DE2210071A1 - Verfahren zum Auftragen und Härten einer Vielzahl von Überzügen - Google Patents
Verfahren zum Auftragen und Härten einer Vielzahl von ÜberzügenInfo
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Description
2210Ö71
Dr. Michael Hann
Patentanwalt
635 Bad Nauheim
Burgallee 12 b
Patentanwalt
635 Bad Nauheim
Burgallee 12 b
H / We (428) 4890
PPG Industries, Inc. Pittsburgh, Pa. 15222, USA
VERFAHREN ZUM AUFTRAGEN UND HÄRTEN EINER VIELZAHL VON ÜBERZÜGEN
Priorität : USA, Ser.No. 122 433 vom 9. März 1971
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auftragen und Härten von einer Vielzahl von Überzügen, bei
dem Überzügsmaterialien auf ein Substrat aufgetragen werden und durch die Einwirkung von aktinischem
Licht und ionisierenden Strahlen geliert und ausgehärtet werden.
In der Lack- bzw. Überzugsindustrie besteht häufig der Wunsch, eine Vielzahl von Uberzugsschichten an
einem Substrat zu verwenden, um entweder einen besonders guten Schutz zu erzielen oder einen dekorativen
Effekt zu erzeugen.In der Vergangenheit erforderte die Herstellung von Mehrschichtüberzügen ein
sehr teueres Verfahren.Das Substrat wurde zuerst durch eine erste Überzugszone geführt und dann zur Härtung
in eine Heizeinheit geleitet; dann wurde das Substrat in eine andere Überzugszone gebracht und nachher in
die gleiche oder eine andere Heizeinheit eingeführt.
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Diese Arbeitsweise konnte mehrfach wiederholt werden.Der erste überzug mußte bei diesem be-*
kannten Verfahren so weit verfestigt werden, daß kein Verlaufen beim Übertragen des zweiten Überzuges
eintrat.Aus diesem Grund war ein.Erwärmen
nach Jedem Auftrag erforderlich, um den Überzug zu härten.Die zum Erwärmen erforderlichen Heizeinheiten
sind im allgemeinen aber sehr teuer und haben auch einen großen Raumbedarf.Deshalb wurde
häufig das überzogene bzw. beschichtete Substrat in derartiger Weise im Kreislauf geführt, daß es
nach dem jeweiligen Beschichten in die gleiche Heizeinheit zurückgeführt wurde.Auch diese Ausführungsform
des bekannten Verfahrens ist aufwendig und der Zeitbedarf ist relativ groß.
Es besteht deshalb der Wunsch nach einem verbesserten Verfahren zur Herstellung von Mehrfachüberzügen.
Durch die Erfindung wird ein Verfahren aufgezeigt, mit dessen Hilfe der überzug in einer wirtschaftlich
optimalen Menge durchgeführt werden kann, ohne daß die Notwendigkeit besteht, das überzogene Substrat
im Kreislauf durch eine Heizeinheit zu führen. Die Erfindung schafft außerdem ein Verfahren, das
die Herstellung von gehärteten Mehrschichtüberzügen
mit wesentlich verbesserten Eigenschaften ermöglicht.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Auftragen und Härten von einer Vielzahl von überzügen, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Überzugsmaterial, das gegenüber sowohl aktinischem Licht als
auch ionisierenden Strahlen empfindlich ist, auf ein
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Substrat aufträgt, den Überzug zur Gelierung der Einwirkung von aktinischen Licht aussetzt, danach
einen oder mehrere Überzüge aus Materialien, die gegenüber sowohl aktinischem Licht als auch
ionisierenden Strahlen empfindlich sind, aufträgt, die Überzüge mit Ausnahme des letzten Überzuges
zur Gelierung der Einwirkung von aktinischem Licht aussetzt und schließlich den Hehrfachüberzug durch
Einwirkung von ionisierenden Strahlen härtet.
Man erhält mit Hilfe dieses Verfahrens in äußerst wirtschaftlicher Weise Mehrfachüberzüge auf verschiedenartigsten
Substraten, die sich durch hervorragende Eigenschaften auszeichnen.
Für die Durchführung der Erfindung verwendet man
Überzugsmaterialien, die sowhl gegenüber aktinischem Licht als auch gegenüber ionisierenden Strahlen empfindlich
sind.Man kann dabei zwar beliebige Überzugsmaterialien benutzen, die dieser Forderung entsprechen,
doch werden bevorzugt Überzugsmaterialien verwendet, die vernetzbare äthylenisch-ungesättigte
Gruppen enthalten, wie z.B. acrylgruppenhaltige Überzugsmaterialien, wie z.B. Diacrylate und Dimethacrylate,
Acryloxypivalyl, Acryloxypivalat, Bis-(acryloxyäthyl)-hexahydrophthalat,
Bis-(acryloxyäthy1)-phthalat
und dergleichen.
Die besonders bevorzugten acrylgruppenhaltigen Überzugsmaterialien
sind in den US-PS 3 455 802, 3 485 732,
3 455 801 und 3 485 733 beschrieben, auf die hier
ausdrücklich Bezug genommen wird.
Die Überzugsmaterialien können noch zusätzliche Komponenten enthalten, um sie für den besonderen Ver-
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wendungezweck abzustimmen.Derartige Zusatzstoffe
können beispielsweise Füllstoffe, Weichmacher, Farbstoffe, Pigmente, Stabilisierungsmittel und
dergleichen sein.Die Überzugsmassen können in Form von Lösungen in beliebigen Lösungsmitteln
vorliegen oder sie können auch monomere Komponenten darstellen, die zur Verwendung als überzugsmaesen
keine Lösungsmittel erfordern.
Den bei der Erfindung benutzten Überzugsmaterialien können auch Phot ο sensibilisatoren zugesetzt werden.
Typische Photosensibilisatoren sind z.B. Benzoin, Benzophenon, Hydroxy-Benzophenon und dergleichen.
Die Photosensibilisatoren sind am wirksamsten, wenn sie in Mangen von etwa 0,1 bis etwa 2,0 Gev.%
verwendet werden.
Da die mit Mehrfachüberzügen versehenen Gegenstände häufig als Dekorationsartikel verwendet werden, enthalten die bevorzugten Überzüge Farbstoffe oder Pigmente. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist
von Vorteil, daß ohne Schwierigkeiten Überzüge von verschiedener Farbe übereinander angeordnet werden
können.In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, daß die Überzüge kontinuierlich sind.Bei der
Erfindung ist es vielmehr möglich, daß einige Schichten oder alle Schichten diskontinuierlich sind.
Die Überzüge können auf das Substrat durch beliebige gebräuchliche Verfahren aufgetragen werden, wie z.B.
durch Spritz-, Tauch-, Walz-, Druckverfahren und dergleichen.Das Verfahren der Erfindung eignet eich
in besonderer Weise für die Auftragung der übersugsmateriallen als Druckpaeten mit Hilfe d#r üblichen
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Druckverfahren, wie z.B. durch die Typographie, Druckerpresse oder das Reliefverfahren, die
pianographischen oder lithographischen Verfahren oder durch das Intaglio-oder Gravierverfahren.Die
aufgetragenen Druckpasten sind im allgemeinen ziemlich dünn und haben im allgemeinen eine Dicke von
5 Mikron oder weniger.
Das zu überziehende Substrat kann ein beliebiges Material sein, wie z.B. Metall, Holz, Papier, Kunststoff
und dergleichen.Die Größe und Gestalt des Sub strats
kann ebenfalls beliebig sein.Es liegt auf der Hand, daß bei der Erfindung Substrate bevorzugt /werden,
die durch aktinisches Licht oder durch ionisierende Strahlen nicht abgebaut werden.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Substrat ein Metall, z.B. verzinktes Eisenblech,
unverzinkter Stahl, Aluminium, kaltgewalzter Stahl und dergleichen.Die Erfindung eignet sich dazu
auf Metallsubstrate Zeichnungen oder Symbole aufzudrukken, wie dieses für die Dekoration von Metallgegenständen
schon lange erwünscht ist.Jede aufgetragene Schicht des Überzugsmaterials, mit Ausnahme der letzten
Schicht, wird der Einwirkung von aktinischem Licht ausgesetzt, um sie zu gelieren, bevor der nächste
Überzug aufgetragen wird.Durch die Einwirkung des aktinischen Lichts wird der überzug geliert, so daß er
mit dem darauf folgenden Überzug nicht verläuft.Unter
"geliert" wird dabei verstanden, daß der Überzug soweit gehärtet wird, daß er nicht mehr fließt, obwohl
er noch nicht vollständig ausgehärtet ist.Der gelierte Überzug verliert infolgedessen bei der Auftragung des
nächsten Überzuges seine Struktur nicht, obwohl er nicht vollständig ausgehärtet ist.
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Da der letzte Überzug nicht mehr mit einer weiteren Schicht bedeckt wird, ist es nicht erforderlich, ihn
vor der Behandlung mit ionisierenden Strahlen zu gelieren.Venn aber ein Klarlack verwendet wird, muß
auch der letzte Überzug vor dem Auftragen dieses Lacks durch aktinisches Licht geliert werden.
Zur Gelierung kann man aktinisches Licht, wie z.B. ultraviolettes Licht verwenden.Im allgemeinen haben
die Überzugsmaterialien eine besondere Empfindlichkeit gegenüber aktinischem Licht von einer Wellenlänge
von 1800 bis 4000 1 - Einheiten.Es sind zahlreiche Quellen für derartiges aktinisches Licht bekannt
und erhältlich, z.B. Quarz-Quecksilber-Lampen,
üV-Kohlenbogenlampen (ultra-violet cored carbon arcs ),
und Hochleistungs-UV-Lampen (high-flash-lamps).
Die Einwirkungsdauer des aktinischen Lichts auf jeden Überzug vor dem Auftragen des nächsten Überzuges kann
innerhalb weiter Grenzen in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Überzuges, der Dicke des Überzuges,
der Farbe des Überzuges und der Lichtintensität schwanken. Im allgemeinen ist es aber ausreichend die überzüge
nur für kurze Zeit der Einwirkung des aktinischen Lichts auszusetzen, da das Gelieren sehr schnell eintritt.
In den meisten Fällen geliert der Überzug in 0,1 bis etwa 2,0 Sekunden.
Es gibt keine Grenze für die Anzahl der Überzugsschichten,
die bei der Erfindung aufgetragen werden können, da die ionisierende Strahlung zu einer vollständigen Aushärtung
von einer großen Zahl von überzugsschichten geeignet
ist.Da die Einrichtung zur Erzeugung von ultravioletten Strahlen zum Gelieren der Überzüge von ge-
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ringer Größe ist, tritt bei der Erfindung auch für das Gelieren von mehreren Überzügen kein großer
Raumbedarf auf.
Die auf das Substrat aufgetragenen Schichten des Mehrschichtüberzuges werden zu einem harten und
haftenden Verbundkörper ausgehärtet, in dem man sie der Einwirkung von ionisierenden Strahlen aussetzt.
Dabei wurde gefunden, daß pigmentierte Überzüge in einem größeren Ausmaß härten, wenn sie der Einwirkung
von ionisierenden Strahlen ausgesetzt werden als bei der Einwirkung von aktinischem Licht.
Der hier verwendete Ausdruck " Strahlung " bedeutet Strahlung von hoher Energie bzw. sehr energiereiche
Strahlung und/oder die sekundären Energien, die sich aus der Umwandlung von Elektronen- oder anderer Teilchen-
bzw. Korpuskularstrahlung in Röntgen- oder Gammastrahlen
ergeben.Es sind zwar verschiedene Typen der Strahlung für die vorliegende Erfindung geeignet,
wie z.B. die Röntgen- und Gammastrahlung, doch wird die Strahlung mit beschleunigten Elektronen von hoher
Energie bevorzugt, da gefunden wurde, daß sie sich am einfachsten anwenden läßt und in wirtschaftlicher Weise
zu sehr befriedigenden Ergebnissen führt.Unabhängig von dem Typ der Strahlung und dem Typ der verwendeten
Ausrüstung für die Erzeugung oder Anwendung der Strahlung kommt für die Erfindung jede Strahlung in Betracht,
solange die ionisierende Strahlung mindestens etwa 25OOO Elektronen-Volt äquivalent ist.
Es gibt zwar keine obere Grenze für die Elektronen-Energie,
die mit Vorteil angewendet werden kann, um Jedoch die gewünschten Effekte bei der Durchführung
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der Erfindung zu erhalten, ist es nicht notwendig über eine obere Grenze-von etwa 20 000 000 Elektronen-Volt
hinausgeben.Im allgemeinen ist es so, daß je höher die verwendete Elektronen-Energie ist, umso
größer auch die Durchdringungstiefe in eine massive Struktur des zu behandelnden Materials und desto kürzer
auch die erforderliche Bestrahlungszeit, um das
gewünschte Ergebnis zu erreichen, ist.Für andere Strahlungsarten,
wie Gamma- und Röntgenstrahlen, ist es vorteilhaft Energiesysteme zu verwenden, die dem vorhin
genannten Bereich von Elektronen-Volt äquivalent sind.
Der hier verwendete Ausdruck " Strahlung " schließt ein, was bei dem bekannten Stand der Technik als
"ionisierende Strahlung" bezeichnet wird und was als eine Strahlung definiert wird, die eine Energie besitzt,
die mindestens ausreichend ist, um Ionen zu erzeugen oder chemische Verbindungen aufzubrechen.Infolgedessen
schließt eine derartige Strahlung sowohl Strahlungen ein, wie die"ionisierende Teilchen-bzw.Korpuskularstrahlung"
als auch die "ionisierende elektromagnetische Strahlung":
Der Ausdruck "ionisierende Teilchen- bzw. Korpuskularstrahlung"
ist dazu verwendet worden, um die Emission von Elektronen oder hochbeschleunigten Kernteilchen,
wie Protonen, Neutronen, Alphateilchen, Deuteronen, Betateilchen oder deren Analoge!zu bezeichnen,
wobei diese Teilchen bei der Strahlung so ausgerichtet sind, daß die Teilchen in die zu bestrahlende Masse
eindringt.Geladene Teilchen können mit Hilfe von Spannungsgradienten
beschleunigt werden, wobei aan dafür Vorrichtungen oder Beschleuniger verwenden kann, wie
Resonanz kaaunern, Van der Graff Generatoren, Betatrone, Synchrotrone, Cyclotone und dergleichen.Eine Neutronen-
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Strahlung kann man durch BombarLieren eines bestimmten
Leichtmetalles, wie Beryllium, mit positiven Teilchen von hoher Energie erhalten.Korpuskularstrahlungen
lassen sich durch Verwendung eines Atomreaktors, von radioaktiven Isotopen oder anderen
natürlichen oder synthetischen radioaktiven Materialien erzeugen.
Eine " ionisierende elektromagnetische Strahlung" wird erzeugt, indem man eine metallische Antikathode
(target), wie Wolfram, mit Elektronen von geeigneter Energie bombardiert.Eine derartige Energie wird den
Elektronen durch Spannungsbeschleuniger von über 0,1 Millionen-Elektronen-Volt (MEV) erteilt.Außer
dieser Strahlung, die gewöhnlich als Röntgenstrahlung bezeichnet wird, kann eine ionisierende elektromagnetische
Strahlung, die für die Buchführung der Erfindung geeignet ist, mit Hilfe von Kernreaktoren ·
oder durch Verwendung von natürlichen oder synthetischen radioaktiven Materialien z.B. von Kobalt 60
erzeugt werden.
Es sind verschiedene Typen von linearen Elektronenbeschleunigern
von hoher Energie im Handel erhältlich z.B. der ARCO-Typ-Beschleuniger mit fortschreitender
Welle (travelling wave accelerator), Modell Mark I, der bei 3 bis 10 Millionen Elektronen-Volt arbeitet
und von der High Voltage Engineering Corporation, Burlington, Massachusetts, USA geliefert wird oder andere
Typen von Beschleunigern, wie sie in der US-PS 2 76^
und in der GB-PS 762 953 beschrieben sind.Alle diese Beschleuniger sind für die Durchführung der Erfindung
gut geeignet.
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Die bei der Erfindung verwendeten Überzugsmaterialien lassen sich mit einer gesamten Strahlungsdosis zwischen etwa 0,1 Megarad und etwa 100 Megarad
gut aushärten.Ein "Rad" wird als die absorbierte Strahlungsdosis definiert, die 100 Erg pro Gramm des
behandelten Materials entspricht.Ein Tiegarad" entspricht
10 Rad.Die "Gesamtdosis" ist die gesamte
Strahlungsmenge, die die Überzugsmasse empfängt.In
der Regel werden ausgezeichnete harte Filme bzw. überzüge mit einer gesamten Dosis von weniger als etwa
5 Megarad erhalten.
In manchen Fällen kann es wünschenswert sein, die Überzüge mit einem Decküberzug bzw. einer Deckschicht aus einem
wärmehärtbaren Lack herzustellen.Dieser lackartige Überzug kann als Schutzüberzug dienen und auch dazu beitragen,
daß eine gleichförmige glänzende Oberfläche erhalten wird.Für die Herstellung eines derartigen
Lacküberzuges können beliebige strahlungsempfindliche Lacke verwendet werden, die z.B. aus Cellulosenitrat,
Acrylharzen, Methacrylharzen, Alkydharzen und dergleichen
bestehen können.Die Decküberzüge aus derartigen Lackrohstoffen können gemeinsam mit den anderen Lackschichten
durch ionisierende Strahlen gehärtet werden.
Die Härtung durch ionisierende Strahlung ist besonders
vorteilhaft bei der Ausführungsform der Erfindung nach
einem Druckverfahren, da eine Aushärtung bei den üblichen
Druckgeschwindigkeiten von etwa 90 bis 460 Metern pro
Minute (300 to 1500 feet per minute) nur durch die ionisierende Strahlung möglich ist.Dadurch wird es ermöglicht
das ganze Verfahren mit hoher Geschwindigkeit und bei sehr niedrigen Kosten durchzuführen, da man ein laufendes
Band oder eine andere geeignete Fördereinrichtung verwenden kann, die durch die gesamten Beschichtungs-,
Gelierungs- und Aushärtuiigsatufen führt.
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Im folgenden wird die Erfindung noch näher unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
In Figur 1 gibt der auf der linken Seite erkennbare Pfeil die Bewegungsrichtung an .Mit 1 wird das Substrat
bezeichnet, daß ein ebenes oder blattartiges Haterial sein kann, das von einem Förderband 2 getragen
wird.Ein erstes Überzugsmaterial 3 wird auf eine oder beide Seiten des Substrates 1 durch die
gravierte Walze 4 aufgetragen, wobei zur Zuführung des Überzugsmaterials ein Übertragungszylinder 5 verwendet
wird.Bei der hier gezeigten Ausführungsform des Verfahrens wird für den ersten Überzug eine rote
Überzugsmasse (UM) verwendet; die erste Überzugsmasse kann selbstverständlich auch jede andere Farbe haben
oder kann auch ungefärbt sein.Das beschichtete oder bedruckte Substrat wird dann der Einwirkung von ultravioletten
Licht oder anderem aktinischen Licht durch eine Lichtquelle 6 ausgesetzt, wodurch die Gelierung
des ersten Überzuges erreicht wird.Der erste Überzug wird dann überschichtet oder übertropft mit dem Überzugsmaterial
7, das bei dem vorliegendem Fall aus einer blauen Überzugsmasse besteht.Zur Auftragung werden
in dieser Stufe die gravierte Walze 8 und der Übertragungszylinder·9 verwendet.Dann wird der zweite
Überzug durch die Lichtquelle 10 für ultraviolettes Licht oder ein anderes aktinisches Licht geliert.
Es schließt sich dann eine dritte Beschichtung oder Bedruckung des Substrats mit einer grünen Überzugs masse
11 an, die auf das überzogene Substrat durch die gravierte Walze 12 unter Vermittlung des Übertragungszylinders
13 aufgetragen wird.Es wird dann der gesamte Verbundkörper der Einwirkung von ionisierender
Strahlung aus der Quelle 13 ausgesetzt, wodurch
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alle Überzugsschichten ausgehärtet werden.
Figur 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung,
bei der rote, blaue und grüne Überzugsmassen auf das Substrat 1 aufgetragen werden und auch
die letzte, grüne Überzugsmasse der Einwirkung von ultraviolettem oder anderem aktinischen Licht aus der
Quelle 14 zur Gelierung des Überzugsmaterials 11
ausgesetzt wird.Der gelierte Mehrschichtüberzug wird dann mit einem weiteren Überzug 15 aus einem lackartigen
Material versehen, wobei eine Auftragevorrichtung verwendet wird.Der gesamte Verbundkörper
wird dann auch in diesem Fall der Aushärtung unter Verwendung einer ionisierenden Strahlung aus der Quelle
13 unterworfen.
Die in'dieser Weise hergestellten Artikel oder Gegenstände
eignen sich sehr gut als bedruckte Artikel, die mit einem Mehrfachüberzug versehen sind, wie Getränkebehälter,
z.B. Bierdosen und dergleichen.
In den folgenden Beispielen wird die Erfindung noch näher erläutert.Alle Angaben über Teile und Prozentsätze
sind Gewichtsangaben - falls nicht ausdrücklich etwas anderes gesagt wird.
Es wird ein mehrfarbiger Gegenstand in folgender Weise hergestellt :
Ein Substrat aus einem Acrylharz,z.B. aus Polymethylmethacrylat
wird mit einer schwarzen Druckmasse, die Acryloxypivalyl, Acryloxypivalat, in tlischung mit Ruß
und 1 % Benzoin enthält, bedruckt.Gleich nach der Auftragung
der Druckpaste auf das Substrat wird die Paste der Einwirkung von ultraviolettem Licht bei 2 Öurch-
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gangen mit einer Geschwindigkeit von 4-, 6 Meter pro
Minute (15 feet / min ) unter einer Quecksilberlampe
unterworfen, wobei der Überzug geliert ohne auszuhärten.Sofort
nach dem Gelieren des schwarzen Druckes wird eine zweite Druckpaste, die Acryloxypivalyl,
Acryloxypivalat, gemischt mit Phthalocyanin-Blaupigaent
und 1 % Benzoin enthält, mit Hilfe eines Rasters auf die gelierte schwarze Druckpaste aufgetragen.
Auch dieser Überzug wird sofort durch ultraviolettes Licht geliert.Dann wird eine dritte Druckpaste,
die Acryloxypivalyl, Acryloxypivalat, gemischt mit Camium-Rotpigment und 1 % Benzoin enthält, durch
einen Raster auf das vorbedruckte Substrat aufgetragen
und anschließend durch ultraviolettes Licht geliert. Dann wird ein Überzug eines Klarlacks aus nichtpigmentiertem
Acryloxypivalyl, Acryloxypivalat aufgetragen und der gesamte Verbundkörper wird dann durch Einwirkung
von Elektronenstrahlen bei 500 Kilovolt ausgehärtet.
Die Gesamtdosierung beträgt 5 Megarad.
Der erhaltene Verbundskörper besitzt eine ausgezeichnete Haftung zwischen den einzelnen Schichten und
hat eine harte Oberfläche, die mehrfarbig ist.
Ss wird ein mehrfarbiger Artikel unter Verwendung des
folgenden Verfahrens hergestellt:
Ein Acrylharzsubstrat, z.B. Polymethylmethacrylat, wird mit einer Druckpaste, die Bis-(acryloxyäthyl)hexahydrophthalat,
gemischt mit Eisenoxid und 1 % Benzoin enthält, bedruckt.Sofort nach dem Anbringen des Drucks wird dieser
der Einwirkung von ultravioletten Licht bei einer Ge-
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schwindigkeit von 4,6 Metern pro Minute (15 feet
per minute) unter einer Queckeilberlampe unterworfen,
wobei er geliert ohne auszuhärten.Es wird dann sofort nach der Gelierung eine zweite Druckpaste,
die Bis-(acryloxyäthyl)phthalat,gemischt mit einem anderen Pigment und 1 % Benzoin enthält, aufgedruckt
und anschließend wird erneut durch ultraviolettes Licht geliert.Dann wird ein Klarlack aus Bis-(acryloxyäthyl
)hexahydrophthalat aufgetragen und der gesamte Verbundskörper wird der Einwirkung von Elektronenstrahlen
bei 500 Kilovolt unterworfen.Die Gesamtdoeierung beträgt 5 Megarad.
Der erhaltene Verbundkörper zeigt eine ausgezeichnete Haftung und besitzt eine harte Oberfläche.
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Claims (14)
- Patentansprüche :hy Verfahren zum Auftragen und Härten von einerVielzahl von Überzügen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Überzugsmaterial, das gegenüber sowohl aktinischem Licht als auch ionisierenden Strahlen empfindlich ist, auf ein Substrat aufträgt, den Überzug zur Gelierung der Einwirkung von aktinischem Licht aussetzt, danach ein oder mehrere Überzugsmaterialien, die gegenüber sowohl aktinischem Licht als auch ionisierenden Strahlen empfindlich sind, auftragt, die Überzüge mit Ausnahme des letzten Überzuges zur Gelierung der Einwirkung von aktinischem Licht aussetzt und schließlich den Mehrfachüberzug durch Einwirkung von ionisierenden Strahlen härtet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat ein· Metall ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat ein organisches Material ist.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat ein Kunststoff ist.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 und 3» dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat ein Papier ist.209838/1094
- 6. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugstaaterialien eine Verbindung mit mehreren Acrylatgruppen enthalten.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugsmaterialien Acryloxypivalyl, Acryloxypivalat enthalten.
- 8. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 7 « dadurch gekennzeichnet, daß das aktinische Licht ultraviolettes Licht mit einer Wellenlänge im Bereich von etwa 1800 bis 4000 A ist.
- 9. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtdosie der ionisierenden Strahlung im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 10 Megarad liegt.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß ein Klarlack, der gegenüber ionisierender Strahlung empfindlich ist, über den letzten überzug aufgetragen wird und der Verbundskörper durch ionisierende Strahlung auegehärtet wird.
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Klarlack ein Cellulosenitrat-Lack ist.209838/ 1 094
- 12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Klarlack ein Acrylharz-Lack ist.
- 13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Klarlack ein Vinylharz-Lack ist.
- 14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugsmaterialien durch ein Druckverfahren aufgetragen werden.Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis dadurch gekennzeichnet, daß Überzüge aus verschiedenartigen Überzugsmaterialien auf das Substrat aufgetragen werden.Verfahren nach Anspruch 15» dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Überzugsmaterialien eine unterschiedliche Färbung besitzen.209838/ 1 094ifLeerseite
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