DE2357039A1 - Membran-elektrode zur bestimmung von saeurekonzentrationen in stark sauren loesungen - Google Patents
Membran-elektrode zur bestimmung von saeurekonzentrationen in stark sauren loesungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Membran-Elektrode zur Bestimmung von Säurekonzentrationen in stark sauren Lösungen
sowie in korrosiven Lösungen. Diese Elektrode ist besonders verwendbar zur Messung von Säurekonzentrationen in .Beizbädern
für Metalle, die zusätzlich zu dein hohen Gehalt von einem oder mehreren der Säuren SCI, HNO,, ELPO^ und "
HpSO^ auch Flu3säure und wechselnde Konzentrationen
verschiedener Metallionen enthalten. Jedoch ist die Elektrode nicht nur auf dieses Anwendungsfeld beschränkt,
sondern kann überall dort verwendet werden, wo es erwünscht
ist, schnell und einfach die Säurekonzentration in stark
sauren, korrosiven Lösungen zu bestimmen.
Beim Beizen von Metallen, in erster Linie von rostfreiem
Stahl, werden oft Bäder verwendet, die 10 bis 25% HNO,,
1 bis 5% HF (Gewichts-%) und unterschiedliche Konzentrationen
von Metallionen, insbesondere Eisen, Chrom und
Nickel enthalten. Der Beizvorgang selbst besagt, daß
Metall unter der Oxydkruste durch HNO, gelöst wird, so
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daß die Oxydkruste weggebrochen wird. Eisen, Chrom und
ITickel werden gelöst, und die besonders von Eisen und Chrom gebildeten Metallionen werden durch die vorhandenen
iTuiridionen konplex gebunden, so daß dadurch mehr Metall
gelöst wird und der Beizvorgang nicht abbricht. Jedoch wird der Beizvorgang aufgrund der Entleerung von HNCK
und HF langsamer voranschreiten und schließlich'ganz
zum Stillstand kommen. Die Lebensdauer des Bades kann durch Beifügung von mehr Säure und auch durch eine weitere
Steigertzgder Temperatur erhöht werden, jedoch sind diese
Maßnahmen letztlich nicht völlig ausreichend, und das Bad muß weggeschüttet und durch ein neues Bad ersetzt
werden.
Es ist natürlich von großer wirtschaftlicher Bedeutung, daß ein Beizbad so vollständig wie möglich ausgenutzt
wird und daß nicht zusätzliche Säuren dem Bad beigegeben werden oder das Bad unnötig weggeschüttet wird. Darüber
hinaus sind weggeschüttete Beizböder ein großes Umweltproblem, da sie hohe Konzentrationen von Säuren und
Metallionen enthalten und demzufolge solche Bäder nicht einfach in einen Ballon weggeschüttet werden können,
sondern erst in geeigneter Weise neutralisiert werden müssen. Sowohl aus Gründen des Umweltschutzes wie aus
wirtschaftlichen Gründen ist es deshalb erwünscht, die
Menge weggeschütteter Beizbäder herabzusetzen. Darüber hinaus ist es auch wichtig, in der· Lage zu sein, den Beiz—
Vorgang so einzustellen, daß er wiederholbar wird, indem dem Beizmaterial auf diesem Wege eine bessere Qualität
verliehen wird. ·
Um die aufgezeigten Ziele zu erreichen, ist es notwendig, · in der Lage zu sein, die Konzentrationen der Säuren in
dem Beizbad auf eine schnelle,einfache und wiederholbare
Weise und vorzugsweise selbsttätig zu bestimmen. Dieses
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Ergebnis kann dann einem;Registriergerät aufgegeben'werden
und auch, zur Kontrolle des Verfahrensablaufs benutzt
werden. Potentiometerverfahren würden hierfür·zwar geeignet
sein, jedoch.ist es bisher nicht möglich gewesen, ' eine
Elektrode zu entwickeln, die der sehr großen Aggresivität in einem normalen Beizbad gewachsen ist.
Es haben sich deshalb Halbleiterelektroden zur Bestimmung , von. starken "Säuren in Beizbädern als verwendbar erwiesen,
aber sie haben, immer eine Verdünnung der Meßlö.sung. erfordert. Eine "Verdünnung bringt aber.eine Verschiebung
des Gleichgewichtszustandes mit sich, so daß die Information
über die Originalzusammensetzung deshalb verzerrt wird. Glaselektroden können für Messungen in stark
sauren. Lösungen, in denen.Fluorwasserstoff, enthalten ist,
nicht verwendet werden, d,a sie, angeä.zt und schnell zerstört werden. Darüber hinaus, führen Glaselektroden auch
zu Fehlanzeigen in stark sauren Lösungen, die frei von Fluorwasserstoff sind, was als Säurefehler der Elektroden
bezeichnet wird. Chinhydronelektroden können zwar in stark sauren Lösungen mit darin enthaltenem Fluorwasserstoff
verwendet'werden, jedoch m Gegenwart von reduzierenden
oder oxydierenden Agenzien. In einem Beizbad ist jedoch.. das Re.dox-Gleichgewipht Fe 7te +e"~ vorhanden, und
deshalb kann hier eine Chinhydrodenelektrode nicht νer-".
wendet, w.erden. Metallelektroden wiederum- können der
korrosiven Umgebung nicht widerstehen, und eine Wasserstoff
elektrode, ist schnell in Beizbadlösungen vergiftet,
so daß sie nicht langer, arbeitet. ..Aufgrund der Färbung'
und Trübung von Beizbädern sind ebenfalls optische Meßverfahren ausgeschlossen.
Aufgabe der. Erfindung ist. es,,, eine. Elektrode, zu schaffen,
mit welcher, die aufgezeigtjen Nachteile.vermieden werden
und ,durch wel„che . .eise·., schnelle, zuverlässige, und wiederholbare
Messungen in stark sauren Lösungen, die Fluorsalz-
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und Metallionen enthalten, ausgeführt werden können.
Die diese Aufgabe gemäß der Erfindung.lösende Elektrode
ist eine ionentrennende Membranelektrode und zeichnet sich dadurch aus, daß die Membran aus einem Säure-Kationen
austauschenden Material besteht.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Membran auf Polystyrolbasis mit Sulfosäuregruppen als
aktive Gruppen hergestellt, d.h. sie hat die Hatur eines Austauschers für stark saure Kationen. Carboxylgruppen
sind als aktive Gruppen nicht so geeignet, da sie schwach saure Gruppen enthalten, sie können jedoch in bestimmten
Fällen ebenso verwendbar sein.
Die Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Aufbau einer Elektrode gemäß der Erfindung ,
Fig. 2 in einem Diagramm den Einfluß unterschiedlicher Konzentrationen von Fluorwasserstoff
auf das mit der Elektrode erhaltene Meßergebnis,
Fig. 3 in einem weiteren Diagramm den Einfluß unterschiedlicher
Konzentrationen verschiedener Metallionen auf das.Meßergebnis und
Fig. 4 in noch einem Diagramm den Einfluß verschiedener
Flüssigkeitsverbindungen in einer Bezugselektrode auf eine Eichkurve der
Elektrode gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 ist der Aufbau der erfindungsgemäßen Elektrode
schematisch dargestellt. Darin ist mit A eine Innen-Bezugs-
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elektrode bezeichnet, die aus SiIber/Silber/Chlorid
auf einer Platinplatte Gesteht. Mit B ist die Elektrodenhülle
bezeichnet, die aus Kunststoff wie beispielsweise Polyvinylchlorid hergestellt ist, das unter den vorhandenen
Bedingungen indifferent ist. Mit C ist ein Dichtungsring UnS1S die Membran innerhalb der Elektrode bezeichnet,
während E eine aufgeschraubte Überwurfkappe ist, die
gleichfalls aus indifferentem Kunststoff besteht. Die ·
zusammengesetzte Elektrode ist mit einer inneren Lösung angefüllt, die ein stabiles Potential gegen die Membran
ebenso wie gegen die Innen-Bezugselektrode schaffen soll.
Die innere Lösung besteht vorzugsweise aus 1 M HNO, +
O,1M ECl; es sind jedoch auch andere Lösungen möglich.
Eine ionentrennende Elektrode sollte im Idealfall nur
auf eine der in der betreffenden Lösung vorhandenen
Ionenart, d.h. in diesem Fall auf Wasserstoffionen ansprechen
und somit gegenüber anderen Ionen, die in der
gleichen Lösung vorhanden sein mögen, eine gute Trennschärfe
aufweisen. Eine gute Elektrode sollte auch in
der Lage sein, innerhalb eines breiten Könzenträtionsbereiches
.zu messen, schnell in. einen Gleichgewichtszustand zu gelangen und schließlich eine lange Lebensdauer
zu besitzen. Die erfindungsgemäße Elektrode genügt diesen Anforderungen. .
Die Vorteile der in der Elektrode verwendeten Membran
können in "folgenden Punkten zusammengefaßt werden:
a) Die'Membran ist indifferent und wird durch die
aggresive Umgebung, nicht beeinflußt: ,
b) Die Membran hat solche mechanischen Eigenschaften,
daß es leicht ist, mit ihr eine gute Abdichtung zwischen de-r inneren Bezugslösung und der Probe zu
schaffen; Anbringung und.Auswechslung der Membran
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sind sehr einfach;
c) Die Membran hat gute elektrochemische Eigenschaften, d.h. sie folgt gut dem Fernst'sehen Verteilungsgesetz
und zeigt ein sehr stabiles Potential.
SuIfοsäuregruppen zeichnen sich dadurch aus, daß sie
am besten in stark saurer Umgebung wirken. Dies bedeutet, daß Wasserstoff sehr leicht durch die Membran wandern kann,
während andere Arten von Ionen dies nicht können oder eine sehr geringe Beweglichkeit durch die Membran zeigen, was
daher außerordentlich trennscharf für Wasser stoff ionen ist.
Ein sehr geeignetes Membranmaterial besteht aus einer
einfach wirkenden, Kationen trennenden Membran, die stark ionisierte -SO^H-Gruppen enthält. Das Membranmaterial ist
besonders durchlässig gegenüber Wasserstoffionen, weniger gegenüber anderen Kationen, und im wesentlichen undurchlässig
gegenüber Anionen.
v ist
Eine Membran der vorliegenden Art früher in elektrolyiiischen
Zellen zur Trennung von Ionen durch.Elektroosmose verwendet werden. Die Membran ist hier durchlässig gegenüber
Ionen mit einer Ladungsart, aber nicht gegenüber der
anderen Ladungsart. In einer elektroosmotischeh Zelle kann Entsalzung oder Entmineralisierung durch Verwendung solcher
Membranen durchgeführt werden. Gewisse Versuche sind auch mit solchen Arten von Membranen bei der Elektrodialyse
von entleerten Beizbädern durchgeführt worden, um den Gehalt von Metallionen herabzusetzen. Es sollte
jedoch hier in Betracht gezogen werden, daß die Membran in diesen Fällen als Metallionenaustauscher verwendet
worden ist und daß daher keine Ähnlichkeiten welcher Art auch immer mit der Verwendung der Membran-in Übereinstimmung
mit der Erfindung über die Tatsache hinaus vorhanden sind, daß die verwendete Lösung in beiden
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Fällen ein Beizbad für Metalle umfaßte.
Zur Durchführung elektrochemischer Messungen ist es notwendig, daß die zu messende Lösung, in Berührung mit einer
getrennten Außen-Bezugselektrode gebracht wird, die ein stabiles Potential schaffen muß und die auch an das benutzte
Meßinstrument angeschlossen ist. Die vorhandenen Flüssigkeitspotentiale sind ein Problem bei der Messung
in starken Säuren, das auf die hohe Beweglichkeit des
Wasserstoffions zurückzuführen ist.- Dies tritt auf, wenn
eine Eichkurve für die Elektrode aufgestellt wird, da die
Kurve dann von.-der Linearität abweichen kann. Natürlich
ist es vorteilhaft,, wenn die Eichkurve linear gemacht
werden kann, da dies die Verwendung- der Elektrode in
einem selbsttätigen Kontrollsystem erleichtert. Durch . ·
entsprechende Auswahl einer Flüssigkeitsverbindung in der
Bezugselektrode 'kann der Eichkurve eine gewünschte Form gegeben werden, und eine Bezugselektrode mit einer doppelten
Salzbrücke, und mit 4MpICL als innere Lösung-hat sich
als sehr brauchbar erwiesen, da sie eine lineare. Eichkurve für die Membranelektrode liefert. Andere Arten von
Bezügselektroden können vom Fachmann ohne weiteres.geschaffen, werden. 'Dies wird im folgenden aufgezeigt.
In Versuchen hat sich herausgestellt^ daß die erfindungsgemäße
Elektrode innerhalb,eines Säurekonzentrationsbereichs, von 1O"~. bis v? M. zu- arbeiten vermag. Die Elektrode
ist-'in 7 M HNOv getestet-worden, und es hat sich keine
obere'Konzentrationsgrenze für ihre Brauchbarkeit feststellen;,
lassen. Ein Gharakteristikum der Elektrode, besteht
darin", daß sie um so besser mißt,, je größer der Säuregehalt"
der1 Lösung, ist.: Sie mißt allen starken Säuren, auch
unter Hinzufügung.von Fluorwasserstoff, und es sind Ver-.
suche in HCl,-H2SO^ und MQ^. durchgeführt worden. Es. . .
hat sich gezeigt, daß die Messungen der- Säurestärke mit einer -.Viederholbarkeit in der ■ Größenordnung t von einigen..
■ : iO9822/08i 1 "'■ -:* ' V :'
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Zehnteln eines Millivolt durchführbar sind. Dies ergibt sich aus der nachstehenden Tabelle I.
Die guten Stabilitätseigenschaften sind Vorbedingung für
die Benutzung der Elektrode unter Betriebsbedingungen.
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TABELLE I
Anüprechempfindlichkeit der Membranelektrode in verschiedenen Säuren
ω cn *j
ο ω Φ
Acid cone (N) |
KCl (25° | mV nach 5 min |
C) | mV nach 10 min |
6 4 |
H2SO4 (25c | 038 0S8 |
-ίο-6 MO'5 |
mV nach 5 min |
'C) | mV nach 10 mi n |
8 2 |
HNO3 | 024 024 |
-ΙΟ"6 MO*5 |
(25° C) | 8 0 |
■—· | 0 5 |
Acid (N) . |
• | t | 2. 00 | KNO | 3 £6.0°C) | mV nach |
I I |
1 | * | IO | |
4.5 20 .10 7u 600-10 |
-163. -136. |
-15 8. -134. |
5 | Acid cone. (N) |
544 | MO"4 | -169. -134. |
-161. -133. |
0 | Acid cone. (N) |
512 | • ΙΌ"4 | mV nach 5 mir» |
2 | mV nach. ' j 10 mini I |
3.00 | cone. ι |
mV nach 5 min' I |
• | ||||||||||||
0982 | 1.520 · 10 | -5 -5 |
-121. | 9 6 |
-120. | 5 | 9. 9. |
088 | MO"4 | - 98. | 0 T |
- 98. | 6 | 9. 9. |
024 | MO"4 | -173. -136. |
1 | -166. -133. |
* | I | ||||||||||
,PO
"•s. |
7.600 * 10 | -4 | - 83. | 4 | - 83. | 7 | 4. | 544 | MO"3 | - 81, | Z | - 81. | 7 | 4. | 512 | •ΙΟ"3 | - 97. | 4 | ·■ | ||||||||||||
IOD | 1.520 · 10 | -4 | - 66, | 8 | - 66. | 1 | 9. | 083 | MO"3 | - 43. | 6 | - 43. | 1 | 9. | 024 | •ΙΟ"3 | - 80. | 2 | 5.00 | +34.3 | |||||||||||
7.600 * 10 | "3 | - 27. | 8 | - 27. | 2 | .4. | 568 | MO"2 | - 23. | 7 | - 28. | 9 | 4. | 515 | •ΙΟ"* | - 40f | 3 | +34. | 1 | ||||||||||||
1.520-10 | -i | - 10. | 1 | - 10. | 8 | 9. | 083 | MO"* | + 6. | I | + 6. | 1 | 9. | 026 | ·ιο-ζ | + 23. | 1 | 2 | . | ||||||||||||
7.525 · 10 | -2 | + 28. | 1 | + 28. | 1 | 4. | 548 | MO"1 | + 20. | 9 | + 21. | 9 | ι 4. |
512 | • ίο"1 | + 16. | 0 | 8 | +63.5 -ft.9. | 6 | |||||||||||
1.501 · 10 | -I | + 45. | 8 | + 45. | 4 | 9. | 088 | MO"1 | + 56. | 9 | + 56. | 8 | 9. | 021 | MO"1 | + 33. | 5 | + 33. | 4 | • | +73.1 179. | 7 | |||||||||
7.501 * 10 | -1 | + 83. | 1 | + 83. | 8 | 4. | 816 | + 71. | 9 | + 71. | 3 | 4 | 309 | + 72. | 9 | + 71. | 5 | MO"1 | ι; | ||||||||||||
1.501 | -1 | + 99. | 8 | + 98. | 6 | 9« | 633 | + 87. | 8 | + 87. | 3 | 9 | .631 | +•:87. | 1 | + 87. | 2 | ||||||||||||||
3.001 | + 115. | 5 | + 114. | 4 | 1 | .265 | + 104. | 2 | + 1C4. | 4 | ί | .261 | + 102. | 5 | + 102. | 7 | |||||||||||||||
L | 6. 028 | + 132. | 5 | + 131. | 3 | + 124. | 1 | + 124. | 3 | + 117. | ί +116. | ||||||||||||||||||||
4 | 7 | 0 | 7 | + 129. | + 123. | • | |||||||||||||||||||||||||
-1C-
Die Elektrode kann durch Störungen bei bestimmten Kon—
zentrationsbedingungen beeinflußt werden. Das Diagramm
in Pig. 2 zeigt die Änderung des Elektrodenpotentials in HNO^-LÖsungen bei verschiedenen Konzentrationen von Fluorwasserstoff.
Aus dem Diagramm geht hervor, daß die Änderungen des Elektrodenpotentials klein sind, bis die
Lösung nahezu ebensoviel Fluorwasserstoff wie Salpetersäure (HNO,) enthält. Für praktische Zwecke können diese
Störungen somit vernachlässigt werden.
Es ist bekannt, daß ungeladene Moleküle zu dem Potential
der Membranelektrode beitragen können. Da Fluorwasserstoff eine schwache Säure ist, wird diese nicht bemerkenswert
zum Säuregrad der Lösung beitragen, jedoch ist das Anwachsen des Potentials abhängig von ungeladenen
Fluorwasserstoff-Molekülen.
Ferner können Störungen durch den Einfluß von Metallionen auftreten. In einem verbrauchten Beizbad kann die
gesamte Eisenkonzentration bis zu einem Maximum von etwa 1,5M liegen. Der größte Teil des Eisens ist hier in Form
von Fluoridzusammensetzungen vorhanden. Chrom und Nickel können in Konzentrationen von maximal etwa 0,2 M vorhanden
sein. Chrom bildet ebenfalls Fluoridzusammensetzungen, Nickel ist jedoch meistens in Form gelöster Ionen vorhanden.
Das Potential der Membranelektrode ist in einer Anzahl von Lösungen gemessen worden, die verschiedene
Konzentrationen von Chrom, Nickel und Kalium enthielten, welche Ionen mit den Ladungen +3, +2 und +1 darstellen.
Die Ergebnisse dieser Messungen gehen aus dem Diagramm nach Fig. 3 hervor. Bei der Zubereitung der Testlösungen
wurden Hydrolyse-Effekte berücksichtigt, so daß drei
Serien mit jeweils konstantem Säuregehalt erhalten wurden. Die Messungen zeigen, daß das Ion mit der höchsten Ladung
die größte Interferenz hervorruft; die Membran zeigt
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INSPECTED
jedoch die ganze Zeit über ein TrennvermÖgen für Wasserstoff
ionen. Es wurden auch.: Messungen in Losungen durchgeführt,
die Eisen und Silber enthielten., wobei fast identische
Ergebnisse wie für Ghrom und EaIium erhalten
wurden. In der Analyse verbrauchter Beizbäder beträgt der
aufgrund des Metallgehaltes entstehende Pötentialfehler weniger als 5-ώΤ, und in neuen Bädern ist der
Fehler ohne Bedeutung. Die Konzentration" von Metallionen
in einen} Beizbad muß als außergewöhnlich hoch iin Vergleich mit anderen industriellen Anwendungen der Erfindung angesehen
werden, und in diesen Fällen werden Metallionen
die Meßergebnisse nicht stören.
Die Flüssigkeitspotentiale sind ein Problem in sauren
Lösungen, das von der hohen Beweglichkeit des Wasserstoffions abhängt, und der Ansatz des Elektrödenpotentials
in ifbereinstimmung mit dem Nernst'sehen Gesetz sollte
korrekter Weise- eine Bedingung enthalten, die vom Flüssigkeitspotential der Bezugselektrode abgeleitet ist. Eine
Eichkurve der Membranelektrode wird einen etwas.schwan- '
kenden Verlauf in Abhängigkeit von den Änderungen im" Flüssigkeitspotential zeigen. Verschiedene Flüssigkeitsverbindungen^werden hier ein verschiedenes Verhalten
zeigen, besonders in konzentrierten Säuren. Für die Membranelektrode gemäß der Erfindung wurden 'Eichkurven
in Salpetersäure unter Verwendung verschiedener Flüssigkeitsverbiüdungen
aufgestellt, und die Ergebnisse erseheinen in Fig. '4. Für eine gegebene Säure ist es möglich", die Linearität durch geeignete Auswahl einer
Brüdkenlösung zu verbessern, und für Salpetersäure wurde
fciitKOiitellt-, daß eine I''lüö"ic;keitsverbindung mit A- M KGl"
eine 1 in rare Abh?in£i"|-keit zwxschen ddm Potential und
dem L-).-iri i:t.r-.ur a^r Kc 1 ;i !vi'j i.lf oer»E'ilj3etcrbäure -ergibt,
für' .'α;ι<:*·::'" *^u ;-<·;;; "*·;- rl:u-:. /ν^ι. ~v-i i:e&. Fnchnann r;if; Hilfe
von V^;r:-"i" : •"λ5μ. H^^-iv-«' "*ö ? iü:;U r ·-■ ■; tiJ-.bfirrMngo^oricn aufge-.
A 559'/*·"'►'' AQ9J8i2/Ö8 11 -^
BAD ORiGJNAi
funden werden. Eine lineare Abhängigkeit ist von großer
Wichtigkeit, wenn die Meßwerte von der Elektrode in einem automatischen Kontrollsystem verwendet werden, da die
Umformung der Potentiale in Steuersignale viel einfacher
sein wird, wenn die Beziehung linear ist.
Eine Elektrode gemäß der Erfindung kann beispielsweise in einem Kontrollsystem zur unmittelbaren Überwachung eines
Beizvorganges Verwendung finden. Die Membranelektrode der Erfindung zusammen mit einer geeigneten Bezugselektrode
und möglicherweise auch zusammen mit anderen Ionen trennenden Elektroden bekannter Art, beispielsweise zur Bestimmung
von Fluoridionen, kann in einem Meßbehälter geeigneter
Ausbildung eingeschlossen sein, der mit den Beizbädern in den verwendeten Beiztanks mit Hilfe von Rohrleitungen verbunden
ist. Die Elektroden sind an ein geeignetes Meßinstrument angeschlossen, und die Ausgangssignale des
Meßinstruments werden zur Steuerung der Zugabe verschiedener Beizagenzien verwendet oder zur Anzeige, daß das Beizbad
entleert werden muß. Mit Hilfe einer geeigneten Programmeinheit läßt sich erreichen,·daß das Meßgefäß in vorgegebenen
Zeitabständen mit den verschiedenen Beizbädern gefüllt wird und daß die Messungen durchgeführt werden.
Geeignete Thermostateinrichtungen und Spülmittel können
auch vorgesehen sein. Durch selbsttätige Überwachung des Beizvorganges und des Zustandes der Beizbäder auf diesem
Wege und Korrektur der Zusammensetzung der Bäder mit Hilfe
eines automatischen Dosiersystems lassen sich große Einsparungen im Verbrauch von Säuren und eine optimale Ausnutzung
der Beizbäder erzielen.
Die Erfindung wurde hier im wesentlichen in bezug auf die
Anwendung der Membranelektrode in Beizbädern für Metall beschrieben. Es ist ,jedoch klar, daß die Erfindung nicht
ausschließlich auf diese Anwendung beschränkt ist, sondern daß die vorhandene Elektrode generell für elektrochemische
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Messungen in starken Säuren verwendbar ist. Die erforderlichen
Modifikationen und Abänderungen der Erfindung für
jeden einzelnen Sail sind für den Fachmann ohne weiteres
klar. "- ■ ■ - -
Patentansprüche /
A 3396/12.11.1973 AO9Ö22/OB1
Claims (6)
- Patentansprüche.ΘIonentrennende Membran-Elektrode mit einer inneren Lösung zur elektrochemischen Bestimmung von Wasserstoffionen in starken Säuren, dadurch gekennzeichnet ,- daß die Membran aus einem Säure-Kationen austauschenden Material besteht.
- 2. Elektrode nach Anspruch 1, dadurch g e 3nnzeicb.net , daß die Membra: ionen austauschendem Kunststoff besteht.kennzeichnet , daß die Membran stark Säure-Kat-
- 3. Elektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Kationen austauschende Material Sulfosäuregruppen (-SO^tt) als aktive Gruppen enthält.
- 4-. Elektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Kationen austauschende Material Karboxylgruppen (-COOH) als aktive Gruppen enthält.
- 5- Elektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 4-, dadurch geken. η zeichnet, daß die Membran auf Polystyrolbasis hergestellt ist.
- 6. Elektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 5j dadurch gekennzeichnet, daß die innere Lösung der Elektrode 1 M HNO5 + 0,1 M HGl ist.409822/0811A 3396/12.11.1973Leers ei te
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1973
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0074198A1 (de) * | 1981-08-21 | 1983-03-16 | EASTMAN KODAK COMPANY (a New Jersey corporation) | Wasserstoffionen-selektive Membran und ihre Verwendung in Elektroden |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR2208533A5 (en) | 1974-06-21 |
NL7315761A (de) | 1974-05-20 |
AU6250273A (en) | 1975-05-15 |
BR7309004D0 (pt) | 1974-08-29 |
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