DE2307862A1 - Legierung fuer transformatorkernmaterial und verfahren zur verarbeitung solcher legierungen - Google Patents
Legierung fuer transformatorkernmaterial und verfahren zur verarbeitung solcher legierungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Legierungen, wie sie sich in vorteilhafter Weise insbesondere für Transformatoren als
Transformatorkernmaterial einsetzen lassen, wobei diese Legierungen dann so behandelt werden können, daß entweder eine Würfelkantenausrichtung
(cube-on-edge type orientation) oder eine Würfelflächenausrichtung (cube-on-face type orientation) für das Endmaterial erzeugt werden kann, so daß der Konstrukteur in vorteilhafter
Weise die bevorzugte Richtung leichter Magnetisierung ausnutzen kann, wenn das Material in einem Transformatorkern zusammengefaßt
ist. Das Material mit Würfelflächenausrichtung kann ebenso für Kerne von Motoren und Generatoren sowie weiteren elektrischen
Geräten eingesetzt werden. Ferner kann sowohl eine primär aekrisallisierte
als auch eine sekundär rekristallisierte MikroStruktur erhalten werden, so daß der Hersteller hinsichtlich der Fertigung
und Lieferung solcher Materialien über ein hohes Haß an Flexibilität
verfügt.
Die Arbeitsinduktion vieler Transformatoren, wie sie zur Zeit Einsatz
finden, wird durch den Sättigungswert des Transformatorkernmaterials begrenzt. Eines der z. Z. gängigsten Kernmaterialien
enthält normalerweise etwa 3 % Silizium in einer Legierung auf Basis Eisen und zeichnet sich dabei durch ein hohes Maß an (110)
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LOOlJ -Kornausrichtung aus. Ein solcher Stahl hat jedoch einen begrenzten Sättigungswert von etwa 20300 Gauß. Wenn Stähle mit
höherer Sättigung zur Verfügung stehen, können für einen bestinur
ten Nennwert kleinere und leichtere Transformatoren mit erheblich herabgesetzten Kosten gebaut werden.
Es ist bekannt, daß Kobalt das einzige Element ist, das den Sättigungswert von Eisen nennenswert erhöht. Infolge der hohen
Kosten von Kobaltzusätzen zu Eisen ist jedoch eine wirtschaftliche Verwendung der Werkstoffe, die zwischen etwa 25 % und 50 %
Kobalt enthalten, in Transformatoren ausgeschlossen. Diese Materialien mit hohem Kobaltanteil weisen die höchsten bekannten Sättigungswerte,
nämlich etwa 24OOO Gauß, auf. Das 3 % Siliziumeisen wie es heutzutage weitgehend für Transformatorkerne eingesetzt
wird, erfordert eine Behandlung so, daß es zu einer gewünschten Ausrichtung kommt, was sowohl günstige als auch nachteilige Wirkungen
hat.
Zunächst sei bemerkt, daß der Zusatz von 3 % Silizium zu Eisen den Sättigungswert reinen Eisens von etwa 21.5OO Gauß auf 20.300
Gauß herabsetzt, so daß der Induktionswert, bei dem der Transformator betrieben werden kann, eine Begrenzung erfährt. Diese Verringerung
des Sättigungswertes ist jedoch insofern gerechtfertigt, als der Zusatz von bis zu 3 % Silizium und die entsprechende Verarbeitung,
so daß es zu dem erforderlichen Maß an Texturbildung kommt, zu erheblich niedrigeren Kernverlustwerten führt, da der
Siliziumzusatz den Widerstandswert und die wirtschaftlich erzielbare Reinheit verbessert, außerdem die Bildung der (110) QOOiI-Textur
weitgehend unterstützt. Infolgedessen würde eine Erhöhung des Sättigungswertes von Transformatorstahl auf etwa 21.5OO Gauß
Arbeiteinduktionen oberhalb 19.0OO Gauß erlauben und im Hinblick
auf eine Verringerung der Größe und des Gewichtes eines für einen bestimmten Nennwert zu bauenden Transformators von erheblichem
Wert sein.
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Eine Legierung für Transformatorkernmaterial ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus von 4 - 6 % Kobalt, von 1 - 1,5 % Silizium, bis zu 0,03 % Schwefel, weniger
als 0,03 % Kohlenstoff, Rest Eisen mit unbestimmten Verunreinigungsmengen besteht.
Ein Verfahren zur Herstellung einer (110) [looCi -Textur in der
vorstehend erläuterten Legierung ist in Weiterbildung der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß ein Barren mit einer Zusammensetzung
von weniger als 0,03 % Kohlenstoff, weniger als 0,01 % Schwefel, von 4 - 6 % Kobalt, von 1 - 1,5 % Silizium, bis zu O,3 %
Aluminium, bis zu 0,8 % Chrom, Rest Eisen mit unbestimmten Verunreinigungsmengen
bei einer Temperatur im Bereich zwischen 1000° C und 1100 C warmbearbeitet, das warmbearbeitete Material
in zwei oder mehr Schritten auf Fertigmaß kaltbearbeitet wird, wobei der letzte Kaltbearbeitungsschritt eine Verringerung der
Ouerschnittsfläche zwischen 50 % und 75 % bewirkt und zwischen aufeinanderfolgenden Kaltbearbeitungsschritten jeweils eine
Zwischenglühung im Bereich zwischen 800° C und der A .-Temperatur
der Zusammensetzung eingeschaltet wird, und daß das auf Endmaß gebrachte Material bei einer Temperatur im Bereich zwischen 800° C
und der A .-Temperatur der Zusammensetzung eine Endglühung erfährt,
so daß das Material überwiegend Körner mit (110) Q OOl]] -Ausrichtung,
einer primär rekristallisierten MikroStruktur und normalem Kornwachstum aufweist.
Ferner ist ein Verfahren zur Herstellung einer (100) LOOlJ -Textur
in der vorstehend erwähnten Legierung in Weiterbild-ung der
Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze mit einer Zusammensetzung von weniger als 0,03 % Kohlenstoff, weniger als
0,01 % Schwefel, von 4 - 6 % Kobalt, von 1 - 1,5 % Silizium, bis zu 0,3 % Aluminium, bis zu 0,8 % Chrom, Rest Eisen mit unbestimmten
Verunreinigungsmengen zu einem Barren gegossen, der Barren bei einer Temperatur im Bereich zwischen 1000° C und lloo° c warmbearbeitet,
das wannbearbeitete Material in zwei oder mehr Schritten auf Fertigmaß kaltbearbeitet wird, wobei mindestens der letzte
Kaltbearboitvngfischritt eine Verringerung der Querschnittsfläche
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von mehr als 75 % bewirkt und zwischen jeden Kaltbearbeitungsschritt jeweils eine Zwischenglühung bei einer Temperatur im Bereich
zwischen 800° C und der A .-Temperatur der Zusammensetzung
eingeschaltet wird, und daß das auf Endmaß gebrachte Material bei einer Temperatur im Bereich zwischen 800° C und der A -Temperatur
der Zusammensetzung einer Endglühung ausgesetzt wird, so daß das Material überwiegend Körner mit (100) LOO]J -Ausrichtung, einer
primär rekristallisierten MikroStruktur und normalem Kornwachtum aufweist.
Außerdem ist ein Verfahren zur Herstellung einer (110)[TooiJ -Textur
in einer Eisenbasislegierung nach der Erfindung, mit geschlossener
Gammaschleife, in weiterer Ausgestaltung der Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß eine Schmelze mit einer Zusammensetzung von weniger als 0,03 % Kohlenstoff, von 0,05 % bis 0,3%Mangan,
von 0,01 - 0,03 % Schwefel, von 4,0 - C/0% Kobalt, von 1,2 - 1,5 %
Silizium, bis zu 0,2 % - 0,3 % Aluminium, bis zu 0,8 % Chrom, Rest Eisen mit unbestimmten Verunreinigungsmengen zu einem Barren gegossen,
die so gegossene Schmelze bei einer Temperatur im Bereich zwischen 1.250° C und der höchsten Temperatur, die möglich ist,
ohne eine Verbrennung hervorzurufen, warmbearbeitet, das warmbearbeitete
Material in zwei oder mehr Schritten auf Fertigmaß kaltbearbeitet wird, wobei der letzte Kaltbearbeitungsschritt eine
Verringerung der Querschnittsfläche zwischen 50 % und 75 % bewirkt und zwischen aufeinanderfolgenden Kaltbearbeitungsschritten jeweils
eine Zwischenglühung im Bereich zwischen 800°£und der A Temperatur
der Zusammensetzung eingeschaltet wird, daß hierauf durch Glühen bei einer Temperatur im Bereich zwischen 760° C und
870° C in Wasserstoffatmosphäre, deren Wasserstoff einen Taupunkt
über +4° C hat, eine Entkohlung vorgenommen und sodann das entkohlte,
auf Endmaß gebrachte Material bei einer Temperatur im Bereich zwischen 1100° und 1300° C kastengeglüht wird, so daß das
Material überwiegend Körner mit (110) L001J -Ausrichtung und eine
sekundär rekristallisierte MikroStruktur aufweist.
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£rfindungsgemäß wurden zwei Lösungswege beschritten, um zu dem
gewünschten Ergebnis zu gelangen. Der eine Lösungsweg führt zu einem Material mit einem Sättigungswert, der dem reinen Eisens
entspricht, nämlich etwa 21.500 Gauß, bei einem Volumenwiderstand P von mindestens 30 Mikroohm-cm und einer geschlossenen Gammaschleife,
wobei das Material sich durch die Bildung einer (110) Cooil -Kornausrichtung auszeichnet, die durch einen Sekundärrekristallisationsprozeß
erhalten wird. Entsprechend dem anderen Lösungsweg ergibt sich eine Legierung, die allen oben genannten
Forderungen entspricht, mit Ausnahme der geschlossenen Gammaschleife, und die ein hohes Maß an entweder (110) JLooO -oder (100)
LoolJ -Ausrichtung hat, wobei jedoch von einem Vorgang primärer
Rekristallisation und verhältnismäßig niedrigen Glühtemperatüren
Gebrauch gemacht wird.
Reines Eisen erfährt bei einer Temperatur von 91O° C eine Phasenumwandlung
von der Raumtemperatur-Alphaphase in die Gammaphase. Diese Phasenumwandlung zerstört Rekriställisationstexturen und
macht die Bildung einer bevorzugten Textur sehr schwierig. Ein Zusatz von etwa 2 % Silizium zu Eisen bewirkt eine Schließung der
Gammaschleife und verhindert somit, daß es zu einer Phasenumwandlung
kommt, wenn das Material auf eine Temperatur über 900° C erwärmt wird. Somit können Legierungen auf Basis Eisen, die 2 %
oder mehr Silizium enthalten, bei Temperaturen bis zu 1200° C geglüht werden, um die bevorzugte Ausrichtung und die Reinigung der
Legierung hervorzurufen. Der Zusatz von Kobalt zu Eisen ist nicht in der Lage, die Phasenumwandlung zu verhindern, sondern hebt
die Umwandlungstemperatur nur geringfügig an. Es ist auch bekannt, daß jedes Element, das dahingehend wirkt, die Gammaschleife zu
schließen, zugleich eine Verringerung des Sättigungswertes reinen Eisens bewirkt. Dementsprechend umfaßt eine Klasse von Materialien,
auf die die vorliegende Erfindung gerichtet ist, diejenigen Legierungen, die durch eine geschlossene Gammaschleife gekennzeichnet
sind, wobei diese Legierungen infolge des Zusatzes von Kobalt dazu verbesserte Sättigungswerte aufweisen. Die Legierungen mit
geschlossener Gammaschleife können so behandelt werden, daß das erforderliche Maß an (110) QooiH -Texturbildung durch einen als
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Sekundärkristallisationsvorgang bezeichnete! Vorgang erzielt wir
Legierungen mit einer offenen Gammaschleife erfahren eine Phase
umwandlung bei der A .-Temperatur der Legierung. Daher ist es
bei der Verarbeitung einer solchen Legierung zwingend, daß jede Glüh-Wärmebehandlung oder jede Texturbildung bei einer Temperatu
unterhalb der A .-Temperatur der Legierung vorgenommen wird. Wem
somit die Legierung nach der Erfindung eine chemische Zusammensetzung aufweist, bei der sich eine offene Gammaschleife ergibt,
so wird sie so behandelt, daß man die erforderliche Textur erhält die durch eine primär rekristallisierte MikroStruktur mit normalem
Kornwachstum gebildet wird.
Für Legierungen mit geschlossener Gammaschleife wird der Anteil an Silizium und Aluminium vorzugsweise innerhalb des Bereiches
zwischen 1,5 und 1,8 % gehalten, wenn eine solche Legierung eine Behandlung erfahren soll, bei der durch sekundäre Rekristallisation
des Materials vorwiegend eine (110) [Iooi][ -Textur erzeugt
wird. In den Werkstoffen mit geschlossener Gammaschleife enthält die Zusammensetzung vorzugsweise zwischen O,05 und 0,3 % Mangan
und von 0,01 - 0,03 % Schwefel. Die geschmolzenen Legierungsbestandteile werden dann gegossen, und das gegossene Material wird
anschließend auf eine Warmwalztemperatur erwärmt, d. h. eine Temperatur im Bereich zwischen etwa 1250° C und der höchsten Temperatur,
die die Legierung noch etragen kann, ohne daß es zu der in der Praxis als "Verbrennen" bekannten Erscheinung kommt. Mach dem
Warmwalzen des Materials zu einem Band bzw. einer Bahn wird das Material in zwei oder mehr Vorgängen kaltbearbeitet, wobei der
letzte Kaltbearbeitungsvorgang eine Reduktion der Querschnittsfläche zwischen etwa 50 % und etwa 75 % bewirkt. Vorzugsweise
wird zwischen die Kaltbearbeitungsvorgänge eine Streifenglühung eingeschaltet, die vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen
800° C und 900 C durchgeführt wird. Das auf Endmaß gebrachte Material wird anschließend einer Entkohlungs-Glühung in nasser
Wasserstoffatmosphäre unterworfen, der eine Kastenglühung folgt,
üblicherweise bei eine? Temperatur im Bereich zwischen 1100° C und
1300° C in einer nie' ^oxidierenden und vorzugsweise einer redu-
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zierenden Atmosphäre. Das so behandelte Material weist dann vorwiegend
ein Kornvolumen mit (110) L 001^] -Ausrichtung und eine
sekundär rekristallisierte MikroStruktur auf.
Eine weitere Zusammensetzung, die grundsätzlich 4 - 6 % Kobalt, 1 - 1,5 % Silizium, Rest im wesentlichen Eisen mit unbestimmten
Verunreinigungsmengen enthält, hat eine offene Gammaschleife.
Dieser Legierung können diskrete Mengen an Aluminium und/oder Chrom zugesetzt werden, die ausreichen, um den Widerstandswert zu verbessern,
jedoch nicht in der Lage sind, die Gammaschleife zu schließen, insbesondere Chrom bis zu 0,8 % und/oder Aluminium bis
zu 0,3 %. In diesen Legierungen sind die Anteile an Silizium,
Aluminium und/oder Chrom so eingestellt, daß die Gammaschleife nicht schließt. Das eine solche offene Gammaschleife aufweisende
Material wird ebenfalls zu Barren gegossen, jedoch bei einer Temperatur im Bereich zwischen etwa 1000° und etwa 1100° C zu Platten
oder Streifen warmbearbeitet, worauf das Material in zwei oder
mehr Vorgängen auf sein Endmaß kaltbearbeitet wird. Je nach dem Maß an Kaltbearbeitung, die während der letzten Stufe des Kaltwalzens
auf das Material ausgeübt wurde, bestimmt sich die Art der Ausrichtung, die die Legierung nach einem folgenden Glühen annimmt.
D. h., der letzte Kaltbearbeitungsvorgang zur Verringerung des Maßes des Materials auf Endmaß sollte eine Verringerung der Querschnittsfläche
zwischen etwa 50 % und etwa 75 % bewirken, um bei der nachfolgenden Glüh-Wärmebehandlung eine Ausrichtung zu erhalten,
bei der die Körner überwiegend eine (llO)Cooil -Ausrichtung
haben. Dieses auf Endmaß kaltgewalzte Material wird dann einer End-Wärmebehandlung bei einer Temperatur im Bereich zwischen 8OO°C
und der A j-Temperatur der Zusammensetzung unterworfen, so daß es eine primär rekristallisierte Mikrostruktur und normales Kornwachstum
hat.
Wenn andererseits das gleiche Material in zwei oder mehr Kaltbearbeitungsvorgängen
behandelt wird und der letzte dieser Kaltbearbeitungsvorgänge eine Verringerung der Querschnittsfläche von mehr
als etwa 75 % bewirkt und das gleiche Material anschließend einer 1^nIgi'ihung in den gleichen Temperaturbereich, nämlich zwischen
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etwa 800 C und der A .-Temperatur der Zusammensetzung unterworfen
wird, so weist das auf Endmaß gebrachte Material vorwiegend Körner mit (100) [poiQ ~Ausricntung auf, die ebenfalls durch
primäre Rekristallisation und normales Kornwachstum erhalten wird.
Somit lassen sich die verschiedenen magnetischen Eigenschaften der Legierung durch Wahl der Zusammensetzung, durch die Art der
Behandlung der Legierung, um diese auf Endmaß zu bringen, sowie durch die abschließende Wärmebehandlung bestimmen. Unter diese
vorgenannten magnetischen Eigenschaften fallen die Kornausrichtung, der spezifische Widerstand (Widerstandswert), der Sättigungswert
und die zugeordneten Kernverluste.
Die Wirkung von Silizium in reinem Eisen ist allgemein bekannt. Silizium bewirkt eine Erhöhung des spezifischen Widerstandes P,
und für jedes zugesetzte Prozent Silizium läßt sich eine entsprechende Abnahme des Sättigungswertes B_ einerseits und - infolge
des verbesserten Widerstandswertes - des Kernverlustes andererseits beobachten. Der Siliziumanteil wird vorzugsweise im Bereich
von 1,0 - 1,5 % gehalten, um einen verbesserten Widerstandswert zu erzielen, wenngleich der Sättigungswert der Legierung
dadurch etwas herabgesetzt wird.
Darüber hinaus wirkt Silizium sich auch verhältnismäßig stark auf die Schließung der Gammaschlelfe aus. Da jedoch die Legierungen
sowohl mit offener als auch mit geschlossener Gammaschleife von der vorliegenden Erfindung umfaßt werden sollen, wird der Siliziumanteil
auf ein Maximum von etwa 1,5 % beschränkt. Dieser Siliziumanteil kann eingesetzt werden, ohne die Gammaschleife zu
schließen, und wirkt sich dann erhöhend auf den Widerstandswert und erniedrigend auf den Kernverlust aus. Vorzugsweise macht der
Siliziumanteil mindestens etwa 1 % aus, um einen ausreichend hohen Widerstandswert und ausreichend niedrige Kernverlustwerte zu erhalten.
Für Legierungen mit offener Gammaschleife wird der Siliziumanteil daher vorzugsweise in Nähe des unteren Endes des angegebenen
Bereiches gehalten, während er für Legierungen mit geschlossener Gammaschleife - bei Fehlen weiterer Elemente - zum
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oberen Ende des Bereiches hin erhöht wird.
Der Kobaltanteil wird, in der Hauptsache, um den Sättigungsinduktionswert
der Legierung zu verbessern, vorzugsweise im Bereich zwischen 4 % und 6 % gehalten. Kobalt bewirkt zwar ebenfalls eine
Erhöhung des Widerstandswertes und in geringem Umfang eine Herabsetzung der Kernverlustwerte, bleibt jedoch ohne Auswirkung auf
ein Schließen der Gammaschleife. Es wird lediglich diellnwandlungstemperatur
des Eisens auf einen Wert oberhalb etwa 910° C angehoben. Werden höhere Sättigungsinduktionswerte gewünscht, so
enthält die Legierung zwischen 5% und 6 % Kobalt, wobei diese Werte nicht ausreichen, um die Gammaschleife zu schließen.
In den Bereich der Erfindung fällt auch, daß die Legierungen einen
Aluminiumgehalt von bis zu 0,3 % enthalten. Aluminium stellt ein wirksames Element dar, um die Gammaschleife zu schließen. Außerdem
bewirkt Aluminium eine Erhöhung des Widerstandswertes der Legierung, gleichzeitig jedoch eine Herabsetzung des Sättigungswerts. Somit wird der Aluminiumgehalt vorzugsweise auf ein Maximum
von etwa 0,3 % begrenzt. Insofern sollte die Gesamtmenge an Silizium plus Aluminium auf den Bereich zwischen 1,5 % und 1,8 %
- bei einem entsprechenden Anteil von Kobalt, nämlich 4 - 6 % beschränkt werden, wenn die Legierung eine geschlossene Gammaschleife
haben soll, so daß das Material so behandelt werden kann, daß es unter Verwendung einer sekundär rekristallisierten Mikrost
ruk tür eine (110) CoolU -Ausrichtung hat. Dabei solltedann,
wenn die Summe aus Silizium und Aluminium sich der oberen Grenze von 1,8 % nähert, der Kobaltgehalt im Bereich zwischen 5 und 6 %
gehalten werden, so daß die Tatsache, daß der Sättigungsinduktionswert vermindert wird, durch den Zusatz der größeren Kobaltanteile
wirksam kompensiert werden kann und somit der Sättigungswert wieder ansteigt und mindestens so hoch wie für reines Eisen, nämlich bei
21.500 Gauß liegt. Wie noch deutlicher aus den nachstehenden Ausführungen
ersichtlich, bewirkt ein Siliziumgehalt zwischen 1,2 % und 1,5 % in Verbindung mit 0,2 und 0,3 % Aluminium, daß der
Sättigungswert auf einen Mindestwert von etwa 21.500 Gauß gebracht and die Gammaschleife geschlossen wird. Da sowohl Silizium und
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Aluminium, ebenso Kobalt den Widerstandswert erhöhen, weist die Legierung einen spezifischen Widerstand (Widerstandswert) P von
mehr als etwa 30 Mikroohm-cm auf. Diese Legierungen zeigen bei Aufheizung auf 12OO° C keine Anzeichen einer Phasenumwandlung.
Chrom kann in den Legierungen nach der vorliegenden Erfindung bi;-zu
0,8 % anwesend sein. Chrom ist hinsichtlich einer Erhöhung des Widerstandswertes der Legierung recht wirksam, wobei nur eine
geringe Abnahme des Sättigungswertes hingenommen werden muß. Chrom scheint jedoch die Gammaphase des Eisens zu stabilisieren
und somit die Gammaschleife etwas zu öffnen, so daß die Wirkung von Silizium hinsichtlich einer Schließung der Gammaschleife tei
weise aufgehoben wird.
Kohlenstoff kann in der Legierung nach der vorliegenden Erfindung zwar enthalten sein, jedoch wird der Anteil an Kohlenstoff vorzugsweise
so niedrig wie möglich gehalten, wobei auch nur ein Maximum bis zu 0,3 % hingenommen werden kann. Selbst für diesen
niedrigen Kohlenstoffgehalt wird die Legierung während der nachfolgenden Behandlung entkohlt, so daß der in der Legierung wirksame
Kohlenanteil so niedrig wie möglich ist und eine mögliche Tendenz, während des Gebrauchs magnetisch zu altern, verringert
wird.
Soll die Legierung nach der Erfindung als Transformatorkernmaterial
mit (110) CooiH -Ausrichtung und sekundär rekristallisierter
MikroStruktur, ferner geschlossener Gammaschleife eingesetzt werden, so wird der Schwefelgehalt vorzugsweise im Bereich
zwischen 0,01 % und 0,03 % gehalten, in Verbindung mit bis zu 0,3 % Mangan. Diese beiden Bestandteile bilden Mangansulfid, das
das Körnwachstum hemmt, bis die gewünschte Textur gebildet worden ist. Danach kann das Mangansulfid unter entsprechendem Kornwachstum
entfernt werden, wobei das Material durch eine sekundär rekristallisierte MikroStruktur charakterisiert ist.
Soll andererseits die legierung so behandelt werden, daß entweder
eine (110) C 00*1."K rnausrichtung oder eine (100) CooO- Kornaus-
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richtung, jedoch mit primär rekristallisierter Mikrostruktur erhalten
wird, so wird der Schwefelgehalt vorzugsweise so niedrig wie möglich und in jedem Fall unter etwa 0,01 % gehalten.
Enthält die Legierung zwischen 4 und 5 % Kobalt, im wesentlichen Keine beabsichtigen Zusätze an Silizium, jedoch bewußt Zusätze
an Chrom, so bestimmt der Chromanteil die Endtextur der Legierung,
unabhängig von der Behandlung, der die Legierung ausgesetzt wurde, wie das nachstehend ausgeführt wird. Überschreitet der Chromgehalt
etwa 0,30 %, wobei der Kobaltanteil zwischen 4 % und weniger als 5 % liegt, so wird eine (110) [T00Ü-Ausrichtung erhalten, unabhängig
davon, ob von der zur (110) Cood-Korntextur oder der
gewöhnlich zur (lOO)LooO -Korntextur führenden Behandlung Gebrauch
gemacht wird.
Wird andererseits der Chromgehalt unter 0,3 % gehalten,bei weniger
als 5 % Kobalt und im wesentlichen keinen Siliziumzusätzen, so führt der Einsatz der nachstehend erläuterten Behandlung zur
Erzeugung der (lOO)CooiJ -Textur zur Erzielung dieser Textur,
wenn von den folgenden Lehren nach der Erfindung Gebrauch gemacht wird. Legierungen ohne bewußte Siliziumzusätze haben eine offene
Gamraaschleife, so daß die gesamte Behandlung so erfolgen muß, daß
die Endglühung bei einer Temperatur unterhalb der A .-Temperatur
stattfindet, wobei die Mikrostruktur im wesentlichen eine primär rekristallisierte Mikrostruktur ist.
Bei den Legierungen mit offener Gammaschleife werden vorzugsweise
der Siliziumgehalt zwischen 1,0 % und 1,5 % un-d der Chromgehalt bei bis zu O,8 % gehalten. Wird andererseits eine geschlossene
Gammaschleife gewünscht, so wird vorzugsweise Aluminium verwendet
und der Siliziumgehalt auf den Bereich zwischen 1,0 und 1,5 % beschränkt, wobei Silizium plus Aluminium insgesamt in dem Bereich
zwischen 1,5 % und 1,8 % liegen. Sofern die Summe aus Silizium- und Aluminiumanteil mehr zur hohen Seite hin liegt, wird dementsprechend
der Kobaltgehalt vorzugsweise im Bereich zwischen 5 % und 6 % gehalten.
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Die Legierungen nach der vorliegenden Erfindung können nach jedem
der bekannten Stahlherstellungsverfahren gewonnen werden. Die Bestandteile werden geschmolzen und anschließend gegossen, wobei
vorzugsweise von herkömmlichen Gießmethoden Gebrauch gemacht wird, um einen Barren zu bilden, der anschließend in herkömmlicher Weise
zu einem dicken Band warmbearbeitet werden kann. Im Anschluß an die Warmbearbeitung wird die Legierung in einem oder mehreren
Vorgängen auf Endmaß kaltbearbeitet, und je nach der Ausrichtung und der Zusammensetzung werden die abschließende Wärmebehandlung
sowie die Walzprogramme ausgewählt, wie das weiter unten genauer ausgeführt wird.
Geschlossene Gammaschleife - Sekundär rekristallisierte MikroStruktur - (110) L OQlIl -Ausrichtung
Nach dem Schmelzen der Bestandteile einschließlich Eisen, wobei das Silizium und das Aluminium in der Summe auf den Bereich
zwischen 1,5 und 1,8 % begrenzt sind, Kobalt im Bereich zwischen 4 % und 6 %, Mangan bis zu 0,3 % und Schwefel im Bereich zwischen
0,01 % und 0,03 % anwesend sind, wird die Schmelze vorzugsweise in Barren gegossen, die danach zu einem Zwischenmaß aufweisenden
Streifen oder Band warmgewalzt werden. Bei der Warmbearbeitung des Barrens auf die Abmessungen des warmgewalzten Bandes wird
das Material vorzugsweise auf eine Temperatur im Bereich zwischen 1250 C und der Temperatur erwärmt, die das Material ertragen
kann, ohne daß es zu der als "Verbrennung" bekannten Erscheinung kommt, was später die Verflüssigung niedrigschmelzender Phasen
einschließt, die üblicherweise an den oder in Nähe der Korngrenzen
des so gegossenen Materials beginnt. Die Erwärmung auf eine hohe Temperatur in diesem Bereich kann verschoben werden,
wenn zweistufig gearbeitet wird, so daß der Barren zunächst bei einer niedrigeren Temperatur zu einem Quader oder einem sonstigen
Zwischenkörper warmgewalzt wird, der dann auf die erwähnte hohe Temperatur erwärmt und zu einem Band warmgewalzt wird. Gute
Ergebnisse lassen sich erzielen, wo das Material auf eine Temperatur von etwa 1370° C erwärmt und auf ein Maß von etwa 2 mm
Stärke herunter warmbearbeitet wird. Es kann zwar auch mit
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H
geringeren oder höheren Dickenwerten gearbeitet werden, nämlich Dickenwerten zwischen 1,5 nun und etwa 6,3 mm, jedoch wird vorzugsweise
eine Stärke von etwa 2 mm angestrebt.
Nach der Warmbearbeitung wird das Material vorzugsweise entzundert.
Zu diesem Zeitpunkt kann es geglüht werden, worauf sich der erste Schritt des Kaltwalzens anschließt. Der erste Kaltbearbeitungsschritt
bewirkt üblicherweise eine Verringerung der Querschnittsfläche des Materials zwischen 50 % und 75 % der bei der
Warmbearbeitung erhaltenen QuerSchnittsfläche. Danach wird das
Material vorzugsweise einer Zwischen-Streifenglühung bei einer Temperatur im Bereich zwischen 800° C und 900° C ausgesetzt, worauf
das Material erneut entzundert und auf Endmaß, beispielsweise 0,2 bis 0,38 mm, vorzugsweise 0,28 mm kaltbearbeitet wird. Bei der
abschließenden Kaltbearbeitung auf Endmaß wird die Querschnittsfläche zwischen 5O % und 75 % verringert, worauf der Stahl einer
entkohlenden Glüh-Wärmebehandlung ausgesetzt wird.
Vorzugsweise erfolgt diese entkohlende Glüh-Wärmebehandlang im
Rahmen einer Streifenglühung, die üblicherweise bei einer Temperatur
zwischen 760° C und 870° C vorzugsweise in Wasserstoffatmosphäre
mit einem Taupunkt über +40C durchgeführt wird. Nach
der entkohlenden Glühung des Materials, das dabei üblicherweise die Form eines Wickels oder einer Spule hat, wird das Material einer
Kastenglühungs-Wärmebehandlung unterworfen, die bei einer Temperatur
zwischen 1100° C und 1300° C stattfindet. Diese Kastenglühung s-Wärmebehandlung erfolgt üblicherweise in einer nichtoxydierenden
oder reduzierenden Atmosphäre wie trockenem Wasserstoff mit einem Taupunkt von -40° C innerhalb des angegebenen Temperaturbereichs
für eine Dauer von mehr als etwa 24 Stunden. Nach einer langsamen Abkühlung auf Raumtemperatur weist das Material vorwiegend
Körner mit (110) [ooi] -Ausrichtung und eine sekundär rekristallisierte
MikroStruktur auf.
Aus dem vorstehend erläuterten Verfahrensablauf ergibt sich, daß die
zuletzt stattfindende Kastenglühung nur in dem angegebenen Temperaturbereich
vorgenommen werden kann, in dem das Material eine
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geschlossene Gammaschleife hat. Durch Auswahl der Zusammensetzung,
wie das zuvor beschrieben wurde, und durch Behandlung entsprechend dem zuvor erläuterten Ablauf durchläuft das die geschlossene
Gammaschleife aufweisende Material keine Phasenumwandlung, so daß eine sekundär rekristallisierte Mikrostruktur erhalten wird, die
dadurch charakterisiert ist, daß das Kornvolumen vorwiegend eine (110) [ooij -Ausrichtung hat.
Offene Gammaschleife - primär rekristallisierte Mikrostruktur - (110) Cooil -Textur - H-BEhandlung
Um die (110) [jOOl] -Textur in Legierungen mit offener Gammaschleife
zu erzeugen, wird die Zusammensetzung so gewählt, daß zwischen 4 % und 6 % Kobalt, 1 - 1,5 % Silizium, bis zu 0,8 % Chrom, weniger
als 0,03 % Kohlenstoff und weniger als 0,01 % Schwefel, im übrigen Eisen und unbestimmte Verunreinigungsmengen anwesend sind.
In einer Zusammensetzung mit offener Gammaschleife können geringe Mengen an Aluminium enthalten sein, wobei dann vorzugsweise der
Siliziumgehalt am unteren Ende des Bereiches gehalten wird und ein Zusatz an Chrom sich von gewissem Nutzen erweist. Fehlt ein
nennenswerter Aluminiumanteil, so können bis zu 0,8 % Chrom bei einem Siliziumgehalt im Bereich zwischen 1 % und 1,5 % Verwendung
finden.
Dieses Material wird in der gleichen Weise wie im vorhergehenden Beispiel geschmolzen und vorzugsweise zu Barren, fortlaufenden
Tafeln oder anderen geeigneten Formen gegossen. Das gegossene Material wird dann bei einer Temperatur vorzugsweise im Bereich
zwischen etwa 1000° C und etwa 1100° C warmbearbeitet, um das Material zu einem Band mit einer Dicke im Bereich zwischen etwa
2 mm und 3,8 mm zu reduzieren. Nach der Warmbearbeitung wird das Material entzundert und vorzugsweise bei einer Temperatur im Bereich
zwischen etwa 800 C und der A ^-Temperatur der Legierung etwa 1 Stunde lang geglüht. Danach wird das warmbearbeitete Material
in einem oder mehreren Schritten kaltbearbeitet, wobei mindestens der letzte Kaltbearbeitungsschritt eine Verringerung der
Querschnittsfläche zwischen 50 % und 75 % bewirkt und zwischen die
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— 1 b —
einzelnen Kaltbearbeitungsschritte jeweils eine Zwischenglühung geschaltet wird.
Der anfängliche Kaltbearbeitungsvorgang oder Kaltbearbeitungsschritt fällt unter den Begriff der "Warm-/Kaltbearbeitung",
d. h. es findet eine Kaltbearbeitung bei einer erhöhten Temperatur üblicherweise im Bereich zwischen Raumtemperatur und 300° C
statt. Eine solche Warm-/Kaltbearbeitung fällt ebenfalls unter den Begriff einer "Kaltbearbeitung in einem oder mehreren Schritten"
, wie er zuvor benutzt wurde. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß bevorzugte Ergebnisse erzielt werden, wenn der abschließende
Kaltbearbeitungsschritt im wesentlichen bei Raumtemperatur erfolgt, wobei dieser abschließende Kaltbearbeitungsschritt eine Reduktion der Querschnittsfläche zwischen 50 % und
75 % bewirkt.
Beispielsweise kann ein typischer Verfahrensablauf bei der Dickenverringerung
so aussehen, daß das Material zu einem Band mit etwa 2,5 mm Stärke warmbearbeitet, anschließend entzundert, geglüht
und bei einer Temperatur von bis zu etwa 260° C auf eine Stärke von etwa 0,75 mm warm-/kaltbearbeitet wird, worauf eine
Zwischenglühung bei einer Temperatur von 900° C etwa 1 Stunde lang vorgenommen wird und sich eine Kaltbearbeitung auf ein Endmaß
VOH etwa 0,28 mm anschließt.
Nach der Reduktion auf Endmaß wird die Materialoberfläche gereinigt
und anschließend einem abschließenden Glühvorgang in einer nicht oxydierenden oder einer reduzierenden Atmosphäre bei einer
Temperatur im Bereich zwischen 800° C und der A -Temperatur der so behandelten Zusammensetzung unterworfen. Vorzugsweise wird das
Material auf dieser Temperatur zwischen etwa 24 und etwa 48 Stunden lang gehalten, anschließend langsam auf Raumtemperatur abgekühlt.
Diese Behandlung ergibt in der endgültig erhaltenen Legierung ein Übergewicht an Körnern mit (110) [ooI^-Ausrichtung,
einer primär rekristallisierten Kornstruktur und normalem Kornwachstum, gegenüber der sekundär rekristallisierten MikroStruktur
des nach dem zuvor beschriebenen Verfahren behandelten Materials.
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Das zuvor beschriebene Verfahren wurde als Η-Verfahren oder H-Behandlung
bezeichnet, während das als nächstes zu beschreibende Verfahren als C-Verfahren bzw. C-Behandlung bezeichnet wird.
Offene Gammaschleife - Primär rekristallisierte MikroStruktur - (100) [boij-Ausrichtung - C-Behandlung
Für die C-Behandlung kann im wesentlichen das gleiche Material wie
für die Η-Behandlung eingesetzt werden, mit einer wichtigen Ausnahme. Diese Ausnahme besteht darin, daß dann, wenn der Siliziumgehalt
entfällt und Chrom verwendet wird, der Chromgehalt auf einen Maximalwert von 0,3 % beschränkt werden muß, um die (100)
[pol]-Ausrichtung zu erhalten. Überschreitet der Chromanteil 0,3 %,
insbesondere Mengen zwischen 0,5 % und 0,8 %, so führt die nachstehend
beschriebene Behandlung zu auf Endmaß gebrachtem Bandmaterial mit (110) [ooi]]-Textur statt zu der gewünschten (100)
[poij-Textur. Abgesehen von den vorstehend erwähnten Beschränkungen
hinsichtlich der Zusammensetzung wird im wesentlichen die gleiche Zusammensetzung wie bei der Η-Behandlung verwendet, um die
(100) Γ00Ij-Ausrichtung mit einer offenen Gammaschleife in einer
primär rekristallisierten MikroStruktur zu erhalten.
Entsprechend dieser Behandlung wird eine Schmelze hergestellt, die
weniger als 0,03 %. Kohlenstoff, weniger als 0,01 % Schwefel, von 4 % bis 6 % Kobalt, von 1 % bis 1,5 % Silizium, bis zu 0,3 % Aluminium,
bis zu 0,8 % Chrom, Rest Eisen mit unbestimmten Verunreinigungsmengen enthält. Diese Schmelze wird vorzugsweise in Barrenform, die Form einer fortlaufend gegossenen Tafel oder eines sonstigen
geeigneten Körpers gegossen und dann bei einer Temperatur im Bereich zwischen 1000° C und 1100° C zu einem Band warmbearbeitet.
Am Ende der Warmbearbeitung weist das Band typischerweise ein Maß im Bereich zwischen 2,5 mm und 6,3 mm Stärke auf. Das Endmaß
hängt naturgemäß von den speziellen Bedingungen und den erforder-1-lichen
Kaltreduktionen ab, die nach der Warmbearbeituny erfolgen
müssen.
3 6/08Rh
Nach der Warmbearbeitung wird das Material vor einer Kaltbearbeitung,
üblicherweise durch Beizen, entzundert. Nach dem Entzundern wird das Material vorzugsweise bei einer Temperatur im Bereich
zwischen 800° C und der A .-Temperatur der Zusammensetzung geglüht,
üblicherweise in einer inerten oder reduzierenden Atmosphäre. Danach wird das Material in einem oder mehreren Vorgängen auf
Endmaß kaltbearbeitet, wobei mindestens der letzte der Kaltbearbeitungsschritte eine Reduktion der Querschnittsfläche von mehr
als 75 % bewirkt. Zwischen die Kaltbearbeitungsschritte wird erneut
eine Zwischenglühung geschaltet, die üblicherweise bei einer Temperatur im Bereich zwischen 800° C und der A -Temperatur des
Cl
Materials stattfindet. Es versteht sich, daß auch die weiter oben in Verbindung mit der Η-Behandlung erwähnte Warm-/Kaltbearbeitung
gemeint ist, wenn hier von einer Kaltbearbeitung des Materials gesprochen wird. Wird das Material mehr als einem Kaltbearbeitungsvorgang unterworfen, so soll mindestens der letzte Kaltbearbeitungsschritt
die Verringerung der Querschnittsfläche von mehr als 75 % bewirken, und optimale Ergebnisse werden erzielt, wo jeder
Kaltbearbeitungsschritt eine Verringerung der Querschnittsfläche von mehr als 75 % bewirkt.
Ein typisches Programm für die Kaltbearbeitung des Materials auf ein Fertigmaß von etwa 0,28 mm würde wie folgt ablaufen: Das Band
wird auf etwa 4,5 mm warmgewalzt, bei einer Temperatur von etwa 260° C auf ein Maß von etwa 2 mm warm-/kaltbearbeitet, geglüht,
anschließend auf eine Stärke von 1 mm warm-/kaltbearbeitet und ohne jegliche Zwischenglühung bei Umgebungstemperatur auf das Endmaß
von etwa 0,28 mm kaltbearbeitet. Nach der Kaltbearbeitung auf
Endmaß wird die Materialoberfläche in der erforderlichen Weise gereinigt und anschließend bei einer Temperatur im Bereich zwischen
800° C und der Acl-Temperatur des Materials während etwa 24 bis
Stunden einer Primärrekristallisations-Glühung unterworfen. Vorzugsweise wird während einer solchen abschließenden Glühung eine
Atmosphäre trockenen Wasserstoffs mit einem Taupunkt von weniger als etwa -40° C verwendet.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die folgenden
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Es wird Bezug auf die nachstehende Tabelle I genommen, die die Zusammensetzung
einer Reihe hergestellter Legierungen enthält, die hinsichtlich ihrer Sättigungsinduktion, ihres Widerstandswertes
sowie daraufhin untersucht wurden, inwieweit ihre Umwandlung innerhalb oder außerhalb des erfindungsgemäß in Betracht gezogenen
Bereichs liegt.
% Co - | % Si | % Al | Tabelle I | P (μΛ-cm) |
1200° C Umwandlung |
|
Legierung | 4 | 1/5 | — | B S (G) |
31,4 | ja |
12 | 4 | 1.5 | 0,25 | 21,400 | 35,6 | nein |
18 | 4 | 1,2 | 0,3 | 21.200 | 31,5 | nein |
30 | 4 | 1,3 | 0,2 | 21.600 | 32,6 | nein |
31 | 4 | 1,3 | 0,3 | 21.600 | 33,1 | nein |
32 | 5 | 1,3 | 0,3 | 21 .600 | 33,6 | nein |
33 | 5 | 1,4 | 0,3 | 21,700 | 35,4 | nein |
34 | 6 | 1,4 | 0,3 | 21.500 | 35,5 | nein |
35 | 6- | 1,5 | 0,2 | 21.700 | 35,5 | nein |
36 | 6 | 1,5 | 0,3 | 21.700 | 37,1 | nein |
37 | 21.600 | |||||
Alle außer der zuerst aufgeführten Zusammensetzung der Tabelle I waren in erster Linie für eine Legierung mit geschlossener Gammaschleife
vorgesehen, wobei die Legierung einen Sättigungsinduktionswert nahe demjenigen reinen Eisens von mindestens 21.500 Gauß
und einen Widerstandswert (spezifischen Widerstand) von mehr als
etwa 30 Mikroohm-cm hat. Die in der Tabelle I zusammengestellten Ergebnisse zeigen, daß der Zusatz von nur etwa 1,5 % Silizium zu
einer 4 %-Kobalteisen-Legierung zu Sättigungsinduktionswerten, die
liegen etwas niedriger als die angestrebten Werte von 21.500 G/ sowie zu
geeigneten Widerstandswerten führte. Jedoch erfuhr die Legierung bei Erwärmung auf 1200° C eine Phasenumwandlung. Dar Zusatz von
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0,25 % Aluminium zu der 4 %-Kobalt-l,5 %-Silizium-Legierung verhinderte
die Phasenumwandlung bei Erwärmung auf 1200° C, erhöhte den Widerstandswert, aber senkte den Sättigungswert etwas ab.
Da der Sättigungswert von 21.200 G der Legierung Nr. 18 unter dem
entsprechenden Wert reinen Eisens liegt, wurde eine Kompensation vorgenommen, um die in der nächsten Legierungsreihe durch den Zusatz
von Silizium und Aluminium hervorgerufenen verringerten Sättigungswert wieder anzuheben. Die 4 % Kobalt und insgesamt 1,5 %
bis 1,6 % Silizium plus Aluminium enthaltenden Legierungen 30 bis 32 wiesen somit zufriedenstellende Sättigungs- und Widerstandswerte
auf, ohne im übrigen bei Erwärmung auf 1200° C eine Phasenumwandlung zu durchlaufen, was einer geschlossenen Gammaschleife
entspricht.
Der Einfluß eines erhöhten Kobaltanteils zeigt sich deutlich in Verbindung mit den Legierungen 33 bis 37, die 5 bis 6 % Kobalt und
insgesamt 1,6 bis 1,8 % Silizium plus Aluminium enthielten. Alle diese Legierungen hatten ausgezeichnete Sättigungs- und Widerstandswerte,
ebenso eine geschlossene Gammaschleife, da es bei Erwärmung
auf 1200° C zu keiner Umwandlung kam. Wenn der Silizium-/ Aluminiumgesaratgehalt auf dem Niveau von 1,5 % bis 1,6 % gehalten
worden wäre, wären für die Legierungen mit höherem Kobaltanteil sogar noch höhere Sättigungswerte erzielt worden. In Verbindung
mit einer solchen geschlossenen Gammaschleife, wie sie sich aus der Tatsache ergibt, daß nach Erwärmung auf 1200° C keine Umwandlung
stattfand, wird es klar, daß die sog. (110) J^OOl]J-Texturen
in diesen Legierungen unter Anwendung der vorstehend zuerst erläuterten Behandlung durch den Vorgang sekundärer Rekristallisation
gebildet werden.
3 0 9 8 :: 0 / (j « ?J l·.
% Co | % Si | Tabelle II | % | - | Cr | % C | % | C | |
Legierung Nr. |
3,94 | 1,46 | analysiert % Mn |
0, | - | 01 | 0,0075 | 0 | ,03 |
1459 | 3,93 | 1,46 | 0,14 | o, | - | 49 | 0,020 | 0 | /03 |
1460 | 3,94 | 0,97 | 0,13 | 0, | - | 49 | 0,018 | 0 | /01 |
1461 | 3,81 | 0,97 | 0,15 | 0, | - | 48 | 0,002 | 0 | /01 |
1463 | 3,93 | 0,005 | 0,14 | 0, | - | 51 | 0,010 | - | |
1464 | % Co | % Si | 0,14 | % | 0, | Cr | % S | 0 | ,03 |
4 | 1/5 | nominell % Mn |
0,005 | 0 | ,03 | ||||
SB44 | 4 | 1/5 | 0,15 | 0,010 | |||||
SB45 | 4 | 1/5 | 0,15 | - | |||||
SB46 | 4 | 1/5 | 0,15 | 0,005 | |||||
SB47 | 4 | 1/5 | 0,15 | - | |||||
SB48 | 4 | 1/5 | 0,15 | - | |||||
SB49 | 4 | 1/5 | 0,05 | 15 | — | ||||
SB50 | 0,05 | ||||||||
Die Legierungen mit den Zusammensetzungen der Tabelle II wurden der weiter oben erläuterten Η-Behandlung ausgesetzt. Im speziellen
wurden diese Legierungen zu Barren gegossen, die anschließend bei einer Temperatur von 1050° C zu Bahnen oder Bändern mit einer
Dicke von 2,5 mm warmgewalzt wurden. Nach dem Warmwalzen wurden die so erhaltenen Bahnen oder Bänder gebeeizt, eine Stunde lang
bei 900° C in Argon geglüht, bei 260° C auf eine Stärke von 0,75mm
warm-/kaltgewalzt, eine Stunde lang bei 900° C in Argon geglüht und auf ein Fertigmaß von 0,28 mm Dicke kaltgewalzt. Das auf Endmaß
gebrachte Material wurde gereinigt und danach in trockenem Wasserstoff 48 Stunden lang bei einer Temperatur von entweder
850° C oder 900° C unter Verwendung eines programmierten Erwärmungs- und Abkühlzyklus von 50° C/h geglüht.
Nach Abkühlung auf Raumtemperatur wurden die magnetischen Eigen-
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schäften gemessen, und die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der
nachstehenden Tabelle III zusammengestellt.
Temp. | Scheitel | Moment- | H C |
Bio | B100 | |
Legierung | (° C) | moment | verhältn. | (Oe) | (kG) | (kG) |
1459 | 900 | 189.400 | 0,41 | 0,138 | 18,9 | 21,1 |
1460 | 850 | 153.200 | 0,39 | 0,221 | 17,7 , | 20,2 |
1461 | 900 | 131.400 | 0,40 | 0,168 | 18,1 | 20,5 |
1463 | 900 | 180.400 | 0,43 | 0,175 | 17,9 | 20,6 |
1464 | 850 | 143.200 | 0,44 | — | - |
Das Scheitelmoment und die Momentverhältnisse wurden mittels Momentmagnetometer-Untersuchungen
von Scheiben des Bandmaterials ermittelt. Die in Tabelle III wiedergegebenen Untersuchungsergebnisse
zeigen, daß niedrige Scheitelverhältnisse ein hohes Maß an (110) COOlJ -Textur bedeuten. Während die Legierungen 1459 und 1463
ein hohes Scheitelmoment haben, zeigen die Momentver* ältnisse ein
überwiegend der Körner mit (110) QOOl]-Texturbildung an. Wie zu
erwarten, fällt für die letzten vier Legierungen weder der B-noch der B.__-Wert so hoch wie für die Legierung 1459 aus, der
WJkJ
kein Chrom bewußt zugesetzt wurde.
Es ist vermutlich als wesentlich anzusehen, daß die Legierung
1464, die keinen bewußten Zusatz an Silizium und 0,6 % Chrom, das einer 4 %-Kobalteisen-Legierung zugesetzt war, aufwies, keine
(10O) LOOlJ-Korntextur bilden konnte, selbst bei Herstellung in
Verbindung mit der zuvor erläuterten C-Behandlung. Statt dessen
deutete ein niedriges Momentverhältnis auf ein überwiegen der (110) [00 Ij -Texturbildung in dieser Legierung hin.
Es wird auf die nachstehende Tabelle IV Bezug genommen, die die Verhältnisse -veranschaulicht, die sich ergeben, wenn die H-Behandlung
in der gleichen Weise wie für die Beispiele der Tabelle III eingesetzt wird, mit der Ausnahme, daß die letzte Gruppe Doppellegierungen
keiner Warm-/Kaltbearbeitung unterworfen wurde. Die dabei erhaltenen magnetischen Eigenschaften sind folgende:
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Legierung |
Behand
lung |
Scheitel-
moment |
* Nur Kaltbearbeitung | Tabelle IV |
H
(Oe) |
B10
(kG) |
B100 |
Pcl5/6O
(W/lb) |
Pcl7/6O
iW/lb) |
OJ
ι—* |
|
SB44 | H | 164.000 |
Moment-
verhältn. |
0,245 | 18,0 | 20,5 | 0,71 | 1,03 | )7862 | ||
SB45 | H | 124.000 | 0,48 | 0,355 | 17,9 | 20,4 | 0,90 | 1,30 | |||
SB46 | H | 186.000 | 0,46 | 0,153 | 18,6 | 20,1 | 0,67 | 0,89 | |||
SB47 | H | 193.000 | 0,41 | 0,212 | 19,5 | 21,4 | 0,63 | 0,83 | |||
u> | SB48 | .H | 173.700 | 0,42 | 0,181 | 18,7 | 20,2 | 0,67 | 0,90 | ||
O
<£> |
SB49 | H | 14 8.800 | 0,46 | O,i66 | 18,0 | 20,7 | 0,67 | 0,94 | ||
OO | SB50 | H | 153.800 | 0,53 | 0,163 | 18,2 | 20,8 | 0,66 | 0,92 | ||
CO | SB44 | H * | 167.200 | 0,50 | 0,228 | 18,1 | 20,5 | 0,82 |
ro
1,10 (ο |
||
O
OO OO |
SB45 | H * | 96.400 | 0,40 | 0,336 | 17,5 | 20,0 | 0,97 | 1,37 ' | ||
CJT | SB46 | H » | 193.200 | 0,40 | 0,150 | 19,3 | 21,6 | 0,67 | 0,89 | ||
SB47 | H K | 178.800 | 0,39 | 0,218 | 19,1 | 21,1 | 0,74 | 0,97 | |||
SB48 | H * | 175.000 | 0,40 | 0,168 | 18,8 | 21,1 | 0,71 | 0,95 | |||
SB49 | H * | 194.500 | 0,43 | 0,136 | 18,7 | 20,9 | 0,67 | 0,90 | |||
SB50 | H * | 200.300 | 0,42 | 0,141 | 19,1 | 21,3 | 0,55 | 0,75 | |||
0,42 | |||||||||||
Die in Tabelle IV zusammengestellten Werte lassen erkennen, daß für alle Legierungen außer der 0,010 % Schwefel enthaltenden Legierung
SB45 gute Momentwerte erzielt werden. Schwefelzusätze führen allgemein zu einer Erhöhung der Koerzitivkraft, aber gute Texturen
wurden mit Zusätzen von bis zu 0,005 % Schwefel erhalten. Ferner wird durch Vergleich der Scheitelmomente sowie der Momentverhältnisse
ersichtlich, daß diese Legierungen überwiegend Körner mit (110) [0013-Ausrichtung enthalten, die sich ergab, wenn das
Warm-/Kaltwalzen durch vollständiges Kaltwalzen ersetzt wurde. Sofern die Kernverlustergebnisse etwas widersprüchlich erscheinen,
so läßt sich dies aus der Tatsache erklären, daß die Endabmessung aller warm-/kaltbearbeiteten Proben und der Probe SB50, die ausschließlich
bei Raumtemperatur bearbeitet wurde, in der Nähe von 0,23 mm lag, während alle anderen Beispiele ein Endmaß nahe der
nominellen Stärke von 0,28 hatten.
Die Legierung 1459 wurde ebenfalls der C-Behandlung ausgesetzt.
Die Legierung 1459 hatte dabei die zuvor in Tabelle II angegebene Zusammensetzung. Bei Anwendung der C-Behandlung auf die Legierung
1459 wurde der Barren bei 1050° C auf eine Stärke von 4,5 mm warmgewalzt,
gebeizt und danach 5 Stunden lang bei einer Temperatur von 9OO° C geglüht. Nach dem Glühen wurde das warmbearbeitete Material
bei 2OO° C auf eine Stärke von 2 mm kaltgewalzt und anschließend
wieder 5 Stunden lang bei 900° C geglüht. Nach dem Zwischenglühen wurde das Material bei 260° C auf eine Dicke von 1 mm
warmgewalzt und danach sogleich bei Raumtemperatur auf eine Dicke von 0,28 mm kaltgewalzt.
Es wurden Epstein-Proben in Walzrichtung geschnitten und Momentscheiben
48 Stunden lang bei einer Temperatur von 900° C in trokkenem Wasserstoff mit einem Taupunkt von weniger als -40° C geglüht,
wobei die Erwärmung und Abkühlung so programmiert wurde, daß sich eine maximale Temperaturänderung von 50° C/h ergab. Dabei
wurden die folgenden magnetischen Messungen erhalten:
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Behandlung | Scheitel- moment 3 (erg/cm·3) |
Scheitel verhält nis |
H f |
C Oe) |
Tabelle ' | Bio (kG) |
B100 CkG) |
Pcl5 (W/lb) |
60 Hz | Pcl9 (W/lb) |
|
H C |
189.400 134.600 |
0,41 0,78 |
0, ο, |
138 177 |
V | 18,9 17,9 |
21,1 20,5 |
0,64 0,78 |
Pcl7 (W/lb) |
1,19 1,41 |
|
Gleichspannung | 0,86 1 ,05 |
||||||||||
Bl (kG) |
|||||||||||
309836/ | 17,2 16,0 |
||||||||||
ο co co cn |
|||||||||||
Der hohe Scheitelmomentwert und das niedrige Scheitelverhältnis
lassen erkennen, daß die Behandlung H ein höheres Maß an (110) LOOlH-Ausrichtung ergab. Der B -Wert ist ziemlich hoch, und der
17 kG-Kernverlust ist ähnlich dem für 3,25 %-Siliziumstahl, wie er
im Handel als Typ M5 bekannt ist.
Andererseits zeigt die Behandlung C, die das angegebene Scheitelmoment
und ein hohes Scheitelverhältnis ergab, daß dabei überwiegend Körner mit einer (100) C00l3-Ausrichtung erhalten wurden, wie
sich das in ähnlicher Weise für einen höheren Kobaltanteil aufweisende Legierungen beobachten ließ. Wie zu erwarten, waren die Induktions-
und Verlustwerte nicht so gut wie die für die H-Behandlung gemessenen, wo sich überwiegend Körner mit (110) C001} -Ausrichtung
ergeben hatten.
Aus den vorstehenden Untersuchungsergebnissen ist ersichtlich, daß
sich aus den Zusammensetzungen nach der Erfindung sowohl eine offene Gammaschleife als auch eine geschlossene Gammaschleife aufweisende
Werkstoffe gewinnen lassen. Darüber hinaus führen drei verschiedene Behandlungsarten zu unterschiedlichen Ergebnissen,
nämlich einmal einer sekundär rekristallisierten MikroStruktur, bei der die Körner (110) CooiJ-Ausrichtung annehmen und zum anderen
Werkstoffen mit offener Gammaschleife, die - je nach der angewandten
Behandlung - entweder eine (110) tOOl] -Kornausrichtung
oder aber eine (100) COOlJ -Kornausrichtung haben. Die beiden letztgenannten Materialtypen weisen dabei einen primär rekristallisierten
Kornaufbau und normales Kornwachstum auf.
Die sobehandelten Werkstoffe lassen sich in geeigneter Weise sowohl
für Verteilungs- als auch für Leistungstransformatoren einsetzen, die infolge der höheren Induktionswerte und der höheren
Widerstandswerte der Legierungen nach der Erfindung ein gegenüber gleichartigen Transformatoren verringertes Gewicht und verringerte
Abmessungen haben.
Patentansprüche; 309836/0885
Claims (23)
1. Legierung für Transformatorkernmaterial, dadurch gekennzeichnet,
daß die Legierung im wesentlichen aus von 4 % - 6 % Kobalt, von 1 % - 1,5 % Silizium, bis zu 0,03 % Schwefel, weniger
als 0,03 % Kohlenstoff, Rest Eisen mit unbestimmten Verunreinigungsmengen besteht.
2. Legierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Aluminiumgehalt
von bis zu 0,3 %.
3. Legierung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen gemeinsamen
Anteil von Silizium und Aluminium im Bereich zwischen 1,5 % und 1,8 %.
4. Legierung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der gemeinsame Anteil an Silizium und Aluminium im Bereich
zwischen 1,5 % und 1,6 % liegt.
5. Legierung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kobaltgehalt im Bereich zwischen
5 und 6 % liegt.
6. Legierung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2-5, gekennzeichnet
durch einen Siliziumanteil zwischen 1,2 % und 1,5 %, einen Aluminiumgehalt zwischen 0,2 % und 0,3 % sowie einen
Schwefelgehalt von weniger als 0,01 %.
7. Legierung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Schwefelanteil
von weniger als 0,005 %.
8. Legierung nach einem der Ansprüche 2-5, gekennzeichnet durch einen Mangangehalt von bis zu 0,3 L
9. Legierung nach einem der Ansprüche 1-4, gekennzeichnet durch einen Chromgehalt von bis zu 0,8 %.
309836/0885
10. Legierung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen Chromanteil
zwischen O,l % und 0,8 %.
11. Legierung nach Anspruch 7, 8 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Silizium und Chrom 2 % nicht übersteigt.
12. Legierung nach Anspruch 8, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kobaltanteil im Bereich zwischen 4 % und 5 % liegt.
13. Legierung nach einem der Ansprüche 9-12, dadurch gekennzeichnet,
daß Schwefel in einer Menge von weniger als 0,01 % vorliegt und die Legierung eine offene Gammaschleife hat und
ein Hauptteil der Körner in dem Bandmaterial eine (110) £00Ij Ausrichtung
sowie eine primär rekristallisierte MikroStruktur aufweist.
14. Legierung nach Anspruch 2, 3, 4, 5 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aluminium in einer Menge von 0,2 - 0,3 % und der Schwefel in einer Menge von 0,01 - 0,03 % anwesend
sind, die Legierung eine geschlossene Gammaschleife hat und ein Hauptteil der Körner in dem Bandmaterial eine (110) £ooil-Ausrichtung
sowie eine sekundär rekristallisierte Mikrostruktur hat.
15. Legierung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine offene Gammaschleife hat und ein Hauptteil der Körner in dem Bandmaterial eine (110)C 00 Ij -Ausrichtung
und eine primär rekristallisierte Mikrostruktur aufweist.
16. Legierung nach einem der Ansprüche 2-7, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine geschlossene Gammaschleife, eine Sättigungsinduktion von mindestens 21.500 Gauß und einen Widerstandswert
von mehr als 30 Mikroohm-cm hat.
17. Verfahren zur Herstellung einer (110)L00IJ -Textur in einer
Legierung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 16, dadurch gekennzeichnet, daß ein Barren mit einer Zusammensetzung
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von weniger als 0,03 % Kohlenstoff, weniger als 0,01 % Schwefel, von 4 - 6 % Kobalt, von 1 - 1,5 % Silizium, bis zu 0,3 %
Aluminium, bis zu 0,8 % Chrom, Rest Eisen mit unbestimmten Verunreinigungsmengen bei einer Temperatur im Bereich zwischen
100° und 1100° C warmbearbeitet, das warmbearbeitete Material in zwei oder mehr Schritten auf Fertigmaß kaltbearbeitet
wird, wobei der letzte Kaltbearbeitungsschritt eine Verringerung der Querschnittsfläche zwischen 50 % und 75 % bewirkt
und zwischen aufeinanderfolgenden Kaltbearbeitungsschritten jeweils eine Zwischenglühung im Bereich zwischen 800° C und
der A .-Temperatur der Zusammensetzung eingeschaltet wird,
und daß das auf Endmaß gebrachte Material bei einer Temperatur im Bereich zwischen 800° C und der A .-Temperatur der
Zusammensetzung eine EndglÜhung erfährt, so daß das Material
überwiegend Körner mit (110) £ooiJ -Ausrichtung, einer primär
rekristallisierten MikroStruktur und normalem Kornwachstum aufweist.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Kaltbearbeitung zum Teil bei einer Temperatur zwischen Raumtemperatur
und 500° C erfolgt.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß als EndglÜhung eine Kastenglühung für eine Zeitdauer
zwischen 24 und 48 Stunden in einer reduzierenden Atmosphäre mit einem Taupunkt von weniger als -40° C vorgenommen wird.
20. Verfahren nach Anspruch 17, 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der abschließenden Kaltbearbeitung auf Endmaß eine Verringerung der Querschnittsfläche im Bereich zwischen 60 %
bis 70 % bewirkt wird.
21. Verfahren zur Herstellung einer (100) CoOlH -Textur in einer
Legierung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze mit einer Zusammensetzung
von weniger als 0,03 % Kohlenstoff, weniger als 0,01 % Schwefel, von 4 - 6 % Kobalt, von 1 - 1,5 % Silizium, bis zu
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0,3 Aluminium, bis zu 0,8 % Chrom, Rest Eisen mit unbestimmten Verunreinigungsmengen zu einem Barren gegossen, der
Barren bei einer Temperatur im Bereich zwischen 1OOO° und 1100° C warmbearbeitet, das warmbearbeitete Material in zwei
oder mehr Schritten auf Fertigmaß kaltbearbeitet wird, wobei mindestens der letzte Kaltbearbeitungsschritt eine Verringerung der Querschnittsfläche von mehr als 75 % bewirkt und
zwischen jeden Kaltbearbeitungsschritt jeweils eine Zwischenglühung bei einer Temperatur im Bereich zwischen 800° C und
der A .-Temperatur der Zusammensetzung eingeschaltet wird, und
daß das auf Endmaß gebrachte Material bei einer Temperatur im Bereich zwischen 800 C und der A j-Temperatur der Zusammensetzung einer Endglühung ausgesetzt wird, so daß das Material
überwiegend Körner mit (100) LOOlJ -Ausrichtung, einer primär
rekristallisierten MikroStruktur und normalem Kornwachstum aufweist.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß als
Endglühung eine Kastenglühung während einer Zeitdauer von 24 - 48 Stunden in einer reduzierenden Atmosphäre mit einem
Taupunkt von weniger als -40° C vorgenommen wird.
23. Verfahren zur Herstellung einer (110) Loo£]-Textur in einer
Eisenbasislegierung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1-16, wobei diese Legierung eine geschlossene Gammaschleife
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmelze mit einer Zusammensetzung von weniger als 0,03 % Kohlenstoff, von 0,05 %
bis 0,3 % Mangan, von 0,01 - 0,03 % Schwefel, von 4,0 - 6,0 % Kobalt, von 1,2 - 1,5 % Silizium, bis zu 0,2 % - 0,3 % Aluminium, bis zu 0,8 % Chrom, Rest Eisen mit unbestimmten Verunreinigungsmengen zu einem Barren gegossen, die so gegossene
Schmelze bei einer Temperatur im Bereich zwischen 1250° C und der höchsten Temperatur die möglich ist, ohne eine Verbrennung
hervorzurufen, warmbearbeitet, das warmbearbeitete Material in
zwei oder mehr Schritten auf Fertigmaß kaltbearbeitet wird, wobei der letzte Kaltbearbeitungsschritt eine Verringerung der
Querschnittsfläche zwischen 50 % und 75 % bewirkt und zwischen
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aufeinanderfolgenden Kaltbearbeitungsschritten jeweils eine Zwischenglühung im Bereich zwischen 800 C und der Ά -Temperatur der Zusammensetzung eingeschaltet wird, daß h^ierauf
durch Glühen bei einer Temperatur im Bereich zwischen 760° C und 870° C in Wasserstoffatmosphäre, deren Wasserstoff einen
Taupunkt über +4 C hat, eine Entkohlung vorgenommen und sodann das entkohlte, auf Endmaß gebrachte Material bei einer
Temperatur im Bereich zwischen 1100° und 1300° C kastengeglüht wird, so daß das Material überwiegend Körner mit (110)
Coo£J -Ausrichtung und eine sekundär rekristallisierte Mikrostruktür aufweist.
KN/hs/me 3
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