DE2123791C3 - Anlage zur automatischen Steuerung der Geschwindigkeit eines spurgebundenen Fahrzeugs - Google Patents
Anlage zur automatischen Steuerung der Geschwindigkeit eines spurgebundenen FahrzeugsInfo
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Description
ι1» Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur
automatischen Steuerung der Geschwindigkeit eines spurgebundenen Fahrzeugs mit einer Einrichtung, die
dem Fahrzeug eine Streckeninformation jedesmal nach Zurücklegung eines Fahrstreckenabschnitts liefert,
2() dessen Länge proportional der am entsprechenden Ort
nach einem voreingestellten Fahrprogramm geforderten Fahrzeuggeschwindigkeit ist, und mit einer Steuereinheit, die aufgrund der Streckeninformationen Bremsoder Antriebsbefehle für Brems- oder Antriebseinrich-
-'r> tungen des Fahrzeugs zu seiner Steuerung nach dem
Fahrprogramm liefert, wobei diese Brems- und Antriebseinrichtungen so ausgelegt sind, daß sie beim
Fehlen eines Befehls maximale Bremskraft ausüben.
Bei einer aus der französischen Patentschrift
X) 15 79467 bekannten Anlage zur automatischen Steuerung der Fahrgeschwindigkeit eines gleisgebundenen
Zuges besteht die Einrichtung zur Übertragung der Streckeninformationen auf den Zug aus einem sogenannten »Linienleiter«, der von elektrischem Strom
<~> durchflossen wird und entlang dem Gleis derart verlegt
ist, daß in Empfängern, die am Zug angeordnet sind und von dem Feld des elektrischen Stroms beeinflußt
werden, jedesmal eine Änderung dieses Feldes merkbar ist, wenn der Zug einen der aufeinanderfolgenden
Streckenabschnitte durchfahren hat. Diese aufeinanderfolgenden Feldänderungen werden in elektrische
Signale umgewandelt, die dann von der erwähnten Steuereinheit ausgewertet werden.
Solche Steuereinheiten müssen sehr genau arbeiten,
|r> damit die wirklichen Geschwindigkeiten des Fahrzeugs
auf die von dem Programm vorgeschriebenen Sollgeschwindigkeiten geregelt werden. Wie es z. B. aus der
deutschen Patentschrift 9 61 095 bekannt ist, wird hierzu die Abweichung der Fahrzeuggeschwindigkeit vom
r><> Sollwert ermittelt, und von der Steuereinheit werden
Befehle abgegeben, welche die Fahrzeuggeschwindigkeit je nach Vorzeichen und Größe der festgestellten
Abweichung vergrößern oder verringern. Bei wesentlich über der Sollgeschwindigkeit liegenden Geschwin-
r>r>
digkeiten kann also eine entsprechend stärkere Bremsung und gegebenenfalls eine Vollbremsung
erfolgen. Im allgemeinen wird man die Bremseinrichtungen selbst so auslegen, daß sie beim Fehlen eines Befehls
maximale Bremskraft ausüben, so daß bei Störungen,
M> z. B. bei einem Ausfall der Steuereinheit oder einem
Bruch in der Befehlsleitung, das Fahrzeug möglichst rasch zum Stillstand gebracht wird.
Bei den bisher bekannten Anlagen müssen die Steuereinheiten noch eine zusätzliche Sicherheitsfunk-
"· tion bei auftretenden Übergeschwindigkeiten erfüllen,
d. h. sie müssen eine Sicherheitsbremsung auslösen, wenn das Fahrzeug an bestimmten Stellen eine
gegebene Geschwindigkeit überschreitet. Bei den in
Rede stehenden Anlagen bedeutet dies, daß die Sicherheitsbremsung ausgelöst werden muß, wenn das
Fahrzeug aufeinanderfolgende Fahrstreckenabschnitte jeweils in einer Zeit durchfährt, die unterhalb einer
vorgegebenen Zeitspanne liegt Mit den bekannten Steuereinheiten ist es jedoch nur schwer möglich,
gleichzeitig die herkömmliche Fahrzeugführung nach einem vorgegebenen Programm vorzunehmen und
dabei noch eine Sicherheitsfunktion einzuführen, welche bei bestimmten Streckenbereichen eventuell auftretende Obergeschwindigkeiten besonders berücksichtigt
Durch entsprechende zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen werden die Steuereinheiten insbesondere dann
sehr kompliziert, wenn die Anlage wie im Falle der erwähnten französischen Patentschrift so ausgelegt ist,
daß sie eine Änderung der Fahrprogramme erlaubt, indem sie mit Basiszeiten arbeitet Bei Anlagen dieser
Art ist die Basiszeit an ein Bezugssignal gegebener Frequenz gebunden, die nach Belieben geändert werden
kann. Dieses Bezugssignal kann durch den Speisestrom des Linienleiters selbst gebildet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einer Anlage der eingangs beschriebenen Art Sicherheitsmaßnahmen gegen Übergeschwindigkeiten des Fahrzeugs vorzusehen, die wenig kompliziert sind und sich
dem jeweiligen Gebrauch gut anpassen lassen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
zusätzliche Sicherheitseinrichtung, bestehend aus einem ebenfalls von den Streckeninformationen gesteuerten
Generator zur Erzeugung veränderlicher Signale, deren Amplitudenmaxima um so höher sind, je länger die vom
Fahrzeug benötigte Zeit zum Durchfahren der jeweiligen Fahrstreckenabschnitte ist, und einer von diesen
veränderlichen Signalen gesteuerten Anordnung, welche die Übertragung der von der Steuereinheit
gelieferten Befehle an die Brems- und Antriebseinrichtungen so lange unterbricht wie die Amplitudenmaxima
der veränderlichen Signale unterhalb eines voreingestellten Werts bleiben.
Die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung bewirkt, daß beim Überschreiten bestimmter Geschwindigkeitsgrenzen die Steuerbefehle an den Brems- und
Antriebseinrichtungen ausbleiben und somit eine Vollbremsung erfolgt. Sobald die vorgegebene Grenzgeschwindigkeit wieder unterschritten ist, wird die
Vollbremsung wieder aufgehoben, und die Steuereinheit übernimmt wieder die Führung des Fahrzeugs nach dem
Fahrprogramm.
Die erfindungsgemäße Einrichtung arbeitet unabhängig von der Steuereinheit und stellt somit eine echte
Sicherung dar, die auch bei einem eventuellen falschen Betrieb der Steuereinheit wirksam wird. Umgekehrt
kann auch der Betrieb der Steuereinheit unabhängig von der Sicherheitseinrichtung gehalten werden, da
letztere nicht auf die Steuereinheit selbst sondern nur auf die Übertragung der Steuerbefehle einwirkt. Diese
gegenseitige Unabhängigkeit bringt neben einer erhöhten Sicherheit auch noch den Vorteil mit sich, daß
einerseits die Steuereinheit durch Einführung der Übergeschwindigkeits-Sicherung nicht komplizierter
werden muß und andererseits die Sicherheitseinrichtung mit verschiedenen Steuereinheiten kompatibel ist Die
erfindungsgemäße Anlage ist somit dem jeweiligen Gebrauch gut anpaßbar.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erzeugt der in der Sicherheitseinrichtung
enthaltene Generator Sägezahnsignale, die sich linear mit der Zeit ändern und von den Streckeninformationen
auf Null zurückgeführt werden. Die Spitzenwerte der Sägezahnsignale sind also um so niedriger, je höher die
Fahrgeschwindigkeit ist Vorteilhafterweise ist in der Sicherheitseinrichtung eine elektronische Vergleichs
einrichtung in Subtraktionsschaltung vorgesehen, deren
erster Eingang von den Ausgangssignalen des Generators und deren zweiter Eingang mit einem dem
voreingestellten Wert entsprechenden Schwellensignal gespeist wird. Die Vergleichseinrichtung ist hierbei so
IU ausgelegt, daß sie dann kein Signal an ihrem Ausgang
liefert, wenn die Amplitudenmaxima der Ausgangssignale des Generators das Schwellensignal unterschreiten. Durch das Fehlen eines Signals am Ausgang der
Vergleichseinrichtung wird also angezeigt, daß die
'5 Fahrgeschwindigkeit einen durch das Schwellensignal
vorgegebenen oberen Grenzwert überschreitet Vorzugsweise wird daher das Fehlen eines Signals am
Ausgang der Vergleichseinrichtung als Kriterium für die Unterbrechung der Befehlsübertragung von der Steueret einheit zu den Brems- und Antriebseinrichtungen
herangezogen.
Es können Bremseinrichtungen mit Magnetventilen der Art vorgesehen sein, wie sie in der französischen
Patentschrift 15 60 448 beschrieben sind. Diese Magnet-
-'·"· ventile führen eine maximale Bremsung herbei, wenn sie
nicht mit Strom beaufschlagt werden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist eine Einstellvorrichtung vorgesehen, die dem zweiten Eingang der Versleichseinrichtung ein auswählbares
>" von mehreren Schwellensignalen zuführt die jeweils
verschiedenen zu unterschiedlichen Fahrprogrammen gehörenden voreingestellten Werten entsprechen. Hierdurch wird mit wenig Aufwand eine Anpassung der
Sicherheitseinrichtung an Steuereinheiten erreicht, die
ι "· Änderungen der Fahrprogramme erlauben.
In weiterer Ausgestaltung enthält eine Einrichtung zur Übertragung der von der Steuereinheit gelieferten
Befehle an die Brems- und Antriebseinrichtungen einen Trägerwellenoszillator für eine geeignete Trägerfre
quenz, die mittels eines Modulators gemäß der Stärke
der die besagten Befehle darstellenden Signale moduliert ist, während das Fehlen eines Ausgangssignals an
der elektronischen Vergleichseinrichtung den die Trägerfrequenz erzeugenden Oszillator derart beein-
1' flußt, daß er die Trägerwelle unterdrückt. Sobald das
Fahrzeug die aufeinanderfolgenden Fahrstreckenabschnitte in zu kurzen Zeiten zu durchfahren trachtet,
wird somit eine Sicherheitsbremsung ausgelöst, und die Unterwerfung der Antriebs- und Bremseinrichtungen
>" unter die normale Steuereinrichtung wird sofort wieder
hergestellt, sobald die Übergeschwindigkeiten durch die Notbremsung beseitigt sind.
Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus nachstehender Beschreibung hervor, in der ein Ausfüh-
>'■ rungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen
erläutert wird. Es zeigt
F i g. 1 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Anlage und Einrichtung,
Fig.2 und 3 den Verlauf der Spannungen an
"" bestimmten Elementen der in Fig. 1 gezeigten Einrichtung,
Fig.4 ein Schaltbild verschiedener elektronischer
Baueinheiten der in Fig. 1 gezeigten Einrichtung,
F i g. 5 und 6 den Spannungsverlauf an den Klemmen
•' bestimmter Elemente dieser Einrichtung,
Fig. 7 die Modulation der Trägerwelle und die Gewinnung des Mittelwerts,
Fig.9 ein Schaltbild einer Ausführungsform der Einrichtung zur Gewinnung des Mittelwerts.
Zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist es erforderlich, daß an einer auf dem ·
Fahrzeug angeordneten Vergleichseinrichtung jederzeit einerseits ein Schwellwertsignal anliegt, dessen
Wert der vorgeschriebenen Geschwindigkeit für jeden Abschnitt eines in seiner Folge festgelegten Programms
entspricht, und andererseits ein linear mit der Zeit κι ansteigendes Signal anliegt, welches am Ende eines
jeden Abschnitts auf Null zurückkehrt und somit einen Sägezahn darstellt. Das Erscheinen eines Signals am
Ausgang der Vergleichseinrichtung wird davon abhängig gemacht ob während des betrachteten Abschnitts '">
das Sägezahnsignal das Schwellwertsignal erreicht oder nicht. Dieses Ausgangssignal (namentlich sein Fehlen)
dient dazu, im Falle einer zu hohen Geschwindigkeit eine Verzögerungs- oder Sicherheitsbremseinrichtung
zu betätigen.
Die Rückkehr des Sägezahnsignals auf Null wird jeweils am Ende der Durchfahrt des Zuges durch jeden
der aufeinanderfolgenden Fahrstreckenabschnitte gesteuert, und im Falle einer Eisenbahnanlage der in der
erwähnten französischen Patentschrift beschriebenen ir>
Art geschieht diese Steuerung durch das Signal, welches beim Vorbeifahren eines Zuges am Endpunkt eines
jeden entsprechenden Abschnitts des Linienleiters ausgesandt wird. Es kann sich hierbei jedoch auch um
ein Signal handeln, welches beispielsweise von einem in
durch ein Rad des Zuges angetriebenen Generator jedesmal dann abgegeben wird, wenn dieses Rad eine
Umdrehung oder eine bestimmte Anzahl von Umdrehungen gemacht hat
Die Fig.2 zeigt in einem Schaubild das in Rede π
stehende Schwellwertsignal und das Sägezahnsignal mit den Spannungen U als Ordinate und der Zeit / als
Abszisse.
Der Kurventeil 1 zeigt den Sägezahn, der einem Gleisabschnitt entspricht der (in diesem besonderen ·»<
> Fall) bei der gerade vorhandenen Augenblicksgeschwindigkeit des Zuges beim Passieren dieses Abschnitts in
einer Zeit t von 320 msec durchfahren wird.
Außerdem sind in dem Schaubild mehrere Schwellwertpegel 2i, 22 und 23 eingezeichnet die verschiedenen
vorgeschriebenen Geschwindigkeiten oder verschiedenen Bremsvorschriften entsprechend diesen Geschwindigkeiten zugeordnet sind. Diese Schwellwerte werden
vom Sägezahn geschnitten und es erscheint somit ein Ausgangssignal. Wenn es sich bei dem Schwellwert um i<
> den Pegel 23 handelt dann erhält man das in Fig.3
dargestellte Signal 3. Wenn statt dessen der Schwellwert bei 2i, läge, würde keine Überschneidung stattfinden: Dies wäre der Fall einer Übergeschwindigkeit (die
Zeit t wäre zu kurz und die Geschwindigkeit somit zu groß, um einen Schnittpunkt zu erhalten). In diesem Fall
erscheint am Ausgang der Vergleichseinrichtung kein Signal.
Das Fehlen des Signals bildet gemäß der Erfindung das Kriterium für die Bremsung. Im Rahmen der «'
Erfindung kann unter Verwendung geeigneter Umkehrstufen die Einrichtung so modifiziert werden, daß
die Bremsung bei vorhandenem Ausgangssignal erfolgt
In F i g. 1 ist schematisch der Aufbau einer Anlage gezeigt, die nach dem gerade beschriebenen Prinzip >·:·
arbeitet Die Einrichtung, die auf jedes empfangene Streckensignal hin das Sägezahnsigna] erzeugt, besteht
beispielsweise aus einem linearen Verstärker oder
Integrator 4, der mit einem Kondensator 5 zusammenwirkt, der seinerseits mit einer Einrichtung 6 zur
Nullrücklührung am Ende jedes betrachteten Abschnitts kombiniert ist. Diese Kuckstelleinrichtung 6, die
durch ein am Ende jedes Abschnitts (jeder Radumdrehung usw.) ausgesandtes Signal 7 betätigt werden soll,
besteht beispielsweise aus den beiden Transistoren 8 und 9. Jede andere Einrichtung zur Herstellung eines
Kurzschlusses oder einer Unterbrechung kann ebensogut verwendet werden.
Das von dem Verstärker 4 erzeugte Sägezahnsignal 1 wird einer Vergleichseinrichtung 10 zugeführt, bei der
es sich beispielsweise um eine Triggerschaltung mit veränderlicher Schwelle handelt. Diese Vergleichseinrichtung 10 empfängt einerseits an ihrem Eingang a das
Sägezahnsigna! 1 und andererseits an ihrem Eingang b eine, der Schwellwertspannungen, die von einer Einheit
11 zur automatischen Schwellwertvorgabe geliefert werden. Dieser Schwellwertgeber U, bei dem es sich
beispielsweise um eine Einrichtung der in der erwähnten französischen Patentschrift oder einer in der französischen Patentschrift 15 60 448 beschriebenen Art handeln kann, vermag verschiedene Festspannungen
abzugeben, je nach den verschiedenen Befehlen, die normalerweise den Brems- oder Antriebseinrichtungen
des Zuges zugeleitet werden können. Bei den in der Fig. 1 dargestellten Bauelementen 12 bis 15 handelt es
sich beispielsweise um Vorspannungswiderstände, welche die vorzugebenden Schwellenspannungen einstellen. Ein Widerstand 12 entspricht beispielsweise dem
Ausrollen, zwei andere Widerstände 13 und 14 den Bremsvorschriften und ein weiterer Widerstand 15
einer Antriebsvorschrift usw.
Am Ausgang der Vergleichseinrichtung 10 erhält man, ausgenommen im Fall einer Übergeschwindigkeit,
das in seiner Breite veränderliche Ausgangssignal 3. Dieses Signal wird dann in einer Einheit 16 verarbeitet,
mit der Signale 17 gleicher Breite erhalten werden. Die Einheit 16 enthält beispielsweise als wesentliches
Element eine Schmitt-Trigger-Schaltung mit einer nachgeschalteten monostabilen Kippstufe, wie es in der
später noch zu behandelnden F i g. 4 dargestellt ist.
Die Signale 17 gelangen ihrerseits an eine weitere elektronische Transistorschaltung 18 bekannter Bauart
um den Mittelwert zu gewinnen. Hieraus erhält man schließlich eine Gleichspannung U, die zur Steuerung
der Bremsung verwendet wird.
Wie oben erwähnt wurde, muß im betrachteten Fall das Fehlen der Spannung υ dazu führen, daß die
Sicherheitsbremsung vorgenommen wird. Hierzu kann in beliebiger Weise vorgegangen werden.
Vorteilhafterweise enthalten die Bremseinrichtungen Magnetventile 100 zur Bremsung oder vielmehr zum
Lüften der Bremse, wie sie in der erwähnten französischen Patentschrift 15 60 448 beschrieben sind.
Diese Magnetventile 100 sind derart ausgelegt daß sie eine maximale Bremsung bewirken, wenn an ihren
Eingängen jegliches Signal fehlt, und daß sie je nach dem Wert des Signals, welches als Spannung an ihren
Eingängen liegt die Bremse mehr oder weniger stark lüften.
Zur Übertragung der Bremsbefehle an die Bremseinrichtungen 100 des Fahrzeugs wird gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung eine Trägerwelle 105 von beispielsweise 20 KHz in einem
Modulator 103 breitenmoduliert Die Welle 105 wird von einem Oszillator 19 geliefert und die Modulation
erfolgt durch die Spannungen e aus der Steuereinheit
101 (Fig. 1), die normalerweise auf die Brems- und
Antriebseinrichtungen des Zuges einwirkt. Die am Ausgang des Modulators 1Oj erhaltene modulierte
Weile 106 wird in den Signalformerschaltungen 104 in Rechteckimpulse umgeformt, und aus diesen Rechteckimpulsen
wird der Miuclwert gewonnen, d.h., man
erhält eine veränderliche Mittelwertspannung, die den Magnetventilen 100 zur Lüftung der Bremsen zugefühi t
wird.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist. wird die ursprüngliche
Trägerwelle 105, nachdem sie im Modulator 103 in eine
modulierte Welle 106 umgeformt worden ist, auf ein Leiterpaar 107 gegeben, über welches die verschiedenen
Magnetventile 100 der Bremseinrichtung des Fahrzeuges gesteuert werden.
Wenn der Oszillator 19 die Trägerwelle 105 nur erzeugen kann, falls an ihm die von der Schaltung 18
ausgehende Gleichspannung angelegt wird, dann werden die normalerweise von der Steuereinheit 101
abgegebenen Bremsbefehle durch einen Notbremsbefehl ersetzt, sobald die Gleichspannung u am Ausgang
der Schaltung 18 fortfällt und somit die Trägerwelle unterdrückt wird.
Was die Modulation anbetrifft, so wählt man vorzugsweise die Breitenmodulation, wie sie nachstehend
vorausgesetzt wird. Es können jedoch auch andere Modulationsarten, beispielsweise die Amplitudenmodulation,
herangezogen werden. Zur Herstellung dieser Breitenmodulation wird dem Modulator 103 eine Reihe
von Rechteckimpulsen 108 zugeführt, deren Breite von der Spannung e abhängt.
Um diese Impulse zu erhalten, verwendet man beispielsweise eine elektronische Vergleichseinrichtung
109, die einerseits die Spannung e empfängt und andererseits ein Sägezahnsignal 110 zugeführt bekommt,
welches beispielsweise aus einem Sägezahngenerator 111 geliefert wird, der von den aus einen
Multivibrator 113 kommenden Impulsen 112 gespeist wird. Mit einer derart angeordneten Vergleichseinrichtung
und bei richtiger Einstellung der Taktfrequenz der Sägezahnspannung bezüglich der Änderungsbreite der
Steuerspannung e spielen sich die Vorgänge gemäß den Darstellungen in den Fig.5 und 6 ab, wo die
Spannungen V auf der Ordinate und die Zeit auf der Abszisse aufgetragen ist
Die Spannung e bildet für die Vergleichseinrichtung 109 einen veränderlichen Schwellwertpegel. Für kleine
Werte der Spannung e (geringste Bremskraft) erhält man am Ausgang der Vergleichseinrichtung wegen des
Zusammenwirkens des Schwellwertpegels und der Rampe des Sägezahnsignals Rechtecksignale a-b-c-d,
deren Breite verhältnismäßig groß ist Für stärkere Spannungen e' (gestrichelt eingezeichneter Schwellwertpegel)
erhält man Signale a'-b'-c-d von geringerer Breite. Diese Rechtecksignale 108 veränderlicher Breite
werden dem Modulator 103 zugeführt, um die breitenmodulierte Trägerwelle 106 zu erzeugen.
Die Verarbeitung der Trägerwelle 106 in der Signalformerschaltung 104 geht so vor sich, daß
zunächst die in Fig. 1 gezeigten Rechteckimpulse 114
gewonnen werden, die in ihrer Breite den verbleibenden Teilen der Trägerwelle entsprechen, worauf der
Mittelwert ν aus diesen Rechteckimpulsen gebildet wird. Man erkennt, daß dieser Mittelwert veränderlich
ist (v, vj, und zwar abhängig von den obenerwähnten
Werten e, e'. Man erhält somit am Ende zur Steuerung
der Magnetventile 100 Signale ν bzw. V, die den eingestellten Werten e bzw. e' entsprechen. Bei der
dargestellten Ausführungsform ergeben die einer schwachen Bremsung entsprechenden kleinen Werte e
stärkere Signale ν und umgekehrt. Dies stimmt mit den
häufig verwendeten Anlagen überein, bei denen das Fehlen eines Signals an den Magnetventilen 100 einer
maximalen Bremsung entspricht.
Für die Schaltkreise 103 und 104 zur Modulation und zur Gewinnung des Mittelwerts können bekannte
Schaltungen herangezogen werden. In den F i g. 8 und 9
ίο sind die Schaltkreise 103 und 1«»4 lediglich als
Ausführungsbeispiel dargestellt. In Fig.8, die den
Modulator zeigt, ist ein aus zwei Transistoren T\ und 7} bestehender Schmitt-Trigger dargestellt, der an seinem
Eingang die zu modulierende Trägerwelle 105 emp- ί fängt. Die Schaltung enthält ferner einen Transistor T3,
der das Modulationssignal 108 empfängt und es zum Ausgang des Triggers liefert, sowie einen vierten
Transistor T«. Die modulierte Trägerwelle 106 wird am Ausgang A, δ entnommen.
Am Ausgang des Triggers erscheinen Rechteckimpulse in der Frequenz der Trägerwelle 105. Dieses
Ausgangssignal wird über den Transistor T3 an Masse gelegt, wenn das Signal 108 einen positiven Spannungswert hat, und in diesem Fall gelangt das Ausgangssignal
nicht zur Basis des Transistors Ta. Wenn jedoch der Wert des Signals 108 Null ist, dann erscheint das
Ausgangssignal des Triggers an der Basis des Transistors 7}, der somit ein in der Breite moduliertes Signal
zwischen den Klemmen A und S erzeugt.
F i g. 9 zeigt das Schaltbild der Signalformerschaltung
104, die am Eingang die modulierte Trägerwelle 106 empfängt und sie einem Verstärker 115 zuführt, von wo
sie an eine Schaltung mit zwei im Gegentakt geschalteten Transistoren 7s und Tb und anschließend an
eine Gleichrichterbrücke 130 gelangt. Der Ausgang des Verstärkers beaufschlagt einen gesteuerten Umformer,
bestehend aus den Transistoren 7s und 7e und aus zwei
Übertragern, deren einer am Eingang und deren anderer am Ausgang liegt. Der Zweck dieser Einrichtung
ist es, ein genügend starkes Signal zu liefern, welches nach Gleichrichtung die Magnetventile des
Bremssystems steuern kann.
Man erhält auf diese Weise eine sehr einfach funktionierende Anlage, bei welcher die Sicherheitseinrichtungen
im Unterschied zur normalen Steuereinrichtung für die Bremsung und den Antrieb nur vorübergehend
arbeiten, wenn es die Sicherheitsbedingungen erfordern, und zwar ohne Beeinträchtigung der
Steuereinrichtung, deren Einwirkung auf die Brems- und Antriebseinrichtungen sofort wieder hergestellt wird,
sobald die Sicherheitseinrichtungen die Überschreitung der momentanen Geschwindigkeit rückgängig gemacht
haben.
In Verbindung mit der eben beschriebenen Einrich-
tung können noch Maßnahmen zur Änderung des von den erwähnten Schwellwertpegeln festgelegten Fahrprogramms
getroffen werden. Zu diesem Zweck kann der Vergleichseinrichtung 10 oder dem mit dieser
Vergleichseinrichtung zusammenwirkenden Integrator 4 ein zusätzlicher Parameter zugeführt werden (F i g. 1).
Wenn man zur Steuerung von Schienenfahrzeugen
Impulse veränderlicher Frequenz verwendet, um das Programm ändern zu können, wie es in der erwähnten
französischen Patentschrift 15 79 467 beschrieben ist, dann kann aus dieser veränderbaren Frequenz mit Hilfe
einer geeigneten Schaltung 22 (F i g. 1) eine gleichermaßen veränderbare Spannung gewonnen werden, die der
Vergieichseinrichtung 10 zugeführt wird. Die Schaltung
22 zur Umsetzung einer Frequenz in eine Spannung kann von bekannter Art sein und beispielsweise den in
Fig.4 gezeigten Aufbau haben. Eine solche Schaltung, die das Signal der sich analog ändernden Frequenz am
Eingang 23 empfängt, enthält beispielsweise einen Signalformertransistor 24, einen Schmitt-Trigger 25,26,
eine monostabile Kippstufe 27, 28, die Signale konstanter Breite 29 abgibt und schließlich eine
Einrichtung 30, 31, die den Mittelwert der Impulse gewinnt und somit eine der Frequenz proportionale
Spannung liefert. Diese Spannung wird dem Eingang c der Vergleichseinrichtung 10 zugeführt und verändert
die Ordinate des Bezugspegels 2 bezüglich der Rampe 1 (F i g. 2). In ähnlicher Weise verändert man den Verlauf
der Rampe I bezüglich des Bezugspegels 2, wenn man den Eingang c'des Integrators4 beaufschlagt.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Anlage zur automatischen Steuerung der Geschwindigkeit eines spurgebundenen Fahrzeugs
mit einer Einrichtung, die dem Fahrzeug eine Streckeninformation jedesmal nach Zurücklegung
eines Fahrstreckenabschnitts liefert, dessen Länge proportional der am entsprechenden Ort nach einem
voreingestellten Fahrprogramm geforderten Fahrzeuggeschwindigkeit ist, und mit einer Steuereinheit,
die aufgrund der Streckeninformationen Brems- oder Antriebsbefehle für Brems- oder Antriebseinrichtungen des Fahrzeugs zu seiner Steuerung nach
dem Fahrprogramm liefert, wobei diese Brems- und Antriebseinrichtungen so ausgelegt sind, daß sie
beim Fehlen eines Befehls maximale Bref.iskraft ausüben, gekennzeichnet durch eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung, bestehend aus
einem ebenfalls von den Streckeninformationen gesteuerten Generator (4) zur Erzeugung veränderlicher Signale (1), deren Amplitudenmaxima um so
höher sind, je langer die vom Fahrzeug benötigte Zeit zum Durchfahren der jeweiligen Fahrstreckenabschnitte ist, und einer von diesen veränderlichen
Signalen gesteuerten Anordnung (10,16,18), welche die Übertragung der von der Steuereinheit (101)
gelieferten Befehle an die Brems- und Antriebseinrichtungen (100) so lange unterbricht, wie die
Amplitudenmaxima der veränderlichen Signale unterhalb eines voreingestellten Werts bleiben.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Generator (4) Sägezahnsignale erzeugt,
die sich linear mit der Zeit ändern und von den Streckeninformationen auf Null zurückgeführt werden.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitseinrichtung eine
elektronische Vergleichseinrichtung (10) in Subtraktionsschaltung enthält, deren erster Eingang (a) von
den Ausgangssignalen des Generators (4) und deren zweiter Eingang (b) mit einem dem voreingestellten
Wert entsprechenden Schwellensignal gespeist wird, und die dann kein Signal an ihrem Ausgang liefert,
wenn die Amplitudenmaxima der Ausgangssignale des Generators das Schwellensignal unterschreiten.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Fehlen eines Signals (3) am Ausgang der
Vergleichseinrichtung das Kriterium für die Unterbrechung der Befehlsübertragung von der Steuereinheit (101) zu den Brems- und Antriebseinrichtungen (100) bildet.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 3 und 4, gekennzeichnet durch eine Einstellvorrichtung (11),
die dem zweiten Eingang (b) der Vergleichseinrichtung ein auswählbares von mehreren Schwellensignalen zuführt, die jeweils verschiedenen zu
unterschiedlichen Fahrprogrammen gehörenden voreingestellten Werten entsprechen.
6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Einrichtung zur Übertragung der von der Steuereinheit (101) gelieferten Befehle an die Brems- und
Antriebseinrichtungen einen Trägerwellenoszillator (19) und einen Modulator (103) enthält, der die
Trägerwelle gemäß der Stärke der die besagten Befehle darstellenden Signale moduliert, und daß die
Sicherheitseinrichtung oder die Vergleichseinrichtung (10) den Oszillator (19) abschaltet, wenn die
Amplitudenmaxima der veränderlichen Ausgangssignale des Generators (4) unterhalb des jeweils
voreingestellten Wertes bleiben.
7. Anlage nach Ansprüchen 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Oszillator (19) die Trägerwelle nur erzeugen kann, wenn an seinem Eingang
ein endliches Gleichspannungssignal (u) liegt, welches dem Mittelwert des periodischen Ausgangssignals der Vergleichseinrichtung (10) entspricht
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