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Einrichtung zum kontinuierlichen KUhlen von gebrauchtem Formsand
fUr Gießereien Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum kontinuierlichen KUhlen
von gebrauchtem Formsand fUr Gießereien, bestehend aus einem trommelartigen, um
eine waagerechte Achse rotierenden Behälter, der auf seiner Innenseite mit lEngsverlaufenden
Leisten versehen ist und durch den der warme, an einem Behälterende aufgegebene
Formsand bei gleichzeitiger KUhlung mit Hilfe von den Behälter durchströmendLuft
hindurchgefördert wird.
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Im Gießereibetrieb ist es Ublich, den Formsand nach der Benutzung
in den Formen fUr die weitere Verwendung aufzubereiten. Dabei wird der vom Gießvorgang
heiße Sand mit Wasser bereuchtet. Durch die Verdampfung des Wassers wird dem Sand
ein wesentlicher Teil seiner Wärme entzogen. Bei bekannten Einrichtungen, die nach
diesem Prinzip arbeiten, besteht die Schwierigkeit, den aufgrund der Feuchtigkeit
zusammenbackenden Sand wieder aufzulockern. Hierzu sind besondere Einrichtungen
erforderlich.
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Es sind Einrichtungen bekannt, bei welchen durch den autzubereitenden
Formsand KUhlluft geblasen wird. Der Formsand wird hierbei in einer Trommel umgewälzt.
Nachteilig bei einer derartigen Anordnung ist Jedoch, daß eine sehr große KUhlluftmenge
benötigt wird, die den Einbau entsprechend
großer Gebläse erfordert.
Außerdem wird ein Teil des zu kühlenden Sandes bzw. werden feinkörnige Zuschlagstoffe
vom Luftstrom mitgerissen, so daß eine Entmischung stattfindet und Entstaubungselnrichtungen
vorgesehen werden mUssen, um Belästigungen der Umgebung zu verhindern.
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Wird der gebrauchte Formsand, wie dies auch bereits bekannt ist, trocken
in einer liegenden, leicht geneigten rotierenden, mit Wasser gekUhlten Trommel gekUhlt,
ergibt sich der Nachteil, daß der Sand nach dem Durchgang durch die Trommel keine
gleichmäßige Temperatur aufweist wodurch die nachfolgende Aufbereitung beeinträchtigt
wird.
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Aufgabe der. Erfindung ist es, eine einfache und wirtschaftlich zu
betreibende Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die es gestattet,
den Formsand während der Behandlung mit Kühlluft intensiv aufzulockern und, falls
er wegen Zugabe von Wasser zusammenbacken sollte, zu zerkleinem.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß im Behälter
eine mit Prallflächen versehene, drehangetriebene Schleudereinrichtung angeordnet
ist, die um eine zur Behälterachse im wesentlichen parallele, etwa auf gleicher
Höhe mit der Behälterachse befindliche und zur sich aufwärts bewegenden Seite des
Behälters hin versetzte Achse mit gleicher Drehrichtung wie der Behälter rotiert.
Aur diese Weise wird erreicht, daß der beim KUhlvorgang ständig im Behälter umgewälzte
Sand in diesem gleichen Behälter zusätzlich mechanisch aufgelockert wird, wobei
die Aurlockerng gleichzeitig so intensiv erfolgen kann, daß Klumpen zerschlagen
werden. Von besonderem Vorteil ist dabei die raumsparende Anordnung dergchleudereinrichtung,
fUr deren Unterbringung der ohnehin verfügbare Innenraum des Behälters benutzt wird.
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Zweckmäßig ist es, die Sehleudereinrichtung mit wesentlich höherer
Drehzahl als den Behälter anzutreiben.
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Ein besonders vorteilhaftes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß
die Prallflächen zur Drehachse von Behälter und Schleudereinrichtung schräg angeordnete
Schaufeln sind.
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In zweckmäßiger Weise ist die Schrägstellung der Schaufeln so gewählt,
daß der von den Mitnehmerleisten- in der Trommel herabfallende Sand von der Schleudereinrichtung
in Richtung zum Austragende der Trommel beschleunigt wirde Dies kann nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung dadurch erfolgen, daß die Schaufeln die Drehachse
der Schleudereinrichtung unter einem spitzen Winkel kreuzen, wobei der Abstand der
Anlaufkante der Schaufel von der Beschickungsseite kUrzer als der Abstand der Nachlaufkante
der Schaufel von der Beschickungsseite ist. In einem solchen Falle kann der Behälter
waagerecht gelagert werden, weil die Schleudereinrichtun den Transport in Längsrichtung
Ubernimmt. Es ist jedoch auch möglich, den rotierenden Behälter zum Austrangende
hin geneigt zu lagern und die Schaufeln an der Schleudereinrichtung in der Weise
zur Drehachse schräg zu stellen, daß der herabfallende Sand gegen die Förderrichtung
mehr oder weniger zurUckgeworfen wird. In beiden Fällen hat man es durch Regelung
der Drehzahl der Schleudereinrichtung in der Hand, die Durchgangsgeschwindigkeit
des Sandes durch den Behälter und damit die Intensität der KUhlung und der mechanischen
Aufbereitung den jeweiligen BedUrfnissen anzupassen, Eine allen auftretenden Anforderungen
gerecht werdende Anpaßbarkeit wird nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung dadurch
erzielt, daß die Schaufeln auf zur Drehachse der Schleudereinrichtung rechtwinklig
verlaufenden Armen verstellbar befestigt sind.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellen Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine erfindungsgernäße Einrichtung in Seitenansicht
und F;g. 2 einen Schnitt durch Fig. 1 auf der Linie I - I.
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Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, ist ein trommelförmiger, liegender
Behälter 3 auf einem Grundrahmen 1 mit Hilfe von je zwei lose drehbaren Tragrollen
2 und zwei Antriebsroten 11 um eine waagerechte Achse drehbar gelagert. Die Antriebsrollen
11 werden von in den Rollen eingebauten Elektromotoren angetrieben. Die Axiallage
des Behälters 5 wird durch Führungsrollen 8 (Fig. 2) gesichert, welche an an beiden
Stirnseiten des Behälters 3 angeordneten Laufflächen 8a anliegen. Die Achsen der
am Grundrahmen 1 gelagerten Führungsrollen 8 liegen in Ebenen, die durch die Drehachse
des Behälters 3 gehen.
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An der Innenseite des Behälters 3 sind in regelmäßigen Abständen parallel
zur Behälterachse radial vorstehende Leisten 9 befestigt, die sich über die gesamte
Behälterlänge erstrecken.
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Vor beiden Stirnseiten -des beidseitig offenen Bel-3älters 3 sind
auf dem Grundrahmen 1 Lagerböcke 17 vorgesehen, in welchen eine Schleudereinrichtung
6 drehbar gelagert ist.
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Die Schleudereinrichtung 63 besteht bei dem dargestellten Ausfuhrungsbeispiel
aus einer hohlen Welle 6a, die an ihrer Außenseite mit mehreren lEngsverlauSenden
Reihen von schräggestellten Schaufeln 12 versehen ist. Die Schleudereinrichtung
6 ist etwa in halber Höhe des Behälters 3 außermittig
zu der sich
im Betrieb nach oben hin bewegenden Seite des Behälters hin versetzt angeordnet.
Zum Antrieb der Schleudereinrichtung 6 dient ein Elektromotor 10, der auf dem Grundrahmen
1 befestigt ist. Die Antriebswelle des Elektromotors 10 steht Uber einen aus Keilriemen
bestehenden Riementrieb 7a mit der Schleudereinrichtung 6 in Verbindung. Auf der
Welle 7 der Einrichtung 6 und der Welle des Motors 10 sind zu diesem Zwecke entsprechende
Riemenscheiben befestigt.
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Der Riementrieb 7a befindet sich gemäß Fig. 1 vor dem (in dwr Abbildung
links liegenden) Beschickungsende des Behälters 3.
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Wie Fig. 2 zeigt, sind der Behälter 3 und die Schleudereinrichtung
6 in gleichem Drehsinne angetrieben. Bei dem in Fig. 1 dargestellten AusfUhrungsbeispiel
sind die Schaufeln 12 der Schleudereinrichtung unter einem Winkel von ca. 300 zur
Achse der Einrichtung 6 schräggestellt, und zwar index Weise daß der von den Leisten
9 mitgenommene Sand beim Herabfallen von den Schaufeln 12 in Richtung zum Austragende
des Behälters 3 beschleunigt wird. Der Abstand der Anlaufkante 12a (Fig. 2) der
Schaufel 12 von der-Be3chickungsseite ist kUrzer als der Abstand der Nachlaufkante
12b der Schaufel 12 von der Beschickungsseite. Damit die gewünschte Wirkung eintritt
und gleichzeitig zusammengebackener Sand durch die Einrichtung 6 zerschlagen wird,
rotiert die Schleudereinrichtung 6 mit-höherer Drehzahl als der Behälter 3.
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Die Beschickung des aufzubereitenden Formsandes erfolgt mit Hilfe
eines Bandförderers 14, der in Fig. 1 links dargestellt ist. Oberhalb des Förderers
14 ist kurz vor dem von einer Haube 4 umschlossenen Beschickungsende des Behälters
3 eine Benetzungseinrichtung 15 angeordnet. An der Beschickungsseite des Behälters
5 wird mit Hilfe eines nieht dargestellten Ventilators Luft eingeblasen. An der
Austragaseite des Behalters 3 ist ein Trichter 5 vorgesehen, der am unteren
Ende
eine AuslaSöffnung 13 aufweist, durch die der aufberettete Sand austritt. Das obere
Ende des Trichters 5 ist bei 16 an eine Entstaubungsanlage angeschlossen.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist wie folgt: Der vom letzten Gießvorgang
heiße Sand wird mit Hilfe des Bandförderers 14 in den rotierenden Behälter 3 eingebracht,
Zuvor wird der Sand bei 15 mit Wasser benetzt. Der vom Förderer 14 in den unteren
Teil des Behälters 3 abgeworfene Sand wird infolge der Drehung des Behälters von
den Leisten 9 nach oben mitgenommen. Der Sand, der nach. einer bestimmten Drehung
der Trommel von den Leisten 9 nach unten fällt, wird von den schnell umlaufenden
Schaufeln 12 der Schleudereinrichtung 6 erfaßt und gegen die Behälterwand geschleudert.
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Die schräggestellten Schaufeln lockern dabei den Sand auf und erteilen
den Sandpartikeln einen schräg nach aufwärts und zur Austragseite des Behälters
3 hin gerichteten Impuls.
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Die gegen die Behälterwand geworfenen Sandpartikel prallen ab und
fallen frei in den unteren Teil des Behälters 5 zurUck, von wo sie mit Hilfe der
Leisten 9 erneut mitgenommen werden. Dieser Vorgang wiederholt sich so oft, bis
die betreffende Sandpartikel das Austragende erreicht. Der Sand wird somit auf seinem
Weg durch den Behälter 3 mehrfach aufgelockert. Gleichzeitig wird dem Sand durch
die Verdampfung des zuvor aufgegebenen Wassers Wärme entzogen.
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Der Wasserdampr wird im oberen Teil des Trichters 5 abgefUhrt und
einer Entstaubungsanlage zugeleitet. Der aufbereitete Sand, der den Trichter 5 an
der oeffnung 13 verlEßt, wird mit Hilfe eines (nicht dargestellten) Förderers in
einen Vorratsbunker gebracht.