DE2248425A1 - Agglomerierverfahren - Google Patents
AgglomerierverfahrenInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DR.-ING. VON KREISLfR DR.-ING. SCHÖN WALD DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES DIPL-CHEM. ALEK VON KREISLER
DIPL-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLÖPSCH DIPL.-ING. SESJSNG
KÖLN 1, DEICHMANNHAUS
Köln, den 28.9-1972
Pu/Ax
22A8425
GENERAL FOODS CORPORATION 250 North Street, White Plains, New York (U.S.A.).
Bei vielen Agglomerierverfahren werden die zu agglomerierenden Teilchen klebrig gemacht und dann miteinander in ·
Berührung gebracht. Me verschiedensten Möglichkeiten, die zu agglomerierenden Teilchen klebrig zu machen und miteinander
in Berührung zu bringen, sind bekannt.
Bei einem gebräuchlichen Agglomerierverfahren wird Wasserdampf,
Wasser oder ein Gemisch von Wasserdampf und Luft auf einen Strom von fallenden Teilchen aufgesprüht. Die
Agglomerierung findet als Folge der zahlreichen Kollisionen der feuchten klebrigen Teilchen nach dem Durchgang
oder während des Durchgangs der Teilchen durch den Sprühnebel statt. Nach der Bildung der Agglomerate erfolgt
gewöhnlich ihre Trocknung und Kühlung in einem Luftstrom. Ein solches Verfahren wird in den USA-Patentschriften
3 143 428 und 3 52? 647 beschrieben.
Bei einem anderen Agglomerierverfahren werden Ströme von
heißer befeuchteter Luft verwendet, die ein sich bewegendes Bett der Teilchen wenigstens teilweise in den Wirbelzustand
überführen. Die Teilchen werden mit heißer feuchter Luft klebrig gemacht, und durch die Kollisionen, die durch die
Fluidisation verursacht werden, entstehen die Agglomerate.
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Die Agglomerate werden dann gewöhnlich mit Hilfe von gesonderten
Luftströmen getrocknet und gekühlt. Ein solches Verfahren wird in den USA-Patentschriften 3 $06 958*
3 433 644 und 3 471 6o3 beschrieben.
Bei den bekannten Verfahren sind im allgemeinen ziemlich große und umfangreiche Apparaturen erforderlich, um die
zwangsläufig bei den Verfahren verwendeten großen Luftströme zu handhaben. Ferner fällt bei diesen Verfahren
eine erhebliche Menge an feinem oder nicht agglomeriertem Material an. Sehr häufig muß das zu agglomerierende Gut
vorbehandelt werden, bevor es durch den Fall durch einen feuchten Sprühnebel agglomeriert werden kann. Die Vorbehandlung
kann aus einer Mahlung und/oder Kühlung der Teilchen bestehen. Bei Verfahren, bei denen Wirbelschichten
verwendet werden, besteht das Problem der Rückgewinnung der in den Luftströmen mitgerissenen Teilchen.
Es wurde nun gefunden, daß Teilchen von pulverförmigen
Lebens- und Nahrungsmitteln und hierunter auch solche Materialien, die einen verhältnismäßig niedrigen Feuchtigkeitsgehalt
von nur 1 bis 5 % aufweisen, ohne Zusatz großer Feuchtigkeitsmengen mit Hilfe eines statischen
Bettes agglomeriert werden können.
Gegenstand der Erfindung ist die Agglomerierung von feinteiligem Material nach einem Verfahren, bei dem man ein
statisches Bett des Materials in einer Dicke von weniger als etwa 25 mm (<"25,4 mm) mit einer agglomerierenden Atmosphäre
während einer solchen Zeit behandelt, daß die Oberflächen des feinteiligen Materials klebrig werden und die
Teilchen zu einem verdichteten, aber porösen flächigen Gebilde verschmelzen, das gekühlt vjird und hierdurch ein
hartes, starres Gebilde ergibt, und das starre flächige Gebilde zu einer Vielzhal von Agglomeraten zerkleinert, von
denen jedes eine Vielzahl von verschmolzenen Teilchen enthält.
Die Agglomerierung kann im allgemeinen bei Zusatz von nicht
Die Agglomerierung kann im allgemeinen bei Zusatz von nicht
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mehr als 1,5 Gew.-^ V/asser zu den Teilchen erreicht werden.
Hierdurch ist es möglich, das Verfahren gemelß der Erfindung
mit minimaler Trocknung durchzuführen ο Da ferner der Jeuchtigkeitszusatz
so gering und keine Wirbelschichtbildung zur
Begünstigung der Agglomerierung, notwendig ist, kann sowohl
die Agglomerierung als auch die Trocknung im allgemeinen
in der gleichen Kammer stattfinden»
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann chargenwoise oder
kontinuierlich durchgefülirt werden» Bei einem typischen
kontiiiuxerlichen Verfahren könnte man das statische Bett auf einem endlosen Förderer, z„B„ einem nicht-porösen
Metallband oder eiaem Metallsieb, durch eine Verschmelzungszone bewegen»
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist besonders gut geeignet für die Agglomerierung von Materialien, die bei Einwirkung
einer heißen feuchten Atmosphäre plastische Eigenschaften
zu haben pflegen, so daß die sich berührenden
Teilchen miteinander verschmelzen könneii» Der hier ge- ■
brauchte Ausdruck "verschmelzen1.1 ist gleichbedeutend mit
Schmelzen, Schweißen oder Verkleben der Teilchen an den
verschiedenen Berührungspunkten diesel1 Teilchen, wenn die
Oberflächentemperatur übex* den thermoplastischen Punkt
erhöht wird.
Wesentlich bei diesem Verfahren ist die Tatsache, daß dann, wenn das statische Bett von Teilchen durch Verschmelzung
agglomeriert wird, das Bett sich zu einem verhältnismäßig dichten, harten flächigen Gebilde verdichtete Die Bedingungen
v/erden jedoch, so geregelt, daß das flächige Material
einen porösen Charakter behält und nicht zu einer massiven Platte schmilzt. Das verschmolzene flächige Material kann
anschließend zu Agglomerate]! dor verschied er: st en Größen
gemahlen werden, wobei jedes-Agglomerat- stark und hart irA:
und eine Vielzahl von "verschmolzenen Teilchen enthält.
Es ist zweckmäßig, aber nicht notwendig-,-- die Höhe dos
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statischen Bettes so einzustellen, daß eine Dimension der endgültigen Agglomerate fixiert ist. Normalerweise breiten
sich die Schichten bis zu einer Höhe von weniger als 25,4 mm aus. Hierdurch ist es möglich, das verschmolzene
flächige Gebilde in üblichen Mühlen leicht zu mahlen. Darüber hinaus gestattet die Verwendung dünner Schichten
eine kurze Verweilzeit in der Agglomerierzone. Bei Anwendung
eines kontinuierlichen Verfahrens ist es nicht
zweckmäßig, mit statischen.Schichten einer Dicke von mehr als etwa 19 nun zu arbeiten.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist besonders vorteilhaft für die Agglomerierung von löslichem Kaffee, da
festgestellt wurde, daß übliches sprühgetrocknetes Kaffeepulver zu harten Agglomeraten geformt werden kann, die
stückigem gefriergetrocknetem Kaffee ähneln. Andere geeignete pulverförmige Materialien oder Gemische von Materialien,
z.B. von Zucker und pulverförmig«! Getränkemischungen,
lassen sich ebenfalls gemäß der Erfindung leicht agglomerieren.
Das pulverförmige Ausgangsmaterial kann aus einem freifließenden
Pulver oder körnigen Material bestehen und hat im allgemeinen eine Korngröße von 20 bis 350 ^u. Vorzugsweise
sollten die Teilchen nicht so klein sein, daß sie eine dicht gepackte, nicht-poröse statische Schicht
bilden.
Das pulverförmige Material wird zunächst als Schicht auf eine ünteilage abgelegt. Die Unterlage kann eine poröse
oder nicht-poröse Oberfläche sein und entweder endliche (z.B. eine Schale) oder unendliche Länge (z.B. endloses
Band) haben. Die Unterlage wird dann entweder in eine Behandlungszone gestellt oder durch eine Behandlungszone
geführt, in der eine agglomerierende, Feuchtigkeit enthaltende Atmosphäre und erhöhte Temperatur auf die statische
Schicht zur Einwirkung kommen. Die kohditiönierende
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Atmosphäre kann aus einem Gemisch Von Wasserdampf und
Heißluft bestehen, jedoch können auch andere erhitzte Gase mit kondensierbaren Flüssigkeiten verwendet werden.
Die Temperatur hängt von den bekannten Eigenschaften der Schicht in !Relation zur Feuchtigkeitsinenge ab, die verwendet
wird, um die Verschmelzung zu erzielen.
Die Aggloiaerierung der statischen Schicht zu einem verschmolzenen
flächigen Gebilde kann bei einer minimalen vom pulverförciigen Material aufgenommenen Wassermenge
stattfinden. Im allgemeinen wird weniger als 1,5 Gew.-%
Feuchtigkeit dem pulverförmigen Material in der Agglomerierzone
zugesetzt. Da der Wasserzusatz gering ist, ist , eine minimale Trocknung erforderlich, so daß es möglich
ist, in einer einzigen Kammer sowohl die Agglomerierung als auch die Trocknung aufgrund eines Unterschiedes in
den Bedingungen innerhalb der Kammer vorzunehmen.
Die konditionierende Atmosphäre wird vorzugsweise durch
den gesamten Behandlungsraxun umgewälzt. Es muß jedoch
darauf geachtet werden, daß die Geschwindigkeit der Atmosphäre gering, im allgemeinen unter 30 m/Minute gehalten
wird, so daß die Ruhelage des pulverförmigen Materials
nicht gestört wird. Bei Verwendung einer porösen Oberfläche läßt man die Atmosphäre vorzugsweise durch die
statische Schicht, die auf einem porösen Träger aufliegen kann, nach unten streichen. Es ist jedoch möglich, mit
aufwärts gerichteter oder seitlicher Strömung der konditionierenden Atmosphäre zu arbeiten, solange die stillliegenden
Teilchen nicht aufgerührt werden.
Bei Anwendung der Erfindung zur Agglomerierung von pulverförmigem
Kaffee mit niedrigem Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 5 Gew.-% erwies sich ein Wasserdampf-Heißluft-Gemisch
mit einer Temperatur von 93 bis 14-9°C und einer relativen Feuchtigkeit von 10 bis 50 % als zweckmäßig.
Me bevorzugten Bedingungen für andere Materialien können unterschiedlich sein, jedoch lassen sich diese Bedingungen
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vom Fachmann ohne weiteres ermitteln.
Die statische Schicht wird in der Behandlungsatmospliäre
während einer solchen Zeit gehalten, daß die gewünschte Verschmelzung stattfindet. Die verschmolzene Schicht der
Teilchen kann dann gekühlt und durch eine geeignete Mühle geführt werden, wo das starre, verschmolzene flächige
Gebilde auf die gewünschte Größe zerkleinert wird. Zu den Faktoren, die die Dichte, den Härtegrad und die Farbe des
verschmolzenen flächigen Gebildes bestimmen, gehören physikalische Unterschiede in der Größe der Ausgangsteilchen,
Feuchtigkeit und Temperatur der Behandlungsatniosphäre,
Schichthöhe und Behandlungsdauer.
Spezielle Ausführungsformen der Erfindung werden in den folgenden Beispielen beschrieben.
Sprühgetrockneter Instantkaffee mit einer Teilchengrößenverteilung
zwischen 40 und 325 μ und einem Feuchtigkeitsgehalt
von etwa 3 % wurde gleichmäßig zu einer Schicht von 18 mm Höhe auf einer porösen Schale ausgebreitet. Die
Schale wurde in einen Trockner gestellt, worauf feuchte Heißluft mit einer Temperatur von 127°C und einer relativen
Feuchtigkait von 18 % mit einer Geschwindigkeit von etwa 24,4 m/Sek. von oben nach unten auf die Schicht
geblasen wurde. Nach 20 Minuten wurde die Schale aus dem Trockner genommen und der Abkühlung überlassen. Das
Kaffeematerial hatte nun die Form eines harten, verschmolzenen
flächigen Gebildes, das eine Dicke von 12,7 mm und eine verhältnismäßig helle Farbe hatte. Das verschmolzene
Flächengebilde wurde gemahlen und mit Sieben einer Maschenweite von 2,83 mm und 0,42 mm gesiebt. Die
Teilchen, die das Sieb mit der Maschenweite von 2,83 mm passierten und auf dem Sieb mit der Maschenweite von
0,42 mm zurückgehalten wurden, hatten ein Schüttgewicht
von 0,2 g/cm*. Sie waren hart, hellfarbig und glichen
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handelsüblichem gefriergetrocknetem Kaffee.
1 ι IT ι
Der in Beispiel 1 beschriebene sprühgetrocknete Kaffee
wurde kontinuierlich wie folgt agglomeriert: Eine 12,7
dicke Kaffeeschicht wurde auf der Oberseite eines endlosen Metallbandes mechanisch ausgebreitet. Dies wurde erreicht,
indem, man den Kaffee hinter einem Damm, der im Abstand
von 12,7 nun von der Oberfläche des Bandes angeordnet war,
auf das Band fallen ließ. Das Band mit der darauf befindlichen, 12,7 mm hohen Kaffeeschicht wurde durch ein
Gehäuse mit offenem Ende geführt, in das ein Gemisch aus
Wasserdampf und Heißluft von einem Ende eingeführt wurde. Das Band ließ man durch das andere Ende des Gehäuses austreten.
Das Gemisch von Wasserdampf und Heißluft wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa 18,3 m/Sek. bei einer
Temperatur von 121°C und einer relativen Feuchtigkeit von 12 % eingeführt. Zusätzliche Wärme wurde durch Kondensa*-
tion von Wasserdampf unter dem Band zugeführt. Der Kaffee wurde in 2 Minuten durch das Gehäuse geführt. Während
dieser Zeit verschmolz die statische Kaffeeschicht auf dem Band zu einem Flächengebilde. Das Flächengebilde aus
verschmolzenem Kaffee wurde, während es sich noch auf dem Band befand, über einen Abschnitt geführt, in dem es
durch Leitungswasser, das unter dem Band umgewälzt wurde, ge?dihlt wurde. Das verschmolzene und gekühlte Flächengebilde
wurde vom Band genommen und auf die gewünschte Teilchengröße zerkleinert.
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Claims (6)
- PatentansprücheVerfahren zur Agglomerierung von feintelligem Material durch Behandlung in einer heißen feuchten Atmosphäre, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem Material eine statische Schicht einer Dicke von weniger als etwa 25 mm bildet, die Schicht mit einer Feuchtigkeit enthaltenden agglomerierenden Atmosphäre bei erhöhter Temperatur während einer solchen Zeit behandelt, daß die Oberflächen des feinteiligen Materials klebrig werden und die Teilchen zu einem verdichteten, Jedoch porösen flächigen Gebilde verschmelzen, das verschmolzene flächige Gebilde unter Bildung eines harten, starren Materials kühlt und dieses Material zu einer Vielzahl von Agglomeraten zerkleinert, von denen Jedes eine Vielzahl von verschmolzenen Teilchen enthält.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als agglomerierende Atmosphäre feuchte Heißluft verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man feuchte heißluft mit einer Temperatur von 93 bis 1490C und einer relativen Feuchtigkeit zwischen 10 % und 50 % verwendet.
- 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß man dem feinteiligen Gut während der Agglomerierung weniger als 1,5 Gew.-% Feuchtigkeit zufügt.
- 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die statische Schicht auf einer endlosen Unterlage in einer Höhe von weniger als etwa 19 mm bildet und die Schicht durch eine Agglomerierzone führt.
- 6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß man als feinteiliges Material löslichen Kaffee mit einem Anfangsfeuchtigkeitsgehalt von weniger als309815/1096% behandelt.7« Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als feinteiliges Material ungemahlenen sprühgetrockneten Kaffee behandelt.30981^5/1096
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