DE2132492C3 - Verfahren zur Herstellung von als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Kunstgraphiten oder graphitähnlichen Werkstoffen dienendem Mischpulver - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Kunstgraphiten oder graphitähnlichen Werkstoffen dienendem MischpulverInfo
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von als Ausgangsmaterial zur Herstellung
von Kunstgraphiten oder graphitähnlichen Werkstoffen, insbesondere von Feinkorngraphiten,
dienendem Mischpulver aus einer Mischung von als Füller verwendeten Stoffen, wie gemahlenem Koks,
Naturgraphit. Ruß, und einem die Körner oder Partikeln des Füllers umgebenden Bindemittel, wie Pech,
Teer, Kunstharz, wobei das Bindemittel zunächst in
mit dem Bindemittelfilm überzogenen Körner oder Partikeln des Fü'Iers durch Dekantieren von der
Trägerflüssigkeit abgetrennt und anschließend getrocknet werden.
Nach derartigen Verfahren hergestellte Werkstoffe werden insbesondere bei der Herstellung von Brennelement-
oder Bauteilen für gasgekühlte Hochtemperaturreaktoren verwendet. Zu diesem Zweck wird die
aus Füller, Bindemittel, Trägerflüssigkeit und Lösungsmittel gebildete Mischung durch Erhitzen auf
etwa 800r· C verkokt und anschließend einer Hochtemperaturbehandlung
unterworfen oder graphitiert.
Bei den zahlreichen, zur Herstellung derartiger Stoffe bekannten Verfahren besteht eine Verfahrensstufe darin, die Körner des Füllers mit einem möglichft
gleichmäßigen Film aus Bindemittel zu überziehe C(zu vergleichen »Carbon and Graphite Handbook« Charles L. M an teil, Interscience Pubi.
New York 1968, S. 266).
Nach diesem bekannten Verfahren wird das Bindemittel im allgemeinen bei einer Temperatur, die
oberhalb Raumtemperatur liegt, in mehr oder weniger flüssiger Form erweicht oder zunächst in einem
Lösungsmittel gelöst und dann mit den Füllerkörnern mechanisch vermischt. Dies geschieht mittels
Rühr- und Knetmaschinen, mit deren Hilfe eine möglichst gleichmäßige Verteilung der beiden wesentlichen
Bestandteile innerhalb der gebildeten Masse erreicht werden sol! Diese Verfahren sind jedoch
zeitraubend und wegen der Verwendung der zum Rühren und Kneten erforderlichen Einrichtungen
verhältnismäßig aufwendig. Wird nach einem bekannten Verfahren das Bindemittel in gelöster Form
zugegeben, so muß das Lösungsmittel nach der Vermischung wieder abgedampft werden. Dabei kristallisiert
das Bindemittel vorwiegend auf der Oberfläche der Körner des Füllers aus. Der Nachteil dieses Verfahrens
besteht jedoch darin, daß die angestreb'e gleichmäßige Verteilung des Bindemittels auf der
Oberfläche der Körner des Füllers nicht zu erreichen ist, da vielmehr im Verlauf des Abdar;.pfprozesses
eine Konzentration des Bindemittelf, in bestimmten bevorzugten Bereichen der Oberflächen der Körner
de;» Füllers stattfindet.
Nach einem nicht vorveröffentlichten Vorschlag ist auch schon die Herstellung von Kunstgraphit oder
graphitähnlichen Werkstoffen in der Weise vorgesehen, daß zunächst eine Aufschlämmung des dabei
verwendeten Füllers in der Flüssigkeit, in der das Lösungsmittel aufgelöst ist, hergestellt wird. Diese
Aufschlämmung wird nach diesem Verfahren sodann in eine Flüssigkeit, mit der das Lösungsmittel mischbar,
in der jedoch das Bindemittel nicht oder nur
schwer lösbar i.tf, so eingegeben, daß sich eine Emulsion
bildet, worauf die si_h infolgedessen mit dem
gelöst wird, in weicher der Füller anschließend in an
sich bekannter Weise aufgeschlämmt wird, worauf die Aufschlämmung zur Bildung eines Binr'emittelfilms
auf den Körnern oder Partikeln des Füllers in eine Trägerflüssigkeit, mit der das Lösungsmittel
mischbar, in der das Bindemittel jedoch nicht oder nur schwer löslich ist, wie Wasser, eine sonstige Flüssigkeit
oder ein Flüssigkcitsgemisch, eingegeben wird, wobei der Bindemittellösung das Lösungsmittel
weitgehend entzogen wird, die Körner oder Partikeln des Füllers mit einer Bindemittelhaut überzogen werden,
worauf die eine schlammige Masse bildenden, dadurch eine schlammige Masse bildenden Körner
oder Partikeln des Füllers durch Dekantieren der überstehenden Flüssigkeit zurückgehalten und anschließend
getrocknet werden. Der Ablauf dieses Verfahrens ist jedoch diskontinuierlich und bei der
Herstellung von größeren Mengen von Kunstgraphiten oder graphitähnlichen Werkstoffen nicht wirtschaftlich
genug.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von aus Ausgangsmaterial zur Herstellung
von Kunstgraphiten oder graphitähnlichen Werkstoffen dienendem Mischpulver zu schaffen, das
erheblich wirb-chaftlicher ist als die bisher bekannten
Verfahren, bei dem jedoch zugleich gewährleistet wird, daß auch ein für die hohen Anforderungen, wiesie
an einem im Kernreaktor verwendeten Werkstoff zu stellen sind, entsprechender Kunstgraphi' hersteli
bar wird
Di. . Aufgabe wird bei einem Verfahren de- eingang>
.-zeichneten Art dadurch gelöst, daß die Aufschlämmung
in einer Mischkammer mittels einer Mischdüse in die Tragerflüssigkeit so eingespritzt
wird, daß die Füllerkönier mit dem Bindemittel
gleichmäßig überzogen werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung erlaubt es. in stetigem Ablauf große Mengen an Füller und Bindemitteln
zu mischen. Diese kontinuierliche Arbeitsweise stellt einen großen Vorzug gegen L. ι*·· den bisher
bekannten Verfahren dar. Darübc hinaus ermöglichst
das Verfahren gemiiä tk. Γ "indung den
Anforderungen in der Praxis, η■■]- · i>indemitteianteile
gleichmäßig auf die Korn., aes Füllers zu verteilen,
und zwar — wie si %. iie/eigt hat — in Abhängigkeit
\on der Oberflacne ,' Körner des Füilers bis
zu 70 Gewichtsprozeni des Bindemittelanteils.
Ein weiterer vorteilhafter Verfahrensschritt besteht
darin, daß die in der Mischkammer gcb.idete Mischung
aus Füller, Bindemittel. Tragerflüssigkeit und
Lösungsmittel durch Erwärmen in eine Form überführt
wird, in der die mit dem Bindemittel überzogenen Füllerkörner die Tragerflüssigkeit stark abstoßen,
wodurch die Trennung von Schlamm und Trägerflüssi^keit erheblich erleichtert wird. Denn es
kann durch Anwendung dieser Maßnahme das ΛιιΓ-rnahlen
de-, für die weitere Verwendung anfallend :n
Erzeugnisses, das bei dem bisher bekannte·! Verfahren
erforderlich war. entfallen. Dadurch wird d;>? Wirtschaftlichkeit des Verfahrens gemäß der Erfindung
weiterhin in beachtlichem Maße erhöht.
Die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung erfolgt zweckmäßig mittels der in der Zeichnung
dargestellten Vorrichtung. W ie aus der Zeichnung her irgeht. wird die Aufschlämmung zunächst
in dem Behälter A vorgenommen Dabei ist ein Vibrator/?
so mit dem Behälter A verbunden, daß durch seine Wirkung verhindert wird, daß sich die ir
der Aufschlämmung enthaltenen Körner des Füllers absetzen. Außerdem hai die Tätigkeit des Vibrators/J
die weuere Wirkung, daß die an den Oberflächen der Körner haftende Luft abgegeben wird und
entweicht. Die Aufschlämmung kann in den Behälter A — wie in der Zeichnung nicht dargestellt ist —
kontip'iierlich eingegeben werden. Aus dem Behälter/i
gelangt die Aufscniämmung über den Dreiwtgehahn
C in die in der Zuleitung D für die Trägerflussigkeit
angeordnete Mischdüse E und wird in dem Augenblick, in dem sie mit der Strömung der Trägerflüssigkeit
in Berührung kommt, fein verteilt. An dieser Stelle werden die Körner des Füllers somit mit
dem Bindemittel überzogen. Außerdem ist an den Dreiwegehahn C über den Hahn G das Gefäß F angeschlossen,
das zur Aufnahme des reinen Lösungsmittels bestimmt ist. Dadurch wird ermöglicht, daß
durch die Zugabe reinen Lösungsmittels etwaige während des Betriebes auftretende Verstopfungen
der Mischdüse/: aiif einfache Weise behoben werden
können. Um zu erreichen, daß mit dem Bindemitte! überzogenen Füllerkörner in eine Form überführt
werden, daß sie die Trägerflüssigkeit stark abstoßen, wird für den Fall, daß der Mischprozeß mit kalter
Tragerflüssigkeit vorgenommen ist, in der Rohrleitung
D zur Zuführung der Tragerflüssigkeit eine Erwärmungsstrecke//
angeordnet. Als geeignete Einrichtung hierfür kann beispielsweise eine sich über
ίο einen bestimmten vorgegebenen Rohrabschnitt der Rohrleitung D erstreckende Heizspirale vorgesehen
werden.
Beim Durchlaufen der Erwärmungsstrecke H erfolgt eine Umwandlung innerhalb des Schlamms, was
durch Änderung der Färbung des Schlamms erkennbar wird, infoige dieser Umwandlung wird die Trennung
von Schlamm und Trägerflüssigkeit erleichtert. Im Anschluß daran werden die Festbestandteile des
bei dem Verfahren gemäß der Erfindung gebilüeten Gemischs mittels eines in der Zeichnung nicht dargestellten
Dekanters oder Filters vom Hauptteil der Flüssigkeit abgetrennt. Sie we-den dann entweder im
trockenen oder feuchten Zustar' je nach dem gewünschten
Zustand je nach dem gewünschten Veras wendungszweck weiterverarbeitet, d. h. gepreßi, eingeschlämmt
oder gesintert.
Ausführungsbeispiel
Es wurden A kg Füller mit 4 kg Bindemittel gemischt,
bei dem der Anteil des Bindemittels 4Ü Gewichtsprozent der Zusammensetzung betrug. Als Lösungsmittel
für das Bindemitte! wurde Methanoi und als Trägerflüssigkeit Wasser verwendet. Dabei wurde
als Füller ein Feinkorn-Elektrographit mit einer Korngröße von etwa 0.06 mm und als Bindemitte!
ein Phenolformaldehydharz eingesetzt. Das Bindeharz wurde zunächst unter Erwärmung auf etwa
40 C in 20 1 Methanol in dem in der Zeichnung mit/i bezeichneten Behälter gelöst, wobei der Dreiwegehahn
C geschlossen war. Anschließend wurde de? Füller über eine Schüttelrinne in die Binderlösung
eingegeben und mittels eines Vibrators B einvibnert. Im Anschluß daran wurde die Aufschlämmung
auf etwa 5 ' C heruntergekühlt, sodann wurde das ais Lösungsmittel verwendete Methanol
durch die Mischdüse E in die Tragerflüssigkeit eingegeben. Die Tragerflüssigkeit stand dabei unter einem
Druck von 7 atm. Im Anschluß daran strömte die in dem Behälter A enthaltene Aufschlämmung in die
Mischdüse £ ein, wobei sie sich mit der Trägerflüssigkeit vermischte. Dabei zeigte sich, daß für die
oben angegebene Menge des Füllers und des Binden-.ittels
etwa 100 1 T-ägerflüssigkeit erforderlich waren. Im Anschluß daran wurden Tragerflüssigkeit
und Schlamm auf etwa 35 bis 40° C aufgewärmt. Dabei nahm die Aufschlämmung eine tiefschwarze
Farbe an. Sie wurde in einem weiteren Verfahrensschritt durch einen Filter gegeben, in dem sich der
Schlamm absetzte und zugleich abkühlte. Der abgesetzte Schlamm wurde getrocknet, ein Aufmahlen
konnte entfallen, da die getrocknete Masse zu Pulver zerfiel.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von als Ausgangsmaterial
zur Herstellung von Kunstgraphiten oder graphitähnlichen Werkstoffen, insbesondere
von Feinkorngraphiten, dienendsm Mischpulver aus einer Mischung von als Füller verwendeten
Stoffen, wie gemahlenem Koks, Naturgraphit, Ruß, und einem die Körner oder Partikeln
des Füllers umgebenden Bindemittel, wie Pech, Teer, Kunstharz, wobei das Bindemittel zunächst
in einer Flüssigkeit, wie Methanol, ganz oder zürn Τεϊί gelöst wird, in welcher der Füller anschließend
in an sich bekannter Weise aufgeschlämmt wird, worauf die Aufschlämmung zur Bildung eines Bindemittelfilms auf den Körnern
oder Partikeln des Füllers in eine Trägerflüssigkeit, mit der das Lösungsmittel mischbar, in der
das Bindemittel jedoch nicht oder nur schwer löslieh
ist, wie Wasser, eine sonstige Flüssigkeit oder ein Flüssigkeitsgem-sch. eingegeben wird, wobei
der Bindemittellösung das Lösungsmittel weitgehend entzogen wird, die Körner oder Partikeln
des Füllers mit einer Bindemittelhaut überzogen werden, worauf die eine schlammige Masse bildenden,
mit dem Bindemittelfilm überzogenen Körner oder Partikeln des Füllers durch Dekantieren
von der Trägerflüssigkeit abgetrennt und anschließend getrocknet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufschlämmung in einer Mischkammer mittels einer Mischdüse in
die Trägerflüssigkeit so eingespritzt wird, daß die Füllerkörner mit dem Bindemittel gleichmäßig
überzogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch!, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Mischkammer aus
Füller, Bindemittel. Trägerflüssigkeit und Lösungsmittel gebildete Mischung so weit erwärmt
wird, bis die mit dem Bindemittel überzogenen Füllerkörner die Trägerflüssigkeit stark abstoßen.
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