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Schneckenpresse Die Erfindung betrifft eine Schneckenpresse, insbesondere
zur Speiseölgewinnung aus ölhaltigen Samen und Früchten, wie Raps, Sonnenblumenkernen,
Erdnüssen, Kopra und anderen.
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Bekannt sind Schneckenpressen für die Gewinnung von öl aus ölhaltigen
Samen und Früchten mit einer in Vor- und Hauptpreßschnecke unterteilten Schneckenausrüstung,
die entweder horizontal hintereinander oder vertikal-horizontal zueinander angeordnet
sind und die von einem mit speziellen Seiherstäben für den Öldurchgang bestücktem
Klappseiher
umgeben werden. Es ist üblich, daß die beiden Preßschneckenabschnitte mit verschiedenen
Antrieben versehen sind und mit unterschiedlichen Drehzahlen arbeiten.
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Es ist weiter üblich, daß die Schneckenpressen zur Regulierung des
Druckes im Preßraum mit einer verstellbaren Drosseleinrichtung für den Feststoffaustritt
bestückt sind und daß zur Beschickung der Presssn besondere Zuführschnecken Verwendung
rinden, Zwecks Bedienungsvereinfachung werden Seiherabspritzeinrichtungen, die den
Seiher von austretenden Feststoffteilchen (Trub) reinigen, eingesetzt Mit diesen
Maschinen war mah bisher in der Laute, die Sür eine herkömmliche Ölgewinnungsanlage
erforderlichen Parameter zu erbringen, Dabei lagen die Durchsatzleistungen eines
Einzelaggregates für einmalige Vorpressung (mit nachfolgender Extraktion), wie es
der Verarbeibungstechnologie der meisten Ölgewinnungsbetriebe entspricht, bei max.
130 t/d. Bei Ölgewinnungsbetrieben mit bisher üblichen Kapazitäten von 400 - 600
t/d ist der Einsatz von Schneckenpressen der genannten Leistung gerechtfertigt.
Der Trend in der Ölindustrie geht jedoch über zu Anlagen mit weitaus gröberen Kapazitäten,
etwa in der Größenordnung von 1000 - 2000 t/d. Einen ökonomischen Einsatz in derart
großen Anlagen können die genannten Einzelaggregate nicht mehr gewährleisten.
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Zweck der Erfindung ist es, die Durchsatzleistung von Schneckenpressen
zu erhöhen, damit sie dem heutigen Trend nach Maschinen mit extrem hohen Einzelkapazitäten
gerecht werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine entsprechend
Vorverdichtung eine maximale Auslastung der Schneckenpresse zu erreichen, um zu
extrem hohen Durchsatzleistungen zu gelangen* Weiterhin soll der Bedienungsaufwand
durch eine mechanische Ölgroßreinigung erheblich gesenkt werden.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Kombination einer Vorverdichtungseinrichtung
mit einer Vor- und Hauptpressung gelöst, wobei die Vorverdichtungseinrichtung bereits
ein Seiherfeld aufweist und unterhalb der Vor-und Hauptpreßeinrichtung eine mechanische
Vorrichtung zur Ölgrobreinigung vorgesehen ist.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, daß die Ölgrob reinigung aus
einem Siebblech mit au9 einer umlaufenden Kette angeordneten Räumscilaufeln besteht.
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Die vorliegende ij1irfindung beinhaltet eine Schneckenpresse, die
in der Lage ist, ölhaltige Saaten bzw. Früchte mit einer Kapazität von 250 t/d bei
einmaliger Vorpressung mit Restölergebnissen, die den Forderungen einer modernen
Ülgewinnung entsprechen, zu verarbeiten. Die Schneckenpresse ist bei entsprechender
Um@üstung der Schnecke
in der Lage, eine Kapazität von 60 t/d bei
einmaliger Fertigpressung zu erbringen.
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Vorteilhaft ist weiterhin, daß bereits in der Vorverdichtungseinrichtung
ein Teil des Öles aus dem Preßgut gepreßt wird.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden0 Die dazugehörige Zeichnung zeigt in Fig. 1: die Schneckenpresse,
teilweise im Schnitt, Fig. 2: eine Schnittdarstellung nach Fig. lo Die Vorverdichtungseinrichtung
4 besteht dabei aus einem mit Einlauftrichter verselieuen Gehäuse, in dem eine mit
einzelnen Schneckengängen unterschiedlicher Steigung besetzte Schneckenwelle 5 gelagert
ist. Uber einen Antrieb 1 wird die Schneckenwelle 5 in drehende Bewegung gesetzt
und das auszupressende Material vorverdichtet. Die Schneckenteile der Schneckenwelle
5 sind im Gegensatz zu den Schneckenteilen der Vor- und Hauptpreßschnecke 7; 8 in
leichter Konstruktion (geschweißt) ausgeführt, Im unteren Teil der Vorverdichtungseinrichtung
4 gewährleistet ein vorgesehener eiher 6 einen ersten Ölabgang und angeordnete Abstreichermesser
verhindern das Mitdrehen des Materials. Die Vorverdichtungseinrichtung 4 ist dabei
so ausgelegt, daß das auszupressende Material
eine rfliir die volle
Beaufschlagung des sich anschließenden Vorpreßteiles 7 erforderliche Vorverdichtung
erfährt, so daß am Ende der Vorpreßschnecke 7 bereits 70 % des bei dem gesamten
Preßvorgang zu gewinnenden Öles ausgepreßt werden kann, Der Antrieb der Vorpreß-
und Hauptpreßschnecke 7t 8 erfolgt über die Antriebe 2; 3. Die Vorpreßschnecke 7,
mit einzelnen, unterbrochen angeordneten Schneckengängen verschleißfester Oberflächenqualität
versehen, arbeitet als Hohlwelle ausgebildet über zwei spezielle, wartungsfreie
Lagerstellen auf der Schneckenwelle der Hauptpreßschnecke 8. Die Hauptpreßschnecke
8 besteht aus dieser, mit einzelnen verschleißfesten Schneckenteilen und Ringen
besetzten Schneckenwelle.
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Vorpreß- und llauptpreßschnecke 7; 8 sind von einem mit speziellen
verschleißfesten Seiherstäben bestückten, vertikal getrennten Klappseiher 9; 10
umgeben. Eingelegte Abstreichermesser verhindern ein Mit drehen des auszupressenden
Materials und eine verstellbare Drosseleinrichtung 13 am Pressenausgang reguliert
den Druck im Preßraum Sowohl die Schnecke 5 der Vorverdichtungseinrichtung 4, als
auch Vor- und Hauptpreßschnecke 7; 8 werden getrennt voneinander, mit unterschiedlichen
Drehzahlen angetrieben.
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Eine spezielle Drehzahlregelung der Vorverdichtungsscltnecke 5, die
in Abhangigkeit vom Motorstrom des Antriebsmotors 2 der Vorpreßschnecke 7 arbeitet,
gewährleistet
eine maximale Auslastung der Schneckenpresse, Bestandteil
der Schneckenpresse ist außerdem eine Vorrichtung 11 zum Abtrennen und Austragen
der Feststoffteilchen (Trub), die in einem geringen Prozentsatz zusammen mit dem
Öl- durch die Seiher 9; 10 gepreßt werden. Diese Vorrichtung 11 ersetzt den bisher
üblichen manuellen Aufwand zur Trubbeseitigung unter den Seihern 9; 10 durch einen
vollmechanisierten Ablauf. Dabei wird das Öl-Trub-Gemisch au9 ein schräg unter dem
Seiher 9; 10 angeordnetes Siebblech 17 aufgebracht, das Öl passiert das Siebblech
17 und wird abgezogen, während der auf dem Siebblech 17 abgesetzte Trub durch spezielle
Räumschaufeln 16 (Kettentrieb) in ein Förderschneckensystem 15 eingebracht wird,
das die Wiederaufgabe in die Schneckenpresse zusammen mit dem frischen Material
ermöglicht, Es ist aber auch möglich, daß der Trub mittels einer gesonderten Trubpresse
nochmals einer Pressung unterzogen wird. Eine Seiherabspritzung 12 gewährleistet
eine Sauberhaltung der Klappseiher 9; 10 und über den Feststoffaustritt 14 gelangt
der Schiller aus der Schneckenpresse.