DE2218394C3 - Aerosol-Sprühvorrichtung für die intrakutane oder epikutane Verabreichung eines Arzneimittels, Desinfektionsmittels, kosmetischen Präparates o.dgl - Google Patents
Aerosol-Sprühvorrichtung für die intrakutane oder epikutane Verabreichung eines Arzneimittels, Desinfektionsmittels, kosmetischen Präparates o.dglInfo
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Description
30
Es sind bereits verschiedene Hilfsmittel und Methoden für das Aufbringen von Wirkstoffen auf die Haut
oder das Einbringen in die Oberhaut vorgeschlagen worden. Vor der Impfung beispielsweise wird eine
begrenzte Hautfläche desinfiziert, indem der für die Injektion vorgesehene Hautbezirk mit einem Wattebausch
oder Mulltupfer abgerieben wird, der mit einem geeigneten Desinfektionsmittel getränkt ist. Hierbei
wird zwar eine gewisse Desinfektionswirkung erzielt, die aber auf die obere Hautschicht beschränkt ist. In
tiefer liegenden Hautschichten ist die Desinfektionswirkung nicht ausreichend, was zu Schwierigkeiten führen
kann. Bei bestimmten anderen Behandlungen besteht das Problem, andere Wirkstoffe als Desinfektionsmittel
ausreichend tief in die Haut oder Oberhaut einzubringen.
Gewisse Wirkstoffe, wie Deodorantien, werden heute in Aerosoldosen auf den Markt gebracht. Aerosoldosen,
die mit bekannten Düsen ausgestattet sind, eignen sich nicht gut für das Auftragen bestimmter Präparate oder
die Ausführung bestimmter Behandlungen, insbesondere wenn nur eine begrenzte Hautfläche behandelt
werden soll, wenn das für die Behandlung verwendete Präparat für die Umgebung schädlich oder gefährlich ist
oder wenn man wünscht, das Präparat unter guter Kontrolle der Dosis je Quadratzentimeter Hautfläche
aufzutragen.
Aus der DE-PS 4 76 990 ist eine Augenspülwanne bekannt, die dichtend an das Auge angesetzt werden
kann. Aus einem von Hand betätigten Spritzzylinder kann über Bodenöffnungen Spülflüssigkeit in die Wanne
eingespritzt und nach Gebrauch durch Zurückziehen des Kolbens wieder im Spritzzylinder gesammelt
werden. Diese bekannte Augenwanne ist für den anmeldungsgemäßen Zweck nicht vorgesehen und auch
nicht geeignet, denn es ist mit ihr nicht möglich, unter dem Druck eines Trägergases stehende Mittel in
dosierter Menge abzusprühen, und sie ist ferner mit dem Nachteil behaftet, daß sie mit zwei Händen manipuliert
werden muß.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Aerosol-Sprühvorrichtung
für die intrakutane oder epikutane Verabreichung eines Arzneimittels, Desinfektionsmittels, kosmetischen
Präparates o. dgl. auf einer genau Degrenzten Hautfläche unter Vermeidung einer Verteilung des
Produktes über den abgegrenzten Hautbezirk hinaus anzugeben. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher beschrieben. In dieser ist
F i g. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer
Ausführungsform der Erfindung und
F i g. 2 eine Draufsicht auf einen Teil der Vorrichtung von F ig. 1.
In F i g. 1 ist eine Sprühvorrichtung zur Desinfektion der Haut dargestellt. Das Desinfektionsmittel ist in einer
an sich bekannten Aerosoldose 1 eingeschlossen, die außerdem noch ein unter Überdruck stehendes
geeignetes Treibgas enthält. Ein Mündungsrohr 2 ist mit einem Ventil 3 derart verbunden, daß das Ventil 3
geöffnet wird und Desinfektionsmittel in Aerosolform durch das Mündungsrohr 2 ausströmt, wenn dieses in
Richtung auf das Ventil 3 hin gedrückt wird.
Auf dem Mündungsrohr 2 ist eine Düse 4 angeordnet, deren Außenkante 5 verhältnismäßig scharf ist. Die
Düse 4 schließt einen offenen Hohlraum 6 ein, der durch eine Düsenöffnung 7 mit dem Mündungsrohr 2 in
Verbindung steht. An einem Ende weist die Düse 4 einen Flansch 8 auf, der mit Wülsten 9 versehen ist, die
zusammen mit den entsprechenden Teilen der Aerosoldose 1 eine Führungseinrichtung für die radiale
Bewegung der Düse 4 zusammen mit dem Mündungsrohr 2 in bezug auf die Aerosoldose 1 bilden.
Wenn die Sprühvorrichtung zur Desinfektion der Haut, beispielsweise vor einer Injektion, verwendet
werden soll, wird die Aerosoldose 1 derart auf die Injektionsstelle gebracht, daß die Kante 5 der Düse 4 an
der Haut anliegt. Die Kante 5 ist verhältnismäßig scharf, so daß sie eine Abdichtung für den geschlossenen Raum
6 zwischen der Düse 4 und der zu desinfizierenden Hautfläche bildet. Wenn die Aerosoldose gegen die
Haut gepreßt wird, werden Düse 4 und Mündungsrohr 2 gegen das Ventil 3 gedrückt, das dadurch geöffnet wird,
so daß Desinfektionsmittel in Aerosoiform durch das Mündungsrohr 2 in den Hohlraum 6 ausströmt. Auf der
durch die Kante 5 begrenzten Hautoberfläche ist dann Desinfektionsmittel in flüssiger Form vorhanden, das
durch den in dem Hohlraum 6 herrschenden Überdruck infolge der öffnung des Ventils 3 in die Hautschichten
unterhalb des begrenzten Hautbezirkes eingepreßt wird. Wenn die Desinfektion beendet ist, wird die
Aerosoldose 1 mit der Düse 4 von der Haut abgenommen, worauf die Düse 4 und das Mündungsrohr
2 infolge ihrer Elastizität in ihre ursprüngliche Lage in bezug auf die Aerosoldose 1 zurückkehren, so daß das
Ventil 3 geschlossen wird. Der von der Kante 5 erzeugte Eindruck in der Haut rings um die desinfizierte Fläche
bildet durch vorübergehende Hyperämie eine vorübergehende Hautrötung, die Lage und Ausdehnung der
Fläche markiert, so daß eine richtige Lokalisierung der nachfolgenden Injektion erleichtert wird.
Es ist auch möglich, die Erfindung für Behandlungen in der Mundhöhle zu verwenden, beispielsweise zum
Auftragen von Lokalanästhetika. In diesem Falle hängt die Form der Düse von der Form der zu behandelnden
Fläche in der Mundhöhle ab, so daß die Düse in der Regel nicht die in der Zeichnung dargestellte rotationssymmetrische
Form hat
Die Vorrichtung eignet sich auch zum Auftragen solcher Präparate, die nicht auf eine unbegrenzte Fläche
aufgetragen werden dürfen. Ein Beispiel hierfür sind Deodorantien, die Propanthelinbromid enthalten, dessen
Berührung mit den Luftwegen oder den Augen zu vermeiden ist Durch Verwendung einer Vorrichtung
ähnlich derjenigen von Fig. 1, die mit einer Düse von geeigneter Form ausgestattet ist, wird verhindert daß
das Deodorant die Luftwege oder die Augen erreicht wenn die Achselhöhlen behandelt werden.
Bei der vorstehend anhand von F i g. 1 beschriebenen Ausführungsform war das Desinfektionsmittel in der
Aerosoldose 1 eingeschlossen und wurde in der Form eines Aerosols aufgesprüht. Aus verschiedenen Gründen
ist es manchmal vorzuziehen, Arzneimittel, Desinfektionsmittel, kosmetische Präparate o. dgL nicht
als Aerosol, sondern in anderer Form aufzubringen. Beispielsweise kann die Behandlung durch Auftragen
des Wirkstoffes in Form einer Paste oder einer mit flüssigem Wirkstoff getränkten Kompresse auf die zu
behandelnde Hautstelle erfolgen. Dann wird auf die behandelte Hautstelle die Düse 4 einer Vorrichtung
ähnlich derjenigen von F i g. 1 aufgesetzt wobei der einzige Unterschied darin besteht, daß die Aerosoldose
1 lediglich Treibgas unter Überdruck enthält
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Aerosol-Sprühvorrichtung für die intrakutane oder epikutane Verabreichung eines Arzneimittels,
Desinfektionsmittels, kosmetischen Präparates o. dgl. in Form einer Paste, Salbe, Flüssigkeit oder
eines Gases unter Druck mit einer Sprühdüse, die durch ein Ventil mit einer Aerosoldose verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (4) einen Hohlraum (6) einschließt, der zu einer
plastisch nicht verformbaren Kante (5) der Düse (4) hin offen ist und durch eine Düsenöffnung (7) mit
dem Innenraum der Aerosoldose (1) über ein Ventil (3) in Verbindung steht, das geöffnet wird, wenn die
Düse (4) gegen die Haut gedruckt wird.
2. Aerosol-Sprühvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (4) mit
Führungselementen, z.B. einem Flansch (8) oder Wülsten (9), ausgestattet ist, die die Radialbewegung
der Düse in bezug auf die Aerosoldose (1) lenken.
3. Aerosol-Sprühvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente
eine Endfläche haben, die parallel zu einer Ebene durch die Kante (5) liegt und die maximale
Axialbewegung der Düse (4) in einer Richtung begrenzt
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