DE2150373A1 - Haertbare filmbildende Zubereitung - Google Patents
Haertbare filmbildende ZubereitungInfo
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Description
"betreffend:
"Härtbare filmbildende Zubereitung"
"Härtbare filmbildende Zubereitung"
Die Erfindung betrifft die Vernetzung von Polymerisaten. Eine übliche Methode zum Vernetzen bestimmter Polymerisate
besteht darin, diese mit einem damit copolymer!sierbaren
äthylenisch ungesättigten Monomeren zu vermischen oder diese darin zu lösen und dann eine Reaktion des Monomeren
mit den äthylenisch ungesättigten Gruppen in den Polymerketten unter Vernetzung zu bewirken. Die Reaktion schreitet
nach einem Mechanismus über freie Radikale fort und kann entweder durch chemische Initiatoren, z.B. Peroxide, oder
durch Verwendung von Bestrahlung, ζ·Β· Ultraviolettlicht oder einen Elektronenstrahl in Gang gesetzt werden· Wenn
aus dem Polymerisat Beschichtungen auf Schichtträgern hergestellt werden sollen,hat dieses System die Vorzüge, daß
das ungesättigte Monomere das Polymerisat bis zu einer geeigneten Auftra^oviskosität verdünnt, daß die Reaktion ohne
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Bildung von Wasser oder anderen Nebenprodukten fortschreitet, wobei das ungesättigte Monomere e in die Polymermatrix einverleibt wird, daß das Erhitzen der Beschichtung
und des Schichtträgers vermieden werden kann und daß eine schnelle und kontinuierliche Härtung mittels einer Strahlungsquelle
bewirkt werden kann.
Die Industrie sucht ständig nach kontinuierlich härtenden Systemen, die bei hohen Fließbandgeschwindigkeiten an der
Luft verwendet werden können. Die Reaktionen, bei denen eine Vernetzung von Polymeren durch freie Kadikaie erfolgt,
werden leicht durch den Sauerstoff in der Atmosphäre inhibiert. Die einfachsten ungesättigten Polyester härten
nicht leicht an der Luft mit ungesättigten Monomoren, weshalb besondere Formulierungen entwickelt worden sind, die
an der Luft härtbar sind· Dieses Problem ist besonders aktuell bei ungesättigten Acryl-Polymeren, wobei diese Stoffe gewöhnlich
mit ungesättigten Monomeren in Abwesenheit von Sauerstoff gehärtet werden müssen· Natürlich ist der
Ausschluß der Atmosphäre aus einem kontinuierlich arbeitenden Produktions-Fließband sowohl kostspielig wie unzweckmäßig.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Härtungsgeschwindigkeit
durch Elektronen bei ungesättigten Polymerisaten an der Luft erhöht werden kann, wenn die Polymerisatzubereitung
eine erhebliche Menge eines Celluloseacylats enthält. , .
Gemäß einer Ausführungsform schafft die Erfindung eine
härtbare filmbildende Zubereitung, die aus einem verträglichen Gemisch eines Polymerisats mit mehreren ^C ** O^ -Gruppen im Polymermolekül, einem Celluloseacylat in einer
Menge von 5oder 10 bis 100 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
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des ungesättigten Polymerisats und einem Monomeren
organischen Lösungsmittel fib? das ungesättigte Polymerisat und das Celluloseacylat, das mit dem Polymerisat
copolymerisierbar ist, sowie gegebenenfalls üblichen Zusätzen für Farben oder Lacke besteht.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform schafft die Erfindung ein Verfahren zur Bildung eines gehärteten Polymerfilms,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen Film aus einem verträglichen Gemisch eines Polymerisats
mit mehreren->C «= C .^-Gruppen im Polymermolekül, einem
Celluloseacylat in einer Menge von 5 oder 10 bis 100 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des ungesättigten Polymerisats, und einem monomeren organischen Lösungsmittel für das
ungesättigte Polymerisat und das Celluloseacylat, das mit dem Polymerisat copolymerisierbar ist, bildet und
den Film mit Hilfe von Elektronen härtet.
Die ungesättigten Polymerisate, mit denen sich die Erfindung befaßt, sind nicht neu· Sie sind dadurch
gekennzeichnet, daß sie mehrere "^ C = C<
-Gruppen im Polymermolekül aufweisen. Zur Erleichterung der Härtung sind diese Gruppen vorzugsweise CHp » C C-Gruppen, die
an der Polymerkette anhängen. Unter "mehrere" werden wenigstens 3 oder durchschnittlich mehr als 2 solcher
Gruppen verstanden. Die Erfi.nri.ung betrifft nicht solche
Polymerisate, die lediglich an ihren Kettenenden ungesättigt sind unö! daher nicht an dazwischenliegenden
Punkten des Polymermoleküls vernetzt werden können. Das Mindestmolekulargewicht sollte etwa 7 000 betragen.
Vorzugsweise besitzt das Polymerisat 0,3 bis 3»0, insbesondere 0,5 bis 1,5 Einheiten olefinisch ungesättigter
Bindungen ^e 1000 Einheiten des Molekulargewichts. Höhere
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Ungesättigt heits grade geben Veranlassung zur Bildung von vernetzten Polymerisaten, die ziemlich spröde sein
können· Polymerisate mit niedrigeren ungesättigt Heizgraden können schwierig ausreichend zu härten sein·
Beispiele von Polymerisatgruppen, auf welche das erfindungsgemäße
Verfahren anwendbar ist, sind die folgenden:
(a) Ungesättigte Acrylharze oder modifizierte Acrylharze,
in welche ungesättigte Bindungen durch Umsetzen einer Acrylsäure mit Hydroxyl- oder
Epoxygruppen im Polymermolekül eingeführt worden sind;
Cb) ungesättigte Acrylharze oder modifizierte Acrylharze,
in welche die ungesättigten Bindungen durch Umsetzen einer ungesättigten Glycidylverhindung
mit Carbonsäuregruppen im Polymermolekül eingeführt worden sindf
(c) ungesättigte Harze des Vinyltypsj
(d) ungesättigte Polyesterharze, deren Härtung an der Luft gehemmt ist;
(e) an der Luft härtbare ungesättigte Polyesterharze, z.B. solche, die aus einem monomeren Gemisch
abgeleitet sind, welches Tetrahydrophthalsäure
enthält;
(f) Epoxyharze, in welche ungesättigte Bindungen durch Umsetzen wenigstens einiger Epoxygruppen mit einer
Acrylsäure eingeführt worden sind;
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(g) Urethanharze, die äthylenisch ungesättigte Bindungen
im Polymermolekül enthalten· Λ-
Andere ungesättigte Polymerisate sind dem Fachmann leicht
ersichtlich. Die Erfindung ist von "besonderem Vorteil
bezüglich solcher ungesättigter Polymerisate, die an der Luft nur laüg-saifä.er gar nicht durch übliche Verfahren
unter Benetzung von Elektronenstrahlen gehärtet werden können.
Als Celluloseacylat wird erfindungsgemäß bevorzugt ein
Celluloseacetatbutyrat verwendet· Eine Reihe von Celluloseacetatbutyraten
mit verschiedenen Viskositäten, die verschiedene Mengen Acetat, Butyrat und Hydroxylgruppen
enthalten, werden durch die Pinna Eastman Chemical Products Ine· vertrieben. Die Wahl des geeigneten Produkts in
diesem Bereich wird durch zwei Hauptfaktoren bestimmt. Zunächst muß das Celluloseacetatbutyrat in den angegebenen
Mengenverhältnissen mit dem ausgewählten ungesättigten Polymerisat verträglich sein. Im Ganzen sind
Produkte mit einem hohen Verhältnis Butyrylgruppen zu Acetylgruppen mit ungesättigten Polymerisaten verträglicher
als Produkte mit einem niedrigen Verhältnis von Butyrylgruppen zu Acetylgruppen. Zweitens sollte
das Einverleiben der Celluloseacetatbutyrats die Viskosität der Zubereitung nicht derart erhöhen, daß übermäßige
Mengen von flüchtigem monomeren Lösungsmittel zugesetzt werden müssen, um die Zubereitung auf die gewünschte
Anwendungsviskosität zu bringen. Es ist wahrscheinlich, daß Produkte mit Viskositäten über etwa 30 s aus diesem
Grunde unverwendbar sein würden, weshalb Produkte bevorzugt sind, die Viskositäten von nicht mehr als 3 s besitzen·
Die verschiedenen Celluloseacetatbutyrate der Firma
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Eastman Chemical Products Inc. werden in der folgenden Tabelle durch ihre Codebezeichnungen wiedergegeben· Z.B.
bedeutet in der Angabe EAB-171-2 das E, daß das Produkt
in filtrierter Form vorliegt; AB bedeutet Celluloseacetatbutyrat,
17 ist der angenäherte Prozentgehalt an Butyrylgruppen, 1 ist die Zahl der Hydroxylgruppen für
jede Anhydroglucose-Einheit, 2 ist die Viskosität, gemessen
nach der fallenden Kugel-Methode, in s.
Die allgemeinen Eigenschaften bestimmter handelsüblicher Celluloseacetatbutyrate sind in der folgenden Tabelle
zusammengestellt:
Cellu- EAB- EAB-272- EAB-381- Halb- . EAB- . EAB-lose-171-15
5 2 sekun- 331-20 500-1 acetat den
. | 0 17 | 26 | 37 | rat | 37 | • | |
% Butyryl gruppen (etwa) |
29,5 | 20,5 | 13 | 37 | 13 | 48 | |
% Acetyl- gruppen (etwa) |
1,5 | 2,5 | 2 | 13 | 2 | 6 | |
% Hydroxyl gruppen (etwa) |
10 10-21 | 2,4-3,6 | 1-5,5 | 2 | 5 17-35 0 | 0,7 | |
Viskosität, s ♦) |
38-81 | 9,0-13,5 | 5,8-15 | 0,3-0, | ,8864-124 | ,8-1,2 | |
Viskosität, Poise *) |
1,12-1 | 3,0-4,5 | |||||
Schmelzbereich, | 230-40 | 205-15 | 150-70 | 195-205 | |||
0C | 155-65 | 16^-75 | |||||
♦) Viskositätsmessung gemäß ASTM-Methode D-1343-54T in
Lösung, die unter "i'ormel A" in der ASTM-Methode
D-871-54T angegeben ist.
Die Viskositäten in Poise werden in ASTM-Sekunden angegeben,
die den Werten äquivalent sind, die gemäß ASTM D-871-48 erhalten werden.
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Erfindungsgemäßwird das Produkt, das als "HaTbsekunden*1-Butyrat
bekannt ist, bevorzugt, obwohl das Produkt EAB-500-1- eine mögliche Alternative darstellt. Es können
jedoch auch andere Celluloseacylate verwendet werden, unter der Voraussetzung, daß diese mit dem ungesättigten
Polymerisat verträglich sind und keine übermäßig hohe Viskosität besitzen. Celluloseacetate und Celluloseacetatbutyrate
mit niedrigen Gehalten an Butyrylgruppen sind im allgemeinen nicht mit ungesättigten Polymeren in den
erforderlichen Mengenverhältnissen bei Kaumtemperatur verträglich. Bei erhöhten !emperaturen von z.B. 100 bis
20O0O und in Abwesenheit von..' Styrol, das thermisch polymerisiert,
besteht jedoch kein Grund, warum keine brauchbaren Lösungen mit diesen Stoffen erhalten werden
sollten.
Das Celluloseacylat sollte in einer Menge vorliegen, die ausreicht, um die Härtungsgeschwindigkeit des ungesättigten
Polymerisats an der Luft erheblich ansteigen zu lassen, verglichen mit einer ähnlichen Zubereitung,
die kein Celluloseacylat enthält. Die Härtungsgeschwindigkeit sollte Jedoch nicht so groß sein, daß das Härten
durch übermäßige Verdünnung des ungesättigten Polymerisats gehemmt wird. In der Praxis wird gefunden, daß
diese Erfordernisse etwa Grenzwerten von 5 oder 10 Gew«~% bis 100 Gew.-% Celluloseacylat, bezogen auf das
Gewicht des ungesättigten Polymerisats, entsprechen. Vorzugsweise werden 20 bis 80 Gew.-% Celluloseacylat,
bezogen auf das Gewicht des ungesättigten Polymerisats, verwendet, und am meisten bevorzugt ist eine Menge von
40 bis 60 Gew.-%.
Celluloseacetatbutyrat wurde bereits härtbaren filmbildenden Polymerzubereitungen zugefügt, um die Haftung an
Metallflächen oder an anschließend aufgebrachte Filme aus
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Methylmethacrylat zu verbessern. Soweit bekannt ist, wurde jedoch Celluloseacetatbutyrat bisher nicht
filrabildenden Polymerzubereitungen zugefügt, die unter
Verwendung von Elektronenstrahlen gehärtet werden, damit eine Reaktion mittels freier Radikale an Stellen mit
äthylenisch ungesättigten Doppelbindungen im Polymermolekül derart eingeleitet wird, daß die Härtung gefördert
wird. Bei solchen Kombinationen wird jedoch das überraschende Phänomen der erhöhten Härtungsgeschwindigkeit
des Polymeren an der Luft unter den besonderen beschriebenen Bedingungen beobachtet. Für dieses Phänomen
kann derzeit keine befriedigende Erklärung gegeben werden, jedoch wird angenommen, daß das CelLaloseacylat
die Hemmung der Reaktion durch Sauerstoff dadurch reduziert,
daß die Diffusion der Luft in den IFilin durch
Bildung einer Oberflächenschicht auf dem PiIm vermindert
wird· Wenn eine solche Oberflächenschicht gebildet wird, ist diese jedoch nicht in organischen Lösungsmitteln
löslich.
Es ist üblich, eine flüchtige organische Flüssigkeit zu verwenden, um das Aufbringen der vernetzenden Polymeren
auf Schichtträger durch VerminderqfierViskosität zu unterstützen.
Die Art dieser Flüssigkeit ist erfindungsgemäß nicht kritisch. Es ist weiterhin üblich, bei ungesättigten
Polymeren ein damit copolymer!sierbare8 ungesättigtes
llonomeres zu verwenden, insbesondere Styrol oder Vinyltoluol, wobei derartige Lösungsmittel zur
Verwendung gemäß der Erfindung gut geeignet sind.
Gegenstand der gleichzeitigen Anmeldung
ist ein Verfahren zum Härten von Acrylharzen und modifizierten Acrylharzen mit erhöhter Geschwindigkeit an
der Luft, wobei die Filme der Polymeren durch Bestrahlung gehärtet werden, in praktischer Abwesenheit von damit verbundenen
flüchtigen Monomeren. Die Filme können unter Ver-
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Wendung einer nicht polymerisierbaren flüchtigen organischen Flüssigkeit gebildet werden, z*B. Toluol oder Trichlorethylen
zur Verminderung der Viskosität, wobei diese Flüssigkeiten vor dein Härten durch Verdampfen entfernt
werden. Celluloseacylate können auch bei Anwendung dieser Verfahren mitverwendet werden.
Die Menge von flüchtiger organischer Flüssigkeit, die zur Filmbildung benötigt wird, ist erfindungsgemäß nicht
kritisch, hängt jedoch von der Viskosität ab, die für die Zubereitung erwünscht ist. Die Zubereitung gemäß
der Erfindung ist verdünnbar (oder wurde bereits verdünnt) bis zu einer Viskosität, die zum Aufbringen auf
einen Schichtträger zweckmäßig ist. Die Aufbringungsviskositäten für bekannte Verfahren betragen allgemein
nicht mehr als 4 Poise. Z.B. erfordern Beschichtungsverfahren unter Verwendung eines LÖsungs-11 Vorhangs" häufig
eine Viskosität von etwa 3 Poise, während Spritzverfahren häufig ViskoBitäten der Größenordnung 0,5 bis 1 Pdse
erfordern. Die flüchtige organische Flüssigkeit kann in der Zubereitung in einer Menge von 100 bis 1000
Gew»-%, bezogen auf das Gewicht des ungesättigten Polymeren vorliegen, wobei die Prozentsätze u.a. von
dem Mengenateil und der Viskosität des Oelluloseacylats und von der Konzentration des Füllstoffs oder Pigments
abhängt.
TJm die Menge des flüchtigen öopolymeri si erbaren Monomeren,
die zur Verdünnung der Zubereitung benötigt wird, zu vermindern, kann ein Alkohol bei der Zubereitung mitverwendet
werden, vorzugsweise in einer Menge von 10 bis 50 Gew.-%, z.B. 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht des Celluloseacylats. Es ist bekannt, daß
Alkohol stark die Viskosität von Celluloseacetatbutyrat vermindert. Erfindungsgemäß wird die Verwendung von Butanol
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Λ - ίο -
"bevorzugt, obgleich auch andere Alkohole wirksam sind.
Die filmbildenden Zubereitungen gemäß der Erfindimg können derartige !Füllstoffe, Pigmente, Farbstoffe und
andere Zusätze enthalten, wie sie gewünscht werden und wie sie an sich bekannt sind·
Die Filmbildung kann durch ein übliches Verfahren erfolgen, z.B. Beschichten nach dein nTTorhang"-Verfahren
oder durch Spritzen. Die Dicke des erhaltenen Films oder der Beschichtung ist nicht kritisch. Übliche Beschichtungen
sind häufig 2 bis 50/um dick und die Dicke
der Filme und Beschichtung, die erfindunssgemäß erzeugt werden, kann in dieser Größenordnung liegen oder
gegebenenfalls größer sein· Der Film oder die Beschichtung
kann entweder selbsttragend sein oder sich auf einem Substrat befinden. Die Art des Schichtträgers
ist erfindungsgemäß ohne Bedeutung· Übliche Schichtträger sind Holz, Metall und Papier. Beschichtungen können auch
auf Schichtträger aufgebracht werden, die wärmeempfindlich sind·
Das Härten wird mittels energiereicher Elektronen durchgeführt.
Die Verwendung eines Strahls von beschleunigten Elektronen ist besonders bevorzugt· Es ist allgemein
zweckmäßig, die Spannung (d.h. die Geschwindigkeit, auf welche die Elektronen beschleunigt vferden) entsprechend
der Dicke der Beschichtung einzustellen, so daß die Elektronen ausreichend durch die Beschichtung durchdringen,
um sie wirksam zu härten und die Haftung an dem Schichtträger zu fördern· Elektronen, die den
Schichtträger durchdringen, dienen keinem nützlichen Zweck sondern erzeugen lediglich Wärme im Schichtträger,
was unerwünscht sein kann, wenn der Schichtträger wärme-
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empfindlich ist. Für Beschichtungen aus synthetischen
Harzen, die eine gewöhnliche Dicke haben, kann die Spannung zur Erzeugung der Elektronen von etwa 50 kV
"bis etwa 170 kV betragen, obwohl es grundsätzlich keinen Grund gibt, warum nicht höhere oder niedrigere Spannungen
in bestimmten Fallen verwendet werden sollten· Die Eindringtiefe
hängt von der Dichte der Beschichtung ab. Das Härten von pigmentierten und schwer beladenen Überzügen
kann höhere Besehleunigungsspannungen erfordern,
als es bei anderen gleich dicken Filmen der Fall ist. Zur Härtung von Überzügen liegt jedoch die verwendete
Spannung gewöhnlich in einem Bereich von etwa 25 kY bis
etwa 500 kV.
Es wurde bereits von einigen Autoren angeregt, daß eine gesamte Elektronendosis von 2 bis 5 Megarads ausreicht,
Beschichtungen aus synthetischen Harzen zu härten, während andere Autoren auf dem Standpunkt stehen, daß
Dosierungen von 10, 20 oder 50 Hegarad notwendig sind,
um eine ausreichende Härtung zu erzielen. Gegenwärtig
besteht eine erhebliche Unsicherheit hinsichtlich der ausreichenden Dosierungen, teilweise weil die Dosierungen
schwierig genau zu messen sind und teilweise, weil zweifellos unterschiedliche synthetische HarzZubereitungen
unterschiedliche Dosierungen benötigen. Die Wirkung von atmosphärischem Sauerstoff zur Entfernung freier Radikale
von der Oberfläche der Beschichtung ist ebenfalls bemerkenswert. Eine Beschichtung, die an der Luft im
wesentlichen durch z.B. 4 Megarad Strahlung gehärtet
werden kann, kann das 4— oder 5f ache dieser Menge benötigen,
damit jegliche restliche Klebrigkeit der Oberfläche vollständig beseitigt wird, wie dies
praktisch durch dia Härtezahlen von Sward oder durch
die Lösungsmittelfestigkeit geprüft wird. Eine technisch annehmbare Beschichtung muß vollständig frei von rest-
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,■■ , - 12 -
licher Klebrigkeit der Oberfläche sein, sie muß glänzend
sein, frei von Fehlern und lösungsmittelfest und in der Lage, mit Sand behandelt zu werden. Me Bedingungen
der Spannung, der Bestrahlungsdauer T&ad der benötigten
Stromstärke zur vollständigen Härtung einer vorgegebenen Beschichtung aus synthetischem Harz nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung können leicht durch übliche Versuche
bestimmt werden. Eine Beschichtung kann als vollständig gehärtet angesehen werden, wenn sie auf Berührung
hin ganz frei von Klebrigkeit der Oberfläche ist, beim Kratzen mit einem Fingernagel keine Verletzungen aufweist
und beim Reiben mit Baumwolle, die mit Kethyläthylketon befeuchtet ist, kaum beeinträchtigt und nicht in
einem merklichen Ausmaß entfernt wird.
Das Härten von Filmen oder Überzügen gemäß der Erfindung kann in jeder inerten Atmosphäre oder im Vakuum ausgeführt werden· Es ist jedoch ein Vorteil der Erfindung,
daß viele ungesättigte Polymere an der Luft gehärtet werden können, ohne daß eine Härtungsinhibierung durch
atmosphärischen Sauerstoff auftritt, die beobachtet werden könnte, wenn das Polymerisat in Abwesenheit des
Celluloseacylats verwendet worden wäre·
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher
erläutert. In den folgenden Beispielen wird ein Gemisch aus Polymeren und Honomeren A folgender Zusammensetzung
verwendet:
ietrahydrophthalsäureanhydrid 17,20 Gew.-Teile
Fumarsäure 21,90 "
Äthylenglykol 8,00 "
Diäthylenglykol 17,70 "
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' - 13 -
Glycerin 2,20 Gew.-Teile
Toluol 1,40 "
Eydrochinon 0,03 "
Styrol - ; 31,57 "
. 100,00 Gew.-Teile
Die Säuren, Glykole, das Toluol und die halbe Menge Hydrochinon -wurden in einen Reaktionsbehälter gefüllt,
der mit einem Thermometer, einem Ein leitungsrohr für Inertgas, einem Rührer und einer Dean-und Stark-Falle
ausgerüstet war. Der Behälterinhalt wurde bis
zum Rückfluß auf eine Temperatur von 1650O erhitzt,
wobei gegebenenfalls der Toluolgehalt eingestellt wurde. Das gebildete Wasser wurde durch die Dean-
und Stark-FaLle entfernt und die Temperatur wurde beibehalten,
bis die Säurezahl auf 32 abgefallen war. Das Toluol wurde durch Destillation unter vermindertem
Druck entfernt, das Produkt wurde auf 1000C abgekühlt
und der Rest des Hydrochinons und das Styrol wurden zugegeben· Das Produkt hatte folgende Eigenschaften:
Säurezahl - 32,0 mg KOH g"""1
Feststoffgehalt 65 % (2 h bei 130°0) Viskosität 3»5 Poise
Beispiel 1
Es wurden Farben aus den folgenden Bestandteilen hergestellt:
Polymer/Honomergemisch A 57 »9 19 »5
Styrol 34,9 66,1
209827/0842 .',
2150373 | |
Farbe A | Farbe B |
3,8 | - |
2,3 | 2,7 |
0,2 | 7,8 |
0,9 | - |
- | 3,9 |
100,00 | 100,00 . |
0,7 | 0,7 |
0,53 | 61,4 |
Hydroxypropylmethacrylat
Halbsekunden-Butyrat (Eastm'an)
Methyiisobutylketon
Butanol
Viskosität bei 25°G (Poise)
Gew.-/ö Butyrat, bezogen auf
ungesättigte feste Harze
ungesättigte feste Harze
Die Farben wurden auf Stahlbleche von 15 cm χ 10 cm gespritzt.
Die Farbe B vmrde 10 s mit Luft beblasen, um einen Teil des Styrols von dem Film zu entfernen.
Die Filme wurden dann an der Luft mit energiereichen Elektronen bestrahlt unter Verwendung eines fensterlosen
Elektronenstrahlgenerators Hawker Siddeley Dynamics "Dynaweld 1200", der 170 kV abgab, mit einem Abstand
von 19 cm von der Öffnung und einer Geschwindigkeit
von 12,5 m/min.
Die Farbe B wurde bei einer Stromstärke des Elektronenstrahls von 10 iüA (entsprechend einer angenäherten
Dosis von 10 Mrad) zu einem harten fehlerfreien und
lösungsmittelfesten Film gehärtet, während die Farbe A selbst bei einer Elektronenstrahl-Stromstärke von 40 mA
(entsprechend einer angenäherten Dosis von 40 Mrad) nicht so hart oder fest gegen Verletzungen war. Bei
einer Elektronenstrahl-Stromstärke von 10mA war die Farbe A immer noch naß.
Es wurden unter Verwendung der folgenden Bestaadteile T.;ei-
209827/0842 BAD OFöGffNAL
tere Farben hergestellt:
Komponenten Menge in■Gew.-%
Beispiel 2 | 16,5 | /ü Butyrat, bezogen auf un | Beispiel y | Beispiel 4 |
Polymer/Monomergemisch A | •67,2 | gesättigte feste Harze | 32,9 | 49,1 |
Styrol | I^ | 5 62 | 54,0 | 40,9 |
Hydroxypropylmethacrylat | 2,2 | 6,6 | 5,8 | |
Ruß | 6,6 | 1,9 | .1,6 | |
HalbSekunden Butyrat | - | 4,5 | 2,3 | |
Hethylisobutylketon | 100,00 | 0,1 | 0,3 | |
100,00 | 100,00 | |||
21 . | 7 |
Jede dieser Farben wurde gemäß Beispiel 1 gehärtet unter Verwendung des Slektronengenerators "Dynaweld 1200",
der 170 kV bei 40 mA bei einem Abstand von 19 cm von der Öffnung und einer linearen Geschwindigkeit von
12,5 m/min abgab. Die abgegebene Dosis war etwa 40 Mrad.
Es wurden folgende weitere Zubereitungen hergestellt:
Komponenten | Beispiel | Menge | m Gew.-Teilen | Beispiel 7 |
gemisch | Beispiel 6 | |||
Polymer/Monomer^ | A 25 | 25 | ||
30 | 25 | 30 | ||
Styrol ■ | 2 | 30 | 2 | |
Butanol | 5 | 2 | ||
EAB-381-2 | — | |||
EAB-381-20 | 5 | |||
209827/0842
BADQBÜ3IN4*.
BADQBÜ3IN4*.
Komponenten Menge in Gew.-Teilen
Beispiel 5 Beispiel 6 Beispiel 7
HalbSekunden Butyrat ·- , 5
Viskosität bei 25°C (Poise)5 " 35 1,9
Ein geeignetes. Härtungsverfahren zur Verwendung gemäß der Erfindung besteht darin, daß eine härtbare Zubereitung
aus synthetischem Harz, die ein Polymerisat enthält, das mehrere >G = C^-Gruppen im Polymermolekül aufweist
und als Überzug vorliegt, d.h. etwa 2 bis etwa 50/um dick
auf einem Substrat befindlich ist, wobei ein Strahl von energiereichen Elektronen im Energiebereich von etwa
25 kV bis etwa 300 kV innerhalb des Bereichs niedrigen
Gasdrucks erzeugt wird und der Elektronenstrahl aus dem Bereich niedrigen Gasdrucks ohne Durchgang durch ein
festes Fenster in einem Bereich mit höherem Gasdruck, in welchem sich die Beschichtung befindet, austreten gelassen
wird, derart, daß der Elektronenstrahl durch das Gas in diesem Bereich mit höherem Gasdruck gestreut wird,
und die Beschichtung mit dem gestreuten Elektronenstrahl bestrahlt wird, so daß die härtbare Zubereitung aus
synthetischem Harz gehärtet wird. Dieses Verfahren ist ' Gegenstand einer anderen Patentanmeldung.
PATENTANSPRÜCHE:
209827/0842
BAD ORIGINAL
Claims (8)
1) Härtbare filmbildende Zubereitung in Form einer Lösung eines Polymerisats mit mehreren >C = C<^-Gruppen
im Polymermolekül in einem damit copolymerisierbaren Monomeren als Lösungsmittel sowie gegebenenfalls üblichen
Zusätzen für !farben oder Lacke, dadurch gekennzeichnet , daß die Lösung zusätzlich 5 bis
Gew.-/<?, bezogen auf das Gewicht des ungesättigten Polymerisats,
eines Celluioseacylats in Form einer verträglichen Lösung in Lösungsmittel enthält.
2) Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Menge des Celluioseacylats
10 bis 100 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des ungesättigten Polymerisats, beträgt.
3) Zubereitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Celluloseacetat
ein Ceiluloseacetatbutyrat ist.
4) Zubereitung nach Anspruch 3> dadurch gekennzeichnet , - daß das Celluloseacetat-Butyrat
eine Viskosität von nicht mehr als 3 s hat.
5) Zubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß sie außerdem
10 bis ^O Gew.-/ö, bezogen auf das Gewicht des Celluioseacylats,
eines Alkohols enthält.
6) Zubereitung nach Anspruch 5> dadurch gekennzeichnet . daß der Alkohol Butanol ist.
209827/0842
BAD
7) Verfahren zur Herstellung eines gehärteten
'Polymerfilms durch Bilden eines Films aus einer Zubereitung
in !Form einer Lösung eines Polymerisats
mit mehreren ^>0 = G C -Gruppen im Polymermolekül in einem damit copolymerisierbaren Honomer als Lösungsmittel sowie gegebenenfalls üblichen Zusätzen für Farben und Lacke, dadurch gekennzeichnet , daß man als Zubereitung eine Zubereitung nach einem der Ansprüche Ί bis 6 verwendet und den Polymerfilm mittels Elektronen härtet.
mit mehreren ^>0 = G C -Gruppen im Polymermolekül in einem damit copolymerisierbaren Honomer als Lösungsmittel sowie gegebenenfalls üblichen Zusätzen für Farben und Lacke, dadurch gekennzeichnet , daß man als Zubereitung eine Zubereitung nach einem der Ansprüche Ί bis 6 verwendet und den Polymerfilm mittels Elektronen härtet.
8) Gehärtete Polymerfilme, die durch Bestrahlen
von Filmen aus Zubereitungen geraäß einem der Ansprüche 1 bis 6 mittels Elektronen hergestellt worden,
78XXIV
209827/0842
BAD ORIGINAL
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB4822070 | 1970-10-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2150373A1 true DE2150373A1 (de) | 1972-06-29 |
Family
ID=10447813
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712150373 Pending DE2150373A1 (de) | 1970-10-09 | 1971-10-08 | Haertbare filmbildende Zubereitung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2150373A1 (de) |
GB (1) | GB1347680A (de) |
NL (1) | NL7113807A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2214714A1 (de) * | 1973-01-20 | 1974-08-19 | Bayer Ag |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4195997A (en) * | 1978-01-23 | 1980-04-01 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Photopolymerizable compositions containing selected cellulose acetate butyrate as a binder |
US4399192A (en) | 1980-01-07 | 1983-08-16 | Panelographic Corporation | Radiation cured abrasion resistant coatings of pentaerythritol acrylates and cellulose esters on polymeric substrates |
US4407855A (en) | 1980-01-07 | 1983-10-04 | Panelographic Corporation | Method for forming an abrasion resistant coating from cellulose ester and pentaerythritol acrylates |
US4373007A (en) | 1980-11-03 | 1983-02-08 | Panelgraphic Corporation | [Non-photoinitialio] non-photocatalyzed dipentaerythritol polyacrylate based coating compositions exhibiting high abrasion resistance |
-
1971
- 1971-09-30 GB GB1347680D patent/GB1347680A/en not_active Expired
- 1971-10-08 NL NL7113807A patent/NL7113807A/xx unknown
- 1971-10-08 DE DE19712150373 patent/DE2150373A1/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2214714A1 (de) * | 1973-01-20 | 1974-08-19 | Bayer Ag |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1347680A (en) | 1974-02-27 |
NL7113807A (de) | 1972-04-11 |
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