DE2224932B1 - Vorgreifersteuerung fuer bogenrotationsdruckmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorgreifersteuerung für Druckmaschinen mit einer den Vorgreifermechanismus tragenden Hohlwelle und einer die Vorgreifer über einen Antriebshebel oszillierend antreibenden, auf einer Eintourenwelle angebrachten Kurvenscheibe, wobei der Antriebshebel an einem Ende der Hohlwelle befestigt ist und unter der Wirkung einer in der Hohlwelle angeordneten Torsionsfeder steht, deren vom Antriebshebel abgewandtes Ende an einer in der Hohlwelle drehbar gelagerten und von einer weiteren Kurvenscheibe gedrehten Lagerachse befestigt ist.

Aus der deutschen Patentschrift 834107 ist eine Vorgreifersteuerung für Bogendruckmaschinen bekannt, bei der in der Hohlwelle des Vorgreifers eine Torsionsfeder untergebracht ist, deren eines Ende über die Hohlwelle an einen kurvengesteuerten Hebel angelenkt ist und deren anderes Ende über einen in der Hohlwelle drehbar gelagerten Zapfen auf einen gleichfalls kurvengesteuerten Hebel einwirkt. Zweck der Torsionsfeder ist, die Kurvenrollen der beiden Kurvensteuerungen gegen die Steuerkurven zu drükken. Die Steuerung des zuletzt genannten Hebels ist derart, daß die Spannung der Torsionsfeder praktisch konstant gehalten wird. Der zusätzlich erforderliche Kurvenmechanismus zum Konstanthalten der Federspannung bedeutet einen erheblichen Aufwand.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen, billigen und wenig Raum erfordernden Mitteln die Federkräfte in einem für die Funktion des Vorgreiferantriebes günstigen Bereich zu halten. Die Lösung des Problems besteht darin, daß an der Lagerachse ein Kreisexzenter vorgesehen ist und daß an dessen der Symmetrieachse der Lagerachse nächstgelegenem Kurvenabschnitt eine Kette angelenkt ist, die derart mit einer auf der Eintourenwelle angeordneten Kurbel verbunden ist, daß sich die Kette bei jeder Hin- und Rückdrehung der Hohlwelle auf dem Kreisexzenter auf- bzw. von diesem abwickelt.

Mit dem an der Lagerachse vorgesehenen, einfach und billig herzustellenden Kreisexzenter kann ein Anschwellen der Spannung der Torsionsfeder während der Vorgreiferhin- und -rückbewegung nahezu ganz vermieden werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Fördergeschwindigkeit des Vorgreifers ohne großen Aufwand wesentlich zu erhöhen.

Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt

ίο Fig. 1 den schematischen Aufbau eines Vorgreiferantriebes nach der Erfindung,

Fig. 2 eine Draufsicht auf dieselbe Vorrichtung, wobei Teile im Schnitt dargestellt sind,

Fi g. 3 einen Federausgleich des Vorgreiferantriebs nach der Erfindung,

Fig. 4 bis 6 Diagramme.

Auf der Eintourenwelle 1 des in Fig. 2 dargestellten Druckzylinders 2 ist an der Antriebsseite der Maschine vor dem Antriebszahnrad 3 eine Steuerkurve 4 für den Antrieb des Vorgreifermechanismus vorgesehen. Die Eintourenwelle 1 des Druckzylinders 2 ist in Gleitlagern 5 und 6 in den Seitenwänden 7 und 8 der Druckmaschine gelagert. Auf der Steuerkurve 4 läuft eine Kurvenrolle 9, die drehbar in einem Rollenhebel 10 gelagert ist. Dieser Rollenhebel 10 ist verschwenkbar auf einem Lagerbolzen 11 angeordnet, der von der Seitenwand 7 getragen wird. Über eine Koppel 12 ist der Rollenhebel 10 an einen Antriebshebel 13 angelenkt, der fest mit einem Bolzen 14 ver- bunden ist. Der Bolzen 14 verschließt das Ende einer Hohlwelle 15 und ist mit dieser fest verbunden.

Die Hohlwelle 15 trägt die Vorgreif erschiene 16 über zwei Lagerhebel 17 und 18 und ist in den Seitenwänden 7 und 8 durch Gleitlager 19 und 20 gelagert.

Innerhalb der Hohlwelle 15 erstreckt sich eine Torsionsfeder 21, die an dem zuvor erwähnten Bolzen 14 mit einem Ende befestigt ist und deren anderes Ende mit einer Lagerachse 22 fest verbunden ist. Diese Lagerachse 22 ist an dem Ende der Hohlwelle 15, das dem Bolzen 14 gegenüberliegt, drehbar in Nadellagern 23 angeordnet. Das aus der Hohlwelle 15 hervorragende freie Ende der Lagerachse 22 ist, wie insbesondere Fig. 3 zu entnehmen ist, mit einem Rreisexzenter 24 versehen. Der Kreisexzenter 24 ist exzentrisch zur Symmetrieachse 25 der Lagerachse 22 angeordnet. In seinem der Symmetrieachse 25 nächstgelegenen Kurventeil ist eine Kette 26 befestigt, und zwar derart, daß sie sich beim Hin- und Herdrehen der Lagerachse 22 auf die Kurvenfläche 27 des Kreisexzenters 24 auf- bzw. abwickelt. Das andere Ende der Kette 26 ist mit einer Kurbel 28 verbunden, die auf dem aus der Lagermitte der Seitenwand 8 hervorragenden Ende der Eintourenwelle 1 des Druckzylinders 2 versplintet ist.

Bei einer Umdrehung des Druckzylinders 2 wird durch die Ausbildung der Steuerkurve 4 der Rollenhebel 10 und damit auch der Antriebshebel 13 von der ausgezogenen in die gestrichelte Stellung und wieder zurück geschwenkt. Dabei vollführt die Vorgreiferschiene 16 die Bewegung hin zum Anlegetisch und mit dem erfaßten Bogen zurück zum Druckzylinder 2. Die Torsionsfeder 21 ist vorgespannt und bewirkt dadurch über den Antriebshebel 13, die Koppel 12 und den Rollenhebel 10, daß die Kurvemolle 9 stets gegen die Lauffläche der Steuerkurve 4 gepreßt wird. Da die Kurbel 28 gleichfalls mit dem Druckzylinder 2 rotiert, dreht sie über Kette 26 die Lagerachse 22 derart, daß sich die Vorspannung der Torsionsfeder 21 während

des Vorgreiferhubes nur geringfügig oder gar nicht ändert.

Durch entsprechende Ausbildung der Kurvenfläche 27 des Kreisexzenters 24 kann die Änderung der Vorspannung der Torsionsfeder 21 während des Arbeitszyklusses wunschgemäß variiert werden. Ferner besteht die Möglichkeit, durch Verstellen des Kreisexzenters 24 auf der Lagerachse 22 die Vorspannung der Torsionsfeder 21 einzustellen.

Die Wirkungweise des Vorgreiferantriebs nach der Erfindung mit Federausgleich wird im folgenden an Hand der F i g. 4 bis 6 erläutert.

F i g. 4 zeigt ein Weg-Zeit-Schaubild, bei dem auf der Abszisse die Zeit f„ in Winkelgraden und auf der Ordinate die Schwenkwinkel α des Antriebshebels 13 bzw. β der Lagerachse 22 eingetragen sind.

Der vom Antriebshebel 13 zurückgelegte Schwenkwinkel in der Zeiteinheit ist durch die Kurve c dargestellt, während die Kurve / den Drehwinkel der Lagerachse 22 charakterisiert. Zur Zeit t_x hat beispielsweise der Antriebshebel 13 den Schwenkwinkel Ci₁ zurückgelegt, während zur gleichen Zeit die Lagerachse 22 um den Winkel ß_x gedreht worden ist. In diesem Augenblick beträgt somit die Schwenkwinkeldifferenz Cu₁ — ß_x = γ_ν d.h. die Vorspannung der Torsionsfeder 21 hat sich geringfügig vergrößert, weil der Antriebshebel 13 der Lagerachse 22 vorauseilt. Beim Zurückschwenken der Vorgreiferschiene 16 dagegen eilt die Lagerachse 22 vor, so daß wieder ein geringfügiges Anwachsen der Vorspannung der Torsionsfeder 21 erfolgt. Lediglich in den Umkehrpunkten, also bei der Übernahme und Abgabe des Bogens durch die Vorgreifer, entspricht die Vorspannung der Torsionsfeder 21 annähernd der vorgegebenen Größe. Dieses ständige An- und Abschwellen des Winkels y, der Schwenkwinkeldifferenz zwischen Antriebshebel 13 und Lagerachse 22, zeigt die Fig. 5.

In F i g. 6 ist die Federkennlinie h der Torsionsfeder 21 aufgezeichnet, wobei das jeweilige Moment in Abhängigkeit von dem Federweg, dem Schwenkwinkel oder Torsionswinkel der Torsionsfeder 21 dargestellt ist. a„ ist die Verdrehung der Torsionsfeder 21 für das Vorspannmoment M₀. Würde die Lagerachse 22 während des Arbeitszyklusses nicht mitgedreht, so entstünde zu der Vorspannung eine weitere Tordierung der Torsionsfeder 21 um den Schwenkwinkel a_max. Dadurch würde das von der Torsionsfeder 21 erzeugte Moment auf M_max anwachsen. Auf Grund des Mitdrehens der Lagerachse 22 über Kurbel 28 und Kette 26 erfolgt nur eine geringfügige weitere Torsion um den Winkel γ, so daß das tatsächlich von der Torsionsfeder 21 erzeugte Moment lediglich auf M₁ maximal anwächst.

Auf Grund der Vorgreiferbewegung und des Mitdrehens der Lagerachse 22 über das Ersatzgetriebe ergibt sich, wie die Schaubilder gemäß den F i g. 4 bis 6 zeigen, an den Stellen größerer Beschleunigung bzw. Verzögerung ein geringfügiges Anwachsen der Vorspannung der Torsionsfeder 21, während sich an den Stellen, an denen die Beschleunigung und Verzögerung etwa dem Wert 0 entspricht, praktisch nur die vorgegebene Vorspannung auswirkt. Dies hat zur Folge, daß in den Beschleunigungs- und Verzögerungsphasen durch die geringfügige Steigerung der Torsionskräfte das Abheben der Kurvenrolle 9 von der Steuerkurve 4 verhindert wird. Sowohl diese Tatsache, als auch das Vermeiden eines stärkeren Anschwellens der Torsionskräfte ermöglicht wesentlich höhere Förderungsgeschwindigkeiten des Vorgreiferantriebs als ohne den erfindungsgemäßen Federausgleich. Durch die annähernd gleichmäßige Belastung der Torsionsfeder oder der Torsionsstäbe wird die Bruchsicherheit erheblich erhöht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorgreifersteuerung für Bogenrotations-Druckmaschinen mit einer den Vorgreifermechanismus tragenden Hohlwelle und einer die Vorgreifer über einen Antriebshebel oszillierend antreibenden, auf einer Eintourenwelle angebrachten Kurvenscheibe, wobei der Antriebshebel an einem Ende der Hohlwelle befestigt ist und unter der Wirkung einer in der Hohlwelle angeordneten Torsionsfeder steht, deren vom Antriebshebel abgewandtes Ende an einer in der Hohlwelle drehbar gelagerten und von einer weiteren Kuvenscheibe gedrehten Lagerachse befestigt ist, dadurch gekennnzeichnet, daß an der Lagerachse (22) ein Kreisexzenter (24) vorgesehen ist und daß an dessen der Symmetrieachse (25) der Lagerachse (22) nächstgelegenen Kurvenabschnitt eine Kette (26) angelenkt ist, die derart mit einer auf der Eintourenwelle (1) angeordneten Kurbel (28) verbunden ist, daß sich die Kette (26) bei jeder Hin- und Rückdrehung der Hohlwelle (15) auf dem Kreisexzenter (24) auf- bzw. von diesem abwickelt.