DE2110454B2 - Vorrichtung zum Hervorrufen von Pulsationen bei einer Flüssigkeit in einer Extraktionskolonne und Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung - Google Patents
Vorrichtung zum Hervorrufen von Pulsationen bei einer Flüssigkeit in einer Extraktionskolonne und Verfahren zum Betreiben der VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Hervorrufen von Pulsationen bei einer Flüssigkeit in einer
Extraktionskolonne, wobei eine Pulsationskammer unten an die Kolonne angeschlossen ist und Mittel
vorgesehen sind, mit deren Hilfe ein Gaskissen über der Flüssigkeitsoberfläche in der Kammer mit einem
pulsierenden pneumatischen Druck beaufschlagt wird, mit einem Zylinder und einem motorisch angetriebenen
Kolben. Eine solche Pulsationsvorrichtung ist in der US-PS 28 18 324 vorgeschlagen worden und zeigt als
id Vorteile, daß korrodierende Flüssigkeiten in der
Kolonne nicht mit der Pulsationsanlage in Kontakt treten und daß das Problem einer Gasblasenbildung
(dieses Problem stellt sich ein bei einer zu schnellen Pulsation, insbesondere bei flüchtigen organischen
Flüssigkeiten) vermieden wird. Wegen der Zusammenpreßbarkeit des Gases ist aber zur Erreichung desselben
Resultats eine höhere Pulsationsleistung erforderlich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Beseitigung dieses Nachteils und die Konstruktion einer
Pulsationsvorrichtung mit !ionenantrieb und federndem
Gaskissen gemäß dem Thornton-Typ mit verringerter Pulsationsleistung.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Raum im Zylinder 14 hinter dem Kolben 15 mit einem
Pufferraum 18 verbunden, dessen Volumen zumindest ebenso groß ist wie das des Gaskissens 12, und die
Räume im Zylinder 14 vor (A) und hinter (B) dem Kolben 15 sind über einen engen Durchgang 19
miteinander verbunden. In den meisten Fällen kann der Luftspalt Zwischen Koibenfedern und Zyiinderwand als
eine solche Verbindung dienen.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Pulsationsvorrichtung vom genannten Typ, wobei
die Regelung der Pulsationsamplitude auf einfache Weise erfolgt
Die maximale Verdrängung der Flüssigkeit stellt sich gemäß Fig. 2 der US-PS 28 18 324 automatisch auf die
Zwangsfrequenz ein. Die zwei Veränderlichen, Verdrängung der Flüssigkeit und Frequenz, können aber
ίο gemäß Thornton voneinander unabhängig werden,
wenn die Pulsationsanlage so groß bemessen wird, daß die gewünschte Amplitude bei der maximalen verlangten
Betriebsfrequenz auftritt und die Amplitude durch Verkleinerung des Kolbenhubs bei niedrigeren Frequenzwerten
geregelt wird. Dazu ist bei Thornton der Motor als linearer Luftmotor ausgebildet und sind
sowohl die Geschwindigkeit wie der Hub dieses Motors einstellbar.
Beim Verfahren zum Betreiben der erfindungsgemä-Ben Vorrichtung wird dagegen die Regelung der
gewünschten Pulsationsamplitude dadurch erreicht, daß unter Aufrechterhaltung sowohl von Frequenz als auch
Länge des Kolbenhubs, die Gasmenge im Gaskissen variiert wird. Mit dieser Methode ist der Vorteil
verbunden, daß der Antriebsmechanismus nicht variabel ausgeführt werden muß und deshalb einen optimalen
Wirkungsgrad haben kann. Zugleich kann der Mechanismus robuster und billiger konstruiert werden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung
ι» werden in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 schematisch einen senkrechten Schnitt einer mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgestatteten
Pulsationskolonne;
v, Fig. 2 in einem Diagramm die Beziehung zwischen Pulsationsamplitude (a)und mittlerem Volumen fV^des
Gaskissens.
In Fig. 1 stellt 1 eine Pulsationskolonne dar, welche
über einen Teil ihrer Länge mit einer Füllmasse 2 versehen ist. Über und unter dem mit Füllmasse
beschickter, Teil der Kolonne sind Sammelräume 3 und 4 vorgesehen, welche mit Flüssigkeitanschlüssen 5 und 6
bzw. 7 und 8 ausgestattet sind. Nahe am unteren Ende der Kolonne befindet sich ein Anschluß 9, der die
Pulsationskolonne 1 mit einer Pulsationskammer 10 verbindet. Die Kammer 10 ist nur teilweise mit
Flüssigkeit gefüllt und über der Flüssigkeitsoberfläche befindet sich ein Gaskissen 12. Dieses Gaskissen ist über
ein Rohr 13 mit einem Zylinder 14 verbunden. In diesem
r>» Zylinder 14 kann ein Kolben 15 mit Hilfe eines
Kurbel-Antriebswellenmechanismus 16 od. dgl. und eines Motors 17 hinauf und hinunter bewegt werden. Als
mittleres Volumen (Vg) des Gaskissens ist also die
Summe der Volumina von 12, 13 und Zylinder 14 mit dem Kolben 15 in der mittleren Lage zu betrachten.
Der Raum B im Zylinder 14 hinter dem Kolben 15 steht mit einem Pufferraum 18 in Verbindung, dessen
Inhalt zumindest ebenso groß ist wie der des Gaskissens 12. Dieser Pufferraum 18 kann ggf. ein Ganzes mit dem
ω Raum B im Zylinder 14 oder aber eine Fortsetzung
dieses Raumes bilden. Raum A im Zylinder 14 vor dem Kolben 15 ist über einen engen Durchgang 19 an den
Raum B hinter dem Kolben angeschlossen. In vielen Fällen kann der Luftspalt zwischen Kolben und
hr> Zylinderwand als ein solcher Verbindungskanal dienen.
An den Pufferraum 18 ist vorzugsweise eine Gaszuflußleitung 22 (Gasquelle ist nicht näher angegeben)
angeschlossen, welche durch ein Ventil 20 abgeschlos-
sen werden kann. Vorzugsweise befindet sich an der oberen Seite der Kammer 10 eine Abflußleitung 23,
welche mit Hilfe eines Ventils 21 geschlossen werden kann.
F i g. 2 ist ein Diagramm, das bei dner bestimmten ί
Reibungswiderstandzahl (E= 15) der Kolonnenbeschickung den Hub (a) der Flüssigkeitsbewegung in der
Kolonne als Funktion des mittleren Volumens (Vg) des
Gaskissens darstellt Dabei sind das Hubvolumen sowie die Hubzahl des Kolbens 15 je Zeiteinheit als Konstante
gedacht. Der Extraktionswirkungsgrad des Systems kann bei bestimmter Hubfrequenz von dem Hub (a) der
Flüssigkeitspulsat:onen abhängen. 3ei der Vorrichtung gemäß F i g. 1 wird der Hub (a) auf die in F i g. 2
angegebene Weise durch das Gasvolumen Vg bedingt.
Vorzugsweise wird man innerhalb des abfallenden Anschnitts der Kurve arbeiten. Dies ergibt nicht nur
einen größen Regelbereich, auch konstruktiv wird
wegen des zugehörigen größeren Gasvolumens eine größere Einfachheit erreicht. Eine Vergrößerung bzw. 2»
Verringerung der Hublänge ist durch Verkleinerung bzw. Vergrößerung des Gasvolumens Vg mit Hilfe der
beiden Vc'itile 20 und 21 möglich. Es hat sich
herausgestellt, Uaß die Druckamplitude in Kammer 10 nahezu protiofT'onal zur Pulsationsamplitude a ist; diese 2r>
Druckschw^nMngen können deshalb als Maß für die Pulsationsamplitude a dienen.
Durch Anbringen des Pufferraums 18 werden die Druckschwankungen hinter dem Kolben z. B. un'.er
0,1 at gehalten und wird der Kolben 15 bei seiner Hin- κι und Herbewegung entlastet, was nicht nur in energetischer
Hinsicht günstig ist, sondern auch die Reibungsverluste im Antriebsmechanismus 16 beschränkt. Auch
das Anlaufen geht leichter vor sich und außerdem treten im Antriebsmechanismus 16 weniger große Spannungen r>
auf.
Mit Hilfe von nicht eingezeichneten, jedoch an sich bekannten automatischen Mitteln kann die Gasmenge
im Gaskissen 12 über die Zuflußleitung 22 konstant gehalten werden. Durch unwillkürlich auftretende
Gasverluste könnte nämlich die Amplitude der Pulsationen In der Kolonne zunehmen. Der einzige Punkt, wo
sich Gasverluste nicht vermeiden lassen, ist die Stopfbüchse 24, wo die Kolbenstange durch den
Zylinderdeckel führt Diese Stopfbüchse soll, besonders wenn mit Stickstoff gearbeitet wird, bei brennbaren
Flüssigkeiten in der Kolonne wie u. a. Benzol, von guter Qualität sein. Wenn man außerdem dafür sorgt, daß
fortwährend über Leitung 22, Raum 18. Raum B, Leitung 19, Raum A, Leitung 13 und Raum 12 Gas in die
Abflußleitung 23 gespült wird, läßt sich zugleich erreichen, daß etwaige Tropfen oder Dämpfe der
Kolonnenflüssigkeit, welche sich in der Kammer 10 anhäufen, abgeführt werden.
Der Durchmesser der Pulsationskammer 10 ist so groß, daß während der Pulsationen die Beschleunigungen
stets unter der Beschleunigung der Schwerkraft bleiben. Hiermit ist der Vorteil verbunden, daß sich an
der Flüssigkeitsoberfläche keine Tropfen bilden (ebensowenig wie in der US-PS 28 18 324 wird sich eine
Dampfblasenbildung in der Flüssigkeit der Kolonne einstellen können).
In der Pjlsationskammer 10 kann ein senkrecht angeordneter Wellendämpfer 11. z. B. eine Lochplatte,
engebracht sein, damit an der Oberfläche allzu große Wellenbewegungen und ein Emporschlagen von Flüssigkeit
vermieden werden.
In den Fällen, wo Dampf im Zylinder 14 kondensieren könnte, empfiehlt es sich, den Zylinder 14 höher als die
Anschlußleitung 13 und die Flüssigkeitsoberfläche in der Pulsationskammer 10 anzuordnen.
In der Pulsationskammer 10 kann (auf die in Fig. 4 der GB-PS 7 80 406 angegebene Weise) ein Schwimmerventil
(nicht eingezeichnet) eingebaut sein, um das Einströmen von Kolonnenflüssigkeit in die Leitung 13
zu vermeiden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Hervorrufen von Pulsationen bei einer Flüssigkeit in einer Extraktionskolonne,
wobei eine Pulsationskammer unten an die Kolonne angeschlossen ist, und Mittel vorgesehen sind, mit
deren Hilfe ein Gaskissen über der Flüssigkeitsoberfläche in der Kammer mit einem pulsierenden
pneumatischen Druck beaufschlagt wird, mit einem Zylinder und einem motorisch angetriebenen Kolben,
dadurch gekennzeichnet, daß der Raum im Zylinder (14) hinter dem Kolben (15) mit
einem Pufferraum (18) verbunden ist, dessen Volumen zumindest ebenso groß ist wie das des
Gaskissens (12) und daß die Räume im Zylinder (14) vor (A) und hinter (B) dem Kolben (15) über einen
engen Durchgang (19) miteinander verbunden sind.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Pulsationskammer (10)
ein zur Flüssigkeitsoberfläche senkrecht angeordneter Wellendämpfer (11) angebracht ist.
3. Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung gemäß Anspruch 1, bei dem eine Regelung der
gewünschten Pulsationsamplitude erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der gewünschten
Pulsationsamplitude dadurch erreicht wird, daß unter Konstanthaltung sowohl von Frequenz als
auch von Länge des Kolbenhubs die Gasmenge im Gaskissen variiert wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulsationsamplitude (a) gemessen
und anhand der Druckschwankungen im Gaskissen geregelt wird.
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