DE2237907A1 - Vorrichtung und verfahren zur reaktivitaetsueberwachung - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zur reaktivitaetsueberwachungInfo
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Description
Anmelderin: United States Atomic Energy Commission
Washington D. C, USA
Vorrichtung und Verfahren zur Reaktivitätsüberwachung
Die Erfindung "betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Überwachung der Reaktivität von Ansammlungen spaltbaren Materials.
In Ansammlungen spaltbaren Materials enthaltenden Systemen, von weit unterkritischen Abfalltanks, Lagerbehältern usw.
bis zu dicht unter der kritischen Grenze befindlichen Kernreaktoren kann die Kritikalität durch Messen der Reaktivität
bestimmt werden. Die Reaktivität kann definiert werden als der Überschuss des effektiven Multiplikationsfaktors k f^-1
zum Multiplikationsfaktor, s, Glasstone, "Principles of Nuclear Reactor Engineering", §4.17, 1955.
— 2. —
309809/0
In unterkritischen Systemen wird zur Überwachung der Reaktivität das System mit einer äusseren Neutronenquelle verglichen;
die hierbei vorgenommene Strahlungsmessung ergibt eine Schätzung des Gesamtzählwerts aller prompten Neutronen, d. h. eine
Summierung aller Generationen prompter Neutronen abzüglich der Verluste. Sofort nach Löschen oder Entfernen der äusseren
Neutronenquelle vorgenommene Strahlungsmessungen kennzeichnen den Gesamtzählwert der verzögerten Neutronen, d. h. die Summierung
aller Generationen verzögerter Neutronen abzüglich der Verluste.
Bekannte Vorrichtungen verwenden mit Deuterium-Tritium T(D,n) He Reaktionen arbeitende pulsierte Neutronenquellen, ζ.
B. kleine Beschleuniger mit periodischen Impulsen kurzer Dauer von Mikrosekunden bis zu Millisekunden. Jeder Impuls zerfällt
in den Spaltstoffen nach einer komplexen Exponentialkurve, deren
Analyse sehr komplizierte und aufwendige Instrumente erfordert. Auch die Lebensdauer z. B. von Tritium ist kurz, und
muss nach 20 - 50 Std. ersetzt werden.
Aufgabe der Erfindung ist eine weniger aufwendige Vorrichtung
und ein Verfahren zur Reaktivitätsüberwachung.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass durch periodische Bewegung einer Neutronenquelle zwischen einer einen Neutronendetektor
nahe gelegenen und einer von diesem entfernt gelegenen Stelle ein periodischer Neutronenfluss erzeugt und vom
Neutronendetektor empfangen wird.
Die weitere Erläuterung erfolgt anhand der Zeichnungen. Es
zeigen: ' ■
die Figur 1 sdi ematisch eine in Verbindung mit Kernbrennstoff
arbeitende Ausbildung der Erfindung;
die Figur 2 graphisch die Neutronenwerte des Systems der Figur 1; ■
die Figur 3 schematisch eine Ausgestaltung zur Überwachung
von spaltbarem Material in Abfalllagerbehältern;
die Figur 4 schematisch eine Ausgestaltung zur Überwachung
von Systemen dicht an der kritischen Grenze bei starker Hintergrundsneutronenstrahlung;
die Figur 5 graphisch die Oszillationsfrequenz und Neutronenwerte
des Systems der Figur H-. '
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In der Figur 1 ist das Brennelement 11 aus spaltbarem Material eines von vielen in einem Brennstofflagerbehälter oder dergleichen.
Ein Motor 10 für den Oszillationsantrieb einer Neutronenquelle liegt mit dem einen Ende 19 nahe an dem Brennelement
11 und mit dem anderen Ende 21 weiter weg von diesem. Ein Neutronendetektor 15, z. B. ein mit BF* Gas gefüllter Proportionalzähler
liegt am oder dicht am Brennelement 11 oder einem benachbarten Brennelement. Der Detektor 15 und Motor 10
können auf dem gleichen Brennelement angebracht sein, jedoch werden bei komplexeren Anordnungen genauere Messergebnisse erzielt,
wenn der Motor 10 auf einem Brennelement an der Peripherie und Detektor 15 auf einem Brennelement in der Mitte
oder am entgegengesetzten Ende angebracht wird. Meistens wird der Detektor 15 zweckmässig an einer dem Motor 10 gegenüberliegenden
Brennelementfläche angebracht, um den Empfang von Neutronen vor Wechselwirkung mit dem Spaltstoff möglichst gering
zu halten.
Der Zylinder 17 des Motors 10 enthält in einer Achsialbohrung
29 einen beweglichen Kolben27» in dessen Auesenschicht 33
aus Kunststoff, z. B. Teflon (Polytetrafluoräthylen) eine verkapselte
Neutronenquelle 31 eingeschlossen ist. Die Neutronenquelle kann einen Anteil aus Californium-252 oder ein anderes,
Neutronen durch spontane Spaltung emittierendeβ Isotop enthalten,
wie Plutonium-Beryl oder Antimon-Beryl.
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Durch. Öffnungen 23 und 25 im Zylinder 1? fliesst ein den KoI-.ben
27 zwischen einer dem Neutronendetektor 15 nahe gelegenen
und einer von ihm entfernten Stelle hin und her bewegendes
hydraulisches Arbeitsmittel in die Bohrung 29» Das Arbeitsmittel
besteht aus einer in der entfernten Stellung (am Ende 21) die Neutronenquelle Jl gegen das Brennelement 11 und den
Detektor 15 abschirmenden, wasserstoffhaltigen flüssigkeit,
ζ. B. Wasser.,Der Zylinder 17 soll die für ein Neutronenzählwertverhältnis
der nahen und entfernten Stellung von 160sl ausreichende Länge haben. In einem mit Wasser gefüllten System
beträgt der Neutronenweg zwischen diesen Stellungen meistens 30 cm oder mehr.
Plastik- oder Gummikissen 35 absorbieren die Kolbenstösse und
halten ihn vorzugsweise durch unelastische Kollision an, um
einen Eückstoss oder ein Plattern der Neutronenquelle in den
Endstellungen zu vermeiden.
Ein Regelventil 37» ζ. B. ein elektrisches 4-Wege-Solenoidventil
mit zwei Stellungen und vier Öffnungen, steuert die Arbeitsmittelzufuhr. Die öffnungen 39 und 41 sind mit den Öffnungen
23 bzw. 25 des hydraulischen Zylinders 17 verbunden, während die Öffnungen 43 und 45 mit einem Ablass und einer
Druckmittel quelle verbunden .sind«, In der ersten T@ntj.lsi; ellung
-3Ö98Q9/Q7SÖ
stehen die öffnungen 39 und 43 bzw. 41 und 45 miteinander
in Verbindung, so dass das nahe Zylinderende druckentlastet, das ferne Ende dagegen druckbeaufschlagt und der Kolben 27
in die nahe Stellung am Ends 19 gedruckt wird. Durch Umschalten
des Ventils in die zweite Stellung werden die Anschlüsse umgekehrt und der Kolben wird in die entfernte Stellung am
Ende 21 gedrückt. Das gleiche Ergebnis lässt sich auch mit anderen, bekannten Ventil- oder Steuermitteln erreichen.
In der an die öffnung 45 des Ventils 37 angeschlossenen Wasserversorgung
liegt ein pneumatischer Stossdämpfer oder Puffertank
47, der unter Druck teils mit dem Druckmittel 49 gefüllt
ist, wobei ein Luftraum 51 verbleibt, der die hydraulischen
Stösse oder Schwingungen beim Umschalten des Ventils absorbiert.
Das Regelventil 37 wird durch einen periodischen Zeitgeber elektrisch gesteuert, das in einem ersten Zeitintervall ein
"EIN" Signal und in einem zweiten Zeitintervall ein "AUS" Signal in beliebiger, bekannter elektrischer Signalform, erzeugt.
Der Zeitgeber 53 steuert auch zwei für Strahlungsdetektoren häufig verwandte, Hochfrequenz-Impulszähler 55 und 57·>
die durch je einen, mit dem Zeitgeber 53 elektrisch gekoppelten
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s aer Ϋβτη~
Innenschalter in der Weise aktiviert werden, dass stellungszähler 55 nur in der entfernten Kolbenstellung, der
Nahstellungszähler 57 nur in der nahen Stellung arbeitet. Das
Zeitgebersignal zum Zähler kann gegebenenfalls etwas verzögert
werden, damit der Kolben seine betreffende Endstellung erreicht»
bevor der entsprechende Zähler aktiviert wird·
Das Neutronenzählsignal vom Detektor 15 wird is einen Yerstärker-Diskriminator
59 verstärkt und vorgespannt und nach Übertragung auf die beiden Zähler 55 und- 57 von diesen getrennt
registriert. Der Zählerausgang wird in einen Datenverarbeiter 61, Rechner oder dergleichen gegeben oder abgelesen und durch
einfache Rechnungen verarbeitet. Als Ergebnis erhält man die
Reaktivität des Brennstoffs.
In der Ausbildung der Figur 1 wird vom Meutrosendetektor ein
den Neutronenzählwert darstellendes Signal abwechselnd auf den Zähler 55 und 57 übertragen. In der Figur 2 ist t-^ die Ankunftszeit
des Kolbens 27 in der Hahstellimg und t« die Ankunftszeit
in der Fernstellung, unter jeweiliger Aktivierung des Eera-
bzw. Nahzählers. Bei t^ kehrt 4as Bystes-in-dea-Sustesd ti zurück,
usf. Die unter der Wellenform der ITigua? 2 mit U bezeichneten Flächen entsprechen dem Gesaffitzählwertaateil der Ausgabe
des Neutronendetektors 15« Die senkrechten. Seiten der Flächen
N sind wegen der begrenzten Hubdauer des Kolbens im Zylinder
etwas nach
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innen geneigt. Es ist günstig, die Hubdauer und die Neigung möglichst gering zu halten, so dass die Flächen wie Rechtecke
behandelt werden können, wie die Gleichungen (2) und (3) weiter unten erläutern. Die Fläche N, entspricht der Gesamtzählung
verzögerter Neutronen, einschliesslich der durch Spaltungsvorgänge auf Grund verzögerter Neutronen einer vorhergehenden
Generation erzeugten prompten Neutronen. Der Zählwert verzögerter Neutronen wird also durch das Spaltmaterial
in der Brennelementanordnung vervielfacht. Infolge des Zerfalls
des Zählwerts der verzögerten Neutronen in der Fernstellung der Neutronenquelle 31 ist die Wellenform zwischen
to "und tj, leicht nach unten geneigt. Da die Flächen N^ wie
auch N in den Gleichungen (2) und (3) wie Rechtecke behandelt werden, soll zur Verringerung dieses Zerfalls t,-to im Verhältnis
zu tp-t-, nicht gross sein. Der Hintergrundszählwert BG
muss ebenfalls gemessen und von beiden Zählerausgabewerten abgezogen werden.
Für die Berechnung der Reaktivität in unterkritischen Systemen gilt nach Sjöstrand, "Measurements on a Sub-critical Reactor
Using a Pulsed Neutron Source", Ark. Fys. 11, 234, 1956, die
Gleichung:
= " P-eff N
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7 -
wobei p = Reaktivität des Systems,
Q, = der effektive Anteil der verzögerten Neutronen der
durchschnittlichen gesamten Neutronenemission für jeden Spaltvorgang. Der tatsächliche Anteil der verzögerten Neutronen, β,
ist für jede Spaltstoffart konstant, jedoch gehen wegen ihrer
viel grösseren Durchschnittsenergie mehr prompte Neutronen verloren. Gegebenenfalls kann durch diffusionstheoretische
Berechnungen für die jeweilige Brennstoffanordnung eine· leichte Korrektur vorgenommen werden, vgl. Keepin, "Physics of Nuclear
Kinetics", 172-185, 1965.
N = Gesamtzählwert prompter Neutronen. N, = Gesamtzählwert verzögerter Neutronen.
N = Gesamtzählwert prompter Neutronen. N, = Gesamtzählwert verzögerter Neutronen.
Wie die Figur 2 zeigt, können die Werte N und N, nach den
Gleichungen geschätzt werden:
1V=
worin:
η = Fernzählerwert nach Hintergrundskorrektur,
η = Nahzählerwert nach Hintergrundskorrektur, tg-tn = Zeitintervall für Neutronenquelle in Nahstellung,
t^-tp = Zeitintervall für Neutronenquelle in Fernstellung
■- 10 309 809/0760
Es wurde gefunden, dass für ein U-235 enthaltendes System tp-t, und t^-tp am besten auf 1 Sekunde eingestellt werden,
weil dieser Wert zwischen der maximalen durchschnittlichen Zerfallszeit prompter Neutronen von etwa 0,1 Sek. und der
durchschnittlichen Lebensdauer verzögerter Neutronen von etwa IO Sek. in einem unterkritischen U-235 System liegt. Die
grösste Empfindlichkeit wird erzielt, wenn beide Zeitintervalle
etwa gleich sind.
Die Figur 3 zeigt als weitere Anwendungsmöglichkeit und Ausgestaltung
einen unterirdischen Kernbrennstoffbehälter 65 mit einem Luftraum 67, einer überstehenden Flüssigkeitsschichb
und einer feste und flüssige Stoffe enthaltenden Schicht aus radioaktivem Schlamm 71. Eine Leitung oder ein Standrohr 73
reicht von einer zugänglichen Aussenstelle in den Tankboden und ist gegenüber dem radioaktiven Material und der Flüssigkeit
abgedichtet. Ein fester Zylinder oder eine Scheibe 75
aus Gammastrahlen abschirmendem Material, z. B. Blei, ist über dem Tankboden in der Innenbohrung 77 der Leitung 73 beweglich
und enthält einen diametral ausgerichteten Neutronendetektor
79, z. B. eine U-235 Spaltkammer. Die Scheibe schirmt den Detektor 79 gegen Gammastrahlen ab, aber lässt die meiste Neutronenstrahlung
durch. Der Ausgang des Detektors 79 wird auf Instrumente an der Oberfläche durch ein gegebenenfalls durch
eine schützende Leitung geführtes Kabel 87 übertragen, mit
- 11 -
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der die Scheite 75 in der Bohrung 77 gleichzeitig abgestützt,
gehoben oder gesenkt werden kann. ·
Ein hydraulischer Zylinder 81 ist mit seinem unteren Ende aussen an der Scheibe 75 parallel zur Bohrung 73 befestigt. Der
Zylinder 81 enthält den Kolben 83 mit einer Neutronenquelle und wird durch das wasserstoffhaltige Druckmittel zwischen dem
dem Detektor 79 nahen und fernen Ende des Zylinders 81 hin und her bewegt*
Der Zylinder ist so lang, dass am Detektor 79 bei Bewegung des Kolbens vom nahen zum fernen Ende ein üieutronenflussverhältnis
von 10 zu 1 entsteht. So ist beispielsweise ein 1 m langer'
Zylinder für ein wassergefülltes System mit einer Cf-252 Neutronenquelle
ausreichend. Die Steuerung der periodischen Bewegung der Neutronenquelle und die Übertragung der Ausgabe des
Neutronendetektors kann wie in der Ausbildung der Figur 1 erfolgen«
Lagerbehälter für radioaktives Material enthalten meist nur stark unterkritische Spaltstoffmengen. Die beschriebenen Reaktivitätsmessungen
überschätzen daher den Wert N in der Gleichung erheblich. Dennoch können durch Vergleich des Gesamtzählwerts
verzögerter Neutronen N^ in der obigen Gleichung
-. 12 -
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(2) in. verschiedienen Bereichen oder Höhen, besonders in der
Schlammschicht 71» brauchbare Ergebnisse erhalten werden. Es
besteht also die Möglichkeit, eine Ansammlung von Spaltstoffen
in beliebigem Tankbereich festzustellen und Abhilfe zu schaffen,
lange bevor Gefahr droht.
Die Erfindung ist auch anwendbar bei horizontaler anstatt vertikaler
oder bei sonstiger Bewegung von Neutronenquelle und Detektor durch spaltbares Material oder stärkere Konzentrationen
desselben enthaltende Bereiche.
Die weitere Ausgestaltung der Figuren 4 und 5 eignet sich zur
Verwendung in Systemen dicht an der kritischen Grenze, z. B. bis dicht an die kritische Grenze gefahrenen Kernreaktoren.
Der Motor 91 treibt eine Welle 93» die gegenüber dem Ausgleichsgewicht
97 die verkapselte Neutronenquelle 95 tragt. Vorzugsweise ist die Geschwindigkeit des Motors oder des Antriebs
variabel, damit die OszillätiönsfreqAieiiz der Quelle 95 eingestellt
werden kann. Nicht hur die Masse SöhderÜ aiich die Neutronenabsorption
des Gewichts 97 ist der der Quelle 95 etwa
gleich, so dass in beider Hinsicht ein Ausgleich geschaffen ist.
Gegenüber von der Welle 93 und der Neutronenquelle 95 ist an oder nahe dem Brennelement 103 ein Detektor 101 für den Neu-
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tronenzählwert angebracht. Bei Drehung der Veil© 93 nahe dem
Brennelement entsteht durch Wechselwirkung der rotierenden Neutronenquelle 95 und des Spaltstoffs im Brennelement ein
sinusförmiger Neutronenfluss. Der Detektor 101 empfängt diesen und sendet ein durch die gestrichelte.Kurve der Figur 5
angedeutetes Signal zum Wellenformkomparator 105. Der Detektor
ist z. B. eine mit Bor ausgekleidete, stromförmig arbeitende Ionisierungskammer oder eine impulsförmig arbeitende, mit der
Zählschaltung verbundene Spaltkammer.
Ein mechanisch angeschlossener Wellenformübertrager 99 erzeugt bei Drehung der Welle 93 eine durch die durchgehende Linie der
Figur 5 dargestellte Wellenform. Bei Verwendung eines Elektro-«
motors ohne mechanischen, variablen Antrieb zwischen Motor und Welle kann ein diese Wellenform darstellendes elektrisches Signal
an der Motorwindung abgegriffen werden oder der Übertrager
besteht aus einem an einen geeigneten elektrischen Generator angeschlossenen Tachometer. Der Übertragerausgang ist so phasenorientiert,
dass ein Maximum entsteht, wenn sich die Neutronenquelle 95 in der dem Detektor 101 und Brenne !fiaent 103
nahen Stellung befindet, ein Minimum dagegen in der entfernten Stellung. Infolgedessen erzeugt der Übertrager 99 ein dem Neutronenzählwert
beim Fehlen des Kernbrennstoffs entsprechendes
ι Bezugssignal, das zusammen mit der Ausgabe des Detektors 101
auf den Wellenformkomparator 105 übertragen wird. Der Komparator
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ist ζ. B. ein den Zeitunterschied der Nullübergänge der Bezugs-
und Detektorsignale (Endpunkte des Winkels 0 der Fig. 5) messendes Gerät.
Die Phasenverschiebung des Neutronensignals zum Bezugssignal beruht auf der Verzögerung von der Neutronenemission der Neutronenquelle 95 und zur prompten Neutronenemission bei Spaltung
des Kernbrennstoffs. Ein dem Phasenverschiebungswinkel O entsprechendes Signal wird vom Komparator auf das Datenverarbeitungssystem
107 gegeben oder abgelesen und durch einfache Rechnungen verarbeitet.
Die Abschaltgrenze des Reaktors 1 - k „^ für unterkritische
Systeme ergibt sich genau aus der Gleichung
(4) 1 - keff = 2iTfip cot (Θ) - μ
worin:
k χ.« = effektiver Multiplikationsfaktor,
f - Oszillationsfrequenz der Neutronenquelle, Q = Phasenverschiebungswinkel zwischen Neutronensignalen
des Systems und der Oszillation der Neutronenquelle, 0 = Lebensdauer der prompten Neutronen,
β = Anteil der verzögerten Neutronen.
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Die Grossen £■ und (I sind Eigenschaften des multiplizierenden
Systems und können meist mit ausreichender Genauigkeit geschätzt werden. Die Öszillationsfrequenz der Neutronenquelle
ist VOn den Kennwerten des Motors 91 "bekannt öder kann mit
einem Tachometer gemessen werden. Günstig ist eine Einstellung der Frequenz auf Q = 45°, da dies die Unterscheidung
der Wellenformen der Figur 5 erleichtert.
Anstatt zu rotieren kann die Neutronenquelle auch wie in den
Ausbildungen geiaäss Fig. 1 und 2 hin- und herbewegt werden. Anstatt die Neutronenquelle in der nahen und entfernten Stellung
zu verzögern, kann ein sinusartiger Effekt annäherungsweise auch dadurch erreicht werden, dass die Neutronenquelle
kontinuierlich durch ein wasserstdffhaltiges Mittel hin und her bewegt wird. Bei Verwendung einer Neutronenquelle mit
Kernreaktion verschiedener Elemente, z. B. Antimon und Beryl, kann ein Antimonkolben kontinuierlich in eine Bery!manschette
und aus dieser heraus bewegt werden.
Die Erfindung ermöglicht eine g'enaüe Eeaktivitätsüb'erwachung
bei einfachster Wartung, z. B. in stark unterkritischen Abfallbehältern,
in Lägertanks, oder in bereits dicht an der kritischen Grenze befindlichen Kernreaktoren. Nicht mehr erforderlich
sind komplexe Mehrkanalanalysatoren. Die Verarbeitung der
anfallenden Daten nach Ablesung oder durch einfache Rechner ist
unkompliziert.
- 16 309809/0760
Claims (12)
- Pat ent an sprüciie1J Verfahren zum Überwachen von spaltbarem Material, dadurch gekennzeichnet, dass durch periodische Bewegung einer Neutronenquelle zwischen einer einem Neutronendetektor nahe gelegenen und einer von diesem entfernt gelegenen Stelle ein periodischer Neutronenfluss erzeugt und vom Neutronendetektor empfangen wird.
- 2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Neutronenquelle an der nahen Stelle während eines ersten Zeitintervalls und an der entfernten Stelle während eines zweiten Zeitintervalls verzögert, der Ausgang des Neutronendetektors während beider Zeitintervalle getrennt registriert und , hier-nach das Verhältnis aller prompten Neutronen zu allen Verzögerten Neutronen und die Reaktivität des spaltbaren Materials bestimmt wird·
- 3. Verfahren gemäss Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenformphase des durch Oszillation der Neutronenquelle erzeugten sinusförmigen Neutronenflusses mit der Wellenformphase eines durch Überwachen der Oszillation erzeugten Bezugssignals verglichen und hiernach die Phasenwinkelverschiebung und die Reaktivität bestimmt wird.- 17 -309809/0760
- 4-, Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss irgend einem der Ansprüche 1 - 3> dadurch gekennzeichnet, dass Os-"zillatormittel die neutronenquelle zwischen einer dem Neutronendetektor nahegelegenen und einer von diesem entfernt gelegenen Stelle hin und her "bewegen»
- 5. Vorrichtung gemäss Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet, dassrf*Zählmittel den Ausgang des Neutronendetektors getrennt in der dem Detektor nahen und der diesem fern gelegenen Stellung der Neutronenquelle registrieren.
- 6. Vorrichtung gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oszillatormittel einen die Neutronenquelle so. hin und her' "bewegenden Motor enthalten, dass am Detektor eine Weutronenflussänderung mit annähernder Keehteckwellenform entsteht«
- 7. Vorrichtung gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet ? dass der Motor aus einem an einem Ende nahe dem ieutronendetektor · "befestigten Zylinder und einem in dieses laufenden, hydraulisch betätigten und die Neutronenquelle tragenden Kolben "besteht«.
- 8. Vorrichtung gemäss Anspruch. 7, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Verschiebung des Zylinders und des Neutronendetektors relativ zum spaltbaren Material vorgesehen sind.
- 9. Vorrichtung gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Heutronendetektor und die Oszillatormittel an entgegengesetzten Stellen des spaltbaren Materials an dessen Oberfläche angeordnet sind.
- 10. Vorrichtung gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Neutronenquelle auf einem rotierenden Glied, einer Welle oder dergleichen befestigt ist.
- 11. Vorrichtung gemäss Ansprüchen 4-10, dadurch gekennzeichnet, dass ein wasserstofflialtiges Material zwischen der nahen und der entfernten Stelle liegt.
- 12. Vorrichtung gemäss Ansprüchen 4-10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der nahen und der entfernten Stelle 30 - 100 cm beträgt.3 0 9 8 0 9 / 0 7 S ö
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1972
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