DE2312063A1 - Wasserverduennbare ueberzugsmittel - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von flberzügen aus wasserverdttnnbaren Kunstharzlösungen mit
extrem niedrigem Anteil organischer Lösemittel im flüchtigen Bestandteil der Lösung.
Die Verwendung wasserverdünnbarer Kunstharze für die Herstellung von Oberzügen ist seit langem bekannt. Die bisher bekannten
KunsthaTzlösungen benötigen jedoch einen relativ hohen Anteil organischer Lösemittel, um eine für ihre Verarbeitung ausreichende
Wasserverdünnbarkeit zu gewährleisten.Es lassen sich zwar auch Oberzugsmittel mit einem geringeren Anteil an organischen
haben
Lösungsmitteln herstellen, jedoch diese über einen weiten Bereich eine so hohe Viskosität, daß sie in der Praxis nicht mit
den Konzentrationen an Feststoff angewandt werden können, die zur Herstellung von Überzügen befriedigender Qualität notwendig
sind. Wenn sie auf eine zur Verarbeitung ausreichende Viskosität eingestellt sind, lassen sich mit solchen Überzugsmittel infolge
des geringen Gehalts an Festkörper bei einmaligem Auftrag nur unzureichende Schichtstärken und fehlerhafte Überzüge herstellen.
Die Behebung dieser Schwierigkeiten wäre zwar durch einen Zusatz von größeren Mengen organischer Lösemittel möglich, jedoch wäre
hiermit der Nachteil einer toxischen Einwirkung der Lösemitteldämpfe auf das Personal und einer Luftverschmutzung verbunden.
Die nachteiligen Eigenschaften der bekannten Bindemittel werden gemäß der Erfindung dadurch überwunden, daß man niedrigviskose,
saure Kunstharze mit Aminoplasten, die mit Alkanolen mit höchstens
3 C-Atomen, voifallem mit Methanol veräthert sind, kombiniert.
Wenn man solche Kombinationen neutralisiert, ist es überraschenderweise
möglich, hieraus Oberzugsmittel herzustellen, deren Anteil
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an organischen Lösemitteln im flüchtigen Bestandteil unter
20 VoI-I liegt und die dennoch in jeder Beziehung hervorragend
verarbeitet werden können. So haben sie nicht nur eine zur Verarbeitung
hervorragende Viskosität, sondern lassen sich ohne Schwierigkeiten auch nach den sonst für wasserverdünnbare Kunstharze
üblichen Methoden auftragen, z.B. durch Druckluft-Spritzverfahren oder das sogenannte Airless-Verfahren. Kombinationen
aus den genannten sauren Kunstharzen und Aminoplasten ließen sich übrigens bisher nach solchen Methoden nur dann mit befriedigenden
Ergebnissen verarbeiten, wenn der Gehalt an organischen Lösungsmitteln sehr viel höher lag, z.B. bei
40 VoI-U
Gegenstand der Erfindung sind nun wasserverdünnbare Oberzugsmittel
bestehend aus Lösungen von Nüsc1\nngBnn^ussIWu1-l»fihku^ri;hTO^!i8/ti?i1Ös
Aminoplasten, wobei die Kunstharzgemische mit üblichen Basen neutralisiert und in organischen Lösemitteln gelöst sind und
der Gehalt an organischen Lösemitteln und Basen höchstens 35 Gew.% beträgt, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die Aminoplast-Komponente
aus solchen Aminoplasten besteht, die Alkylol-Gruppen mit 1 bis 4 C-Atomen enthalten und der-en Alkylol-Gruppen zu
bis 70 % durch Alkohole mit 1 bis 3 C-Atomen verethert sind,
wobei das Verhältnis
A) der Summe der freien und verätherten Alkylol-Gruppen zu
B) der Summe der C- und N-Atome des aminoplastbildenden Amins
zwischen 2:3 und 4:3 und das Verhältnis von N:C in dem aminoplastbildenden
Amin zwischen 2:1 und 1:1 liegt. Die erfindungsgemäßen Bindemittel haben den Vorteil, daß sie ohne weitere
Zusätze anderer organischer Substanzen ohne Komplikationen mit deionisiertem Wasser bis zu der für die Verarbeitung optimalen
Viskosität verdünnt werden können und daß aus solchen Lösungen nach
an sich bekannten Methoden Oberzüge mit einwandfreien Eigen-
_ 3 —
schäften erhalten werden können. Während mit Wasser verdünnte
Überzugsmittel bisher nur mit einem verhältnismäßig geringen Anteil an Festkörper hergestellt werden konnten, und zwar unter 3OZ, ist es
nach der Erfindung möglich, mit Wasserjverdünnte* Bindemittel mit einem
um mehr als 1/3 gesteigerten Festkörpergehalt herzustellen. Der Festkörpergehalt
von erfindungsgemäßen mit Wasser verdünnten Bindemitteln
liegt im allgemeinen bei mindestens 40 Gew.-Z und ist damit nur noch unwesentlich niedriger als der in Überzugsmitteln in rein organischen
Lösungsmitteln.
Als saure Kunstharze kommen für die erfindungsgemäßen Überzugsmittel
die für die Herstellung von wasserverdünnbaren Bindemitteln üblichen
sauren Kunstharze infrage, die eine SMurezahl von mindestens 40 und
zweckmäßig nicht über 100, vorzugsweise von 50 - 90 haben. Geeignet sind z.B. saure Acrylathar%, wie sie z.B. durch Mischpolymerisation
von Acrylsäureestern mit freier Acrylsäure oder Maleinsäurehalbestern
und gegebenenfalls weiteren ungesättigten Monomeren wie Styrol erhalten
werden können, ferner ungesättigte Polyesterharze und saure Epoxyester,
wie man sie erhält, wenn man Epoxyharze zunächst mit einem Unterschuß von langkettigen Fettsäuren, z.B. Rizinenfettsäure, und die restlichen
Epoxydgruppen dann mit einem Überschuß an Polycarbonsäuren umsetzt. Der Begriff saure Kunstharze soll auch plastifizierte Resole umfassen,
d.h. solche Resole, die mit einem Überschuß an langkettigen Fettsäuren umgesetzt sind und aus einem Gemisch von Phenolestern und freien Fettsäuren
bestehen.
Die Aminoplastkomponente kann sich z.B. von Harnstoff, einem niederen
Guanamin oder Melamin ableiten. Die Alkylolgruppen sind bevorzugt Methylolgruppen,
können aber auch durch Anlagerung von anderen niederen Aldehyden als Formaldehyd, z.B. Azetaldehyd, Propionaldehyd oder Isobutyraldehyd
in das aminoplastbildende Amin eingeführt werden. Der
niedere Alkohol ist z.B. Methanol, Äthanol oder Isopropanol. Die erfindungsgemäß verwendete Aminoplastkomonente z/feichnet sich wegen ihres
Gehalts an freien Hydroxylgruppen und an niederen Alkyläthergruppen sowohl durch eine gute Affinität zu Wasser als auch zu den erschiedensten
organischen Lösemitteln, wie einwertigen Alkoholen, z.B. Alkanolen oder Monoalkyläthern von Glykolen und aromatischen Kohlenwasserstoffen aus.
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Selbstverständlich können auch Kombinationen aus verschiedenen Kunstharzen mit den erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Aminoplasten verwendet werden oder Kombinationen von verschiedenen
Aminoplasten, oder solche Aminoplaste, die verschiedene Arten von Alkylolgruppen mit 1 bis 4 C-Atomen und/ oder von Alkoholen
mit 1 bis 3 C-Atomen enthalten. Das Verhältnis zwischen den sauren Kunstharzen und Aminoplasten kann in weiten Grenzen
schwanken; es kann z.B. von 1 : 10 bis 10 : 1 betragen. Vorzugsweise liegt es zwischen 4 : 1 und 1:1.
Die bevorzugten Basen sind Ammoniak, Trimethylamin, Triethylamin, Tripropylamin und Diisopropanolamin. Es sind jedoch auch andere,
bei Einbrenntemp.eraturen flüchtige organische Basen wie Morpholin geeignet. Der PH-Wert der neutralisierten Lösung soll jedoch über
7 liegen. Vorzugsweise liegt er im Bereich von 8 bis 9,5.
Die Herstellung der Überzugsmittel kann auf verschiedene Weise erfolgen, z.B. durch einfaches Vermischen bei Raumtemperatur
oder auch durch Präkondensation bei Temperaturen von z.B. 30 bis 80°C.
Zweckmäßig verwendet man das saure Kunstharz und auch die Aminoplastkomponente in einer solchen Form, daß das Verhältnis
des Feitkörperanteils zum organischen Lösemittel in dem Ausgangsmaterial
jeweils nicht unter 70 : 30 liegt.Es ist jedoch ohne weiteres möglich, die Aminoplastkomponente auch in Form
einer wäßrigen Lösung einzusetzen.
Die Eigenschaften der Überzüge, die sich aus den erfindungsgemäßen
Überzugsmittel« herstellen lassen, können je nach den praktischen Anforderungen in weiten Grenzen variiert werden,
z.B. durch Auswahl der Kombinationspartner, Variation des Kombinationsverhältnisses und auch Veränderung der Vernetzungsbedingun^n.
Die zur Vernetzung notwendige Temperatur liegt im allgemeinen unter 160°C, vorzugsweise unter 120°C, die Einbrenndauer
z.B. bei 20 - 60, insbesondere unter 40
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Minuten · Aus den erfindungsgemäßen Überzugsmittel^ lassen
sich daher nicht nur Oberzüge für Anwendungszwecke herstellen,
die schon bisher mit wasserverdünnbaren Systemen mit hohem Anteil organischer Lösemittel hergestellt werden konnten,
sondern es lassen sich auch ofentrocknende Oberzüge für eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten erhalten, und zwar auch
für solche, die bisher nur mit Systemen auf rein organischer Lösemittelbasis erzielt werden konnten. Ein weiterer ganz
erheblicher Vorteil besteht darin, daß das Personal wegen des erheblich geringeren Gehalts an organischen Lösemitteln durch
deren Verdampfung weniger gefährdet und auch belästigt wird. Die Erfindung bringt daher einen erheblichen Fortschritt
auch in bezug auf die verschärften Anforderungen für den Umweltschutz mit sich. In den folgenden Beispielen T Gewichtsteile ^sofern nichts anderes angegeben ist.
1. 100 T fremdvernetzendef wasserverdünnbares Akrylatharz mit
der Säurezahl 60 ; 7O*ige Äthylenglykolmonobutyläther und
37,5 T Hexamethylpl-melamin, das zu 501 mit Methanol veräthert
ist, 8Oiig in Isopropanol, werden sorgfältig gemischt und
anschließend mit 12 T Triäthylamin neutralisiert. Die neutralisierte Mischung (149,5 T) dient unmittelbar als Bindemittel
und wird mit 100 T Titandioxyd ,Rutiltyp, 250 T deionisiertem
Wasser und 3,5 T einer lOligen wäßrigen Lösung eines iietzmittels zu 503 T Oberzugsmittel verarbeitet. Die
Verarbeitungsviskosität (30 Sekunden im DIN-Becher 4mm/2O°C)
ist für den Spritzauftrag geeignet. Der Festkörpergehalt beträgt etwa 40%, der Anteil flüchtiger organischer Stoffe
etwa 16,51 des flüchtigen Anteils und der Anteil der organischen Lösemittel im flüchtigen Anteil etwa 12,5 I. Die 30 Minuten
bei 120 - 130°C eingebrannten Filme ergeben folgendes Eigenschaftsbild:
- 6 A.Q 9837/0951
Tiefziehfähigkeit (DIN 53156) 8,2 mm Pendelhärte (DIN 53157)· 162 sec.
Haftfestigkeit (DIN 53151) Q Kesternichtest ( 2 1 SO2) 6 Runden ohne
Filmschäden
Salzsprühtest nach ASTM 500 Stunden ohne
Filmschfiden
2. loo T der im Beispiel 1 genannten Acrylatharzlösung und
40 ?^§fSes neJiSiletrl^ySfmelaminharzes, dessen Alkylolgruppen
zu 501 mit Isopropanol verethert sind, werden 60 Minuten
bei 55 bis 600C vorkondensiert und nach Abkühlung mit 13 T
Diisopropanolamin neutralisiert. Das neutralisierte Präkondensat dient wiederum unmittelbar ale Bindemittel und wird
mit 112 T Titandioxyd, Rutiltyp, 265 T deionisiertem Wasser und 3 T einer lOHgen Lösung eines Netzmittels zu 533 T Überzugsmittel
verarbeitet. Die Auslaufzeit im DIN-Recher 4 mm/20°
beträgt 27 Sekunden. Das Oberzugsmittel wird im Spritzverfahren verarbeitet. Es enthält etwa 40* Festkörper. Der Anteil der
flüchtigen organischen Stoffe beträgt etwa 161 des flüchtigen
Anteils, und der Anteil der organischen Lösemittel im flüchtigen Anteil weniger als 124.
Die 30 Minuten bei 130°C eingebrannten Überzüge ergaben folgende Filmeigenschaften
Tiefziehfähigkeit (DIN 53156) 3,3 mm Pendelhärte (DIN 53157) 172 sec.
Haftfestigkeit (DIN 53151) 4
Kesternichtest (2 1 SO7) 6 Runden ohne Filmschäden
Salzsprühtest nach ASTM 400 Stunden ohne Filmschäden
409837/0951
3) 100 T einer 70%igen Lösung eines wasserlöslichen, ofentrocknenden
Epoxyesters mit einer Säurezahl von in Äthylenglykolmonoäthyläther, und 17 T der* im
Beispiel 2 genannten Lösung des verätherten Hexamethylolmelaminha'rzes
werden 60 Minuten bei 55 bis 60 C vorkondensiert und nach Abkühlung mit 12 T Triäthylamin neutralisiert. Das neutralisierte Präkondensat
dient wiederum unmittelbar als Bindemittel und wird mit 141 T deionisiertem Wasser zu 270 T überzugsmittel
verarbeitet.
Das Gemisch hat eine Auslaufzeit von 22 Sekunden im DIN-Becher
mm/ 20 C und einen Anteil von 17,9% organischer Lösemittel im flüchtigen Bestandteil des Überzugsmittels. Die Filmeigenschaften
des 30 Minuten bei 150 C eingebrannten Überzuges werden durch folgende Daten gekennzeichnet
Pendelhärte (DIN 53157) 182 Sekunden Tiefziehwert (DIN 53156) 6 mm
Haftfestigkeit (DIN 53151) 1
Kesternichtest (2 1 S0„) 4 Runden ohne
Filmschäden
Salzsprühtest nach ASTM 280 Stunden ohne
Filmschäden
40 9-83 7/0.9 5 1
Claims (1)
- PatentansprücheWasserverdünnbare Überzugsmittel bestehend aus Lösungenmit einer Säurezahl von mindestensvon Mischungen aus sauren Kunstharzen/lind Aminoplasten, wobei die Kunstharzgemische mit üblichen Basen neutralisiert und in organischen Lösemitteln gelöst sind und der Gehalt an organischen Lösemitteln und Basen höchstens 35 Gew.I be-* ■ trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die Aainoplast-Komponente aus solchen Aainoplasten besteht» die Alkylol"Gruppen mit 1 bis 4 C Atomen enthalten und deren Alkylol-Gruppen zu 30 bis 70 i durch Alkohole «it 1 bis 3 C Atomen verethert sind, wobei das VerhältnisA) der Sutane der freien und verStherten Alkylol-Gruppen zuB) der Suame der C*- und N-Atome des aninoplastbildenden Aainszwischen 2:3 und 4:3 und das Verhältnis von N:C in dem aminoplastbildenden Amin zwischen 2:1 und 1:1 liegt.2. Überzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das saure Kunstharz eine Säurezahl von 50 bis 90 hat.3. Überzugsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkylolgruppe eine Methylolgruppe und die Alkoholkomponente Methanol ist.4. Mittel nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,daß das Verhältnis zwischen den sauren Kunstharzen und den Aminoplasten von 10 : 1 bis 1 : 10, vorzugsweise von 4:1 bis 1 : 1 beträgt.5. Mittel nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Festkörperanteils zum organischen Lösemittel in dem sauren Kunstharz und der Aminoplastkomponente jeweils nicht unter 70: 30 liegt./2409837/09516. Verwendung von Überzugsmittel nach Ansprüchen 1 bis 5^ die mit Wasser so weit verdünnt sind, daß der Anteil an flüchtigen organischen Lösemitteln in der verarbeitungsfertigen Komposition unter 20 Vol-t liegt, zur Herstellung von Oberzügen.9. März 1973
Dr.Klr/Be409837/0951
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