DE2302781A1 - Einrichtung und verfahren zum einbringen von sicherungsfluessigkeit in einen gewindespalt - Google Patents
Einrichtung und verfahren zum einbringen von sicherungsfluessigkeit in einen gewindespaltInfo
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Description
MASCHINENFABRIK AUGSBURG-NÜRNBERG
Aktiengesellschaft 2302781
München, den 19· Januar 1973
Einrichtung und Verfahren zum Einbringen von Sicherungsflüssigkeit in einen Gewindespalt
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung, über die ein Einbringen von später erhärtender Sicherungs- oder Schraubensicherungsflüssigkeit
in einen Gewindespalt zwischen einer Schraube und einem zugehörigen Gewindesackloch durchführbar ist. Bei
der Schraube kann es sich z.B. um eine, Stiftschraube, einen Gewindestift oder eine Kopfschraube handeln. Das Schraubengewinde
und das Sacklochgewinde sind insbesondere aus Metall.
Es ist bekannt, eine Schraube dadurch in der Gewindebohrung zu sichern, daß Sicherungs- oder Schraubensicherungsflüssigkeit im
Gewindespalt erhärtet oder aushärtet. Dabei werden als Sicherungsoder Schraubensicherungsflüssigkeiten lösungsmittelfreie Einkomponenten-Kunststoffe
verwendet, bei denen der Übergang vom flüssigen in den festen Zustand praktisch ohne Volumensverminderung
stattfindet und der erhärtende Stoff sich in die Rauhtiefen der beiden Gewinde verankert und verklammert, wodurch eine formschlüssige,
dichte Verbindung geschaffen wird, die sowohl auf
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Scherung als auch auf Druck belastbar ist. Die Schraube sitzt
in der Gewindebohrung erheblich fester als ohne die erhärtete Flüssigkeit, wodurch z.B. die Gefahr des Lockerwerdens bei Erschütterungen
bzw. Schwingungen vermindert oder beseitigt ist. Die genannten Kunststoffe bestehen jeweils aus Poliakryl-Ester.
Es kann IS-Zyanakrylat (Kleber) verwendet werden. - Genannte
Kunststoffe oder ähnliche oder andere (organisch und/oder anorganisch), Duroplaste, Kleber oder dgl. können als Sicherungsoder Schraubensicherungsflüssigkeit bei der Einrichtung, auf die
sich die Erfindung bezieht^ verwejndet werden, aber auch andere
Stoffe bzw. Flüssigkeiten, soweijt sie für die Schraubensicherung notwendige Eigenschaften aufweisen.
Bei einem Beschmieren des Außengewindes und/oder des Innengewindes
mit der Flüssigkeit ist nachfeilig, daß unbenetzte Stellen verbleiben, z.B. auch bei relativ großem Radialspiel, des weiteren
die pro Gewindespalt aufgeschmierte Flüssigkeitsmenge zu klein oder zu groß ist und ferner Aufwand und Verschmutzung
groß sind, insbesondere bei Massenfertigung. Bis auf den zweitgenannten
Nachteil gilt dies im großen und ganzen auch dann, wenn ein oder mehrere Dosiergeräte eingesetzt werden, um die
für den Gewindespalt ungefähr notwendige Flüssigkeitsmenge vorher festzulegen. Auch ist ein Dosiergerät relativ teuer und
seine Wartung umständlich und zeitraubend, und sein Dosierventil verschmutzt oder verstopft oft.
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Aufgabe der Erfindung ist, das Beschmieren des Schraubengewindes
und/oder des Gewindesacklochs und die Verwendung von Dosiergeräten zu vermeiden.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung darin, daß die
anfangs genannte Einrichtung ein vom Gewindesackloch aufnehmbarer Hohlkörper ist, in dem sich die genannte Flüssigkeit befindet.
Dieser Hohlkörper, der eine Umhüllung für diese Flüssigkeit ist, ist mit der Flüssigkeit insbesondere voll gefüllt. Er
besteht insbesondere aus Kunststoff, z.B. organischem Kunststoff. Seine Wandstärke ist vorzugsweise überall gleich. Er ist im allgemeinen
vollkommen geschlossen. Er ist oft eine Hohlkugel, kann aber auch relativ flach wie eine Tablette sein oder eine andere.
Außenform haben. Er ist im allgemeinen dünnwandig, d.h. seine Wandstärke ist im allgemeinen sehr k'lein gegenüber seinem größten
Innenumfang, z.B. Λ/Λο bis 2/1o mm im Falle einer Hohlkugel mit
etwa 5 mm Durchmesser. Der Hohlkörper kann gummielastisch oder
höherelastisch (Elastizitätsmodul größer als der von Gummi) oder auch fest oder spröde sein. Auf jeden Fall muß der in das Gewindesackloch
eingebrachte Hohlkörper, wenn er beim Einschrauben der Schraube in das Gewindesackloch schließlich sowohl mit dem
Grund dieses Sacklochs als auch mit der diesem Grund zugewandten Stirnseite der Schraube Berührung hat, durch die Schraube bzw.
das Einschrauben zerdrückbar bzw. sprengbar sein, so daß die Flüssigkeit frei werden kann.
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So bezieht sich die Erfindung auch auf ein Verfahren zum genannten
Einbringen dieser Sicherungs- oder Schraubensicherungsflüssigkeit in den genannten Gewindespalt über die genannte
Einrichtung, gemäß dem dieser Hohlkörper in das Gewindesackloch gesteckt wird und gemäß dem die Schraube dort eingeschraubt
wird und von ihr dabei in der Einschraubendphase der Hohlkörper am Grund des Gewindesacklochs zerdrückt und die
Flüssigkeit entgegen der axialen Einschraubrichtung in den Gewindespalt gedrückt wird.
Die Schraube wird so weit eingeschraubt, bis ihre genannte Stirnseite eine gewünschte Endlage erreicht hat, die z.B.
die sein kann, in der diese Stirnseite den Grund des Gewindesacklochs berührt. Die Menge der Flüssigkeit im Hohlkörper
ist insbesondere etwa so groß wie der Rauminhalt des Gewindespalts, gegebenenfalls zusammen mit dem eines eventuell verbleibenden
Gewindesacklochrests am Grund bzw. dortigen Schraubenende. Somit wird während des letztgenannten Verfahrensschritts
die Flüssigkeit durch Verdrängung seitens des Schraubenendes vom Grund des Gewindesacklochs gerade so weit axial in den Gewindespalt
gedrückt, daß dieser bis etwa zu seinem dem Gewindesacklochgrund abgewandten Ende gefüllt wird; hat die genannte Schraubenstirnseite
die genannte Endlage erreicht, kann keine Flüssigkeit mehr verdrängt werden. Durch das relativ langsame Vorwärtsdringen
der Flüssigkeit im radial relativ schmalen Gewindespalt bzw. in den engen Gewindegängen unter relativ hohem Druck,
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unter dem die Flüssigkeit durch die Schraube in der Einschraubendphase
gesetzt wird, werden die Oberflächen der beiden Gewinde überall benetzt. Nach dem Aushärten kommen somit alle Gewindegänge
voll zum Tragen, wodurch eine höhere Beanspruchung der Verbindung erlaubt ist. - Um eine günstige Verdrängung zu erzielen,
kann die Außenform des Hohlkörpers der Form der genannten Schraubenstirnseite und/oder der Form des Sacklochgrunds
angepaßt sein.
Bei Verwendung eines maschinellen Schraubers wird dessen axiale Geschwindigkeit von da ab, wo die Schraube den Hohlkörper berührt,
vorteilhafterweise kleiner gewählt, d.h. der Vorschub des Schraubers wird von da ab entsprechend kleiner gewählt. Da-.
durch wird der Flüssigkeit Zeit gelassen, im Gewindespalt vorwärtszudringen,
und ferner ein vorzeitiges Abschalten des.Schraubers verhindert.
Besonders geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren bei einer selbsttätigen (automatischen) Massenfertigung von Verschraubungen,
da hier nicht nur der Vorteil des Wegfalls jeglicher Verschmutzung vorhanden ist, sondern gerade eine selbsttätige Massenfertigung
durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Hohlkörpers äußerst einfach gestaltet werden kann.
Die Erfindung kann z.B. bei Schraubverbindungen an einem der Aufnahme und Lagerung eines Zentrifugenrotors dienenden Gehäuses
angewendet werden. . ■
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In der Zeichnung ist in Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung gemäß der Erfindung dargestellt. Diese
Einrichtung befindet sich in einem Gewindesackloch.
Pig. 1 bis 3 zeigen Schritte eines Ausführungsbeispiels des Verfahrens gemäß der Erfindung.
Das Gewindesackloch befindet sich in einer Stirnseite eines
zylindrischen Gehäuses, von dem nur der Bereich um das Gewindesackloch
dargestellt ist, und zwar in einem die Achse
des Gehäuses enthaltenden Längsschnitt.
Diese Achse ist mit 1o und das Gewindesackloch mit einem Innengewinde
ist mit 11 bezeichnet. Das zylindrische Gehäuse ist mit
2o bezeichnet. j
Die Einrichtung gemäß der Erfindung ist - siehe Fig. 1 eine dünnwandige Hohlkugel 12, die mit Schraubensicherungsflüssigkeit
13 praktisch voll gefüllf ist. Die Hohlkugel ist vom Gewindesackloch 11 aufgenommen. Sie ist in das Gewindesackloch 11 gesteckt bzw. in dieses hinein fallengelassen
worden, was der erste Schritt des genannten Verfahrens ist, und sie befindet sich auf Grund ihrer Schwerkraft am
Grund 14· dieses Sacklochs 11.
Gemäß Fig. 2 ist ein Gewindestift 15 mit einem Außengewinde in das Gewindesackloch 11 geschraubt. Das Einschrauben ist der
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zweite Schritt des genannten Verfahrens. Der Gewindestift 15
ist in der Einschraubendphase dargestellt, in der von einem Ansatz
19 des Gewindestifts 15 die Hohlkugel 12 zerdrückt und die
Flüssigkeit 13 verdrängt und bis zum unteren Ende 16 des Gewindespalts 17 gedrückt ist (engschraffiert).
Gemäß Fig. 3 ist das Einschrauben beendet. Der Ansatz 19 sitzt am Grund 14 auf. Im Schlußabschnitt der Einschraubendphase ist
die Flüssigkeit 13 höhergestiegen, d.h. vom Ansatz 19 weiter verdrängt und somit durch den Gewindespalt 171 also zwischen die
beiden Gewinde, hindurch bis zu dessen oberem Ende 18 gedrückt worden. Der Gewindespalt 17 ist auf diese Weise überall mit der
Flüssigkeit 13 gefüllt. Unbenetzte Stellen der Gewinde treten praktisch nicht auf. Ein Dosiergerät entfällt. Jegliche Verschmutzung
durch die Flüssigkeit eirtfällt.
über die Gewindestifte 15 wird mit dem zylindrischen Gehäuse eine nicht dargestellte Gehäusestirnwand verschraubt.
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Claims (2)
- v.'o/frο Q Γι ο 7ft 1MASCHINENFABRIK AUGSBURG-NÜRNBERG 'AktiengesellschaftMünchen, den 19. Januar 1973Patentansprüche.J Einrichtung, über die ein Einbringen von später erhärtender Sicherungs- oder Schraubensicherungsflüssigkeit in einen Gewindespalt zwischen einer Schraube und einem zugehörigen Gewindesackloch durchführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung ein vom Gewindesackloch (11) aufnehmbarer Hohlkörper (12) ist, in dem sich die genannte Flüssigkeit (13) befindet. '
- 2.. Verfahren zum genannten Einbringen über die Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Hohlkörper (12) in das Gewindesackloch (11) gesteckt wird und daß die Schraube (15) dort eingeschraubt wird und von ihr dabei-in der Einschraubendphase der Hohlkörper (12) am Grund (14-) des Gewindesacklochs (11) 'zerdrückt und die Flüssigkeit (13) entgegen der axialen Einschraubrichtung in den Gewindespalt (17) gedrückt wird. . ·409831/0 049
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