DE2356551A1 - Verfahren zur entfernung von wasser und schwefel aus kohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zur entfernung von wasser und schwefel aus kohlenwasserstoffenInfo
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Description
PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT.-DIPLOMCHEMIKER
S KÖLN 51, OBERLÄNDER UFER 90 · ,;. 2356551
Köln, den 6.11.1973 Eg/Ax/Fi/191
Union Carbide Corporation, 27o Park Avenue, New York, N. Y. I00I7, (U.S.A.). ,
Verfahren zur Entfernung von Wasser und Schwefel
aus Kohlenwasserstoffen»
Die Erfindung "betrifft die Reinigung von nicht" fertig
verarbeiteten Kohlenwasserstoffen, insbesondere ein Verfahren zur Entfernung von Wasser und verunreinigenden
Schwefelverbindungen aus Olefine enthaltenden Kohlenwasserstoffen, wie sie bei der katalytischen Alkylierung
von-Isoparaffinen verwendet werden.
Propylen und Butylen werden hauptsächlich als Nebenprodukt
der katalytischen oder thermischen Krackung von Rohöl gewonnen« Im wesentlichen das gesamte Butylen und der
größere Anteil des Propylene werden anschließend mit Isobutan zur Herstellung von Benzin alkyliert. Amylene, die
durch Entpetttanisierung von gekracktem Benzin erhalten werden, sind häufig in den Olefinen, die in die Alkylierungsanlage
eingesetzt und mit Isobutan alkyliert werden, vorhanden. Im allgemeinen enthält der frische Olefineinsatz
einer Alkylierungseinheit 40 bis ?0$ C^-C^-Olefine,
die zu 40 bis 80$ aus Butylen bestehen, während der Rest
hauptsächlich aus Propylen besteht.
Die Alkylierungsreaktion wird in der Flüssigphase in
Gegenwart von konzentriertem HF oder konzentrierter ^
als Säurekatalysator durchgeführt. Die Anwesenheit von Verunreinigungen wie Schwefelverbindungen, Wasser und
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Butadien im Einsatzmaterial führt zu einem hohen Verbrauch an saurem Katalysator, einem Alkylat von niedrigerer
Octanzahl und zu übermäßig starker Korrosion der
Apparaturen. Die vorhandenen Schwefelverbindungen sind im allgemeinen, jedoch nicht ausschließlich Schwefelwasserstoff
und niedrigmolekulare Mercaptane, die als solche in dem der Anlage gelieferten Rohöl vorhanden sind
und/oder durch Zersetzung von höhermolekularen Schwefelverbindungen während der anschließenden Verarbeitung,
ZeB. während der katalytischen Krackung, gebildet werden»
Propylen wird auch als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Isopropanol, Acrylnitril, Propylenoxyd und
Polypropylen und zusammen mit Propan als Brennstoff verwendet;
Propylen als solches muß gewissen Reinheitsspezifikationen entsprechen, d.he "chemisch rein" sein
oder die für die Polymerisation erforderliche Reinheit aufweisen und ferner einer Spezifikation in Bezug auf
korrodierende Schwefelverbindungen entsprechen.
Bisher war es üblich, verunreinigende Schwefelverbindungen aus olefinhaltigen, zu verarbeitenden Kohlenwasserstoffen
einschließlich der Ausgangsmaterialien für die Alkylierung und Propylen nach umständlichen chemischen
Verfahren, z.B. Waschen mit Diäthylamin zur Entfernung von Schwefelwasserstoff, anschließende lauge-Wasser-Wäsche
zur Entfernung von Mercaptanen und abschließendes Trocknen zur Entfernung des Wassers, zu entfernen. Zwar
werden bisher zeolithische Molekularsiebe als Adsorptionsmittel zur Reinigung der verschiedensten Kohlenwasserstoff-Prozessströme
verwendet, jedoch verursachen bekanntlich Olefine, die zusammen mit den Verunreinigungen
adsorbiert werden, die Bildung unerwünschter Koksablagerungen auf den Zeolithteilohen, wenn das Adsorptionsmittelbett
zur Desorption der angesammelten Schwefelverbindungen erhitzt und gespült wird..
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Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur
Reinigung von zu verarbeitenden, olefinhaltigen Äusgangsmaterialien
durch selektive Adsorption der Verunreinigungen an zeolithischen Molekularsieben als Adsorptionsmittel,
wodurch die Bildung der von den Olefinen stammenden kohlenstoffhaltigen Koksablagerungen auf dem Adsorptionsmittel
während der verschiedenen Stufen des Verfahrens ausgeschaltet oder stark verringert wird. Das Verfahren
gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man ■ · . . . %
a) ein Einsatzmaterial bildet, das aus einem Gemisch eines
Monoolefins und eines Paraffins mit je 5 bis 4 C-Atomen,
wenigstens 50 Gew.-Teilen und nicht mehr als 1000 Gew.-Teilen
Wasser pro Million Gew.-Teile und wenigstens einer der Schwefelverbindungen HpS und RSH, worin R
ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen ist, besteht,
b) ein festes Adsorptionsmittelbett ausbildet, das als
Adsorptionsmittel ein zeolithisches Molekularsieb mit einem scheinbaren Porendurchmesser von mehr als 5 S
enthält und bei einer Temperatur unter 149°C gehalten
wird, wobei am Molekularsieb ein Paraffinkohlenwasserstoff mit J bis 4 C-Atomen in einer solchen Menge
adsorbiert ist, daß der Temperaturanstieg der Olefin-Massehübertragungszone
während der anschließenden Stufe (c) 560C nicht überschreitet,
c) in einer Adsorptions- und Reinigungsstufe das Ausgangsmaterial-
in der'FlUssigphase bei einer Temperatur unterhalb von 9j5°C durch das feste Adsorptionsmittelbett
führt, wodurch Wasser und die verunreinigenden Schwefelverbindungen adsorbiert werden und ein gereinigtes
Gemisch von Monoolefin und Paraffin am unteren Ende
des Betts gewonnen wird, und'die Adsorptions- und Reinigungsstufe beendet, bevor die verunreinigende
Schwefelverbindung durchbricht,
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d) die in den Zwischenräumen des Festbetts zurückgehaltene Flüssigkeit aus dem Adsorptionsmittelbett nach
unten vorzugsweise in einer solchen Weise abläßt, daß das Bett nicht wesentlich gekühlt wird,
e) das Adsorptionsmittelbett im Gleichstrom mit 2 bis 20 kg-Mol eines nicht sorbierbaren Verdrängungsgases
pro 100 kg Adsorptionsmittel im Bett bei einer Temperatur von -18° bis 149°C, vorzugsweise von 0° bis
121 C durchspült, wobei das nicht sorbierbare Verdrängungsgas nicht mehr als 250 Vol.-Teile Wasser pro
Million Vol.-Teile enthält und im wesentlichen frei von aliphatisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen ist,
f) das Adsorptionsmittelbett mit einem nicht sorbierbaren Verdrängungsgas bei einer Temperatur von 232 bis 3430C
in der gleichen Richtung, in der sas Einsatzmaterial durchströmte, spült und diese Spülung erst dann beendet,
wenn der Unterschied zwischen der Temperatur des Austrittsendes des Betts und des Eintrittsendes des
Betts weniger als 560C, vorzugsweise weniger als 28°C
beträgt, und
g) das Adsorptionsmittelbett wieder in den Anfangszustand der Stufe (c) bringt,- indem eine genügende Menge
eines paraffinischen Kohlenwasserstoffs mit 3 bis 4 C-Atomen eingeführt wird.
Das gemäß der Erfindung behandelte Einsatzmaterial besteht zweckmäßig aus Monoolefin und Paraffin, die in
einem beliebigen Mengenverhältnis vorliegen und je 3 bis C-Atome enthalten, wobei jedoch das Paraffin vorzugsweise
in einem höheren Anteil als das Monoolefin vorhanden ist. Als Paraffine kommen Isobutan sowie Propan
und η-Butan in Frage. Als Monoolefine können Buten-1, Buten-2, Isobuten und Propylen vorhanden sein. Geringfügige
Mengen von sowohl Paraffin- als auch Olefinmolekülen
mit verschiedenen C-Zahlen, wie sie bei der Destil-
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lation zur Gewinnung der C^-C^-Kohlenwasserstoffe anfallen
können, sind für das Verfahren nicht nachteilig und können vorhanden seine Das Molverhältnis von Isoparaffin
zu Monoolefin beträgt vorteilhaft 5s1 bis 50:1, vorzugsweise
etwa 30:1» Diese Mengenverhältnisse sind typisch für die Einsatzmaterialien der Alkylierung von
Isoparaffinen,
Die verunreinigenden Schwefelverbindungen können in einer Gesamtmenge von 1 bis 5000 Gewe-Teilen, gerechnet als
elementarer Schwefel, pro Million Gewichtsteile Einsatzmaterial vorhanden sein. Im Falle von Einsätzmaterialie.n
wie beispielsweise den aus verschiedenen Destillationsfraktionen
gebildeten Einsatzmaterialien für die Alkylierung von .Isoparaffinen ist nur wenig oder kein Schwefelwasserstoff
vorhanden, und die hauptsächlichen verunreinigenden Schwefelverbindungen bestehen aus den Alkylmercaptanen,
die ungefähr die gleichen Siedepunkte wie die Par,affinbestandteile des Binsatzmaterlals haben*
Natürlich können gewisse Schwefelverbindungen im Einsatzmaterial chemische Reaktionen eingehen oder Umwandlungen
erfahren, wenn sie mit dem Zeolith im Absorptionsmittelbett in Berührung kommen. Auch wenn Schwefelwasserstoff
kein Bestandteil des Einsatzmaterials ist, kann er somit im Adsorptionsmittelbett durch Zersetzung eines Mercaptans
gebildet werden„
Ein typisches Einsatzmaterial, das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung behandelt wird, hat die folgende
Zusammensetzung: ■
Propylen 20,7 Vol.-# (flüssig)
Propan ' 16,7 " M
Isobutan 27,2 » * «
n-Butan 12,0 " M
Butene . 18,3 " "
Isopentan 3,4 " "
n-Pentan 0,1 "' w
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Pentene 0,4 Vol.-# (flüssig)
Hexane 0,3 " "
Wasser. 500 ppm (Gew.) Methylmercaptan 12 ppm (Vol.)
Äthylmercaptan 4 ppm (VoI9)
Als Adsorptionsmittel werden für das Verfahren gemäß der
Erfindung natürliche oder synthetisch hergestellte kristalline zeolithische Aluminosilicate verwendet, die
gewöhnlich als Molekularsiebe bezeichnet werden. Zwar können Molekularsiebe, deren Poren eine scheinbare maximale
Dimension von 4,6 α haben, ohne weiteres Moleküle von Schwefelverbindungen wie Schwefelwasserstoff und
normalen Alkylmercaptanen adsorbieren, jedoch hat sich
gezeigt, daß Molekularsiebe mit einer scheinbaren Porengröße von wenigstens 6 Ä für die Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung wesentlich sind. ' ·
Der hier gebraiehte Ausdruck "scheinbare Porengröße" kann
als die maximale kritische Dimension des in Frage kommenden Molekularsiebs unter normalen Bedingungen definiert
werden. Die scheinbare Porengröße ist immer größer als der effektive Porendurchmesser, der als der freie Durchmesser
des entsprechenden Silicatrings in der Zoelithstrukturdefiniert
werden kann.
Zu den natürlich vorkommenden zeolithischen Molekularsieben, die für die Zwecke der Erfindung geeignet sind,
gehört Faujasit, der eine Porengröße von etwa 10 % hat.
Die natürlichen Materialien sind ausführlich in der Fachliteratur beschrieben. Die bevorzugten synthetischen
kristallinen zeolithischen Molekularsiebe sind die Zeolithe X, Y, L und S\. . Zeolith L hat eine scheinbare
Porengröße von etwa 10 % und wird in der USA-Patentschrift
3 216 789 beschrieben. Zeolith X hat eine scheinbare Porengröße von etwa 10 % und wird in der USA-Patentschrift
2 882 244 beschrieben. Zeolith Y, dessen schein-
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"bare Porengröße etwa 10 ft beträgt, wird in der USA-Patentschrift
3 130 007 "beschrieben. Zeolith XTLwird in der
deutschen Patentschrift ...(Patentanmeldung P 16
67 759.1) der Anmelderin beschrieben. Zeolith L wird in der USA-Patentschrift 3 216 789 beschrieben.
Die Porengröße der zeolithischen Molekularsiebe kann
durch Verwendung verschiedener Metallkationen verändert werden. Beispielsweise hat der Natriumzeolith A (USA-Patentschrift
2 882 243) eine scheinbare Porengröße von etwa 4 ft, während die scheinbare Porengröße von Calciumzeolith
A etwa 5 ft beträgt.
Die Zeolithe kommen als Agglomerate feiner Kristalle vor oder' werden als feine Pulver synthetisiert. Für die Adsorption
im großtechnischen Maßstab werden sie vorzugsweise tablettiert oder pelletisiert. Es sind Tablettierverfahren
bekannt, die sehr befriedigend sind, weil der sorptive Charakter des Zeoliths sowohl in Bezug auf
Selektivität als auch Kapazität im wesentlichen unverändert bleibt. Zahlreiche geeignete inerte Bindemittel,
z.B. Tone, feuerfeste Metalloxyde und Alkalisilicate, sind bekannt, wenn die Adsorptionsmittel in agglomerierter
Form verwendet werden sollen. Im allgemeinen sind die einzelnen Molekularsiebkristalle sehr klein (in der
Größenordnung von 10 u), so daß es zumindest bei Betrieb
im Festbett vorteilhaft ist, die Kristalle mit oder ohne Zusatz eines Bindemittels zu Perlen, Pellets, Tabletten,
Extrudaten usw. zu agglomerieren.
Als "nichtsorbierbare" Verdrängungsgase, die in der Stufe
(e) und (f) oder beiden Stufen des vorstehend allgemein beschriebenen Verfahrens verwendet werden, eignen sich
alle Mitglieder der Gruppe von Elementen oder Verbindungen, die üblicherweise verwendet werden, um die Desorption
von Molekularsieben zu "unterstützen, und auf Grund ihrer Indifferenz gegenüber dem Adsorptionsmittel und
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Adsorbat, ihrer geringen Polarität und hohen Flüchtigkeit
nur in sehr geringem Maße durch Molekularsiebe "bei Umgebungstemperaturen
und mäßigen Drüoken adsorbiert werden. Wasserstoff, Stlokstoff und Helium und die anderen
Inertgase können vorteilhaft verwendet werden, jedoch wird Erdgas von Pipelinequalität als Verdrängungs-as besonders
bevorzugt. Das Verdrängungsgas hat vorteilhaft einen maximalen Wassergehalt von 112 g/1000 Nm , einen
maximalen Olefingehalt von 100 Raumteilen pro Million Raumteile und einen maximalen Schwefelgehalt von 4,75 mg/
lo.ooo Nm3 (als elementares S) . Außerdem muß das Verdrängungsgas frei von etwaigen anderen stark adsorbierten
oder reaktionsfähigen Bestandteilen wie Kompressorenöl oder Gasbehandlungsohemikalien, z.B. Glykoleη und Aminen,
sein, die in gewissen Pipeline-Erdgasen üblich sind·
Jede der aufeinanderfolgenden Stufen des Verfahrens gemäß der Erfindung wird mit den anderen Stufen so integriert,
daß in hohem Maße eine Dehydratisierung und Entschwefelung des Einsatzmaterials erzielt wird, ohne daß
eine starke Deaktivierung des Betts durch Verkokung der Olefine auftritt. Die Adsorptionsstufe wird damit begonnen,
daß der Zeolith mit einem C,- oder O.-Olefln so beladen
wird, daß die Wärme der Adsorption des Monoolefins aus dem Einsatzmaterial durch die Wärme der Desorption des
Paraffins etwas ausgeglichen wird. Hierdurch wird eine
örtliche Erhitzung des Olefins auf Temperaturen, die eine Polymerisation oder Zersetzung begünstigen, verhindert.
Die Punktion der im Gleichstrom erfolgenden Spülung mit einem verhältnismäßig kühlen nicht sorbierbaren Gas zu
Beginn der Regenerierung des Betts ist nicht genau bekannt, jedoch erwies sich diese Maßnahme als wesentlich.
Glaubhaft ist die Theorie, daß es notwendig ist, die Bildung einer unannehmbar hohen Menge von Zersetzungsprodukten aus Materialien zu verhindern, die nach dem
Ablassen aus den Zwischenräumen am Bett adsorbiert und
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haften "bleiben.
Die heiße Spülung oder Verdrängung wird in der gleichen Richtung wie die warme Spülung durchgeführt. Im allgemeinen
wird für "beide Stufen der gleiche Gasstrom verwendet.
Durch diese heiße Spülung sollen aus dem Bett die adsorbierten Verunreinigungen bis auf die niedrigen Konzentrationen,
die zur Aufrechterhältung wirksamer Adsorption
auf zyklischer Basis erforderlich sind,.abgetrieben werden.
Als solche sollte sowohl die warme als auch die heiße Spülung unter Verwendung eines Gases durchgeführt werden,
das im wesentlichen trocken, süß und olefinfrei ist und unter einem mäßigen Druck steht. Eine sehr wiohtige Aufgabe
der heißen Spülung besteht darin, Wasser vom Eintrittsende
des Betts zu desorbieren und es in einer wohldefinierten Zone nach unten"durch das Bett zu bewegen,
wo es die Desorption der Olefine und Schwefelverbindungendurch Verdrängung unter verhältnismäßig milden thermischen
Bedingungen bewirkt. Die heiße Spülung erfordert im allgemeinen eine Gasmenge, die 33,1 kg Mol /100 kg des zu regenerierenden
Adsorptionsmittel entspricht. Dieser Bedarf ist verschieden je nach der Temperatur und dem Druck des
verfügbaren Regenerierungsgases und wird auch durch die in den Apparaturen auftretenden Wärmeverluste beeinflusst.
Die erneute- Druckerhöhung, Kühlung und Füllung des Betts
nach der Regenerierung können im allgemeinen zufriedenstellend mit einem frischen Isobutanstrom vorgenommen werden.
Die Strömung ist in dieser Stufe vorzugsweise aufwärts
gerichtet, wenn das Isobutan absolut trocken und süß ist, um die Möglichkeit der Bildung von Gastaschen, die zu
Problemen durch Kanalbildung im Strom führen können, wenn wieder auf Adsorption geschaltet wird, aus2uschalten. Die
Führung der Strömung von oben nach unten ist möglich und häufig notwendig, wenn das Isobutan feucht ist. In diesem
Fall ist ein Austritt am oberen Ende des Behälters erforderlich, um das aus den Zwischenräumen des Betts ver-
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drängte Erdgas abzuführen« Außer der erneuten Druckerhöhung,
Kühlung und Füllung des Betts hat diese Stufe auch die sehr wichtige Aufgabe der Vorbeladung des Adsorptionsmittels
für die nächste Adsorptionsstufe.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit der Abbildung beschrieben, die ein Fließ
schema einer typischen Zweibett-Adsorptionsanlage zur Durchführung des Verfahrens zeigte
Ein Einsatzmaterial, das 50 VoI0-^ Isobutan, etwa 50
Butene, 800 ppm Äthylmercaptan, gerechnet als Schwefel, und 200 ppm HpO enthält, wird durch Leitung 10, Absperrorgan
12 und Leitung 14 oben auf das Adsorptionabett 16 aufgegeben, das Natrium-Zeolith X mit einer Porengröße
von etwa 10 £ als Adsorptionsmittel enthält. Das Adsorptionsmittelbett
enthält eine G-leichgewichtsbeladung von
Isobutan, bezogen auf das Gewicht des Zeolithe. Beim Durchgang des Einsatzmaterials durch das Bett werden
Wasser und Äthylmercaptan selektiv adsorbiert, während Isobutan und Buten als Produkt durch Leitung 18, Absperrorgan
20 und Leitung 22 aus dem Bett abgezogen werden. Die Adsorption wird so rechtzeitig abgebrochen, daß
kein ^urchbruch der Schwefelverbindung stattfindet und ein genügender Teil an nicht ausgenutztem Bett zurückbleibt,
um einen Durebbruch der Schwefelverbindungen während der anschließenden Stufe des Ablassens der in den
Zwischenräumen festgehaltenen Flüssigkeit zu verhindern. Nach Beendigung des Adsorptionszyklus wird das Absperrorgan
12 geschlossen, und die in den Zwischenräumen des Betts zurückgehaltene Flüssigkeit wird durch Leitung
18, Absperrorgan 20 und Leitung 22 abgezogen· Durch den sinkenden Druck in dem von der Flüssigkeit entleerten
oberen Teil des Betts 16 während der Entfernung der in den Zwischenräumen festgehaltenen Flüssigkeit kann eine
übermäßig starke Kühlung als Folge der Verdampfung dieser Flüssigkeit stattfinden. Um diese Kühlung zu verhindern
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and das Ablassen der Flüssigkeit aus dem Bett zu unterstützen,
wird ein Verdrängungsgas (Methan) unter einem Druck, der um 0,7 bis 1,4 kg/om höher ist als der während
des Adsorptionszyklus angewandte Druok, durch Leitung 24»
Absperrorgan 26 und Leitung 14 in das obere Ende des Betts 16 eingeführt, um im Bett 16 einen positiven Druck
während des Ablassens aufrecht zu erhalten.
Zu Beginn des Adsorptionszyklus im Bett 16 ist aus dem
Bett 28 die in den Zwischenräumen festgehaltene Flüssigkeit nach der Adsorption wie im Bett 16 abgelassen worden,
und das Bett 28 enthält eine Wasseradsorptionszone, die etwa 1/10 der Bettlänge ausmacht, gemessen vom oberen
Ende des Betts· Tiefer im Bett sind verunreinigende Schwefelverbindungen vorhanden, und mit diesen Schwefelverbindungen
sind Olefine adsorbiert. Ferner ist ein das Molekularsieb benetzendes flüssiges Gemisch von Isoparaffinen
und Monoolefinen vorhanden. Zur Regenerierung des Betts 28 nach dem Ablassen der Flüssigkeit wird
reines Pipeline-Erdgas duroh Leitung 24 und Leitung 30 zugeführt, im Erhitzer 32 auf 1210C erhitzt und durch
Leitung 34 und Absperrorgan 36 in Leitung 38 in das obere
Ende des Betts 28 eingeführt. Durch diese Spülung mit warmem Erdgas wird das Bett 28 von Flüssigkeit, die in
den kapillaren Poren kondensiert ist, und wenigstens einem Teil der adsorbierten Olefine und Mercaptane befreit.
Diese Stoffe verlassen das Bett durch Leitung 40, Absperrorgan 42, Leitung 44, Absperrorgan 46 und Leitung
48 und gelangen zum Kühler 50 und von dort zum Abscheider 52. Aus Leitung 54 werden die verunreinigenden
Schwefelverbindungen und das Erdgas erneut aus dem System zur weiteren Verarbeitung in jeder gewünschten Weise entfernt.
Das Bodenprodukt aus dem Abscheider 52 wird durch Leitung 56 aus dem System ausgetragen» Während der warmen
Spülung bleibt die Wasseradsorptionszone im oberen Teil des Betts 28 im wesentlichen unverändert. Nachdem 5 kg-
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Mol varmee Verdrängungsgas pro 100 kg Adsorptionsmittel
durch das Bett 28 geführt worden sind, wird die Temperatur des Ofens 32 erhöht, um die Temperatur des Verdrängungsgases
auf 288°C zu erhöhen. Das Gas wird weiterhin durch das Bett 28 in der gleichen Weise geführt, bis die
Temperatur des unteren Endes des Betts 28 sich bis auf 280C oder weniger der Temperatur des Eintrittsendes oder
oberen Endes des Betts genähert hat. Diese Spülung führt die Wasseradsorptionszone durch das Bett und ist als
"Wasserstoß11 wirksam, der sämtliohe Schwefelverbindungen
und die adsorbierten Olefine desorbiert. Diese Materialien sind weniger stark adsorbiert als Wasser und verlassen
das Bett vor der Wasserzone. In das so regenerierte Bett 28 wird flüssiges Isobutan bei einer Temperatur von
290C duroh Leitung 58, Absperrorgan 60, Leitung 4-4, Absperrorgan
42 und Leitung 40 eingeführt. Das Bett wird mit dem flüssigen Isobutan gefüllt. Das Verdrängungsgas
im Bett zu Beginn des Füllens mit Isobutan wird durch das Absperrorgan 62 aus dem System abgeblasen. Anschließend
wird ein neuer Adsorptionszyklus im Bett 28 begonnen, indem das Einsatzmaterial aus Leitung 10 durch das Absperrorgan
64 und die Leitungen 66 und 38 in das obere Ende des Betts geführt wird. In diesem Augenblick wird
mit der Regenerierung des Betts 16 in der gleichen V.'eise begonnen, wie vorstehend im Zusammenhang mit dem Bett 28
beschrieben.
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Claims (1)
- Pa tent ans ρ r u c hVerfahren zur Entfernung von Wasser und verunreinigenden Schwefelverbindungen aus olefinhaltigen Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß mana) ein Einsatzmaterial bildet, das aus einem Monoolefin und einem Paraffin mit je 3 bis 4 C-Atomen, wenigstens 50 Gewo-Teilen und nicht mehr als 1000 Gew.-Teilen" Wasser pro Million Gew.-Teile und wenigstens einer der Schwefelverbindungen H9S und RSH, worin R ein Alkyl- · rest mit 1 bis 4 C-Atomen ist, besteht,b) ein festes Adsorptionsmittelbett bildet, das als Adsorptionsmittel ein zeolithisches Molekularsieb mit einem scheinbaren Porendurchmesser von mehr als 6 a enthält und bei einer Temperatur unter 149°C gehalten wird, und an dem ein Paraffinkohlehwasserstoff mit 3 bis 4 C-Atomen in einer solchen Menge adsorbiert ist, daß der Temperaturanstieg der Olefin-Massenübertragungszone während der anschließenden Stufe (c) 560C nicht überschreitet,c) in einer Adsorptions- und Reinigungsstufe das Einsatzmaterial in der Flussigphase bei einer Temperatur unterhalb von 93°C durch das feste Adsorptionsmittelbett führt, wodurch Wasser und die verunreinigenden Schwefelverbindungen adsorbiert werden und ein gereinigtes Gemisch von Monoolefin und Paraffin am unteren Ende des Betts gewonnen wird, und die Adsorptionsund Reinigungsstufe beendet, bevor die verunreinigenden Schwefelverbindungen durchbrechen,d) die in den Zwischenräumen des Festbetts zurückgehaltene Flüssigkeit aus dem Adsorptionsmittelbett nach unten abläßt, - ■ ■409820/1095e) das Adsorptionsmittelbett im Gleichstrom mit 2 bis 20 kg/elnes nicht sorbierbaren Verdrängungsgases pro 100 kg Adaorptionsmittel im Bett bei einer Temperatur von -18° bis 149°C, vorzugsweise von 0° bis 1210C durchspült, wobei das nicht sorbierbare Verdrän-f gungagas nicht mehr als 250 Vol.-Teile Wasser pro Million Vol.-Teile enthält und im wesentlichen frei von aliphatisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen ist,t) das Adsorptionsmittelbett mit einem nicht sorbierbaren Verdrängungsgas bei einer Temperatur von 232 bis 343°C in der gleichen Richtung, in der das Einsatzmaterial durchströmte, spült und diese Spülung erst dann beendet, wenn der Unterschied zwischen der Temperatur des Austrittsendes des Betts und des Eintrittsendes des Betts weniger als 560C, vorzugsweise weniger als 280C beträgt, undg) das Adsorptionsmittelbett wieder in den Zustand bringt, der unmittelbar vor Beginn der Stufe (o) vorlag, indem man eine genügende Menge eines Paraffinkohlenwasserstoffs mit 3 bis 4 C-Atomen einführt.409820/1095
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