DE2265729C3 - Nadelfilz und Verfahren zu seiner Herstellung sowie Anwendungen - Google Patents
Nadelfilz und Verfahren zu seiner Herstellung sowie AnwendungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen porösen Nadelfilz gemäß dem Oberbegriff von Anspruch I. Die Erfindung
bezieht sich auch auf Verfahren zum Herstellen dieses Nadelfilzes sowie auf Anwendungen.
Gattungsgemäße Nadelfilze mit mindestens 90% Asbestfasern sind bekannt (FR-PS 15 46 602). Sie sind
durch Aufsprühen eines pulverförmigen oder flüssigen Imprägniermittels mit einem Bindemittel aus Kunststoff
versehen. Eine Auswahl bestimmter Imprägniermittel zur Anpassung an die gute Temperaturbeständigkeit
der Mineralfasern des Nadclfilzcs ist nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgcmäßen
Nadelfilz zu schaffen, dessen Empfindlichkeit gegen innere Reibung im Anwendungsfall, herabgesetzt
und dessen Temperaturbeständigkeit verbessert ist, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung anzugeben.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Nadelfilzes durch die im Kennzeichen von Anspruch 1 und hinsichtlich des
Verfahrens durch die im Kennzeichen von Anspruch 3 enthaltenen Merkmale gelöst
Mineralfasern in Nadelfilzen zeigen schon bei niedrigeren Temperaturen als ihrem Erweichungspunkt
Grenzen ihrer praktischen Anwendung. Beispielsweise
ίο sind die feinen Glasfasern eines Nadelfilzes auf Dauer
nur bis etwa 280° C belastbar, mit Spitzen bis zu etwa
300° Q Durch die Maßnahmen der Erfindung wird erreicht, daß die Temperaturgrenzen nach oben verschoben
werden, die mechanischen Eigenschaften der Mineis ralfasern jedoch erhalten bleiben. Der Sinterkörper des
Bindemittels lagert sich zwar an die Fasern des Nadelfilzes an und ummantelt diese ohne die Porosität des Nadelfilzes
wesentlich zu beeinträchtigen. Der Graphit erhöht die mechanische Stabilität des Polytetrafluoräthj lens
und wirkt zusammen mit dem Silikonöl temperaturgrenzenerhöhend, wobei das Silikonöl zusätzlich zum
Graphit Schmierwirkung zeigt.
Für die erfindungsgemäßen Nadelfilze eröffnen sich viele spezifische Anwendungsgebiete, und zwar insbesondere
auch unter chemisch aggressiven Verhältnissen. Mögliche Anwendungen sind z. B. die als Polstermittel
oder als Werkstoff für thermische Kompensatoren in Filtrationsanlagen. Eine hervorragende Bedeutung hat
das erfindungsgemäße Flächengebilde als Filtermaterial in der Trenn- und Filtertechnik. Eine Anwendungsmöglichkeit,
bei der es weniger auf Reißfestigkeit ankommt, ist die Anwendung als Atemfilter in Gasmasken und
anderen Schutzeinrichtungen. Wenn der Nadelfilz beispielsweise zwischen zwei Stützgittern gehalten oder
auf andere Art gegen eine zu große Reißbeanspruchung geschützt wird, kann er ohne Stützlage verwendet werden.
Die Verwendung mit Stützlagc empfiehlt sich bei Ausbildung als Filterschlauch oder Filtertasche für im
Rückstromprinzip oder im Druckstoß regenerierbare Filter. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet ist die Hcißgasfiltration.
Die erfindungsgemäßen Flächengebilde lassen sich aber wegen ihrer Widerstandsfähigkeit auch
in Flüssigkeitsfiltern als Filterfläche verwenden. Ein Spezialgebiet ist die Anwendung als Filterfläche eines
Elektrofilters. Hierzu läßt sich unter anderem der Graphitzusatz im Bindemittel zum Anlegen einer vorgegebenen
elektrischen Spannung nutzen.
Es empfiehlt sich, den Nadelfilz zusätzlich noch mit einem Langzeit-Mikrobizid zu imprägnieren, z. B. einem
so Fungizid oder einem Bakterizid. Das Mikrobizid kann beispielsweise durch ein polymeres Haftmittel an die
Mineralfasern als Langzeitmikrobizid gebunden sein. Als Mikrobizid kann beispielsweise eine Tränkung mit
Metallsalzcn wie Kupferchinolat dienen.
Man kann in den Nadelfilz auch einen katalytischen Wirkstoff einbeziehen. Dieser kann ein chemisches Element
oder eine chemische Verbindung sein und z. B. oxidierend oder reduzierend wirken. Bevorzugt wird
z. B. eine Imprägnierung mit einem bestimmten Schwermetallsalz. Zum Beispie! kann man Gold als Katalysator
für die Umsetzung von Wasserstoff und Sauerstoff in Wasser bei 150°C verwenden oder Quarzkristall (oder
dem Nadelfilz anstelle von Glasfasern zugesetzte Quarzfasern) zur Oxidation von CO in CO2.
t>5 Zusätzlich zu den Glasfasern können auch Metallfaden
vordem Vernadcln zugemischt sein.
Claims (8)
1. Poröser Nadelfilz aus einem Fasergemisch mit einem Anteil Asbe^fasern und einem Anteil anderer
Mineralfasern und einem als Imprägnierung aufgebrachten Bindemittel aus Kunststoff, Ober das die
Mineralfasern im Nadelfilz zusätzlich miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mineralfasern mit einem Imprägnierungsüberzug aus einem temperaturbeständigen Bindemittel
versehen sind, dessen Hauptbestandteil bis zum Eigengewicht des Nadelfilzes Polytetrafluoräthylen
ist daß ein Zusatz von Graphit und Silikonöl zum Bindemittel vorgesehen ist, und daß der Nadelfilz
nach dem Imprägnieren gesintert ist.
2. Nadelfilz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Polytetrafluorethylene
am Bindemittel etwa im Bereich von 5 bis 20 Gewichtsprozent des Nadelfilzes liegt, und daß der Zusatz
von Graphit und Silikonöl jeweils im Bereich von 10 Gewichtsprozent der Trockensubstanz des
Polytetrafluoräthylens liegt.
3. Verfahren zur Herstellung des Nadelfilzes nach Anspruch 1 oder 2 durch Imprägnieren mittels eines
wäßrigen Imprägnierungsmittels aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelfilz mit einer
wäßrigen Polytetrafluoräthylenemulsion getränkt, getrocknet und gesintert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3 zur Herstellung des Nadelfilzes nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polytetrafluoräthylenemulsion der G raphit in kolloidaler Form und das Silikonöl
zugegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasfasern vor dem Tränken
des Nadelfilzes mit dem Bindemittel koronisiert werden.
6. Anwendung als Filtermaterial eines porösen Nadelfilzes nach Anspruch 1 oder 2, mit der Maßgabe,
daß das Filtermaterial mit einem Langzeit-Mikrobizid imprägniert ist.
7. Anwendung als Filtermaterial eines porösen Nadelfilzes nach Anspruch 1 oder 2, mit der Maßgabe,
daß das Filtermaterial mit einem Schwermetall als Katalysator imprägniert ist.
8. Anwendung des Filtermaterials nach Anspruch 6 und/oder 7 in Form mindestens zweier unterschiedlich
imprägnierter Schichten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722265729 DE2265729C3 (de) | 1972-07-04 | 1972-07-04 | Nadelfilz und Verfahren zu seiner Herstellung sowie Anwendungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722265729 DE2265729C3 (de) | 1972-07-04 | 1972-07-04 | Nadelfilz und Verfahren zu seiner Herstellung sowie Anwendungen |
DE19722232785 DE2232785C3 (de) | 1972-07-04 | 1972-07-04 | Poröses Nadelvlies sowie zugehörige Herstellungsverfahren und Anwendungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2265729C3 true DE2265729C3 (de) | 1985-02-07 |
Family
ID=25763506
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722265729 Expired DE2265729C3 (de) | 1972-07-04 | 1972-07-04 | Nadelfilz und Verfahren zu seiner Herstellung sowie Anwendungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2265729C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
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- 1972-07-04 DE DE19722265729 patent/DE2265729C3/de not_active Expired
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