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DE2341156C3 - Verfahren zum Herstellen von Florteppichen - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Florteppichen

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Publication number
DE2341156C3
DE2341156C3 DE2341156A DE2341156A DE2341156C3 DE 2341156 C3 DE2341156 C3 DE 2341156C3 DE 2341156 A DE2341156 A DE 2341156A DE 2341156 A DE2341156 A DE 2341156A DE 2341156 C3 DE2341156 C3 DE 2341156C3
Authority
DE
Germany
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threads
water
thread
temperature
oil emulsion
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2341156A
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English (en)
Other versions
DE2341156B2 (de
DE2341156A1 (de
Inventor
Takeshi Kobe Nishida (Japan)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kanebo Ltd
Original Assignee
Kanebo Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
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Publication date
Priority claimed from JP8174072A external-priority patent/JPS4936954A/ja
Priority claimed from JP47081741A external-priority patent/JPS5228916B2/ja
Application filed by Kanebo Ltd filed Critical Kanebo Ltd
Publication of DE2341156A1 publication Critical patent/DE2341156A1/de
Publication of DE2341156B2 publication Critical patent/DE2341156B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2341156C3 publication Critical patent/DE2341156C3/de
Expired legal-status Critical Current

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06CFINISHING, DRESSING, TENTERING OR STRETCHING TEXTILE FABRICS
    • D06C11/00Teasing, napping or otherwise roughening or raising pile of textile fabrics
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F8/00Conjugated, i.e. bi- or multicomponent, artificial filaments or the like; Manufacture thereof
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    • D06M7/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made of other substances with subsequent freeing of the treated goods from the treating medium, e.g. swelling, e.g. polyolefins
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    • D06M2200/40Reduced friction resistance, lubricant properties; Sizing compositions
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    • F04POSITIVE - DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; PUMPS FOR LIQUIDS OR ELASTIC FLUIDS
    • F04CROTARY-PISTON, OR OSCILLATING-PISTON, POSITIVE-DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; ROTARY-PISTON, OR OSCILLATING-PISTON, POSITIVE-DISPLACEMENT PUMPS
    • F04C2210/00Fluid
    • F04C2210/26Refrigerants with particular properties, e.g. HFC-134a
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Florteppichen entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Gemäß diesem durch die DE-OS 16 60 178 bekannten
Verfahren werden die gekräuselten Fäden zu Stapelfasergarnen verarbeitet und dann getuf tet
Bei Verwendung von ungekräuselten und auch von auf übliche Weise gekräuselten Fäden, wie beispielsweis se nach dem Stopfbüchsenverfahren, Falschzwirnverfahrcn oder dergleichen, war zwischen den Florelementen der Trägerwerkstoff (das Grundgewebe) zu sehen. Dies bedingt ein schlechtes Aussehen des Teppichs. Um dies zu vermeiden, mußte dichter getuftet werden.
ίο Allerdings ist hiermit der Nachteil verbunden, daß die Menge getufteter Fäden sehr groß ist und damit hohe Kosten anfallen. Darüber hinaus erweisen sich derartig hergestellte Teppiche als hart und besitzen eine schlechte Begehbarkeit
is Aus der US-PS 3117 906 ist es bekannt einen bestimmten Prozentsatz, beispielsweise 37% oder 50% Polyamid und 63% bzw. 50% Polyester zu einem Verbundfaden zu verspinnen. Sodann wird der Faden verstreckt und auf eine Spule aufgewickelt Entspre chend einem andeien Beispiel wird dann noch der verstreckte Faden zur Ausbildung einer Kräuselung im entspannten Zustand in heißes Wasser getaucht Der so behandelte Faden wird dann zu einem seidenähnlichen Taftstoff vifwebt Dieser Stoff wird in einer ölhaltigen Lösung gewaschen und dann die Lösung nacheinander auf 480C, 65°C und 82°C gebracht, um den verwebten Faden zu kräuseln und zu spalten. Durch dieses Verfahren mag es möglich sein, dem Stoff ein seidenähnliches Aussehen zu geben, jedoch wäre es nicht möglich, einem Florteppich ein geschlossenes, volles Aussehen zu geben, wenn insbesondere wenig dünne Garne verwendet werden sollen.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, aus Verbundfaden aus zwei Seite-an-Seite liegenden Kom ponenten bestehende Florteppiche mit ausgezeichne tem Aussehen und guten Eigenschaften herzustellen, auch wenn eine geringe Anzahl von dünnen Fäden verwendet wird. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1.
Es wird nur für die Gesamtkombination der im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale Schutz beansprucht Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Besondere Eigenschaften der erfindungsgemäß verwendeten Fäden liegen darin, daß sich zunächst im Faden eine spontane Kräuselung ausbildet und daß nachfolgend eine Aufspaltung der beiden Komponenten erfolgt
Der Begriff »spontane Kräuselung«, wie er hier benutzt wird, bedeutet daß die Kräuselung sich durch das unterschiedliche Schrumpfverhalter· der beiden Komponenten entwickelt wenn ein durch paarweises Verspinnen der beiden Komponenten mit unterschiedlichem Schrumpfverhalten erhaltener Faden exzentrisch verstreckt, die angelegte Spannung entfernt und ein Entspannen in Luft vorgenommen wird. Beispielsweise sind Polyester und Polyamid Werkstoffe mit unter schiedlichem Schrumpfverhalten.
Der Begriff »Spaltbarkeit der beiden Komponenten«, wie hier benutzt, bedeutet die Eigenschaft, daß sich der Faden in seine in Längsrichtung miteinander verbundenen Komponenten aufspalten läßt Grundsätzlich ist es bekannt daß ein durch paarweises Nebeneinander-Verspinnen zweier Komponenten gebildeter Faden aufgrund der Schrumpfunterschiede zwischen den beiden Komponenten eine Kräuselung bildet wobei unter
Ausnutzung der Fähigkeit zur Kräuselung ein streckbarer (dehnbarer), voluminöser Faden geschaffen werden kann. Dies betrifft jedoch Fäden, die aus Komponenten mit gegenseitiger Anziehung gebildet werden, wobei der Schrumpfunterschied zwischen den beiden Komponenten zwangsmäßig durch Erhitzung im entspannten Zustand aufgebracht und die gebildete Kräuselung durch Erwärmung fixiert wird. Bislang jedoch war das erfindungsgemäße Konzept der Bildung einer spontanen Kräuselung nicht in Erwägung gezogen worden. ι ο
Polyamid und Polyester weisen kein Haftvermögen auf, und insbesondere wenn, wie bei Fäden für Teppiche, die Feinheit der Fäden sehr groß ist, dann neigen Verbundfäden aus diesen beiden Komponenten zum Aufspalten im nicht verstreckten Zustand bzw. läßt sich das Verstrecken derartiger Fäden schlecht vornehmen. Erfindungsgemäß wurde jedoch festgestellt, daß durch bestimmte ölemulsionen, die während des Spinnvorg&igs aufgebracht werden, das Haftvermögen steuerbar ist, und sich Fäden mit spontaner Kräuselfähigkeit herstellen lassen, die auch in einfacher Weise in die beiden Komponenten aufgespalten werden können.
Bei bekannten, aus synthetischen Fäden gebildeten Teppichen wird die statische Elektrizität auf eine über den Teppich gehende Person übertragen und entlädt sich, sobald die Person einen Türgriff berührt Dies führt zu einem elektrischen Schlag bzw. einem unwohlen Gefühl, und auch diesbezüglich schafft die Erfindung eine wesentliche Verbesserung. Erfindungsgemäß ist nämlich ein Florteppich aus aufgespaltenen Verbundfäden geschaffen, bei dem positiv ladbare Polyamid-Einzelfäden und negativ ladbare Polyester-Einzelfäden in komplizierter Weise miteinander verwickelt sind und daher die durch Reibung erzeugten statischen positiven und negativen Ladungen sich gegeneinander aufheben. Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Teppich weist daher ein geringes Elektrisiervermögen auf.
Nachfolgend werden Details des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert Es zeigen
F i g. 1 und 2 Querschnittsansichten von Verbundfäden,
Fig.3 und 4 photographische Ablichtungen der Oberflächen von nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Turtingteppichen und
Fig.5 und 6 photographische Ablichtungen der Oberflächen von aus spaltbaren, jedoch nicht nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten Fäden aus Polyamid und Polyester hergestellten Tuftingteppichen.
Die für die vorliegende Erfindung zweckmäßigen Polyamide sind: NyIon-4, Nylon-6, Nylon-7, Nylon-11, Nylon-12, Nylon-66, Nylon-610, Polymethaxylylenadipamid, Polyparaxylylendecanamid, Polybiscyelohexylmethandecanamid und im wesentlichen aus diesen Polymeren gebildete Copolymere.
Als Comonomere in den Polyamidcopolymeren seien erwähnt: Lactam, wie beispielsweise Caprolactam, Enanthlactam, Laurolactam und dergleichen, Aminocarboxalsäure, wie beispielsweise Aminocaprolsäure, t>o Aminodecanolsäure, p-Aminomethylbenzolsäure und dergleichen, Nylonsalze der Diamine, wie beispielsweise Hexamethylendiamin, Nonamethylendiamin, Undecamethylendiamin, m-Xyrylendiamin, p-Xalylendiamin und Diäthylendiamin (Piperazin) mit doppelbasischen Säuren, wie beispielsweise Adipinsäuren, Sebacinsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure und dergleichen.
Bei den Polyestern handelt es sich um Polyäthylen-te-
rephthalat, Polytetramethylenterephthalat, Polyäthylenoxybenzoat, Poly-1,4-dimethylcyclohexan-terephthalat, Polypivalolacton und im wesentlichen aus diesen Polymeren gebildete Copolymere.
Als Monomere in den Polyestern seien erwähnt: Lactone, wie beispielsweise Pivalacton, ε-CaproIacton und dergleichen, aliphatische Diole, wie beispielsweise Äthylenglycol, Trimethylenglycol, Tetramethylenglycol, Diäthylenglycol, Polyäthylenglycol und dergleichen, alicyclische Diole, wie beispielsweise 1,4-Cyclohexandimethanol, 1,4-Cyclohexandiol und dergleichen, aromatische Dicarboxylsäure, wie beispielsweise Terephthalsäure, Isophthalsäure, Natriumsulfoisophthalat, Naphthalin-Dicarboxylsäure und dergleichen, aliphatische Dicarboxalsäuren, wie Adipinsäure, Sebacinsäure, 1,10-Decandicarboxylsäure, alicyclische Dicarboxylsäuren, wie Hexahydroterephthalsäure, Hexahydroisophthalsäure und dergleichen. Werden Dicarboxylsäuren oder Diole (»polymerisiert, so müssen die Dicarboxaisäuren und Diole (»polymerisiert werden.
Bei Verwendung von Polyamid-Copolymeren und Polyester-Copolymeren wird bei einem zu hohen Copolymerisationsverhältnis das Haftvermögen der beiden Komponenten hoch, so daß sie durch die erfindungsgemäße Wärmebehandlung schwer aufzuspalten sind, und die mechanischen Eigenschaften des erhaltenen Florteppichs verschlechtert werden. Das Copolymerverhältnis beträgt daher vorzugsweise weniger als 15 Mol-%, basierend auf der Hauptkomponente.
Das Verhältnis der beiden Komponenten gemäß der Erfindung ist aufgrund der folgenden Umstände sehr wichtig.
Ein Gesichtspunkt ist die spontane Kräuselung, wenn der Faden in Luft relaxiert Der durch die Erfindung zu erzielende Effekt hängt davon ab, ob der Faden eine hohe spontane Kräuselneigung besitzt oder nicht Liegt das Komponentenverhältnis von Polyamid zu Polyester oberhalb des Bereiches von 1 :3 bis 3 :1, so kann der Faden die gewünschte spontane Kräuselneigung nicht aufweisen, bzw. die erfindungsgemäße Wirkung nicht erzielt werden.
Der Prozentsatz spontaner Kräuselung beträgt wünschenswert mehr als 40%, wenn sie nach dem folgenden Verfahren bestimmt wird. Bei einem Prozentsatz von 60 bis 95% wird ein besseres Ergebnis erzielt
Die Bestimmung des spontanen Kräuselungsprozentsatzes (Cs) erfolgt wie folgt:
Die Länge des in Luft bei einer relativen Feuchtigkeit von 65% und bei einer Temperatur von 25° C eine Stunde unter einer Belastung von 0,1 mg/den belassenen Fadens soll Is und die Länge des eine Minute lang unter einer Belastung von 0,1 g/den belassenen Fadens soll /^betragen, dann ist
Cs=
A- 100 (%).
Es sei in Erwägung gezogen, daß die spontane Kräuselung aufgrund des unterschiedlichen elastischen Schrumpfes der Polyamid- und Polyesterkomponenten erzeugt wird, und daß ferner ein Faden mit hohem spontanem Kräuselungsprozentsatz bedeutet daß beide Komponenten zufriedenstellend miteinander verbunden sind.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt für das Komponentenverhältnis ist das Problem der elektri-
sehen Verhaltensweise des geschaffenen Florteppichs. Wie zuvor erwähnt, ist die Elektrisierneigung des erfindungsgemäßen Florteppichs sehr gering, doch geht bei einem Komponentenverhältnis oberhalb des Bereiches, von 1:3 bis 3:1 der Ausgleich des positiv geladenen Polyamids und des negativ geladenen Polyesters verloren, bzw liegt eine entweder positive oder negative überschüssige Ladung mit der entsprechenden Wirkung vor.
Nachfolgend wird auf das Komponentenverhältnis im Detail weiter eingegangen. Liegt das Komponentenverhältnis im Bereich von 1:3 bis 3:1, so kann die erfindungsgemäße Wirkung erzielt werden, jedoch ist es hinsichtlich der Dauerhaftigkeit des Florteppichs wünschenswert, daß der Anteil an Polyamid den des Polyesters übertrifft Bei einem Verhältnis von Polyamid zu Polyester von 3 :1 bis 1 :1 und insbesondere von 5 .2 bis 3 :2 liegt ein Florteppich mit guten Eigenschaften vor, da Polyamid hinsichtlich des Abrieb- und Stoßwiderstandes Polyester übertrifft
Die bei der Erfindung verwendeten Verbundfäden aus zwei Seite-an-Seite liegenden Komponenten sind Fäden gemäß F i g. 1, bei der die beiden Komponenten parallel zueinander in Längsrichtung des Fadens verbunden sind, und im Querschnitt Formen aufweisen, wie sie in Fig. 1 und 2 dargestellt sind. Im Hinblick auf die Eigenschaften, insbesondere auf die Dauerhaftigkeit des Teppichs, sind die Formen, bei denen die beiden Komponenten nach Aufspaltung Dreiecke bilden, zu bevorzugen.
Ein wesentlicher Gesichtspunkt hinsichtlich der Produktion der Fäden ist, daß die extrudierten Fäden zunächst mit einer wenig Wasser enthaltenden und dann mit einer relativ viel Wasser enthaltenden ölemulsion beaufschlagt werden.
Ein weiterer wesentlicher Gesichtspunkt liegt darin, daß die spontanen Kräuselungen fixiert werden und die Verbundfaden in zwei Komponenten aufgespalten werden. Dies kann nur durch Verbesserung des Haftvermögens der beiden Komponenten bis zu einem erforderlichen Maß und durch eine derartige Steuerung des Haftvermögens erreicht werden, daß die Fäden durch eine einfache Wärmebehandlung in die beiden Komponenten aufgespalten werden. Wie zuvor erwähnt sind Polyamid und Polyester im wesentlichen schlecht haftend, so daß der Verbundfaden aus Polyamid und Polyester im industriellen Maßstab schwierig herzustellen ist; die Erfindung beseitigt diese Schwierigkeit durch Auswahl der ölemulsionen.
Es ist nicht vollständig geklärt, weshalb das beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Auftragen der ölemulsionen sich als so wirkungsvoll erweist jedoch wird nachfolgend versucht hierfür eine Erklärung zu geben. Festgestellt wurde, daß die Haftung des Seite an Seite aufgebauten Verbundfadens aus Polyamid und Polyester hochgradig durch den Wassergehalt in der während des Spinnens aufgegebenen ölemulsion beeinflußt wird. Wenn nämlich der Wassergehalt in der ölemulsion hoch ist lassen sich die beiden Komponenten ohne weiteres aufspalten, während dies im umgekehrten Fall mit Schwierigkeiten verbunden ist Dies deshalb, da im unverstreckten Zustand der Polyamidfaden Wasser aufsaugt und beträchtlich anschwillt während der Polyesterfaden im wesentlichen kein Wasser aufnimmt und daher auch nicht quillt Die im Schmelzzustand gesponnenen Polymere befinden sich nahe einem absoluten trockenen Zustand, und wenn eine ölemulsion mit hohem Wassergehalt auf den erstarrten Faden aufgegeben wird, erscheint der Unterschied der wasseraufnehmenden Eigenschaft und des Quellverhaltens von Polyamid und Polyester beträchtlich. Es wird daher schnell und hochgradig eine
r> Divergenz der Bindungsoberfläche an beiden Komponenten geschaffen, so daß sich der Faden ohne weiteres in die beiden Komponenten aufspaltet
Wird andererseits eine wenig Wasser enthaltende ölemulsion aufgegeben, so tritt das obige Phänomen
to nicht auf, bzw. wird die Haftung verbessert Somit wird verständlich, weshalb diese ölemulsion beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird. Der Grund, weshalb nachfolgend das Auftragen einer relativ viel Wasser enthaltenden Ölemulsion erfolgt basiert auf den folgenden Gesichtspunkten.
Zum einen darin, daß bei aüc:nige;r, Auftragen der wenig Wasser enthaltenden ölemulsion das Aufwickeln des Fadens schwierig ist Wird der unverstreckte, nur mit dieser ölemulsion beaufschlagte Faden auf eine Spule aufgewickelt absorbiert die Polyamidkomponente allmählich die Feuchtigkeit in der Luft und quillt an, so daß die Wicklung durcheinandergebracht wird und die Aufnahme einer großen Fadenmenge unmöglich ist Ganz allgemein weist eine wenig Wasser enthaltende
ölemulsion eine geringe Affinität für die beiden Komponenten auf. Demzufolge neigt der verstreckte und aufgewickelte Faden zur Zerstörung der Windungsform, wobei dieser Umstand insbesondere dann auftritt wenn die Denierzahl des Fadens einen Wert von mehr als 10 Denier aufweist
Daher ist es erforderlich, diesen nachteiligen Umstand durch Auftragen einer relativ viel Wasser enthaltenden ölemulsion nach der wenig Wasser enthaltenden ölemulsion auszugleichen. Nur durch
Festlegen der Auftragungsfolge dieser ölemulsionen in der zuvor beschriebenen Weise läßt sich die Herstellung von Seite an Seite liegenden Fäden aus Polyamid und Polyester ermöglichen. Dies ist überraschend und der Grund hierfür ist nicht klar.
Zum anderen wurde festgestellt daß das alleinige Auftragen der wenig Wasser enthaltenden ölemulsion die Haftung der beiden Komponenten zu sehr verbessert so daß die Aufspaltung des Fadens in die beiden Komponenten im nachfolgenden Schritt er schwert wird. Daher ist es erforderlich, das Auftragen der Ölemulsion in der erfindungsgemäßen Weise vorzunehmen.
Als ölemulsion wird allgemein ein Schmieröl, beispielsweise Mineralöl oder Fettsäureester, zusam-
jo men mit einem oberflächenaktiven Mittel und einem Antistatikum mit Wasser oder einem organischen Lösungsmittel verdünnt
Der hier verwendete Begriff »wenig Wasser enthaltende ölemulsion« bedeutet daß die ölemulsion einen geringen Wassergehalt aufweist, der vorzugsweise so gering wie möglich sein sott. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit einem Wassergehalt von weniger als 15%, jedoch vorzugsweise weniger als 10% durchführen.
Der Begriff »relativ viel Wasser enthaltende ölemulsion« bedeutet daß eine ölemulsion vorgesehen wird, bei der ein Schmieröl zusammen mit einem oberflächenaktiven Mittel und einem Antistatikum in Wasser gelöst oder emulgiert wird. Der Wassergehalt liegt dabei
oberhalb 40%, wobei eine ölemulsion mit einem Wassergehalt von 50 bis 90% zu bevorzugen ist
Unter Schmierölen sind zn verstehen: Mineralöle, Fettsäureester, wie beispielsweise Methyloleat Äthyl-
palmitat, Propylpalmitat, n-Butylpalmit3t, n-Butylstearat, Lauryllaurat, Oleyloleat, höhere Alkohole, wie Laurylalkohol, Oleylalkohol.
Die oberflächenaktiven Mit.-' und die Antistatika lassen sich nicht deutlich kennzeichnen, doch sind anionische, nonionische, kationische, amphoterischc oberflächenaktive Mittel verwendbar. Ais Oberflächenmitte! (Emulgatoren) sind nonionische aktive Mittel, wie beispielsweise Polyoxyäthylenrizinusöläther, Polyoxy äthylenoleylätiier, Polyoxyäthylentrimethylolpropantristearat zu bevorzugen. Als Antistatika werden vorzugsweise anionische aktive Mittel, wie beispielsweise Potassium-polyoxyäthylenlaurylsulfat, Potassium-polyoxyäthylenoleyl-phosphat, Natrium-dodecylbenzolsulfonat. Natrium-cetylsulfonat und dergleichen verwendet.
Als Verdünnungsmittel für die wenig Wasser enthaltenden Olemulsionen können aromatische Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Benzol, Toluol, Xylol, halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Trichloräthylen, Perchloräthylen, Kohlenstofftetrachlorid, niedrig siedende Erdölfraktionen, wie beispielsweise Benzin, Leichtöl, Kerosin, Ligroin usw. verwendet werden.
Der Anteil der auf dem unverstreckten Faden (ausgenommen flüchtige Bestandteile) abgelagerten Olemulsionen beträgt 0,5—2,0 Gew.-% für die wenig Wasser enthaltende ölemulsion und 03—1.5 Gew.-% für die relativ viel Wasser enthaltende ölemulsion. Die Gesamtmenge der Ölemulsion beträgt bevorzugt 0,8-2,5 Gew.-%.
Die mit den olemulsionen in der zuvor beschriebenen Weise versehenen unverstreckten Fäden können nach irgendeinem Verfahren verstreckt werden. Um ein Aufspalten der beiden Komponenten zu verhindern, wird vorzugsweise ein erwärmter Stab (Oberfläche: Atlas, Durchmesser: 30—20 mm) oder eine erwärmte Walze verwendet. Der Heißwalzenprozeß, bei dem die Wärme ausreichend durch mehrmaliges Umwinden abgegeben wird, ist zu bevorzugen. Ist die Verstrecktemperatur zu gering, so tritt ein Garnbruch und -aufspalten auf, während bei zu hoher Verstrecktemperatur das Haftvermögen zu sehr verbessert wird. Vorzugsweise wird eine Temperatur von 70—1300C, insbesondere 80—100° C verwandt Die Heißfixierung des verstreckten Fadens kann erfolgen oder auch nicht, jedoch beeinflußt, wie zuvor erwähnt, der unterschiedliche Wärmeschrumpf zwischen Polyester und Polyamid hochgradig das Aussehen und die Eigenschaften des erhaltenen Florteppichs. Somit muß die Heißfixierung sorgfältig vorgenommen werdea Als Temperatur wird gewöhnlich ein Bereich von 100-160°C bevorzugt verwendet Ist die Temperatur zu hoch, so wird der Schrumpf des fertig fixierten Polyester gering und der Schrumpfunterschied zu groß; eine solche Temperatur ist daher nicht vorzusehen.
Wenn nach dem Aufspalten der durch den Schrumpfunterschied bedingte Längenunterschied des Polyesterfadens und des Polyamidfadens zu gering ist, so weist der erhaltene Florteppich eine geringe Bauschigkeit auf, während bei zu großem Längenunterschied lose Fäden auf der Teppichoberfläche ausgebildet werden, wodurch das Aussehen und die Eigenschaften verschlechtert werden. Darüber hinaus verfangen sich bei Durchführung des ersten erfindungsgemäßen Verfahrens die losen Fäden leicht in Führungen, so daß das Tuften sehr schwierig ist
Zur Erzielung einer guten Qualität des Florteppichs
ist es von Bedeutung, wenn die folgenden Untersuchungen bezüglich der Verbundfäden durchgeführt werden:
Ein derartiger Test ist die Messung des zuvor beschriebenen spontanen Kräuselungsprozentsatzes, wobei ein Prozentsatz von mehr als 40% wünschenswert ist
Ein anderer Test betrifft den Spaltprozentsatz der beiden Komponenten des Fadens aufgrund der Heißwasserbehandlung und des Schrumpfunterschiedes der gespaltenen Polyamid- und Polyesterfäden nach dieser Behandlung.
Diese Messungen werden nachfolgend als »Heißwasserbehandlungsmessungen« bezeichnet und wie folgt durchgeführt:
Vor der Heißwasserbehandlung wird von einem »Verbundfaden« gesprochen, jeder durch Aufspalten in die beiden Komponenten erhaltene Faden wird nachfolgend als »aufgespaltener Faden« bezeichnet.
Die Heißwasserbehandlungsmessung
10 Verbundfäden werden in einer Schleife (Gesamtlänge der Schleife 1 m) zusammengefaßt, und die Schleife in Wasser mit einer Temperatur von weniger als 50° C eingetaucht Danach wird die Temperatur des Wassers in 30 Minuten bis zum Sieden des Wassers erhöht, und das Sieden 10 Minuten lang beibehalten. Die so behandelten Verbundfäden werden aus dem Wasser herausgenommen und in Luft in einer Kammer mit einer relativen Feuchtigkeit von 65% und einer Temperatur von 25° C getrocknet Der Spaltprozentsatz und der Schrumpfunterschied werden dann bestimmt
Spaltprozentsatz
Die Gesamtanzahl der »Verbundfäden« und der »aufgespaltenen Fäden« wird gezählt und ist in nachfolgender Gleichung mit η bezeichnet
Spaltprozentsatz (%) = 100.
Der Spaltprozentsatz muß mehr als 70% betragen, wobei ein Prozentsatz über 90% die besten Ergebnisse schafft
Schrumpfunterschied
Jeder aufgespaltene Faden wird mit einer Last von 0,2 g/den belastet und die Länge ermittelt Die maximale Fadenlänge sei /, und die minimale Fadenlänge sei Ib-Dann ist:
Schrumpfdiflerenz =
100.
Bei einem Wert von 2 bis 12% liegt eine glatte
(gleichmäßige) Florteppichproduktion vor, und das
Aussehen und die Eigenschaften des Teppichs sind gut Bei einem Wert von 5 bis 10% werden noch günstigere Ergebnisse erhalten. Nachfolgend wird eine Erklärung bezüglich des
Fixierungsprozesses der spontanen Kräuselung bzw. des Aufspaltens des Verbundfadens in die beiden Komponenten gegeben.
Das Verfahren, bei dem vor Bildung des Florteppichs die spontanen Kräuselungen fixiert und die Verbundfäden in die beiden Komponenten aufgespalten werden, ist wie folgt:
Die nach dem zuvor beschriebenen Verfahren erhaltenen Verbundfaden werden in Luft entspannt, so daß sich spontane Kräuselungen entwickeln. Danach werden sie zu einer Dichte von 150 bis 380 g/i zusammengedrückt und in warmes Wasser bei einer Temperatur unter 500C eingetaucht Die Temperatur des Wassers wird dann zur Fixierung der spontanen Kräuselung und zum gleichzeitigen Aufspalten der Fäden in die beiden Komponenten auf Ober WC erhöht, wodurch sich Fäden herstellen lassen, die zur Produktion des Florteppichs geeignet sind.
Zum Entspannen des Verbundfadens in Luft bzw. zur Entwicklung der spontanen Kräuselungen wird der von einer Spule abgenommene Faden in eine Form gewunden, bei der sich der Faden frei entspannen kann (dies wird nachfolgend als »Entspannungspack ung« bezeichnet). Die Fädem werden beispielsweise in Strangform, Mufform oder Strickform angeordnet Selbstverständlich wird die Entspannungspackung vorzugsweise mit einer bis zu einem solchen Ausmaß dehnbaren Kappe versehen, daß die Entwicklung der spont3< -v.il Kräuselungen dadurch nicht behindert wird, und der Faden für die folgenden Behandlungsstufen gestützt ist Danach wird die Entspannungspackung in ein Gefäß eingegeben und wärmebehandelt Insbesondere wird die zuvor beschriebene Entspannungspakkung auf eine Dichte von 150 bis 380 g/l zusammengedrückt, und der zuvor beschriebenen Heißwasserbehandlung unterzogen. Dieser Vorgang wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert
Eine Vielzahl von in Muffenform gewundenen Fadenpackungen wird in eine Färbemaschine eingegeben und auf die Packungen ein Deckel gelegt, und auf diesen der zuvor beschriebene Druck aufgegeben. Dann wird Wasser mit einer Temperatur von weniger als 50° C in die Färbemaschine eingegeben, so daß die Packungen darin eintauchen. Danach wird die Wassertemperatur auf über 80° C erhöht In diesem Fall ist die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung nicht besonders definiert Durch dieses Verfahren werden die spontanen Kräuselungen fixiert, was nachfolgend näher beschrieben wird.
Da der bei der Erfindung verwendete Faden eine hohe spontane Kräuselfähigkeit aufweist werden, wenn der Faden in eine Entspannungspackung gebracht wird, spontan die Kräuselungen entwickelt Danach wird der gekräuselte Faden in einem Gefäß auf eine hohe Dichte von mehr als 150 g/I zusammengedrückt und zur Fixierung der entwickelten spontanen Kräuselungen wärmebehandelt
Somit lassen sich gekräuselte Fäden ohne Durchführung eines speziellen Kräuselungsprozesses erhalten.
Bei der Heißwasserbehandlung beträgt die Ausgangstemperatur des Wassers weniger als 50° Q während die Temperatur der anschließenden Heißwasserbehandlung über 80° C liegt Durch diese Heißwasserbehandiung werden die Fäden in die beiden Komponenten aufgrund der spezifischen Eigenschaft der Fäden aufgespalten. Das Phänomen der Aufspaltung der Fäden in die beiden Komponenten ist sehr wichtig; falls die beiden Komponenten nicht durch diese Heißwasserbehandlung aufgespalten werden, wird die Kräuselungsform vor und nach der Wärmebehandlung durch den Wärmeschi umpfuntersehied zwischen den beiden Komponenten verändert
"> Erfolgt die Heißwasserbehandlung bei einer geringeren Dichte als 150 g/l, werden die Fäden unter Eigenbewegung in die beiden Komponenten aufgespalten, so daß gleichzeitig beim Aufspalten der Fäden die Kräuselungen verschwinden. Somit muß die Fülldichte
ίο mehr als 150 g/l betragen. Demgegenüber erfolgt bei einer extrem hohen Fülldichte nicht nur ein Fixieren der spontanen Kräuselung durch die Wärmebehandlung, sondern es werden auch Teile der Kräuselungen verformt, so daß die erhaltenen Fäden in der Kräuselung ungleichmäßig sind. Daher sollte eine extrem hohe Fülldichte von mehr als 380 g/l vermieden werden. Die Fülldichte liegt vorzugsweise im Bereich von 200 bis 350 g/l, um die Kräuselungen zufriedenstellend zu fixieren und gleichförmige gekräuselte Fäden zu erhalten.
Bei der Heißwasserbehandlung werden vorzugsweise zur Erzielung einer vollständigen Aufspaltung der Fäden und einer zufriedenstellenderen Fixierung der Krauselungen die Fäden in Wasser mit einer Tempera tür von wenigei als 40° C eingetaucht und dann die
Temperatur auf über 90°C erhöht Letzten, "i\ ^peratur
wird über eine Zeit . jn mehr als 30 Minuten beibehalten.
Der Grund, wesH"* die Fäden durch die Heißwasser-
behandlung in die beiden Komponenten aufgespalten werden, ist nicht ganz klar, jedoch werden, wie zuvor erwähnt, die bei der Erfindung zu verwendenden Fäden hinsichtlich des Haftvermögens der beiden Komponenten genau gesteuert so daß sich die Fäden durch eine einfache Wärmebehandlung in die beiden Komponenten aufspalten lassen. Es wurde festgestellt daß bei unmittelbarem Eintauchen der Fäden in heißes Wasser mit einer Temperatur von über 800C sich die Fäden relativ schwierig aufspalten lassen, während bei vorausgehendem Eintauchen der Fäden in Wasser mit einer Temperatur von weniger als 500C und bei anschließender Temperaturerhöhung dieser Vorgang ohne weiteres abläuft Vermutlich liegt dies daran, daß das Wasser mit einer Temperatur von weniger als 500C in die Haftfläche zwischen den beiden Komponenten eindringt und bei Temperaturerhöhung des Wassers die Molekularbewegung so stark wird, daß sich die Fäden ohne weiteres in die beiden Komponenten durch die Heißwasserbehandlung aufspalten.
so Werden die Fäden jedoch unmittelbar in Heißwasser mit einer Temperatur von über 800C eingetaucht findet die Fixierung der Kräuselungen und die thermische Änderung der die Fäden bildenden Polymeren eher statt als das Eindringen des Wassers zwischen die beiden Komponenten, so daß das Aufspalten in die beiden Komponenten erschwert wird.
Der Vorteil, daß die Fäden durch die Heißwasserbehandiung in die beiden Komponenten aufgespalten werden, liegt darin, daß die Temperaturbedingung dieser Behandlung im wesentlichen derjenigen entspricht, wie sie beim Reinigen und Färben gewöhnlich vorliegen.
Da das Reinigen und Färben gewöhnlich bei einer Temperatur von weniger als 500C erfolgt, wonach die Temperatur der Lösung kontinuierlich auf über 80° C erhöht wird, kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Heißwasserbehandlung durch den Reinigungs- oder Färbevorgang ersetzt werden, so daß ohne
einen speziellen Erhitzungsvorgang ein Florteppich mit gutem Aussehen und guten Eigenschaften erhalten werden kann.
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Florteppich weist ferner eine sehr niedrige elektrische Ladung auf, so daß selbst bei Begehen des Teppichs die Ansammlung elektrischer Ladungen auf Personen sehr niedrig ist, weil die Fäden der erfindungsgeniäüen Florstruktur vollkommen verwikkelt sind.
F i g. 3 und 4 zeigen Ablichtungen der Oberflächen von nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Florteppichen, woraus zu entnehmen ist, daß die den Flor bildenden Fäden !;; -npliziert untereinander verwickelt sind .nivi eine hohe Bausclrgkcit vorliegt.
F ι ? *■ -·ν<ί 6 zeigen AblLhiaiigcn von aus spaltbaren Fäden, bestehend aus Polyester und Polyamid, gebildeten Florteppichen, die nirhi nach dem erfindungsgsmäße«i Verfahren hergestellt wurden. Bei diesen Teppichen ist dip Richtung dei den Flor bildenden Fäden gleichmäßig und die Bauschigkeit schlecht Bei gleichmäßiger Richtung der Fäden sammeln sich die Fäden mit geringer Schrumpffähigkeit auf der Oberfläche, so daß demzufolge ein solcher Teppich ungünstig hinsichtlich seinci elektrostatischen Eigenschaften ist
Da der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Florteppich aus den beiden Komponenten Polyamid und Polyester mit sehr unterschiedlicher Färbbarkeit besteht, läßt sich in einfacher Weise mittels einer Färbeeinrichtung ein gefälliger Teppich hoher Güteklasse herstellen, in dem zwei verschiedenfarbige Fäden miteinander vermischt sind.
Die Erfindung erweist sich besonders vorteilhaft für die Herstellung eines Florteppichs, der aus Fäden hohen Deniers besteht Der Denier der Fäden für Teppiche beträgt 10 bis 50, vorzugsweise 20 bis 40. Nachfolgend werden Beispiele der Erfindung angegeben, die jedoch keine Begrenzung der Erfindung sein sollen.
In der vorhergehenden Beschreibung und in den nachfolgenden Arbeitsbeispielen wird das Verfahren zur Herstellung des Florteppichs unter Bezugnahme auf ein Tufting-Verfahren erläutert, wobei dies lediglich aus Gründen eines leichteren Verständnisses erfolgt, jedoch die Erfindung hierauf nicht begrenzt ist Für die Herstellung des Rorteppichs können ebenfalls Webverfahren, Strickverfahren und dergleichen angewendet werden.
Der Stoßwiderstand und die elektrische Ladungsspannung an einer menschlichen Person für den Florteppich werden in den folgenden Beispielen wie folgt bestimmt
Stoßwiderstand (Dicken-Beharrungsprozentsatz %)
Ein aus einem synthetischen Gummi mit einer Stoßfläche von 3 cm2 und einem Gewicht von 1 kg gebildetes Stoßteil wird auf den Florteppich aus einer Höhe von 10 cm für eine bestimmte Zeit wiederholt mit einer Geschwindigkeit von 30mal pro Minute auffallengelassen. Die Florhöhen vor und nach dem Versuch Ha bzw. Hb werden bestimmt Dann beträgt
Die Messung der Flornöhe erfolgt unter einer Belastung von 20 g/cm2.
Die elektrische Ladungsspannung an einer menschlichen Person
Der Versuchsteppich wird hinsichtlich Temperatur ίο unu Feuchtigkeit in Luft mit 20°C und einer relativen Feuchtigkeit von 30% mehr als 48 Stunden konditioniert und danach von einer Person mit mehr als 60 Schritten bei einer Geschwindigkeit von 2 Schritten pro Sekunde begangen. Danach wr\i die elektrische Ladungsspannung an der Person bestimmt, während diese weiter in der zuvor beschriebenen Weise geht Der ermittelte Wert ändert sich mit dem Gehen, jedoch läßt sich ein Mittelwert festlegen.
Beispiel 1 (Vorbereitung der Fäden)
der Stoßwiderstand = ^-
100.
Aus Nylon-6 mit einer Strukturviskosität von 1,14, gemessen bei 300C in m-Cresol und aus Polyäthylen-terephthalat (PET) mit einer Strukturviskosität von 0,64, gemessen bei 300C in o-Chlorophenol, wurden verschie dene Verbundfäden wie folgt bereitet
Das geschmolzene Nylon-6 und geschmolzene PET wurden getrennt in eine bei 280° C gehaltene Spinndüse eingepumpt und in Seite-an-Seite-Beziehung gemäß F i g. 2 verbunden und durch eine kreis- oder kreuzför-
mige öffnung in der Spinndüse extrudiert Die so erhaltenen, unverstreckten Fäden wurden gekühlt und mit einer Spulgeschwindigkeit von 300 m/min aufgewikkelt, während verschiedene ölemulsionen mit unterschiedlichem Wassergehalt gemäß Tabelle 1 mittels
■«ο zweistufiger ölauftragwalzen aufgegeben wurden. Hierbei wurde die Drehzahl der Auftragswalzen derart eingestellt, daß die Menge der am unverstreckten Faden anhaftenden ölemulsion 0,5 bis 13 Gew.-% in der ersten ölauftragsstufe und 03 bis 1,2 Gew.- % in der zweiten
ölauftragsstufe betrug. Die mit derartigen unverstreckten Fäden erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 wiedergegeben. Aus Tabelle 2 folgt daß bei alleiniger Aufgabe der wenig Wasser enthaltenden ölemulsion auf den Faden der Betrieb unmöglich war.
so Die in Tabelle 2 aufgeführten unverstreckten Fäden wurden danach durch Berührung mit einer Heißwalze und einer Heißplatte (Länge 400 mm) bei verschiedenen Fixiertemperaturen gemäß Tabelle 3 verstreckt, um verstreckte Verbundflächen mit 900 den bei 30 Einzelfä den zu erhalten. Das Verstreckverhältnis war 3,75- bis 3,82fach. Die Streckbehandlung wurde nicht bei den unverstreckten Fäden der Nr. 1,2,5,6 und 8 der Tabelle 2 vorgenommen.
Tabelle 3 zeigt die Anzahl von auf diese Weise
erhaltenen, verstreckten Fäden, die Anzahl von unverstreckten Fäden, die Temperatur der Heißwalze, die Temperatur der Heizplatte, den spontanen Kräuselungsprozentsatz, den Aufspaltprozentsatz und den Schrumpfunterschied bei der Heißwasserbehandlung.
Aus den Ergebnissen nach Tabelle 3 ist zu entnehmen, daß sich das Verstrecken dann nicht zufriedenstellend vornehmen läßt, wenn in anderer als der erfindungsgemäßen Weise die ölemulsionen aufgegeben werden.
S Tabelle 1 13 23 41 156 Nicht Anti- oberflächen 2,5 verhältnis Nr. bei der 1 Walze 14 bei der Prozent Messung bei Wasser Schrumpf
Ölemulsion ionisches aktives Mittel 2,5 (Nylon-6: PET) ersten 1 zweiten Walze spontaner unter
Nr. Art 17,5 3 1/1 1 Kerosin keine schied
Schmieröl 17,5 2 1/1 1 5 % 7
19 2 1/1 2 6 5 7
1 statikum 15 2 1/1 2 % 8 Kräuselung 10 6
2 nicht wäßrig % 10 2 1/1 2 45 2 14 6
3 nicht wäßrig 30 13 2 1/1 3 40 4 23
4 nicht wäßrig 30 13 1/1 3 39 7 % 32
5 anders 25 7 Querschnittsform Komponenten- Ölemulsion 1/1 4 40 4 55 45
6 anders 20 1/1 7 38 6 70 60
7 wäßrig 18 1/1 1 22 7 58 81
8 wäßrig 18 Fig. 1 1/1 1 7 57
Tabelle 2 wäßrig 18 Fig. 1 1/4 1 0 Wickel
Unver- 10 Fig. 1 1/3 1 betrieb
streckter Fig. 1 1/1 1 Ölemulsion
Faden Nr. Fig. 2/1 1 Nr. A
1 Fig. 3/1 A
2 Fig. 4/1 gut
3 Fig. Fadens, Aufnahme gut
4 Fig. A
5 Fig. Temperatur zur keine A
6 Streckfixierung "C 8 gut
7 8 A
8 8 gut
9 8 gut
10 8 gut
11 8 gut
12 Fig. 1 auf eine Spule unmöglich gut
13 Fig.2 gut
14 Fig.2 gut
15 Fig.2 gut
16 Fig.2 gut
17 Fig.2 Heißwalze Heißplatte
A: Störung Fig.2
Tabelle 3 des gewundenen der
Verstreckte 85 120 Heißwasserbehandlung
Faden Nr. r Unver- 85 120
streckter 85 120 Prozent
Faden Nr. 85 120 Aufspaltung
%
100
3-1 100
4-1 3 100
7-1 4 100
9-1 7
9
16
Fortsetzung
Verstreckter Unver-Faden Nr. streckter Faden Nr.
Temperatur zur Streckfixierung "C
Heißwalze Heißplatte
Prozent
spontaner
Kräuselung
Messung bei der Heißwasserbehandlung
Prozent Schrumpf-
Aufspaltung unterschied
10-1
11-1
12-1
13-1
14-1
15-1
16-1
17-1
15-2
15-3
15-4
10
11
12
13
14
15
16
17
15
15
15
85
85
85
85
85
85
85
85
80
85
85
Der Faden wird in die beiden Komponenten im nicht verstreckten Zustand aufgespaltet, ein loser Faden gebildet; Verstrecken ist unmöglich.
eingerichtet
30 43 75 72 61 38 78
53 61
80
90
100
100
90
70
100
90
4 6 7 7 7 2
13 10
15-5
15-6
15
15
100
135
nicht
eingerichtet
66
59
80 6ö
Beispiel 2
3 wiedergegebenen
verstreckten
Die in Tabelle
Fäden wurden in Muffenform aufgewickelt (ein kg Windung). Sobald diese Muffe in Luft entspannt wurde, schrumpfte der Faden und es entwickelten sich spontane Kräuselungen. Die Muffen wurden mit einer Fülldichte von 300 g/l in eine Färbemaschine mit einer Kapazität von 301 eingegeben und warmes Wasser von 50°C darin eingefüllt. Danach wurde die Temperatur in 30 Minuten auf 800C gebracht. Daraufhin wurden die Muffen 30 Minuten lang bei 80° C erhitzt, abgekühlt und aus der Färbemaschine herausgenommen. Nachfolgend folgte eine Dehydrierung durch eine Zentrifuge und Trocknung (bei 1150C) der so behandelten Muffen, so daß gekräuselte Fäden erhalten wurden. Die Anzahl der Kräuselungen pro 2,54 cm gekräuselten Faden wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 wiedergegeben, in diesem Fall erfolgte die Messung der Kräuselungen nach JIS-L-1074-1935.
Tabelle 4
Gekräuselter Faden
Verstreckter Faden
Prozent an
spontaner
Kräuselung
Anzahl der
Kräuselungen
3-1
4-1
7-1
55
70
58
8,8
10,7
8,9
Gekräuselter Vcrslrccktcr Prozent an Anzahl der
Faden Faden spontaner Kräuse
Kräuselung lungen
9-1 9- 57 8,9
12-1 12- 30 4,6
13-1 13- 43 7,9
14-1 14- 75 11,0
15-1 15- 72 10,5
16-1 1β- 61 10,1
17-1 17- 38 5,1
15-2 78 11,3
15-3 53 8,4
15-4 61 9,8
15-5 66 10,3
15-6 59 9,2
15-2
15-3
15-4
15-5
iS-6
Aus den Ergebnissen nach Tabelle 4 folgt, daß bei einem Prozentsatz spontaner Kräuselung über 40% gut gekräuselte Fäden erhalten werden.
Beispiel
Jeder in Beispiel 2 verwendete verstreckte Faden wurde in einer Färbemaschine einem Reinigungs- und Färbeprozeß entsprechend nachfolgender Rezeptur unterworfen, womit ansprechend gefärbte Fäden erhalten wurden, bei denen die PET-Komponente gelb und die Nylon-6-Komponente rot gefärbt war.
17 23 41 156 18 Fäden Temperaturbedingungen 5 lg/1
lg/l
>
3. Reduktionsreinigung
30 Mi- Temperaturbedingungen Die Badtemperatur wur jeder Faden in eine S-Richtung bei in einen Teppich tinier Aussehen, Stoßwiderstand ι beobachtet 12,7/81 cm verhältnis Aussehen Stoßwider Elektrische
entspricht im wesentlichen derjenigen nach Beispiel 2. 2 g/l Natriumhydroxid nuten von 400C auf 80" C de innerhalb von 30 Mi und dann Einhaltung nachfolgender Bedingungen getuftet wurde. spannung an einer Person ι 20,4/cm
5 mm
Nylon-6:PHT stand Ladung an
Die Anzahl der 1 :100 ίο Hydrosulfid erhöht und der nuten von 400C auf 98° C Gauge Teppich wurden ind elektrische Ladungs- (%, lOOOmal) einer Person
Kräuselungen der gefärbten 1. Reinigung Die Badtemperatur wur- Aktivator gungsvorgang 20 erhöht und das Färben 3% pro Gewicht des -"' SSin-
Turhpc
ür einen so erhaltenen l/l (kV)
Reinigungsbad
Seifengehalt
kalziniertes Soda
de innerhalb von ten lang bei 800C 60 Minuten lang bei
98° C vorgenommen.
1UCIICo
3e/l
und gemessen — die gleichförmig, hohe 65 2,3
geführt lg/1 J g/l 2% pro Gewicht des .»> Ergebnisse sind in Tabelle 5 wiedergegeben. l/l Bauschigkeit
lg/1 1 : 100 Tuches gleichförmig, sehr hohe 71 1,9
0,5 g/I 1/1 Bauschigkeit
Natrium-tripolyphosphat 80° C, 20 Minuten Verstreckter Komponenten- gleichförmig, hohe 68 2,5
Badverhältnis Faden Nr 1/1 Bauschigkeit
Reini- Die so erhaltenen vier gefärbten Fäden wurden gleichförmig, hohe 67 2,1
Temperaturbedingungen Minu- r> gedoppelt, wobei 1/4 Bauschigkeit
durch- 60 T/M verzwirn! 3-1 gleichförmig, geringe 52 5,0
Bauschigkeit, Träger
4-1 1/3 material ist zu sehen
gleichförmig, hohe 65 2,8
7-1 1/1 Bauschigkeit
gleichförmig, sehr hohe 73 1,7
2 Fäiben 9-1 2/1 Bauschigkeit
gleichförmig, sehr hohe 78 1,9
12-1 3/1 Bauschigkeit
gleichförmig, sehr hohe 74 2,5
4/1 Bauschigkeit
13-1 gleichförmig, geringe 56 4,8
Bauschigkeit, Träger
14-1 2/1 material ist zu sehen
Dispergierte Farbe (gelb) gleichförmig, hohe 77 1,5
Träger 15-1 2/1 Bauschigkeit
gewisse Unebenheit im 76 3,5
Badverhältnis 16-1 2/1 Flor, hohe Bauschigkeit
Säurefarbe (rot) gleichförmig, sehr hohe 79 2,6
17-1 2/1 Bauschigkeit
Tabelle gleichförmig, sehr hohe 78 1,9
Teppich 2/1 Bauschigkeit
Nr. 15-2 Unebenheit im Fluor 71 2.0
15-3
3-1
15-4
4-1
15-5
7-1
15-6
12-1
13-1
14-1
15-1
16-1
17-1
I 15-2
15-3
I 's-4
[S 15-5
I:
I '5-6
Das Tuften verlief mit Ausnahme des Falles Nr. 15-3 gut Beim Faden Nr. !5-3 wurde der Betrieb häufig unterbrochen, da sich der gefärbte Faden um die Führung und Nadel herumwand, so daß eine erneute Einstellung notwendig war.
Generall kann gesagt werden, daß ein elektrischer Schlag aufgrund der in einer Person angesammelten statischen Ladung dann stattfindet, wenn die elektrische Ladung 3 kV überschreitet Ein nur aus Nylon gebildeter Teppich weist einen Wert von über 10 kV auf, wenn die elektrische Ladung am menschlichen Körper nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gemessen wird. Aus den Ergebnissen nach Tabelle 5 wird daher deutlich, daß die elektrische Ladung des nach der Erfindung geschaffenen Teppichs außerordentlich niedrig ist im Vergleich mit Teppichen, die nur aus Nylon gebildet sind. Ein elektrischer Entladungsstoß findet daher nicht statt
Andererseits haben die Teppiche Nr. 12-1 und 17-1 (außerhalb des erfindungsgemäßen Bereiches) eine geringere elektrische Ladung als der nur aus Nylon gebildete Teppich, jedoch reicht dies zum Unterbinden eines elektrischen Entladungsstoßes nicht aus. Darüber hinaus weisen diese Teppiche ein schlechtes Aussehen und einen geringen Stoßwiderstand auf.
Beispiel 4
Der verstreckte Faden Nr. 15-1 nach Beispiel 1 wurde in Form einer Muffe auf die in Beispiel 2 beschriebene Weise aufgewickelt und mit einer Fülldichte gemäß Tabelle 6 in eine Färbemaschine eingegeben und dann im wesentlichen in der gleichen Weise gefärbt, wie dies in Beispiel 3 beschrieben wurde. Hierdurch wurde ein gefärbter, gekräuselter Faden erhalten. Die Anzahl der Kräuselungen des so erhaltenen gekräuselten Fadens ist ebenfalls in Tabelle 6 wiedergegeben.
Tabelle 6 Fülldichte Anzahl von
Gekräuselter Faden Kräuselungen
Nr. (g/l)
390 10,8
15-7 380 10,6
15-8 330 10,5
15-9 280 10,2
15-10 210 9,0
15-11 150 7,8
15-12 135 4,3
15-13
Aus Tabelle 6 folgt, daß bei einer Fülldichte von weniger als 150 g/l die Anzahl der Kräuselungen bemerkenswert gering ist, so daß eine Fülldichte von mehr als 150 g/l notwendig ist.
Danach wurde jeder gekräuselte Faden Nr. 15-7 bis 15-13 in einen Teppich entsprechend der in Beispiel 3 beschriebenen Weise getuftet Aussehen, Stoßwiderstand und elektrische Ladungsspannung am menschlichen Körper der so erhaltenen Teppiche wurde beobachtet bzw. gemessen; die Ergebnisse sind in Tabelle 7 wiedergegeben.
Tabelle 7 Gekräu Fülldichte Aussehen Stoßwider Elektrische
Teppich selter stand Ladung an
Nr. Faden Nr. einer Person
(g/l) (%, lOOmal) (kV)
15-7 390 wahrnehmbare Streifen, 68 2,1
15-7 hohe Bauschigkeit
15-8 J80 gleichförmig, hohe 70 2,3
15-8 Bauschigkeit
15-9 330 gleichförmig, sehr hohe 75 1,9
15-9 Bauschigkeit
15-10 280 gleichförmig, sehr hohe 78 1,8
15-10 Bauschigkeit
15-11 210 gleichförmig, sehr hohe 76 2,0
15-11 Bauschigkeit
15-12 150 gleichförmig, hohe 69 2,4
15-12 Bauschigkeit
15-13 135 geringe Bauschigkeit, 59 3,3
15-13 Trägermaterial ist zu sehen,
schlecht
Liegt die Fülldichte über 380 g/l bei der Färbung, so erscheinen wahrnehmbare Streifen auf dem Teppich. Dieser Umstand ist eine Folge ungleichförmiger Färbung und einer ungleichmäßigen Kräuselung, so daß das Aussehen schlecht ist Im Fülldichtenbereich von 150 bis 380 g/l wurden Teppiche guter Qualität erhalten.
Beispiel 5
Der verstreckte Faden Nr. 15-1 nach Beispiel 1 wurde mittels einer Rundstrickmaschine mit einem Zylinderdurchmesser von 8,9 cm und 40 Nadeln in ein schlauchförmiges Strickgut verstrickt Das sich ergebende schlauchförmige Strickgut schrumpfte, sobald es entspannte und entwickelte eine spontane Kräuselung. Danach wurde das schlauchförmige Strickgut mit einer aus Tabelle 8 zu entnehmenden Fülldichte in eine Färbemaschine eingegeben und in der gleichen Weise wie l.ach Beispiel 3 gefärbt. Anschließend wurde es getrocknet und entstrickt, so daß ein gefärbter, gekräuselter Faden vorlag. Die Anzahl der Kräuselungen an diesem Faden sind ebenfalls in Tabelle 8 wiedergegeben.
23 41 156 An/.ahl der
Tabelle 8 Kräuselungen
Gekräuselter l;adcn FüMdichtc
Nr. 11.8
(g/l) 11,7
15-14 390 11.9
15-16 380 8,2
15-17 300 4,6
15-18 150 PeDoich entSDri
15-19 135
belle 8 folgt, ,daß bei einer r> cine.n 1
Fülldichte von weniger als 150 g/l die Anzahl der Kräuselungen beträchtlich klein wird, so daß eine Fülldichte von mehr als 150 g/l notwendig ist.
Die gekräuselten Fäden Nr. 15-14 bis 15-19 wurden zu genannten Weise getuftet. Ihr Aussehen, Stoßwider stand und die elektrische Ladungsspannung an einen menschlichen Körper wurde beobachtet und gemessen die Ergebnisse sind in Tabelle 9 wiedergegeben.
Tabelle 9 Gekräu Fülldichte Aussehen Stoßwider Elektrische
Teppich selter stand Ladung an
Nr. Faden Nr. einer Person
(g/l) (%, lOOmal) (kV)
15-14 390 bemerkenswerte Streifen, 65 2,5
15-14 hohe Bauschigkeit
15-16 380 gleichförmig, hohe 71 2,3
15-16 Bauschigkeit
15-17 300 gleichförmig, sehr hohe 75 1,9
15-17 Bauschigkeit
15-18 150 gleichförmig, hohe 68 2,1
15-18 Bauschigkeit
15-19 135 geringe Bauschigkeit, 53 3,2
15-19 Trägermaterial ist zu sehen,
schlecht
Übersteigt die Fülldichte einen Wert von 380 g/l bei der Färbung, erscheinen wahrnehmbare Streifen auf dem so geschaffenen Teppich, was eine Folge ungleichmäßiger Färbung und Kräuselung ist, und des weiteren war das Aussehen schlecht. Bei einer Fülldichte im Bereich von 150 bis 380 g/l wurden gute Teppiche erzielt.
Vergleichendes Beispiel 1
Der verstreckte Faden Nr. 15-1 nach Beispiel 1 wurde auf eine perforierte Spule (aus rostfreiem Stahl) mit einem Durchmesser von 100 mm (lkg Windung) aufgewickelt und entsprechend den Bedingungen nach Beispiel 3 mit der Ausnahme gefärbt, daß die Färblösung durch Bohrungen in der perforierten Spule eingegeben wurde. Der so gefärbte Faden besaß 2,6 Kräuselungen.
Der gefärbte Faden wurde in einen Teppich entsprechend der Vorgehensweise nach Beispiel 3 getuftet Das Trägermaterial konnte jedoch gesehen werden, da die den Flor bildenden Fäden gleichförmig ausgerichtet waren. Ferner waren die Bauschigkeit und das Aussehen schlecht
Um die Oberflächen-Deckeigenschaften zu verbessern und das Trägermaterial unsichtbar zu machen, ist es notwendig, Menrfachfäden aus fünf Fäden in den Teppich zu tuften.
F i g. 5 zeigt eine photographische Ablichtung der Oberfläche des so erhaltenen, nicht dem erfindungsgemäßen Verfahren folgenden Teppichs, während die photographische Ablichtung nach F i g. 3 die Oberfläche des Teppichs Nr. 15-1 nach Beispiel 3 betrifft, der erfindungsgemäß hergestellt wurde. Bei Vergleich der beiden Teppiche weisen die den Flor beim erfindungsgemäßen Teppich (F i g. 3) bildenden Fäden ausreichende Kräuselungen auf und sind miteinander verwickelt, während der Teppich nach Fig.5 Fäden hat, die gleichförmig ausgerichtet und nicht zufriedenstellend verwickelt sind.
Der Stoßwiderstand und die elektrische Ladungsspannung des bei diesem vergleichenden Beispiel gezeigten Teppichs (der aus Mehrfachfäden aus fünf Fäden gebildet ist) betrugen 58% bzw. 4,9 kV und liegen daher beträchtlich ungünstiger als beim erfindungsgemäßen Teppich.
Aus diesem Ergebnis folgt, daß, wenn die Fäden nicht in einer Entspannungspackung behandelt werden, bei der sie frei schrumpffähig aufgewickelt werden, ein Teppich guter Qualität nicht erhalten werden kann.
Vergleichende* Beispiel ?
Der Faden Nr. 15-1 nach Beispiel 1 wurde in form einer Muffe entsprechend Beispiel 2 aufgewickelt. Die Muffen wurden in eine Färbemaschine eingegeben und in diese dann zur Bildung der spontanen Kräuselungen heißes Wasser eingeschüttet. Nach Eingabe des heißen Wassers wurde die Temperatur in der Färbemaschine auf 70; C herabgebe i^t und dann in 15 Minuten auf 95° C
gebracht und auf diesen Wert von95°C30 Minuten lang gehalten. Danach erfolgte eine Abkühlung des Fadens, dessen Herausnahme aus der Färbemaschine ein Entwässern durch eine Zentrifuge und eine Trocknung, so daß ein gekräuselter Faden vorlag. Dieser gekräuse! te Faden war jedoch nicht wesentlich in die beiden Komponenten aufgespalten und zeigte eine beträchtliche Ungleichmäßigkeit der Kräuselung.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Florteppichen aus Verbundfaden aus zwei Seite an Seite liegenden Komponenten, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden durch Verspinnen eines Polyamids und eines Polyesters in einem Verhältnis von 1 :3 bis 3:1 hergestellt werden, daß dann zuerst eine ölemulsion mit weniger als 15% Wasser und im Anschluß daran eine ölemulsion mit mehr als 40% Wasser auf die Fäden aufgebracht wird, daß die in dieser Weise behandelten Fäden auf eine Spule aufgewickelt, dann wieder abgewickelt und im entspannten Zustand zur Bildung spontaner Kräuselung belassen werden, daß die gekräuselten Fäden dann auf eine Dichte von 150 bis 380 g/1 zusammengedrückt und in Wasser von einer Temperatur von weniger als 50° C eingetaucht werden, und daß anschließend zum Fixieren der spontanen Kräusejungen und zum gleichzeitigen Aufspalten der Fäden fn die beiden Komponenten die Temperatur des Wassers auf über 8O0C erhöht wird, und worauf schließlich aus den derart vorbehandelten Fäden der Florteppich durch Tuften hergestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Komponenten verhältnis von Polyamid zu Polyester 5 :3 bis 5 :2 beträgt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Kräuselungen versehenen fäden auf eine Dichte von 200 bis 350 g/l £üäairu~iicngeuf uCkt wcfucii.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heißwasserbehandlung in einem fceinigungs- oder Spül- und einem Färbvorgang vorgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die gekräuselten Fäden in Wasser mit einer Temperatur von weniger als 40° C eingetaucht Werden und die Temperatur des Wassers auf über #0°C erhöht und diese Temperatur mehr als 30 Minuten beibehalten wird.
6. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der weniger als 15% Wasser enthaltenden ölemulsion ein Schmieröl Zusammen mit einem oberflächenaktiven Mittel und (einem Antistatikum mit Wasser oder einem Organischen Lösungsmittel verdünnt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der mehr als 40% Wasser enthaltenden ölemulsion ein Schmieröl zusammen mit einem oberflächenaktiven Mittel und einem Antistatikum in Wasser emulgiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Faden abgelagerte Menge Zn weniger als 15% Wasser enthaltender ölemul-Üon 0,5 bis 2,0 Gew.-°/o und an mehr als 40% Wasser Enthaltender ölemulsion 03 bis 1,5 Gew.-% beträgt, lind die Gesamtmenge der ölemulsionen 0,8 bis 2,5 Cew.-% beträgt
DE2341156A 1972-08-15 1973-08-14 Verfahren zum Herstellen von Florteppichen Expired DE2341156C3 (de)

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