DE2228973A1 - Verfahren zur Herstellung von Poly amidformkorpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Poly amidformkorpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Polyamidformkörpern; sie "betrifft insbesondere ein Verfahren
zur Herstellung von Polyamidformkörpern mit einer verbesserten Wärmebeständigkeit durch Erhöhung der Erweichungstemperatur
eines Polyamids während oder nach der Herstellung eines Formkörpers"
daraus bei gleichzeitiger Beibehaltung der leichten Verformbarkeit. . " '
Es ist bekannt, daß aromatische Polyamide, wie z.B. Polyhexamethylenterephthaiamid
oder Poly-m-phenylenisophthalamid ,
thermisch beständige Polyamide sind, sie sind jedoch schwierig schmelzverformbar, weil ihre hohen Schmelzpunkte nahe bei
ihren Zersetzungspunkten liegen..Andererseits ist bereits
eine fieihe von für die Schmelzverformung geeigneten Polyamiden, wie z.B. Polyhexamethylenadipamid oder Poly-e-caproamid, bekannt,
diese haben jedoch eine schlechtere Wärmebeständigkeit
als die oben erwähnten aromatischen Polyamide aufgrund ihrer
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niedrigen Erweichungspunkte. In diesen Polyamiden ist die leichte Schmelzverformung nicht vereinbar mit einer ausgezeichneten
Wärmebeständigkeit.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung von.Formkörpern mit einer verbesserten Wärmebeständigkeit
anzugeben, die leicht zu Gegenständen verformt werden können.
Es wurde nun gefunden, daß durch Erhitzen eines Polyamids, das 1,4-Dihydroterephthalsäureeinheiten in dem Polymerisatmolekül
enthält, auf eine Temperatur von mindestens 100°C, jedoch unterhalb seiner Wärmezersetzungstemperatur sein Erweichungspunkt
ansteigt und daß dadurch, daß man dieses Erhitzen während oder nach seiner Verformung durchführt, das Polyamid leicht
bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur verformt werden kann und der Erweichungspunkt des Polymerisats nach dem Verformen
erhöht werden kann, wodurch die Wärmebeständigkeit des Formkörpers (geformten Gegenstandes) verbessert wird.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge ein Verfahren zur Herstellung
von Polyamidformkörpern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein 1,4—Dihydroterephthalsäureeinheiten in dem
Polymerisatmolekül enthaltendes Polyamid auf eine Temperatur von mindestens 100 C, jedoch unterhalb seiner Wärmezersetzungstemperatur
erhitzt. „ , ■
Bei dem erf indungsgemäß verwendeten Polyamid handelt es sich
um ein neues Polymerisat, das 1,4-Dihydroterephthalsäiireeinheiten
(-0C-/ V-OO-) enthält. Das erfindungsgemäß verwendete
Polyamid ist ein Homopolyamid, bestehend aus wiederkehrenden Einheiten eines 1,4—Dihydroterephthalsäureamids der Formel
COWH -X-BH-
in der X einen divalenten organischen Rest des Diamins bedeutet,
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oder ein Mischpolyamid, das 1, 4-Dihydrot ereptithalsäureeinheiten
der Formel
( -oc-( Vco- )
in dem Polymerisatmolekül enthält.
Das oben genannte Homopolyamid. kann hergestellt werden durch Polykondensation einer Mischung oder eines Salzes der 1,4-Dihydroterephthaisäure
mit einem Diamin der Formel HpN-X-HE«,
worin X die oben angegebene Bedeutung hat. Ein Teil oder die gesamte 1,4-Dihydroterephthalsäure kann durch ihr funktionelles
Derivat, z.B. ein Säurehalogenid oder einen Ester, ersetzt sein. Das Mischpolyamid kann beispielsweise nach dem folgenden Verfahren
hergestellt werden:
(A) Durch Polykondensation einer Mischung oder eines Salzes einer gemischten Dicarbonsäure, bestehend aus 1,4-Dihydroterephthalsäure
und einer anderen Dicarbonsäure, mit einem Diamin (wobei ein Teil oder die gesamte Dicarbonsäure durch
ein funktionelles Derivat der Dicarbonsäure, wie z.B. ein Säurehalogenid, ein Säureanhydrid oder einen Ester,ersetzt
sein kann);
(B) durch Polykondensation oder Ringöffnungspolymerisation einer co'-Aminocarbonsäure oder ihres Lactams zusammen mit
1,4-Dihydroterephthalsäure (gewöhnlich in Form einer Mischung oder eines Salzes mit einem Diamin) (wobei ein Teil oder die
gesamte 1,4-Dihydroterephthalsäure durch ihr funktionelles
Derivat ersetzt sein kann).
Wenn es sich bei dem 1,4-Dihydroterephthalsäureeinheiten enthaltenden
Polyamid um ein Mischpolyamid handelt·, so sollte der Gehalt an 1,4-Dihydroterephthalsäureeinheiten vorzugsweise
mindestens 5 Mol-%, insbesondere mindestens 30 Mol-%, bezogen
auf die gesamte Oarbonsäurekomponente des Polyamids, betragen. Der Bereich von 5 bis 30 Mol-% ist bevorzugt, wenn es sich
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bei der anderen Komponente um Terephthalsäure oder Adipinsäure
handelt. In anderen Fällen sind mehr als 30 Mol-%
bevorzugt. Unter den Ausdruck Carbonsäurekomponente fallen Dicarbonsäuren, Aminocarbonsäuren und Lactame. Die Menge
der in dem Mischpolyamid enthaltenen 1,4-Dihydroterephthalsäureeinheiten
kann entsprechend dem Verhältnis der eingesetzten Materialien gesteuert werden. Zur Herstellung von
1,4-Dihydroterephthalsäureeinheiten enthaltenden Polyamiden
können Diamine, Dicarbonsäuren, Aminocarbonsäuren und Lactame verwendet werden, die alle dafür bekannt sind, daß sie für
die Herstellung von Polyamiden verwendbar sind.
Beispiele für Diamine sind Ethylendiamin, Trimethylendiamin,
Tetramethylendiamin, Hexamethylendiamin, Octamethylendiamin,
Pentamethylendiamin, Heptamethylendiamin, Nonamethylendiamin,
Decamethylendiamin, TJndecamethylendiamin, Dodecamethylendiamin, α,α1-Dimethy!hexamethylendiamin, Cyclohexylendiamin, ρ,ρ'-Di-(aminocyclohexyl)methan,
Piperazin, m-Xylylendiamin, p-Xylylendiamin,
!!",N'-Diäthyläthylendiamin, NjN'-Dimethyläthylendiamin,
N,N1-Diäthy!hexamethylendiamin, Ν,Ν'-Dimethylhexamethylendiamin,
m-Phenylendiamin, p-Phenylen-diamin und 2-Methylpiperazin,
Beispiele für verwendbare Dicarbonsäuren sind Bernsteinsäure, Adipinsäure, Suberinsäure, Sebacinsäure, Azelainsäure, Hexahydroterephthalsäure,
Hexahydroisophthalsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalindicarbonsäure, Methy!terephthalsäure,
Methylisopthalsäure, 4,4'-Diphenyldicarbonsäure, Diphenylätherdicarbonsäure,
Diphenylsulfondicarbonsaure, Diphenylketondicarbonsäure, Diphenoxyäthandicarbonsäure und Diphenyläthandicarbonsäure,
Beispiele für Aminocarbonsäuren sind £-Aminocapronsäure, p-Aminobenzoesäure,
7-Aminooenanthsäure, 9-Aminononan3äure, c^rundecansäure
und p- und m-Aminomethy!benzoesäure.
2 0 9 8 5 2 / 0 7-7 B
Beispiele für Lactame sind £.-Capr ο lactam, :f-önänt ho lactam,
fcr-Laurolactam und ly-Capryllactam.
Die Herstellung des 1 ,4-Dihydroterephthalsäureeinheiten enthaltenden
Polyamids kann nach jedem gewünschten Polymerisationsverfahren, beispielsweise durch Polymerisation in der Schmelze,
durch Polymerisation in Lösung, durch Grenzflächenpolymerisation oder durch Festphasenpolymerisation erfolgen, aufgrund
seiner Einfachheit ist das Schmelzpolymerisationsverfahren jedoch besonders bevorzugt. Die Polymerisation kann in Gegenwart eines
Verzweigungsmittels, wie z.B. in Gegenwart von Polycarbonsäuren oder Polyaminen mit 3 oder mehr funktioneIlen Gruppen, oder in
Gegenwart eines Mittels zur Regulierung des Molekulargewichtes-, wie z.B. in Gegenwart von Monocarbonsäuren oder Monoaminen,
durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten, 1,4-Dihydroterephthalsäureeinheiten
enthaltenden Polyamide haben weit niedrigere Schmelzpunkte 'als die für ihre gute thermische-Beständigkeit bekannten
Polyamide, wie. z.B. Polyhexamethylenterephthalamid,. und können leicht verarbeitet werden. Das 1,4-Dihydroterephthalsäureeinheiten
enthaltende Polyamid kann einen Erweichungspunkt von nicht mehr als 300 C haben, der seine leichte Verarbeitung ermöglicht,
obwohl dies variiert je nach dem Gehalt an 1,4-Dihydroterephthalsäure,
dem Typ der Diaminkomponente, den Comonomertypen und den Polymerisationsbedingungen. Durch Erhitzen
der erfindungsgemäß verwendeten Polyamide kann ihr Erweichungspunkt
um mindestens 100C erhöht werden.
Polyhexamethylenterephthalamid, das bekanntlich ein typisches Polyamid mit einer guten Wärmebeständigkeit ist, hat einen
Erweichungspunkt von oberhalb 34-O0C und kann kaum schmelzverformt
werden. Im Gegensatz dazu hat ein durch Schmelzpolymerisation eines Nylonsalzes von Hexamethylendiamin und 1,4-Dihydroterephthalsäure
bei 260°C über einen Zeitraum von 20 Minuten hergestelltes Polyamid einen Erweichungspunkt von 155°C und kann
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leicht schmelzverformt werden. Wenn dieses Polyamid mit einem
Erweichungspunkt von 155° C im Verlaufe von 3 Stunden von
110 auf 2500C erhitzt und 2 Stunden lang bei 2500C gehalten
wird, erreicht'sein Erweichungspunkt schließlich einen Wert
von mehr als 3000C. Da der Erweichungspunkt des Polyamids
beim Ansteigen der Erhitzungstemperatur während der Erhitzungsstufe allmählich ansteigt, kann das Polyamid dieser Wärmebehandlung
unterzogen werden, ohne daß- es erweicht.
Wenn ein erfindungsgemäßes Polyamid mit einem Erweichungspunkt
von 155°C beispielsweise innerhalb von 40 Minuten auf 260°C
erhitzt wird, liegt es in der Anfangsstufe des Erhitzens in dem
erweichten Zustand vor. Die Erweichungstemperatur steigt allmählich an und zum Zeitpunkt der Beendigung des Erhitzens
liegt der Erweichungspunkt des Polyamids oberhalb 2600C. Deshalb
erweicht das Polyamid nicht bei 2600C. Wie oben angegeben,
können Polyamide mit variierenden Erweichungspunkten erhalten werden, indem man den Gehalt an 1,4-Dihydroterephthalsäureeinheiten,
den Typ des Diamins, seinen Gehalt, den Typ und den Gehalt der anderen Carbonsäurekomponente oder die Polymerisationsbedingungen
variiert. In jedem !falle haben die durch Einschluß von 1,4-Dihydroterephthalsäureeinheiten erhaltenen
Polyamide Erweichungspunkte und Schmelzpunkte, die eine leichte Schmelzverformung ermöglichen, jedoch können ihre Erweichungspunkte
durch Erhitzen auf eine Temperatur von mindestens 100 C erhöht werden.
Da das erfindungsgemäß verwendete Polyamid die oben angegebenen
Eigenschaften hat, ist es möglich, es durch Erhitzen auf eine Temperatur oberhalb des Anfangserweichungspunktes (oberhalb
des Schmelzpunktes) schmelzzuverformen (melt-shape). Der Erweichungspunkt
wird durch das Erhitzen des Polyamids während oder nach der Verformung erhöht, "was seinerseits zur Verbesserung
seiner Wärmebeständigkeit beiträgt. Da der Erweichungspunkt des erfindungsgemäß verwendeten Polyamids im Laufe der
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Zeit, wenn es auf eine Temperatur von mindestens 1OO°G erhitzt
wird, ansteigt, ist es selbstverständlich, daß die Schmelzpolymerisation
zur Herstellung des erfindungsgemäß verwendeten Polyamids beendet sein sollte, bevor der Erweichungspunkt
des Polyamids so ist, daß er eine Schmelzverformung erlaubt.
Das erfindungsgemäß verwendete Polyamid kann auch Zusätze, wie z.B. einen Licht- oder Wärmestabilisator, ein/Oxydationsmittel,
ein Antistatikmittel, ein Pigment (z.B. Titanoxyd), einen Füllstoff (z.B. Glasfasern) oder einen Farbstoff»enthalten. Diese
Zusätze können vor, während oder nach der Herstellung des Polyamids eingearbeitet werden. Das erfindungsgemäß verwendete Polyamid
kann zu jedem gewünschten Formkörper, z.B.· zu Fasern, Filmen, Folien, Perlen oder Pellets,nach irgendeinem der bekannten
Verfahren verarbeitet werden. Beispiele für typische Verarbeitungsmethoden sind das Schmelzverspinnen, das Trockenverspinnen,
das Naßverspinnen zur Herstellung von Fasern, Schmelz-, Trocken- und Naßverfahren zur Herstellung von Filmen
oder Folien und das Gießen, Spritzverformen, Extrusionsverformen,
Kalandrieren, Pressen usw. zur Herstellung von anderen Formkörpern.
Obwohl das Erhitzen des Polyamids während oder nach der Verformung
bzw» Formgebung durchgeführt werden kann, ist es bevorzugt, daß die Fasern, Filme, Folien, Perlen, Pellets oder anderen
geformten Produkte des Polyamids auf eine Temperatur von mindestens
1000C, jedoch unterhalb seiner thermischen Zersetzungstemperatur erhitzt werden. Wenn die Temperatur konstant ist,
steigt der Erweichungspunkt des Polyamids bei langen Erhitzungszeiten in einem stärkeren Maße an. Wenn die Erhitzungszeit
konstant gehalten wird, steigt der Erweichungspunkt mit höheren Erhitzungstemperaturen in einem größeren Maße an. Wenn die
Erhitzungsbedingungen die gleichen sind, steigt der Erweichungspunkt des Polyamids bei höheren Gehalten an dem Amid von 1,4- .
Dihydroterephthalsaure in einem stärkeren Ausmaß an. Wenn der
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Gehalt an 1,4—Dihydroterephthalsäureamid höher ist, erhält
man einen ungewöhnlich großen Anstieg des Erweichungspunktes bei einer Erhitzungstemperatur von 25O0C oder mehr, selbst
wenn die Erhitzungs.zeit nur etwa 30 Sekunden beträgt. Geeignete
Erhitzungsbedingungen können leicht durch Vorversuche ermittelt werden, obwohl diese differieren entsprechend dem
gewünschten Grad der Erhöhung des Erweichungspunktes, dem Gehalt an 1,4-Dihydroterephthalsäureamid in dem Polymerisat
usw· Wenn es erwünscht ist, die Erhitzungstemperatur auf einen Wert oberhalb des Erweichungspunktes des wärmezubehandelnden
Polymerisats zu erhöhen, ist es bevorzugt, den Formkörper wärmezubehandeln, wenn er in eine Form gebracht ist. Wenn das
Polymerisat auf eine Temperatur unterhalb seines Erweichungspunktes erhitzt wird, ist dies natürlich nicht erforderlich.
Wenn die Erhitzungstemperatur unterhalb 10Q0O liegt, ist es
unmöglich, den Erweichungspunkt des Polyamids zu erhöhen und wenn sie oberhalb der thermischen Zersetzungstemperatur liegt,
zersetzt sich das Polyamid in unerwünschter Weise während des Erhitzensβ
Nach dem erfindungs gemäß en Verfahren kann das Polyamid bei einer verhältnismäßig tiefen Temperatur schmelzverformt werden
und durch Erhitzen des Formkörpers (geformten Gegenstandes) nach der Verformung erhöht sich der Erweichungspunkt des Formkörpers,
was eine Verbesserung seiner Wärmebeständigkeit mit sich bringt. Es ist noch nicht vollständig geklärt, warum sich
der Erweichungspunkt des Polymerisats durch die Wärmebehandlung erhöht. Es wird jedoch angenommen, daß dieses Phänomen auf die
Tatsache zurückzuführen ist, daß zum Zeitpunkt der Wärmebehandlung ein Teil der 1,4— Dihydroterephthalamidkomponente des
Polymerisats während des Erhitzens einer Dehydrierung unterliegt und sich in eine Terephthalamidkomponente umwandelt. Da festgestellt
wurde, daß scharfe Erhitzungsbedingungen das Polymerisat in einem Lösungsmittel unlöslich machen, wird angenommen,
daß dann allmählich eine Vernetzungsreaktion auftritt.
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Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert,
ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. In diesen Beispielen sind alle Teile auf das Gewicht bezogen. Die reduzierte
Viskosität (^L-n/o^ ist ein Wert, der bei 35°C an
Hand einer Lösung des Polymerisats in Schwefelsäure in einer Konzentration von 1,2 g Polymerisat pro 100 ml Lösungsmittel
bestimmt wurde. Der Erweichungspunkt des Polyamids wurde mittels eines Penetrometers bestimmt.
Ein mit einem Rührer, einem Stickstoffeinleitungsrohr und
einem Destillationsauslaß versehener Dreihaiskolben wurde mit 84 Teilen 1,4-Dihydroterephthaisäure, 58 Teilen Hexamethylendiamin
und JOO Teilen Wasser beschickt und diese Verbindungen wurden in einer Stickstoffatmosphäre 30 Minuten lang bei
95°C miteinander umgesetzt. Die Temperatur wurde dann allmählich
erhöht, um das Wasser zu verdampfen. Nach der Entfernung des Wassers wurde die Temperatur auf 2600O gesteigert und die Umsetzung
wurde 20 Minuten lang bei 2600C fortgesetzt. Das erhaltene
Polymerisat hatte eine reduzierte Viskosität von 0,33 und einen Erweichungspunkt von 155°C·
Das Polymerisat wurde bei 1900C spritzverformt und der Formkörper
(geformter Gegenstand) wurde, während er sich in einer Form befand, 20 Minuten lang weiter—erhitzt auf 260°C. Der Formkörper
wurde abgekühlt und aus der Form herausgenommen.. Es
wurde festgestellt, daß das Polymerisat eine reduzierte Viskosität von 0,45 und einen Erweichungspunkt von 2410C hatte.
Wenn der Formkörper weitere 4 Stunden lang auf 2000C erhitzt
wurde, erhöhte sich der Erweichungspunkt des Polymerisats auf 274OC. Das Polymerisat war dann in Schwefelsäure löslich, es
war jedoch in einem organischen Lösungsmittel, wie z.B. o-Eresol,
m-Kresol oder o-Chlorphenol, unlöslich·
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Das obige Polymerisat mit einem Erweichungspunkt von 155°C wurde "bei einem Druck von 100 kg/cm bei 1100G zu einer
Folie ausgewalzt. Im Verlaufe von 3 Stunden wurde die Erhitzungstemperatur von 110 auf 2500C erhöht und die Folie wurde
weitere 2 Stunden lang bei 2500C wärmebehandelt. Der Erweichungspunkt
des Polymerisats stieg auf mehr als 3000C an und man erhielt eine zähe, in verschiedenen Lösungsmitteln
unlöslich Folie.
Der gleiche Reaktor wie in Beispiel 1 wurde mit 43,0 Teilen
Dimethyl-1,4-dihydroterephthalat, 18,5 Teilen Dimethylterephthalat,
36»5 Teilen Hexamethylendiamin und 100 Teilen Toluol beschickt
und diese Verbindungen wurden auf 100 bis 1500C erhitzt.
Das gebildete Methanol wurde durch den Destillationsauslaß entfernt. Wenn praktisch das gesamte Methanol den Reaktor
verlassen hatte, wurde die Reaktionstemperatur erhöht und
das Toluol wurde abgedampft. Nach der Entfernung des Toluols wurde die Umsetzung 30 Minuten lang bei 2000C durchgeführt.
Das erhaltene Polymerisat hatte eine reduzierte Viskosität von 0,31 und einen Erweichungspunkt von 167°C.
Dieses Polymerisat wurde durch Gießen bei 2000C verformt und
der Formkörper wurde 20 Minuten lang auf 2600C erhitzt, während
er sich in einer Form befand," und nach dem Abkühlen wurde er aus der Form herausgenommen. Es wurde festgestellt, daß das
Polymerisat eine reduzierte Viskosität von 0,44 und einen Erweichungspunkt
von 237 C hatte. Wenn der Formkörper weitere 2 Stunden lang von 200 auf 2700C erhitzt und eine Stunde lang
bei 2700C gehalten wurde, stieg der Erweichungspunkt des
Polymerisats auf mehr als 300°C an. Die reduzierte Viskosität betrug 1,52.
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Der gleiche Reaktor wie in Beispiel 1. wurde mit 84 Teilen 1,4-Dihydrotherephthalsäure (50 Mol-% als eine Mischp'olymerisatkomponente),
58 Teilen Hexamethylendiamin, 57 Teilen i-Caprolactam (50 Mol-% als eine weitere Mischpolymerisatkomponente)
und 300 Teilen Wasser beschickt und die Umsetzung wurde 30 Minuten lang bei 95°Q in. einer Stickstoffatmosphäre
durchgeführt. Die Temperatur wurde allmählich erhöht und das Wasser wurde abgedampft. Nach der Entfernung des Wassers
wurde die Temperatur auf 2600G erhöht und die Umsetzung wurde
30 Minuten lang bei 260°C fortgesetzt. Das erhaltene Polymerisat hatte eine reduzierte Viskosität von 0,45 und einen Erweichungspunkt
von 198 C.
Das Polymerisat wurde bei 1500C und einem Druck von 100 kg/cm
zu einem Film ausgewalzt. Der Film wurde eine Stunde lang auf 1700C und 3 Stunden lang auf 200°C erhitzt. Der erhaltene Film
hatte einen Erweichungspunkt von 248 C.
Die gleiche Reaktionsvorrichtung wie in Beispiel 1 wurde mit den in der nachfolgenden Tabelle angegebenen Ausgangsmaterialien
beschickt und dann wurden 300 Teile Wasser zugegeben. Das Wasser wurde durch allmähliches Erhöhen der Temperatur in einer. Stickstoff
atmosphäre abgedampft. Bei Durchführung der Umsetzung unter den in der folgenden Tabelle angegebenen Bedingungen
wurde dann ein Prepolymerisat gebildet. Das Prepolymerisat wurde verformt und unter den in der folgenden Tabelle angegebenen
Bedingungen wärmebehandelt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
2 0 985?/.Π7 7 5
AusEanKsmaterialien | Menge (Teile) |
Anteil | Polymerisat | Zeit | physikalische Eigenschaften |
Erweί | Wärmebehand lungsbedin |
Eigenschaf ten des wär- |
Erwei- chungs- |
|
Art | der an deren |
Herstellungs- beding^ungen |
(Min.) | "Vsp/C | ο hung s- •Dunkt |
gungen | mebehandel- | 233 | ||
Carbon- | Temp. | 0,40 | "(0C) | ten Polymeri sats |
>300 | |||||
.33,6 34,5 |
säure- Kompo- |
15 | 81 | 7jsp/C | >300 | |||||
1,4-Dihydrotere- phthalsäure Decamethy1en- diamin |
23,6 27,2 |
nente** | 15 | 0,43 | 181 | 2000G χ 2 Std. (in einer Form) |
1,20 | 246 | ||
Bei- sp.4 |
1,4-Dihydrotere- phthalsäure m-Xylylendiamin |
28,2 10,5 28,0 |
0 | 260 | 15 | 0,49 | 215 | erhitzt von 1700C auf 240°G inner halb 3 Std. |
||
Bei- sp.5 |
1,4-Dihydrotere- phthalsäure Adipinsäure Hexamethylen diamin |
31,5 12,6 29,2 |
0 | 265 | 20 | 95 | 2000G χ 2 Std. und weiter 25O0C χ Λ Std. |
1,71 | ||
Bei- sp.6 |
1,4-Dihydrotere phthalsäure Sebacinsäure Hexamethylen diamin |
30 | 260 | 20O0G χ 3 Std. (in einer Form |
01,27 | |||||
Bei- sp.7 |
25 | 260 | ||||||||
N) O (O CO
Bei- sp.8 |
1,4-Dihydrotere- phthalsäure p-Aminobenzoesäure Decamethylendiamin |
34,9 7,1 35,8 |
20 | 250 | 20 | 0,31 | 247 | 2200O χ 2 Std. und weiter 2600C χ 1 Std. |
0,76 | >300 |
Bei- sp.9 |
1,4-Dihydrotere- phthalsäure 2,6-Naphthalin- dicarbonsäure Nonamethylen- . diamin |
33,3 4,8 34,8 |
10 | 260 | 20 | 0,43 | 116 | erhitzt von 100°C auf 21O0C inner halb 3 Std. |
0,95 | 231 |
Bei- sp. 10 |
1,4-Dihydrotere phthalsäure 4,4'-Diphenyl- dicarbonsäure Nonamethylen- diamin |
32,3 11,6 37,9 |
20 | 260 | 20 | 0,4? | 235 | -2100C χ 2 Std. und.weiter -2600C χ 1 Std. |
* | >300 |
Bei- sp. 11 |
1,4-Dihydrotere phthalsäure Terephthalsäure Decamethylendiamin |
3,2 36,7 41,3 |
92 | 280 | 10 | 0,31 | 268 | 2600C χ 2 Std. | 0,85 | 279 |
* /M i„ wurde wegen der Unlöslichkeit des Polymerisats in Schwefelsäure nicht gemessen
♦* Anteil der von 1,4-Dihydroterephthaisäure verschiedenen Carbonsäure in der gesamten Carbonsäurekomponente
Claims (9)
- Patentansprüche1 ,J Verfahren zur Herstellung von Polyamidformkörpern,
iadurch gekennzeichnet, daß man ein 1,4—Dihydroterephthaisäur eeinheiten in dem Polymerisatmolekül enthaltendes Polyamid auf eine Temperatur von mindestens 1000C und unterhalb seiner Wärmezersetzungstemperatur erhitzt. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Erhitzen nach dem Verformen des Polyamids durchführt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Erhitzen während der Verformung des Polyamids durchführt .
- 4-, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf eine Temperatur von 100 bis 290°C erhitzt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der 1,4-Dihydroterephthalsäuregehalt mindestens 5 Mol-%,
bezogen auf die Carbonsäurekomponente des Polyamids, beträgt. - 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamid als Diaminkomponente Hexamethylendiamin, Decamethylendiamin oder Xylylendiamin enthält.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamid als eine Dicarbonsäurekomponente Terephthalsäure, Isophthalsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure, Aminobenzoesäure, C-Aminocapronsäure, Diphenyldicarbonsäure oder Naphthalindicarbonsäure enthält.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamid E-Caprolactameinheiten enthält.20985 7/0775
- 9. Verfahren zur Herstellung eines Polyamidformkörpers mit einer verbesserten Wärmebeständigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß man ein 1,4-Dihydroterephthalsäureeinheiten in dem Polymerisatmolekül enthaltendes Polyamid mit einem Erweichungspunkt von weniger als 300 C auf eine Temperatur von mindestens 1000C, jedoch unterhalt) seiner Wärmezersetzungstemperatur während oder nach der Verformung des Polyamids erhitzt, um dadurch den Erweichungspunkt um mindestens 5°G zu erhöhen.■ Ί2098S?/n77S
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