geschwindigkeit von 50 m/Minute mit einer je Liter 100 bis 120 g 50%-iges Hexamethylolmelamin und 3 bis 5 g (NH^^SO^ enthaltenden Lösung gesättigt. Danach wurde das behandelte Baumwollgewebe auf dem Foulard mit einer mit Formaldehyd vorbehandelten 3 bis 5 S Polyvinylalkohol je Liter enthaltenden Lösung mit einer Temperatur von 40°C behandelt.

Das behandelte Gewebe wurde in der im Beispiel 1 angegebenen Weise weiter aufgearbeitet.

309845/1081

Beispiel 3

Es wurde ein aus 67% Baumwolle und 33% Polyester bestehendes Mischgewebe auf einem Foulard bei 20 bis 3O⁰G unter Anwendung eines Druckwirkungsgrades von 85% mit einer je Liter 100 bis 150 g 50%-igen Dimethyloläthylenharnstoff und 10 bis 15 g Magnesiumchlorid enthaltenden Lösung behandelt. Danach wurde ohne Zwischentrocknung mit einer je Liter 1 bis 8 g eines mit Formaldehyd vorbehandelten Polyvinylalkoholes und 6 bis 24 g Magnesiumchlorid enthaltenden Lösung bei 40 C eine Foulardbehandlung durchgeführt.

Beispiel 4

Es wurde ein Gewebe auf der Basis von regenerierter Cellulose auf einem Foulard bei Temperaturen von 20 bis 30°0 und unter Anwendung eines Druckwirkungsgrades von 85% und einer Geschwindigkeit von 50 m/Minute mit einer je Liter 100 bis 150 g 50%-igen Dimethyloläthylenharnstoff und 10 bis 15 g Magnesiumchlorid enthaltenden Lösung behandelt. Anschließend wurde das behandelte Gewebe ohne Zwischentrocknung bei 20 bis 40 C auf dem Foulard mit einer je Liter 20 bis 100 g des in der im folgenden beschriebenen Weise hergestellten Säurekolloides enthaltenden Lösung behandelt.

Zur Herstellung der Säurekolloidlösung wurden 300 g 50%-iges Trimethylolmelamin mit 30 g 85%~iger Phosphorsäure vermischt, danach wurde mit 600 cm Wasser verdünnt und das Gemisch wurde unter Rühren 1 Stunde lang auf 50⁰C erwärmt. Nach Zugabe von 50 g Trimethylamin wurde auf Zimmertemperatur

309845/108 1

abkühlen gelassen und dabei wurde das Kondensat im kolloidalen Zustand erhalten.

Die in der vorstehend beschriebenen "/eise auf das Gewebe aus regenerierter Cellulose aufgebrachten 2 Schichten wurden den abschließenden Arbeitsgängen (Trocknung und Kondensation) nach Eeispiel 1 unterworfen.

Beispiel

Es wurde Leinengewebe in der im Beispiel 3 angegebenen Weise behandelt, jedoch mit dem Unterschied, daß nach der zweiten Foulardbehandlung das behandelte Gewebe ohne Zwischentrocknung mit einer je Liter 50 bis 100 g N-Stearylacrylamid enthaltenden Lösung oder einer j [jStearyl-(methyl)- -amidoj -QmethylenpyridiniumT!¹·-chloridlösung von ähnlicher Konzentration behandelt wurde.

Die abschließenden Trocknungs- und Kondensationsarbeitsgänge wurden v/ie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt.

Die besseren Eigenschaften der erfindungsgemäßen behandelten Textilprodukte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.

309845/1081

Tabelle

co ο co

Ausrüstungsa

Merzerisiertes und gebleichtes Gewebe ohne Kunstharz

Merzerisiertes ι und gebleichtes

und in bekannter 7/eise mit Kunstharz behandeltes Ge »ve "be

•Zahl der

Verschleiß- !

zyklen [nj^x i

(Stoll) j

Massenverlust in.

(Acceloroton)^xx

3 250

757

•Knitterauflösung s wink el

in
Graden

trocken

na.ß

67

114

73

123

—* CO OO O CD

Fortsetzung der Tabelle

	Zahl der Verschleiß zyklen £nj ^x (Stoll)	.Massen verlust in %	Knitterauflö sungswinkel in Graden	naß
, Ausrüstungsart I I ;		. (Acceloro- ton)^xx	trocken	¹ 126
! !	■ 1 451	24,1	117
, Ivlerzerisiertes und gebleichtes und erfindungsgemäß behandeltes Gewebe

auf der Verschleißprüfmaschine nach Stoll gebogen und abgerieben

^r>" Acceloroton-Verschleiß 3 Minuten bei einer Umdrehungszahl von
3 OOO/Minute. Maße der dem Verschleiß unterworfenen Oberfläche: 136 χ 136 min.

CD CQ O

Patentansprüche

Claims

Patentansprüche

1.) Verfahren zur Herstellung einer auf der Faser entwickelten reaktionsfähigen und eine Schichtstruktur und/oder quervernetzte Struktur aufweisenden Appretur auf Textilprodukten, insbesondere Faserstoffen, Garnen oder gewebten beziehungsweise gewirkten Textilprodukten^ durch Sättigen der aus einem Einkomponentenfaserstoff bestehenden oder mit synthetischen Faserstoffen gemischten Textilprodukte oder Fasern mit einem vernetzbaren Monomer und/oder Oligomer von Kunstharzen und mit einem Katalysator, dadurch gekennzeichnet, daß man die vernetzbare Komponente und den Katalysator von der Oberfläche des behandelten Materiales durch Behandeln mit einem in kolloidaler Verteilung vorliegenden grenzflächenaktiven, elastischen und filmbildenden Material verdrängt und gegebenenfalls die oberste Schicht des auf die Oberfläche aufgebrachten kolloidalen Materiales mit- einer wäßrigen Lösung einer zur Ausbildung von kovalenten Bindungen an den Faserstoff fähigen Verbindung der allgemeinen Formeln

309845/1081

R-S-C-C-O- S0,H

OTT TT J

HOH I I! I

R-N-G-C = CH, II ,

R-O-CH.

III ,

R-C-N-CH.

O R⁽

- 18 -

309845/1081

H O R-N-C-N'

-CH₂

beziehungsweise
R-N=C=O ■ ■ ■ VI ,

worin R für eine Gruppe der Formel H₂-C-f-C-l— steht

⁵ l^H ₂Jn und R' eine Gruppe der Formel H₇₁C—(-GA— bedeutet,

⁵ U₂L

wobei η eine ganze Zahl von 10 bis 17» vorzugsweise 10 bis 16, ist und m eine ganze Zahl von O bis 17» vorzugsweise 10 bis 16, darstellt, behandelt, worauf man die 2 oder 3 aufgebrachten Schichten während der nach den in wäßrigem Medium durchgeführten Arbeitsgängen folgenden Trocknung und Kondensation an das behandelte Material fixiert.

2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Monomer beziehungsweise Oligomer Dimethyloläthylenharnstoff, Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff , Trimethylolmelamin, Hydroxyäthyltriazon, Hexamethylolmelamin beziehungsweise Dimethylolharnstoff verwendet.

3.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator MgCl₀ , ZnCl₀ , (NH_Zi)pSO_/, , Alp(SO_/,)^ , Zn(NO^)₂ beziehungsweise Ammoniumtartrat verwendet.

3098Λ5/1081

4.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß man als in kolloidaler Verteilung vorliegende grenzflächenaktive und filmbildende Materialien mit Aldehyden bis zur kolloidalen Größenordnung vernetzte Eiweißderivate, Carboxymethylcellulose oder Celluloseäther, teilweise acetalisierte Polyvinylalkohole, Säurekolloide auf Methylolmelaminbasis, wäßrige Polyurethandispersionen beziehungsweise Stärkemittel verwendet.

5.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4·, dadurch gekennzeichnet , daß man als zur Ausbildung von kovalenten .Bindungen an den Faserstoff fähige Verbindungen N-Stearylacrylamid, f(Stearyl)-(methylenpyridinium)-äther]3-salzeinsbesondere £(Stearyl)~(methylenpyridinium)-äther]- -chlorid, N-Stearyl-K¹-äthylenharnstoff, Stearylisocyanat beziehungsweise '. rstearyl-(methyl)-amido_]- -jjaethylenpyridiniumj]-salze, insbesondere X^Stearyl- -(methyl) -amido]] - [methylenpyridiniumj V-chlorid, verwendet .

6.) Verfahren nach Anspruch Λ bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß man eine solche wäßrige kolloidale Lösung, welche außer dem vernetzbaren Monomer und/oder Oligomer von Kunstharzen auch noch einen Katalysator enthält, vorzugsweise in einer Konzentration, welche mindestens 50% und höchstens 200% der in der ersten Sättigungslösung verwendeten Konzentration beträgt, verwendet.

7·) Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Sättigung mit dem vernetzbaren Monomer und/oder Oligomer von Kunstharzen sowie mit dem Katalysator auf einem Foulard oder durch eine damit gleichwertige maschinelle Behandlung durchführt.

- 20 309845/1081

8.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit dem grenzflächenaktiven Material durch Foulardierung oder eine in der Waschwirkung damit gleichwertige maschinelle Behandlung durchführt.

9·) Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Aufbringen der gegebenenfalls aufzu-" bringenden dritten Schicht auf das zu behandelnde Textilprodukt durch Foulardierung und/oder eine in der Waschwirkung damit gleichwertige maschinelle Behandlung
durchführt.

10.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 9» dadurch gekennzeichnet, daß man in einzelnen Arbeitsgängen-zum Aufbringen der Schichten, vorzugsweise zwischen allen
Arbeitsgängen, ohne Trocknung und damit einhergehende Kondensation arbeitet.

11.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als zu- behandelndes Textilprodukt
Baumwollgewebe, mit Polyester gemischtes Baumwollgewebe, Gewebe auf der Basis von regenerierter
Cellulose oder Leinengewebe verwendet.

12.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man die Poulardierung mit einer Ge-. schwindigkeit von JO bis 150 m/Minute durchführt.

309845/108