DE2127959A1 - Bruchfestes Leder und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Bruchfestes Leder und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
DR. JUR. DIPL-CHEM. WALTER BEIl JUm
ALFRED HOEPPENER DR. JUR. DIPL-CHEM H.-J. WOU»
DR. JUR. HANS CHR. BEIL
623 FRANKFURT AM AAAIN-HDCHSf
Unsere Nr. 17125
Rohm and Haas Company Philadelphia, Ps., V.St.A,
Gegenstand der Erfindung ist ein bruchfestes Leder und ein Verfahren zu seiner Herstellung. Das erfindungs gemäß
behandelte Leder besitzt neben verbesserten Bruch eigenschaften ausgezeichnete Färbeeigenschaften.
Säurefarbstoffe und direkt aufziehende Farbstoffe haben in der Industrie universelle Anwendung zum Färben von
Leder gefunden. Ein unbehandeltes mit mineralischen Gerb stoffen gegerbtes Leder und insbesondere ein chromgegerbtes
Leder läßt sich durch anionische (saure und direkt aufziehende) Farbstoffe leicht färben. Die anionischen
Farbstoffe besitzen eine hohe Affinität zum Chromkern der zum Gerben verwendeten Chromsalze, und im wesentlichen wird
der gesamte Farbstoff auf der Oberfläche adsorbiert, während nur wenig oder kein Farbstoff in die untere Schicht des Leders
eindringt. Eine solche Färbeeigenschaft ist erwünscht,
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da sie eine maximale Ausnutzung des Farbstoffs und die Erzielung der sattesten Farbtönungen ermöglicht. Auf diese
Weise werden die Farbstoffkosten verringert, da kein Farbstoff durch Eindringen in das Innere der Lederschicht
verloren geht.
Mit mineralischen Gerbstoffen gegerbtes Leder hat zwar viele erwünschte Eigenschaften, in der Regel schließt
sich jedoch eine weitere Gerbung an, um dem Leder mit anderen Gerbstoffen andere erwünschte Eigenschaften zu verleihen.
Typische polymere Gerbmittelzusammensetzungen, die zum nochmaligen Gerben von mit mineralischen Gerbstoffen
gegerbtes Leder verwendet werden können, umfassen Polymere, die Säureeinheiten enthalten und so das Corium minor
und einen wesentlichen Teil des Corium major durch dringen und an ihm haften. Diese Mittel für eine nochma lige
Gerbung sollen die Bruchfestigkeit und Abriebfestigkeit des Leders verbessern. Im allgemeinen werden diese
Polymeren durch Polymerisation polymerisierbarer monoäthyleniech
ungesättigter Säuremonomerer, wie Acrylsäure
und/oder Methacrylsäure mit anderen geeigneten polymerisierbaren Materialien, wie gesättigten einwertigen aliphatischen
Estern der Acrylsäure oder Methacrylsäure oder Vinylestern von Fettsäuren, wie sie in der USA-Patent schrift
3 103 l+k7 beschrieben sind, oder mit sulpha tierten ungesättigten ölen, wie sie in der USA-Patentschrift
3 l+OS 319 beschrieben sind, gebildet. Die erneute Gerbung
verbessert die Ledereigenschaften und erhöht wesentlich die Bruchfestigkeit des mit mineralischen Gerbstoffen
gegerbten Leders,
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Die Verwendung von Sauregruppen enthaltenden Polymeren
hat jedoch ein neues Problem aufgeworfen. Die Fähigkeit
zur Erzielung satter Farbtöne, die für mit mineralischen Gerbstoffen gegerbtes Material charakteristisch
ist, wird ganz wesentlich verringert und/oder geht ganz verloren. Anders als bei dem mit mineralischen Gerb - ·
stoffen gegerbten Leder, bei dem der Farbstoff nur sehr wenig in die untere Lederschicht eindringt, wird das mit
Säurepolymerem nochmals gegerbte Leder von Säure- und direkt aufziehenden Farbstoffen leicht durchdrungen, wodurch
die Farbstoffkosten wesentlich erhöht und die Erzielung
satter Farbtöne und in einigen Fällen eine gleichförmige
Färbung verhindert werden.
Die Untersuchung des Leders läßt vermuten, daß die Carbonsäuregruppen des für die zweite Gerbung verwendeten
Polymeren das Mineralsalz des ersten Gerbmittels ab decken, mit ihm ein Chelat oder auf andere Weise einen
Komplex bilden, wodurch die Anzahl der kationischen Gruppen im Leder zu stark verringert wird, daß das Leder
in der Umgebung des polymeren Gerbmittela je nach dem Ausmaß des Eindringens des zweiten Gerbmittels nicht ionisch
oder sogar anionisch wird. Die ihrer Natur nach anionischen Säure- oder direkt aufziehenden Farbstoffe
treffen auf nur wenige oder gar keine für die Farbstoffadsorption
geeignete Gruppen und dringen infolgedessen tiefer in,das Leder ein, wo ihr Farbwert unwirksam ist.
Man hatte angenommen, daß die Verwendung basischer Polymeren anstelle der sauren Polymeren dieses Problem beseitigen
würde, was von in dieser Richtung durchgeführ-
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_ Z1. -
ten Versuchen bestätigt wurde« Die gute Bruchfestig keit
und die Abriebfestigkeit, die Hauptgründe für die Verwendung des Polymeren für die zweite Gerbung, wurden
jedoch nicht erzielt. Die Bruchfestigkeit war nicht wesentlich verschieden von der normalen chromgegerbten Materials.
Die Färbeeigenschaften waren zwar deutlich besser als die von Leder, das nochmals mit saurem Polymeren
gegerbt worden war, jedoch nicht so gut wie die von chromgegerbtem Leder.
Es wurde nun gefunden, daß bestimmte polyampholytische Harze mit großem Vorteil für die nochmalige Gerbung
von mit mineralischen Gerbstoffen gegerbtem Leder verwendet werden können und ein zweifach gegerbtes Leder
ergeben, das sowohl ausgezeichnete Färbeeigenschaften als auch ausgezeichnete Bruchfestigkeit besitzt. Bei der
vorliegenden Erfindung bezieht sich der Ausdruck " mit einem mineralischen Gerbstoff gegerbtes Leder" auf Leder,
das mit mineralischen Salzen gegerbt wurde, z.B. mit basischem Chromsulfat ("Chrom"), Alaun, basischem Zirkonsulfat
und ähnlichen Salzen, deren Gerbeigenschaften bekannt sind. Der Ausdruck "polyampholytisches Harz"
bezieht sich auf polymere Materialien, die längs der Polymerkette sowohl saure als auch basische Gruppen aufweisen
und im allgemeinen durch Additionspolymerisation einer Mischung aus sauren und basischen Monomeren (vgl.
die USA-Patentschrift 2 138 763) oder durch Hydrolyse von Mischpolymeren gebildet werden, die bei der Hydrolyse
basische sowie saure Gruppen zu bilden vermögen (vgl. die USA-Patentschrift 2 592 107 ); er umfaßt
nicht Kondensationspolymere oder Polymere, bei denen
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sich die sauren und/oder basischen funktioneilen Gruppen im Gerüst des Polymeren befinden, oder Polymere, bei denen
die sauren und/oder basischen Gruppen nur als end ständige Gruppen anwesend sind.
Die für die erfindungsgemäßen Zwecke brauchbaren polyampholytischen Harze sind wie folgt gekennzeichnet:
(a) die überwiegende Anzahl der sauren Gruppen sind Carboxylgruppen (-COOH);
(b) die überwiegende Anzahl der basischen Gruppen sind Aminogruppen;
(c) das Polymergerüst besteht im wesentlichen aus Kohlenstoffatomen und
(d) aus dem Polymeren läßt sich eine wässrige Lösung mit einem isoolektrischen Punkt im pH-Bereich zwischen
2,5 und 4>5 herstellen.
Die beschriebenen als überwiegend" vorliegenden sauren
und basischen Gruppen umfassen ausdrücklich auch die Gegenwart kleinerer Mengen anderer saurer und basischer
Gruppen, ohne daß hierdurch das Wesen der Erfindung wesentlich geändert wird. Der Ausdruck "Aminogruppen11 bezeichnet
vorliegend eine oder mehrere der folgenden Gruppen: primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppen, quarternäre
Ammoniumgruppen und heterocyclische Stickstoffatome, die mit Mineralsäuren Salze zu bilden vermögen (wie z.B. im
Pyridin- und Piperidinring).
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Das Polymergerüst ist vom Typ wie es für Additionspolymere aus Acryl-, Vinyl- oder äthylenisch ungesättigten
Monomeren charakteristisch ist, d.h. es besteht aus im wesentlichen linearen Kohlenstoffketten.
Der isoelektrische "Punkt11 einer wässrigen Lösung
des polyamphoIytischen Harzes wird durch visuelle Beobachtung
der Trübung der Lösung bestimmt„ Auf beiden
Seiten des isoelektrischen Punktes ist die Lösung im wesentlichen klar. Der isoelektrische "Punkt" ist nicht
eigentlich ein Punkt, sondern in den meisten Fällen ein Bereich von z.B. Z,8 bis 4,8. In diesem Fall ist eine Lösung
bei einem pH Wert von 2 oder 5 klar, während eine Trübung auftritt, wenn der pH-Wert in den Bereich Z,8
bis 4,8 tritt. Für die erfindungsgemäßen Zwecke werden
solche polyampholytischen Harze als brauchbar erachtet,
deren isoelektrischen "Punkt" im Bereich zwischen pH 2,5 und pH 4,5 liegt, wenn der tatsächliche isoelektrische
Bereich der wässrigen Lösungen des Polymeren sich größtenteils mit dem obigen pH-Bereich an dessen einem oder anderem
Ende überlappt oder völlig innerhalb dieses Be reiches liegt. So ist z.B. wie aus den folgenden Beispielen
ersichtlich ist, sowohl ein polyampholytisches Harz mit einem isoelektrischen "Punkt" von etwa 2.,75 bis 4,0
als auch ein polyampholytisches Harz mit einem isoelektrischen "Punkt" im Bereich von 3,45 bis 5,35 für die erfindungsgemäßen
Zwecke nützlich.
Polyampholytische Harze mit den vorstehend be schriebenen Eigenschaften werden für die erfindungsge mäßen
Zwecke durch Interpolymerxsatxon von monoäthyle-
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nisch ungesättigten Säuremonomeren mit monoäthylenisch
ungesättigten basischen Monomeren mit oder ohne neutralen Monomeren in der Y/eise hergestellt, daß das polyampholytische
Polymere 2,5 "bis k3 Mol-% basisches Monomer es und
von etwa 97,5 Mol-%* bis herab zu (55 - x) Mol-% des
Säuremonomeren sowie O bis χ Mol-% eines neutralen Monomeren
enthält, wobei die Menge des neutralen Monomeren das Kleinere von 20 Mol-% und des doppelten Molprozentsates
des basischen Monomeren nicht übersteigen soll. Bei der bevorzugten Zusammensetzung liegt die Menge des basischen
Monomeren zwischen 3i5 Mol-% und 35 Mol-% und die
Menge des sauren Monomeren zwischen 96,5 Mol-% und (65-x) Mol-%, wobei χ die vorstehend angegebene Bedeutung hat.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der nach stehenden bevorzugten Ausführungsform, d.h. der nochmaligen
Gerbung von chromgegerbtem Material mit einer wässrigen Lösung eines üLschpolymeren aus Methacrylsäure (MAS)
und Dimethylaminoäthylmethacrylathydrochlorid (DMAÄMA.HCl) erläutert, ist aber nicht auf diese Ausführungsform beschränkt,
sondern allgemein auf die nochmalige Gerbung aller mit mineralischem Gerbstoff gegerbten Materialien
anwendbar, wobei beliebige polyampholytische Harze mit den vorstehend beschriebenen Eigenschaften verwendet werden
können.
Bei diesem Versuch bestand das behandelte Material aus einem chromgegerbten Leder mit einem Oberflächen-pH
109851 /167/,
2127359
von 5 »75 und einem pH im Innern (Schnitt) von 5>O. Das
verwendete polyampholytische Harz bestand aus einer wässrigen Lösung (25,3 % Feststoffe) eines aus 90 % MAS und
10 % DMAÄMA.HC1 hergestellten Mischpolymeren, die bei einer Konzentration von 10 % einen pH-Wert von 2,4
hatte.
Eine Probe des chromgegerbten Leders wurde mit 5 Gew.-% (bezogen auf das blaugeschabte Material - blue
shaved weight basis) des polyampholytischen Harzes behandelt und statistisch im Vergleich zu Kontrollproben
auf seine Brecheigenschaften untersucht. Das mit polyampholytischem
Harz nochmals gegerbte chromgegerbte Leder zeigte eine bemerkenswerte Verbesserung im Vergleich zu
einer entsprechenden Probe, bei der das polyampholytische Harz weggelassen worden war. Die Gerbstoffe für
die erste und zweite Gerbung wurden bei den Versuchen in der gleichen Weise angewendet, wie sie normalerweise in
der Technik zur Anwendung kommen. Die Bedingungen waren während der gesamten Versuche im wesentlichen gleich. Der
pH-Wert wurde vor der Anwendung des polyampholytischen Harzes auf den Bereich 3-4 eingestellt.
In einer Versuchsreihe wurde die Verwendung eines "neutralen" Monomeren in der polyampholytischen Harz zusammensetzung
untersucht. Die Feststoffkonzentration wurde ebenfalls verändert. Als neutrale Monomere wurden
Methylmethacrylat (MMA) und Äthylacrylat (ÄA) verwendet.
109851 /1 67U
Die verschiedenen Abwandlungen in der Zusammensetzung sind in der Tabelle I aufgeführt, in der die Zahlen die
Menge der Monomeren im endgültigen polyamphoIytischen
Harz in Gew.% angeben»
Monomere
MAS/MMA/IMAÄMA: HGl
MAS/MMA/DMÄÄMÄ:HGl MAS/MMA/DMAäMA:HCl
MÄS/MMA/MAIMA: HGl
MAS/Ä" A/DMA&MA:HCl
MAS/lA/BMAäMA: HGl
MAS/Ä" A/DMAlMA: HGl
MAS/lA/DMAÄMA: HCl
MAS/MMA/öMAAMA: HCl MäS/MMA/DMäÜMA:HCl
MAS/lA/BMAäMA: HGl
MAS/Ä" A/DMAlMA: HGl
MAS/lA/DMAÄMA: HCl
MAS/MMA/öMAAMA: HCl MäS/MMA/DMäÜMA:HCl
Verhältnis
75/15/10 | 25 % |
75/15/10 | 40 % |
70/17,5/12,5 | 25 % |
70/17,5/12,5 | 40 % |
75/15/10 | 25 % |
75/15/10 | 40 % |
70/17,5/12,5 | 24 % |
70/17,5/12,5 | 39 % |
68,5/17,5/14 | 39 % |
73/15/12 | 39 % |
Das verwendete Material bestand aus einem chrom gegerbten Leder mit einem pH-Wert von 3,75· Vor der Anwendung
des polyampholytischen Harzes wurde der pH-Wert des Leders mit Natriumformiat auf 4,75 erhöht. In allen
Fällen wurde das polyampholytische Harz mit einem Fest stoffgehalt
von 5 % auf das Leder aufgebracht. Außerdem wurde eine mit Polymethacrylsäure (PMAS) behandelte
Probe getestet. Das chromgegerbte Leder wurde zu Ver gleichszwecken verschiedenen Versuchen unterworfen.
109851 / 1 β? Λ
Die Versuche ergaben im Vergleich zu dem chromgegerbten und dem mit PMAS behandelten Leder eindeutig eine wesentliche
Verbesserung der Bruchfestigkeit» Hinsichtlich der
Brecheigenschaften waren gev/isse Anzeichen dafür vorhanden, daß die Verwendung von Äthylacrylat als neutralem Monomeren
der Verwendung von Methylmethacrylat im allgemeinen vorzuziehen ist. Was die Färbung anbetrifft, so war die
Farbtiefe bei den mit einem 75 % oder weniger Methacrylsäure
enthaltenden polyampholytischen Harz behandelten Proben nicht wesentlich verschieden von der der chromgegerbten
Kontrollprobe, Die mit einem polyampholytischen Harz behandelten Proben, das mehr als 73 % Methacryl säure
enthielt, ergaben zufriedenstellendere Färbeeigenschaften als die Polymethacrylsäurekontrollprobe, waren
jedoch nicht so gut wie die mit polyampholytischem Harz behandelten Proben, das kleinere Mengen Methacrylsäure
enthielt,
Es wurden weitere Variationen in der Zusammensetzung durch Polymerisation verschiedener Monomerer mit
Methacrylsäure und Dimethylaminoäthylmethacrylat-hydrochlorid
untersucht. Außer den in Beispiel 1 und 2 aufgeführten Monomeren wurden die folgenden Monomeren verwendet:
Methylaerylat (MA); Butylacrylat (BA); Hydroxyäthyl-methacrylat
(HÄMA); Hydroxypropylmethacrylat (HPMA); Acrylsäure (AS); Methacryloxypropionsaure (MOPS); Äthylmethacrylat
(ÄMA); Itaconsäure (IS) und Butylmethacrylat (BMA). Der Einfachheit halber ist in Tabelle II Dimethyl-
2127359
- li -
aminoäthylmethacrylat-hydrochloric! mit "D" abgekürzt,
Die untersuchten Proben sind in der Tabelle II aufge führt.
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CD CD OO
Verhältnis | Tabelle II: | Viskosi | Gesamt- | Gerb | pH-Wert | isoelektri | -- Zf,65 | I | ro | |
Zusammen | tät (Gps) | fest- | stoffe | (10 %-ige | scher Bereich | - Zf,6 | H Γϋ |
NJ ^^ "I |
||
setzung | stoff- | Lösung) | — 4,75 | I | CO | |||||
75/15/10 | gehalt | '-> — Zf,ζ+ | cn | |||||||
75/15/10 | 28,ZfOO | 39,9 | 36,1 | 2,3 | 2,Zf | — 4,9 | co | |||
MAS/lA/D | 70/17,5/12,5 | 167 | 25,3 | 23,3 | 2,5 | 2,7 | — 4,7 | |||
MAS/MMA/D | 70/17,5/12,5 | 21,150 | 38,7 | 33,6 | 2,5 | 2,5 | bestimmt | |||
MAS/A'A/D | 65/20/15 | HZf | 25,2 | 21,3 | 2,3 | 2,21 | -- 4,3 | |||
MAS/MMA/D | 75/15/10 | 121 | 2Zf, 8 | 20,9 | 2,6 | 2,Zf | — 4,3 | |||
MAS/lA/D | 65/10/15/10 | 60 | 25,1 | 22,9 | 2,6 | 2,8 | - 4,0 | |||
MAS/MA/D | 75/15/10 | 77 | 25,0 | 23,2 | 2,3 | nicht | — 4,3 | |||
MAS/AS/ÄA/D | 75/15/10 | 3 | 25,5 | 23,2 | 2,3 | 2,6 | -- 4,2 | |||
MAS/HPMA/D | 75/15/10 | 38 | 25,0 | 22,7 | 2,3 | 2,7 | -- 4,2 | |||
MAS/HÄMA/D | 77,5/10/12,5 | 23 | 25,2 | 23,5 | 2,Zf | 2,5 | — 4,1 | |||
MAS/MOPS/D | 70/5/15/10 | 52 | 25,2 | 22,5 | 2,Zf | 2,3 | bestimmt | |||
MAS/lMA/D | 70/17,5/12,5 | 75 | 2Zf,8 | 22,Zf | 2,Zf | 2,1 | bestimmt | |||
MAS/IS/ÄA/D | 75/15/10 | 101 | 25,Zf | 21,9 | 2,5 | 2,0 | ||||
MAS/ÄA/D | 80/7,5/12,5 | 175 | 25,3 | 23,0 | 2,5 | 2,1 | ||||
MAS/ÄA/D | 77,5/10/12,5 | Zf6 | 25,0 | 22,9 | 2,5 | nicht | ||||
MAS/BMA/D | 114 | 25,0 | 23,0 | 2,3 | nicht | |||||
MAS/BA/D | ||||||||||
Aus diesen Versuchen ergab sich wiederum, daß alle Proben bessere Brecheigenschaften besaßen als die
nicht nochmals gegerbten Chromlederkontrollproben. Darüberhinaus zeigte sich, daß die mit höheren Feststoffkonzentrationen
angewendeten Polymeren bessere Brech eigenschaften ergeben als die gleichen,aber mit niedrigerem
Feststoffgehalt aufgebrachten Polymerzusammensetzungen,
Die mit PMAS behandelte Kontrollprobe ergab sehr schlechte Brecheigenschaften.
Hinsichtlich der Färbeeigenschaften waren die nicht nochmals gegerbten Chromlederkontrollproben die besten,
die meisten der mit polyampholytischem Harz behandelten Proben kamen ihnen jedoch nahe und die mit PMAS behandelten
Proben gehörten zu den schlechtesten. Darüberhinaus wurde allgemein beobachtet, daß die mit polyampholytischem
Harz behandelten Proben, das weniger als 75 % MAS
enthielt, deutlich den Proben überlegen waren, die mit polyampholytischem Harz behandelt worden waren, das 75 %
oder mehr MAS enthielt.
In den vorstehenden Beispielen wurde als Amino-Komponente Dirnethylaminoäthylmetliacrylat-hydroChlorid verwendet.
Andere Amino-Monomere sind ebenfalls wirksam. So kann
das Dimethylaminoäthylmethacrylat-hydrochlorid ersetzt wer
den durch 2-Hydroxy-3~ßiethacryloxypropyl-trimethyl ammoniumchlorid
(G-Mac), tert.-Butylaminoäthylmethacrylat
HCl (t-BAlMA .HCl), 4-Vinyl-pyrridin.HCl (4-VP.HCl).
109851 / 1 6 7 Λ
In jedem Fall waren die verwendeten Polymeren aus 90 %
MAS/10 % Amino-Monomerem hergestellt worden. Die untersuchten
Zusammensetzungen sind in Tabelle III aufgeführt:
Zusammensetzung
Tabelle III: | Gerb stoffe, JL- |
Rein heit, |
pH-Wert (10 %) |
Visko sität (Cps) |
Fest stoff gehalt JL·- |
24,5 | 98 | 1,95 | 32,500 |
24,9 | 20,4 | 80 | 1,95 | 26,500 |
25,4 | 22,7 24,8 |
98 98 |
1,90 2,20 |
8,250 5,230 |
23,2 25,2 |
MAS/DMAÄMA.HC1
MAS/tert.-BAÄMA· HCl
MAS/4-VP'HCl MAS/C-Mac
Die Ergebnisse wurden mit solchen verglichen, die mit einem handelsüblichen Mittel für eine nochmalige Gerbung
erhalten wurden, das im wesentlichen aus einem Mischpolymeren aus 80 % Methacrylsäure und 20 % eines unge sättigten
Öls (34 % Feststoffe, 28 % Gerbstoffe, pH-Wert
2,65 bei 10 %) besteht, sowie mit denen der Kontrollprobe aus einfach chromgegerbtem Leder. Jede der polymeren Zusammensetzungen
ergab Brecheigenschaften, wie sie für die Behandlung mit einem polyampholytischen Harz charakteristisch
sind. Hin'sichtlich der Färbeeigenschaften war das DMAA'MA'HCl enthaltende Mittel bei einem pH-Wert von etwa
4,65 das beste und das G-Mac enthaltende Mittel lag als
zweitbestes dicht dahinter. Bei niedrigerem pH-Wert (2,35)
10985 1 /167
war das tert.-BAA'MA»HCl überlegen. Im allgemeinen wurden
jedoch die besten Ergebnisse bei den höheren pH-Werten des Leders erzielt.
Um die Wirkung der angewendeten Konzentration auf die Brech- und Färbeeigenschaften zu erläutern, wurde ein
HAS/ÄA/DMAÄMA.HC1 (75/15/10)-polyampholytisches Harz
(Feststoffgehalt 23,5 %) in Gerbstoffkonzentrationen von
5,0 %, 2,5 %, 1,25 %, 0,625 % und 0,3125 % auf Chromleder
aufgebracht. Das erhaltene nochmals gegerbte Produkt zeigte mit zunehmender Gerbstoffkonzentration des behandelten
Leders eine deutliche Verbesserung der erwünschten Brecheigenschaften. Bei allen Konzentrationen waren die
Brecheigenschaften besser als bei einer mit Polymethacrylsäure behandelten Kontrollprobe (Konzentration 5,0 %).
Es wurde gefunden, daß etwa 2,5 % die kleinste Konzentration ist, bei der dem Leder Brecheigenschaften verliehen
werden, die deutlich besser sind als die von einfachem Chromleder. Dieser genaue Wert variiert natürlich je nach
dem zur Behandlung des Leders verwendeten spezifischen Polyampholyt, zeigt jedoch an, daß die Brecheigenschaften
bei höheren Konzentrationen verbessert werden können.
Die Konzentration des Gerbstoffs scheint eine umgekehrte Wirkung auf die Färbeeigenschaften auszuüben. Obwohl
die Polyampholytbehandlung bei allen Konzentrationen hinsichtlich
der Aufnahmefähigkeit für Farbstoffe im Vergleich zur PMAS-Kontrolle zu besseren Ergebnissen führte, ver -
109851/1674
ringerte sich die Aufnahmefähigkeit für Farbstoffe mit zunehmender Gerbstoffkonzentration.
Die Auswirkung des Molekulargewichts, das durch die Viskosität angezeigt wird, kann durch eine Versuchsreihe
erläutert werden, die mit MAS/ÄA/DMAÄMA-HC1 (75/15/10 durchgeführt
wird. Die Viskosität der Proben lag zwischen etwa 1200 Cps und etwa 37 000 Cps (geschätzt bei einem Fest stoffgehalt
von 25 %). Was die Brecheigenschaften anbetraf,
so schien das Molekulargewicht keinen wesentlichen Unterschied herbeizuführen und alle Polyampholyte waren
als Behandlungsmittel der Polymethacrylsäure überlegen.
Die Aufnehmefähigkeit für Farbstoffe erhöhte sich jedoch
definitiv mit zunehmendem Molekulargewicht. Die PMAS-Kontrollprobe
war hinsichtlich der Aufnehmefähigkeit für Farbstoffe unabhängig vom Molekulargewicht allen Poly ampholyten
unterlegen.
üs Ergebnis der vorstehend beschriebenen Versuche umfaßt die bevorzugte erfindungsgemäße Arbeitsweise die
Verwendung einer wässrigen Lösung eines polyampholytischen Polymeren mit hohem Feststoffgehalt bei hohem Molekulargewicht
des Polymeren. Der maximale Feststoffgehalt
nimmt jedoch im allgemeinen mit der Erhöhung des Molekulargewichts des Polymeren ab. In solchen Fällen verv/endet man
vorzugsweise ein Polymeres mit niedrigerem Molekulargewicht, um den höheren Feststoffgehalt der wässrigen Lösung
109851/1674
zu erzielen. Wie die Daten zeigen ist daher zwar ein Feststoffgehalt von mehr als 15 % nützlich, der Feststoffgehalt
sollte jedoch im allgemeinen mindestens 25 % und vorzugsweise etwa 35 % betragen. Bei den höheren Feststoffgehalten
sollte man daher ein Polymeres mit niedrigem Molekulargewicht, z.B. ein Polymeres mit einer Viskosität
unter etwa 4000 Cps und vorzugsweise unter 2000 Cps (gemessen bei einem Feststoffgehalt von 25 %) verwenden. Weiterhin
sollte bei Verwendung eines inerte Monomere enthaltenden Polymeren, z.B. eines Terpolymeren, der Meth acrylsäuregehalt
vorzugsweise unterhalb 75 % liegen.
Das bevorzugte Polymersystem wird hergestellt aus
(a) mindestens einem Säuremonomeren aus der Gruppe Methacrylsäure, Acrylsäure, Methacryloxypropionsäure
und Itaconsäure, vorzugsweise überwiegend aus Methacrylsäure, und
(b) mindestens einem basischen Monomeren aus der Gruppe niedere Alkylaminoäthylmethacrylate,
z.B. Dimethylaminoäthylmethacrylat und tert.-Butylaminoäthylmethacrylat;
Methacryloxy quarternären Ammonium-Verbindungen, z.B. 2 Hydroxy-3-methacryloxypropyl-trimethyl-ammoniumchlorid
und Vinylpyridinen, z.B. ^--Vinylpyridin.
Wenn inerte Monomere verwendet werden, sind die bevorzugten inerten Monomeren Methylmethacrylat und A'thylacrylat
in Mengen von nicht mehr als etwa 15 % .
10 9 8 5 1/16 7 4
Um die Auswahl der bevorzugten polyampholy tischen Harze zu erleichtern, wurde eine Reihe von Polymeren
mit unterschiedlichen Verhältnissen von sauren zu basischen Monomeren hergestellt und der isoelektrische
Bereich gemessen. Die Harze wurden mit n/10 ITaOH bei
einer Harzfeststoffkonzentration von 1 % titriert und das Auftreten und Verschwinden der Trübung während des Ti trierens
wurde visuell festgestellt. Die Ergebnisse sind nachstehend zusammengefaßt:
MAS/DMAAMA.HCl-Verhältnis | Isoelektrischer |
pH-Bereich | |
90/10 | Z,75 - 4,0 |
80/20 | Z,55 - 5,0 |
70/30 | 3,00 ■- 5yZ5 |
60/40 | 3,45 - 5,35 |
50/50 | 4,20 - 3.55 |
109851/1674
Claims (1)
- Patentansprüche;1. Mit mineralischen Stoffen gegerbtes und mit einem Polymeren imprägniertes Leder, wobei das Polymergerüst im wesentlichen aus Kohlenstoffatomen besteht, an das ■ Carboxylgruppen und Aminogruppen im Molverhältnis etwa 97,5 : 2,5 bis etwa 35 : W? gebunden sind, und der isoelektrische Punkt einer wässrigen Lösung des Polymeren im Bereich zwischen pH 2,5 und pH 4,5 liegt.2. Leder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere im wesentlichen aus 2,5 bis /+5 Mol-% monoäthylenisch ungesättigten basischen Monomeren, etwa 97,5 Mol-% bis (55 - x) Mol-% monoäthylenisch unge sättigten Säuremonomeren und bis zu χ Mol-% monoäthylenisch ungesättigten neutralen Monomeren besteht, wobei χ das Kleinere von 20 Mol-% und dem Doppelten des Molprosentsatzes des basischen Monomeren nicht übersteigen soll und das Polymere einen isoelektrischen Punkt im Bereich zwischen pH 2,5 und pH 4,5 aufweist.3. Leder nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das basische Monomere aus mindestens einem der Monomeren;niederen Alkylaminoäthylmethacrylaten, Methacryloxy-quarternären Ammoniumverbindungen und Vinylpyridinen; das Säuremonomere aus mindestens einem der Monomeren· Methacrylsäure, Acrylsäure, Methacryloxypropion-109851/1674säure und Itakonsäure und das neutrale Monomere aus mindestens einem niederen Alkyl-, niederen Hydroxyalkylacrylat und/oder -methacrylat besteht.k· Leder nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß χ im wesentlichen 0, das basische Monomere Dimethylaminoäthylmethacrylat und das Säuremonomere mindestens überwiegend Methacrylsäure ist.5. Leder nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß χ mindestens 10, jedoch nicht mehr als 15 bedeutet und das inerte Monomere aus Methylmethacrylat, Äthylacrylat oder deren Gemischen besteht.6. Verfahren zur Herstellung des Leders nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß man ein mit mineralischen Stoffen gegerbtes Leder nochmals mit einer wässrigen Lösung eines polyampholytischen Harzes gerbt, das im wesentlichen aus einem Polymeren mit einem im wesentlichen aus Kohlenstoff bestehenden Gerüst besteht, an dem Carboxylgruppen und Aminogruppen im Molverhältnis zwischen etwa 97j5 ' 2,5 und etwa J>3 : 45 angeordnet sind, wobei die wässrige Harzlösung im Bereich zwischen pH 2,3 und pH 4,5 einen isoelektrischen Punkt aufweist.7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das polyampholytische Harz im wesentlichen aus einem Polymeren aus 2,3 bis 45 Mol-% eines monoäthylenisch ungesättigten basischen Monomeren, aus etwa 97 Mol-%109851/1674bis (55-x) Mol-% eines monoäthylenisch ungesättigten Säuremonomeren und bis zu χ Mol-% eines monoäthylenisch ungesättigten neutralen Monomeren besteht, wobei χ das Kleinere yon 20 Mol-% und dem Doppelten des Molprozentsatzes de\n basischen Monomeren nicht übersteigen soll.8. Verfahren nach Anspruch 7* dadurch gekennzeichnet, daß das basisnhe Monomere aus mindestens einem der folgenden Monomeren: niedere Alkylaminoathylmethacrylate, Methacryloxy-quarternäre Ammoniumverbindungen und Vinylpyridine; das Säuremonomere aus mindestens einem der folgenden Monomeren: Methacrylsäure, Acrylsäure, Methacryloxypropionsäure und Itakonsäure und das neutrale Monomere aus mindestens einem niederen Alkyl-, niederen Hydroxyalkylacrylat und/oder -methacrylat besteht.9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß χ im wesentlichen 0, das basische Monomere Dimethylaminoäthylmethacrylat und das Säuremonomere min destens überwiegend Methacrylsäure isb.10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß χ mindestens 10, jedoch nicht größer als 15 ist und das inerte Monomere aus Methylmethacrylat, Äthyl acrylat oder deren Gemischen besteht.11. Verfahren nach Anspruch 6-10, dadurch gekennzeichnet, daß man das mit mineralischen Stoffen gegerbte Material mit einer wässrigen Lösung eines polyampholytischen Harzes gerbt, das im wesentlichen aus einem PoIy-109851 /1674- zz -meren aus 3>5 bis 35 Mol-% eines raonoäthylenisch unge sättigten basischen Monomeren, aus etwa 96,5 Mol-% bis (65 - x) Mol-% eines monoäthylenisch ungesättigten Säuremonomeren und aus bis zu χ Mol-% eines monoäthylenisch ungesättigten neutralen Monomeren besteht, wobei χ das Kleinere von ZQ Mol-% und dem Doppelten des Molprozentsatzes des basischen Monomeren nicht übersteigen soll.12. Polyampholytisches Harz zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6-11, dadurch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen aus einem Additionspolymeren aus 2,5 bis 45 Mo 1-% Dimethylarainoäthylmethacrylat, 97,5 bis {^ - x) Mol-% Methacrylsäure und bis zu χ Hol-% Methyl methacrylat, Ä'thylacrylat oder deren Gemischen besteht, wobei χ das Kleinere von 20 Mol-% und dem Doppelten des MoI-prozentsates des Dimethylaminoäthylmethacrylats nicht überschreiten soll und der isoelektrische Punkt des poly ampiiolytischen Harzes zwischen pH 2,5 und pH 4}5 liegt.13· Polyampholytisches Harz nach Anspruch 12, .dadurch gekennzeichnet, daß das Säuremonomere 65 bis 75 Mol-% und das neutrale Monomere 10 bis 15 Mol-% ausmacht.Für: Eohm andr Haas CompanyRechts109851 /1 674
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