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"Objektträgerfinger für Mikroskop" Die Erfindung betrifft Mikroskopo
bj ektträger und insbesondere eine verbesserte Einrichtung zur Halterung von das
Objektglas tragenden Fingern bei durchleuchteten Objektträgern.
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Mikroskopobjektträgerfinger werden dazu benutzt, ein prepariertes
Mikroskopobjektglas auf einem durchleuchteten oder durchstrahlten Objektträger festzuhalten.
Sie sind steife Glieder, die mittels Schrauben an einem Querschieber befestigt sind,
der sich rechtwinklig zum Hauptobjektträger bewegen lässt, dessen Halterung gewöhnlich
in
Bezug auf den Beobachter hin- und herbeweglich ist.
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Eine Schwierigkeit bei vorhandenen Objektträgern und Fingern ist darin
zu sehen, dass durch die Befestigungsschrauben Drehkräfte übertragen werden, die
den Fingern Bewegungen erteilen, welche oftmals so stark sind, dass sie die Finger
veranlassen, ein prepariertes Objektglas aus dem schmalen Fokalbereich bzw. Schärfenbereich
oder Schärfenumgrenzung herauszuheben, die durch ein starkes Mikroskopobjektiv geboten
wird. Diese Erscheinung wirkt sich auf die mikroskopiere-cle Person äusserst störend
aus, da sie dann die Schärfe des Mikroskops neu einstellen muss und sich selbst
in Bezug auf die neue Position wieder orientieren muss. Die bekannten Objektträgerfinger
und ihre Befestigungen bzw. Halterungen können dieses Problem nicht zufriedenstellend
lösen, da sie alle so beschaffen sind, dass sie mehr oder weniger Drehkräfte auf
das Objektglas übertragen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, diese zu den genannten
Störungen führenden Drehkräfte der Objektträgerfinger zu vermeiden. Diese Aufgabe
wird gelöst durch eine neuartige Halterungsvorrichtung, bei der anstelle der herkömmlichen
Schraube der Finger mit Hilfe einer gerändelten, mit einer Schulter versehenen Schraube
befestigt wird, die in Verbindung mit einer nach unten wirkenden Feder verwendet
wird. Jeder Finger kann ausserdem mit einer kleinen Unterlage versehen werden, die
wie ein Drehpunkt oder Gelenkpunkt wirkt.
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Auf diese Weise drücken die Federn die Finger leicht nach unten auf
den flachen Hauptobjektträger, wodurch das preparierte Objektglas mit dem Objektträger
in Schnappberührung tritt. Da der Hauptobjektträger sowohl äusserst flach ist als
auch lotrecht zur optischen Achse
des Mikroskops liegt und da das
preparierte Objektglas dann, wenn es mit dem Objektträger in gleitender Berührung
steht, durch schnittlich'> eben ist, wird für diese Art der Befestigung der Finger
auf einem durchstrahlten Objektträger das obige Problem beseitigt, dass das preparierte
Objektglas während der-Durchstrahlung aus dem Fokal- oder Schärfenbereich herausgehoben
wird.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels, das eine perspektivische, auseinandergezogene Ansicht eines
Mikroskopobjektträgers zeigt, näher erläutert.
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Der Objektträger 12 besitzt eine längliche Offnung 14. Die Oberseite
16 des Objektträgers 12 ist im wesentlichen eben, und die Ebene der Oberfläche 16
liegt lotrecht zu der optischen Achse 18 eines Mikroskops. Der Objektträger 12 ist
nicht nur senkrecht fokussierbar, sondern auch in nicht dargestellten waagerechten
Führungen gleitend gelagert, so dass er in der Richtung bewegbar ist, die in der
Sprache des Mikroskopierenden als "Nord-Süd't-Richtung bezeichnet wird, wie dies
durch die dreiachsige Kompassrose 20 ersichtlich ist, d.h.
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also in Richtung auf den Mikroskopierenden hin und von ihm weg bewegbar
ist. Da eine unter dem Objektträger befindliche Lichtquelle Lichtstrahlen längs
der Achse 18 aussendet, ist die Öffnung 14 so gestaltet, dass ihre Längsachse parallel
zu dieser Nord-Süd-Richtung liegt, um dadurch eine Unterbrechung dieser Lichtstrahlen
während der Nord-Sücl-Durchstrahlung oder -Abtastung des Objektträgers 12 zu vermeiden.
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In zu dem Objektträger 12 gehörenden Führungen ist ein Querschieber
22 gelagert, der im wesentlichen in Ost-West-Richtung gleitet. Der Querschieber
22 weist zwei Sätze Bohrungen auf, von denen jede eine
verhältnismässig
grosse Gewindebohrung 24 enthält, die von kleineren glattwandigen Bohrungen 26 flankiert
wird. Es sind ferner Objektträgerfinger 28 und 30 vorgesehen, von denen der Finger
28 eine Feder aufweist, die auf ein gebogenes Ende 32 des Fingers 28 in an sich
bekannter Weise einwirkt, um ein prepariertes Objektglas waagerecht gegen die Anschläge
34 und den Teil 36 des Fingers 30 zu drücken, so dass das Objektglas während der
Durchstrahlungs- oder Abtastbewegungen unbeweglich bezüglich des Querschiebers 22
und rechtwinklig zu den Nord-Süd- und Ost-West-Richtungen gehalten wird. Derartige
Abtastbewegungen werden mit Hilfe von Knöpfen durchgeführt, die nicht dargestellte
Zahnstangen- und Ritzel rad mechanismen antreiben, um die gewünschten Bewegungen
auf den Objektträger 12 und den Querschieber 22 so zu übertragen, wie dies bereits
bekannt ist. Derartige Mechanismen bilden deshalb keinen ß oäl der Erfindung.
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Die Finger 28 und 30 sind beide in Bezug auf vertikales Verbiegen
steif, obgleich der Finger 28, wie oben erwähnt, so gegliedert ist, dass er auf
ein prepariertes Objektglas einen waagerechten Druck ausübt.
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Die Finger 28 und 30 sind jeder mit einem Paar Stifte 38 versehen,
die aus ihren Unterseiten herausragen und frei in die erwähnten kleinen Bohrungen
26 in dem Querschieber 22 hineinpassen. Ihre Aufgabe besteht darin, die Fingerstellungen
auf dem Schieber 22 leicht auffindbar zu machen und danach die Finger lose gegen
Drehbewegung um die senkrechte Achse zu sichern.
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In jedem der Finger befinden sich zwischen den Stiften 38 Bohrungen
40, deren Mittellinie im wesentlichen mit derjenigen der Bohrungen 24 im Querschieber
22 zusammenfällt.
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Die Schrauben 42, die so beschaffen sind, dass sie mit Schraubenfedern
44 zusammenpassen, und die einen gerändelten Teil 46, einen glatten Schaft 48 und
einen Gewindeteil 50 aufweisen, wobei letzterer mit dem erwähnten Gewinde in der
Bohrung 24 zusammenwirkt, dienen dazu, die Finger 28 und 30 in ihrer Stellung auf
dem Schieber 22 zu halten.
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Die Schäfte 48 passen in die Bohrungen 40, und ihr Durchmesser ist
so gewählt, dass ein Gleitsitz entsteht, so dass die Finger sich in begrenzter Weise
in einer senkrechten Ebene um eine Ost-West-Achse drehen können, sobald die Gewindeteile
50 der Schrauben 42 fest in die Gewindebohrungen 24 eingeschraubt sind.
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Die Federn 44 weisen einen Innendurchmesser auf, der so gross ist,
dass sie die Schäfte 48 frei aufnehmen können, jedoch zu klein, um in die Bohrung
40 oder über die Schulter 52 zu passen, die von dem gerändelten Teil 46 und dem
Schaft 48 gebildet wird. Ihre Länge im ungespannten Zustand ist so bemessen, dass
sie geringfügig grösser ist als die Abmessung zwischen der Schulter 52 und der Oberseite
des zu ihr gehörigen Objektträgerfingers, so dass die Feder etwas zusammengepresst
wird, um dadurch auf den Finger einen geringen abwärts gerichteten Druck auszuüben.
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Um geringfügige Unregelmässigkeiten in der Obj ektträgeroberfl äche
16 auszugleichen oder für den Fall, dass sich Staub und Schmutzteilchen unter den
Fingern auf dem Objektträger ansammeln, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die
Finger 28 und 30 geringfügig in Bezug auf den Objektträger 12 anzuheben, und zwar
an Stellen hinter den Bohrungen 40. Dieses Anheben geschieht mit Hilfe kleiner,
dünner Unterlagepolster 54, so dass ein Drehpunkt entsteht, um den ein
Finger
abwärts geschwenkt werden kann. Es wurde festgestellt, dass Neopren ein geeignetes
Material für solche Unterlagepolster ist, und dass sich diese Polster leicht auf
die Unterseite der Finger aufkleben lassen.
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Aus dieser Konstruktion ergibt sich nun für den im Mikroskopieren
geübten Fachmann, dass ein prepariertes Mikroskopobjektglas, das von den Spitzen
56 der Finger festgehalten wird, dadurch nicht nur in die Lage versetzt wird, Bewegungen
des Querschiebers 22 sowohl in Nord-Süal- als auch in Ost-West-Richtung zu folgen,
sondern auch zusätzlich von den Spitzen 46 dicht gegen die planare Oberfläche 16
des Objektträgers 12 gedrückt wird, um dadurch die lotrechte Ausrichtung des Objektträgers
in Bezug auf die optische Achse 18 sowie die ebene Lage des Objektträgers und Stabilität
in Bezug auf den schmalen Fokusbereich anzunehmen.
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Des weiteren gleicht ein auf diese Weise gegen die Objektträgeroberfläche
gedrücktes, prepariertes Objektglas Unregelmässigkeiten in der Oberfläche 16 aus,
wodurch das Bestreben des Objektglases während der Ost-West-Abtastung in dem Fokalbereich
eines Mikroskops hoher Leistung zu bleiben, nocht weiter verstärkt wird. Es wurde
beispielsweise festgestellt, dass selbst bei einem Objektträger, der eine Höhendifferenz
erzeugt, die so gross ist, dass ein solcher Träger normalerweise als unbrauchbar
angesehen wird, ein prepariertes Objektglas in der Lage ist, Unregelmässigkeiten
des Objektträgers mit Hilfe der neuartigen Objektträgerfinger soweit auszugleichen,
dass das Objektglas in dem Fokalbereich eines stark vergrössernden Mikroskops gehalten
wird.
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Des weiteren ist darauf hinzuweisen, dass die neuartigen Objektträgerfinger
sich günstig auf die verschiedenen Bearbeitungstoleranzen für die Objektträger,
Querschieber und Finger auswirken, die sonst eingehalten werden müssen, um die oben
erwähnten Fehler auf ein Mindestmass zu beschränken.