DE2355534A1 - Verfahren zur herstellung von cisolefinen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von cisolefinenInfo
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Description
FARBWERKE HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
vormals -Meister Lucius & Brüning
vormals -Meister Lucius & Brüning
Aktenzeichen: HOE 73/F 336
Datum: 6. November 1973 Dr. Tg/br
Verfahren zur Herstellung von. cis-Olefinen
Es ist bekannt, stereospezifische Synthesen von Olefinen nach
der Wittig-Reaktion mit Hilfe von salzfreien Yliden durchzuführen (Angew, Chem. 7j8 (I966), 677). Solche Ylidlösungen
mußten bisher nach der technisch sehr aufwendigen Natriumamid-Methode
hergestellt werden (Liebigs Ann. Chem« 6I9<
(1958), 10; An1SeW. Chem. 77 (1965). 609) ·
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von cis-Olefinen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein
Alkali- oder Erdalkalimetall in Hexaalkylphosphorsäure-triaraid
löst, zu dieser Lösung ein Phosphoniumsalz der allgemeinen
Formel
H5)3Br I
gibt, worin R eine geradkettige oder verzweigte (C.-C.r)-Alkyl-
1 j. j
oder (C0-C., _)-Alkenyl gruppe bedeutet, die so erhaltene Reaktionsmischuiig
mit einem Aldehyd der Formel
50e837/-0972
versetzt, wobei R eine geradkettige oder verzweigte \ci~G20>~
Alkyl- oder (C2-C )-Alkenylgruppe bedeutet, die auch in (3)-
oder einer entfernteren. Stellung zur Aldehydgruppe durch eine
Hydroxy-, niedermolekulare Carbalkoxy- oder (C^-CoJ-Acyloxy-Gruppe
substituiert sein können, und das erhaltene cis-Olefin
der allgemeinen Formel
HH
R-C=C-R III
R-C=C-R III
nach an sich bekannten Methoden isoliert.
Als Alkali- bzw. Erdalkali-Metalle sind verwendbar vorzugsweise
Li, Na1 Mg, insbesondere Kalium, ferner Ca, Sr oder Ba.
Die Alkylgruppen in Kexalkylphosphorsauretriamid können gleich
oder verschieden sein, bevorzugt gleich; sie besitzen vorzugsweise 1 bis 1I, insbesondere 1 oder 2, C-Atome. Vor allem
bevorzugt ist das bekannte und leicht erhältliche Hexatnethylpliosphorsäuretriamid.
Das Verfahren wird im allgemeinen so durchgeführt, daß man
unter Stickstoffatmosphäre ein zex-kleinertes Alkali- oder Erdalkalimetall
unter Rühren oder Schütteln in Hexaalkylphosphorsäuretriamid, vorzugsweise Hexamethylphosphorsäuretriamid
(HMPT), gibt, wobei die anfänglich blaue Farbe der Lösung bald
nach rotbraun umschlägt. Die Auflösung erfolgt der Einfachheit halber bei Raumtemperatur, sie kann jedoch ganz allgemein
iin Intervall von 10 bis 8o C, vorteilhaft im Intervall von 15 bis 30 C durchgeführt werden. Nachdem sich alles Alkall-
oder Erdalkalimetall gelöst hat.(nach etwa 1-3 Stunden), gibt man zu der so erhaltenen Lösung eine äquivalente Menge oder
gegebenenfalls einen Überschuß von bis zu 20 %t vorzugsweise
bis zu 10 %, eines Phosphoniumsalzes der Formel I, wobei R
vorzugsweise bis zu 10 C-Atomen enthält- Verbindungen dieser Art sind nach literaturbekannten Verfahren, insbesondere durch
Umsetzung entsprechender -Brom-Verbindungen mit Triphenylphosphin,
erhältlich. Das Phosphoniumsalz kann als solches oder
509837/097 2 /3
vorteilhaft als Aufschlämmung in ΙΊΜΡΤ zugegeben werden. Die
insgesamt pro mMol Phosphoniumsalz bzw. inVol Alkali- oder
Erdalkalimetall benötigte Menge an HMPT beträgt im aligemeinen.
0,5 bis 5 ml oder mehr, vorteilhaft 0,8 bis 2 ml. Die obere Grenze ist nicht kritisch.
Die so erhaltene Ylidlösung versetzt man bei Temperaturen von
0° bis 30°C, vorzugsweise 15° bis 20°C, der Einfachheit halber
bei Raumtemperatur mit einem Aldehyd der Formel II, in der R1
vorzugsweise 2 bis 15, insbesondere 3 bis 10 C-Atomen enthält
und in (3)- oder einer höheren Stellung zur Aldehydgruppe, vorzugsweise endstäridig, durch eine Acyloxygruppe, vorzugsweise
eine Fortnyloxy- oder Acetoxygruppe, substituiert sein kann.
Das Reaktionsgemisch wird bei der gewählten Reaktionstemperatur
gerührt, bis die Reaktion beendet ist; bei Raumtemperatur werden etwa zwischen 8 und 15 h benötigt. Das gebildete Olefin
wird in an sich bekannter Weise isoliert, beispielsweise durch Abdostillieren oder bei höher siedenden Verbindungen durch
Eingießen in Eiswasser und anschließende Extraktion-
Es ist auch möglich{ den Aldehyd durch Oxydation der Ylidlösung,
beispielsweise durch Einleiten von trockenem Sauerstoff, in
situ zu erzeugen. Man erhält dann symmetrische cis-Olefine der Formel
HH
R-C=C-R IHa
R-C=C-R IHa
Die erhaltenen cis-Olefine, die nach gaschroraatographischen
und spektroskopischen Untersuchungen eine Reinheit von mehr als 95 % besitzen, sind wertvolle Zwischenprodukte für
organische Synthesen, insbesondere besitzt eine Reihe von diesen Verbindungen eine Pheromoriwirkung auf die verschiedensten
Lepidopterenarten.
509837/0972
Gegenüber den bisher bekannten Verfahren hat das erfindimgs- ,
gemäße Verfahren den Vorteil, daß es bei Rauniteperatur durchgeführt
werden kann und das technisch aufwendige Arbeiten
mit flüssigem Ammoniak entfällt.
mit flüssigem Ammoniak entfällt.
509837/0972 /5
_ 5 —
Beispiel 1: Darstellung der Ylldlösungen
Unter Stickstoff wird klein geschnittenes Kalium in absolutes
HMPT gegeben«, Die entstandene tiefblau gefärbe Lösung erwärmt
sich nach etwa 15 BiIn5 wobei die Farbe nach rotbraun umschlägt.
Fach i bis 3 h hat sich alles Kalium gelöst und man gibt sur
Basenlösung eine Aufschlämmung der äquivalenten Menge eines PhosphonluiQssil'ses der Eormel I in absolutem HMPT.
eis-0cten-(4)
Aus 2j2g (55 HiHiol) Kalium und 20,0 g (50-jnmol) Triphenyl-nbutylphosphoniuabromid
bereitet man sich gemäß Beispiel (1) eine Ylldlösung in 100 ml ΗΜΡΪ, die dann mit 4,0 g (55 mmol)
Butyraldehyd umgesetzt wird. Each 12h läßt sich, das gebildete
Oeten--(4) s.ras der" Reaktionslösung herausdest.lllierenj es
wird in Pentan aufgenommen, mit verdünnter Schwefelsäure,
ITatriumhydrogeiisulfit und Wasser gewaschen und mit Fatriumsulfat
getrocknet» Das Pentan entfernt man Tom Octen-(4-) durch
Destillation über eine Vlgreux-Kolonne. Das zurückbleibende
Rohprodukt wird destilliert«
Sdp.76o = 1200G, Ausbeute 4,5 g = 7β $,
Sdp.76o = 1200G, Ausbeute 4,5 g = 7β $,
Beispiel 5: cis~0cten--(4) durch Autoxidation
Durch eine analog Beispiel (2) hergestellte Ylidlösung (2S2 g
Kalium, und 20,0 g Criphenyl-n-butyl-phosphoniumbroraid) leitet
man 1 Stunde trockenen Sauerstoff und arbeitet anschließend wie in Beispiel (2) auf,
760
Ausbeute 250 g = 70 £. ' Sdp.vfin = 120°C
509837/0972
Darstellung von cis-^-Alkenol-i-acetateii
Aus 0,94 g (24 mmol) klein geschnittenem Kalium in ca. 50 nil
absolutem HMPl1 und 24 roraol Triphenyl-äthyl-phosphoniumbromid
bereitet man sich, eine Ilidlösung. Das dabei gebildete Diinethylamin
wird im ¥ass er Strahlvakuum unter 3Peuchtigkeitsaus~
Schluß weitgehend abgezogen. Fach 4 h Rühren tropft man unter Wasserkühlung 20 mmol (4,0 g) 9-Acetoxynonanal hinzu} rührt über
lacht und gießt die Reaktionsmischung in Eiswasser, das mit etwas verdünnter Schwefelsäure angesäuert ist. Der ungesättigte
Ister wird durch. Ausschütteln mit n-Eexan. isoliert. Zur
Entfernung geringer Mengen HMPI werden die vereinigten Hexaixausauge
mit verdünnter Schwefelsäure gewaschen» Eventuell nicht umgesetzter Aldehyd wird über die Hydrogensulfit-Additionsver-"
"bindung, und bei der Reaktion gebildetes Iriphenylphosphin als
Srlphenyl—methyl«-piicsphoniuia;jodid vom ungesättigten Ester ab·"
getrennt. Das in kleinen Mengen durch η-Hexan mitextrahierte (Drlphenylplxosphrrioxid kristallisiert bei etwa -25 C über !facht
aus und wird abgesaugt« Bach dem Trocknen wird das η-Hexan abgezogen
und der- farblose ölige Rückstand destilliert*
Dio Ausbeute beträgt 2,2 g (50 $) cis-9--Undecenol~1~acetat
Sdp.0>01 84°C -
Nach dieser Methode worden unter entsprechender Variation von R folgende weitere Verbindungen mit Pheromonwirkung bei verschiedenen
Lspidopterenarten hergestellt: eis-9-2)odeoeiiol-1-acetat Sdp.n . 101-102° C
υ, ι
(R = n-Propyi) Ausbeute 2,5 g (51 °h)
Diese Verbindung zeigt bei männlichen lieren des Eiefernknospentriebwicklers
Repellentwirkung und ist der Sexuallockstoff
der männlichen Tiere von Paralobesia viteana.
cis-9-Tridecenol«1-acetat Sdp.Q Q1 97° 0
(R = η-Butyl) Ausbeute 2,6 g (54 ^)
cis-SJ-Ietradecenol-t-acetat Sdp.Q Q1 102-104° C
(R = n-Pentyl) Ausbeute 2,6 g (51 cß>)
509837/0972
Biese Yerbindung ist der Sesuallockstoff der weiblichen 2Liere
yon Spoöoptera frugiperda, sowie eine Komponente des Pheromons
von Adoxophyes orana.
cis-g-Pentadeeenol-i-acetat Sdp.Q Q| 118°'C
(R = n-Hexyl) Ausbeute 2,8 g (57 $)
Beispiel 5? Darstellung τοη eis-it-Alkenol-i-äcetaten
Man verfährt wie in Beispiel (4) und setst an Stelle des 9-Acetoxynonanals
4,6 g (20 mmol) H-Aeetoxyundecanal ein» PoI--gende
Verbindungen mit Pheromonwirltung: werden erhalten:
cis-H-Sridecenol-i-acetat Sdp.Q Q1: 101° C
(R = η-Äthyl) Ausbeute 2,5 g (52 Ji)
cis-ii-iDetradecenol-i-acetat Sdp._ *k'· 103° C
(R = ti-Propyi) Ausbeute 2,3 g (45 $)
Die Verbindung ist der Sexuallockstoff der weiblichen Tiere
von Argyrotaenia velutinana, Choristoneura rosaceana, Ostrinia
nublilalis, Ancylis spectrana, Zeiraplera diviana und eine
Komponente des Pheromons von Adoxophyes orana. Sie zeigt weiterhin
Attractantwirkung bei der Kohl exile.
cis-H-Hexadecenol-i-acetat Sdp.Q■■■«.:■- 108° C
(R = ii-Pentyl) Ausbeute 2,6 g (47 ^)
Beispiel 6; cis-9-Tetradecen-ol-i-formiat
Zu einer nach Beispiel (4) dargestellten Ylidlösung aus 0,94 g
Kalium/Und 9»3 g n-Pentyltriphenyl-phosphoniumbromid gibt man
3j8 g ^-SOrmyloxjrnoiaial U33a·arbeitet nach 12-stündigem Rühren
wie im Beispiel (4) auf.
Die Ausbeute beträgt 2,5 g (52 ^) cis-9-Tetra.de.cen-ol-i-forraiat
Sdp.0>01: 97-100° C
/8 509837/0972
Sie Verbindung zeigt Attractantwirlcung auf die männlichen Tiere
von Heliothis zea.
2-Methyl«-cis~7"-oetadecen
Zur Vorbereitung der Ilidlösung verfährt man nach Beispiel (4). 0,94 g (24 mmol) fein geschnittenes Kalium in ca. 50 ml absolutem
HKPiE werden mit 10,92 g (24 mmol) Isooctylphenylphosphoniumbromid
isum entsprechenden Ylid umgesetzt und dieses mit
3S8 g (20 niraol) TJndecanal sum Olefin umgesetzt. Aufarbeitung
wie in Beispiel (4).
Die Ausbeute beträgt nach zweimaliger Destillation 2 g (37 ^)
2-Methyl~cis~7-octadecen.
Sdp, 125-129*4/0,2 mm Hg.
Sdp, 125-129*4/0,2 mm Hg.
Bei der Umsetzung dieser Verbindung mit m-Ghlorperbenzoesäure
erhält man das entsprechende cis-Epoxid, das der Sexüallocl:-
stoff des großen Schwammspinners (lymantria dispar) ist«
§i, Darstellung von cis-9-trans-12-tetradecadienol~
1 —acetat
Su einer nach Beispiel (4) unter Verwendung von (E~3-Pentenyl)~
triphenylphosphoniumbromid dargestellten Ylidlösung tropft man langsam 45O g Acetoxynonanal, läßt sodann 12 Stunden bei Raumtemperatur
rühren und arbeitet wie im Beispiel 4 auf. Die Ausbeute beträgt 2,1 g (45 5») cis-9"trans-12~Tetradecadie-
nol—1-acetat Sdp.Q 04 110-1120G
Die Verbindung ist der Sexuallockstoff der weiblichen Tiere von Plodia interpunctuella, Anagasta kühniella. und Laphygma
exigua. Sie ist weiterhin eine Komponente des Pheromons von
Cadra cutella und Prodenia eridiana.
/9 509837/0972
Claims (3)
- HOE 73/F 336Patentansprüche:ί) Verfahren zur Herstellung von cis-Olefinen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Alkali- oder Erdalkalimetall in Kexaalkylphosphorsäure-triamid löst, zu dieser Lösung ein Phosphoniumsalz der allgemeinen Formel) Brgibt, worin R eine geradkettig© oder verzweigte (C1-C1 Alkyl- oder (C0-C, K)-Alkenylgruppe bedeutet, die so &r~ haltene Reaktionsmischung mit einem Aldehyd der FormelR1 - C ·"" IIversetzt, wobei R eine geradkettige oder verzweigte (C.-C0 )-Alkyl- oder (Cp-C2_)-Alkenylgruppe bedeutet, die auch in (3)- oder einer entfernteren Stellung zur Aldehydgruppe durch eine (C.,-C.)-Acyloxy-Gruppe substituiex-t sein können, und das erhaltene cis-Olefin der allgemeinen FormelHH1
R-C=C-R IIInach an sich bekannten Methoden isoliert. - 2) Verfahren nach Anspruch (1), dadurch gekennzeichnet, daß man als Metall Kalium und als riexaalkyl-phosphorsäuretriamid Hexamethyl-phosphorsäure-triaraid verwendet,
- 3) Verfahren zur Herstellung symmetrischer cis-Olsfine der FormelHH
R-C = C-R IHa /10509837/0972HOE 73/p- iO -dadurch gekennzeichnet, daß man in die gemäß Anspruch (1) oder (2) erhaltene Ylidlosung Sauerstoff einleitet»1I) Ylidlösungen, erhalten nach Anspruch (1) bis (3)·509837/0972
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OHN | Withdrawal |