DE2345835C2 - Verfahren zur Herstellung von N-Acetyl-DL-penicillamin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von N-Acetyl-DL-penicillaminInfo
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- C07D263/02—Heterocyclic compounds containing 1,3-oxazole or hydrogenated 1,3-oxazole rings not condensed with other rings
- C07D263/30—Heterocyclic compounds containing 1,3-oxazole or hydrogenated 1,3-oxazole rings not condensed with other rings having two or three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von N-Acetyl-DL-penicillamin aus DL-Valin durch
Überführung Valins in 2-MethyI-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on unter Anwendung von Cloracetylchlorid und
Überführung des 2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on in das N-Acetyl-DL-penicillamin. N-Acetyl-DL-penicillamin
dient als Ausgangssubstanz für die Gewinnung von DL-Penicillamin.
Es ist bekannt durch Umsetzung von Valin mit Chlorace'ylchlorid in wäßrigem alkalischem Medium
bei Temperaturen unter 00C das Chloracetylvalin und
durch Umsetzung des Chloracetylvalins mit Essigsäureanhydrid bei 60° C das 2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on,
schließlich aus diesem das N-Acetyl-penicillamin
zu gewinnen (The Chemistry of Penicilline, Princeton University Press, 1949, Seite 464 bis 465). Das
Verfahren zur Herstellung des 2-Methyl-'i-isopropyliden-2-oxazolin-5-on
aus dem Valin ist aufwendig; denn die Umsetzung verläuft in zwei Stufen. Zudem werden
nur mäßige Ausbeuten, nämlich höchsten 60%, erzielt
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von
N-Acetyl-DL-penicillamin aus DL-Valin durch Überführung des DL-Valins in 2-Methyl-4-isopropyIiden-2-oxazolin-5-on
unter Anwendung von Chloracetylchlorid und Überführung des 2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on
in das N-Acetyl-DL-penicillamin gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist daß man DL-Valin mit
mindestens 2 Mol Chloracetylchlorid je Mol DL-Valin bei Temperaturen zwischen etwa 50 und 150° umsetzt
Bei diesen Temperaturen wird das Valin unmittelbar in das 2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on übergeführt
Es werden überraschenderweise wesentlich höhere Ausbeuten als bei dem bekannten zweistufigen
Verfahren erzielt
Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Valin unmittelbar in das Chlroracetylchlorid
eingebracht werden. Vorteilhaft ist es jedoch, die Umsetzung in organischen Lösungsmitteln auszuführen.
Als Lösungsmittel werden zweckmäßigerweise solche Substanzen angewendet die bei den Umsetzungsbedingungen
gegenüber den Umsetzungsteilnehmern inert sind. Es kommen vorzugsweise aliphatische oder
aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzine mit Siedepunkten zwischen 80 und 200° C, Cyclohexan,
Benzol, Toluol, Xylole, balogensubstituierte, insbesondere chlorsubstituierte, Kohlenwasserstoffe, wie Tetrachlormethan,
Trichloräthan, Dichloräthan, Tetrachloräthan,
Chlorbenzol, Dichlorbenzole, oder Äther, wie Diisopropyläther, Di-n-butyläther, Anisol, in Frage.
Vorteilhafterweise werden Substanzen eingesetzt deren Wassergehalt gering ist, vorzugsweise solche, die
wasserfrei sind.
Es ist zweckmäßig, zur Umsetzung des Valins mindestens 2,0MoI Chloracetylchlorid je Mol Valin
ίο einzusetzen. Das Molverhältnis Chloracetylchlorid zu
Valin kann beliebig groß gewählt werden. Je höher gegebenenfalls der Wassergehalt der Substanzen ist
desto mehr Chloracetylchlorid wird benötigt Bei Einsatz wasserfreier Substanzen kann es vorteilhaft
sein, ein Molverhältnis Chloracetylchlorid zu Valin von 4 zu 1 nicht zu überschreiten.
Die Umsetzung erfolgt zweckmäßigerweise bei Temperaturen etwa zwischen 50 und 150°C, vorzugsweise
zwischen 70 und 120° C Der Druck kann weitgehend beliebig gewählt werden, jedoch empfiehlt
es sich, damit einfache Apparate verwendet werden können, bei Normaldruck oder allenfalls mäßig erniedrigtem
oder mäßig erhöhtem Druck zu arbeiten. Temperatur und Druck richten sich gegebenenfalls in
gewissem Umfang nach der Art des Lösungsmittels und dem Molverhältnis Chloracetylchlorid zu Valin.
Im allgemeinen ist es zweckmäßig, den Chlorwasserstoff, der sich bei der Umsetzung bildet ständig
abzuführen. Vorteilhaft ist es, hierzu ein Inertgas, wie Kohlendioxid oder Stickstoff, durch das Umsetzungsgemisch
zu leiten.
Aus dem Umseizungsgemisch wird durch Destillation
unter vermindertem Druck ein Gemisch aus 2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on
und Chloressigsäure gewonnen. Dieses kann unmittelbar zur weiteren Umsetzung des 2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on in
das N-Acetyl-DL-penicillamin eingesetzt werden.
Die Herstellung des N-Acetyl-DL-penicillamins aus
dem 2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on erfolgt in bekannter Weise, zum Beispiel nach einem Verfahren
gemäß The Chemistry of Penicilline, Princeton University Press, 1949, insbesondere Seite 464 bis 466.
Vorteilhaft ist es, das Gemisch aus 2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on und Chloressigsäure zunächst
mittels einer organischen Base, insbesondere einer tertiären Base, wie Triäthylamin, Tributylamin, N-Methylmorpholin,
in inerten organischen Lösungsmitteln, insbesondere in Kohlenwasserstoffen, Äthern, Alkoholen
oder Estern, vorzugsweise in mit Wasser mischbaren
so organischen Lösungsmitteln, wie niederen Alkanolen, zu neutralisieren, an das nunmehr als Salz vorliegende
2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazollin-5-on, gegebenenfalls unter Erwärmen, Schwefelwasserstoff anzulagern,
und durch Erwärmen des Produkts in Gegenwart von Wasser, gegebenenfalls nach Entfernen der organischen
Lösungsmittel, den Oxazolin-Ring zu spalten und das hierbei entstehende N-Acetyl-DL-penicillamin durch
Ansäuern abzuscheiden.
Eine bevorzugte Arbeitsweise für die Herstellung des N-Acetyl-DL-penicillamins ist das Gemisch aus 2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on
und Chloressigsäure in eine mindestens stöchiometrische Menge der tertiären organischen Base in einem niederen Alkanol
einzutropfen, in diese Mischung bei Temperaturen von etwa 40 bis 60° C Schwefelwasserstoff einzuleiten, das
Umsetzungsgemisch, gegebenenfalls nach Abtreiben des Alkanols, mit Wasser zu verdünnen, auf Temperaturen
zwischen etwa 50 und 100° C zu erwärmen und
schließlich durch Ansäuern auf einen pH-Wert einzustellen,
der dem des N-Acetyl-DL-penicillamins entspricht
oder kleiner ist, und hierdurch das N-Acetyl-DL-peniciUamin
abzuscheiden.
Eine Suspension von 117g DL-Valin (1 Mol) in 500 ml
Toluol wurde unter Durchleiten von Stickstoff au 70° C erwärmt und im Verlauf von 5 Minuten mit 226 g
(2MoI) Chloracetylchlorid versetzt Die Mischung wurde anschließend bei weiterem Durchleiten von
Stickstoff drei Stunden lang unter Rückfluß auf Siedetemperatur gehalten. Insgesamt wurden 3 Mol
Chlorwasserstoffgas ausgetrieben. Aus dem verbliebenen Umsetzungsgemisch wurde bei 65 bis 80 mbar das
Toluol abdestilliert Der Rückstand, ein braunes öl, wurde bei 0,13 mbar und einer Siedetemperatur von 65
bis 67cCdestil5iert Es wurden 187 g eines hellgelben Öls
gewonnen. Dieses bestand, wie durch Gaschromatographie festgestellt wurde, zu 60,5 Gewichtsprozent aus
2-MethyI-4-isopropy!iden-2-oxazoIin-5-on und zu 37,9 Gewichtsprozent aus Chloressigsäure. Die Ausbeute
an 2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on, bezogen auf eingesetztes Valin, betrug mithin 82%.
Ein Anteil des gewonnenen Gemischs aus 2-Methyl-4-isopropyliden^-oxazolin-S-on
und Chloressigsäure wurde zur weiteren Prüfung in Wasser gegossen. Es schieden sich nach kurzer Zeit farblose Kristalle vom
Schmelzpunkt 203 bis 204° C ab. Die Substanz wurde als 2-Acetamido-3,3-dimethyIacrylsäure identifiziert Die
Ausbeute war nahezu quantitativ.
23 g des Gemischs aus 2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on
(0,1 Mol) und Chloressigsäure wurden unter Kühlung in eine Lösung von 10,5 g Triäthylamin in
100 inl Methanol eingetropft Unter Steigerung der Temperatur auf 50° C wurde dann zwei Stunden lang
Schwefelwasserstoff eingeleitet Die Mischung wurde unter vermindertem Druck eingeengt Der Rückstand
wurde nach Zusatz von 75 ml Wasser eine Stunde lang auf 96° C gehalten. Dann wurde das Umsetzungsgemisch
mittels Chlorwasserstoffsäure auf den pH-Wert 1 eingestellt Das nach einiger Zeit abgeschiedene
N-Acetyl-DL-penicillamin wurde unter Absaugen filtriert,
mit Eiswasser gewaschen und unter Unterdruck getrocknet Es wurden 11,6g gewonnen, entsprechend
einer Ausbeute von 60%, bezogen auf eingesetztes 2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on. Die Substanz
hatte einen Schmelzpunkt (Zersetzungspunkt) von 178° C und eine Moimasse von 191. Die Analyse ergab
(in Gewichtsprozent):
Gefunden
Berechnet als
C7HnO3NS
C7HnO3NS
43,9
43,9
43,9
6,8
6,6
6,6
7,2
7,3
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von N-Acetyl-DL-penirillamin
aus DL-Valin durch Oberführung des DL-Valins in 2-MeUIyW-BOPrOPyUdCn^-OXaZoUn-5-on
unter Anwendung von Chloracetylchlorids und Oberführung des 2-Methyl-4-isopropyliden-2-oxazolin-5-on
in das N-Acetyl-DL-penicillamin, dadurch gekennzeichnet, daß man DL-Valin
mit mindestens 2MoI Chlorarcetylchlorid je Mol
DL-VaUn bei Temperaturen zwischen etwa 50 und 150° umsetzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man DL-Valin mit Chloracetylchlorid
bei Temperaturen zwischen 70 und 120° umsetzt
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß man DL-Valin mit Chloracetylchlorid
in einem inerten organischen Lösungsmittel umsetzt
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