DE2124231B2 - Verfahren zum Herstellen eines Fahrzeugluftreifens - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines FahrzeugluftreifensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Fahrzeugluftreilens, bei dem aus einem zunächst
flüssigen, zu einem Elastomer vernetzbaren Kunststoff zuerst ein Teilbereich des Fahrzeugluftreifens gegossen
und zumindest teilweise vernetzt wird und an dessen Ränder ein weiterer Teilbereich schleudergegossen und
vernetzt wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-OS 14 79 104
bekannt, bei dem zunächst Teile des Reifens aus einem
zunächst flüssigen, sich jedoch bei der Verarbeitung zu einem Elastomeren verfestigenden Reifenbaumutcrial
erzeugt werden, und danach eine Fliehkraft-Gießform nach Minfüllen einer weiteren abgemessenen Menge
eines dem Material entsprechenden, zunächst flüssigen Baustoffs in Umlauf gesetzt wird, se daß die
Haustoffmenge unter Fliehkraftwirkung sich wenigstens
teilweise darin verfestigend mit dem vorher gegossenen Teil verbindet, worauf der fertig gegossene Reifen nach
öffnen der Form aus dieser entfernt werden kann. Nachteilig macht sich bei diesem Verfahren bemerkbar,
daß ein Formkern verwendet werden muß, der dann aus dem fertigen Reifen entfernt werden muß. Dieses
Herausnehmen eines solchen Kernes ist jedoch in allen Fällen schwierig und lästig. Außerdem erhöht ein
derartiger Kern, der aus einer Gummi- oder Kanststoffmembran
mit einer flexiblen Stahlbewehrung besteht, die Störanfälligkeit des Verfahrens. Außerdem haben
solche mit Kernen arbeitende Formen den Nachteil, daß sie außerordentlich schwer und teuer sind. Ferner lassen
sich auch mit ihnen keine großen Stückzahlen herstellen,
\~ was jedoch heutzutage aus Kostengründen eine
unabdingbare wirtschaftliche Voraussetzung ist.
Nach der DE-AS U 16 893 ist eine Schleudergießform zum Herstellen eines Fahrzeugluftreifeis bekannt
geworden, die zwei gleichachsig gelagerte und in Umlauf zu setzende, im Querschnitt spiegelbildlich
ausgebildete und zur F.rzeugung von Seitenwandteilen mit deren Wulstbereichen dienende Hohlformen aufweist,
von denen die eine gegenüber der anderen axial verstellbar ist Doch weist auch diese bekannte
2"> Schleudergießform einen Kern auf, der die oben
geschilderten Nachteile besitzt.
Der Erfindung 'iegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugluftreifens
im Schleuderguß sowie eine Schleudergießform zur
J" Durchführung des Verfahrens zu schaffen, die die
Nachteile des Standes der Technik vermeidet und ein rasches Zusammensetzen und Zerlegen der Formen
ermöglicht, mit denen ein blasenfreier, homogener Fahrzeugluftreifen aus Kunststoff hergestellt werden
ι*» kann.
Die vorliegende Aufgabe wird durch das eingangs genannte Verfahren gelöst, daß dadurch gekennzeichnet
ist, daß beim Gießen des ersten Teilbereiches getrennt voneinander die beiden Seitenwände des
·"> Fahrzeugluftreifens mit ihren Wulsten und mit ihren
Laufflächenansatzteilen erzeugt und die beiden Seitenwände anschließend in einem zwischen ihren Laufflächenansatzteilen
einen Ringspalt bildenden axialen Abstand voneinander gehalten werden und beim
•t1) Schleudergießen des weiteren Teilbereiches des Fahrzeugluftreifens
in den Ringspalt die beiden Seitenwänden miteinander verbunden werden. Natürlich muß
dieses nachträglich eingefügte Material passend zu dein Material der Sekenwände ausgewählt sein, damit sich
'Ι' diese gut miteinander verbinden.
Da aus der BE-PS 5 12064 ein Verfahren zum Herstellen eines Fahrzeugluftreifens bekannt ist, bei
dem zunächst die beiden Seitenwände getrennt voneinander geformt und anschließend durch Zusam-
ίί menpressen mit einem Rohlaufstreifen verbunden
werden, wird deshalb für die erfindungsgemäße Maßnahme nur Schutz im Zusammenhang mit dem
Schleudergießverfahren nachdem vorliegenden Patentanspruch
1 beansprucht.
t>o Vorteilhafterweise erfolgt auch das Gießen der
beiden Seitenwände des Fahrzeugluftreifens nebst ihren
Wülsten und Laufflächenansat/teilcn ebenfalls durch Schleudergießen. Gegebenenfalls kann das Schleudergießen
aus einem flüssigen, während der Verarbeitung
hi wenigstens teilweise vernetzbaren Polyurethan erfolgen.
Fine geeignete Schlcudergießform zur Durchführung des erfindung.sgemäßen Verfahrens besitzt zwei gleich-
achsig gelagerte und in Umlauf setzbare, im Querschnitt spiegelbildlich ausgebildete Hohlformabschnitte zur
äußeren Begrenzung der Seilenwände des Fahrzeugluftreifens mit dessen Wulstbereichen und Laufflächenansätzen,
wobei einer der Hohiformabschnitte gegenüber dem anderen axial verstellbar ist und mit
entfernbaren Innenformteilen zur inneren Begrenzung der Seitenwände mit ihren Wulstbereichen und
Laufflächenar^ätzen. Sie ist dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Entfernen der Innenformteile zwischen die Hohlformabschnitte an deren Umfang an flanschartiges
Ringstück einsetzbar ist, dessen Innendurchmesser dem Außendurchmesser des Fahrzeugluftreifens entspricht
und dessen axiale Breite die Gesamtbreite des Fahrzeugluftreifens bestimmt.
Die harzartigen Materialien die im Zusammenhang mit dem Verfahren nach der Erfindung zur Anwendung
kommen können, sind nahezu unbegrenzt. Die wichtigste Forderung ist nur die, daß das Harz, gleichgültig
welcher Art es ist, vor dem Verfestigen flüssig sein muß. Das Harz muß vulkanisierbar sein. Es kann durch
Erhitzen, durch Zusatz eines Vernetzungr-Tiittels, mit
Hilfe eines Katalysators, durch Kondensation, durch chemische Reaktion oder durch irgendeine Kombination
dieser Maßnahmen zum Vulkanisieren gebracht werden. Reifen, die nach diesem Verfahren herzustellen
sind, bestehen zweckmäßig aus Polyurethan-Harzen; Überwiegend bestehen diese aus Polyäther. Es können
aber auch polyester-artige Urethane verarbeitet werden.
Die Zusammensetzung derartiger Materialien ist durchaus bekannt; es wird hierzu Bezug genommen
beispielsweise auf die amerikanischen Patentschrifter. 28 52 483 und 28 14 605 sowie 28 14 606.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. I in Stirnansicht und teilweise im Querschnitt eine Fliehkraftgießeinrichtung mit doppelter Gußform
zur Herstellung von zwei getrennten Seitenwänden.
Fig. 2 eine Stirnansicht der Einrichtung gesehen in Richtungd-r Pfeile2-2der Fig I.
F i g. 3 die eine Hälfte der Gießeinrichtung der F i g. 1 nach Abnahme der Innenwandung der die Seilenwand
des Reifens bildender; Hohlforni.
F i g. 4 in Seilenansicht und teilweise im Querschnitt
die Ausbildung der Fliehkraflgießform, wie sie bei der Komplettierung des Luftreifen: zur Verwendung
kommt.
F i g. 1 veranschaulicht eine Einrichtung 20. mit der es möglich ist. zwei voneinander getrennte Scilenwändc
im Fliehkraftverfahrer; zu gießen. Die Einrichtung wird von z.'.vei Ständern 22 und 23 getragen, in denen Achsen
24 und 25 drehbar gelagert sind. Im Innern des Ständers
23 ist eine Antriebseinrichtung untergebracht, die nicht
näher dargestellt ist und dazu dient, die gesamte Einrichtung 20 in Umlauf zu setzen. Die beiden Achsen
24 und 25 passen mit ihren Enden zusammen, wobei ein
Führungsansatz 26 der Achse 24 in eine entsprechende axiale öffnung im Ende der Achse 25 hineinragt. Die
Achse 24 ist nicht nur drehbar im Ständer 22 gelagert sondern kann auch aus der in Fig. 1 veranschaulichten
Stellung nach links (und natürlich auch wieder zurück) verstellt werden. Dies erfolgt mit Hilfe zweier
Luftzylindcr 28, die auf Antriebsstangen 29 einwirken,
welche ihrerseits an einer Lagerschein o. dgl. 31 angreifen. Diese Lagcrschcllc 31 liegt in einem Spalt
/wischen zwei fest auf der Achse 24 angeordneten Ringiinsät/.cn 10. Die I '.!!richtung 20 dient dazu, die zur
Herstellung der Seitenwinde dienenden Formen in Umlauf zu setzen. Zwei dieser Formen sind in F i g. 1
veranschaulicht und beide mit der Bszugsziffer 34 versehen. Da diese Formen 34 konstruktiv gleichartig
ausgestaltet sind, braucht nur eine dieser Formen
ι beschrieben zu werden.
Die Seitenwandform weist eine äußere Gehäuseschale 56 und eine innere Schale 57 auf; letztere wird
nachstehend als die dünne Formscheibe bezeichnet. Die äußere Gehäusesehale 56 endet in einem Flansch 58, und
lu die dünnen Formscheiben 57 der beiden Formen
werden mit Hilfe von Bolzen 60 in Stellung gehalten, die durch A.bstandsstücke 63 hindurchgeführt sind. Außerdem
sind Führungsstifte 64 vorgesehen, um die beiden Seilenwandgußformen in richtigem Abstand und in
ι ί richtiger Stellung zueinander zu sichern.
Um eine durch das Bezugszeichen 59 gekennzeichnete Seitenwand herstellen zu können, sind die Seitenwand-Gußformen
34 an den Achsen 24 und 25 befestigt, so daß die einzelnen Teile die in F i g. 1 veranschauliehten
Stellungen einnehmen. Die Seitenwand-Gußformen werden dann mit einer Geschwiniv./keit von etwa 700
bis 1000 Umläufen in der Minute in Drehung versetzt. Zuvor sind im Innern der Seitenwand-Guöformen
Wulstringe 61 angeordnet, und es isi eine flüssige
>j Harzmasse in die Seitenwandformen durch die öffnungen
Ii eingeführt worden. Weiterhin ist vor diesen
Maßnahmen die Innenfläche der dünnen Formscheibe 57 mit einem flüssigen Lösungsmittel beschichtet
worden, dessen Bedeutung weiter unten noch näher
ι» erläutert wird. Das durch die öffnungen 27 zugeführte
harzartige Material wird bei der Drehbewegung der Seitenwand-Gußformen infolge der Fliehkraftwirkung
nach außen wandern und schließlich die in Fig. 1 veranschaulichte Form annehmen, d. h. Seitenwände 59
r> bilden, welche die zuvor erwähnten Wülste 61 umschließen und die Laufflächenteilabschnitte 62
aufweisen.
Sind die Seitenwände 59 in dieser Weise hergestellt worden, so werden die Seitenwand-Gußfornien 34
4(i voneinander getrennt, indem die Bolzen 60 und die
Anstandsstücke 63 entfernt und die Druckluftzylinder 28 in Wirkung gesetzt werden, so daß sie die Achse 24 und
die mit ihr verbundene Form 34 nach links aus der in F i g. I veranschaulichten Stellung heraus verstellen.
■» > Infolge des Lösungsmittels, das sich an der Innenfläche
der dünnen Formscheibe 57 befindet, kann diese Formscheibe leicht abgelöst werden. Da sich an der
Innenwandung des Formteils 55 ein solches Lösungsmittel
jedoch nicht befindet, wird die fertig gegossene
>') Seitenwandung 59 in der äußeren Gehäuseschale 56 der
Seitenwand hängenbleiben. In Fig. 3 ist eine der Seitenwandformen 34 nach Abnahme der inneren
dünnen Formscheibe 57 veranschaulicht.
Die Fertigstellung des Luftreifens sei unter Hinweis
v> auf F i g. 4 beschrieben. Die /ur Fertigformung dienende
Fliehkraft-Gußform 65 wird von den zwei ikitenwandformen 34 gebildet, die durch ein flanschartiges
Ringstück 68 miteinander verbunden sind. Dieses Ringstück wird mittels Bolzen 60 an den Flanschen 58
wi der Seitenwandformen 34 befestigt. Die Form 65 läßt
sich If'cht in der Weise zusammensetzen. d3ß das
flanscharliiie Ringstück 68 in Stellung gebracht und die
Achse 24 dann zusammen mit der von ihr getragenen Seitenwandform wieder nach rechts bewegt wird aus
hr> der oben crwähn'cn Stellung heraus, die sie nach
Entfernen des Abstandsstückes 63 einnimmt.
Sind also die beiden Seitenwandformen 34 in dieser Weise miteinander verbunden worden, so ist zwischen
den beiden schon fcriiggeformtcn Scitcnwant'teilen 59
ein Spal: 72 offengeblieben. Durch Ausfüllen dieses
Spaltes werden nunmehr die beiden Sciicnwandleile 59
miteinander vereinigt. Die fertig zusammengesetzte Fliehkraft-Gußform 65 wird in der gleichen Weise wie
dies mit Bezug auf die Scilcnwandformen 34 und in Verbindung mit Fig. I beschrieben wurde, in Umlauf
gesetzt. Dann wird flüssiges Harzmalerial in das Innere der Gußform 65 eingeführt, um den Spaltraum 72
auszufüllen. Unter der Hinwirkung der Fliehkraft gelangt das flüssige liar/material in den Spaltraum 72.
Ist genügend Material in die Gußform eingeführt worden, so füllt sich der Spaltraum 72 vollständig, wie
dies in der F" i g. 4 dargestellt ist. Das so eingefügte Material ist in der F-" i g. 4 mil dem Bezugs/eichen 75
verschen. Dieses Vcrbindungsmatcrial ist das gleiche Material, aus dem auch die Seitenwände hergestellt sind.
Die Folge davon ist, daß das F-'ertigcrzeugnis ein
einheitlich geschlossener Gegenstand aus ein und demselben Baustoff ist. Die form 65 kann etwa mit der
gleichen Geschwindigkeit umlaufen, wie dies mit Bezug auf die F; ig. I erwähnt wurde, also beispielsweise mit
■> etwa 700 bis 1000 Umläufen pro Minute. Hat sich das
harzartige Material einigermaßen verfestigt, so kann der fertiggeformte Reifen aus der Form 65 herausgenommen
werden. Hierzu werden die Bolzen 60 gelöst und die Achse 24 mil der von ihr getragenen Form 34
in nach links verschoben. Der Reifen wird dann aus der
anderen Form 34 herausgehoben und der flansi hartige
Ring 68 entfernt. Soweit notwendig, kann der fertiggeformte Reifen noch einem weiteren Vulkanisiervorgang
unterworfen werden.
i> Natürlich können anstelle der Abstandsstücke 63 und
der Bol/cn 60 auch anders gestaltete Teile Verwendung finden, die gegebenenfalls ein rascheres Zusammensetzen
und Zerlegen der Form ermöglichen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen eines Fahrzeugluftreifeiis,
bei dem aus einem zunächst flüssigen, zu einem Elastomer vernetzbaren Kunststoff zuerst ein
Teilbereich des Fahrzeugluftreifens gegossen und zumindest teilweise vernetzt wird und an dessen
Ränder ein weiterer Teilbereich schleudergegossen und vernetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Gießen des ersten Teilbereiches getrennt voneinander die beiden Seitenwände des
Fahrzeugluftreifens mit ihren Wulsten und mit Laufflächenansatzteilen erzeugt und die beiden
Seitenwände anschließend in einem zwischen ihren Laufflächenansatzteilen einen Ringspalt bildenden
axialen Abstand voneinander gehalten werden und beim Schleudergießen des weiteren Teilbereich^s
des Fahrzeugluftreifens in den Ringspalt die beiden Seitenwände miteinander verbunden werden.
2. Ver» ihren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gießen der beiden Seitenwände des Fahrzeugluftreifens nebst ihren Wülsten und
Laufflächenansatzteilen ebenfalls durch Schleudergießen erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleudergießen
aus einem flüssigen, während der Verarbeitung wenigstens teilweise vernetzbaren Polyurethan
erfolgt.
4. Schleudergießform zur Durchführung des Verfahren.·: nach den Patentansprüchen 2 oder 3, mit
zwei gleichachsig gelagerten und in Umlauf setzbaren, im Querschnitt spiegelbildlich ausgebildeten
Hohlformabschnhten zur äußeren Begrenzung der Seitenwände des Fahrzeuoluftreifens mit deren
Wulstbereichen und I aufflächenansätzen, wobei einer der Hohlformabschnitte gegenüber dem
anderen axial verstellbar ist, und mit entfernbaren Innenformteilen zur inneren Begrenzung der Seitenwände
mit ihren Wulstbereichen und Laufflächenansätzen, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Entfernen der Innenformteilc (57) zwischen die Hohlformabschnitte (56) an deren Umfang ein
flanschartiges Ringstück (68) einsetzbar ist, dessen Innendurchmesser dem Außendurchmesser des
Fahrzeugluftreifens entspricht und dessen axiale Breite die Gesamtbreite des Fahrzeugluftreifens
bestimmt.
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