-
Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschine für das Offset- oder Hochdruckverfahren
Die Erfindung betrifft eine von einfarbigen auf mehrfarbigen Schön- und Widerdruck
umstellbare Maschine unter Verwendung einer Trockenvorrichtung.
-
Maschinen dieser Art sind bereits bekannt geworden. Bei ihnen ist
es üblich, die Farben naß-in-naß zu drucken und die bedruckte Bahn anschließend
durch eine Trockenvorrichtung zu führen.
-
Schwierigkeiten treten bei diesen Maschinen auf, wenn die frisch bedruckten
Bahngiüber Walzen geleitet werden müssen, weil sich die-Farbe auf die Leitwalzen
überträgt und dadurch die Bahn verschmiert wird, wie dies bei Gummi-auf-Gummi-Druckmaschinen
üblicherweise der Fall ist, wenn z.B.
-
vier Bahnen einfarbig beiderseits bedruckt werden. Ganz davon abgesehen,
daß Trockenvorrichtungen bei Maschinen dieser Art viel Platz beanspruchen und hohe
Kosten verursachen.
-
Dem Gegenstand.der Erfindung liegt, die Aufgabe zugrunde, eine Maschine
zu schaffen, bei der. die bekannten Nachteile vermieden werden, die kurz baut, die
vergleichsweise billig ist und bei der die Bahnen, ohne zu schmieren, über Leitwalzen
laufen
können, so daß ihre Produktionsmöglichkeiten voll ausgenutzt werden können.
-
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöste daß die Trockenvorrichtung
bei Änderung der Bahnführung in die jeweilige Bahnlaufebene bzw. Stellung schwenkbar
int.
-
Es ist zwar bei Rollentiefdruckmaschinen bekannt, nach jedem Druckwerk
eine Trockenvorrichtung anzuordnen. Dies geschieht dort jedoch nur deshalb, weil
sich die Tiefdruckfarben wegen ihrer Dunnflüssigkeit nicht naß-in-naB verdrucken
lassen.
-
Da jedoch die Offsetdruckfarben eine höhere Viskosität aufweisen,
d.h. zähflüssiger sind, konnten die Farben naß-innaß verdruckt werden0 Aus diesem
Grunde ist bei Rollenhochdruck- und Rollenoffsetmaschinen, soweit dort getrocknet
werden soll, die Trockenvorrichtung bisher stets nach der letzten Druckeinheit angeordnet.
-
Der Nachteil dieser Bauweise liegt vor allem darin, daß die Maschine
nicht für verschiedene Produktions.öglichkeiten optimal eingesetzt werden kann.
Tatsächlich stellt man auf derartigen Maschinen im wesentlichen stets die gleichen
Produkte her.
-
Man hat zwar auch schon die Trockenstrecke solcher Maschinen untetnilt,
um auch mehrere Bahnen gleichzeitig bedrucken
und anschließend trocknen
zu können, muß dabei jedoch in Kauf nehmen, daß mit Ausnahme einer Bahn alle übrigen
Papierbahnen in dem Durchgang durch den Trockner im "nassen" Zustand über Papierleitwalzen
geführt werden müssen, wobei ein Absetzen der Farbe auf den Leitwalzen und ein Verschmieren
des Druckes auftritt.
-
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Trockenvorrichtung wird
es nun möglich, die Maschine sehr kurz zu bauen, so daß ihre Länge nur etwa zwei
Drittel der bekannten Maschinenlängen beträgt. Die Maschine ist sowohl für 1:1 als
auch 4s4 Produktion einsetzbar, ohne daß eine bedruckte ungetrocknete Bahn eine
Leitwalze berührt. Da sich Druckfarben einzeln pro Farbe leichter trocknen lassen
als nach Abschluß des Mehrfarbendruckes, können zudem die Trockenvorrichtungen der
erfindungsgemäßen Maschine relativ klein ausfällen.
-
Ein Ausfiihrungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden näher erläutert.
-
Es zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht einer von einfarbigen auf mehrfarbigen
Schön- und Widerdruck umstellbaren Rollenrotationsoffsetdruckmaschine und Fig. 2
eine schwenkbare Trockenvorrichtung.
-
In Figur 1 ist eine Rollenrotationsmaschine für gleichzeitigen Schön-
und Widerdruck dargestellt. Sie besteht aus vier Druckwerkseinheiten 1 bis 4 für
Schön- und Widerdruck und eine.
-
Falzapparat 5. Jede Druckwerkseinheit 1 bis 4 hat Papierrollenlagerungen
1.1 bis 4.1 für Papierrollen 1o2 bis 4,2 und Leitwalzenstühle 1.3 bis 4.3. Die Maschine
erlaubt mehrere Produktionumdglichkeiten.
-
Fall As Von einer Papierrolle 1.2 wird eine Bahn durch alle vier Druckwerkseinheiten
1 bis 4 geführt und beidseitig mit vier Farben bedruckt; Fall Bt die Bahn wird nur
durch die Druckwerkseinheiten 1 und 2 und eine zweite Bahn von einer Papierrolle
3.2 durch die Druckwerkseinhelten 3 und 4 gezogen und beidseitig mit zwei Farben
bedruckt; Fall C: drei Bahnen werden durch Je eine, und eine weitere durch zwei
der Druckwerkseinheiten 1 bis 4 geführt, so daß zwei Bahnen beidseitig mit einer
und eine Babn beidseitig mit zwei Farben bedruckt werden, und Fall D: durch alle
vier Druckwerkseinheiten 1 bis 4 läuft je eine beidseitig mit Je einer Farbe zu
bedruckende Bahn.
-
In sämtlichen Fällen werden die Bahn oder die Bahnen titer die betreffenden
Leitwalzenstühle 1.3 bis 4.3 geleitet und schließlich im Falzapparat 5 geschnitten
und weggefalst.
-
Die Bahnen können demnach von jeder Druckwerkseinheit 1 bis 3 zwei
verschiedene Wege einschlagen, nämlich erstens zur benachbarten Druckwerkseinheit
2, 3 oder 4, oder zu einem der zugehörigen Leitwalzenstühle 1.3 bis 3.3. Auf diesen
Wegen sind erfindungsgemäß Trockenvorrichtungen 1.4 bis304 und schließlich nach
der Druckwerks einheit 4 eine Trockenvorrichtung 4.4 vorgesehen. Weitere Trockenvorrichtungen
l.g bis 3.5 sind notwendig, wenn die Bahnen nicht zur benachbarten Druckwerkseinheit
2, 3 oder 4, sondern zum entsprechenden Leitwalzenstuhl 1.3, 2.3 oder 9.3 eingezogen
werden0 Entsprechend einem weiteren Merkmal der Erfindung sind deshalb die Trockenvorrichtungen
1.4 bis 3.4 schwenkbar gelagert und können bei Bedarf in die Stellungen geschwenkt
werden, die mit 1.5 bis 3.5 bezeichnet sind, so daß Ausgaben für-diese Investierung
gespart werden. Außerdem gestattet die schwenkbare Trockenvorrichtung ungehinderten
Zugang zu den Form- und Gummizylindern, sowie zu den Farbwerken, welche im Fall
einer fest eingebauten Trockenvorrichtung nicht mehr bequem erreicht werden können.
-
Aus Fig. 2 ist eine Trockenvorrichtung zu entnehmen die von der Stellung
1.4 in eine Stellung 1.5 geschwenkt werden kann> Zu diesem Zweck sind an einem
Kasten 11, in dem sich siss Strahlerrdhren12 befinden, vier Lager 13 bis 16 angebracht,
an die Laschen 17 bis 20 angelenkt sind. Die Laschen 17 bis 20 sind in gestellfesten
Lagern 21 bis 24 drehbar gelagert. -Die EråXft zum Schwenken liefert ein Hydraulikzylinder
25,- der mit seinem
einen Ende gestellfest, drehbar gelagert ist
und dessen Kolbenstange 26 am Kasten 11 angelenkt ist'0 Durch gestellfeste Anschläge
27, 28 wird die Bewegung des Kastens 11 begrenzt, so daß seine Mittenebene 11.1
einmal mit einer Bahnlaufebene 29 und ein andermal mit einer Bahnlaufebene 30 zusammenfällt.
Die Bahnlaufebenen entsprechen den oben beschriebenen Bahnfilhrungen in der Druckmaschine.