DE2124473B2 - Poroese acrylfasern und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Poroese acrylfasern und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf poröse Acrylfasern und auf ein Verfahren zu deren Herstellung. Insbesondere
betrifft die Erfindung hygroskopische Acrylfasern, bei denen die Fähigkeit zur Feuchtigkeitswiederaufnähme
dadurch verbessert wird, daß man Hohlräume aufweisende Acrylfasern einer Behandlung mit einem
Zusatzmittel unterzieht. Die Feuchtigkeitswiederaufnahme ist bei Acrylfasern im Vergleich zu Naturfasern
äußerst gering. Verarbeitet man Acrylfasern zu Wäschestücken, beispielsweise also zu Unterzeug, Strümpfen
oder Bettzeug, so entsteht im Gebrauch dieser Wäschestücke ein gewisses Gefühl körperlichen Unbehagens,
und sie lassen auch vom hygienischen Standpunkt zu wünschen übrig, so daß Acrylfasern nur für bestimmte
Endzwecke verwendet werden können.
Die im Rahmen der erfinderischen Bemühungen durchgeführten Versuche haben ergeben, daß unter
den Kleidungsstücken normalerweise eine Temperatur von etwa 320C und eine relative Luftfeuchtigkeit von
etwa 40 bis 60% erforderlich sind, wenn sich ein Gefühl körperlicher Behaglichkeit einstellen soll. Beim
Transpirieren erhöht sich indessen der Feuchtigkeitsgehalt der Luft unter den Kleidungsstücken, und
wenn die relative Luftfeuchtigkeit einen Wert von etwa 80% überschreitet, tritt ein Gefühl des Unbehagens
ein. Beim Tragen von Kleidungsstücken aus einem nichthygroskopischen Fasermaterial, insbesondere
beim Transpirieren infolge erhöhter Umgebungstemperatur oder bei körperlichen Anstrengungen,
kommt es zu einer raschen Erhöhung des Luftfeuchtigkeitsgehalts unter dem aus dem nichthygroskopischen
Fasermaterial bestehenden Gewebe, und es stellt sich binnen kurzer Zeit ein Unbehaglichkeitsgefühl
ein. Beim Tragen von Kleidungsstücken aus hygroskopischen Naturfasern, wie beispielsweise
Baumwolle, erhöht sich der Luftfeuchtigkeitsgehalt unter den Kleidungsstücken demgegenüber nur langsam,
und das Unbehaglichkeitsgefühl unterbleibt zunächst. Der Grund dafür ist in der ausgezeichneten
Hygroskopizität und Wasseraufnahmefähigkeit der Baumwolle zu erblicken. So beläuft sich beispielsweise
bei Baumwolle die Feuchtigkeitswiederaufnahme bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65% bei 20'C
auf 7,2% und bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 93% bei 20 C auf 16,0%. Der Unterschied (1 //) in der
Feuchtigkeitswiederaufnahme beträgt also 8,8%. Mit anderen Worten: Das Behaglichkeitsgefühl beim Tragen
von Baumwollkleidungsstücken ist auf die Tatsache zurückzuführen, daß Baumwollgewebe eine
regulierende Wirkung ausüben, mit der sie, bedingt durch den großen Unterschied zwischen der Feuchligkeitswiederaufnahme
bei mittlerem Feuchtigkeitsgehalt und bei hohem Feuchtigkeitsgehalt, in den Vorgang des Feuchtigkeitsanstiegs unter den Kleidungsstücken
einzugreifen vermögen. Man hat vielfach versucht, hydrophoben Synthesefasern, wie beispielsweise
Polyester-, Polyamid- und Acrylfasern, Hygroskopizität zu verleihen. So ist beispielsweise versucht
worden, die Hygroskopizität durch chemische Methoden, wie etwa durch Mischpolymerisation und Pfropfmischpolymerisation
mit hydrophilen Materialien oder durch Beimengen hydrophiler Materialien, hervorzubringen.
Doch muß man bei diesen Methoden die hydrophilen Stoffe in einem hohen Anteil einsetzen,
um einen befriedigenden Grad der Hygroskopizität zu erzielen, und demzufolge ist in diesem Fall als
Nachteil zu verzeichnen, daß sich die Eigenschaften der Fasern entsprechend verschlechtern, wenn man
in das Polymere einen hohen Anteil hydrophiler Materialien einbringt. In der britischen Palentschrift
812 460 und in der japanischen Auslegeschrifl 538/68
ist ferner eine Methode zur Verbesserung der Hygroskopizität von hydrophoben Synthesefasern durch
Behandlung mit einer wässerigen Nalriumhydroxidlösung erwähnt, während in der japanischen Auslege-
schrift 4046/61 eine Methode zur Porositätserhöhung der Fasern mit Hilfe eines Schaummittels usw. nach
erfolgter Faserbildung erwähnt wird. Eine befriedigende Hygroskopizität vermag indesseri keine dieser
Methoden zu gewährleisten, und zudem sind diese Methoden mit dem Nachteil ein.'r Verschlechterung
der Fasereigenschaften behaftet. Neuerdings sind Untersuchungen über die Pfropfpolymerisation hydrophiler
Materialien bei Bestrahlung mit Elekironenstrahlen durchgeführt worden. Es haben sich jedoch
Schwierigkeiten hinsichtlich des für diese Zwecke erforderlichen apparativen Aufbaus ergeben. Bei dieser
Sachlage können Acrylfasern mit der erwünschten Hygroskopizität bislang auch nach dieser Methode
im großtechnischen Maßstab noch nicht hergestellt werden.
In der französischen Patentschrift 1 540 997 wird ein Verfahren zur Herstellung von porösen Fasern au:.
Acrylnitril-Homopolymeren oder -Kopolymeren mit einem Gehalt von wenigstens 50 Gewichtsprozent
Acrylnitril beschrieben, bei dem die ersponnenen Filamente mc Vermeidung einer Zerstörung ihrer
Poren bei einer Temperatur von nicht größer als 700C ungespannt getrocknet werden. Hygroskopische
Fasern lassen sich jedoch nach diesem Verfahren nicht erzielen.
Weiterhin ist aus der russischen Palentschrift 255 480
ein Verfahren bekannt, bei dem frisch gebildete PoIyacrylnilrilfäden
mit einer wässerigen Ammoniumsulfidlösung behandelt werden. Diese Behandlung zielt aber nicht auf eine Verbesserung der Hygroskopizität
der Fäden, sondern auf eine Erhöhung des Durchsatzes des Verfahrens und der Ausbeute.
Die Erfindung hat zur Aufgabe, Acrylfasern zu schaffen, die hinsichtlich ihrer Hygroskopizität und
Schweißaufnahmefähigkeit den Cellulosefasern vergleichbar
siad, wobei die sonstigen ausgezeichneten Eigenschaften der Acrylfasern jedoch nicht beeinträchtigt
werden sollen, und die Erfindung hat ferner zur Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung solcher
Fasern im großtechnischen Maßstab zu schaffen.
Im Verlauf der zu diesem Zweck durchgeführten Forschungsarbeiten hat sich gezeigt, daß man sich
mit sehr gutem Erfolg einen auf der Kapillarkondensation beruhenden Mechanismus der Feuchtigkeitsabsorption
Zunutze machen kann; die erfindungsgemäßen
hygroskopischen Fasern werden dadurch erhalten, daß man beim Faserbildungsvorgang in den
Fasern offene Kapillarhohlräumc entstehen läßt, so daß eine beschleunigte Kapillarkondensaiion der
Feuchtigkeit in den Hohlräumen ermöglicht wird.
Die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe stellen poröse Acrylfasern aus Acrylnitril-Homopolymeren,
Kopolymeren mit einem Gehall von mehr als 50 Gewichtsprozent Acrylnitrilcinheilen
oder aus Gemischen dieser Stoffe oar. die sich durch
offene Kapillarhohlräume in einem Gehalt [X) von 4,0 bis 63,2% und einem Flächeninhalt (S) der freien
Oberfläche von 1.0 · 10* bis 1,7 · IO6 cm2 g und einen
Kontaktwinkcl der Fascroberflächt? mil Wasser w.n
höchstens 45 auszeichnen.
Der Unterschied ( 1/7) in der Feuchtigkeit wiederaufnähme
bei 20'■(" und 93% relativer Luftfeuchtigkeit einerseits und bei 20 C" und 65% relativer Luftfeuchtigkeit
andererseits belauft sich bei den erfindungsgemäßen
Fasern vorzugsweise auf mehr als 5%. und die Fasern haben vorzugsweise einen üblichen
Faserdurchmesser (10 μ bis 50 μ).
Die Kapillarhohlräume werden im Stadium der Entfernung des Lösungsmittels und des Eindringens
der Koagulierungsflüssigkeit ausgebildet, wenn eine Acrylnitril-Polymerlösung beim Naßspinnen in eine
Koagulierungsflüssigkeit gespritzt wird, und die so gebildeten Hohlräume bleiben in den Fasern in einem
stabilen Zustand erhalten, ohne eingedrückt zu werden. Bei den Hohlräumen handelt es sich um feine
Kapillaren mit einer Durchmesserverteilung, die sich
ίο von jener der makroskopischen und einheitlichen
Hohlräume etwa in den Hohlfasern unterscheidet. Der Hohlraumgehalt wird wie folgt ermittelt.
Zunächst wird die Dichte der Fasern unter Ausschluß der offenen Hohlräume durch Eintauchen
einer geringen Fasermenge in n-Heptan ermittelt, wobei das n-Heptan durch Anlegen eines Vakuums bis
zu 5 mm Hg gänzlich in die offenen Hohlräume eingesaugt wird, worauf die Fasern in das Dichtegradienlröhrchen
gegeben werden. Die scheinbare Massen-
dichte der Fasern unter Einbeziehung der offenen Hohlräume wird andererseits gemessen, indem man
eine geringe Fasermenge in ein Pyknometer gibt, hierauf ein Hochvakuum von etwa 10"5 mm Hg anlegt
und dann Quecksilber hinzugibt. Da das Quecksilber bei dieser Meßmethode in Hohlräume mit einem
Radius von weniger als 7 μ nicht eindringt, kann die scheinbare Massendichte ermittelt werden. Der Hohlraumgehalt
ist dann an Hand der folgenden Formel zu errechnen:
Hohlraumgehalt (%) =
100,
worin ei, die mit dem Dichtegradientröhrchen ermittelte
Dichte bezeichnet, d2 dagegen die nach der Quecksilbereinschlußmethode
ermittelte Dichte.
Die Fasern, welche die Kapillarhohlraume enthalten, weisen im allgemeinen eine größere freie innere
Oberfläche auf als Fasern ohne solche Hohlräume. Unter der Bezeichnung freie innere Oberfläche sei
hier die an der Feuchtigkeitsabsorption beteiligte freie Oberfläche in der Faserstruktur verstanden.
Zur Messung des Flächeninhalts der freien Oberfläche wurde gemäß dem Bericht F. M. Nelsons in der
Weise verfahren, daß eine geringe Probemenge auf eine niedrige Temperatur gebracht wurde, worauf
bei einem bestimmten Druck Stickstoffgas an das Probenmaterial absorbiert, die Menge des adsorbierten
Sticksloffgases durch Gaschromatographie ermittelt und hierauf nach der BET-Theorie der Flächeninhalt
der freien Oberfläche errechnet wurde (F. M. Nelson, E. T. Eggertsen. Annal. Chem., 30,
S. 1387, 1958).
Es wurde gefunden, daß die Feuchtigkeitsabsorption in den Kapillarhohlräumen um so ausgeprägter ist,
je stärker hydrophil die freie Oberfläche der Hohlräume ist, und daß es bei Acrylfasern erforderlich ist,
der Oberfläche eine hydrophile Beschaffenheit zu verleihen, um auf diese Weise auch noch bei einem
getingstmöglichen Hohlraumgchalt eine ausgezeich-
(w nete Hygroskopizität der Faser zu bewirken. Dei
Grad der hydrophilen Beschaffenheit der Oberfläche findet im Kontaktwinkel der Faseroberlläche mi'
Wasser Ausdruck und wird gemessen, indem man cim Uiiizelfaser in eine senkrechte Lage zu einer Wasser
<>5 fläche bringt, nachdem man dieser Faser eine hydro
philc Beschaffenheit erteilt hat, worauf der Winkel den din Wasserfläche mit der Faser bildet, durch mikro
skopischc Beobachtung abgelesen wird.
Die Hygroskopizität der Fasern wird durch die Feuchligkeitswiederaufnahme ausgedrückt und wird
gemessen, indem man die Fasern im absolut trockenen Zustand wägt, worauf man die Fasern in einem Exsikkator
Feuchtigkeit aufnehmen läßt, in dem eine bestimmte relative Luftfeuchtigkeit herrscht, bis sich
schließlich im Fasergewicht ein Gleichgewichtszustand eingestellt hat. Dann weiden die Fasern zurückgewogen,
und die Feuchtigkeitsaufnahme wird gemäß der folgenden Formel errechnet:
Feuchtigkeitswiederaufnahme (%) =
' 2
worin G, das Fasergewicht nach erfolgter Feuchtigkeitsabsorption und G2 das Fasergewicht im absolut
trockenen Zustand bezeichnen.
Die Differenz ( !W) in der Feuehtigkcilswiederaufnahme
erhält man durch Subtraktion des Werts der Feuchtigkeitswiederaufnahme bei 65% relativer Luftfeuchtigkeit
und 20"C vom Wert der Feuchtigkeitswiederaufnahme bei 93% relativer Luftfeuchtigkeit
und 2011C.
Die Differenz ( I H) der Feuchtigkeitswiederaufnahme
lieg! für übliche Acrylfasern, die keine Hohlräume aufweisen, bei etwa 1 bis 2%.
Als Ergebnis der hinsichtlich des Hohlraumgehalts, des Flächeninhalts der freien Oberfläche und des
Kontaktwinkcls der Faseroberfläche mit Wasser durchgeführten Untersuchungen zur Erzielung der gewünschten
Fasereigenschaften und einer hervorragenden Hygroskopizität bei Acrylfasern mit üblichem
Faserdurchmesser konnte festgestellt werden, daß ein Hohlraumgehalt (X) von 4,0% iXi 63,2%, ein
Flächeninhalt der freien Oberfläche (S) von 1.0 · 10*cm2,'g <; S g 1,7 ■ 106Cm2Zg und ein Kontaktwinkel
der Fascroberfläche mit Wasser von höchstens 45° für den obigen Zweck geeignet sind. Dies bedeutet,
daß die Ausgewogenheit der Fasereigenschaften nicht eingehalten werden kann, daß sich die mechanischen
Eigenschaften verschlechtern und daß sich der Anfärbungsglanz verringert, wenn die oben angegebenen
Bereiche für den Hohlraumgehalt und für den Flächeninhalt der freien Oberfläche überschritten werden.
Darüber hinaus wirkt sich auch das Verhältnis zwischen dem Hohlraumgehalt und dem Flächeninhalt
der freien Oberfläche, nämlich die durchschnittliche Größe der Hohlräume, auf die Fasereigenschaften
aus. Ist beispielsweise der Hohlraumgehalt hoch und der Flächeninhalt gering, so hat man große Hohlräume
vorliegen, und mit einer Verbesserung der Hygroskopizität infolge Kapillarkondensation ist nur
in einem begrenzten Umfang zu rechnen, und auch die mechanischen Eigenschaften sind nicht befriedigend.
Bessere Hygroskopizitätswerte lassen sich erzielen, wenn kleine Hohlräume in großer Zahl vorhanden
sind, und in diesem Fall pflegen auch die Fasereigenschaften befriedigend auszufallen.
Ist der Hohlraumgehalt geringer, als es in der graphischen Darstellung der F i g. 1 der Lage der
Geraden AB entspricht (Hohlraumgehalt 4%), oder unterschreitet der Flächeninhalt der freien Oberfläche
den durch die Gerade AD bezeichneten Wert (1,0 · 10*cm2/g), so kann eine hinreichende Hygroskopizität unter normalen Bedingungen nicht erzielt
werden. Soll in diesem Fall die Hygroskopizität erhöht werden, so muß die Behandlung, durch die den
Fasern eine hydrophile Beschaffenheit verliehen werden soll, unter forcierten Bedingungen durchgeführt
werden. Bei einer solchen Behandlung kommt es jedoch zu einer Verfärbung der Fasern und zu einer
Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften. Fasern, deren Hohlraumgehalt den durch die Gerade
CD bezeichneten Wert überschreitet (Hohlraumgehalt 63,2%), oder Fasern, bei denen der Flächeninhalt der
freien Oberfläche größer ist als der durch die Gerade BG bezeichnete Wert (1,7 · IOh cm2/g). können andererseits
unter den üblichen Bedingungen beim Spinnen
ίο nur schwer hergestellt werden. Selbst wenn man solche
Fasern aber unter Einhaltung besonderer Bedingungen beim Spinnen herstellt, so ist doch eine Verschlechterung
der mechanischen Eigenschaften zu verzeichnen, und die Ausgewogenheit der Fascreigcnschaften läßt
is sich nicht aufrechterhalten.
Aus dem Gesagten ergibt sich, daß der Hohlraumgehall und der Flächeninhalt der freien Oberfläche
bei den durch die Erfindung geschaffenen hygroskopischen Acrylfasern in dem durch die Punkte A, B, C
und D abgegrenzten Bereich verbleiben, wobei der Kontaktwinkel der Faseroberflächc mit Wasser höchstens
45° beträgt. Überschreitet weiterhin der Hohlraumgehalt innerhalb des Bereiches ABCD den durch
die Gerade KJ bezeichneten Wert (X = 14„5%), so läßt sich ohne weiteres eine so ausgeprägte Hygroskopizität
erzielen, daß der Wert für ΛH bei mehr als
8% liegt. Für den besonderen Fall, daß X und S den Bedingungen 14,5^X^63,2% bzw. 10*gS^ltf'cnrv'g
genügen und
10^IoO14X +2'90'
nämlich daß diese Werte in den Bereich PQRS fallen, ist die erzielte Hygroskopizität, insbesondere aber
der Wert für /I H, die gleiche bzw. der gleiche wie bei Cellulosefasern wie etwa Baumwolle und Reyon
oder liegt gar noch höher, und auch die mechanischen Eigenschaften und die Färbbarkeit sind nicht in so
starkem Maße verschlechtert. Auch können die erwähnten Acrylfasern leicht in einem großtechnischen
Maßstab hergestellt werden. Stehen X und S zueinander in der Beziehung
" "
mit anderen Worten, liegen sie in dem Bereich unterhalb der Kurve RS, so läßt sich eine Hygroskopizität,
ausgedrückt durch Λ H, von mehr als 8% erzielen,
doch da die Durchschnittsgröße der Hohlräume hier- bei höher auslallt, ist die erzielte Hygroskopizität bei
gleichem Hohlraumgehalt nicht so hoch, und die mechanischen Eigenschaften der Faser sind etwas
schlechter. Unterschreitet der Hohlraumgehalt den durch die Gerade K J bezeichneten Wert (X = 14,5%),
so ist es unter normalen Bedingungen schwierig, eine durch den Wert Λ H ausgedrückte Hygroskopizität von mehr als 8% zu erzielen. Ein solcher Grad
der Hygroskopizität läßt sich jedoch erzielen, wenn man etwas forcierte Behandlungsbedingungen an wendet, um den Faseroberflächen eine hydrophile
Beschaffenheit zu verleihen, oder wenn man als faserbildendes Polymeres ein Kopolymer des Acrylnitrils
mit einem hydrophilen Monomeren oder ein gemischtes Polymeres aus einem solchen Kopolymeren
und einem Acrylnitril-Kopolymeren einsetzt. Genügen der Hohlraumgehalt und der Flächeninhalt
den Beziehungen 8,0g Xg 14,5% und 1,1 · If/ g S
^U-IO6Cm2Zg, mit anderen Worten, fallen diese
(ο
Werte in den Bereich LGJM, so läßt sich für I // ein
Wert von mehr als 8% erzielen, indem man die Fasern, bei denen es sich um ein übliches Acrylnitril-Kopolymer
handeil, mit einem Zusatzmiltcl behandelt, während in einem Blindversuch für Fasern der
gleichen Zusammensetzung, die jedoch keine Hohlräume enthalten, für I // ein Wert von mehr als 2%
ermittelt wird. Falls andererseits der Ilohlraumgelialt
und der Flächeninhalt den Beziehungen 6.0 ϊΞ Λ' 5Ξ14.5%
und 1,0 · lü4 iS S ίΞ 1,7 · l()''cnr'g genügen und somit
also in den Bereich EFJK fallen, so läßt sich für I // ein Wert von mehr als 8% erzielen, indem man
die Fasern, bei denen es sich um das obenerwähnte Kopolymer oder gemischte Polymerisat handelt, mit
einem Zusatzmittcl behandelt, während in einem Blindversuch für Fasern der gleichen Zusammensetzung,
die jedoch keine Hohlräume enthalten, für ! /7 ein Wert von mehr als ?% erhalten wird.
F i g. 2 zeigt die isothermen Absorptionskurven für die crfindungsgemäßen Fasern, für Baumwollfascrn
und Tür übliche, nichthygroskopische Acrylfascrn.
In Fig. 2 gibt die Kurve (1) die Werte für gewaschene
Baumwollfasern wieder, bei der Kurve (2) handelt es sich um die erfindungsgemäßen hydrophilen
Fasern, die den Fasern der Probe 43 in der untenstehenden Tabelle 3 entsprechen, bei der Kurve
(i)uni dicerfindungsgemälkn hygroskopischen Fasern
entsprechend den Fasern der Probe 42 in Tabelle 3 und bei der Kurve (4) um bekannte Acrylfascrn. die
nach dem üblichen Naßspinnverfahren durch Spinnen -ines Kopolymeren mit 93% Acrylnitril und 7°,,
Vinylacetat crzeust worden waren. Der Darstellung der Kurve (1) wurden Werte zugrundcgclegt, die aus
iler Literatur entnommen waren (A. R. U r q u h a r t.
\. M. W i 11 i a m s, J. Text. Inst.. 15. Tl 38. 1924).
F i g. 3 veranschaulicht den zeitlichen Verlauf der Feuchtigkeitsabsorption und Feuchtigkcitsdesorption
bei den erfindungsgemäßen Fasern und bei Baumwollfascrn
Der Verlauf der Feuchtigkeitsabsorption wird ermittelt, indem man die Gewichtszunahme der Fasern
unmittelbar vom Zeitpunkt des Einbringens der absolut
trockenen Fasern in eine Zelle feststellt, in der die
relative Luftfeuchtigkeit bei 20"C unter Zuhilfenahme einer gesättigten wässerigen Lösung von Glaubersalz
;;i!f einen Wert von 93% eingestellt ist. Der Verlauf
der Feuchtigkcitsdesorption ergibt sich demgegenüber
durch Messung der Gewichtsverringerung unmittelbar vom Zeitpunkt des Einbringens der bei 20" C und 93%
relativer Luftfeuchtigkeit im Absorptionsgleichgewicht befindlichen Fasern in eine Zelle, in der die
Luft mit Hilfe von 95%iger Schwefelsaure in einen
Zustand nahezu absoluter Trockenheit gebracht ist. Die Kurven (a und c) in F i g. 3 geben den Verlauf der
Feuchtigkeitsabsorption bzw. -desorption von Baumwollfasern wieder, während es sich bei den Kurven
(b und d) um den Feuchtigkeitsabsorptions- und -desorptionsverlauf bei den erfindungsgemaßen Fasern
handelt, die in diesem Fall der Probe 43 entsprecnen. Wie aus den F i g. 2 und 3 zu entnehmen ist, sind dier
durch die Erfindung geschaffenen hygroskopischen Acrylfasern vergleichbar mit Naturfasern und zeigen
sowohl hinsichtlich der Feuchtigkdtswiederaufnahme als auch hinsichtlich der Geschwindigkeit der Feuchtigkeitsabsorption und -desorption baumwollartige
Eigenschaften.
Da bei den erfindungsgemaßen hygroskopischen Fasern die Hygroskopizität auf das Vorhandensein
offener Kapillarhohlräume und auf die den Faseroberflächen verliehene hydrophile Beschaffenheit zurückzuführen
ist, ergeben sich hieraus die typischen Eigenschaften, daß die hygroskopische Wirkung dauerhaft
beibehalten bleibt und daß die Fcuchtigkcitswiederaufnahmelahigkeit
ausgeprägter ist als bei Fasern, die nach anderen Verfahrensweisen hergestellt sind.
Weiterhin ist es für die Erfindung typisch, daß die diese Eigenschaften zeigenden Acrylfascrn Wasser
ίο aufzusaugen vermögen, da sie offene Hohlräume in
großer Zahl aufweisen. Das Wasseraufsaugvermögen entspricht im Rahmen der Erfindung annähernd dem
Hohlraumgehalt.
Die erfindungsgemaßen Acrylfasern sind aus einem
is Acrylniiril-Homopolymeren, einem Acrylnitril-Kopolymeren
mit einem Anteil von mehr als 50 Gewichtsprozent Acrylnitril oder aus Gemischen dieser Stoffe
hergestellt. Außer dem Acrylnitril sind als Kopolymerkomponenten,
die zur Mischpolymerisation mit Acrylnitril
geeignet sind, unter anderem zu nennen: die bekannten monoolefinisch ungesättigten Verbindungen
wie beispielsweise Acrylsäure oder deren Ester, ri-Chloracrylsäurc und deren Ester, Methacrylsäure
und deren Ester, so z. B. Methylmethacrylal, Äthylmethacrylat,
Butylmethacrylat, Methoxymethylmeihacrylat und /f-Chloräthylmethacrylat, Vinylchlorid,
Vinylfluorid, Vinylbromid, Vinylidenchlorid, 1-Chlor-1-bromäthylen.
Methacrylnitril. Acrylamid, Methacrylamid, 2-Chloracrylamid oder ein monoalkylsubstituiertes
Produkt dieser Amide, Methylvinylketon, Carbonsäurevinylester, so z. B. Vinylacetat.
Chlorcssigsäurevinylester. Vinylpropionat und Vinylstearat. N-Vinylimide, so beispielsweise N-Vinylphthal·
imid und N-Vinylsuccinimid, Methylenmalonsäureester.
Itaconsäure oder deren Ester, N-Vinylcarbazol, Vinylfuran. Alkylvinyläther, Vinylsulfosäure, Äthylen-(£,;/-dicarbonsäuren
oder deren Anhydride und Derivate, so beispielsweise Diäthylfumarsäure. Diäthylmaleinsäure,
Diäthylcitraconal und Diäthylmesaconat. Styrol. Vinylnaphthalin. vinylsubstituierte heterocyclische
Amine, so 7 B. Vinylpyridine, alkylsubslituierte
Vinylpyridine, beispielsweise also 2-Vinylpyridin. 4-Vinylpyridin, 5-Methyl-2-vinylpyridin, 1-Vinylimidazol
oder alkylsubstiluierte 1-V'nylimidazole wie beispielswcise
2-, 4- oder 5-Methyl-l-vinylimidazol und
andere polymerisierbar Stoffe mit der Struktur
>C = C<
Ein höherer Grad der Hygroskopizität kann erreicht werden, indem man bei der Kopolymerisation
mit Acrylnitril Monomere mit mögbchst hydrophilei Beschaffenheit verwendet Im Rahmen der Erfindung
eignen sich hierfür die folgenden Monomere:
Monomere der allgemeinen Formeln
CH2 = C (1)
Y — (CH2CH2O)nCH2CH2R'
R
R
I
CH2 = C (2)
A-Y- (CH2CH2O)nCH2CH2R'
309 519/48
Cl)2 C O)
Y H KII, CII, O)11CH2CII,!*'
ι >der
(Ή, C
(4)
Λ Y B (CH2CM2O)nCH2CH2R'
worin R ein Wasserstoff«torn oder ein niederes Alkyl
mil nicht mehr als 4 Kohlenstoffatomen bezeichnet, worin lerner R' die Gruppen
R1-O-R1R2-N-R1-COO-R1-S-
R1-CONR2-
bezeichnet (wobei es sich bei R1 und R2 um Alkyl-,
Aryl- oder Aralkylreste handelt, die entweder mit Substituentcn ohne aktiven Wasserstoff substituiert
oder unsubstituiert sein können), worin weiterhin A und B einen Alkylen-, Arylen- oder Aralkylenrest
bezeichnen, der entweder mit Substituenten ohne aktiven Wasserstoff substituiert oder unsubstituiert
sein kann, worin schließlich Y eine der Gruppen
— | C | — | 0 — | NH | f> | O Il |
||
O
Il |
Il /■> |
|||||||
-NH |
Il
— C |
O | — O | oder | ||||
bezeichnet und worin η eine ganze Zahl von 5 bis 100
ist. Als Beispiele solcher Monomere können Lauroxypolyäthylenglykolacrylat
[CH2 = CHCO(OCH2CH2I30OCnH25]
Nonylphenoxypolyäthylenglykolmethacrylat
Nonylphenoxypolyäthylenglykolmethacrylat
Fasern mit einem Zusatzmittel anschließt. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß Acrylfasern
vor der Trockenwärmebehandlung im allgemeinen Hohlräume in großer Zahl enthalten. Diese Hohls
räume werden jedoch beim Trocknen der Fasern bei hoher Temperatur unter Zugspannung eingedrückt.
Demgegenüber ist es bei den erfindungsgemäßen Fasern möglich, eine große Anzahl von Hohlräumen
in den Fasern zu erhalten und ein Eindrücken dieser
ίο Hohlräume zu vermeiden.
Es wurde festgestellt, daß diese Fasern mit zahlreichen offenen Kapillarhohlräunien im Vergleich
zu Fasern, deren Hohlräume eingedrückt wurden, eine hervorragende Hygroskopizität an den Tag
legen. Doch ist auch bei diesen Fasern die Hygroskopizität immer noch nicht befriedigend, und die
aus diesen Fasern hergestellten Artikel können nur in einem begrenzten Rahmen für bestimmte Zwecke
verwendet werden, da sie leicht fasern und haaren.
Als Ergebnis eingehender Untersuchungen mit dem Ziel der Herstellung von Fasern, deren Hygroskopizität
noch weiter verbessert ist und die auch nicht zum Ausfasern und Haaren neigen, konnte
festgestellt werden, daß eine beschleunigte Kapillarkondensation der Feuchtigkeit in den Hohlräumen
ermöglicht werden kann, wenn man den Oberflächen der die offenen Kapillarhohlräume aufweisenden
Acrylfasern durch ein Zusatzmittel eine hydrophile Beschaffenheit verleiht, so daß sich dann die Hygroskopizität
erhöht und ein praktisch verwendbares Fasermaterial anfällt, das nur in geringem Umfang
zum Fasern und Haaren neigt. Untersuchungen hinsichtlich der Beziehungen, die zwischen den Fasereigenschaften
einerseits und den Bereichen für den Hohlraumgehalt (X) sowie für den Flächeninhalt (S)
der freien Oberflächen andererseits bestehen, falls den Faseroberflächen eine hydrophile Beschaffenheil verliehen
wurde, haben außerdem gezeigt, daß hygroskopische Fasern mit ausgezeichneten Eigenschaften
erhalten werden können, falls die Werte für X und S in den Bereich 4,0 g Xg 63,2% bzw. 1,0· 10*gSg 1,7
10" cm2 g fallen, nämlich in den Bereich ABCD det
Fig. 1.
Die erfindungsgemäßen Acrylfasern werden nach einem Verfahren durch Verspinnen einer Lösung eine;
Acrylnitril-Homopolymeren oder eines Copolymerer mit einem Gehalt von mehr als 50 Gewichtsprozen
Acrylnitrileinheilen oder eines Gemisches dieser Stoffi in eine wäßrige Koagulierflüssigkeit mit einem Gehal
des Lösungsmittels, Verstrecken der gebildeten Fasen und Trocknen der verstreckten Fasern hergestellt
dieses Verfahren ist gemäß der Erfindung dadurcl gekennzeichnet, daß man
55
und ähnliche Verbindungen aufgeführt werden.
Die erfindungsgemäßen hygroskopischen Acrylfasern können mit Hilfe einer Naßspinnanlage erzeugt
werden, wie sie für die Herstellung üblicher Acrylfasern verwendet wird, und ihre Herstellung kann
durch Naßspinnen einer das Acrylnitril-Kopolymer enthaltenden Polymerlösung erfolgen, wobei koagulierte Fasern mit einer großen Zahl offener Kapillar-
hohlräume entstehen, worauf die Fasern verstreckt werden, um die Hohlräume zu fixieren, ohne sie dabei
einzudrücken, woran sich noch eine Behandlung der
a) die verstreckten Fasern unter 6O0C trockne
und dann mit einer wäßrigen Lösung mit einet Gehalt an Alkalimetallhydroxyd, Alkylmetall
carbonat, Schwefelsäure oder Hydroxylamin Salz behandelt oder
b) die verstreckten Fasern zuerst mit der wäßrige
Lösung gemäß a) behandelt und dann bei eine Temperatur unter 6O0C trocknet oder
c) die verstreckten Fasern in nassem Zustand eine Wärmebehandlung mit Sattdampf bei einer
Druck von weniger als 2,8 atü unterwirft, dan
bei einer Temperatur unter 110r'C trocknet un
schließlich mit der wäßrigen Lösung gemäß ί behandelt oder
d) die verstreckten Fasern mit der wäßrigen Lösung
gemäß a) behandelt, dann der Sattdampfbehandlung
gemäß c) unterwirft und schließlich bei einer Temperatur unter 110' C trocknet.
Bei der Ausführung dieser Verfahrensschritte werden die Kapillarhohlräume größtenteils im Zuge des
F.inspritzens dieser Spinnlösung in die wäßrige Koagulicrungsflüssigkcil
mit einem Gehalt des Lösungsmittels gebildet; der Hohlraumgehalt sowie die Größe
der I lohlräume hängen von der Zusammensetzung des Polymeren, von der Zusammensetzung der Spinnlösung,
von der Zusammensetzung und Temperatur der Koagulierungsflüssigkeit und von der Geschwindigkeit
des Spinn Vorgangs ab. Die Hohlraumbildung wird durch niedere Anteilsgehalte des Polymeren in
der Spinnlösung und des Lösungsmittels in der Koagulierungsflüssigkeit sowie durch eine höhere
Temperatur der Koagulierungsflüssigkeit und durch eine höhere Spinngeschwindigkeit begünstigt.
Hrfolgt der Spinnvorgang beispielsweise unter Verwendung
einer Dimethylacetamid als Lösungsmittel enthaltenden Spinnlösung mit einem Polymergehalt
von 20 bis 25% sowie bei einer Spinngeschwindigkeit, bei der sich das Spritzverslrcckungsverhältnis. also
das Verhältnis der Auflaufgcschwindigkeit bei der Aufnahme auf die erste Walze zur Extrusionsgeschwindigkeit
beim Austritt aus der Spritzdüse, auf 0.5 bis 2.5 beläuft, bei einem Dimcthylacetamidgchalt
der aus Dimethylacetamid und Wasser bestehenden Koagulierungsflüssigkeit von weniger als 80% und
bei einer Temperatur der Koagulierungsflüssigkeit von mehr als 20pC\ so erhält man koaguliertc Fasern
mit einem Hohlraumgehalt von 10 bis 70% und einem Flächeninhalt der freien Oberfläche von 10*bis 2·
106 cm2/g. Fasern mit dieser Beschaffenheit können
bei einer geeigneten Wahl der Spinnbedingungen unter Verwendung eines jeden der üblicherweise eingesetzten
Lösungsmittel erzeugt werden. Werden die so erhaltenen Fasern während des Auswaschens im
siedenden Wasser verstreckt, so bleiben der Hohlraumgehalt und der Flächeninhalt der freien Oberfläche
unverändert, oder es ist eine gewisse Verringerung zu verzeichnen, doch bleiben hierbei die meisten
der Hohlräume erhalten,ohne eingedrückt zu werden. Werden diese verstreckten Fasern dann der üblichen
Trocknungsbchandiung unterworfen, so werden die
meisten der darin enthaltenen Hohlräume eingedrückt, und es wird auf diesem Wege nur ein geringer Grad
der Hygroskopizität erzielt. Indem man jedoch die verstreckten Fasern bei einer niedrigen Temperatur
unter 60"C trocknet oder indem man sie im nassen Zustand einer Wärmebehandlung mit Sattdampf bei
einem Druck von weniger als 2,8 atü unterzieht und sie hierauf bei einer Temperatur unter 1100C trocknet,
bleiben Hohlraumgehalt und Flächeninhalt der freien Oberfläche unverändert erhalten, wie man sie nach
dem Verstrecken in den Fasern vorliegen hat. In dem durch Wasser bewirkten Schwellzustand sind die
koagulierten Acrylfasern wärmeempfindlich, und wenn man diese Fasern dann bei hoher Temperatur trocknet, werden die meisten der Hohlräume daher eingedrückt Werden die koagulierten Acrylfasern hingegen in der oben beschriebenen Weise bei einer niederen Temperatur getrocknet, so bleiben die offenen
Kapillarhohlräume erhalten. Anwendbar sind diese Trocknungsbedingungen für koagulierte Acrylfasern,
die durch Naßspinnen aus einem beliebigen Lösungsmittel erzeugt wurden. Die erfindungsgemäßen
hygroskopischen Fasern können also in der Weise hergestellt werden, daß man durch eine geeignete
Wahl der Bedingungen beim Spinnvorgang koagulierte Fasern erzeugt, die einen Hohlraumgehalt
von mehr als 4% und einen Flächeninhalt der freien Oberfläche von mehr als 10* cm2/g aufweisen, und daß
man die koagulierten Fasern dann unter den obenerwähnten Trocknungsbedingungen trocknet, um so
den Hohlraumgehalt bei einem Wert von 4,0 bis 63,2% und den Flächeninhalt der freien Oberfläche
bei einem Wert von 104 bis 1,7 · 10h cnr/g zu fixieren.
Die Behandlung mit dem Zusatzmittel, durch die den Faseroberflächen eine hydrophile Beschaffenheit
erteilt werden sol1, kann in der Weise vorgenommen werden, daß man auf den freien Faseroberflächen
durch einen Hydrolysevorgang, dem die Fasern durch Zugabe einer wässerigen Lösung eines Alkalihydroxids
oder -carbonate, durch Zugabe von Schwefelsäure, Salzsäure oder Salpetersäure oder durch eine
Amidoximreaktion mit einer wässerigen Lösung von Hydroxylaminsalzen wie beispielsweise Hydroxylaminsulfat,
Hydroxylaminhydrochlorid und Hydroxylaminphosphat
unterzogen werden, eine hydrophile Schicht erzeugt.
Falls sich die Fasern bei dieser Behandlung mit dem Zusatzmittel verfärben, können sie mit einem der
üblichen Bleichmittel wieder entfärbt werden.
Bei der Behandlung mit den obigen Zusatzmitteln können unterschiedliche Bedingungen vorgesehen sein,
je nachdem, ob die Behandlung vor dem Trocknen oder danach vorgenommen werden soll, und im letztgenannten
Fall sind im allgemeinen forcierte Bchandlungsbedingungen erforderlich.
Beim Vorgehen nach einer der obigen vier Methoden ergeben sich keine Unterschiede im Hohlraumgehalt
und im Flächeninhalt der freien Oberflächen. Doch sind die Methoden (c und d) insofern vorteilhafter
als die Methoden (a und b), als hierdurch eine bessere Färbbarkeit der gebildeten Fasern und eine höhere
Beständigkeit gegen ein Ausfasern erzielt werden können.
Die folgenden Ausführungsbeispiele dienen der Veranschaulichung der Erfindung, wobei die in diesen
Beispielen aufgeführten Einzelheiten nicht in einem die Erfindung einschränkenden Sinn aufzufassen sind.
Ausführungsbeispiel 1
Ein Kopolymer aus 93% Acrylnitril und 7% Vinylacetat ()/ = 1,6) wurde zur Herstellung einer Spinnlösung
mit einer Gehaltskonzentration von 24 Gewichtsprozent in Dimethylformamid gelöst. Die Spinnlösung wurde mit unterschiedlichen Graden der
Spritzverstreckung durch eine Spinndüse in wässerige Lösungen von Dimethylformamid gespritzt, deren
Konzentrationen und Temperaturen unterschiedlich gewählt waren. Die gebildeten Fasern wurden in
siedendem Wasser auf das 4,5fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt, um so Faserkabel zu erhalten.
Den Kabeln wurde im nassen Zustand auf mechanischem Wege eine Kräuselung gegeben, worauf die
Kabel in Stapellängen zerschnitten und die Stapel bei einer Temperatur unter 6O0C getrocknet wurden.
Diese Stapel wurden dann für die Zeitdauer von 30 Minuten in eine auf einer Temperatur von 7O0C
gehaltene wässerige Natriumhydroxidlösung mit einem Gehalt von 15 g/l eingetaucht, um ihnen eine hydro-
phile Beschaffenheit zu verleihen, wonach sie mit Wasser ausgewaschen und getrocknet wurden, um
dann als hygroskopisches Fasermaterial vorzuliegen. Die Herstellungsbedingungen sowie Angaben über
den Hohlraumgehalt, den Flächeninhalt der freien Oberfläche, den Kontaktwinkel, die Hygroskopizität
der Fasern und andere Fasereigenschaften sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
In Tabelle 1 fallen die Werte der Proben 1 bis 8,11,
13, 16, 17 und 19 in den Bereich PQRS der Fi g. 1, und diese Proben hatten einen Λ H-Wert über 8%
und wiesen gute Fasereigenschaften auf. Die Proben 9
und 10 fielen in den Bereich ABJK, und ihr IH lag unter 8%. Die Proben 12, 14 und 15 fielen in den
Bereich unterhalb dei Kurve RSP und hatten etwas schlechtere mechanische Eigenschaften. Die Probe 18
wies einen Flächeninhalt der freien Oberfläche von mehr als 106cnr/g und einen hohen Jtf-Wert auf,
doch war in diesem Fall der Anfärbungsglanz etwas schlechter. Bei den Proben 20, 21 und 23 handelte es
sich um Vergleichsproben, und ihr J Η-Wert lag unter
5%. Die Fasern der Probe 22 zeigten einen schlechten Anfärbungsglanz, und ihre Beständigkeit gegen ein
Ausfasern war gering.
i'abelle 1
Probe | Koagulierungs- fiüssigkeil |
Temp. | Sprilz- ver- |
Trocken- lemperalur |
Hohlraum- gcliaH |
Freie Oberilaclie |
Kontakt- win.kcl |
Feuchtigkeits- wiederaufnahme- dilTerenz |
Denier | Trocken- festiekeil |
Trockcn- dehnunc |
Gehalt | (C) | streckung | |||||||||
Nr. | (%) | 60 | CC) | (%) | (104Cm2Zg) | (Grad) | ( 1H. %) | (den) | (g den) | (%l | |
1 | 55 | 60 | 0,9 | 40 | 17,7 | 8,13 | 45 | 10,0 | 2,27 | 3,43 | 18.7 |
2 | 55 | 60 | 1,5 | 40 | 27,4 | 32,3 | 41 | 13,2 | 2,36 | 2,57 | 12.3 |
3 | 55 | 60 | 2,4 | 40 | 38,4 | 36,1 | 42 | 13,7 | 2,32 | 2,34 | 11,1 |
4 | 55 | 60 | 1,3 | 40 | 19,7 | 25,2 | 38 | 13,8 | 1.55 | 2.77 | 12,5 |
5 | 55 | 80 | 1,7 | 40 | 22,2 | 23,7 | 40 | 13,6 | 0,90 | 2,53 | 9,4 |
6 | 55 | 60 | 0,9 | 40 | 17,9 | 20,9 | 37 | 13,7 | 2,16 | 2,84 | 13.6 |
7 | 65 | 80 | 0,9 | 40 | 16,2 | 27,7 | 39 | 11,7 | 2,29 | 2,57 | 14,1 |
8 | 65 | 40 | 0,9 | 40 | 23,1 | 38,4 | 41 | 13,7 | 2,27 | 2,31 | 13,0 |
9 | 55 | 60 | 0,9 | 40 | 4,3 | 2,5 | 40 | 6,7 | 2,30 | 2,48 | 18.4 |
10 | 55 | 50 | 0,9 | 53 | 8,6 | 6,2 | 42 | 5,1 | 2,29 | 3,30 | 19.7 |
11 | 55 | 50 | 0,9 | 40 | 15,7 | 2,2 | 40 | 8,2 | 2,25 | 2.90 | 18,7 |
12 | 55 | 50 | 1,3 | 40 | 20,1 | 1,5 | 40 | 7,7 | 2,27 | ■ 2,01 | 17,6 |
13 | 55 | 50 | 1,7 | 40 | 28,5 | 3,4 | 41 | 9,0 | 2,24 | 2,61 | 14,8 |
14 | 55 | 50 | 2,0 | 40 | 37,4 | 3,9 | 40 | 8,0 | 2,30 | 2,11 | 13.8 |
15 | 55 | 40 | . 2,0 | 60 | 34,1 | 1,4 | 40 | 7,9 | 2,31 | 1,96 | 12,5 |
16 | 65 | 40 | 0,9 | 40 | 17,5 | 91,1 | 39 | 8.9 | 2,40 | 3,12 | 18,1 |
17 | 65 | 40 | 1,3 | 40 | 26.0 | 39,4 | 39 | 12,0 | 2,38 | 3,10 | 19.2 |
18 | 65 | 40 | 1,7 | 40 | 29,5 | 109,0 | 40 | 12,3 | 2,41 | 2.69 | 15,7 |
19 | 65 | 40 | 2,0 | 40 | 40,0 | 91,0 | 40 | 13,6 | 2 36 | 2,70 | 15.9 |
20 | 55 | 60 | 0,9 | 70 | 5,0 | 0,9 | 40 | 4,1 | 2,40 | 3,40 | 18.9 |
21 | 55 | 30 | 1,7 | 70 | 24,0 | 0,9 | 40 | 3,9 | 2,50 | 2,53 | 15,6 |
22 | 70 | 60 | 0,9 | 40 | 33,8 | 188,0 | 41 | 14,0 | 2,49 | 2,06 | 13.1 |
23 | 55 | 0,9 | 80 | 2,3 | 2,6 | 40 | 3,3 | 2,83 | 2,93 | 36,8 |
Ausführungsbeispiel 2
Ein Kopolymer (t/ = 1,6) aus 88% Acrylnitril,
5 % Vinylacetat und 7% Methacrylsäure wurde zur Herstellung einer Spinnlösung mit einer Gchsiliskonzentration
von 23,5 Gewichtsprozent in Dimelylacetamid gelöst. Diese Spinnlösung wurde mit unterschiedlichen
Graden der Spritzverstreckung durch eine Spinndüse in wässerige Lösungen von Dimethylformamid
gespritzt, deren Konzentrationen und Temperaturen unterschiedlich gewählt waren. Die gebildeten
Fasern wurden in siedendem Wasser auf das 5fachc ihrer ursprünglichen Länge verstreckt, um so
Kabel zu erhalten. Die Kabel wurden dann für die Zeitdauer von 5 Minuten mit einer auf eine Temperatur
von 70°C erwärmten wässerigen Natriumhydroxidlösung mit einem Gehalt von 10 g/l behandelt und
hierauf mit siedendem Wasser ausgewaschen.
Die gebildeten Fasern wurden im nassen Zustand gekräuselt und dann in Stapellängen zerschnitten und
bei einer Temperatur unter 600C getrocknet. Die
Herstellungsbedingungen sowie Angaben über der Hohlraumgehalt, den Flächeninhalt der freien Ober
fläche, den Kontaktwinkel, die Hygroskopizität um andere Eigenschaften der so erhaltenen Fasern sine
in Tabelle 2 zusammenfassend dargestellt.
Von den in Tabelle 2 aufgeführten Proben ficlci die Proben 25 bis 31 und 34 in den Bereich PQR.
und wiesen einen I Η-Wert über 8% auf. Die Probe 2<
hatte einen Flächeninhalt der freien Oberfläche (S von mehr als 106 cm2/g und zeigte einen etwas gerin
geren Anfärbungsglanz. Die Proben 32 bis 35 fielet
(Ul 124473
it ihren Werten in den Bereich unterhalb der urve RSP und hatten etwas schlechtere mechanische
igenschaften. Bei den Proben 36 bis 40 handelte ! sich um Vergleichsproben, wobei die Proben 36, 37
und 40 einen Hohlraumgehalt über 63,2% und schlechte mechanische Eigenschaften aufwiesen. Die
Proben 38 und 39 hatten einen S-Wert unter 104 crrf/g
und einen J H-Wert unter 5%.
Probe | Koagulierungs- (lüssigkeit |
Temp. | Spritz ver |
Trocken- lemperatur |
^ohlraum- gehalt |
Freie Oberfläche |
Kontakt- winkcl |
Feuchtigkeits- wiederaufnahme- differenz |
Denier | Trocken- fesiigkeit |
Trocken dehnung |
Gehall | ( C) | streckung | |||||||||
Nr. | (%) | 20 | CC) | (%) | (101Cm2E) | (Grad) | ( IH. %) | (den) | (g/den) | (%) | |
24 | 40 | 40 | 0,9 | 40 | 20,3 | 161,0 | 40 | 14,5 | 2,30 | 2,16 | 22,9 |
25 | 40 | 60 | 0,9 | 40 | 34,2 | 90,2 | 41 | 13,6 | 2,10 | 2,80 | 24,1 |
26 | 40 | 20 | 0,9 | 40 | 55,0 | 88,3 | 41 | 15,7 | 2,21 | 2,60 | 22,7 |
27 | 50 | 40 | 0,9 | 50 | 23,7 | 5,8 | 40 | 10,1 | 2,09 | 3,20 | 24,8 |
28 | 50 | 60 | 0,9 | 50 | 32,5 | 10,2 | 39 | 11,2 | 2,31 | 3,40 | 25,9 |
29 | 50 | 40 | 0,9 | 50 | 40,8 | 12.1 | 39 | 12,3 | 2,20 | 3,42 | 25,8 |
30 | 50 | 60 | 50 | 35,0 | 4.5 | 39 | 10,4 | 2,10 | 3,16 | 24,6 | |
31 | 50 | 20 | 50 | 42,3 | 9.1 | 42 | 10,9 | 2,15 | 3,38 | 26,1 | |
32 | 55 | 40 | 50 | 41,5 | 3,2 | 41 | 8,6 | 2,13 | 2,09 | 15,3 | |
33 | 55 | 60 | 50 | 52.0 | 11,0 | 41 | 9,3 | 2,16 | 1,98 | 15,4 | |
34 | 55 | 80 | 40 | 61,0 | 20.2 | 40 | 9,5 | 2,22 | 12,6 | ||
35 | 55 | 60 | 60 | 58.6 | 3,1 | 40 | 8,0 | 2,21 | 16,1 | ||
36 | 40 | 60 | 40 | 64.2 | 63.0 | 40 | 10.3 | 2,11 | 19,6 | ||
37 | 40 | 50 | 50 | 65,0 | 10,1 | • 40 | 7,9 | 2.28 | 20,1 | ||
38 | 40 | 50 | 65 | 45.3 | 0.9 | 40 | 4,3 | 2.26 | 19.8 | ||
39 | 40 | 80 | 65 | 53,2 | 0,9 | 41 | 4,5 | 2,24 | 19,8 | ||
40 | 65 | 65 | 69,0 | 1,3 | 41 | 5.6 | 2,13 | 10,9 | |||
,3 | ,89 | ||||||||||
,3 | ,93 | ||||||||||
,5 | ,54 | ||||||||||
,5 | ,69 | ||||||||||
,5 | ,70 | ||||||||||
.5 | ,91 | ||||||||||
.5 | ,65 | ||||||||||
,5 | |||||||||||
,5 | |||||||||||
,5 | |||||||||||
.5 |
Ausfuhrungsbeispiel 3
Ein Kopolymer (ι, = 1,5) aus 94% Acrylnitril und
6% Vinylacetat wurde zur Herstellung einer Spinnlösung mit einer Gehaltskonzentration von 22 Gewichtsprozent
in Dimethylacetamid gelöst. Diese Spinnlösung wurde mit unterschiedlichen Graden
der Spritzverstreckung in wässerige Lösungen von Dimethylacetamid gespritzt, deren Konzentrationen
und Temperaturen unterschiedlich gewählt waren. Die hierdurch gebildeten, koagulierten Fasern wurden
in siedendem Wasser auf das 4,5fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt, und hierauf wurde den
Kabeln im nassen Zustand eine Kräuselung gegeben. Die gekräuselten Kabel wurden im nassen Zustand
einer Wärmebehandlung mit Sattdampf bei einem Druck von 0,8 bis 2,8 atü unterworfen und hierauf
in Stapellängen zerschnitten und bei einer Temperatur unter 1100C getrocknet. Diese Stapel wurden dann
mit wässerigen Lösungen von Natriumhydroxid. Natriumcarbonat, Schwefelsäure bzw. Hydroxylamin
behandelt. Die Hcrstellungsbedingungen sowie Angaben über den Hohlraumgermlt. den Flächeninhalt
der freien Oberfläche, den Konlaktwinkel. die Hygroskopizität
und andere Eigenschaften der so erhaltenen Fasern sind in Tabelle 3 zusanimefasscnd dargestellt.
Die Werte der Proben 41 bis 43. 56 und 57 in Tabelle 3
lagen in dem Bereich PQRS, und ihr I //-Wert belief sich auf über 8%. Die Proben 44 bis 47 fielen in den
Bereich LGJM, hatten jedoch einen I //-Wert über
8%. da bei der ßehanuiung dieser Fasern mil dem
Zusatzmittel etwas forcierte Bedingungen angewandt wurden, insofern diese Fasern nämlich für die Zeitdauer
von 30 Minuten bei 1000C mit einer Natronlauge
mit einem Gehalt von 15 g/l behandelt worden waren. Bei einer Vergleichsprobe, bei der Fasern,
die keine Hohlräume aufwiesen, der gleichen Behandlung unterworfen wurden, wurde ein IH-Wert von
2,2% ermittelt. Die bei dem Kontrollversuch verwendeten Fasern waren nach der gleichen Verfahrrensweise
wie in diesem Ausführungsbeispiel hergestellt worden, wobei diese Fasern hiervon abweichend
jedoch aul einer beheizten Walze bei 1300C getrocknet
worden waren, um ihre Hohlräume einzudrücken.
Auch die Probe 10 im Ausführungsbeispiel 1 fiel in den erwähnten Bereich, doch da sie für die Zeitdauer
von 30 Minuten bei einer Temperatur von 70" C mit einer Natronlauge mit einem Gehalt von 15 g/l behandelt
worden war, belief sich ihr I W-Wert auf 5,1% Wurden Fasern, die keine Hohlräume aufwiesen, dei
gleichen Behandlung unterzogen, so belief sich dei IH-Wert auf 1,8%. Die Werte der Probe 48 fieler
in den Bereich HLMK, und in diesem Fall kann eir I //-Wert über 8% selbst dann nicht erzielt werden
wenn man eine 30 Minuten andauernde Behandlunj mit einer Natronlauge mit einem Gehalt von 15 g/
bei einer Temperatur von 100rC vornimmt. Dii
Proben 49 bis 53, 58 und 59 fielen in den Bereicl unterhalb der Kurve RSP und hatten eine etwa
geringere Festigkeit. Die Probe 60 fiel in den Bereicl AIiFE, und ihr I //-Wert lag über 5%, jedoch unte
8%. Bei den Proben 54 und 55 handelt es sich um Ver glcichsprobcn. und ihr IH-Wert lag unter 5%.
309 519/48
Koagulie- | •er ■ igkeit Tcmp. |
Spriiz- | Dampf | Trocken- | Zusatzrnitlelbehandlung | Hohi- | Freie | Kon- | Feuch- | Denier | Trok- ken- |
Trok- ken- |
|
fiüss Gehall |
CC) | ver- sirek- kung |
druck bei der |
lempera- lur |
raum- gehalt |
Ober fläche (ICr1 |
laki- winkel |
tigkeils- wieder- |
(den) | festig- keit |
deh- nung |
||
Probe | <%) | 60 | NaB- wärme- behand- lung |
( C) | NaOH. 15g'l, 70cC, | (Vo) | cm- g) | (Grad) | auf- nahme difleren? |
3.26 | (g/den) | (%) | |
Nr. | 55 | 0.9 | (atü) | 110 | 30 min | 39,2 | 41,4 | 40 | ( ltf.% | 2,06 | 34,0 | ||
41 | 60 | 0,8 | desgl. | 17,9 | 3,68 | ||||||||
55 | 60 | 0.9 | 110 | NaOK, 10 g/1, 1000C. | 32.4 | 36,1 | 41 | 4.42 | 1,77 | 41,3 | |||
42 | 55 | 0.9 | 1.7 | 110 | 30 min | 20.5 | 25.5 | 40 | 12,3 | 1,43 | 42,5 | ||
43 | 40 | 2,5 | NaOH. 15 g/l. 100° C, | 11,0 | 3,34 | ||||||||
55 | 0,9 | 100 | 30 min | 12,0 | 120,0 | 38 | 1,90 | 40,6 | |||||
40 | 0.8 | desgl. | 9,1 | 3.29 | |||||||||
50 | 60 | 0.9 | 100 | desgl. | 8.2 | 30,6 | 38 | 4.10 | 1,85 | 41.0 | |||
45 | 50 | 50 | 0.9 | 0.8 | UO | desgl. | 14.2 | 30.0 | 38 | 8,5 | 3.86 | 1,50 | 38.9 |
46 | 50 | 50 | 0.9 | 2.x | 110 | desgl. | 10.0 | 1.1 | 38 | 8.3 | 3,65 | 1.53 | 39.0 |
47 | 50 | 60 | I τ | 2.5 | 110 | NaOH. 10 g 1.70'C. | 14.0 | 1.0 | 38 | 8,1 | 4.30 | 1.67 | 40.0 |
48 | 55 | 1.4 | 2.5 | 110 | 30 min | 43,2 | 2.2 | 40 | 7.5 | 1,26 | 35.0 | ||
49 | Ά) | 2.5 | desgl. | 9.6 | 3,72 | ||||||||
55 | 60 | 1.4 | 100 | desgl. | 52.1 | 5.5 | 40 | 3.89 | 1,20 | 34.1 | |||
50 | 65 | 70 | 1.5 | 1,0 | 100 | desgl. | 54.0 | 19.1 | 40 | 10.1 | 3,96 | 1.31 | 38. > |
51 | 65 | 70 | 1 T | 0.8 | HO | desgl. | 63.0 | 6.0 | 40 | 10.3 | 4.12 | 1.19 | 33.9 |
52 | 55 | 70 | 1.2 | 2 s | 110 | desgl. | 50,1 | 1.1 | 40 | 9.7 | 3.98 | 1,15 | 30.9 |
53 | 65 | 70 | 1.2 | 2.5 | 130 | desgl. | 61,: | 0.9 | 40 | 6.9 | 4.11 | 0.98 | 29.9 |
54 | 40 | 60 | 0.9 | 2.5 | 110 | H2SO4. 7.5 n. HXT C. | 65.0 | ι 5 | 40 | 4.9 | 3.72 | 1.09 | 28.6 |
55 | 55 | 0.9 | 2.5 | 110 | 30 min | 30,1 | 34.1 | 41 | 4.7 | 1,75 | 39.0 | ||
56 | 60 | 1.7 | NH2OH · H2SOj. 1%, | 15.1 | 3.78 | ||||||||
55 | 0.9 | UO | 100 Y. 90 min | 28.3 | 32,6 | 38 | 1.70 | 38.6 | |||||
57 | 70 | 1.7 | Nu2CO3. 20 g, 1.70 C. | 16.1 | 3.67 | ||||||||
65 | 1.2 | UO | 30 min | 62,1 | 1.2 | 41 | 1.26 | 32.« | |||||
58 | 70 | 1.2 | desgl. | 5.9 | 3.98 | ||||||||
65 | 40 | 1.2 | UO | desgl. | 55.5 | 1.9 | 41 | 4,10 | 1,30 | 30.6 | |||
59 | 40 | 0,9 | 1,5 | 100 | 5.0 | 110 | 41 | 6.3 | 1.76 | 41.3 | |||
60 | 0.8 | 5.1 | |||||||||||
Ausführungsbeispicl 4
Ein Kopolymer (i/ = 1,6) aus 93% Acrylnitril und
7% Vinylacetat wurde zur Herstellung einer Spinnlösung mit einer Gehaltskonzcntralion von 25 Gewichtsprozent
in Dimethylacetamid gelöst. Diese Spinnlösung wurde mit unterschiedlichen Graden
der Spritzverstreckung in wässerige Lösungen von Dimethylacetamid gespritzt, deren Konzentrationen
und Temperaturen unterschiedlich gewählt waren. Die so erhaltenen koagulierten Fasern wurden in
siedendem Wasser auf das 4.5fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt, um so Faserkabel zu erhalten.
Die Kabel wurden hierauf im nassen Zustand gekräuselt und dann in Stapellängen zerschnitten.
Diese Stapel wurden für die Zeitdauer von 30 Minuten bei einer Temperatur von 7O0C mit einer wässerigen
Natriumhydroxidlösung mit einem Gehalt von 15 gl behandelt. Danach wurden die Stapel in siedendem
Wasser ausgewaschen, im nassen Zustand einer Wärmebehandlung mit Sattdampf bei einem Druck von
0,3 bis 2,8 atü unterworfen und bei einer Temperatur unter 1100C getrocknet.
Angaben über die Herstellungsbedingungen, den Hohlraumgehalt, den Flächeninhalt der freien Obcrfläche,
den Kontaktwinkel, die Hygroskopizität und andere Eigenschaften der so erhaltenen Fasern finden
sich in Tabelle 4.
Die Proben 61 bis 75, 79, 80 und 82 in Tabelle 4 fielen mit ihren Werten in den Bereich PQRS und
hatten einen . I /f-Wert von mehr als 8% sowie jiuti
Fasereigenschaften. Die Probe 76 fiel in den Beicicl
LGJM und hatte einen I //-Wert über 8%. Dit Proben 78 und 84 wiesen einen Flächeninhalt de
freien Oberfläche von mehr als 106cm2'g und einei
(,0 hohen 1 //-Wert auf, hatten jedoch eine etwas gerin
gere Festigkeit. Die Proben 81 und 83 lagen mit ihre: Werten in dem Bereich unterhalb der Kurve RuP un
hatten auch eine etwas geringere Festigkeit. Bei de Proben 77. 85. 86 und 87 handelt es sich um Vergleich:
(15 proben, wobei die Proben 77, 85 und 86 zwai eine
hohen 1/iWerl aulwiesen, aber nur eine /iemlie
geringe Festigkeit hatten. Der 1 //-Wert der Probe S liegt unter 5%.
19
Probe | Koagulierungs- fliissigkeit |
Temp. | Sprilz- ver- |
Dampfdn:ck bei der Naß- wärme- |
Trocken temperatur |
Hohlraum- gehah |
Freie Oberfläche |
Kontakt winkel |
Feuchtig- keits- 'wieder- aufnahme |
Denier | Trocken festigkeit |
Trocken dehnung |
Gehalt | (Cl | slreckung | bciiandlung | diflerenz | ||||||||
Nr. | (%) | 60 | (atü) | (X) | l%l | (104Cm2Ze) | (Grad) | ( IH. %) | (den) | (g/den) | (%) | |
61 | 50 | 60 | 0,9 | 0,3 | 40 | 52,6 | 34,0 | 40 | 14,5 | 2,88 | 2,52 | 27,3 |
62 | 60 | 0,9 | 0,7 | 40 | 52,6 | 45,8 | 40 | 16,3 | 2,89 | 2,45 | 33,7 | |
63 | 50 | 60 | 0,9 | 40 | 52,6 | 55,4 | 44 | 16,2 | 3,23 | 2,44 | 39,2 | |
64 | 50 | 60 | 0,9 | 60 | 46,6 | 36,6 | 41 | 15,3 | 3,26 | 2,48 | 43,2 | |
65 | 50 | 60 | 0,9 | 80 | 43,0 | 34,9 | 40 | 15,2 | 3,28 | 2,45 | 40,3 | |
66 | 50 | 20 | 0,9 | 100 | 43,0 | 29,5 | 41 | 14,9 | 3,23 | 2,44 | 42,1 | |
67 | 55 | 40 | 0,9 | 40 | 28.7 | 20,1 | 43 | 10,4 | 3.(X) | 2,50 | 42,2 | |
68 | 55 | 60 | 0,9 | 40 | 34,4 | 37.8 | 38 | 18,5 | 3.14 | 2.30 | 36,5 | |
69 | 55 | 60 | 0,9 | 40 | 39,0 | 45,9 | 40 | 18,2 | 3,16 | 2.48 | 35,4 | |
70 | 55 | 60 | 1,5 | 40 | 55,0 | 46,3 | 40 | 19,3 | 3.15 | 1,93 | 33,8 | |
71 | 55 | 80 | 2,4 | 40 | 57,3 | 47,9 | 39 | 19,3 | 3,13 | 1,72 | 38,9 | |
12 | 55 | 60 | 0,9 | 40 | 52,6 | 34.6 | 38 | 18,8 | 3.24 | 1.98 | 41,6 | |
73 | 65 | 60 | 0.9 | 40 | 52.6 | 37,3 | 39 | 18,2 | 3,20 | 1,85 | 38,0 | |
74 | 50 | 20 | 0,9 | 40 | 22,4 | 7.1 | 35 | 13,4 | 2,38 | 2,98 | 14,4 | |
75 | 80 | 60 | 1,5 | 40 | 34,4 | 6.0 | 50 | 5,0 | 3,01 | 2,93 | 44,0 | |
76 | 50 | 60 | 0,9 | \l | 60 | 8.5 | 1,2 | 40 | 8,2 | 2,50 | 3,20 | 22,7 |
77 | 55 | 20 | 2.4 | 1,2 | 40 | 68,3 | 76.5 | 40 | 23,0 | 2,96 | 1.28 | 30,9 |
78 | 55 | 40 | 2.4 | 1,2 | 4(J | 62.5 | 108.0 | 4! | 25,7 | 2.79 | 1.12 | 27,3 |
79 | 50 | 40 | 0.9 | 1,2 | 110 | 49,0 | 18.0 | 41 | 15,2 | 2.73 | 2.54 | 39,6 |
80 | 50 | 20 | 0,9 | 1,2 | 60 | 51,2 | 99.0 | 41 | 19,1 | 2,86 | ■ 2.40 | 35.3 |
81 | 55 | 20 | 2.0 | 1,2 | 40 | 62,0 | 71.2 | 40 | 18,7 | 3,10 | 1,63 | 30.2 |
82 | 55 | 60 | 2,0 | f2 | 40 | 60,1 | 91,7 | 40 | 19,0 | 3,23 | 2,30 | 32.8 |
83 | 55 | 60 | 2.0 | 2 | 60 | 57,5 | 34,0 | 39 | 15.0 | 3,13 | 1.54 | 32.1 |
84 | 40 | 60 | 2,0 | 40 | 57,8 | 160.0 | 39 | 22,7 | 3.24 | 1,41 | 33,0 | |
85 | 40 | 70 | 2,4 | 2 | 40 | 61,2 | 171,0 | 40 | 26.9 | 3,30 | 1.20 | 27.0 |
86 | 40 | 40 | 2.4 | 2 | 40 | 64.2 | 148.0 | 40 | 24,3 | 3,26 | 1.30 | 29.6 |
87 | 65 | 2,0 | 2 | 40 | 3.8 | 80,2 | 40 | 4,0 | 2,98 | 3,10 | 30.4 | |
~l | ||||||||||||
0,3 | ||||||||||||
0,3 | ||||||||||||
0,7 | ||||||||||||
2,5 | ||||||||||||
1,0 | ||||||||||||
1,0 | ||||||||||||
0.3 | ||||||||||||
2,5 | ||||||||||||
0.3 | ||||||||||||
0.3 | ||||||||||||
0,3 | ||||||||||||
-> |
Ausführungsbeispicl 5
Acrylnitril. Vinylacetat und Lauroxypulyäthylcnflykolacrylat
(CH, -CHCO(OCH2CH2)30OC,,H2,
wurden bei einer Temperatur von 50 C unter Verwendung
eines Rcdoxkatalysators einem Polymerilationsvorgang
unterworfen, wobei Kopolymere der folgenden Zusammensetzung erhalten wurden:
Sloffliompnnenlci] usw.
Ko|iol\mcr
Acrylnitril
Vinylacetat
Lauroxypolyäthylcn-
glykolacrylat
Spezifische Viskosität . .
93
83
10
0.16 ! 0.1 ο ! 0.16 i 0,15
Aniiict k Uni·
Die spezifische \ i-knsitai winde nut eiiiei I tisiiiiü von 0.1 μ
l'oluiieriMi in It)(I e Πιηκ'ίΙινΙΓοιπκιηπιΙ hei -'? C cimillell
Diese Kopolymeren wurden zur Herstellung von
Spinnlösungen mit einer Gehaltkonzentration von 24 Gewichtsprozent in Dimethylformamid (DMF;
gelöst. Zusätzlich wurde noch durch Mischen dei Polymeren A und Dim Verhältnis75 ; 25ein Polymerprodukt
B' dargestellt, in dem die einzelnen Stoff-
komponenten in den gleichen Mengenantcilcn vorlagen wie in dem Polymeren B, ur.d auch von diesem
Polymerprodukt wurde in der obigen Weise eine Spinnlösung mit einem Gehalt von 24% angesetzt
Diese Spinnlösungen wurden mit unterschiedlichen
Graden der Spritzverstreckung in wässerige Lösungen von Dimethylformamid gespritzt, deren Konzentrationen
und Temperaturen unterschiedlich gewählt waren. Die so erhaltenen koagulierten Fasern wurden
in siedendem Wasser auf das 4,5fachc ihrer ursprüngliehen Lunge verstreckt, worauf die Kabel in nassen"
Zustand gekräuselt wurden. Die gekräuselten Kabc; wurden im nassen Zustand einer Wärmebehandlung
mit Sattdampf bei einem Druck von 0.8 bis 2,8 alt unterzogen und in Slapellängcn zerschnitten unc
('5 hierauf bei einer Temperatur unter 110 C getrocknet
Danach wurden die Fasern für die Zeildauer von 30 Minuten bei einer Temperatur von 70 C mit
Natriumhydroxid lösung behandelt
einer wasseriücn
lic einen Gehalt von 5 g/l hatte. Angaben über die
Herstcllungsbedingungen, den Hohlraumgehalt, den Flächeninhalt der freien Oberfläche, den Kontaktwinkel,
die Hygroskopizität und andere Fasereigenächaften finden sich in Tabelle 5.
Bei den Proben 89 bis 94 in Tabelle 5 handelt es sich um Fasern, die durch Kopolymerisation von
Acrylnitril und hydrophilen Monomeren erhalten
wurden. Die Werte für den Hohlraumgehalt und die Oberflächengröße fielen in den Bereich EFJK. Der
Hohlraumgehalt war gering, doch lag der /IH-Wer'
über 8%.
In Tabelle 5 sind auch die ,1 Η-Werte aufgeführt, die an hohlraumfreien Fasern ermittelt wurden, welche
die gleiche Behandlung erfahren hatten.
!•rohe | Poly mer |
Koagulierungs- flüssigkeit |
Temp. | Sprilz- vcr- strek |
1 Oampf- diuck hei der NaBwärme- |
Irocken- tempera- lur |
Hohl rau ni- gehall |
l-reie Ober fläche |
Komakl- winkcl |
r'cuchlig- keilswieder- aufnahme- |
Denier | Trocken festigkeit |
Ttocken- dehnunu |
I »-Wert der Konlroll- |
Gehali | ι α | kung | lehundluni! | (U)4 | fasern*) | |||||||||
Nr. | (%) | 60 | (UHl) | ( C) ι | ("Ol | cm\ g) | (Grad) | ( IH, %) | (den I | (g den) | (%) | |||
HS | A | 55 | 60 | 0,9 | 0,8 | 110 | 37,8 | 40.0 | 42 | 11,4 | 3.12 | 2.86 | 31,2 | 1,6 |
89 | H | 55 | 60 | 0,9 | 0.8 | !10 | 6,! | 1.8 | 38 | 9,2 | 3.26 | 3.10 | 32,1 | 3,7 |
90 | B | 65 | 60 | 1.2 | 1.7 | 110 | 14.0 | 5.1 | 38 | 10,5 | 3,20 | 3,21 | 29.8 | 3,7 |
91 | B' | 55 | 60 | 0.9 | 0,8 | 110 | 8,0 | 18.0 | 38 | 11,7 | 3.22 | 2.95 | 30.1 | 3.6 |
92 | C | 55 | 60 | 0,9 | 0,8 | 110 | 8,5 | 51,2 | 38 | 12,5 | 3,31 | 3,05 | 27.4 | 4,0 |
93 | D | 55 | 60 | 0.9 | 0.8 | 110 | 7.8 | 130.0 | 38 | 14,2 | 3.02 | 2,75 | 25,6 | 4,6 |
94 | 1") | 65 | 1.2 | 1.7 | 110 | 14.3 | 90,1 | 38 | 16,0 | 3,10 | 2,78 | 28.1 | 4,6 |
*) Die Konlrollfascrn wurden ebenfalls nach der in diesem Ausfuhrungsbeispicl befolgten Verfahrensweise hergcslelll, wobei diese Fasern
jedoch bei 130 C auf einer beheizten Walze getrocknet wurden, um die Hohlräume einzudrücken.
Vergleichsbcispiel
Zu Vergleichszwecken sind in Tabelle 6 der Hohlraumgehalt, die Oberflüchengrößc und der 1 //-Wert
einiger handelsüblicher Acrylfasern zusammengestellt. Bei diesen Fasern sind im wesentlichen kaum Kapillarhohlräume
vorhanden, und ihre Hygroskopizität ist daher extrem gering.
Probematcrial verschiedener Provenienz (Nr.) |
Hohlraum gehalt 1%) |
l-reie Oberfläche (lOVnr'g) |
(%! |
1 | 0.9 | unter 0,2 | |
Ί | 0,8 | unter 0,2 | |
3 . . | 0,7 | unter 0,~> | |
4 | 0.7 | unter 0,2 | |
5 | 0,2 0,2 |
unter 0,2 unter 0,2 |
|
6 . . | |||
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen | |||
,3 | |||
.3 | |||
.1 | |||
.1 | |||
,0 | |||
,0 |
Claims (4)
1. Poröse Acrylfasern aus Acrylnitril-Homopolymeren,
-Kopolymeren mit einem Gehalt von mehr als 50 Gewichtsprozent Acrylnitrileinheiten
oder aus Gemischen dieser Stoffe, gekennzeichnet durch offene Kapillarhohlräume
in einem Gehalt (X) von 4,0 bis 63,2% und einen Flächeninhalt (S) der freien Oberfläche von 1,0 ■ 10*
bis 1,7 · 106 cm2/g und einen Kontaktwiukel der
Faseroberfläche mit Wasser von höchstens 45°.
2. Acrylfasern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Hohlraumgehalt (X) auf 14,5 bis 63,2% und der Flächeninhalt (S) der
freien Oberfläche auf 2,0 · 104 bis 1,0 · 106cm2/g
belaufen, wobei der Hohlraumgehalt und der Flächeninhalt der freien Oberfläche zueinander
in der Beziehung log S ^ (114 100 - X) + 2.90
stehen.
3. Acrylfasern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Unterschied ( 1 H) zwischen der Feuchtigkeitswiederaufnahme bei 20 C und
einer relativen Luftfeuchtigkeit von 93% und der Feuchtigkeitswiederaufnahme bei 20° C und
einer relativen Luftfeuchtigkeit von 65% mehr als 5% beträgt.
4. Verfahren zur Herstellung von Acrylfasern gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche
durch Verspinnen einer Lösung eines Acrylnitril-Homopolymeren oder eines Kopolymeren mit
einem Gehalt von mehr als 50 Gewichtsprozent Acrylnitrileinheiten oder eines Gemisches dieser
Stoffe in eine wäßrige Koagulierflüssigkeit mit einem Gehalt des Lösungsmittels, Verstrecken der
gebildeten Fasern und Trocknen der verstreckten Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) die verstreckten Fasern unter 60" C trocknet und dann mit einer wäßrigen Lösung mit
einem Gehalt an Alkalimetallhydroxyd, Alkalimetallcarbonat,
Schwefelsäure oder Hydroxylamin-Salz
behandelt oder
b) die verstreckten Fasern zuerst mit der wäßrigen Lösung gemäß a) behandelt und dann
bei einer Temperatur unter 60° C trocknet oder
c) die verstreckten Fasern in nassem Zustand einer Wärmebehandlung mit Sattdampf bei
einem Druck von weniger als 2,8 atü unterwirft, dann bei einer Temperatur unter 110cC
trocknet und schließlich mit der wäßrigen Lösung gemäß a) behandelt oder
d) die verstreckten Fasern mit der wäßrigen Lösung gemäß a) behandelt, dann der Sattdampfbehandlung
gemäß c) unterwirft und schließlich bei einer Temperatur unter 1100C
trocknet.
Applications Claiming Priority (1)
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JP4091070 | 1970-05-15 |
Publications (3)
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DE2124473A1 DE2124473A1 (de) | 1971-12-09 |
DE2124473B2 true DE2124473B2 (de) | 1973-05-10 |
DE2124473C3 DE2124473C3 (de) | 1973-12-13 |
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GB (1) | GB1345266A (de) |
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WO2013027652A1 (ja) * | 2011-08-19 | 2013-02-28 | 一般財団法人生産技術研究奨励会 | 放射性セシウム吸着材およびその製造方法、ならびに該吸着材による環境中の放射性セシウムの除去方法 |
CN114507905A (zh) * | 2020-10-28 | 2022-05-17 | 中国石油化工股份有限公司 | 一种适用于工业连续化生产的抗菌导湿腈纶纤维的制备方法 |
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- 1971-05-13 GB GB1478071A patent/GB1345266A/en not_active Expired
- 1971-05-17 DE DE19712124473 patent/DE2124473C3/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2124473A1 (de) | 1971-12-09 |
DE2124473C3 (de) | 1973-12-13 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |