-
Bez.: Tafler für bahnförmiges Gut Die Erfindung betrifft einen Tafler
für bahnförmiges Gut, das von einer Umlenkwalze zwischen zwei Taflerwalzen geführt
ist, die in einem verfahrbaren Wagen gelagert sind, der den Gleitstein einer Geradschubkurbel
darstellt und hin und her bewegt wird.
-
Bahnförmiges Gut, das materialbedingt nicht aufgewickelt werden darf
wie Florware, leicht klebrige oder voluminöse Ware od. dgl. wird z. B. nach dem
Austritt aus einer Wärmebehandlungsmaschine
auf einer Plattform
abgetafelt. Dabei durchläuft das bahnförmige Gut normalerweise eine längere Verweilzone
als beim Wickelvorgang. Die Abtafelung gewährleistet-also eine sanfte Kühlung der
Ware, die durch die beim Tafelvorgang erzeugte Ventilation noch unterstützt wird.
-
Um bahnförmiges Gut abzutafeln, sind Vorrichtungen mit einer Taflerwalze
oder einem Taflerwalzenpaar bekannt, die bzw. das an einen hin- und herschwingenden
Rahmen gelagert ist und mit Hilfe einer umlaufenden endlosen Kette hin und her-bewegt
wird.
-
Diese Vorrichtungen lassen keine hohen Abtafelgeschwindigkeiten zu,
da beim schnellen Richtungswechsel der Taflerwalzen infolge der zwangsläufigen Antriebsverbindung
zu große stoßartige Belastungen an den Umkehrstellen auftreten.
-
Es sind aber auch Abtaflervorrichtungen bekannt, bei denen ein Kurbeltrieb
die Schwenkbewegung der Arme mit den Taflerwalzen bewirkt. Unabhängig von der Antriebsgeschwindigkeit
des Kurbeltriebes folgen dabei die Schwenkarme mit den Taflerwalzen ungefähr einem
sinusförmigen Bewegungsverlauf.
-
Dieser Bewegungsverlauf läßt eine gleichmäßige Abtafelung nur zu,
wenn bestimmte Geschwindigkeitsbereiche nicht verlassen werden. Bei höheren Geschwindigkeiten
der Warenbahn müssen die Taflerarme entsprechend schneller ihre Schwenkbewegung
ausführen.
-
Es ist bekannt, daß bei höheren Warengeschwindigkeiten der Luftwiderstand
und die Massenkräfte der sich bewegenden Bahn den Tafelvorgang negativ beeinflussen.
-
Des weiteren ist ein Abtafler bekannt, dessen Schwenkarme einen Antrieb
aufweisen, der diesen eine von ihren Wendepunkten rückwärts zur Mitte hin aus dem
sinusförmigen Bewegungsverlauf her ausführende starke Beschleunigung erteilt, so
daß die abzutafelnde Bahnstrecke einen Luftimpuls erhält, der die Bahnstrecke mit
einer größeren Amplitude abtafelt und dadurch eine gleichmäßigere Abtafelung gewährleistet.
-
Dieser Tafler weist lediglich noch den Nachteil auf, daß wie bei allen
bekannten Abtaflern das mit konstanter Geschwindigkeit ankommende bahnförmige Gut
über die Tafelbreite mit dauernd wechselnder Geschwindigkeit abgetafelt wird, wodurch
je nach der Differenz in den Geschwindigkeiten oder Bahnspannungen unregelmäßig
verlängerte oder aber verkürzte Tafelamplituden entstehen.
-
Dieser Nachteil haftet auch einer schließlich noch bekannten Vorrichtung
zum Abtafeln von Gewebebahnen an, die zwei in Abstand angeordnete Rahmen aufweist,
in denen oben eine quer verlaufende Welle gelagert ist, die eine Abzugswalze für
die Gewebebahn trägt und deren Rahmen eine Traversierwalzeneinheit unterhalb der
Abzugswalze und parallel zu ihr liegend trägt. Der Antrieb der Abtafelvorrichtung
erfolgt durch zwei kupplungsgesteuerte Kettentriebe zwischen der Welle und der Traversierwalzeneinheit,
von denen ein Kettentrieb in der einen und der andere Kettentrieb in der anderen
Richtung die Traversierwalzeneinheit bewegt, wobei eine Steuerung das abwechselnde
Ein-und Ausrücken der Kupplungen der Kettentriebe bewirkt. Die Walzen der Traversierwalzeneinheit
müssen mit Abstand voneinander angeordnet werden, um die Warenbahn lose zwischen
sich hin und her führen zu können, da durch das abwechselnde Ein- und Ausrücken
der Kupplungen der Kettentriebe ein Nachlaufen der Reversierwalzen in den Endlagen
nicht verhindert werden kann. Dies führt aber zwangsläufig an den Wendepunkten der
Reversierwalzeneinheit zu einem Warenüberschuß, weil die die Abzugswalze tragende
Welle auch dann mit der gleichen Geschwindigkeit umläuft, wenn sich die Reversierwalzeneinheit
in den Wendepunkten befindet. Darüberhinaus ist diese Abtafelvorrichtung sehr aufwendig
und störanfällig.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen Tafler für bahnförmiges
Gut zu schaffen, mit dem sich die Abzugsgeschwindigkeit der ankommenden Bahn anhaltend
exakt nach der Abtafelgeschwindigkeit richtet, so daß es weder an den Wendepunkten
der Abtafelung zu einem Bahnüberschuß kommt noch während des Abtafelvorganges im
mittleren Tafelbereich eine erhöhte Bahnspannung auftritt, was zu einer unregelmäßigen
Verkürzung der Tafelamplitude führt.
-
Ausgehend von einem Tafler für bahnförmiges Gut, das über eine Umlenkwalze
zwischen zwei Taflerwalzen-transportiert wird, die in einem verfahrbaren Wagen gelagert
sind, der durch eine Kurbel hin und her bewegt wird, schlägt die Erfindung zur.
Lösung der gestellten Aufgabe vor, daß die Taflerwalzen gegeneinandergepreßt sind
und einen sich der jeweiligen Geschwindigkeit des Wagens anpassenden Antrieb aufweisen.
-
Der erfindungsgemäße Tafler besitzt eine Kinematik, die dauernd dafür
sorgt, daß diejenige Bahnlänge von den gegeneinandergepreßten, die Warenbahn zwischen
sich rührenden Taflerwalzen abgezogen wird, die jeweils der Abtafelgeschwindigkeit
entspricht und nötig ist, um der sich dauernd ändernden Abtafelgeschwindigkeit ohne
Differenzen in der Warenlänge und ohne Spannungsänderung angepaßt zu sein.
-
Ein sich der jeweiligen-Geschwindigkeit des Wagens anpassender Antrieb
der Taflerwalzen ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung durch zwei feststehende
Zahnstangen gebildet, von denen eine seitlich über den Wellen der Taflerwalzen und
die andere auf der gegenüberliegenden Seite unter den Wellen der Taflerwalzen angeordnet
ist.
-
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es, eine der beiden
Taflerwalzen bei der Hin- und Herbewegung des Wagens abwechselnd durch die beiden
Zahnstangen im gleichen Drehsinn mit der gleichen Geschwindigkeit des Wagens anzutreiben.
-
Für den abwechselnden von den Zahnstangen zu übernehmenden Antrieb
sieht die Erfindung weiter vor, daß die Zahnstangen mit auf einer der Taflerwalzen
abwechselnd kuppelbar angeordneten Zahnrädern im Eingriff sind.
-
Der Antrieb der zweiten Taflerwalze erfolgt nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung in einfacher Weise dadurch, daß ein auf den Wellen der Taflerwalzen
festgelegtes Zahnradpaar im Eingriff ist.
-
Um schließlich die Abtafelgeschwindigkeit auch der Bahngeschwindigkeit
vor den Taflerwalzen genau anpassen zu können, schlägt eine weitere Ausgestaltung
der Erfindung vor, daß vor der Umlenkwalze eine Tänzerwalze von Lagerarmen getragen
ist, die mit einer die Drehzahl der Kurbelschwinge verändernden Einrichtung in Verbindung
stehen.
-
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist die Möglichkeit geschaffen,
eine Veränderung der Schwingungsmittellage der Lagerarme der Tänzerwalze dazu zu
benutzen, die Drehzahl der Kurbel so lange zu variieren, bis die Schwingungsmittellage
von den Lagerarmen wieder erreicht ist.
-
Um die bei frei hängender Warenbahn beim Tafeln auftretenden Luft-
und Massenkräfte auszuschalten, wird nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung
die Plattform, auf der die Ware abgetafelt wird, entsprechend der wachsenden Stapelhöhe
abgesenkt, so daß die gegeneinander gepreßten Taflerwalzen sich unmittelbar über
dem abgetafelten Stapel hin und her bewegen.
-
Versuche mit dem erfindungsgemäßen Abtafler haben erwiesen, daß sowohl
bei einer niedrigen Bahngeschwindigkeit die mit bekannten Taflern üblichen Zwischenfalten
nicht auftreten wie auch bei
hoher Bahngeschwindigkeit keine unkontrollierte
Tafelung entsteht, die infolge der dabei auftretenden Luft- und Massenkräfte an
der Bahn bei bekannten Taflern immer wieder zur Verringerung der Tafelgeschwindigkeit
zwingt.
-
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Taflers ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
-
Fig. 1 zeigt den Tafler in einer Seitenansicht und Fig. 2 das Taflerwalzenpaar
in Perspektive.
-
Eine Warenbahn 1 verläßt in Richtung des Pfeiles 2 mit konstanter
Geschwindigkeit eine nicht dargestellte Behandlungsmaschine und umschlingt Umlenkwalzen
3 und 4, um dazwischen von einer Tänzerwalze 5 auf Spannung gehalten zu werden,
während sie um eine weitere Umlenkwalze 6 von zwei Taflerwalzen 7 und 8 abgezogen
wird. Die Taflerwalzen 7 und 8 sind beidseitig im Rahmen eines Wagens 9 gelagert,
der über zwei Rollenpaare 10 auf Je einer feststehenden Schiene 11 verfahrbar ist.
-
An den Wagen 9 greift ein Kurbeltrieb 12 an, der über eine nicht dargestellte
Einrichtung seine Drehzahl ändert, wenn beidseitig der Tänzerwalze 5 angeordnete
Lagerarme 13 die vorbestimmte Schwingungsmittellage verlassen.
-
In Fig. 2 ist der Antrieb der Taflerwalzen 7 und 8 veranschaulicht.
Dieser erfolgt mit der Hin- und Herbewegung des Wagens 9 abwechselnd über feststehende
Zahnstangen 14 und 15. Dazu ist die Zahnstange 14 seitlich über den Wellen derk
Taflerwalzen 7 und 8 und die Zahnstange 15 auf der gegenüberliegenden Seite unter
den Wellen der Taflerwalzen 7 und 8 angeordnet. Auf der Achse der Taflerwalze 7
gelagerte Zahnräder 16 und 17 stehen mit den Zahnstangen 14 bzw. 15 im Eingriff
und werden durch je eine nicht dargestellte Elektromagnetkupplung abwechselnd mit
der Achse der Taflerwalze gekuppelt, so daß die Taflerwalze unabhängig von der Bewegungsrichtung
des Wagens 9 ihre Drehrichtung beibehält.
-
Ein auf der Welle der TaSlerwalzen 7 und 8 aufgekeiltes Zahnradpaar
18 und 19 bewirkt den Antrieb der Taflerwalze 8 im entgegengesetzten Drehsinn der
Taflerwalze 9. Auf diese Weise ist
mit dem erfindungsgemäßen Tafler
sichergestellt, daß die für die Abtafelung erforderliche Bahnstrecke exakt mit der
Jeweiligen Abtafelgeschwindigkeit von den Taflerwalzen 7 und 8 abgezogen wird.