DE2202745A1 - Nitrofuryl-triazolo eckige klammer auf 4,3-b eckige klammer zu-pyridazin-carbonsaeurederivate - Google Patents
Nitrofuryl-triazolo eckige klammer auf 4,3-b eckige klammer zu-pyridazin-carbonsaeurederivateInfo
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Description
in welcher R. eine niedere Alkoxygruppe oder einen gesättigten, über ein Ringstickstoffatom gebundenen 'heterocyclischen
5- oder 6-Ring, der außerdem ein Ringsauerstoff- oder gegebenenfalls
nieder alkyliertes Ringstickstoffatom enthalten kann und R„ Wasserstoff bedeutet, wobei die Reste R-, und R_
zusammen auch einen Valenzstrich darstellen können,
Verfahren zu deren Herstellung, Arzneimittel mit einem Gehalt an Verbindungen der allgemeinen Formel I, sowie die Verwendung
von Verbindungen der allgemeinen Formel I zur Herstellung von Arzneimitteln mit antimikrobieller Wirkung.
Es wurde gefunden, daß die neuen Verbindungen eine überraschend hohe antibakterielle Aktivität im Urin aufweisen und deshalb
zur Behandlung von Harnweg-Infektionen besonders geeignet sind. Die Verbindungen I zeigen in vitro und in vivo teilweise flemmwerte,
insbesondere gegenüber Escherichia coli, Staphylococcus
aureus, Pseudomonas aeruginosa und Proteus mirabilis, die das bisher wirksamste im Handel befindliche Harnantiseptikum Nitrofurantoin
so erheblich übertreffen, daß sie eine wertvolle Bereicherung für die ärztliche Praxis, insbesondere für die Bekämpfung
der gefährlichen chronischen Infektionen des Harn-· trakts, z.B. der Pyelonephritis, bedeuten.
309830/1153
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der allgemeinen Formel I ist dadurch gekennzeichnet,
>
daß man in an sich bekannter Weise entweder:
daß man in an sich bekannter Weise entweder:
Γ) a) das Amid der Formel II
CO—NH,
O0N
(II)
■—N
dehydratisiert oder
b) Verbindungen der allgemeinen Formel III
Hai
(III),
in welchen Hai ein Halogenatom bedeutet, mit Cyaniden umsetzt oder
c) 6-Cyano-3-/2-(5-nitro-2-furfuryliden)-hydrazino_/-pyridazin
oxydativ zyklisiert oder
d) N-(6-Cyano-3-pyridazinylamino)-(5-nitro-2-furamidin) mit
Ammoniak abspaltenden Mitteln behandelt
und das erhaltene Nitril der Formel I mit einem niederen Alkohol in Gegenwart von Salzsäuregas umsetzt und die erhaltenen
Salze der Imidoäther der allgemeinen Formel IV
309830/1153
_ O
R3-O-C
in welcher R- eine niedere Alkylgruppe bedeutet
gegebenenfalls anschließend mit einem heterocyclischen
Amin gemäß R, umsetzt, oder
2. Verbindungen der allgemeinen Formel V
ί—Ν
in der R, und R„ die obengenannte Bedeutung
haben,
nitriert.
Das Amid der Formel II erhält man beispielsweise durch oxydative Zyklisierung von 6-Carboxy-3-[2-(5-nitro-2-furfuryliden)
-hydrazincl-pyridazin zu 3- ( 5-Nitroi-2-fury 1)
-6-carboxy-s-triazolo[4,3-b]pyridazin und anschließende
309830/1153
Überführung der Carboxylgruppe in eine Amidogruppe. Der letzte
Reaktionsschritt erfolgt am einfachsten über das Säurechlorid, das durch Umsetzung der freien Säure mit Thionylchlorid oder
Phosphoroxychlorid erhalten wird, man kann jedoch auch Säureester oder Säureimidazolide einsetzen.
Die oxydative Zyklisierung des obengenannten Ausgangsproduktes sowie des entsprechenden 6-Cyanopyridazin-Derivates erfolgt
bei wenig erhöhter Temperatur vorzugsweise in Trifluoressigsäure,
Eisessig oder in deren Mischungen. Als Oxydationsmittel hat sich Bleitetraacetat besonders bewährt.
Die Dehydratisierung wird in an sich bekannter Weise in einem inerten, hydroxylgruppenfreien Lösungsmittel mit Hilfe von
Diphosphorpentoxid oder mit Phosphoroxidtrichlorid allein durchgeführt.
Zu den Verbindungen JII kommt man in der oben beschriebenen Weise durch Zyklisierung von beispielsweise 6-Chlor~3-[2-(5-nitro-2-furfuryliden)-hydrazino]-pyridazin.
Die Einführung der Nitrilgruppe erfolgt in Analogie zur Kolbe'sehen Nitrilsynthese..
Das als Ausgangsprodukt verwendete N-(6-Cyano-3-pyridazinylamino)-(5-nitro-furamidin)
wird durch Kondensation von 5-Nitro-2-furanimidoäther mit 6-Cyano-3-hydrazino-pyridazin erhalten. Die erfindungsgemäße
Cyclisierung kann durch einfaches Erhitzen in einem inerten Lösungsmittel bewirkt werden; die Ammoniak-Abspaltung
erfolgt aber auch mit wässrigen Mineralsäuren bei Raumtemperatur gegebenenfalls unter Erwärmung.
Das entsprechende Nitril wird dann beispielsweise mittels alkoholischer Salzsäure bei niedriger Temperatur in hydroxylgruppenfreien
Lösungsmitteln wie z.B. Nitrobenzol, dem etwas Äther zugesetzt wird, zunächst in das entsprechende Imidoätherhydrochlorid
(IV) überführt, das bei erhöhter Temperatur nach Neutralisation mit wässrigem Natriumbicarbonat mit dem
entsprechenden heterocyclischen Amin in einem polaren organischen Lösungsmittel (z.B. Dioxan) umgesetzt werdexiJcann- . . ,. ~
Die Nitrierung der Verbindungen V erfolgt in üblicher Weise z.B. mit Salpetersäure in Acetanhydrid in der Kälte. Die Ausgangsprodukte
V erhält man beispielsweise durch Zyklisierung von 6-Cyano-3-(2-furfuryliden-hydrazino)-pyridazin und Umsetzung
des daraus erhaltenen Carbonsäurenitrils in Analogie zu Verfahren Id) der vorliegenden Patentanmeldung.
Die Substanzen I können in flüssiger oder fester Form oral und parenteral appliziert werden. Als Injektionsmedium kommt
vorzugsweise Wasser in Anwendung, welches die bei Injektionslösungen üblichen Zusätze wie Stabilisierungsmittel, Lösungsvermittler
und/oder Puffer enthält. Derartige Zusätze sind z.B. Tartrat- oder Borat-Puffer, Äthanol, Dimethylsulfoxyd,
Komplexbildner (wie Äthylendiamintetraessigsäure), hochmolekulare Polymere (wie flüssiges Polyäthylenoxid) zur Viskositätsregulierung.
Feste Trägerstoffe sind z.B. Stärke, Lactose, Mannit, Methy^cellulose, Talkum, hochdisperse Kieselsäure, höhermolekulare
Fettsäuren (wie Stearinsäure), Gelatine, Agar-Agar, Calciumphosphat, Magnesiumstearat, tierische und pflanzliche
Fette, feste hochmolekulare Polymere (wie Polyäthylenglykole) Für die orale Applikation geeignete Zubereitungen können gewünschtenfalls
Geschmacks- und Süßstoffe enthalten. Für die äußerliche Anwendung können die erfindungsgemäßen Substanzen I
auch in Form von Pudern und Salben verwendet werden; sie werden dazu z.B. mit pulverförmiger physiologisch verträglichen Verdünnungsmitteln
bzw. üblichen Salbengrundlagen vermischt.
In den folgenden Beispielen wird die Erfindung, näher erläutert:
309830/1163
— ο —
2207745
3-(5-Nitro-2-furyl)-6-cyano-s-triazolo f4,3-b]pyridazin
230 g 3-ChIOr-G-Cyano-pyridazin suspendiert man in 2 500 ml
Äthanol, gibt bei Raumtemperatur 198 ml Ilydrazinhydrat unter
Kühlung zu, läßt 30 Minuten bei Raumtemperatur nachrühren, saugt dann das angefallene Kristallisat ab, wäscht es mit
Äthanol, reibt es dann mit wenig Eiswasser an, saugt ab, wäscht mit Eiswasser und erhält so 195 g rohes 3-Hydrazino-6-cyano-pyridazin
(Fp. 186 - 192°C).
19,5 g 3-Hydrazino-6-cyano-pyridazin löst man in 365 ml Wasser und 192 mL Methanol in der Wärme. Bei,50°C gibt man
20 ml 2n-Salzsäure und eine Lösung von 22,3 g 5-Nitro-furan-2-aldehyd
in 192 ml Methanol zu, rührt 15 Minuten bei dieser Temperatur und dann 30 Minuten bei Raumtemperatur nach. Dann
saugt man das feste Material ab, wäscht mit 50%igem, wässrigen Methanol, zuletzt mit Äther und erhält so 35,17 g rohes 6-Cyano-3-[2-(5-nitro-2-furfuryliden)-hydrazino]pyridazin,
welches man 15 Minuten mit 220 ml Dioxan auskocht· bei 500C
wird abgesaugt und man erhält so 2 3,6 g der reinen Verbindung (Fp. 275 - 278°C, Zers.).
23,6g 6-Cyano-3-\2-(5-nitro-2-furfuryliden)-hydrazino]pyridazin
vom Fp. 275 - 278°C (Zers.) löst man in 320 ml heißer Trifluoressigsäure, verdünnt mit 320 ml Eisessig und trägt zwischen
45 C und 50 C portionsweise unter Rühren 46,5 g Bleitetraacetat ein, läßt 30 Minuten bei 50 C nachrühren, saugt rasch von wenig
Ungelöstem ab, dampft das Filtrat im Vacuum schonend ein, reibt den Eindampfrückstand mit Eiswasser an und erhält so 19,7 g
rohes 3-(5-Nitro-?-furyl)-6-cyano-s-triazolo[4,3-b]pyridazin
(Fp. 186/19O/198°C).
Nach dem Umkristallisieren aus Isopropanol-Dioxan 1:1 unter Kohlezusatz schmilzt die Verbindung bei 212 - 214 C (Zers.).
309830/11 S3
•1-
3- (5-Ni.tro-2~furyl)-s-triazolo/i,3-b /pyridazin-G-carboximidsäurcäthy!ester
1,28 g 3-(5-Nitro-2-furyl)-6-cyano-s-triazoloΓ4,3-b]pyridazin
werden in 20 ml warmem Nitrobenzol gelöst, bei Raumtemperatur mit O,3 ml Äthanol und 5 ml Äther versetzt und bei O0C bis
5°C eine Stunde mit trockenem Chlorwasserstoff-Gas durchströmt,
dann läßt man über Nacht unter Feuchtigkeitsausschluß im Kühlschrank stehen und fällt anschließend mit 150 ml Äther das
Reaktionsprodukt aus. Man saugt dann ab, wäscht rasch mit Äther und trägt dann das so erhaltene rohe Hydrochlorid des Imidoäthers
portionsweise in gesättigte und gekühlte wässrige Natriumbicarbonat-Lösung
ein, wobei nach Absaugen und Trocknen 0,95 g roher Imidoäther erhalten werden. Durch Umkristallisation
aus 12 ml Dioxan unter Kohlezusatz erhält man 0,47 η 3-(5~Nitro-2-furyl)-s-triazolo/4,3-b_/pyridazin-6-carboxiniid-säureäthylester
(Fp. 196-198°C), dem etwa 1/2 Moläquivalent Dioxan anhaftet,
3-(5-Nitro-2-furyl)-s-triazolo/4,3-b 7pyridazin-6-carboximidsäuremorpholid
0,9 g rohes 3-(5-Nitro-2-furyl)-s-triazolo/4,3-b_/pyridazin-6-carboximid-säureäthylester
in 120 ml Dioxan gelöst, versetzt man mit 1,3 g Morpholin und kocht dann 1 1/2 Stunden unter
Rückfluß. Nach dem anschließenden, zv/eistündigen Einkühlen der Lösung im Eisbad, saugt man das angefallene Kristallisat
ab, wäscht mit Dioxan und Äther und erhält 0,4 5 g olivgelbes 3-(5-Nitro-2-furyl)-s-triazolo/4,3-b_7pyridazin-6-carboximidsäure-morpholid
(Fp. 232-234°C; Zers.).
309830/115 3
In analoger Weise kann man aus 3-(5-Nitro-·2-furyl)-s-triazölo-
</4, 3-b_/pyridazin-6-carboximidsäureäthylester erhalten:
Mit Pyrrolidin: 3-<5-Nitro-2-furyl)-s-triazolo/4,3-b /pyridazin-6-carboximidsäure-pyrrolidid.
Mit Piperidin: 3-(5-Nitro-2-furyl)-s-triazolo/4,3-b /pyridazin-6-carboximidsäure-piperidid
Mit 4-Methylpiperazin: 3-(5-Nitro-2-furyl)-s-triazolo/4,3-b /-pyridazin-6-(carboximidsäure-4-methy1-piperazid)
309830/1153
Claims (4)
- Patentansprüchei'J Nitrofuryl-triazolo/4,3-b_/pyridazin-Derivate der allgemeinen Formel IR1- C =N— R(D,; jjin welcher R^ eine niedere Alkoxygruppe odor einen gesättigten, über ein Ringstickstoffatom gebundenen heterocyclischen 5- oder 6-Ring, der außerdem ein Ringsauerstoff- oder gegebenenfalls nieder alkyliertes Ringstickstoffatom enthalten kann und R2 Wasserstoff bedeutet, wobei die Reste R^ und R zusammen auch einen Valenzstrich darstellen können.
- 2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel I1I- ι --N-~^2in welcher R, eine niedere Alkoxygruppe oder einen gesättigte über ein Ringstickstoffatdin gebundenen heterocyclischen 5- oder G-Ring, der außerdem ein Rincjyauerntoff- odor gogegebenenfalls nieder alkyliertes Ringstickstoffatom enthalten kann und R„ Wasserstoff bedeutet, wobei die Roste R,und R„ zusammen auch einen Valenzstrich darstellen können,309830/1153 ·/· BAD ORIGINAL- ίο -dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entweder:1) a) das Amid der Formel IICO—NH,(II)—-Ndehydratisiert oder b) Verbindungen der allgemeinen Formel IIIHai(III),in welchen Hai ein Ilalogenatom bedeutet, mit Cyaniden umsetzt oderc) 6-Cyano-3-£2~(5-nitro-2-furfuryliden)-hydrazino]-pyridazin oxydativ zyklisiert oderd) N-(6-Cyano-3-pyridazinylamino)-(5~nitro-2-furamidin) mit Ammoniak abspaltenden Mitteln behandeltund das erhaltene Nitril der Formel I mit einem niederen Alkohol in Gegenwart von Salzsäuregas umsetzt und die erhaltenen Salze der Imidoäther der allgemeinen Formel IV309830/1153
Rj-O- ~c ·■·-■■
jHII //■"" Λ / CJ-
Xf/ J
■j2207745(IV),ir'" η / ιO2;in welcher V, eine Hindere Alkylyruppc bedeutetge.gc.benenCal.li-: anschließend mit einem heterocyclischen Amin gemäß R-. umsetzt, oder2. Verbindungen der allgemeinen Formel Vi—Nin der R, und R„ die obengenannte Bedeutung haben,nitriert. - 3. Arzneimittel, bestehend aus üblichen Trägerstoffen und galenische.n Hilfsmitteln, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verbindungen der allgemeinen Formel I.
- 4. Verwendung von Verbindungen d.r allgemeinen Formel I zur Herstellung von Arzneimitteln mit antimikrobieller Wirkung.309830/ 1 1 S3BAD ORIGINAL
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