DE2303586B2 - Gasturbinenanlage mit vollstaendiger kontinuierlicher verbrennung des ihr zugefuehrten brennstoffs - Google Patents
Gasturbinenanlage mit vollstaendiger kontinuierlicher verbrennung des ihr zugefuehrten brennstoffsInfo
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Description
Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Gasturbinenanlage mit vollständiger konlinuicrlicher Verbrennung
des ihr zugeführten flüssigen Brennstoffs, mit einer Brennstoffzuführung zu einem Gasgenerator, in dem
vorerhitzter, flüssige Kohlenwasserstoffe enthaltender Brennstoff mit einem Sauerstoffträger katalytisch bei
erhöhter Temperatur in ein Brenngasgemisch umgesetzt wird, einer mit dem Brenngasauslaß des Gasgenerators
verbundenen Brennkammer, einer einen Verdichter enthaltenden Luftzuführung zur Brennkammer,
einer der Brennkammer nachgeschalteten Turbine und zwei in der Abgasleitung der Turbine angeordneten
Wärmetauschern zum Erwärmen des dem Gasgenerator zuzuführenden Brennstoffs bzw. der der Brennkammer
zuzuführenden verdichteten Luft.
Die zunehmende Verunreinigung der Luft führt, besonders in den Ballungsgebieten, zu einer ständig
steigenden gesundheitlichen Gefährdung der Bevölkerung. Nicht nur Abgase von Kraftfahrzeugen mit
Verbrennungskraftmaschinen, sondern auch von stationär angeordneten Gasturbinen sind darin in erheblichem
Umfang beteiligt. Infolge ungleichmäßiger Verdampfung und Durchmischung der Kohlenwasserstoffe
n.it der Verbrennungsluft kommt es zu einer unvollständigen Verbrennung. Die Folgen davon sind unverbrannte
bzw. teilverbrannte Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid, kondensierte Produkte, Benzpyrene, Teer, Ruß
und Aldehyde im Abgas, die an die Umgebungsluft abgegeben werden.
Die schädlichen Nebeneffekte durch die Abgase lassen sich nun durch die Verwendung eines sogenannten
Spaltgasgenerators ganz erheblich vermindern, wie er in den deutschen Patentanmeldungen P 21 03 008.0,
P 21 35 650.3 und P 22 32 506.0 beschrieben ist. Dabei wird der flüssige Kohlenwasserstoffe enthaltende
Brennstoff zunächst verdampft, vergast oder versprüht und der auf diese Weise erhaltene gas- oder
dampfförmige Brennstoff wird zur Umwandlung in ein Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Methan und/oder Wasserstoff
enthaltendes Gas. sogenanntes Spaltgas, unter Zusatz von zur rußfreien Umwandlung erforderlichen
Gasen, die sich aus Teilmengen von rückgeführtem Abgas der Brennkraftmaschine und/oder anderen als
Sauerstoffträger dienenden Gase, wie Luft, zusammensetzen,
über einen Katalysator geleitet. Als katalysatorträger werden dabei vorzugsweise Sinterlochsteine
verwendet.
Die in einem Spaltgasgencrator verwendeten Sinterlochsteine
sind hochporöse Sintersteine, die eine Vielzahl von eng benachbarten Durchtrittsöffnungen
aufweisen. Enthält der Sinterlochstein noch einen Katalysator, so erhält man eine katalytische Umwandlung
der Kohlenwasserstoffe, wie es z. B. in der DT-OS 19 39 535 näher beschrieben ist.
Eine Gasturbinenanlage besteht üblicherweise aus einem Verdichter für die /ur Verbrennung erforderliche
Luft, einer Brennkammer, sowie einer Turbine. Die für die Verbrennung in der Gasturbinenanlage notwendige
Luftmenge (einschließlich des für die Einhaltung tier
maximalen Verbrennungstemperatur notwendigen Luftüberschusses) wird dabei im Verdichter komprimiert.
Die Abgase derartiger konventioneller Gasturbinenanlagen enthalten jedoch noch eine erhebliche
Schadstoffkonzentration.
Eine Anlage mit einem katalytischen Gasgenerator und einer Turbine ist bereits aus der GB-PS 9 23 316
bekannt. Als Gasgenerator dient dabei ein Reformierungsreaktor, dem ein vorerhitz.es, aber unverdampftcs
Gemisch aus Wasser und flüssigem, kohlenwasserstoffhaltigem Brennstoff zugeführt wird. In dem Reformierungsreaktor
wird das Gemisch anschließend in ein aus CO und H2 bestehendes Brenngas katalytisch bei
erhöhter Temperatur umgesetzt. Der Reformierungsreaktor ist mit einer Brennkammer verbunden, in die
ferner eine einen Verdichter enthaltende Luftzuführungsleitung mündet. Die Abgase aus der Brennkammer
werden in die Turbine eingeleitet. Die zur Reformicrung von Kohlenwasserstoffen mit Wasser nötige Wärme
wird dem Reformierungsreaktor dadurch zugeführt, daß er entweder durch Wärmetausch mit den Abgasen der
Turbine von außen beheizt wird oder in Form eines Mantels um die heiße Brennkammer herum angeordnet
ist. Ferner ist vorgesehen, die aus dem Verdichter kommende Verbrennungsluft in einem in der Abgasleitung
der Turbine angeordneten Wärmetauscher vorzuwärmen. Auch das Brennstoff/Wasser-Gemisch kann in
einem weiteren, in der Abgasleitung der Turbine angeordneten Wärmetauscher bis zu einer Temperatur
erhitzt werden, bei der keine der im Gemisch enthaltenen Komponenten siedet.
Eine Möglichkeit, die Schadstoffemission von Gasturbinenanlagen erheblich zu vermindern, besteht nun
darin, die Turbine mit einem Spaltgasgenerator zu kombinieren. Wird der Brennkammer ein katalytischer
Spaltgasgenerator vorgeschaltet, so kann das erzeugte Brenngas mit verdichteter Frischluft der Brennkammer
zur Erzielung einer vollständigen gleichmäßigen Verbrennungzugeführt
werden.
Eine mit derartigen Brenngasen betriebene Turbine kann mit wesentlich höheren Brennkammertemperaturen
gefahren werden, als die konventionellen Turbinen. Dadurch haben auch die aus der Brennkammer
kommenden, der Turbine zugeleiteten und dort austretenden Abgase eine höhere Temperatur. Das
führt zu einer erhöhten Abgaswärme -nd daher zu Energreverlusien.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gasturbinenanlage der eingangs genannten An so
auszugestalten, daß deren Wirkungsgrad gesteigert und gleichzeitig die Schadstoffemission der Anlage möglichst
gering gehalten werden kann.
Diese Aufgabe wird crfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Wärmetauscher zum Erwärmen des Brennstof Is als Brennstoffverdampfer ausgebildet ist und daß dem
Gasgenerator als Sauerstoffträger ein Teil der in der Brennkammer entstehenden Abgase über eine Abgasleitung
zuführbar ist.
Der Gasgenerator ist demnach als katalytischer Spaltgasgenerator ausgebildet. Als saucrstoffhaltiges
Gas für die Spaltung des Brenngases dient erfindungsgeniitß das aus der Brennkammer kommende Abgas,
das den Sauerstoff in gebundender Form enthält.
Eine derartige Anordnung weist den Vorteil auf, daß die katalytische Erzeugung des Brenngases in einer
endothermen Reaktion erfolgt, welche die Umwandlung eines Teils der Abgasenergie in chemische Energie des
Brenngases ermöglicht. Die Brenngaserzeugung läuft bei Temperaturen unterhalb der Abgastemperatur ab.
die Abgase führen dem Gasgenerator die nötige Reaktionswärme zu. Gleichzeitig wird die Abgasenergie
besser ausgenutzt.
Das entstehende Brenngas ist gut mischbar mit der verdichteten, vorerwärmten Verbrennungsluft und kann
in der Brennkammer so vollständig verbrannt werden, daß der Gehalt an gesundheitsgcfährdenden und
korrosionsfördcrnden Schadstoffen im Abgas niedrig gehalten werden kann. Die Betriebstemperaturen der
Gasturbine werden dann im wesentlichen nar noch durch die Wärmebeständigkeit des verwendeten Materials
bestimmt und können über den Betriebstemperaturen konventioneller Gasturbinen liegen, was zu einer
Erhöhung des Wirkungsgrades der Turbine führt. Die als Treibmittel für die Turbine dienenden Abgase der
Brennkammer weisen dabei hohe Temperaturen auf. da ihnen nur die zur endothermen Umsetzung des bereits
verdampften Brennstoffes nötige Reaktionswärme, aber nicht die zur Verdampfung nötige Verdampfungswärme
entzogen wird. Die Verdampfungswärme des flüssigen Brennstoffes wird nämlich den aus der Turbine
abzuleitenden Abgasen entzogen, so daß deren Abfallwärme besser ausgenutzt wird. Dadurch kann der
Wirkungsgrad der gesamten Anlage noch weiter gesteigert werden. Durch die Verwendung eines bereits
<>s verdampften Brennstoffes vereinfacht sich ferner auch
die Reaktionsführung im Gasgenerator.
Zwischen dem Gasgenerator und der Turbine ist vorieilhafterweise eine Mischkammer angeordnet, in
der die aus der Brennkammer stammenden Abgase mit einem Teil der verdichteten und in einem der
Wärmetauscher erwärmten Luft vermischt und gekühlt werden, um die Eintrittstemperatur des Abgases in die
Turbine zu begrenzen.
Besonders günstig ist es. wenn der Gasgenerator mehrere aufeinanderfolgende, mit Wärmetauschern
versehene Reaktionskammern und weitere zwischen den Reaktionskammern angeordnete Wärmetauscher
enthält und die Wärmetauscher von den zur Turbine bzw. der Mischkammer geleiteten Abgasen der
Brennkammer durchströmbar sind.
Bei einem anderen Ausführuntsbeispiel kann vorteilhaft
das dem Gasgenerator zuzuführende Abgas teilweise durch Wasserdampf ersetzbar sein. Da mit
steigendem Wasseranteil die Umsetzung des Brennstoffes zunehmend endotherm verlauft, kann dadurch die
Temperatur des Gasgencratu. ■, geregelt werden. So
kann beispielsweise ein Ansteigen der Temperatur im Gasgenerator über die Betriebstemperatur hinaus
vermieden werden, in dem das Abgas in größerem
Maße durch Wasserdampf ersetzt wird.
Durch die Kombination der Abgaswarmeausnüi/ung
und der höheren Vorbrennungsiemperaturen in der erfindungsgemäßen Anordnung wird eine besonders
hohe Wirkungsgradsteigerung erreicht, so daß ein Gesamtwirkungsgrad von über 40% erreicht werden
kann.
Im folgenden wird die Erlindung anhand der Figur
näher erläutert, die schematisch eine erfindungsgemäße Gasturbinenanlage zeigt.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist mit I ein Verdichter bezeichnet, der die /ur Verbrennung
erforderliche Luft verdichtet und diese über eine Leitung 8 der Brennkammer 3 der Turbine 4 zuführt. Mit
2 ist eine mehrstufiger Gasgenerator bezeichnet, dem über die Leitung 9 Brennstoff zugeführt wird, sowie
über die Leitung 22 ein Teil der von der Brennkammer 3 stammenden Abgase. Das in ihm erzeugte Brenngasgemisch
wird über eine Leitung 10 der Brennkammer 3 zugeführt, in der eine vollständige kontinuierliche
Verbrennung mit schadstoffarmer Emission erfolgt. Der dem Gasgenerator 2 zuzuführende Brennstoff wird
zunächst in einem Wärmetauscher 5 verdampft, der der Turbine 4 nachgesehallet ist und durch die heißen, aus
der Turbine ausseienden Abgase durchsetzt wird. Des weiteren wird die von dem Verdichter 1 stammende,
über die Leitung 8 der Brennkammer 3 /ugeführtc LuIt in einem zweiten, der Turbine nachgeschalteten
Wärmetauscher 6 erhitzt.
Der Gasgenerator 2 kann mehrstufig ausgeführt sein und besteht dann aus mit Wärmetauschern 14, 15, 16
versehenen Reaktionskammern 19, 20, 21 sowie zwischen den Reaktionskammern angeordneten Wärmetauschern
17 und 18.
Die in der Brennkammer 3 erzeugten Abgase werden teilweise im Gasgenerator 2, dem sie über die Leitung 22
zugeführt werden, zur Erzeugung des Brenngusgemisches
verbraucht. Der nicht zu diesem Zweck verbrauchte Anteil der Abgase der Brennkammer 3
durchsetzt die Wärmetauscher 14, 15, 16, 17. 18 des Gasgenerators 2, wobei er einen Teil seiner Energie in
den Wärmetauschern an das den Gasgenerator durchströmende Gasgemisch bzw. an die Reaktionskammern abgibt, und wird dann über eine Leitung 23
einer Mischkammer 7 zugeführt. Der Mischkammer 7 wird außerdem ein Teil der durch die Leitung 8
strömenden und im Wärmetauscher 6 bereits vorerwarmten Luft derart zugeführt, daß die von der
Brennkammer 3 stammenden Abgase so weit abgekühlt werden, daß sie über die Leitung 11 der Turbine 4
zugeführt und über die Abgasleitung 12 nach Durchsetzen der beiden Wärmetauscher 5 und 6 an die Umwelt
abgegeben werden können.
Anstelle von Abgas kann dem Gasgenerator zur Reaktion mit dem Brennstoff auch teilweise Wasserdampf
zugeführt werden. Zu diesem Zweck ist zwischen den Wärmetauschern 5 und 6 ein (gestrichelt gezeichneter)
Wasserdampferzeuger 24 vorgesehen, der mit dem Gasgenerator über die (ebenfalls gestrichelt gezeichnete)
Leitung 25 verbunden ist.
Mit der erfindungsgemäßen Gasturbinenanlage ist es also möglich, einen Teil der Abgasenergie in chemische
F.nergie des im Gasgenerators 2 erzeugten ßrcnngasgcmisches
durch eine endotherme Reaktion umzuwandeln, wobei ein Gesamtwirkungsgrad von über 40"/« erreicht
werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Gasturbinenanlage mit vollständiger kontinuierlicher Verbrennung des ihr zugeführten Brenn-Stoffs
mit einer Brennstoffzuführung zu einem Gasgenerator, in dem vorerhitzter, flüssige, Kohlenwasserstoffe
enthaltender Brennstoff mit einem Sauerstoffträger katalytisch bei erhöhter Temperatur
in ein Brenngasgemisch umgesetzt wird, einer mit den? Brenngasauslaß des Gasgenerators verbundenen
Brennkammer, einer einen Verdichter enthaltenden Luftzuführung zur Brennkammer, einer der
Brennkammer nachgeschalteten Turbine und zwei in der Abgasleitung der Turbine angeordneien Warmetauschern
zum Erwärmen des dein Gasgenerator zuzuführenden Brennstoffs bzw. der der Brennkammer
zuzuführenden verdichteten Luft, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (5) zum Erwärmen des Brennstoffs als Brennstoffverdämpfer
ausgebildet ist und daß dem Gasgenerator
(2) als Sauerstoffträger ein Teil der in der Brennkammer (3) entstehenden Abgase über eine
Abgasleitung (22) zuführbar ist.
2. Gasturbinenanlage nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gasgenerator (2)
und der Turbine (4) eine Mischkammer (7) zum Mischen von aus der Brennkammer (3) stammenden
Abgasen mit einem Teil der verdichteten und in einem (6) der Wärmetauscher erwärmten Luft
angeordnet ist.
3. Gasturbinenanlage nach Ansprüchen 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß der Gasgenerator (2)
mehrere aufeinanderfolgende, mit Wärmetauschern (14,15,16) versehene Reaktionskammern (19,20, 21)
und weitere zwischen den Reaktionskammern angeordnete Wärmetauscher (17, 18) enthält und die
Wärmetauscher von den zur Turbine (4) bzw. Mischkammer (7) geleiteten Abgasen der Brennkammer
(3) durchströmbar sind.
4. Gasturbinenanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das dem
Gasgenerator (2) zuzuführende Abgas teilweise durch Wasserdampf ersetzbar ist.
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